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Nr. 202 44.�ahrgasg
1. Sellage ües Vorwärts
Sonnabenü, ZS.)tyrUm7
berliner Staötmauern.
JpandauerJor
Nahezu 700 Jahr« sind ver­flossen, seitdem Berlin   Stadtrecht besitzt. Mag auch die Frage, ob Berlin   sogleich als deutsche   Stadt ge- gründet wurde oder ob es aus einem deutschen   Dorf hervorging, noch strittig sein, vielleicht überhaupt nicht gelost werden können, eine Frage über ine zurzeit noch die Fachgelehr- ten streiten, so ist doch sicher anzu- nehmen, daß die Stadt mit Mauer und Toren versehen wurde. Wir haben keinen Grund, bei Berlin  «ine Ausnahme von dieser in jenen Zeiten üblichen Art der Stadtbe- festigung und Umfriedung anzu- nehmen. Bon der ältesten Stadtbe- festigung, die wahrscheinlich nur aus einem mit Pallisaden besetzten Wall und Graben bestand, ist uns kein« Nachricht oder Abbildung hinterblieben. Das umfriedete Stadtgebiet Berlins   nahm damals nur die Gegend um den Molkenmarkt  , etwa bis zur Süden- und Königsstraße, ein. Die mittelalterliche StaötumfrieSung. Bedeutend besser sind wir aber über die Umfriedung unter- richtet, die von der Mitte des 13. Jahrhunderts an die Stadtgrenzen bezeichnete. Berlin   hatte sich bis zur Klcsterstraße ausgedehnt. Die Umfriedung bestand in einer Mauer mit einem Wassergraben. Späterhin wurde noch ein zweiter Graben angelegt und zwischen beiden Gräben ein Wall aufgeschüttet. Die Befestigungsanlagen be- gannen an der heutigen Waisenbrücke und zogen sich, gleichlaufend mit der Neuen Friedrichstraße, bis zur Friedrichsbrücke hin. Die Vorderhäuser der Ost- und Nordseite der Neuen Friedrichstraße stehen am und im Außengraben, der Fahrdamm verläuft etwa auf dem Wall zwischen den beiden Gräben. An den Umgang an der inneren Seite der Mauer erinnert heute noch die Waisenstraße. Teile der alten Stadtmauer   wurden kürzlich bei Erneuerungsarbeiten an der alten Franziskaner-Klosterkirche freigelegt. Ueber die genaue Zeit der Entstehung des alten Mauerringcs wc'ß man nichts, jedoch muß er vor 1319 vollendet gewesen sein, denn nach einer Urkunde von diesem Jahre liegt das Heilige-Geist-chospital, am Ende der cheiligen-O« st-Straße, innerhalb der Mauern. Drei Tore führten zur Stadt hinaus: Nach Südosten im Zuge der Stralauer Straße das Stralauer Tor, nach Nordosten im Zuge der Königstraße das Odcrberger, spätere Eeorgentor, von dem Wege nach Bernau  (Neue Königstraße) und Alt-Landsberg   führten. Nach Norden im Zuge der Spandauer Straße, bei der heutigen Garnison  - kirche. öffnet« das Spandauer Tor den Weg nach Spandau  . Außer den drei Stadttoren befanden sich im Zuge der Mauer noch Türme und Weichhäuser, um die Stadt bei feindlichen Angriffen verteidigen zu können. Der Berlauf der mittelalterlichen Befestigungsanlagen auf der töllnischen Seite ist nicht ganz so sicher festgestellt wie auf der berlin  'schen. Vorgczeichnet war die Anlage durch die Wasser- laufe und Sumpfgebiele, die Kölln zu einer Insel machten. Die Mauer zog sich, am Ende der Fischerstraße mit einem Turm be- ginnend, genau in der chäuserflucht der Friedrichsgracht und weiter am Schleichengraben hin bis in der Nähe der Stechbahn, wo sie auf- hörte. Kölln hatte zwei Stadttore: Das Köpenicker Tor am Ende der Noßstraße und das Teltower  . später GertraudtcMor am nord- östlichen Ende der Sertraudtenbrücke. Auch die Mauer Köllns war verstärkt durch Türme und Weichhäuser Die Berliner Mauer   war nicht ungewöhnlich hoch und ihre Stärke betrug nur zwei Meter. Unten bestand sie fast durchweg aus großen, fest vermauerten Feldsteinen, oben aus Backsteinen. Kunswcll« Zinnenbauten wies sie nicht auf: zahlreiche kleine Schießlöcher mußten genügen. Die Türme bestan- den aus starkem Mauerwerk. Sie waren von ungleicher Höhe. Di« größten hatten wohl 25 Meter und trugen meist ein kegelförmig zu- gespitztes Dach. Auf den Landstraßen war es damals, besonders zur Zeit der Raubritter, höchst ungemütlich. Geschah� es doch gar nicht selten, daß die adligen Schnapphähne ihre Beutezüge bis in die
Das mittelalterliche Berlin  . Nähe der Städte ausdehnten. Das fehlende Stück an den Be- festigungswcrken der Schwesterstädte Berlin   und Kölln, von der Mauer auf der köllnischen Seite an der Stechbahn bis zum An- schluß an die berlinische Seite der Friedrichsbrücke, war ur- sprünglich auch vorhanden. Als der Kurfürst im Jahr« 1442 von Kölln Besitz ergriff und in der Stadt die Burg   das heutig« Schloß   anlegte, ließ er dieses Stück der Stadtmauer   niederreißen. Die erste Tat der Auflehnung der Köllner Bürger gegen den Kur- fürstcn war, daß die Lücke in der Stadtmauer durch einen Blockzaun verschlossen wurde. Die Festung öerlw. Nach Beendigung des Dreißigjährigen Krieges wurden neue Be- festigungsiverke geschaffen. Die alten Gräben wurden zugeschüttet, die alten Werke zum Teil niedergebrochen. Der alte Berteidigungs- türm neben dem Spandauer Tor blieb erhalten. Er diente als Auf- bewahrungsraum für Artillericmunition, bis er im Jahre 1720 durch eine Explosion, bei der 72 Perjonen ihr Leben verloren, zerstört wurde. Die neue Befestigungsanlage, die dem durch den langen Krieg verarmten Lande recht große Kosten auserlegte, wurde nach dem neuesten Stande der damaligen Befestigungstechnik angelegt. Dreizehn vorspringende Bastionen, durch gerade Strecken mit«in-
Spaadauer Tor.
ander verbunden, umgaben strahlensörmig die Stadt. Die Bastionen waren etwa acht Meter hohe Erdwälle, deren Fuß von mächtigen Quadersteinen verkleidet war. Vor den Wällen befand sich ein breiter Wasiergraben. Auf der berlinischen Seite war es der Königs- graben, dessen Lauf jetzt etwa die Stadtbahn von Jannowitzbrücke bis Börse einnimmt. Aus d«r köllnischen Seite umzog d«r Grüne Graben von der Waisenbrücke über Spittelmarkt  , chausvogte'platz, Opernhaus, Kastanienwäldchen bis zum Kupfergraben die Stadt. Seine Breite läßt sich noch an den Kolonnaden der ehemaligen Spittelbrücke(Leipziger Straße  , am Spittelmarkt) und Mohren- straßenbrücke feststellen. Der Verlauf des Festungswalles auf dieser Seite wird durch die Wall-, Niederwall- und Oberwallstraße ge- kennzeichnet. Der sternförmige Umriß der Bastionen läßt sich noch an dem geknickten Verlauf einzelner Straßenzüge und der unregel- mäßigen Gestalt mancher Plätze, wie Spittelmarkt  (Bastion 4) und chausvogteiplatz(Bastion 5) erkennen. Innerhalb von 25 Zahlen (1658 bis 1683) wurde das Vefestigungswerk durchgeführt. Als es fertig war, war es eigentlich schon veraltet. Zugleich drohte es zu einer Fessel für die Entwicklung der Stadt zu werden. Die neue Umwehrung. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, unter der Regierung desSoldatenkönigs" wurde eine erheblich« Erweiterung des um- wehrten Sladtgcbieles vorgenommen. Di« Befestigungen wurden aufgelöst, und eine neue Mauer umgab die Stadt. Nach einigen späteren Abänderungen nahm sie schließlich ihren Berlauf über die heute noch als Tore gekennzeichneten Punkte. Dadurch wurde«in Gebiet umschlossen, das für ein Jahrhundert genügte, ehe es bebaut war. Die Mauer halle keinerlei Verteidigungszwecken zu dienen: sie war lediglich von polizeilicher Bedeutung, sie diente zur Steuer- Überwachung. Daher ließ man nur verhältnismäßig wenig Durch- gänge: man wollte an Ueberwachungsmannschaften sparen. Die Tor« waren einfach gehalten, ein Pfeilerpaar, zwischen dem sich die Tor- flügel befanden. Nur das Potsdamer Tor war mit architektonischem Schmuck oersehen. Gegen Ende des Jahrhunderts ging man dazu über, an di« Stelle der einfachen, oft baufällig gewordenen Tore neue zu errichten, die reicher geschmückt und prächtiger ausgeführt waren. Dos prächügste dieser Bauwerke war das Brandenburger Tor  . Die ganze Anlag«, die sich ziemlich teuer stellte, war schießlich 1802 vollendet. In den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts fiel di« Stadtmauer. Die kleinlichen Zollgrenzen ließen sich bei dem Großverkehr der Eisenbahnen nicht mehr aufrechterhalten. Berlin  wurde Weltstadt, und da mußte die eng« Fessel, die di« Stadtmauer mit ihrer Zollgrenze(in Berlin   bestand noch die Schlacht- und Mahl- steuer) bildete, gesprengt werden. Mit der Mauer wurden die Tore beseitigt, nur der Prunkbau des Brandenburger Tors   blieb erhalten. * Heute erinnern nur noch die Namen einiger Plätze, die als Tore bezeichnet werden, und einige Straßenzüge(Am Königsgraben. Am Zwirngraben. An der Spandauer Brücke), die jetzt mit Wasser- läufen keine Verbindung mehr haben, ebenso die Kolonnatxn, daran, daß Berlin   einst umwehrt war. Von der l«tzten Mauer stehen noch die Torhäuschen am Potsdamer Tor und am Neuen Tor. B«i diesem ist auch zu beiden Seiten noch ein Stück der Mauer erhalten geblieben. Von den älteren Bauten macht sich hin und wieder etwas bei Erdarbeiten bemerkbar. So jüngst beim Rosenthaler Tor, dessen Fundamente man beseitigen mußte, um Raum für die neue Unter- grundbahn zu schaffen, und bei Erneuerungsbauten an der Franzis- kan«r-Klosterkirche. Hier stieß man auf Reste der mittelalterlichen Stadtmauer  , von der man auch schon Spuren fand. Äs man die Untergrundbahn durch di« Neue Friedrichstraße baute.Das Alte stürzt, es ändern sich di« Zeiten", die heutige Zeit drängt mehr und mehr dazu, Festungswerke und Zollmauern überflüssig zu machen; sie sind nur noch als Zeugen der Vergangenheit anzusehen und zu werten._ vlankenburger Waiseier-Vaumblüte. Am Sonntag, dem 1. Mal, veranstaltet die Ortsgruppe Blankenburg der SPD  . ihr« Maifeier nachmittags 4 Uhr im Lokal Klug, Dorfstr. 2. Da am Sonntag die Blankenburger Baumblüte voll entwickelt sein wird, laden wir die Berliner   Genossinnen und Genossen herzlichst ein. Gartenkonzert, Theater, Kinderbelustigungen u. a. m. sorgen für Unterhaltung und Zerstreuung unserer Gäste. Blankenburg   ist bequem vom Stettiner Vorortbahnhof in einer Viertelstunde zu erreichen.
Gif. Das Weib, das den Mord beging. 82] Roman von Arih Reck-ZNalleczewsn. Dann findet man sich wieder auf einem Platz, auf dem man schon einmal gewesen ist. Da steht man, als suche man noch seine Aussteuer aus vor großen Scheiben mit gelben und blauen und violetten Pyjamas, vor Scheiben mit blitzenden Parfümflaschen und Silberstoffen für große Abendtoiletten, vor Fenstern mit Seroicen für Automobil-Frühstückskörbe und solchen mit rotgoldenen Bedientenlivreen und Polojacken und weißledernen Hosen für Fuchsjagden... Da wird, während sie so dasteht und hineinstiert, das große Himmels- licht gelöscht, und da fällt ihr, als es so dunkel wird mit einem Schlage, ein Wort ein, dasFatalada" Heißt, und von dem sie gar nicht mehr weiß, daß sie urplötzlich überwältigt wird von ihrer Schwäche und nicht mehr weiter kann: und sich unter den großen Kandelaber des Platzes fetzt und dasitzt mit an den Leib gezogenen Knien. Sieh mal, kleine Sif, da ist eine Kathedrale mit einem Christus, der verzweifelt feine Glieder krümmt, und da ist ein Platz, auf dem man schon einmal gestanden hat, und auf dem man um zerfetzte Tote weinte... weiß nicht mehr wann, weiß nicht mehr warum... Und wieder besteigt eine Musik- bände das Podium, und wenn es auch heute dasO sanetissima" ist. das der Kapellmeister statt des Freiheits  - morsches entfesielt, so finden sich da doch wieder alle die Ge- stalten ein. die auf diese Bühne gehören: diese Offiziere, die Europa   imitieren, und die Haciendaros. die nachher in etwelchen Lupanaren von Florida Christi Geburt feiern wer- den und die Gott am nächsten stehende Menschenrasse mit schönen, angelsächsischen Langfchädeln und dem Smoking für einen Klubabend mit Mistelzweig und Plumpudding, und die orchideenhaft schönen Frauen kreolischer Hautfarbe, die aufgewacht sind aus ihren Hängematten von der Hitze des Tages und nun langsam herumgefahren werden vor dem Dinner. Und wieder steht da vor ihr so ein Mann mit Filzhelm und Gummiknüppel und macht ihr klar, daß man unter diesem Kandelaber nicht schen dürfe. Da steht der Körper auf und begibt sich dahin, wohin er gehört: nicht auf den legitimen
l Korso vor die Musikkapelle mit Schellenbaum und Weih- nachtshymnen, beileibe nicht vor die Säulenfront der Käthe- drale mit Christus und angeklebter Standrechtsverkündigung: nein, auf den breiten Bürgersteig vor den Caf6s begibt er sich, dorthin, wohin er sich zu begeben hat, wenn er sich ein Abendessen verdienen will als Heilmittel gegen den wütenden Hungerschmerz in den Eingeweiden... der Körper, wohl- gemerkt, meine Lieben, nicht die kleine Sif, die zuerst Hündchen Binky und dann die Witwe Grandjean tötete und dann um die Toten dieses Platzes geweint hat... nicht die, ach nein, nicht die... Da ist also zuerst ein Uniformierter,«in Hauptmann der republikanischen Infanterie... ein fetter Mann, ein schöner Mann, ein Mann, umgeben von einer wohlriechenden Wolke von Juchten... Mann mit Monokel und Seioenhemd. Unter dem Mondschein der Bogenlampe diesem Adonis in den Weg getreten, verheißungsvoll, wie man es so sehr schnell bei den anderen lernt, getroffen im selben Augenblick von einem verächtlichen Monokelblitz, der beinahe eine phy- fische Wunde im Fleische hinterläßt: ja, vergiß gefälligst nicht, kleine Sif, daß du ein abgemagertes, vom Hunger entstelltes Gesicht, daß du von den Prügeln der Oberschwester Mary eine Schmarre auf der Stirn hast, daß ein Mann dieser Qua- lität zu anderen Ansprüchen berechtigt ist. Hunger, Hunger, Hunger... Da man angewiesen ist auf bescheidenere Kundschaft, so kann man es vielleicht mit den kleinen Kontorhengsten ver­suchen, die eben, als alte Ueberseeleute sich fühlend, mit ge- schweiften Sakkos und spitzigen Zuhälterschuhen und ab- gründigem Spanisch den Korso betreten haben und von dem Weihnachtsbankett im Klub sprechen. Den Weg dieser Adonisse gekreuzt, mit jener ebenfalls leicht zu erlernenden Geste, leis und aufdringlich den Onestep O Katherina" gepfiffen, den«ine kleine, rotbackige, nun längst verstorbene Eis einmal in der Halle des Exzelsiorhotels getanzt hat. Da geschieht es, daß die jungen Leute, künftige Blüten des Welthandels und durchaus königliche Kaufleute. in ein starkes Unisonogelächter ausbrechen über das verwahr- loste Wesen, das nicht einmal auf dem Dirnenkorso von Beri- ditscheff oder Minsk   oder Treptow  , geschweige denn auf dem von Buenos Aires   Beachtung finden könnte. Da fühlt sie ihre Unzulänglichkeit, krümmt sich in ganz ähnlicher Weife zu- fammen wie heute nacht der Hund und schleicht sich davon. Da di« Piazza del Maja kein geeigneter Schauplatz ist, so
verliert sie sich in dem Bratenrost der südlich der Calle da Rivadavia gelegenen Teile, läßt die Neustadt hinter sich, langt endlich in dem Elendviertel an, das hier beginnt und bis La Bocca sich erstreckt. Es gibt keine Stadt auf diesem Erdballe, die an Oed«, an Architektur gewordener Borniertheit mit diesem Teile von Buenos Aires   konkurrieren könnte; und vielleicht ist es die Trostlosigkeit dieser endlosen Straßen, die ihre Gleichgültig- keit zur vollen Apathie, zum Stupor steigern. Einmal bleibt sie mitten auf den Gleisen des Tramways stehen, stiert gedankenlos in das große böse Auge des Seheinwerfers, ist in diesem Augeitblick ganz weit fort von hier: bei kleinen galanten Rokokobildern,, auf denen eine unvollkommen bekleidete junge Dame einen nackten dickbäuchigen Amor mit Köcher und Bogen auf dem Schöße liebkost, bei Bildern, die ein alter weißhaariger Mann vor vielen Jahren lithographierte, zu welchem Mann sie Vater sagte, welcher Mann dann eines Tages in eine Kiste gelegt wurde und irgendwo verschwand, hunderttausend Meilen von hier. Aus diesem Traum wird sie von einer harten knochigen Hand im letzten Augenblick, dicht vor dem schreienden, klin- gelnden, pfeifenden Tram von den Gleisen gerissen, fühlt, daß die Hand ihre armselige dünne Bluse zerfetzt hat, sieht in ein kürbisgroßes, gelbes Gesicht mit tiefen Augen und breiten Backenknochen. Chinamann steht im Lichtkreis der Bogen- lampe, Chinamann steht und gafft sie sehr eindeutig an: Chinamann hat wie alle seiner Rasse Hunger nach weißem Weiberfleisch. Da sieht sie, daß es eigentlich ein Totenschädel ist, der sie angrinst, sieht sich in irgendeiner Urangst nun doch durch Stumpfheit und Hunger und Elend mit durchschnittener Kehle auf einem Schuttplatze liegen, reiht sich los, galoppiert davon. In der Calle Los tres EhorUIos, hier, wo La Bocca beginnt mit kobaltblauen und kanariengelben Mietkasernen, mit Grammophongedudel und nächtlichen Messerorgien, tagt unter zinnoberroten Gartenlampen ein politisches Meeting... man sieht, wie ein tagsüber mit Salpetersäcken umgehender Kavalier mit Händen und Füßen rhetorisch seine Gegner niedersäbelt. Weiter südlich, wo verlassene Hafenarme mit böse schillerndem, giftigem Wasser schlafen, haben sich zwanzig braune Christen um eine verendende Mula gesammelt, der der Besitzer mit einem Eisenknüppel das Kreuz gebrochen hat: nun, ist es mein Maultier oder euer Maultier, und überdies, warum hat es Gott zu einem Maultier gemacht? (Fortsetzung folgt.)