bestrebt, den Eindruck zu erwecken, als ob infolge der Ueber-| schwemmung eine bedeutend geringere Ernte und daher eine Steigerung der Preise zu erwarten sei. Insbesondere will man die Preise für die Dezember- Baumwolle hinauftreiben. So stehen wir vor der paradogen Lage: Einerseits ist die zu erwartende Bernichtung der Baumwollkulturen gleichbedeutend mit der von der Regierung lebhaft empfohlenen Einschränkung der Produktion; nur werden durch diese Art der Produktionseinschränkung die unmittelbar betroffenen Farmer ruiniert, während die anderen auf ihre Kosten profitieren. Andererseits wird, falls die diesjährige Baumwollernte trotz der Ueberschwemmungsfatastrophe sehr groß ausfallen wird, der unvermeidliche Sturz der Preise noch stürmischer und verhängnisvoller für die Baumwollproduzenten werden. Von der vorübergehenden Hausse wird in diesem Falle allein die
Spefulation profitieren.
In jedem Falle wird die Martilage für Baumwolle tünftig noch unsicherer sein, als sie es bisher schon war. Für diejenigen die von der Ratastrophe unmittelbar betroffen wurden, wird sie in den schlimmsten Fällen den völligen Ruin, in weniger schlimmen eine empfindliche Verschuldung zur Folge haben. Auch wenn die fünftige Staatshilfe sehr großzügig sein sollte, was übrigens durchaus nicht sicher ist, wird denen, die alles verloren haben, fein voller Erfaz für ihre Berluste geboten werden. Für sehr viele bedeutet die gegenwärtige Katastrophe nicht nur die Bernichtung ihres Bermögens, sondern auch den Ausfall mindestens eines Jahreseinkommens. Berücksichtigt man die Tatsache, daß die Berschuldung der amerikanischen Farmer überhaupt eine start zunehmende Tendenz aufweist, und daß in sämtlichen in Frage tommenden Staaten in den lezten Jahren eine bedeutende Landflucht festzustellen war, so lassen sich die wirtschaftlichen Folgen der Katastrophe bereits einigermaßen übersehen.
Sollte aber noch die Ueberschwemmung von New Or leans hinzukommen, so steht eine gewaltige Er schütterung des gesamten amerikanischen Wirtschaftsförpers zu erwarten. New Orleans ist nicht bloß eine Großstadt, sondern es hat eine besondere, in mehrfacher Beziehung geradezu einzigartige Bedeutung als Handels- und Berkehrszentrum, welches die wichtigsten wirtschaftlichen Funktionen erfüllt. New Orleans ist die wirtschaft liche Hauptstadt des amerikanischen Südens, der zentrale Sammelpunkt für den gesamten Handel mit Baumwolle, übers haupt der zweitgrößte amerikanische Hafen, der eine ganz hervorragende Bedeutung für den Seehandel durch den Banamatanal besitzt. Dreizehn Eisenbahnlinien treuzen sich in Nem Orleans, das natürlich auch den wichtigsten Aus- und Einladeplaz für Wasserverkehr des Mississippi bildet. 3war wird offiziell mitgeteilt, daß ,, New Orleans vor den Fluten sicher" jei, jedoch mit dem Zusaß: sofern sich nicht etwas Unvorher gesehenes ereignen sollte". Die ganze Ueberschwemmungsfatastrophe war aber in ihrem diesjährigen Ausmaß etwas Unvorhergesehenes!" Und auch nach dem Ausbruch der Kata: strophe hat man erst mit starker Berspätung die Größe der Gefahr für New Orleans erkannt.
Wenn aber diese Gefahr abgewehrt sein wird, so muß man erwarten, daß über dem glücklichen Augang des Kampfes gegen die Naturgewalt nicht die Wirkung der furchtbaren Bedrohung in Bergessenheit geraten, sondern daß man dazu übergehen wird, das Problem der Sicherung gegen die Ueberschwemmungen in seinem vollen Umfang zu lösen, was bis jetzt nicht geschehen ist. Diese Unterlassung entsprach dem Charakter der amerikanischen wirtschaftlichen Entwid lung überhaupt, deren rasendes Tempo 3üge der Raubwirtschaft aufweist. Man fuchte in möglichst furzer Zeit das höchstmaß des Nuzeffekts im fapitalistischen Sinne, d. h. das Maximum von Profit zu erreichen, ohne sich vor der größten Berschwendung zu scheuen; man war nicht geneigt, viel Geld in ein Unternehmen hineinzustecken, das feinen unmittelbaren Gewinn versprach, sondern sich nur auf lange Sicht und auf dem Wege über die Gesamtwirtschaft rentieren
Der Zeitungskaiser und sein Parfum.
Aus Paris wird uns geschrieben:
Herr Coin, François mit Bornamen, ist ein Korse. Darauf ist er stolz. Napoleon war auch Storse. Herr Coty ist mittelgroß und glattrasiert. Das war Napoleon ebenfalls. Herr Coty ist ein berühmter Mann, genau wie Napoleon . Schließlich könnten Menschenfreunde sich über Herrn Cotys Berühmtheit noch ehrlicher freuen als über die Napoleons , denn bis heute hat Herr Coty noch tein Blut vergossen, und wenn sein Name über den ganzen Erdball flog, so verdankte er das vor allem jenen unzähligen, unvergleichlich duftenden Parfums, die ihm einige hundert Millionen Franken einbrachten. Aber Herr Coty möchte berühmter und mächtiger sein und hat es schon einige Schritte weiter gebracht als sein halbverund hat es schon einige Schritte weiter gebracht als sein halbvergeffener Landsmann aus dem vorigen Jahrhundert. War es Napo leon auch gelungen, sich halb Europa zu unterwerfen und sich die Raiserkrone aufzusehen, so darf Herr François Coty nicht nur Duzenden von Palästen und Frauen, sondern auch eine in Paris erscheinende Tageszeitung, den" Figaro ", sein eigen nennen, die ihm in seinen Wünschen und Träumen erlaubt, die ganze Belt zu regieren, Frankreich vor fartellistischer, sozialistischer oder fommunistischer Schreckensherrschaft zu retten, den Franken in reinſtes Gold zu verwandeln, kurz, ein wahres Parfumparadies auf dieser heimgesuchten Erde zu schaffen. Dazu hat er sich eine Kom. pagnie Feder, helden" angestellt, Leute mit Namen", die in der Literatur, in der Journalistit allerlei gelten. Die müssen nun unter der Inspiration, wenn nicht unter dem Diktat des Parfumforfen schreiben und schreiben und schreiben.
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Den stärksten und begabtesten unter ihnen, dem er ein Jahr lang die sogenannte„ direktoriale Chefredaktion" des„ Figaro" anvertraut hatte, Herrn Lucien Romier , hat er allerdings längst wieder über die Parfumtreppe zur Größenwahnsinnstür hinaus geworfen, weil diefer liederliche Kerl trotz erschreckend hoher Bezahlung sich das Recht herausgenommen hatte, mit seinem eigenen Ropf zu denken. Die anderen aber bleiben und schreiben munter und meistens anonym drauflos, was hier und da Seine Parfum majestät in Allerhöchster napoleonischer Person mit seinem duftenden Namen zu zeichnen geruht. So fonnte man in den Spalten des " Figaro " die unflätigsten Beschimpfungen des sozialistischen Führers Léon Blum lesen die chauvinistischsten Angriffe gegen Briand und seine Außenpolitik die in gigantischstem Zirkusstil auf gemachten Franfenrettungspläne.
Als das alles nichts nükle, um Herrn Coins staatsmännische Eigenschaften blendend genug herportreten zu lassen, gab ein ganz Schlauer dem wohlriechenden Herrn den Rat, er möge doch Frank reich vom Bolschewismus befreien. Nun gibt es zwar in Frankreich feinen Bolschewismus, und vielleicht ist die Kommunistische Partei überhaupt in feinem anderen großen Lande schwächer und praktisch unrevolutionärer als hier. Aber das fonnte den siegreichen Führer
fonnte. Dieser Zug hat auch die staatliche Wirtschaft beein-| dem Namen Bommeriche Bauernichaft" vollzogen worden. flußt. Sonst wäre es schwer zu erklären, weshalb die groß Die Pommersche Bauernschaft ist gleichzeitig der bäuerlichen Spizenangelegten Pläne zur Regulierung des Mississippi organisation Deutsche Bauernschaft beigetreten. Damit jahrzehntelang liegengeblieben sind. Nie zuvor hat sich so ist in Pommern der einheitliche Zusammenschluß der flar gezeigt, welche riesengroße Gefahr die Ueberschwemmung bäuerlichen Landwirtschaft hergestellt. Wie wir bedeutet und wie notwendig es unter volkswirtschaftlichen Ge- hören, steht der Anschluß weiterer, bisher dem Landbund an| sichtspunkten ist, diese Gefahr zu bannen. Die amerikanische gehörenden Verbände unmittelbar bevor. Nur so weiter! Arbeiterschaft hat an dieser Sicherung ein besonders startes Interesse, meil jede derartige Katastrophe, notwendig zur Die Siedlungsfrage. Proletarisierung vieler Tausende von Eristenzen und damit zum Anwachsen der Reservearmee führen muß. Darüber hinaus ist sie aber berufen, im Kampfe für die Sicherung menschlichen Lebens und menschlichen Glücks voranzugehen.
Badische Kleinbauern für den Often. Aus Karlsruhe wird uns geschrieben:
In Süddeutschland sind zurzeit Bestrebungen im Gange, auch die füddeutschen Landwirte für die Ansiedlung im Dsten des Reiches zu intereffieren. Vor furzem fand deshalb in Heidelberg
Die Gelder der Gefallenen- Gedenkstiftung. Die Gelder der Gefallenen- Gedenkstiftung. unter dem Borsiz eines Vertreters des Reichsarbeitsministers eine
im
Anfrage an den preußischen Kultusminister. Der demokratische Landtagsabgeordnete Bohner hat Preußischen Landtag folgende Kleine Anfrage " gestellt: Anläßlich der Zeitungsberichte über die Verwaltung der für die studentische Gefallenen- Gedenkstiftung eingegangenen Gelder fragen wir den Herrn Minister für Wissenschaft, Kunst und Boltsbildung: Ist es richtig,
1. daß eine ordnungsmäßige Raffenführung, ins besondere abgesehen von den in mündelsicheren Papieren angelegten 21 000 m. ein Sonderfonto für die Gelder nicht bestand;
2. daß von dem Vorsitzenden des vorläufigen Bermögensbei rates für die Deutsche Studentenschaft als Deckung für die fehlende Summe von rund 16 000 m. das aus der Deutschen Studenten schaft in Göttingen genannt wurde;
3. daß erst nach dem Eingreifen der Kriminal polizei eine Deckung der Fehlsumme aus den für andere 3wede bestimmten Kopfbeiträgen der Studentenschaften erfolgte und durch einen Scheck des Hochschulrings Deutscher Art, der erst am Vortag ausgestellt oder erneuert war;
4. daß dieser Sched als Rückgabe einer dem Hochschulring vor Jahren von der Deutschen Studentenschaft überwiesenen Summe bezeichnet wurde? Wir fragen weiter, wenn diese Angaben stimmen:
5. Wie rechtfertigen sich diese Beziehungen zwischen der Deutschen Studentenschaft und dem Hochschul. ring, dessen dem Staat feindliche Bestrebungen bei den diesjährigen Etatsberatungen im Landtag festgenagelt wurden?
6. Ist die Deckung des Fehlbetrages aus den Kopfbei trägen im Rahmen des Haushaltsplanes der Deutschen Studenten schaft erfolgt und zu billigen?
7. Ist der Herr Minister noch immer bereit, den Einzelstudentenschaften der preußischen Hochschulen die Beteiligung an der Deutschen Studentenschaft zu geftatten, wenn diese nicht der disziplinären Aufficht einer Reichs- oder Länderinstanz unterstellt wird?
Die Anfrage ist um so mehr zu begrüßen, als das Schreiben des Vermögensbeirats der Deutschen Studentenschaft Prof. ing. Kloß an die Reftoren der Hochschulen geeignet ist, die Mißwirtschaft, die der Vorstand der Studenten schaft feit langem betreibt, von neuem zu verdecken. Der letzte Punkt der Anfrage zeigt, wohin die Dinge treiben. Wenn die Studentenschaften von sich aus nicht die Kraft aufbringen, einem Vorstand, der mit seinem Vertrauensamt eine in der Lat nichts anderes übrig, als die Herren unter Getolle Mißwirtschaft treibt, das Handwerk zu legen, dann bleibt ichäftsaufsicht zu nehmen. Ueber den Langmut des Staates und der Deffentlichkeit wird sich die Deutsche Stu dentenschaft nicht beklagen fönnen.
Die Flucht aus dem Reichslandbund.
Erfolge der deutschen Bauernschaft.
In Stettin ist soeben der Zusammenschluß der provinziellen Organe des Deutschen Bauernbundes mit den vom Landbund ausgeschiedenen Berbänden Bommersche Bauernschaft" und Borpommersche Bauernschaft" durch die Kreisvertreter unter
so vieler Blumenschlachten nicht davon abhalten, sich mit dem ganzen Temperament eines furchtbaren Landsmannes Napoleons auf den Feind zu werfen. So erschallen seit einiger Zeit fast täglich im Figaro" spaltenlange verzweifelte Mahnrufe an Frankreich , an die Figaro" spaltenlange verzweifelte Mahnrufe an Frankreich , an die Regierung, an das Parlament, zu kämpfen gegen das wild- bissige Ungeheuer, das da am Herzen Frankreichs liege und ihm das Blut aussauge.
die Kommunisten losließ, wird von Herrn Coty als erster Triumph Daß der Innenminister Sarraut einen Schreckschuß gegen gefeiert, der ihm alle Rechte verleiht. Nur jetzt nicht wieder zurückweichen," trompetet er Tag und Nacht und läßt es an dringenden Ratschlägen nicht fehlen. Sein jüngster besteht darin, daß er im Figaro" den Wortlaut des am 14. März 1872 von der französischen beschlossenen Ausnahmegeseges abdruckt, durch das jedwede Zugehörig Nationalversammlung gegen die Internationale Arbeiterassoziation feit zu irgendeiner internationalen Organisation mit Gefängnis be straft wurde. Herr Coin verlangt ohne Umschweife, daß Regierung und Kammer diesem lieblichen Gefeßlein wieder zu uneingeschränkter Gültigkeit verhelfen sollen. Das kann sich ein wohlparfümierter Zeitungskaiser leisten. Zur Instrumentierung seiner torsischen Gesänge findet er einen Troß von Mitarbeitern, die ihn zwar alle eher für einen Narren als für einen Imperator halten, ihm jedoch willig folgen, weil es sich lohnt". So ist Herr François Coty im Begriff, noch viel berühmter in Frankreich zu werden als der andere petit Corse", der auf St. Helena endete. Derlei Ueberraschungen hat Herr Coty ja nicht zu befürchten. Schlimmstenfalls bleibt ihm immer noch sein Barfum.
zu
Fortschreitende Elektrifizierung des Haushalts. dauern wird, bis auch das Proletariat von der ElektrifizieWenn man sich auch darüber klar sein muß, daß es noch lange rung der Hauswirtschaft profitieren fann, so erscheint es doch notwendig, die Entwicklung auf diesem Gebiet genauestens 34 verfolgen. Des alten Zaubermeisters Zauberformel, die in Goethes Bersen die Sehnsucht des Alltagsmenschen kündete, von der sich ewig wieder holenden a ft des täglichen Kleintrams frei zu werden, geht Schritt für Schritt in Erfüllung. Man braucht fein Zauber lehrling mehr zu sein, um den altertümlichen Besen in ein selbständig schaffendes arbeitverrichtendes Wesen zu verwandeln. Nachdem die elektrische Kraft den Produktionsprozeß revolutioniert, die Herrschaft der Maschine stabilisiert, den Menschen nur noch zum Regulator des maschinellen Getriebes gemacht hat, seitdem ihre Wellen in Bruchteilen von Sekunden mit Nachrichten und Bildern den Weltraum durcheilen, hat sie nun auch den Haushalt sich erobert. Zauberbejen an allen Enden.
eine Fülle der Wunder der Technik, die im Haushalt revolutionierend Ein Blick in die diesjährige Kölner Muster messe zeigt wirkt. Man schneidet elektrisch Wurst und Schinken, Brot und Eier, man schleift elektrisch, man mahlt elektrisch seinen Kaffee, man puit elektrisch Messer und Gabel, man tocht elektrisch, man plättet elet
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Konferenz der Ländervertreter statt, die sich mit dieser Frage befaßte. Es wurde betont, daß sowohl Preußen wie auch Medienburg bereit seien, Siedler aus Süddeutschland in ihr Siedlungsgebiet auzfunehmen und sie bezüglich der Kreditgewährung den einheimischen Siedlern gleichzustellen.
Obgleich in den süddeutschen Ländern noch große Gebiete sind, die landwirtschaftlich nutzbar gemacht merden fönnten, so z. B. die großen Niederungen der Donau und des Rheins, herrscht bei den füddeutschen Bauern eine starte Nachfrage nach Siedlerstellen im Osten. Eine Befriedigung dieser Nachfrage wäre zu begrüßen, denn die Auswanderung nach Ueberfee nimmt in den füddeutschen Grenzländern einen erheblichen Umfang an. Naturgemäß bevorzugen die Siedlungsländer zunächst die Bewerber aus dem eigenen Lande; das Ueberangebot an einheimischen Siedlern macht die Ansiedlung süddeutscher Bauern aber sehr schwierig.
Auf der Konferenz in Heidelberg fam eine Verständigung dahin zustande, daß neben den 6000 Mt., die durch das Land, a'is dem der Siedler stammt, als Zuschuß zu übernehmen sind, das Reich die Kosten für die Abgeltung der öffentlichen Lasten, die auf 1500 bis 2000 m. geschätzt werden, tragen soll. Die Siedlungsländer Preußen. und Mecklenburg wollen außerdem die Vorbereitung für eine verstärkte Siedlung dadurch fördern, daß für das Jahr 1928 größere Siedlungsmöglichkeit wie bisher besteht. Das badische Ministerium des Innern und die badische Landwirtschaftsfammer werden in nächster Zeit eine Besichtigungsreise nach den Siedlungsgebieten organisieren, um die Frage zu prüfen, wie sich eine geschlossene Siedlung badischer Kleinbauern bewerkstelligen läßt.
Das vernachlässigte Ostpreußen .
Protest gegen die Bürgerblockpolitik. Königsberg , 4. Mai. ( WTB.) In der heutigen Stadtver ordnetenversammlung wurde einstimmig eine Entschießung angenommen, die den Magistrat ersucht, bei der Reichs- und Landesregierung, Reichstag und Landtag, dringlich vorstellig zu werden, daß die geplante Benachteiligung Ostpreußens bei der Berteilung der Mittel aus dem Unterstützungsfonds für die ge fährdeten Grenzgebiete abgewendet und das vielfache Bersprechen, der besonderen Notlage Ostpreußens durch bevorzugte Fürsorge Rechnung zu tragen, erfüllt werde.
Franz Klühs 50 Jahre alt. Heute sind 50 Jahre verflossen, feit Rügen als Sohn eines Landbriefträgers geboren wurde. Der jungea unser Reballionsfollege, Gen. Franz Klühs in Neuenkirchen auf Buchdrucker fand rasch den Weg zur Bartei und, was für seine Begabung das Gegebene war, zur Barteljournalistit. Seit 1900 hatte er in Breslau , Rottbus und Magdeburg in der Parteipreffe vor bildlich gewirkt und alle Freuden und Leiden des Parteiredakteurs, auch das Gefängnis, fennengelernt, als ihn die Partei vor sieben Jahren an das Zentralorgan berief. Hier hat er als politischer Rebatteur und Stellvertreter des Chefredakteurs seine ganze Fähigfeit und Parteierfahrung, wie es seine Art ist, geräuschlos in den Dienst der Sache geſtellt. Dennoch fennt ihn die Bartei als einen ihrer besten. Die Redaktion des Borwärts" aber schäßt und liebt ihn als Führer und Kameraden. Sie hat es sich nicht nehmen lassen, ihm auch an dieser Stelle ihre herzlichsten Glückwünsche darzubringen.
trisch, man wärmt sein Wasser in jeglichem Gefäß elektrisch. Der Haushalt, die Küche sind zu einem elektrischen Laboratorium geworden, die Arbeit darin zu einem Vergnügen. Die hygienische Bedeutung dieser Revolution des Haushalts fann taum überschätzt werden. Ueberall in der Küche herrscht erhöhte Sauberkeit, die gleichbedeutend mit Verminderung der Ansteckungsteime ist. Es gibt keine Kohlendioxydgase mehr, feine Ascheimer. Selbst der Staub ist aus allen Winkeln verschwunden. Dieser Wohnungsstaub, den die Infektionskrankheiten bekämpfen. Er hat in dem Staubsauger Aerzte als den Träger von Mikroorganismen und Erregern ernster feinen vernichtenden Todfeind gefunden. Der Besen ist gewesen und mit ihm find im modernen Haushalt Klopfer und Bürste ver
schwunden.
In Amerika hat man bereits den kleinen Liliput staub
sauger fonstruiert, der zum Kleiderausbürsten oder richBürsten wird, daß weiß man heute in jedem Haushalt, der Staub tiger zum Kleiderentsaugen dient. Durch Wischen, Klopfen und im wesentlichen nur aufgewirbelt und wechselt seinen Play. Durch den Staubsauger jedoch wird der Staub wirklich beseitigt. Man ist erstaunt, welche Mengen von Staub man selbst bei Anwendung des Apparates in Räumen, die vorher mit allen anderen Hausgeräten reingehalten wurden, in dem Beutel angefamimelt findet. Neben diefer besseren Reinigungsmöglichkeit werden bei Gäuberung durch den Staujauger alle Gegenstände, wie Teppiche, Bolstermöbel, Kissen ufm., viel mehr geschont als bei Klopfen und Bürsten. Noch ist der Preis für diese Apparate frog aller Abzahlungssysteme für die breiten Maffen zu hoch. Drum möge fich die deutsche Industrie warnen lassen. Nur wenn die sich an die große Masse der Verbraucher wendet, wird sie auf die Dauer der amerikanischen KonDie Spuren der Automobilindustrie Dr. C. P.
furrenz gewachsen sein. schrecken.
Die Ozeanreise im Torpedo. Wie der„ New York Herald ember mit einem von ihm erfundenen Schiff eine fenfationelle meldet, will der italienische Ingenieur Bugatti im kommenden De25 Meter lang und nur 3 meter breit fein. Es wird von acht Ozeanreise antreten. Das Fahrzeug soll nach den Meldungen des Blattes aus Rom in der Form einem Torpedo gleichen und ungefähr Motoren zu je 300 PS. getrieben und arbeitet mit feitlich ange brachten Schrauben. In diesem Fahrzeug sollen acht Passagiere Blaß finden. Bugatti hofft, den Weg von Cherbourg nach New York in 50 Stunden zu bewältigen.
Zigarrenjnobismus. Lord Birkenhead ist als Freund von Zigarren größten Formats bekannt so wird aus London berichtet und fetzt als Raucher seinen Ehrgeiz darein, Bigarren von einer Länge zu rauchen, wie sie sich andere Sterbliche nicht leisten fönnen. Bei der Eröffnung der Tabatausstellung in der Londoner Olympia erhielt er eine Zigarre, die ungefähr einen halben Meter lang war. Sie war noch dreißig Zentimeter länger als die Riesenzigarre, mit Glimmstengel waren eigens für Seine Lordschaft angefertigt worden. der er neulich auf einem Festessen Furore gemacht hatte; beide ( Ernstliche Konkurrenz dürfte Seine Lordschaft nur noch bei einigen füdamerikanischen Indianerstämmen finden, die sich besonderer Gabeln bedienen, um ihre Monstra zu lancieren.)