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Der kluge Milberg.

Wozu kleine Anfragen gut sind.

Der deutschnationale Landtagsabgeordnete Milberg richtet an das Staatsministerium eine Kleine Anfrage  ", weil nach einem Zeitungsbericht im Wikingprozeß Regierungsrat Ja nich als Ver­treter der preußischen Regierung in seinem Plädoyer gesagt hat:

nicht.

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" Daß der Bund Wifing die Staatsform bekämpfte und an ihrer Beseitigung arbeite, werde er selbst nicht bestreiten. Rechtlich belanglos ist es, ob er dazu ungesetzliche Mittel verwendet oder Entrüstet fragt Herr Milberg. ob das Staatsministerium diese Ausführungen billige. Wie wird Herr Milberg erstaunen, wenn er erfährt, daß nicht nur das Staatsministerium, sondern sogar der Staatsgerichtshof diese Ausführungen gebilligt hat, denn in den Urteilsgründen fehren sie fast wörtlich wieder. Herr Milberg weiß nämlich nicht, daß nach Art. 14 des Republikschutzgesetzes bei einem Geheim bund es tatsächlich rechtlich belanglos ist, welche Mittel er bei der Untergrabung der Republik   anwendet. Der Geheim­charakter und das staatsfeindliche Ziel als solches genügen zum Berbot.

Weil nun Herr Milberg zu wenig regsam ist, sich das Republik schutzgesetz und die Urteilsbegründung im Falle Wiking durchzulejen, verursacht er überflüssige Kosten und Arbeit durch Kleine Anfragen. Man wird dies Berfahren nur dann billigen, wenn man die Kleine Anfrage   als ein Mittel ansieht, durch das der Abgeordnete seine eigene Unwissenheit offenbart.

Nationalkommunistische Reiniger.

Ein Beleidigungsprozek.

In Hildesheim   fand dieser Tage ein interessanter politischer Prozeß statt. Genosse Leinert hatte gegen den deutschnationalen Parteisekretär Alexander Mohrenweiser wegen Beleidigung Klage erhoben, weil dieser in Versammlungen verleumderische Vor­würfe gegen den früheren Oberbürgermeister von Hannover   erhoben hatte. Unter anderem hatte er erklärt, der Oberbürgermeister Leinert habe für 100 000 Mart Bestechungsgelder die Lindener Hafenanlage an den Rhenania- Konzern versch a chert. Der deutschnationale Beleidiger versuchte den Wahrheitsbeweis, indem er sich auf den deutschnationalen Abgeordneten 2o gemann und auf den Kominunisten Iwan Rak berief. Logemann er­flärte jedoch, auch seine Kenntnis dem Abgeordneten Razz zu ver­danken. Kazz selbst war für das Gericht nicht erreichbar, die Ladung konnte nicht bestellt werden. Die Bernehmung des Partei­sekretärs Genossen Feller und des Nebenklägers Genossen Leinert ergab selbstverständlich die vollkommene altlosigkeit der ver­leumderischen Schmähungen. Mohrenweiser wurde zu einer Geld strafe von 2000 Mart verurteilt. Der Staatsanwalt hatte Drei Monate Gefängnis beantragt.

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Deutschnationale Parteisekretäre und Abgeordnete Arm in Arm mit dem unerreichbaren Kommunisten Jwan Kaz eine feine 3 usammenstellung! Sie erinnert an das Wort von dem nationalfommunistischen Haufen, den das Reichswehrministerium beim Küstriner Butsch erfunden hat. Nationalisten und Kommunisten finden sich zusammen als Reiniger" Deutschlands  , wenn man nur den beiden gleich verhaßten Sozialdemokraten etwas aus­

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wischen kann. Erfreulicherweise gibt es doch noch Richier  , die eine leichtfertige Verbreitung solcher lügnerischen Schmähungen ahnden.

Anglo- amerikanischer Schuldenstreit. Eine Note Englands fordert von Washington   eine ,, Berichtigung.

London  , 5. Mai.  ( Eigener Drahtbericht.) Die englische Regie­rung hat an Amerifa eine Schuldennote gerichtet, die in erster Linie versucht, eine Behauptung des amerikanischen   Schahtanglers, wonach England an Schuldenzahlung seiner Alliierten und an deutschen   Reparationen mehr empfange, als es an Amerita für seine amerikanische Schuld zu zahlen habe, zu widerlegen. Auf Grund ausführlicher Berechnungen stellt die Note u. a. fest, daß England aus den Erträgen seiner Steuern in den letzten beiden Jahren 50 Millionen Pfund 3uschuß habe leisten müssen, um unter Heranziehung der Reparations- und Schuldenzahlungen der europäischen   Alliierten die englischen Schuldenraten an Amerika  aufzubringen. England fordert deshalb nicht nur eine sachliche Be richtigung der irreführenden Mitteilung" des amerikanischen  Schatzsekretärs, sondern auch eine Behandlung der Schuldenfrage im Geiste jener freundschaftlichen Verständigung zwischen den beiden großen englisch sprechenden Nationen, von deren politischer Koopera­tion die wichtigste Frage des Friedens und des Fortschritts der Welt abhänge".

Einigung über die Seeabrüftungskonferenz. Genf  , 5. Mai.  ( WIB.) Die vom Präsidenten Coolidge   ein­berufene Seeabrüftungstonferenz der drei Länder wird, wie jetzt offiziell und endgültig bestätigt wird, am 29. Juni in Genf   beginnen.

Die deutsche Demarche in Paris  . Mitteilungen des Matin".

Paris  , 5. Mai.  ( WTB.) Ueber den gestrigen Besuch des deut schen Geschäftsträgers, Botschaftsrat Dr. Rieth, bei Außenminister Briand   berichtet Matin": Im Laufe dieser Unterredung hat Dr. Rieth, ohne für den Augenblic eine eventuelle Wieder aufnahme der Verhandlungen betreffend die Herabjegung der Befagungsstreitkräfte im Rheinland   und alsdann die Räu mung des Rheinlands zu fordern, trotzdem nicht weniger auf die Notwendigkeit hingewiesen, die Berbesserung der französisch deutschen   Beziehungen auf politischem wie auf wirtschaftlichem Ge­biet weiter zu verfolgen. Dann hat Dr. Rieth Briand daran er innert, daß die Reichsregierung einmütig der Ueberzeugung fei, daß nur eine Annäherungspolitit mit Frankreich  die Aufrechterhaltung des Friedens sicherstellen fönne. Die Demarche des deutschen   Geschäftsträgers muß als der Beginn einer Ber handlung angesehen werden. Im tommenden Monat, wenn das für die Niederlegung von Festungen an der deutschen   Ostgrenze festgesetzte Datum verstrichen sein wird, wird die Reichsregierung die Diskussion von Allgemeinheiten aufgeben und sich sicher auf einen tontre ten Standpunkt stellen. Dann wird die Rheinland  - Frage aufgeworfen werden.

Das neue Zentralegekutivkomitee der Sowjetunion   wurde in der letzten Sigung des Sowjettongresses gewählt und zählt 27 Mitglieder. Zum 1. Borfizenden wurde Ralinin wiedergewählt. Mit ihm teilen sich im Borsiz der Zentraleretutive die Präsidenten der Teil­Staaten des Sowjetbundes Petrowfti, Tschermiatoff, uifabetoff, Chodshajem und Aitatoff. Sekretär der Zentralerefutive bleibt Jem­fidje. Bolkskommissare bleiben Rytoff( Borsiz), Tschit­cherin( Aeußeres), Borsshiloff( Heer) usw.

Die Wasserversorgung Berlins  .

Die wenigsten unserer Berliner   Hausfrauen werden sich je darüber Kopfschmerzen gemacht haben, welch eines kompli zierten und kostspieligen Apparates es bedarf, damit fie an jedem Morgen durch bloßes Drehen eines kleinen Messing­hahnes ihren Scheuereimer voll Wasser laufen lassen können. Die Wasserleitung" in der Küche ist uns eine Selbstverständlichkeit ge­worden wie das Wasserklosett. Kaum jemand denkt einmal daran, daß 15 große Werte mit über 1500 Arbeitern und etma halbsoviel Angestellten Tag und Nacht im Gange sind, um das Wunder der selbständigen Wasserver­sorgung zu vollbringen. Die wenigsten haben auch eine Ahnung davon, welche Mengen an Wasser eine Riesenstadt wie Berlin   ver­braucht.

Täglich 367 000 Kubikmeter Wasser.

Allein die städtischen Werke, die genau drei Viertel unserer Biermillionenstadt versorgen, haben im lezten Jahre rund 135 Millio wenig werden anfangen können, so sei fie etwas vergegenständlicht. nen Kubikmeter Wasser verabfolgt. Da unsere Leser mit dieser Bahl mit der Wassermenge, die Berlin   in einem Jahre vertrinft ,, ver­wäscht, verscheuert, verspült, versprengt, fönnte das Becken des Müggelsees auf über 20 meter Tiefe ausgefüllt werden. Aber rechnen wir den Verbrauch auf den Tag um, so ergibt sich eine durchschnittliche tägliche Wassermenge von 367 000 Rubikmeter. Mit dieser Menge fönnte man die ganze Friedrichstraße vom Oranienburger Tor zum Halleschen Tor bis über die zweiten Stod werte der Häuser mit Wasser füllen. Der Refordver­brauch des 15. Juli 1926( 522 000 Kubikmeter) würde ausreichen, um die Friedrichstraße sogar bis zu den Dächern unter Wasser zu lezen. Angesichts solcher Zahlen begreift man, daß Berlin   noch immer kann. Denn es braucht wohl nicht betont zu werden, daß nur ein unter die reinlichsten Städte der Welt gerechnet werden fehr kleiner Bruchteil dieser enormen Flüssigkeitsmengen feinen Weg burch den menschlichen Magen nimmt. Wie würden sie sonst er­schreden, wenn wir uns durch die Statistik darüber belehren lassen müssen, daß auf jeden viertöpfigen Haushalt in Berlin  durchschnittlich 480 Liter Wasser pro Tag, also volle 50 Cimer entfallen! Keine Familie verbraucht natürlich im eigenen Haushalt auch nur annähernd diese Menge, aber jede Familie hat eben auch ihren Anteil an den Wassermengen, die zur Sauberhaltung der Straßen, zu ihrer Sprengung, zur Frischerhaltung der Parks und Gartenanlagen usw. verbraucht werden.

Der Vorteil der Kommunalisierung.

Macht man sich im allgemeinen schon keine rechte Borstellung von der Menge des Reinwassers, das in einer Großstadt tagaus tagein zur Verfügung stehen muß, so noch weniger von den Kosten. Wir haben uns daran gewöhnt, daß der Wasserpreis in die Miete ein falkuliert wird.( Hauswirte würden sagen, daß sie uns das Basser schenken".) Wasser ist eine der wenigen Waren, die heute in Berlin   billiger sind als vor dem Kriege. Das Rubikmeter Waffer foftet heute 15 Pf. gegenüber 16,7 Pf. in der Borkriegszeit. Das heißt: Wir können immerhin sieben Eimer Wasser verbrauchen, ehe wir den Hauswirt mit 1 Bf. belasten". Aber viele Benig machen eben ein Biel wenn auch vielleicht noch nicht für den Hausbefizer, fo doch für die Stadt. Da jeder Berliner   durchschnittlich 6,45 M. Waffer im Jahre verbraucht, so ergibt sich eine Gesamteinnahme von rund 19 millionen Mart. Es wäre gewiß ideal, wenn die Stadt die Abgabe von Wasser unentgeltlich leisten könnte, da ja die Entnahme von Frischwasser nahezu ausschließlich hygieni chen Bedürfnissen entspringt. Aber so weit sind wir leider noch nicht. Einstweilen müssen die Wasserwerke bei der finanziellen Not­lage der Stadt nicht nur ihre Selbstkosten decken, sondern darüber hinaus noch zu den allgemeinen Kosten des städtischen Haushalts beitragen( im letzten Jahre mit 4,7 millionen, also mit einem vollen Biertel ihrer gesamten Betriebseinnahmen).

Der Umbau der Staatsoper. Reine neuen Schwierigkeiten.- Eröffnung Dezember. Man sieht eigentlich noch nicht recht, was daraus werden soll. Das ungeheure Eisengerippe des hinteren Teils trägt das Bühnen haus wie eine Schachtel, die man auf Stützen gestellt hat. Die Füllungen der Wände fehlen noch und durch das Gerippe sieht man die goldverbrämten Brüftungen der vordersten Logen, und wenn der Bind die Borhänge zur Seite schläft, sieht man dahinter gähnende Leere. Sonst hat der Umbau in der letzten Zeit weitere erhebliche Fortschritte gemacht.

Wir werden froh sein, wenn wir erst einmal in ganz Berlin   die asserversorgung dem privaten Profit entzogen haben werden. Denn einstweilen wird leider noch ein Viertel der Stadt von den in privatwirtschaftlicher Hand befindlichen Charlottenburger Werken versorgt. Die skandalösen Zustände, die sich bei schaft herausstellen tönnen, sind von dem Trockensommer des Jahres einer in erster Linie auf ihren Profit bedachten Wasserwerks- Gesell­1925 her noch in frischer Erinnerung. Obgleich die Charlottenburger Gesellschaft 35 Pf.( gegenüber 15 Pf. bei den städtischen Werken) pro Rubikmeter verlangt, ist sie so wenig auf den rechtzeitigen Ausbau ihres Betriebes bedacht gewesen, daß weite Teile ihres Belieferungs­gebietes in jenem Sommer auf das Trockene gesetzt waren.

Solche Zustände sind auf die Dauer ebenso untragbar wie die Berschiedenartigkeit der Tarife. Leider stehen den privaten Werken langfristige Berträge zur Seite, deren Ablösung die Stadt Hunderte von Millionen kosten würde, während sie den Aktionären ebenso hohe unverdiente Gewinne in den Hals werfen würde. Neu­tölln hat z. B. feinen Vertrag mit der Charlottenburger Gesellschaft noch furz vor Schaffung des einheitlichen Berlin   bis zum Jahre

Der Kranz der Wasserwerke um Berlin  . Förderungsmengen in Millionen Rubikmetern. ( Stand am 31. 12. 1926)

Stolpe 4,3 Hermsdorf   0,6

Tegel   25,5

Spandau   8,2

Jungfernheide 18

Teufelsfee 2,7 Tiefwerder*) Beelighof)

Müggelsee 46,8 Wuhlheide 16,2 Alt- Glienicke 0,2

Triftweg 5,7

Röpenid 1,7

Raulsdorf 5 Johannistal).

Nichtstädtische( Charlottenburger  ) Berke

1999(!) verlängert. Die Unzulänglichkeit der Belieferung im Hoch­sommer 1925 hat wenigstens dazu geführt, daß dort, wo die Verträge abgelaufen waren, in Schöneberg   und Steglit, nunmehr die Stadt die Wasserversorgung übernimmt( ab 1. Oftober 1928). Dies wird eine Mehrförderung von 70 000 Stubikmeter bedingen.

Die städtischen Werke werden eine solche Steigerung ohne nale Betrieb im Gegensatz zum privaten arbeitet, ersieht man am weiteres leiften fönnen. Denn wie weitschauend der kommu< besten darauf, daß die bereits im Vorjahre in Angriff genommenen Bauten nach ihrer Fertigstellung eine tägliche Förderung von 800 000 Rubitmeter Wasser, also die Verdoppelung des bis­herigen Tagesdurchschnitts gestatten werden, und daß rodem die Verwaltung bereits an weitere Ausbauten denkt, wofür ja eine 10- Millionen- Anleihe schon im diesjährigen Haushalt der Stadt vorgesehen ist.

Mit der Zeit werden die kleinen, wenig leistungsfähigen Werke aus der Zeit des zersplitterten Berlin   verschwinden. Schon heute. fördert ja das Müggelsee Wert allein mehr als ein Drittel des gesamten Berliner   Wassers und die drei nächstgroßen ( Tegel  , Jungfernheide, Wuhlheide) zusammen fast die Hälfte. Die beigefügte Stizze gibt den Kranz der Brunnenwerke rund um die Stadt wieder. Nicht eingezeichnet ist das große 3 wischen­wert Lichtenberg  , das das Waffer vom Müggelsee und Wuhl­heide aufnimmt und verteilt, und die lle berpumpstationen Tempelhofer Berg und Alazienallee, die das Wasser des normalen Rohrnezes in die Häuser der Bergbewohner" Berlins  ( Kreuzberg   und Bestend) hinaufdrücken.

Grundbesitzer und Industrielle.

Die schädlichen Abgase.

Aus Nordböhmen   wird uns berichtet: 3mei Großgrundbesizer in der Gegend der Töpliker Kohlengruben fordern wegen Schädi gung der Wald- und Landwirtschaft durch die Rohlengrubengase eine ganz erhebliche Schädigung von den Grubenbefizern. Die Besizer mehren sich und gedenken es zum Prozeß fommen zu lassen. Die Forderungen stützen sich wohl auf einen Bräzedenzfall aus dem Oftrauer Kohlengebiet. Dort hatten 500 Landwirte einen Brozeß gegen eine chemische Fabrik wegen Schäden durch Rauchgas gewonnen oder hatten vor Gericht einen Bergleich erzwungen. Bürden solche Gerichtsverhandlungen stets mit der Berurteilung der Industriellen enden, so wäre das ein starker Antrieb zur Verbesserung der Feuerungsanlagen usw. Die Technik ist heute so weit, daß die meisten Abgase nicht mehr in die Atmo­sphäre geschickt zu werden brauchen. Leider fehlt in weiten Kreisen die Initiative zur Umgestaltung unvollkommener Anlagen. Auch die Bevölkerung der großen Städte hätte allen Grund, gegen die Rauchbelästigung energisch vorzugehen. Jahraus jahrein werden durch die Abgasmengen, die die Luft verpesten, schwere gesundheit­

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Telephon: Berlin  - Königswusterhausen.

Bor einigen Tagen sind die endgültigen Eisentonstruktionen für den Bau der beiden Seitenbühnen, die flügelartig das Hauptgebäude überragen, fertiggestellt, so daß man nunmehr schon den räumlichen Umfang des Neubaues erkennen fann. Infolge der Aufstellung der endgültigen Eisentonstruktionen fönnen jegt die bis­herigen Hilfskonstruktionen, auf denen das Bauwert während der Unterfahrung der alten Fundamente provisorisch ruhte, beseitigt werden. An der Seite nach dem neuen Aulagebäude der Universi. tät, wo übrigens die entstandenen Riffe eifrig ausgebessert werden, ist die Hilfskonstruktion bereits abmontiert worliche und materielle Schäden verursacht. den. Die Abmontage der Träger auf der anderen Seite wird im Laufe der nächsten Woche erfolgen. Diese Arbeit ist besonders schwierig und erfordert große Borsicht, weil man teine offene Baugrube hat, sondern durch den angelegten Schacht ein Ge­wirr der verschiedensten Leitungen für die Grundwasserhaltung, die Betonzufuhr, die Beleuchtung usw. geht, die leicht durch etwa her­abfallende Eifenteile beschädigt werden fönnen. Auch die Be= tonierungsarbeiten für die Sohle, die an manchen Stellen eine Stärte von etwa 10 metern hat, sind in erheblichem Maße fortgeschritten. Zu einem beträchtlichen Teile sind ferner die neuen Umfaffungsmauern vollendet, stellenweise schon bis zum zweiter Stockwert, so daß der Gebäudeteil für die Rünstlergarderoben usw. schon im Entstehen begriffen ist. Die Bauarbeiten hofft man bis zum 1. Dezember d. I. vollenden zu können. Ein ,, netter" Hauswirt.

Große Aufregung gab es gestern nachmittag in dem Hause Friedrichstraße 46 zu Lichtenberg  . Der Eigentümer dieses Hauses, ein 58 Jahre alter Rarl Blobelt, hatte mit seinen Mietern, wenn er angetrunken war, schon wiederholt Rrach" ge macht. Gestern nachmittag erregte so ein Auftritt wohl den Gipfel­punft. Blobelt fam wieder betrunken nach Hause, flopfte verschiedene Mieter aus ihren Wohnungen heraus, fing ohne Beranlassung Streit mit ihnen an und bedrohte sie mit Messer und Bistole. Dann zog er sich, während die Polizei des 253. Reviers von den Hausbewohnern, deren sich die größte Aufregung bemächtigte, gerufen wurde, in seine Wohnung zurüd. Als das Ueberfallkommando erschien, schoß der Betrunkene mehrmals mit einem Tesching durch die Tür hin­durch, ohne jemanden zu treffen. Er wurde endlich nach der Revier­mache gebracht und der Kriminalpolizei vorgeführt. Zum Glück ging es bei dem ganzen Auftritt ohne Berlegungen ab. Wieder das Denkmal an der Chriftus- Kirche.

Das Gefallenendenkmal an der Christus- Kirche in der König­gräger Straße ist wieder einmal von Bubenhänden besudelt worden. Da das Denkmal schon wiederholt beschmutzt worden ist, so hatte die Bolizei einen besonderen Patrouillendienst eingerichtet. Trotzdem ist das Dentmal wieder mit Säure übergossen worden. Bon dem Täter fehlt jede Spur. Man nimmt an, daß es sich um einen Geistestranten handelt.

Der

Bon Freitag, dem 6. Mai, 7 Uhr morgens, an wird zwischen Groß- Berlin und Rönigswusterhausen der Fernsprechschnellverfehr eingeführt. Von diesem Zeitpunkt an find Gespräche von Groß­Berlin nach Königswusterhausen nicht mehr beim Berliner   Fernamt anzumelden. Der an einer Vermittlungsstelle mit Handbetrieb an­geschlossene Groß- Berliner   Teilnehmer ruft bei Gesprächen nach Königswusterhausen seine Vermittlungsstelle an und nennt dieser feine eigene Anschlußnummer sowie Amt und Anschlußnummer des feine eigene Anschlußnummer ſowie Amt und Anschlußnummer des gewünschten Teilnehmers. Die Beamtin des Handamts verbindet mit den Worten: Ich verbinde meiter!" mit dem Hilfsamt. Beamtin des Hilfsamis jagt der Teilnehmer:" Bitte Königswuster­haufen!", worauf die Beamtin mit Königswusterhausen verbindet. Nachdem sich Rönigswusterhausen gemeldet hat, nennt der Teil­nehmer die gewünschte Anschlußnummer, worauf die Verbindung hergestellt wird. Der Selbstanschlußteilnehmer ausgenommen die Teilnehmer des Selbstanschlußamts in Berlin  - Schmödwig wählt K 9 und verlangt von der sich meldenden Beamtin unter Angabe der eigenen und der gewünschten Anschlußbezeichnung die Berbindung mit Königsmusterhausen. Der Schmöckwizer Teilnehmer wählt wie bei Verbindungen nach Ertner, Potsdam   usw. das Hilfsamt. Die Ge­bühr für ein Gespräch nach Königswusterhausen von 3 Minuten Dauer beträgt während der Zeit von 8 Uhr vormittags bis 7 Uhr abends 40 Pf. Auf die Vorbemerkungen zum amtlichen Fern­sprechbuch von Groß- Berlin auf Seite XII unter D wird hinge­wiesen.

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Auf dem Zweirad vom Tode überrascht. Ein junger Mann namens Friz Drupp aus Nienburg   im Saarkreis, der sich zu Besuch bei einer Familie in Schlachtensee aufhielt, wollte mit einem Freunde zu Rad einen größeren Ausflug machen. Als es in der Nähe des Raiser- Wilhelm- Turmes im Grunewald bergab ging, fant er plöglich von der Maschine und blieb tot liegen. Ein Herzschlag hatte seinem Leben ein Ende gesetzt.

Der lehte kursusabend der Arbeiterwohlfahrt im 15. Kreis, Treptow  , findet nicht heute, Donnerstag, sondern morgen, Frei tag, den 6. Mai, statt. Näheres Freitag- Morgenausgabe.