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Das Arbeiterjugendproblem.

Die Ziffern der jugendlichen Erwerbstojen zeigen erfreulicherweise einen kräftigen Rückgang. Während am 15. Februar unter 1 760 000 Hauptunterstützungsempfängern noch 35 000 Arbeits­lose unter 18 Jahren waren, entfielen am 15. März auf 1 438 000 Hauptunterstützungsempfänger nur noch 26 000 solche Arbeitsloje. Wir haben also bei den jugendlichen Arbeitslosen einen fräftigeren Rüdgang als bei den erwachsenen Arbeitslosen zu verzeichnen.

Unter dem Druck der Gewerkschaften wurde im Laufe des ver­gangenen Jahres und vor allem auch während des letzten Winters für die Fortbildung und Umschulung der jugendlichen Arbeitslosen mehr getan, als während der letzten Jahre. In Berlin waren von Ostern 1926 bis Ostern 1927 rund 170 Werks­furse für jugendliche männliche und weibliche Arbeitslose eingerichtet morden, die von etwa 3000 bis 4000 Jugendlichen im Alter von 14 bis 18 Jahren besucht worden waren, also von einem Viertel der Berliner jugendlichen Erwerbslosen( zusammen 13 774).

Trotz dieser Hilfsmaßnahmen sind natürlich die Gefahren für den Arbeiternachwuchs nach wie vor recht groß, wie die in den Großstädten leicht festzustellende erschreckende Zunahme der Prostitution unter dem weiblichen Nachwuchs deutlich zeigt. Bedauerlich ist, daß bis jetzt von den maßgebenden Stellen noch keine einigermaßen genauen Ziffern über die Zusammenhänge zwischen Arbeitslosigkeit und Prostitution bei den jugendlichen, weiblichen Arbeitslosen zusammengestellt worden sind. Fürchtet man sich vor solchen Ziffern?

Die Gefahren für den männlichen Nachwuchs sind schon deshalb start gestiegen, weil infolge der Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt das Wandern unter den männlichen Jugendlichen wieder mehr in Uebung gekommen ist. Wieviele junge Menschen auf der Suche nach Arbeit und Brot durch tausend Gefahren wandern, zeigt die Tatsache, daß sich bei den Fürsorgestellen des Landeswohl fahrts- und Jugendamtes Berlin 1926 nicht weniger als 9812 mann­fiche Jugendliche gemeldet haben. Von den Behörden wurde im allgemeinen festgestellt, daß unter den Zuwandernden heute mehr Arbeitswillige sind als früher. Die Arbeitsscheu hat abgenommen; das sollte für die verantwortlichen Stellen ein Anfporn sein, dem Arbeitswillen der Jugendlichen entgegenzukommen..

Der an sich erfreuliche Rückgang der Zahl der jugendlichen Erwerbslosen hat natürlich auch eine kehrseite. Die Arbeitgeber suchen billige Arbeitskräfte, die Lehrlingszüchterei nimmt zu. Es gibt heute schon wieder viele Betriebe, die fast nur aus leiten­den Angestellten und Lehrlingen bestehen. Die Frage der Berufs fchulung bekommt deshalb eine immer größere Bedeutung. Die baldige Verabschiedung des Berufsausbildungsgesetzes und die Reinigung der industriellen Lehrwerkstätten von aller ein­feitigen meltanschaulichen und politischen Beeinflussung im Sinne der Unternehmer ist dringend notwendig. Es geht nicht an, daß lediglich deswegen, weil mancherorts die Unternehmer den Gemeinden mit der Errichtung von Werkschulen einen Teil der Lasten abnehmen, der Arbeiternachwuchs in gewerkschaftsfeindlicher Richtung beeinflußt wird. Das Problem der Jugendlichen fann in einem Lande wie Deutschland , das nach den Bolts, Betriebs- und Berufszählungen schon heute ein Arbeiter staat geworden ist, nicht gegen, sondern nur mit den Gewerkschaften gelöst werden.

Die Unfälle in der Landwirtschaft. Ueber 52 Prozent Unfallsteigerung in einem Jahre.

Bor einigen Tagen wies der Deutsche Landarbeiterverband an Hand des Berichts der Brandenburgischen landwirtschaftlichen Be rufsgenossenschaft nach: 1. daß die Zahl der Unglücksfälle in der Landwirtschaft nach wie vor erschreckend hoch ist, 2. daß die letzten Jahre keine Verminderung, sondern eine beträchtliche Vermehrung der Unglücksfälle gebracht haben( 1923: 6745, 1926: 11 683 Fälle). Ein ähnlicher Nachweis läßt sich auch aus dem Geschäftsbericht des Reichsversicherungsamtes für 1926 erbringen. Danach berichtet die landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft, daß troß der fast unveränderten Anzahl von Betrieben und Be­schäftigten die Unfallziffern von 92 852 im Jahre 1924 auf 122 453 im Jahre 1925, und die Ziffern über die tödlich verlaufenen un fälle von 2198 auf 2238 angewachsen sind. Die Ver­mehrung beträgt bei den Unfällen rund ein Drittel!

Die 45 Berufsgenossenschaften haben allerdings für Unfallüber­wachung im Jahre 1925 ganze 481 616.04 m. oder etwas mehr als 10 000 m. pro Berufsgenossenschaft aufgewendet. Von den 84 bei den 45 Berufsgenossenschaften beschäftigten technischen Aufsichts­beamten sind über viereinhalb millionen Betriebe zu überwachen und zu kontrollieren Soll jeder Betrieb wenigstens einmal im Jahre besucht werden, müßte jeder der 84 Beamten 183 Betriebe pro Tag, mehr als tausend Betriebe in der Woche, fontrollieren. Sind derartige Zustände noch haltbar?

Es wäre eine Versündigung an der Volksgesundheit, eine verbrecherische Nachläffigkeit gegenüber den Landarbeitern, diese Zu stände länger zu dulden. Die landwirtschaftlichen Berufsgenossen­schaften sind verpflichtet, schnellstens die größte Aktivität auf dem Gebiete der Unfallverhütung und Unfallüberwachung zu ent­falten.

Der Lohnausgleich der Maler.

In der zu Mittwoch abend vom Verband der Maler, Ladierer und Anstreicher nach dem Gewerkschaftshaus einberufenen Mit­gliederversammlung berichtete der Bevollmächtigte Genoffe Schie mann über das Ergebnis der Lohnverhandlungen vor dem Haupttarifamt. Bei diesen Verhandlungen, in denen die Löhne für alle Städte des Reichstarifgebietes geregelt werden müssen, erklärten die Berliner Unternehmer zuerst, auch beim besten

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Tagung der Beamten - Internationale.

Das Internationale Bureau der Beamten und Lehrer trat dieser

Millen teine Erhöhung der Löhne bewilligen zu fönnen. Bon einem Teil der Unternehmer wurde sogar die Auffassung vertreten, daß man eher über einen Lohn abba u reden müsse. Infolge dieser Einstellung eines Teiles der Unternehmer gestalteten sich die Ver­handlungen sehr langwierig und schwierig. Denoch war es der Verhandlungskommission möglich, am Sonnabend voriger Woche eine Vereinbarung zu treffen, wonach die Löhne ab 30. April auf 1,32 Mt. bis zur legten Lohnwoche im September, also um 7 f., und von diesem Zeitpunkt an bis zum 15. Februar um weitere 3 Pf. erhöht werden. Genosse Schiemann ersuchte die Versammlung, dem Verhandlungsergebnis zu 3 u stimmen, trotzdem letzten großen englischen Streit verboten worden sei, irgend­dem es nicht voll befriedigt, da von einer staatlichen Schlichtungs­stelle faum mehr zu erwarten sei. Nach einer längeren Diskussion stimmte die Versammlung der Vereinbarung der Bereinbarung mit Mehrheit zu.

Bei der folgenden Behandlung der Anträge zum Ver­bandstag wurden von den Kommunisten die üblichen Anträge zur China - und gewerkschaftlichen Einheitsfrage" eingebracht, für deren Annahme sich nur fünf Stimmen der Kommunisten einsetzten, weshalb sie abgelehnt wurden. Einstimmig angenommen wurden da gegen die vom Genossen Schiemann begründeten Anträge der Ortsverwaltung.

Die Reichsarbeiter zum Lohnabschluß. Von einem Genossen im Verbande der Gemeinde- und Staats­arbeiter erhielten wir folgende Berichtigung:

Die in dem Versammlungsbericht in der Morgenausgabe des ,, Borwärts" vom Sonntag, dem 24. April, enthaltene Mitteilung, ,, die Berwaltungsarbeiter erhalten für Ueberstunden bis zur 51. Stunde feinen Zuschlag", trifft nur für diejenigen Arbeiter zu. die in den Städten Berlin , Hamburg , München und Köln beschäftigt sind. Bezüglich der Mitteilung am Schlusse des Berichts, daß die Reichsarbeiter im Gegenfog zu den Arbeitern bei der Reichspost nur 4 Bf. erhalten, sei bemerkt, daß auch bei den Reichsarbeitern eine Nechprüfung der örtlichen Löhne stattfindet und es schon heute feft­steht, daß auch hier in der Braris die Lohnerhöhungen in den ein­zelnen Orten nicht nur 4 Pf., sondern 5 bis 7 Pf. betragen werden." Hierzu sei bemerkt: Der im ,, Borwärts" gebrachte Bericht wurde in einer Bersammlung von Berliner Reichsarbeitern gegeben, für die auch nach der Berichtigung zutreffend ist, daß sie für Ueberffunden bis zur 51. Stunde in Berlin feinen Zuschlag erhalten. Die weitere Behauptung, daß alle über 24 Jahre alten männlichen Arbeiter nur eine Zulage von vier Pfennigen erhalten, hält unser Berichterstatter aufrecht, bestreitet jedoch nicht, daß das Reichsarbeitsministerium eine Nachprüfung der örtlichen Löhne au= gefagt hat. Da die jetzige Lohnbewegung am 22. April abgeschlossen wurde, konnte das etwaige Ergebnis dieser Nachprüfung nicht vor­weg als feststehende Tatsache in der Versammlung behandelt werden.

Tariffündigung im Steindruckgewerbe.

Bon den Unternehmern ist der Tarifvertrag für das Litho­praphies und Steindruck gewerbe für den 1. Mai gekündigt worden. Steindruckgewerbe beginnen voraussichtlich am 9. Mai. Die Verhandlungen über den Neuabschluß eines Tarifs für das

Textilarbeiterstreik in Hamburg .

In der Groß- Hamburger Textilindustrie ist ein Streit aus­gebrochen, an dem 5000 Arbeiter beteiligt sind, nachdem die Arbeit geber die Forderung der Arbeitnehmer auf eine generelle Lohn erhöhung um 15 Proz. sowie die Beschränkung der Arbeitszeit auf 8 Stunden abgelehnt haben. Die Arbeitgeber bestehen auf der 54ftündigen Arbeitswoche und einer Beibehaltung der freiwilligen Leistungszulagen.

Aussperrung im Saargebiet.

Saarbrüden, 27. April. ( T.) Der Arbeitgeberverband der weiterverarbeitenden Eisenindustrie, der Saar hat die Gesamt­aussperrung der Arbeiterschaft der bestreitten Werte beschlossen.

Einigung in der württembergischen Wäscheindustrie.

Stuttgart , 28. April. ( TU.) In der württembergischen Schürzen und Wäscheindustrie ist zwischen den Verbänden eine Enigung zu­ftande gekommen, die gegenüber den jezigen Säßen eine Lohn erhöhung von fünf Prozent vom 1. April an und von acht Prozent vom 1. Julian bringt.

Die Straßenbahner- Maifeier in Prag . Ein Rüdzug des Eisenbahnministeriums. prag , 28. April. ( WTB.) Wie die Prager Presse meldet, ist es in der Frage der Aufrechterhaltung des Berkehrs auf den Linien der Brager elektrischen Straßenbahn am 1. Mai zwischen dem Eisen­bahnministerium und der Prager Straßenbahn zu einem Kom­promiß gefommen. Der Verwaltungsrat der Prager elektrischen Unternehmungen hat dem Eisenbahnm nifterium, das die Aufrecht­erhaltung des gesamten Betriebes am 1. Mai forderte, angeboten,

daß der Verkehr ab 2 Uhr nachmittags aufge einverstanden erflärt. Das Eisenbahnministerium hat sich damit

nommen werde.

Der Kampf im dänischen Baugewerbe. Die angedrohte Erweiterung der Aussperrung der Brovinzmaurer auf das gesamte dänische Baugewerbe ist von der Arbeitgebervereinigung nicht wahrgemacht worden. Allem Anschein nach erfolgte der Rückzug unter dem Drud der Regierung, die augenblicklich einen größeren Arbeitskonflikt vermieden wissen mill. Der Gewerkschaftsbund hat nunmehr beschlossen, die ange fündigten Sympathiestreifs nicht in Kraft treten zu lassen. Der Konflitt im Baugewerbe der Provinz geht weiter.

Ropenhagen wird von einem Streit der Kraftbroschen führer bedroht, wenn es nicht gelingt, mit den Arbeitgebern eine Tariferneuerung zu vereinbaren.

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Tage im Haag zu einer Konferenz zuſammen. Luberti vom Zen­tralverband niederländischer Beamten wies darauf hin, daß die junge Internationale wesentlich zur Stärkung der Einheit der Beamten­schaft in der Tschechoslowakei beigetragen habe. Ueber die Lebens verhältnisse der Beamten in den verschiedenen Ländern sei eine Enquete veranstaltet worden. Für die englischen Beamten sprach lewellyn. Er teilte mit, daß den englischen Beamten nach etwas zu unternehmen, was über den Rahmen der Vereinigung, der man angehöre, hinausgehe. Die Zusammenarbeit mit anderen Berbänden und in einer politischen Partei solle verboten werden, was eine Internationale unmöglich mache. Komme das Antigewerk. schaftsgesetz zustande, dann werde in England bestimmt eine soziali. stische Regierung ans Ruder kommen. Dorer - Wien betonte, die österreichischen Beamten hätten rechtzeitig erkannt, daß es ein Vor­teil sei, ihre eigenen Arbeitgeber zu wählen. Das Streifrecht der österreichischen Beamten sei gesichert. Laurent- Frankreich er­klärte, daß Frankreich nur eine einzige Beamtenorganis sation fenne. 1923 habe Poincaré sich sogar herausgenommen, einen Einbruch der Polizei in das Verbandsbureau zuzulassen. Faltenberg- Deutschiand bezeichnete das englische Gewerk schaftsgesetz als einen Angriff nicht allein auf das englische Proletariat, sondern auf die Arbeiterschaft der ganzen Welt. In Deutschland existiere die Republik zum großen Teil nur auf dem Papier und die Reaktion gehe immer schörfer vor. Dennoch müsse man Optimist bleiben und an die Zukunft des Proletariats glauben.

Kulturarbeit in Holland .

Als ein Mittel zur Stillung des Landhungers wurde DON der Generalversammlung des Niederländischen Land. arbeiterverbandes, die dieser Tage in Groningen stattfand, der bei der Trodenlegung des Zuiderfees zu gewinnende neue Kulturboden bezeichnet. Auf dem trockenzulegenden Gelände Don 200 000 Settar mürden 500 000 Arbeiter Beschäfti gung finden. Jeder Pachtvertrag für dieses Gelände müsse Mindest Die niederländ sche Landarbeiter Lohnbestimmungen enthalten. bewegung habe hier die Möglichkeit, über den toten Punkt hinweg­zukommen.

Die Belegschaft der Firma Dinfe, Maschinenbau A.-G.( Schnell­wagenfabrik), in Reinickendorf - Rosenthal trat am 26. April in den Streit, weil die Forderung einer Lohnerhöhung von 5 Proz nicht bewilligt wurde.

Aus der Partei.

Der tschechische Parteitag.

Bom 16. bis zum 18. April tagte in Prag unter dem Vorsitz der Genossen Tomaschet und Habrman der 15. ordentliche Par­teitag der Tschechoslowakischen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei. Der Bericht der Parteivertretung umfaßt 350 Druckseiten mit zahlreichen statistischen Tabellen. Den mündlichen Bericht erstattete Parteisekretär Dundr. Er stellte fest, daß die Partei gegenwärtig 114 853 Mitglieder zählt, hiervon 18 822 Frauen und 4630 Jugendliche. Der Zuwachs gegen 1923 beträgt 15 143 oder 15 Proz In derselben Zeit ist die Anzahl der Organisationen von 2256 auf 3022 geftiegen.

Das Referat über das neue Parteiprogramm erstattete Stipin. Der Programmentwurf wird auf dem nächsten Parteitag( 1928) zur Diskussion gelangen.

Am 2. Verhandlungstag berichtete Dr. Meißner über die politische und parlamentarische Lage. Ein Antrag, die Partei möge mit den anderen sozialistischen Parteien zur Zusammenarbeit auf dem Boden des Parlaments in Verbindung treten, wurde an genommen. Ebenso wurde die Parteiegekutive beauftragt, mit den deutschen und ungarischen Genoffen im Staate zur Revision des Parteiprogramms aller sozialdemokratischen Parteien der tschecho­slomatischen Republit, insbesondere in der nationalen Frage in Verbindung zu treten.

Ueber die Internationale und die Außenpolitik referierte Dr. Soukup. Er sagte, daß der Völkerbund als Ansatz zur inter­nationalen Staatenorganisation der Menschheit anzusehen sei, wenn­gleich man sich auch über die Erfolge des Völkerbundes Illusionen nicht hingeben dürfe, weil dieser tapitalistische Staaten umfasse. Je stärker der Einfluß der Sozialdemokratie in den einzelnen Ländern ist, desto mehr wird der Völkerbund von dem Geist der Demokratie und des Sozialismus erfüllt werden. Hinsichtlich Rußland erklärte fich Dr. Soukup mit der Forderung: Hände weg von Sowjetrußland! folidarisch, verlangt aber Freiheit für die politische Betätigung der russischen Sozialdemokratie.

Ueber die wirtschaftlichen und sozialen Probleme sprach Ham pl. In der Debatte hob Dr. Winter besonders die Angriffe der bürgerlichen Parteien auf die Sozialversicherung hervor.

Nach Annahme einiger Abänderungen des Organisationsstatuts wurden die Neuwahlen der Parteibehörden durchgeführt. Abg. Hampl wurde zum Parteivorsitzenden wiedergewählt.

Ein besonderer Punkt der Tagesordnung war der 2. Arbei. terolympiade gewidmet, die vom 2. bis 6. Juli 1927 in Brag statfinden und die sich nach den zahlreichen Anmeldungen aus anderen Ländern zu einer internationalen Kundgebung ge­stalten wird.

Dem Parteitag ging eine Konferenz der der Partei an­gehörenden Lehrer, sowie eine sozialdemokratische Frauen. fonferenz voraus. Letztere befaßte fich insbesondere mit der Reform des Familienrechts. Eine Konferenz der Vertreter der Minderheitsgebiete( d. h. der tschechischen Sozialisten aus solchen Ge­bieten, wo die Tschechen Minderheitsvoll find) sprach sich gegen die Einschränkung der Demokratie, des Wahlrechts und der Selbst­verwaltung aus.

Berantwortlich für Politit: Bictor Schiff; Wirtschaft: 6. Klingelhöfer; Gewerkschaftsbewegung: Friedr. Calorn: Feuilleton: R. S. Difcher; Lokales und Sonstiges: Friz Karstäbt; Anzeigen: Th. Glode; fämtlich in Berlin Verlag: Vorwärts- Berlag, G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts- Buchdruderet und Berlagsanstalt Baul Ginger u Co., Berlin G 68, Lindenstraße 3.

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