Kampf im Freidenkerbund.
lichen Bischöfe Deutschlands vereinigt find, hat einen Hirtenbrief zur KPD., USPD. , Soz. Bund und Freie Arbeiterunion gegen die Sozialdemokratie.
Die Bischöfe zur Schulfrage. Ein Hirtenbrief der Fuldaer Bischofskonferenz. Die Fuldaer Bischofstonferenz, in der die kathoSchulfrage erlassen, in dem für die katholischen Kinder eine Schule gefordert wird, die allen katholischen Anforderungen entspricht. Sache der katholischen Kirche sei es, zu bestimmen, welches diese Anforderungen sind. Sie verlange die Schule, in der fatholische Kinder von treu fatholischen Lehrern im Geiste des heiligen katholischen Glaubens unterrichtet und erzogen werden. Dieses Ziel müßte auf allen Gebieten des Schulwesens für alle Kinder, die in der Schule ihre Er ziehung genießen sollen, errichtet werden.
Die Forderungen der Bischöfe sind nicht neu. Die katholische Kirche hat seit jeher nicht nur fatholischen Unterricht in allen Schulen, sondern auch die Konfessionierung des gesamten Schulwesens in katholischem Sinne verlangt. Diese Unduldsamkeit liegt im Wesen der katholischen Kirche . Man kann es ihr nicht verwehren, für ihre Ideale zu fämpfen.
Nachdem die KPD. in den Gewerkschaften, in der Konsumgenossenschaft usw. abgewirtschaftet hat, hat sie nun ein neues Lätig. feitsgebiet zur Anbringung revolutionärer Hirngespinste in den Sportvereinen und besonders im Freidenferverein entdeckt. Daß ihr dabei jedes Mittel recht ist, beweisen nicht nur Artifel in der Roten Fahne", sondern auch die häufigen Rundschreiben der Fraktion Entschiedene Freidenker".
fleinen Bereine und ihre Ziele unterordnen und die sie fördern müssen. Der Vereinsgeist vieler Genossen ist zu start, ihre Parteidisziplin zu schwach entwickelt. Sie fühlen sich enger mit den nichtfommunistischen Mitgliedern ihres Vereins verbunden, als mit den Barteigenoffen eines fonkurrierenden Vereins. Solche Fehler einzelner Kommunisten fan.en in letzter Zeit vor bei den Freidenfern, bei den kommunistischen Sängerbünden und bei dem PGD. In den Richtlinien für die Arbeit in den Freidenkerorganisa- der Tatsache hervor, daß fie gegen Mitglieder ihrer Partei, die als Wie sich die KPD . die Einheitsfront denkt, geht am besten aus tionen heißt es unter 1. Verein der Freidenfer für Feuerbestattung. Delegierte des„ Verbandes für Freidenfertum" anläßlich einer GeneIn Berlin 250 000 Mitglieder. Bedingung: Kirchenaustritt; finanz ralversammlung für einen SBD.- Genossen gestimmt haben, ein fräftig, monatliche Zeitung, treibende Kraft in der Arbeitsge- Ausschlußverfahren( aus der KPD .) einleitete. Was die meinschaft freigeistiger Verbände, feste Organisation usw. Hier KPD. von den am 29. April zu wählenden Funktionären für Freischeint es der KPD. der monatlich erscheinende" Freidenfer" angetan zu haben, der unbedingt in der Münzstraße redigiert werden Denterarbeit verlangt, fact die Rote Fahne " in der Nr. 93 vom müßte, deshalb wohl unter 5 der Hinweis, Einfluß auf die Presse 21. April, überschrieben: Fanfaren, nichts als Fanfaren", der beAber Kirche und Staat sind zweierlei. Sache des( Freidenker" Berlin und„ Atheist" Leipzig , früher Organ der Gezeichnenderweise neben einem Artikel om in Berlin " steht. Staates ist es, darüber zu wachen, daß Staat und Volk nicht durch meinschaft proletarischer Freidenfer). Dann: feste Drganisation, die Der Verfasser fragt: Was haben die Freidenferleitungen getan, um ausufernde Wünsche einzelner Kulturgesellschaften geschädigt werden. unbedingt zerschlagen werden muß, um die fommende Weltrevolu eine möglichst einheitliche proletarische Kulturfront zu schaffen? Es ist erinnerlich, mit welch rigoroser Unduldsamkeit das alte tion voranzutreiben. Nachdem dann noch organisatorische Richt- Antwort: Die Freidenkerleitung ist faiserliche Regime alle Wünsche der katholischen Kirche bei- linien festgelegt sind, wie im Verein der Freidenker für Feuerbestat seite schob. Die Republif ist duidsamer. Aber in der Weitung zu arbeiten ist, u. a.: Abgrenzung gegen Adolph marer Verfassung ist festgelegt worden, daß die Schule Hoffmann und Dr. Krische, heißt es zum Schluß: Auf Cache des Staates und daß zu erstrebende Ideal die Einheits Jugendweihen; nur bei diesen Sicherungen: Unser Unterricht, unsere Ausgestaltung, unsere Redner, sonst teine Verbindung! Hier liegt schule ist. Solange Sozialdemokraten in der Regierung faßen, ist auch wohl der Schlüssel zu den hysterischen Artikeln in der Roten dieser Grundsah immer respektiert worden und nie hat die katho- Fahne" übeer die Spaltung der gemeinsamen Jugendweihen durch lische Kirche gewagt, die Schule für sich in Anspruch zu nehmen. die SPD . Deshalb wohl auch der
Die außergewöhnlich entschiedene Sprache der Fuldaer Bischofs= fonferenz, ihre Forderung nach Konfessionalisierung des gesamten Schulwesens ist ein Symptom der Zeit. Sie sind eine Kampfanjage an den Liberalismus, eine Kampfansage gegen den Geist des Protestantismus . Daß die evangelische Kirche sich bei dem Vorstoß der katholischen Kirche wenig wohl fühlt, darüber können sich auch die schönsten Resolutionen der Generalfynode zur Schulfrage nicht hinwegjeßen. Die evangelische Kirche war mit dem bisherigen Zustand sehr zufrieden, troß gelegentlicher Differenzen bot ihr die Einheitsschule die besten Chancen. Es ist deshalb nur zu verständlich, wenn jetzt der Evangelische Bund gegen Konkordat und die katholischen Absichten beim ReichsSchulgesetz aufmudt.
Aber was nügen dem Evangelischen Bund die schönsten Aufrufe! Während die Hirtenbriefe in allen katholischen Blättern in großer Aufmachung verkündet werden, muß sich der Evangelische Bund damit begnügen, daß seine Proteste an unscheinbarer Stelle in der Täglichen Rundschau" Erwähnung finden, wo sie niemand lieft. Während das 3entrum seine ganze Kraft dafür einsetzt, um die Schulwünsche der römisch- katholischen Kirche zu be= friedigen, wird sich die Deutsch nationale Volfspartei bestimmt nicht wegen der Sache des Protestantismus in Untoften türzen. Und die Boltspartei? Herr Stresemann ist nicht umsonst zum Berräter des evangelischen Liberalismus geworden, che der Hahn dreimal frähte.
Bilanz: Deutschnationale und Bolkspartei führen ihr Christentum im Munde, wenn sie die Hilfe der Evangelischen brauchen, oder Der Sozialdemokratie eins auswischen wollen, und fümmern sich im übrigen nicht um die Belange der evangelischen Kirche. Das Zentrum schweigt und handelt im Interesse der römisch- katholischen Kirche .
12
Ministerpräsident und Beamtenschaft. Verurteilung wegen Beleidigung des preußischen Ministerpräsidenten.
Das Große Schöffengericht in Lyck hat den verantwortlichen Schriftleiter der Ancker Zeitung", Helmuth Rosenfeld, und den Herausgeber des Täglichen Dienstes für nationale Beitungen", Major a. D. von Jedlin Berlin, wegen Beleidigung des preußithen Min sterpräsidenten Braun zu 300 bzw. 500 mart Geldstrafe verurteilt und den Angeklagten die Tragung der Roften des Verfahrens auferlegt. Bon. der Staatsanwaltschaft ist gegen das Urteil Berufung eingelegt worden.
Wie der Amtliche Preußische Pressedienst hierzu mitteilt, hatte die Lyder Zeitung" am 1. November 1926 über eine Rede des Ministerpräsidenten im Allgemeinen Deutschen Beamtenbund einen Artikel mit der Ueberschrift ,, Eine unglaubliche Ent leifung" veröffentlicht, in dem es hieß, der Ministerpräsident habe ch ,, im Laufe seiner Ausführungen auf jener Rundgebung auf das iveau eines wüsten Boltsredners begeben, und zwar in dem Augenblick, als er von den angeblichen Gefahren sprach, die dem Berufsbeamtentum drohen". Seine Aeußerungen, so wurde weiter gesagt, stellen nicht nur eine Berhöhnung, sondern auch eine Berunglimpfung eines großen Zeiles der Be amienschaft bar, die nicht scharf genug zurückgewiesen werden önnte". Der Artikel der„ Lyder 3e tung" war dem„ Täglichen Dienst für nationale Zeitungen" entnommen.
Maßgebend für die Stellung des Strafantrages war, daß der preußische Ministerpräsident Braun als Chef der preußischen Regierung der besonders gefährlichen und gehässigen Behauptung entgegentreten mußte, daß er einen großen Teil der Beamtenschaft in feiner Rede verhöhnt oder verunglimpft hätte. Der wirkliche Zweck feiner Rede ist in Wahrheit gerade die Herstellung inniger Be ziehungen zwischen dem neuen Staat und der Beamtenschaft gewesen.
Das vernachläßigte Schlesien . Niederschlesische Industrielle gegen Bürgerblock. Breslau , 27. April. ( Eigener Drahtbericht.) Der Bund Niederschlesischer Industrieller hat gegen den Abschnitt im Finanzausgleich des Bürgerblods, der die Zuschüsse an die preußischen Oftprovinzen erheblich verfürzt, einen scharfen Protest erlaffen. Der Industriellenbund erklärt in Ueberein. stimmung mit den Sozialdemokraten und den Demokraten, daß diefe Kürzung von lebensnotwendigen Zuschüssen einen Bruch von Versprechungen an den notleidenden Often darstellt.
Allerdings wird in der Entschließung nicht ausdrüdlich darauf hingewiesen, daß der gesamte Bürgerblod der beanstandeten Regelung im Interesse Bayerns und der reaktionären Finanzpolitik des jetzigen Regierungskurses im Reiche zugestimmt hat, ebenso wie die preußische Regierung für ihre rechtzeitigen Warnungen vor dieser Benachteiligung des deutschen Ostens keine besondere Anerfennung erhält. Es ist aber immerhin bemerkenswert, daß die Finanzpolitit des Bürgerblocks jetzt von einer großen In dustriellenorganisation verurteilt wird, deren leitende Persönlichkeiten der Deutschen Volkspartei nahestehen.
Mißbrauch mit dem Namen„ Freidenker". Proletarische Freidenkerjugendweihen" nannten die Kommunistische Partei , der Kommunistische Jugendbund, Jung- Spartakusbund , Unabhängige Sozialdemokratische Partei , Sozialistischer Bund und Freie Arbeiterunion die von ihnen aufgezoge nen Jugendweihen, unter Benugung des Materials des Verbandes der Freidenfer, mit unterstügung der Freidenkerfunktionäre, die gleich zeitig Mitglied einer der obengenannten Parteien waren. Ein in der proletarischen Bewegung immerhin feltenes Vorkommnis. Wie die von der PD. geforderte Einheitsfront aussieht, ist schon des öfteren gesagt worden, lassen wir deshalb die Rote Fahne " auszugsweise selber sprechen. In Nr. 51 vom 2. März 1926 schreibt sie
unter anderem:
Ein in
Viele Genossen in den Kultur- und Sportorganisationen begreifen aber noch immer nicht das Wesen der Einheitsfronttaftif und begehen bei ihrer Durchführung schwere Fehler. Sie sehen das Wesen der Einheitsfronttaftit hauptsächlich in einer organisatorischen Verschmelzung von Vereinen. Sie sträuben sich gegen diese Verschmelzung und sehen nicht, daß es sich darum handelt, die politische Führung der Massen zu erobern und daß die organifatorische Verschmelzung nur ein Mittel ist neben anderen, um diefes Ziel zu erreichen. Ueber ihrem Berein, der in ihrer Hand ift, ja oft nicht einmal das, der ihnen ans Herz gewachsen ist, vergessen die Genossen die große Massenbewegung, der sich die
Veruntreutes Heeresmaterial? Eigentümliche Munitionsfunde an zwei Stellen.
In einem Keller unter dem Lustspielhaus in der Friedrichstraße 236 sind in der Nacht zum Dienstag von der Kriminalpolizei mehrere hunderttausend Plahpatronen beschlagnahmt worden. Gerade in diesen Tagen, wo von unverantwortlicher Seite aus die hauptstädtische Bevölkerung immer von neuem durch Alarmnachrichten über den bevorstehenden Aufmarsch des Stahlhelms in Erregung verfeßt wird, muß eine solche Meldung natürlich Aufsehen hervorrufen. Gewiß handelt es sich nur um Plazpatronen, aber auch diese sind bekanntlich, aus nächster Nähe abgeschossen, nicht ungefährlich, und schon das Herumknallen mit Plakpatronen ist geeignet, unter den Straßenpassanten Schrecken zu verbreiten. Befonders intereffant ist bei unseren Feststellungen, daß die Platzpatronen angeblich als Schrott von einem Truppenteil der Reichs wehr verschoben werden sollten, um aus dem Erlös des Verkaufs andere Bedürfnisse zu befriedigen. Von Bedeutung wäre es da doch, zu erfahren, welche besonderen Bedürfnisse" die betreffende Reichswehrstelle befriedigen wollte. Ist der Reichswehretat noch immer nicht hoch genug?
"
Wir erfahren weiterhin folgende Einzelheiten: Unter dem Grundstück Friedrichstraße 236 ziehen sich größere ellereien hin. Am Dienstag nachmittag fuhren auf dem Hof mehrere große Lastwagen vor, von denen zahlreiche schwere Kisten abgeladen und in einen Lagerfeller transportiert wurden. Von einem An gestellten des Lustspielhauses wurde die Kriminalpolizei in Kenntnis gesetzt, die sofort mehrere Beamte entsandte und das Lager ausheben ließ.
Wie wir weiter erfahren, gehören die Kellerräume unter dem Lustspielhause der Eisenfirma Walter Hirsch Nachf., Friedrich Straße 16. Die Firma selbst bestreitet dies freilich.
Eine weitere verdächtige Ristensendung wurde vor einiger Zeit bei dem Spediteur Sch. in der Schlesischen Straße 25 auf Lager gestellt. Auf eine Anzeige hin erschienen gestern Kriminalbeamte bei der Speditionsfirma und nahmen eine Untersuchung der Sendung vor, die unter der Deklaration ,, Leucht förper- Feuergefährliches Gut" nach hier beordert worden war. Sämtliche Riften enthielten Leuchtpatronen. Der Eigentümer der Leuchtpatronen fonnte bisher nicht ermittelt werben, boch gehen die Ermittlungen nach dieser Seite hin beschleunigt weiter.
Bom Polizeipräsidium ergeht zu den Munitionsfunden noch folgende amtliche Mitteilung: Am 27. April hat die Ab. teilung la des Polizeipräsidiums auf Ersuchen des Wehrkreistommandos III im Hause Friedrichstraße 236 etwa 500 000 Blakpatronen, die dort im Lagerfeller der Firma Hirih untergebracht waren, beschlagnahmt und sichergestellt, da der dringende Berdacht besteht, daß diese Biazpatronen unrechtmäßig aus Heeresgut entwendet worden sind. Die weiteren Ermittlungen sind noch im Gange. Ferner hat die Abteilung Ia am geftrigen Tage bei dem Spediteur Schuride, Schlesische Str. 25, 60 Riften mit je 1000 Leuchtpatronen sichergestellt. Diese Kisten sind am bort für einen Spediteur in Hamburg . Der Eigentümer der Leucht 29. März 1927 in die Lagerräume der Firma gekommen und lagerten patronen ist nicht bekannt. Auch in diesem Falle sind die Ermitt. lungen noch nicht abgeschlossen."
Um einer Nichtigteit willen hat sich ein Briefträger ins Unglück gebracht. Der jetzt 31 Jahre alte Mann trat mit 17 Jahren in den Bostdienst ein und war in der letzten Zeit auf dem Amt
wir ersuchen die Abteilungskaffierer, der erhaltenen Aufforderung um Benennung eines arbeitslosen Genossen zur Abholung von Flugblattmaterial von Keufner, Hagelberger Str. 20a, nachzukommen. Der Bezirksvorsland.
den Parolen der PD. nicht gefolgt,
sie hat sich gelegentlich der vorjährigen Elternbeiratswahlen nicht für die fommunistische Liste Kind in Not" ohne weiteres eingesetzt. Sie haben sich nicht dem Kuczinsky- Ausschuß unüberlegt ange= schloffen. Sie haben sich nicht an dem sogenannten Kongreß der Werftätigen beteiligt, so daß die üblichen Statisten gestellt werden mußten. Sie haben feine Freidenferdelegation nach Rußland entsandt. Sie haben anläßlich der letzten Jugendweihen die Beschlüsse der Reichsarbeitsgemeinschaft der freigeistigen Verbände, als für fie maßgebende Zentralorganisation, durchgeführt und haben sich nicht den Beschlüssen der KPD . und ihrem Anhang gefügt. Weil die Freidenferleitungen sich nach ihren von der Generalversammlung befchloffenen Statufen gerichtet haben, müssen sie durch Moskauanbe er ersetzt werden. Die KPD . will eben, daß in Zukunft der Verband für Freidenfertum nach den Parolen der Münzstraße geleitet werden soll und nicht nach den Satzungen des Verbandes für Freidenfertum und Feuerbestattung. So steht in einem Flugblatt, das von der APD. des 11. Bezirks( Schöneberg ) herausgegeben wurde, in dem zu einer Demonstration am Sonntag, dem 24. April, nach dem Rudolf- Wilde- Platz aufgerufen wird, um für den geplanten Generalftreif am 7. und 8. Mai zu demonstrieren, auch die Unterschrift: Verband für Freidenfertum und Feuerbestattung, Unterbezirk Schöneberg - Friedenau .
Wollt ihr noch länger mit ansehen, wie die KPD . den Berband für Freidenkertum versucht für ihre politischen Zwecke zu mißbrauchen? Nein, das ist nicht euer Wille! Darum be. fucht die in allen Bezirken am Freitag, dem 29. April, ftattfindenden Mitgliederversammlungen, macht von eurem Mitbestimmungsrecht Gebrauch. Wählt die von den Funktionären der SPD. vorgeschlagenen Gesinnungsfreunde! Ruhe und Entschlossenheit verbürgen den Sieg!
W 62 beschäftigt. Unregelmäßigkeiten, die dort entdeckt wurden, lenkten den Berdacht der Untreue auf ihn, und es ergab sich bald, daß die Spur richtig war. Der Briefträger hatte seit November v. J. 20 Briefe, die Geld enthielten, unterschlagen und so etwa 100 mart an sich gebracht. Der Mann, der verheiratet ist, litt nach seiner eigenen Angabe zu Hause teine Not. Um so unver ständlicher ist es, daß er um einer fo geringfügigen Summe willen feine Existenz aufs Spiel gesetzt hat.
Autobusunfall am Schöneberger Ufer.
Am Schöneberger Ufer, zwischen der Potsdamer und Magdeburger Straße, ereignete sich heute mittag gegen 41 Uhr ein schwerer Autobusunfall. Der Führer eines von Halensee in Richtung Potsdamer Blaz fahrenden Autobusses der Linie 1 wollte
einen vor ihm faenden Kraftwagen überholen. Der Autobus geriet zu nahe an den Bürgersteig, so daß sich das Oberdeck in einer Baumkrone verfing. Durch die Gewalt tes Anpralles wurde der starte Baum buchstäblich entwurzelt. Sämtliche Scheiben des Kraftwagens gingen in Trümmer. Zum Glück wurden nur Der schwerbeschädigte Autobus einige Fahrgäste leicht verlegt. mußte abgeschleppt werden. Die Schuldfrage bedarf noch der Klärung.
Strohhut- Reichsschau.
Wenn auch der Wettergoit wenig dazu tut, so ist nun einmal laut Kalender Frühling, dem in Bälde der Sommer folgen soll. Die Hutmacher behaupten nun, daß auch die Modefrage der Männer der Klärung für die kommende Saison bedarf, und man hat in der Hutbranche den im vorigen Jahr neuerweckten Strohhut als den Sommerhut erflärt. In diesen Tagen veranstaltet das Modeamt der Hut und müßenbranche eine Hutreichsschau; in eíjhundert Orten des Reiches werden in 11 000 Schaufenstern die Saisonschlager zu sehen sein. Der diesjährige Strohhut ist aus luftigen, start durchlässigen Geflechtsarten hergestellt, für Sportzwede mit blauem oder schwarzem Bande, für die Straße mit einem braun oder rötlich getönten Bande garniert. Ein ausgesprochenes Pech ist es allerdings, daß die vorjährige wie die diesmalige Propaganda unter ausgesucht schlechtem Wetter zu leiden hatten, wodurch die Beranstaltung einen etwas verfrühten Charakter trägt.
Eisenbahnunglück in Thüringen .
Eine Frau getötet. 12 Personen verlegt.
Ein schweres Eisenbahnunglüd hat fich gestern abend gegen 10 Uhr auf Getaer Gebiet in Thüringen zugetragen. Infolge Shienenbruches verungfüdte der 10,10 Uhr in Welda einlaufende Zug bel der Haltestelle Schueptih. Sieben wagen wurden umgestürzt. Bis jetzt sind eine Tofe und zwölf Schwerverlette geborgen.
Leipzig , 28. April. ( MTB.) Zu der Zugentgleisung bei Weida teilt die Eisenbahnbetriebsdirektion Leipzig mit:
Bersonenzug 2261 Mehltheuern- Weida furz vor dem Haltepunkt
,, Am Mittwoch, dem 27. April, abends gegen 10 Uhr, ist der
Schueptit zwischen den Bahnhöfen Triebes und Loitsch- Hohenleuben mit vier Personen und drei Eilgüterwagen entgleift. Vier Wagen drifier und vierter Klasse sind umgestürzt. Getötet ist Fran Amtsgerichtsrat Pueschel aus Weida . Schwer oder leichter verleht find zwölf weitere Personen, und zwar aus Gera und Weida . Zwei Aerzte aus Triebes und ein Arzt aus Weida leisteten die erste Hilfe. Zwei Hilfszüge aus Gera waren gegen 12 Uhr nachts zur Stelle. Der Durchgangsverkehr ist zunächst gesperrt; ber Berfonenzug wird durch Umsteigen an der Unfallstelle aufrechterhalten, dies wird voraussichtlich bis zum Abend des 28. April dauern. Die Ursache der Zugentgleisung ist noch nicht bekannt."
muß zeigen, daß es erdrückende Mehrheit Bevölkerung ist, es geschlossen