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bei den Deutschen würbe jedoch nach Meinung des Nationalverbandes deutscher Offiziere einen Mangel jeglichen Charakters bedeuten.

Mahraun erblickte in dieser Attace des Nationalverbandes deut­fcher Offiziere eine Beleidigung und zitierte den Vorsitzenden des Berbandes, den gewesenen Admiral Schröder, vor das Schieds­gericht. Da aber Gefahr vorlag, daß die Verjährungsfrist verstreichen fönnte, strengte er gleichzeitig gegen den verantwortlichen Redakteur der Deutschen Treue", Sodenstern, die Privatflage an. Schröder erklärte vor dem Schiedsrichter, Herrn Mahraun nicht zu tennen und von der ganzen Angelegenheit nichts zu wissen. Kaum war die Verjährungsfrist verstrichen, da meldeten sich plötzlich beim Schiedsmann die Verfasser der Erklärung in der Deutschen Treue", Generalleutnant v. Wächter und Hauptmann Jena. Mahraun strengte nun auch gegen diese beiden Herren die Privatklage an.

In der heutigen Verhandlung beantragte Rechtsanwalt Dr. Kunz, der die Interessen des Herrn Mahraun vertrat, den Prozeß zu vertagen, und alle drei Privatflagen gemeinsam zu ver handeln. Der Richter ging darauf jedoch nicht ein.

Der als Zeuge erschienene Bearbeiter der Ehrenangelegenheit im Nationalverband deutscher Offiziere, Major a. D. Schöning v. Delitzsch , erklärte, daß er zufällig die inkriminierte Notiz gelesen, Jedoch nichts Beleidigendes in ihr gefunden habe; Sodenstern lese jedoch in 70 Prozent der Fälle überhaupt nicht das Material, das Seit auf Reisen. Rechtsanwalt Everling machte nun seinerseits den er von ihm zugestellt erhalte; zudem befinde er sich zur Hälfte der Bersuch, die Sache so darzustellen, als trüge sein Klient aus den von Herrn Schöning v. Delizich angeführten Gründen auch des halb nicht die Verantwortung für die Erklärung in der Deutschen Treue", da ihre Verfasser sich ja gemeldet haben. Dr. Kun meinte dazu, es erscheine eigentümlich, daß ein Mann, der im öffentlichen Leben eine Rolle spielen wolle, als verantwortlicher Schriftleiter die Verantwortung für Artikel seines Blattes von sich abwälzen wolle. Was aber die Verfasser der Erklärung. Generalleutnant v. Wächter und Hauptmann Jena, betreffe, so müsse man den Eindrud ge­winnen, als hätten die Herren absichtlich den Ablauf der Berjährungsfrist abgewartet, ehe sie sich meldeten. Everling wies natürlich diese Unterstellung mit Entrüstung" zurüd. Aber kaum hatte der Richter die Verhandlung vertagt, um Sodenstern Gelegenheit zu geben, fich persönlich über seine verantwortliche Leistung an der Deutschen Treue" auszulassen und Rechtsanwalt Dr. Kunz den Antrag gestellt, gegen alle brei Beklagten gemeinsam zu verhandeln, da erklärte Everling, daß er gegen die Eröffnung des Verfahrens gegen Generalleutnant v. Wächter und Hauptmann Jena aus Gründen der Ver= jährung Einspruch zu erheben gedente!

Vor Schluß der Sizung erklärte noch Mahraun, daß der Inhalt der gegen ihn gerichteten Notiz, mit der seit Monaten die schlimmste Demagogie getrieben werde, von A bis 3 erfunden sei. Ein Mann mit solchen Gedankengängen, wie sie ihm dort unterstellt

Spaziergang zu den Sängern.

Während das Getriebe der Stadt mit einem müden Seufzer am Wochenende ausklingt und das Leben auf einer anderen Ueber­fetzung mit leichtem Schwingen weiter läuft, treffen sich draußen auf einem Vorortbahnhof ein halbes Hundert stiller Menschen, die, wie Jäger auf der Fährte, ihr Vergnügen auf sonderbaren Wegen suchen. Fast wären mir diese Stillen" abhandengekommen, denn der Bahnhof ist verstopft voll von Stahlhelmkolonnen, die in Ber : lin fein Quartier erhalten haben. Wie der Aufbruch einer Etappe; auf der Straße das gleiche Bild: abzählen, links um, rechts um! und die Leute nennen das ein Vergnügen. Im Gegensatz dazu meine Freunde, die einige hundert Schritt in den Wald hinein bereits auf fetten Pfründen weiden.

Als wollte der Wald eine besondere Vorstellung geben, auch im anderen Sinne des Wortes, gleichsam einen Protest formulierend gegen das friegerische Bild von vorhin, hat er seine sämtlichen Tiere bewehrt, uns zu empfangen. Auch seine Gäste züden die Waffen und zielen mit Feldstechern haarscharf in die Büsche. Doch die Feinde laffen sich nicht sehen, nur hören. Man sollte nicht glauben, was der Trauerfliegenfänger"( heißt es nun Trauer­Gefelle ist, der mit seinem Witsche- Witsche- Witsche" Spottpfeile fliegen- Fänger" oder Trauer- Fliegenfänger"?) für ein arglistiger auf uns herabschießt. Eben haben ihn die Feldstecher ermittelt, da plustert er sich und fliegt fort. Nicht weit von ihm, zwischen dem Wald- und Wiesenrand, arbeitet das Müllerchen", wie die Klappergras müde genannt wird, ein fleißiges Tierchen, das eben anscheinend erst den richtigen Wind auf seine Mühle erhalten hat. Dicht daneben schilt ihr Knappe, die Dorngrasmüde, mit einem rauhen betrunkenen Kehlton, den niemand besser nach zumachen versteht als Profeffor Steinbacher, der heute die Führung der berühmten Fahrten der Arfo", lies: Arbeitsgemein­schaft für Forstschutz und Naturkunde, hat. Ohne diesen Ansager und Ueberseger der Bogelsprache wären wir in diesem Feindesland verraten und verkauft. Denn immer mehr sammeln sich der Spötter um uns und laufen Sturm gegen die Vormachtstellung des Begriffs Mensch und Stadt. Und siehe da, jezt ist es fein ehrliches Spiel mehr, unsere Feinde fraternisieren bereits mit uns, fie fommen her vor und lassen sich in Augenschein nehmen, und ich fürchte, es ist überhaupt kein Streit zwischen uns gewesen, nur das bißchen irre führende Verstimmung von vorher. Denn nicht anders ist der Ruf der Goldammer aufzufassen, die plötzlich von einem Ast her abruft: Junge, ich hab dich lieb! Hab' dich lieb!" Manchmal auch umgekehrt: Lieb hab' ich dich! Lieb hab' ich dich;" Mit ihrem gelben Köpfchen und dem gelben Vorhemd präsentiert fie sich in aller Pracht.

Beim Weiterwandern hüpft unweit eines Gehöfts ein Garten­rotschwänzchen Don Blütenaft zu Ast im Garten, wir ver­stehen, daß er heute an einem solchen milden Maienabend feine Zeit für uns hat. Vom Wald her, über die reglosen Kronen der Kiefern, fliegt ein Eichelhäher mit frächzendem Schrei. Plötz­ich kommt ünruhe in unsere Schar, ein Regenrufer mit Bink, Pint" läßt seine Prophetengabe am unrechten Ort ertönen, doch der Professor, der es wissen muß, tröstet uns, daß der Vogel noch nie daneben geraten hat, denn nach Tagen oder Wochen wird es schon einmal regnen. Wir lernen den Feldsperling kennen, der mit zur nützlichen Feldpolizei zählt und sich durch eine fofette weiße Halskrause auch sonst von seinem Artgenossen. dem Haussperling, unterscheidet. Der Weidenbrutfänger läßt einige Zeilen seines Gesanges vernehmen, obwohl diese mit ihrem Bilp- 3ap" nur recht furz geraten, was ihm im Berliner Volksmund den Namen " almuspieper" eingebracht hat. Uebrigens trifft man den Vogel nicht auf Weiden , er zählt zu der Gruppe der fleinen Sperlings rögel, wohnt auf Kiefern und legt als Einziger seiner Art blaue Gier in ein backofenartiges Nest zu ebener Erde. Auf einem freien Wiesenausblick zanfen sich Saattrahen, die noch schnell einen Gin Wochenendausflug gemacht haben, denn ihr Horst ist seit Jahrzehn­ten auf den Waldbäumen neben der Rennbahn in Karlshorst , wo ihr Gezänt vorzüglich in das Bild des grünen Rasens paßt. Kudud streicht vorbei und macht uns die Freude, ihn in der Nähe bewundern zu können. Der Ruf Tütü- Tütü" fündet eine Kohl=

meise, dicht bei ihr hüpft eine Blaumeise, die in dem reich mit Busch bewachsenen Sumpf und Grabençelände trefflichen Unter­schlupf finden. Als große Einlage auf dieser Naturvorstellung fündet sich der Ruf des Pfingstvogels oder Pirols, auch Bogel Bülow" Sein Tilio- Tilio" ist ein vorzüglicher Gesang; er genannt, an. wird von unserem Führer dahin übersetzt: Pingsten Bier hol'n, austrinken, mehr hol'n!"

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Da sind wir auch an der Heidemühle und die Schwarz­drosseln schlagen im Wettstreit aus den Bachhängen, und da hinter, im Biergarten, probiert eine Nachtigall bereits ihre Kehle für die Nacht. So viele Vogelstimmen an diesem friedlichen Maiabend uns auch begrüßen, nie wird man es müde, auf dieser neuen Seite der Natur zu lesen, wenn das Verständnis plöglich geweckt wird. Das ist schließlich auch Absicht und Ziel der Arbeits­gemeinschaft, so erzieherisch auf uns Großstadtmenschen zu wirken, bis man schließlich einen Sperling von einer Nachtigall unterscheiden lernt. Daß wir davon bereits profitiert haben, beweist schon der Heimgang, wo wir, das Ohr noch voll Vogelstimmen, nicht mehr den Knäuel Menschen beachten, der immer noch, wer weiß warum, den Bahnhof verstopft.

worden seien, sei ein Schuft und ein Landesverräter. Seit Monate Der Leichenfund am Celtowkanal aufgeklärt. heimen nur 133 587 gegen 147 908 im Monat März. Die Besuchs­

bemühe er sich, den Verantwortlichen festzustellen.

Kampf gegen Getreide- und Kartellwucher. Der Handel appelliert an die Arbeiterschaft. Wir haben uns fürzlich scharf gegen die Rechtsblockregierung und ihren Ernährungsminister der Landwirtschaft gewandt, weil sie die unerhörte Getreideteuerung nicht nur hin­nahmen, sondern noch fördern. Die Regierung hat mit hilflosem und wiberspruchsvollem Geftam me I geantwortet. Jetzt wenden sich private Interessenten in zahlreichen Zuschriften an uns, um die Deffentlichkeit auf die drohenden

Gefahren aufmerksam zu machen. Bielleicht vermögen diese den ahnungslosen Herren der Rechtsregierung die Augen über den Sturm zu öffnen, der bevorsteht. Die eine der Zu schriften sagt:

Ich möchte nochmals auf das große Unrecht hinweisen, das die Regierung mit ihrer Zollpolitik treibt, und die auch keiner­lei Maßnahmen ergreift, um die restlose Entblößung von Inlandsgetreide zu verhindern. Hier hel­fen nur noch große öffentliche Rundgebungen seitens des Arbeiter und des Mittelstandes, gleich viel welcher Parteizugehörigkeit. Wir haben jet Breise, wie mir fie feit Menschen­gebenten nicht hatten. Die gewaltige Preisbewegung ging nicht etwa vom Ausland aus, sondern ist hervor gerufen durch den gewaltigen Export von Inlandsgetreide nach Polen . Und da ist selbstverständlich das Ausland nach gefolgt. Bei der relativ kleinen Ernie des letzten Jahres ist es ein Unrecht, daß man nicht schon seit Monaten die Ausfuhr in ländischen Getreides persagt hat. Auch die Ein fuhrzölle hätten während der Monate, wo wir von Getreide entblößt find, aufgehoben werden müssen. Der Landwirt selbst hat ja jetzt gar feinen Vorteil mehr, ausgenommen von einigen menigen Großbefizungen."

Aber auch der Warenhandel, der zwischen der unzuläng­lichen Kauffraft der Massen und dem Wucher der Berbände erbrüdt zu werden fürchtet, schreit gegen die Preisüberforderungen der

Kartelle auf. So schreibt uns ein sächsischer Warenhaus

besizer:

Abermals eine Tragödie der Arbeitslosigkeit.

Der verdächtige Leichenfund ist bereits vollständig auf getlärt. Die Bermutung, daß der Tote der 20 Jahre alte Einrichter Richard Römther sei, hat sich bestätigt. An­gehörige stellten heute vormittag im Schauhause die Persönlichkeit bestimmt fest. Nach der photographischen Aufnahme wurde die Fesselung behutsam gelöst, und so erkannte man, daß der junge Mann sie sehr wohl mit den Zähnen sich selbst an gelegt haben kann. Römther war längere Zeit arbeitslos und geriet infolgedessen in Schwermut, die sich seit Anfang dieses Jahres mehr und mehr zeigte. Er versuchte schon einmal, sich mit Gas zu vergiften, wurde aber von Angehörigen gerettet. Am 26. Februar begab er sich zu einem Freunde und ging mit ihm aus. Auch jetzt äußerte er wieder, daß er ,, Schluß machen" wolle. Nach­dem er nachts heimgekehrt war, suchte er Stricke zusammen und 30g schlechtere Kleidung an. Auf die Frage der besorgten Mutter, was er vorhabe, antwortete er ausweichend. Dann verschwand er. Seiner Braut hatte er alle von ihr erhaltenen Briefe mit einem Abschiedswort zurückgeschicf. Weil er ein guter Schwimmer mar, so beschwerte er sich mit dem großen Pflasterstein, um sicher den Tod zu finden. Er wollte wohl auch verhindern, daß die Leiche an die Oberfläche komme.

Goebbels wieder in Berlin . Stürmischer Empfang am Anhalter Bahnhof .

Als gestern abend der Führer der Berliner National sozialisten Dr. Goebbels und der deutschvölkische Landtags­abgeordnete Ha a fe in Berlin eintrafen, tam es am Anhalter Bahnhof zu Demonstrationen, bei denen insgesamt 34 Personen verhaftet wurden.

ziffer ist demnach insgesamt um nicht weniger als 14 321 Personen oder rund 9 Pro3. zurüdgegangen. Der Grund dafür dürfte in dem falten und regnerischen Wetter des Monats April zu suchen sein. Immerhin ist im Vergleich mit dem Vorjahre eine merfliche 3- nahme des Fremdenverkehrs im letzten Monat zu beobachten.

Achtung, ich schieße!"

Zu unserer am 5. Mai unter dem Titel ,, ein netter Hauswirt" gebrachten Notiz über das mehr als bedenkliche Treiben des Haus wirts Blobelt in Lichtenberg, Friedrichstraße 46, wird uns noch folgendes mitgeteilt.

Seit dem Jahre 1920 haben die Hausparteien ein wahres Mar­tyrium durchlebt. Die kurz aufeinanderfolgenden Ausschreitungen des angetrunkenen Hauswirtes fanden stets in den ersten frühen Morgenstunden statt, so daß sämtliche Mieber ihrer Nachtruhe beraubt wurden, die Kinder konnten nicht zur Schule geschickt werden, da sie ganz verstört waren. Dieser gemütliche" Hauspafcha hatte es besonders auf solche Parteien ab= gesehen, die frisch eingezogen waren, weil er sich ärgerte, daß man die Wohnungen ohne sein Zutun vergab. Ein im selben Hause wohnhafter Milchhändler war fein ärgster Feind, auf den er jüngst mit dem Gewehr losging, so daß man polizeiliche Hilfe in Anspruch nahm, die nach langem, pergeblichem Versuch, in die Woh­nung zu gelangen, die Türe einschlagen mußte. Die Verwaltung des Hauses ist gänzlich verlottert, es bestehen große Steuerrückstände, so daß die Parteien schon jahrelang die Miete an die Steuerbehörde abführen müssen. Im Hinterhause befindet sich eine aus Stube und Küche bestehende Wohnung, die ursprünglich mit den Räumen der Hauswirtswohnung in Berbindung war, voni Wohnungsamt jedoch dem Manne, der genügend Wohnräume beſitzt, weggenommen wurde. Aus But darüber schlug er in diefen Räumen alles furz und klein und die auf diese Weise demolierte Wohnung steht nun schon seit 1923 in diesem Zustande, ohne ihrer rechtmäßigen Bestimmung zugeführt zu werden.

Das Haus ist auf Grund der jüngsten Ereignisse unter 3wangswirtigaft genommen worden. Hoffentlich gelingt es, diesen Unhold, der auch mit dem Revolver gedroht hat, für die Mieter ganz unschädlich zu machen. Frühlingsunwetter in der Pfalz.

Bom Polizeipräsidium wird hierzu mitgeteilt: In den späten Nachtstunden mußte die Polizei in der Nähe des Anhalter Bahnhofes wegen Verlegung des Bannkreises gegen größere Menschenmengen einschreiten. Nach den bisherigen polizeilichen Feststellungen hatten sich wegen der Ankunft des Landtagsabgeord= neten Haake und des Landesverbandsführers der Nationalsozialisten Dr. Goebbels, die um 10% Uhr aus Süddeutschland auf dem Am Montag nachmittag gingen über das Gebiet der Süd= Anhalter Bahnhof eintrafen, etwa zwei bis dreihundert Personen auf und vor dem Bahnhof eingefunden. Eine von der Anhänger- pfalzschmere Gewitter nieder. Es heißt, daß die Bewohner seit Menschengedenten derartige Gewitter nicht mehr erlebt haben. schaft schon im Bahnhofsgebäude geplante Kundgebung wurde von der Schupo unterdrückt. Als dann die beiden Ankommenden in Im Pfälzer Wald sollen ungeheure Schuttmassen, ganze Baumstämme und bis zu vier Zentner schwere Sandsteinblöcke in die Täler ge= einer Autodroschke durch die Königgräßer und Potsdamer Straße schwemmt worden sein. Angeblich sind dadurch mehrere Bauern­in Richtung Potsdamer Brücke davonfuhren, folgte ihnen die anhäuser niedergerissen worden. Auch die Felder und Weinberge sollen Der Zugverkehr auf der gesammelte Menge, unter denen sich anscheinend auch politisch schwer heimgesucht worden sein. Andersdenfende befanden. Die von der Mengebedrängten Strecke Landau- 3 weibrüden mußte eingestellt werden, beiden Autoinjassen mußten zu ihrem persön da die Bahndämme ganz unter Waffer standen. Borläufig ist der lichen Schuß zur Wache gebracht werben, von wo sie Personen- und Sachschaden noch nicht zu übersehen. nach Feststellung ihrer Berfonalien gleich wieder entlaffen Stettin als größter Ostseeflughafen. wurden. Da die beiden Straßenzüge innerhalb des Bannkreises liegen, nahm die Polizei insgesamt 34 Personen, darunter eine

Inliegend übersenden wir Ihnen ein Schreiben zur gefl. Kenntnis. Derartige Mitteilungen erhalten wir fast täglich und beginnen dieselben stets: Der Verband hat be schlossen, wegen Lohnerhöhung usw. die Preise um 815 Broz. zu erhöhen." Diese Preiserhöhungen sind zweifellos unberechtigt, denn wenn wirklich einer oder der andere von den vielen eine fleine Lohnerhöhung vorgenommen haben sollte, so ist der Prozentsag so unbedeutend, daß eine Breissteigerung von 8 bis 15 Broz. gar nicht in Frage fommen fann und mur eine Aussaugung der großen Masse ist. Diese Kreise sind es, die die wirtschaftliche schlechte Lage nur ausnüßen und den Fortschritt untergraben. Es wäre erwünscht, daß der Sache auf den Grund gegangen wird und im Reichstag dementsprechend eine Anfrage an die Regierung gestellt wird, damit das Bolt erfährt, was die Industrie für ein frevelhaftes Spiel Frau, feſt. treibt. Auf jeden Fall muß hier gründlich Remedur geschaffen werden; so da'r f und kann es nicht weiter gehen!"

Wir wollen uns heute mit der Bekanntgabe dieser Zuschriften begnügen. Die Reichsregierung mag aus der Tatsache, daß die privaten Interessenten heute schon nicht bei der bürger­lichen Regierung, sondern bei der Arbeiterschaft Hilfe suchen, ermessen, wie weit das Vertrauen in ihre halt und ziellose Wirtschaftspolitit erschüttert ist. Die Regie rungsparteien werden bald in ihrem eigenen Lager erfahren, daß es fein sehr einträgliches politisches Geschäft ist, wenn sie sich nur don Großagrariern und Schwerindustriellen in ihrer Wirtschafts­politit leiten lassen.

Der Pekinger Russenprozeß. Keine Besuchserlaubnis für den Konsul! Mostau, 10. Mai .( WTB.) Nach einer Meldung aus Beting find sämtliche Bemühungen des dortigen Sowjettonfulats, zu einem Besuch bei den verhafteten Angestellten der Sowjet botschaft zugelassen zu werden, erfolglos geblieben, was hier ernsthafte Besorgnis um das Schicksal der Berhafteten her­

porruft

Der Dank Zörgiebels an seine Beamten.

Programmäßig ist der neue Stettiner fombinierte Land­und Wasserflughafen zu Beginn der desjährigen Flugsaison fertiggestellt, jedoch findet der Landflugverkehr vorläufig noch auf dem alten Kredower Flugplatz statt, um die junge Gras­narbe des fast zwei Quadratkilometer großen neuen Rollfeldes noch Der Polizeipräsident hat in einer besonderen Verfügung zu schonen. Zubringerkraftwagen halten die Verbindung zwischen dem Hauptbahnhof und den beiden Stettiner Flugplägen aufrecht. den uniformierten und nichtuniformierten Polizeibeamten für ihre Nach der Inbetriebnahme sämtlicher Stettiner Fluglinien wird ausgezeichneten Dienstleistungen während der Settin im Sommer von sechs großen Fluglinien ge= Stahlhelmkundgebung seinen Dank und seine Anschnitten und kann damit die Stellung des größten Flughafens erkennung ausgesprochen. Er betonte dabei besonders, daß an der Ostsee behaupten. während der letzten Tage Anforderungen an die Polizei gestellt wor den sind, wie sie im gleichen Ausmaß und gleicher Schwere bisher noch nicht zu erfüllen waren, und daß die gesamte Beamtenschaft diesen Anforderungen in treuefter Pflichterfüllung, vollstem Berant­wortungsgefühl und ruhiger Besonnenheit gerecht geworden ist. An­erkennend hebt der Polizeipräsident vor allem die Umsicht und die Zurückhaltung der Beamten hervor, die die Aufrecht erhaltung der öffentlichen Ordnung trotz aller erheblichen Gefahren unter Bermeidung jeden Blutvergießens ermöglichten.

133 500 Fremde im April in Berlin.

Nach den Feststellungen des Statistischen Amtes der Stadt Berlin betrug die Zahl der in Berlin während des Monats April polizeilich gemeldeten Fremben in Hotels, Gasthöfen, Pensionen und Wohn­

Achtfacher Kindesmörder in Rom verhaftet.

In Rom wurde ein feit langem gesuchter Lust mörder ver­haftet. In feinen zwei Wohnungen wurde eine Menge Kleidungs­ftüde feiner Opfer gefunden Insgesamt soll er acht Kinder hingeschlachtet haben. Die faschistischen Zeitungen fordern in Sonderausgaben die sofortige Hinrichtung dieses Kindermörders durch Erschießen. An ihm soll nach Wiedereinführung der Todes­strafe zum erstenmal wieder eine Hinrichtung vollzogen werden.

Schuhmobe 1927. Die neuesten Modeschlager und neuesten Farben, wie filbergrau, beige- rose, lichtgrün, rot, lila und blau, von ersten Modekünstlern bes In- und Auslandes entworfen und aus erstklassigem Material hergestellt, bringt das bekannte Groß- Detail- Schuhlokal Frig Behrndt, Berlin C 25, Münz­straße 25 und Kottbusser Damm 13, zu billigen Preisen. Die elf Schaufenster eigen eine interessante Ausstellung des Schuhes, wie man ihn heute trägt. Wir weisen noch auf das heutige Inserat der Firma hin.