fundeten, gab der Angeklagte in der Straße nicht acht. Ferner faß er nicht auf seinem Plaz an der rechten Wagenseite, sondern in der Mitte, wo er die Bremse nicht bedienen fonnte. Der Bersuch des Angeklagten zu entkommen blieb ahne Erfolg. Der Staatsanwalt hielt troß alledem die Fahrlässigkeit des Angeklagten für gering, da dieser nicht annehmen kannte, daß ein Mann mit pier Kindern plöglich in seine Fahrbahn fäme und beantragte drei Monate Gefängnis oder 300 Mart Geldstrafe. Das Gericht hielt eine Strafe von drei Monaten Gefängnis für angemessen und wollte eine Bewährungsfrist von den polizeilichen Ermittlungen abhängig machen.,
Ein beachtenswerter Antrag.
Zur Wohnheimstätten- und Heimstättengartenpolitit der Stadt Berlin hat das Attionstomitee für Boden, Gied lungs- und Wohnungspolitif in seiner 14. Sigung nach ftehenden Antrag gefaßt:
Die eingebildete Kranke.
Ein Freispruch.
Die 16jährige G. lernte den 21jährigen Better ihrer Geschäftsfollegin kennen und die Freundschaft verwandelte sich bald in Liebe. Als dann ihr Geliebter arbeitslos wurde, entnahm sie dauernd aus der Kasse des Geschäfts, in dem sie angestellt war, geringfügige Be träge, die sie ihm zusteckte. Nach ihrer Versehung in eine andere Filiale ftellte sie ihre Hilfstätigkeit nicht ein; fie machte fleine Lebensmittelpafete zurecht- Butter, Eter, Käse, Wurst- und brachte sie ihrem arbeitslosen Freund.
Dann wurden beide überrascht, überführt und verhaftet. Während der Vernehmung, die bis 3 Uhr nachts dauerte, machte der Freund zu seiner Berteidigung geltend, daß seine Freundin ihm nicht alles zugesteckt habe; so habe sie 20 m. dem Arzt für eine Abtreibung bezahlt. Was, Abtreibung? Die Kleine wird nochmals vorgeführt: Ja, heiraten fonnten sie ja damals nicht und so glaubte sie eines Tages den Arzt aufsuchen zu müssen. Dieser habe fich anfangs gesträubt, es zu tun, fie möge das Krankenhaus aufsuchen, sie habe ihn aber so sehr gebeten, da sei er schließlich darauf eingegangen. Für seine Mühe habe er 20 m. bekommen. Und der Freund sagte
würdige Handlung miteinander verknüpft, allerdings hätte man in diesem Potpourri auf Tannhäusers Venuslied verzichten können, außerdem fommt doch zu viel Studentenromantit vor, aber man fingt sehr schön, und Georg Rubin wie auch Kurt 3erner spielen die Frauenrollen. Ihre Stimmen erwecken wirklich den Eindruck von Altstimmen. Aus dem vorhergehenden Programm seien Paul Schwed und Martin Bauer als gute Humoristen erwähnt, die mit viel Schmiß und Wih ihre Chansons und Soloszenen zum Vortrag bringen. Sehr hübsch wirken die Quartette Man freut sich immer Spinn, fpinn" und" Sängerschnurren" wieder über Zusammentlang diefer Stimmen.
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„ Geldschrankfreunde."
10 000 Mark Beute.- Der qualmende Tresor.
Geldschrankeinbrecher haben sich in den letzten Tagen mit sehr verschiedenem Erfolg betätigt. Bom Nachbargrundstüd her fam eine Kolonne, die es auf die Bureauräume der Baugesellschaft Malchow in der Lützow straße 71 abgesehen hatte. Sie erbrach mit Gewalt die Bureautür und fnacte tunstgerecht einen Geldschrank, in dem sie 10.000 Mart bares Geld als gute Beute fand.
,, Das Aktionsfomitee beschließt, den Magistrat und die Stadt Derordnetenversammlung von Berlin zu ersuchen, baldigst durch Aufstellung einer Ortsfagung nach Maßgabe des preußischen Ausführungsgesetzes nebst den dazu erlassenen Ausführungsbestimmungen zum Reichsheimstättengefeß geeignete Grundflächen für Reichsheimstättenwohngebiete und Reichs heimgartengebiete in einem Ausmaße abzugrenzen, das Arbeitsgemeinschaft der Kinderfreunde Gr.- Berlin einen unerbetenen Besuch machte. Hier bringen die Einbrecher in
daß
bei Durchführung des Bauprogramms die Errichtung von Reichsheimstätten den Vorzug hat, und die erforderliche Aufloderung des Stadtgebietes durch die Ausweisung genügender Heimstättengartengebiete sichergestellt ist."
Zur Begründung des Antrages wird ausgeführt: In Berlin besteht gegenwärtig nach dem Ergebnis der Wohnungszählung vom 3. Mai 1925 ein dringender Fehlbedarf von 75 000, ein Gesamtbedarf von 165 000 Wohnungen( vgl. Antrag an die Stadtverordnetenversammlung vom 18. Januar 1927 betreffend Richtlinien für den Wohnungsneubau in Berlin ). Aus allseitig anerfannten Gründen muß bei Fortführung des Wohnungsneubaues unter allen Umständen das Miettalernenin stem, auch wenn es in verbesserter Form auftritt, unterbunden werden; denn es machen sich Anzeichen bemerkbar, daß in Berlin der Hochhaus bau wieder bevorzugt wird. Diefer dürfte nur für vor. handene Baulüden, die früher schon für den Hochhausbau vorgesehen waren, zugelassen werden. Neue Siedlungen find grundsäßlich nach dem Reichsheimstättenrecht und im Kleinhausbau auszuführen. Die durch die Mietstaserne angerichteten Schäden find so groß, daß weitestgehende Errichtung von Klein häusern mit genügenden Hausgärten und Grünflächen unbedingt erforderlich ist. Dem Einwand von Berkehrsschwierigkeiten beim Reinhausbau ist entgegenzuhalten, daß die Allgemeinheit die Pflicht hat, für ausreichende Verkehrsmöglichkeiten zu sorgen.
Genau so wichtig wie die planmäßige Förderung des Kleinhausbaues nach Reichsheimstättenrecht ist die Ausweisung genügender Reichsheimstättengartengebiete. Es genüat nicht, daß die in Berlin bereits bauplanmäßig vorgesehenen 3000 Heftar Dauer- Kleingartenland als sogenannte Dauertolonien mit zehnjährigen Bachtverträgen ausgewiesen werden, sondern fie müssen durch Ortsfagung als Heimstättengartengebiete gemäß Reichsheimstättengefeß ausgewiesen werden. Das Attionsfomitee vertriit norstehende Forderungen auch aus der grundfäßlichen Erwägung, daß die Stadt auch aus sozialen und städtebaulichen Gründen rechtzeitig und an geeigneter Stelle soviel als möglich Land für Reichs. heimstättengebiete abzugrenzen hat. Die Aufloderung der Großstädte gehört zu den dringendsten Aufgaben einer weit fichtigen Stadtverwaltung und darf nicht bis zum Erlaß des preußischen Städtebaugesetz verschoben werden, weil die Gefahr der baulichen Auffaugung zahlreicher Kleingartenländereien besteht. Kleingärten find für die hausgartenlosen Großstadtbewohner nichts anderes als ein Ersatz für die beim Mietshausbau vorenthaltenen Hausgärten. Die von interessierter Seite erhobenen rechtlichen Bedenken gegen die Ausweisung von Heimstättenwohn- und HeimStättengartengebieten sind nicht durchschlagend( fiehe SS 3, 4, 7 der Berordnung zur Behebung der dringendsten Wohnungsnot vom 9. Dezember 1919 sowie Gutachten Pauly, Fischer, Schierer u. a. m.). Es kommt darauf an, eine zielbewußte fortschrittliche Bodenpolitik zu betreiben, zu der das preußische Ausführungsgefeß zum Reichs heimstättengefeß eine Handhabe bietet.
Unterzeichnet ist der Antraa bis jetzt von folgenden Organifationen: Heimstättenamt der deutschen Beamtenschaft: Johannes Qubahn; Deutscher Beamtenbund( Provinzialfartell Berlin ): Geister; Gemeinnüßige Heimstätten- Spar- und Bau- A.- G. ( Gehag); Gutschmidt; Deutscher Gewerkschaftsbund( Ortsver band Berlin, Wohnungs- und Siedlungsausschuß): Treffert, Böhme; Verband der weiblichen Handels- und Bureauangestellten E. B.: Katharina Müller; Reichsverband der Kleingarten pereine Deutschlands : Förster ; Provinzialverband Groß- Berlin desselben Reichsverbandes: W. Reinhold; Reichsbund der Kriegsbeschädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegerhinterbliebenen E. B.: Pfändner; Reichsverband Deutscher Kriegsbeschädigter und Kriegerhinterbliebener E. V.: Riemer; 3entralverband Deut scher Kriegsbeschädigter und Kriegerhinterbliebener: Dr. Panzer; Arwit", Gemeinnüßige Siedlungs- G. m. b. H.: Siebenhaar; Bund Deutscher Mietervereine( Gau Berlin): Gramse; Reichsbund Deutscher Mieter: Dzient; Allgemeiner Verband der Versiche rungsangestellten: Beume; Bund Deutscher Bodenreformer: Victor Noad.
Der Antrag ist bereits an den Magistrat der Stadt Berlin , Deputation für Siedlung und Wohnung, weitergeleitet worden.
Arkonaplah als Erholungsstätte.
Ein vorbildlicher Schmud plag ist in Berlin - Nord in der Rosenthaler Borstadt geschaffen worden, dank den Bemühungen tes Bezirksamts Berlin- Mitte, dessen Gebiet sich mit einem 3ipfel bis dorthin erstreckt. Den Artona plaß, der bisher einen nicht fehr erfreulichen Anblick bot, hat die Gartenverwaltung mit Anlagen ausgestattet, die ihn nicht nur zu einer Zierde des Stadtteils, sondern auch zu einer nüßlichen Erholungsstätte für die Bewohner der umliegenden Straßen machen. Nach Entwürfen des Gartendirektors Barth ist unter Leitung des Gartenmeisters Martin jede der beiden Hälften des von der Swinemünder Straße durch schnittenen Blazes so gestaltet worden, daß Kinder und Er wachsene zu ihrem Recht tommen. Die Ränder mit ihren von Wegen durchzogenen Gartenanlagen sind den Erwachsenen Dorbehalten, die hier zu ungestörter Raft eine reichliche Zahl Bänke vorfinden. Die vor den Gefahren des Straßenverkehrs geschützten Mittelstücke sind Tummelstätten der Kinder, für die auf der west lichen Blazhälfte die unentbehrlichen Sandhaufen aufgeschüttet Jinb, auf der östlichen ein lockendes Plansch bed en hergerichtet ift. Am Freitag wurde die neue Anlage von geladenen Gästen, von Mitgliedern der Bezirksversammlung, des Bezirksamtes, der Gartenverwaltung und der Tiefbauverwaltung besichtigt und durch Bürgermeister Schneider eingeweiht. Genosse Schneider sprach in feiner Weiherede die Hoffnung aus, daß dieses schöne Wert der Gartentunst jederzeit unter dem Schuh der Bevölkerung stehen und vor 3erstörung bewahrt bleiben werbe. bann die neue Erholungsstätte zur Benuhung freigegeben wurde, strömten die den Blah fäumenden Kinderscharen in die umhegten Anlagen hinein und befeßten jubelnd die Sandhaufen und das Blanschbecken.
Als
Ein Lehrgang für Obst- und Gemüseverwertung findet vom 13. bis 18. Juni d. J. an der Lehr und Forschungsanstalt für Gartenbau, Berlin Dahlem , statt. Anmeldung zur Teilnahme erfolgt unter Einsendung des Lehrbeitrages Don neun Mart auf das Postschecktonto Berlin 26 119 der Kasse der Lehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau Berlin- Dahlem bis aum 10. Juni.. Personen unter 18 Jahren werden nicht zugelassen.
Morgen, Sonntag, 15. Mai 1927:
Kinderfreunde- Maitag
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auf der großen Spielwiese im Volkspark Neukölln, Tempelhofer Feld. Beginn um 11 Uhr vormittage. Gesang, Spiel und Tanz. Ansprache: Kurt Löwenstein . Gemeinsames Mittagessen( Bons für 20 Bfg erhältlich bei den Helfern). Treffpunkte der Streife werden noch bekanntgegeben.
aus: die G. habe ihm von dem„ Malheur" mitgeteilt und er habe sie zum Arzt begleitet. So standen das Mädchen und der Arzt Dr. Sch. vor dem Landgericht II, letzterer unter der Anklage der- ge werbsmäßigen Abteibung. Sie fonnte eigentlich nicht so richtig sagen, was mit ihr passiert sei; jedenfalls habe sie selbst nichts an ihrem Körper vorgenommen; vielleicht hatte sie ein zu schweres Faß gehoben. Der Arzt bestritt aber mit aller Entschiedenheit den unerlaubten Eingriff. Die Angeklagte sei eines Tages bei ihm als Patientin erschienen, er habe nichts an ihr gefunden und habe ihr Beruhigungstropfen gegeben; auch beim zweiten Besuch habe er nichts Auffälliges bemerkt und erst beim dritten Besuch fei die Situation völlig geändert gewesen; ein Eingriff hätte da vorgenommen werden müssen. Der sachverständige Arzt Profeffor Fraentel fonnte mit Bestimmtheit nicht sagen, ob bei der Angeflagten überhaupt etwas vorgelegen habe; eine Schwangerschaft brauchte jedenfalls nicht mehr vorgelegen zu haben, als die Batientin zum drittenmal den Arzt aufsuchte; der Eingriff sei aber medizinisch angezeigt gewesen. So wurde man schließlich aus der Sache nicht recht flug. Das Mädchen, ihr Freund und die Mutter waren überzeugt, daß etwas Bahres an der Sache gewesen sein mußte. Der Staatsanwalt wollte mur das Mädchen wegen versuchter Abtreibung bestraft wissen. Das Gericht sprach sowohl den Arzt wie die Patientin frei: die Schwangerschaft sei nicht nachzuweisen gewesen, hieß es in der Urteilsbegründung.
Schaufensterschan der Bäcker.
Erhebliches Pech hatte dagegen eine andere Bande, die der Malerhütte G. m. b. S. in der Landsberger Allee
auf
die am 2. Hof im 1. Stod gelegenen Geschäftsräume ein und machten sich daran, den Tresor aufzuschweißen. Dabei geriet die Füllung der Zwischenwände, die aus Schmot bestand, in Brand und entwickelte einen derartigen Qualm, daß die Einbrecher die Arbeit aussehen und ohne Beute abziehen mußten. Als am Morgen die Angestellten erschienen, waren sämtliche Räume dicht ver qualmt und die Versuche, mit Wasser die schwelende Maffe unSchädlich zu machen, erwiesen sich als erfolglos. In beiden Fällen hat niemand etwas von den Knadern wahrgenommen. Mitteilungen erbittet die Dienststelle B. 6 der Kriminalpolizei. Zwei andere Geldschrankknacker wurden in einem Hause in Charlottenburg überrascht, als sie den Hausflur scheinbar mit einer Bedürfnisanstalt vermechielt hatten. Der Pförtner hatte sie der Polizei übergeben. Auf der Revierwache nannte der eine der Ertappten sich mann Mühlen". Nach Feststellung der Personalien wurden beide wieder entlassen. Erst am nächsten Morgen stellte der Portier fest, daß in Geschäftsräumen im Erdgeschoß ein Geldschranteinbruch versucht worden war. Der Verdacht, bei diesem Einbruch die Hand im Spiel gehabt zu haben, richtete sich nun gegen die beiden erwischten Schmußfinfen. Die Nachforschungen der Kriminalpolizei ergaben bald, daß der zweite Mann einen falfchen Namen angegeben hatte, die Personalien des ersten aber stimmten. Er wurde in der Kleinen Andreasstraße aufgespürt und festgenommen. Mühlen und sein Helfershelfer den er jetzt natürlich nicht mehr tennen will hatten den Geldschrank zu knacken versucht, waren aber dabei gestört worden. Sie hatten nicht daran gedacht, daß man sie wegen ihres Betragens im Hausflur ebenfalls zur Rechenschaft ziehen würde. Der Komplize des Festgenommenen wird weiter gesucht.
Ein Stahlhelmbrief.
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Bor uns liegt ein Brief, den ein waderer Stahlhelm mann furze Zeit vor dem Frontsoldaten"-Tag an seine Berliner Verwandten geschrieben hat. Die Verwandten hatten ihm abgeraten, an der„ Eroberung Berlins " teilzunehmen, und ihn darauf hinge. wiesen, daß der Besuch des Stahlhelms in der proletarischen Reichshauptstadt unerwünscht sei. Der Stahlhelmmann aus Kremer
Der Bäderinnungszweigverband Brandenburg und Grenzmart im Germania - Zentralverband deutscher Bäckerberg bei Ahrensburg aber antwortet: innungen feiert in den Tagen vom 15. bis 17. Mai sein Halbjahrhundertjubiläum mit einer in Berlin stattfindenden Fefttagung. Aus diesem Anlaß wird am 17. und 18. mai in Berlin eine Schaufensterschau des Bäckergewerbes veranstaltet, die mur die hier ortsüblichen Badwaren, aber keine Erzeugnisse der Konditoren zeigen will. Im Bäderinnungshaus„ Ger mania "( Berlin , Chausseestraße 110) wurde dieser Tage eine Vorfchau geboten, bei der nicht weniger als 39 Sorten Badware, verschieden im Teig oder in der Form, zu sehen waren. Da gab es Schrippen, Knüppel, Semmeln, Schufterjungen", Salzstangen, Kümmelbrötchen, Milchbrötchen, Rosenbrötchen, Mohnbrötchen, Barches usw., auch Roggenbrot, Weißbrot, Schrotbrot. Nebenbei bemerkt: der schlichte Schufterjunge" gehört zu den alten märkischen Gebäckarten und wird zum ersten Male im Jahre 1640 in ben Aften der Bäckerinnung zu Spandau erwähnt. Der Zweigverband Brandenburg und Grenzmart umfaßt jetzt 127 Bäckerinnungen mit annähernd 8000 Mitgliedern, die über 9000 Gesellen beschäftigen und etwa 5000 Lehrlinge ausbilden. Im Gebiet der Einheitsgemeinde Berlin gibt es jetzt etwa 4000 Bädereibetriebe, die zufammen etwa 38 000 Doppelzentner Mehl je Woche verarbeiten.
genommen.
Eine Bande von Spezialeinbrechern trieb seit einiger Zeit in Charlottenburg ihr Unwesen. Sie hatte es auf 3igarren und Zigaretten abgesehen und verrichtete überall die schwerste Arbeit. Dem entsprach aber meistens auch der Wert der Beute. durch zwei und drei Decken und Wände hindurch. Trozdem wurde Die Verbrecher gingen von Kellern oder von Nebenräumen aus oft in den Häusern von ihrer nächtlichen Arbeit nie etwas wahr stelle B. 4 der Kriminalpolizei ergaben, daß man es mit einer vierDie Ermittlungen und Beobachtungen der Diensttöpfigen Bande zu tun hatte, zu der auch eine Frau gehörte. Die Namen der Verbrecher aber waren immer noch unbekannt. Zuletzt erfuhren die Beamten, daß einer von ihnen in der Verbrechermelt unter dem Spiznamen Mügenbeder" befannt war. Bei Nachfragen in Lokalen stießen nun die Beamten auf einen großen Trans. pertrudsad, den ein unbekannter Gast bei dem Wirt untergestellt hatte. Er enthielt Einbruchswertzeug aller Art, befonders auch große Zentrumsbohrer, wie sie beim Durchbrechen von Decken und Wänden die Einbrecher gebrauchen. Der Rudjad wurde beschlag. nahmt, und es ergab sich, daß er aus einer Bigarrenhandlung mitgestohlen worden war. Die Beamten beobachteten jegt unauffällig das Lokal. Da erschien der Gast, der den Rucksack untergestellt hatte, ohne daß der Wirt wußte, was er enthielt, um ihn wieder abzuholen. Er wurde festgenonimen, und es war Mützenbecker" ein schwerer Junge", der mit seinem wirklichen Namen Alfred arrauhn heißt. Ein zweiter Mann von der Kolonne wurde, als er zur Abwechselung einmal einen Einbruch in ein Lebensmittel geschäft in der Wallstraße verübte, auf frischer Tat überrascht und ebenfalls festgenommen. Es ist ein ebenfalls schwer vorbestrafter 40 Jahre alter Otto Leopold. Der dritte Mann und die Frauensperson sind noch nicht ermittelt. Witteilungen an Kriminalfommissar 3apfe im Polizeipräsidium.
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Bei den Elite- Sängern beherrscht der Mai das Programm. Alte, vertraute Weisen bringt das befannte Quartett Rieß, Naumann, Martini und Becker. Und darauf fingen Rieß und Becker sehr aus. drucksvoll und langschön das Duett aus Martha". Das Boltsftüd Die alten Berliner " und die Burleste August der Starfe" zeigen gute Situationsfomit und erzielen großen Erfolg. Schorsch Russelli zeigt sich von neuem als begabter Darsteller fleinbürgerlicher Michtig fuer. Auch in diesem Monat erhalten die Erwerbslosen bei Borzeigung der Invaliden- und Stempelkarte an den Tagen von Montag bis Freitag Ermäßigungsfarten für 30 Pf. an der Abendkasse.
Das neue Programm der Steffiner Sänger. Im Maiprogramm bringt das Reichshallen Theater zwei Singfpiele von Ferdinand Mensel Ein Orchesterstreif" und" Deutscher Frühling". Hinter dem letzten Titel vermutet man allerlei Schlimmes. Aber solche Erwartunge nwerden nicht erfüllt. Man fingt viel von Liebe, Frühling, Rhein und Wein, harmlose und nette Dinge. Alte Trint- und Studentenlieder werden durch eine liebens
" Deshalb gehe ich doch mit. Ich liege nun in Köpenid in Standquartier. Laß die Kommunisten doch Radau machen, soviel sie wollen. Davor schreden wir nicht zurüd. Das ist ja nur die Angst, weil sie fürchten, daß wir die Oberhand bekommen. Wir werden ruhig fommen und auch ruhig wieder gehen. An der Maffe werden sich die Kommunisten schon nicht vergreifen. Na, und wenn sie es tun, dann werden fie aber Senge bekommen, wie sie noch nicht bekommen. Nur wenn sie in zehn- bis fünfzehnfacher Ueberzahl sind, dann haben sie das Maul auf, sonst sind sie zu feige. Ich hätte Euch ja gerne mal besucht, aber ich werde wohl feinen Urlaub dorthin bekommen. Sonnabend abend find wir im Stadion zum großen Zapfenstreich. Das wird aber großartig. Und Sonn tag ist dann der Parademarsch. Dann heißt es aber die Knochen zusammenreißen. Wir müssen dann nämlich so gute fünf Stunden marschieren. Aber das muß man fönnen. Echte Stahlhelmideologie!„ Die Oberhand bekommen"," Senge bekommen",„ feinen Urlaub"," die Knochen zusammenreißen", der Kompotteller horizont eines rechten und echten kleinen Kominißstiebels! Reichswohnungszählung.
Am 16. Mai 1927 findet auf Grund eines besonderen Reichs. gefeges eine Wohnungszählung statt, deren Ergebnisse für die fünftige Wohnungspolitik von entscheidender Bedeutung sein werden. einer Grundstücksliste und einer Wohnungsfarte, deren Austeilung Die zur Verwendung geiangenden 3ählpapiere bestehen aus bestellten ehrenamtlichen Zähler( in Berlin und anderen Großstädten und Wiedereinsammlung durch die von der Gemeindebehörde hierzu stückslisten sind vom Hauseigentümer oder seinem Vertreter auszudie Hausbesitzer oder deren Vertreter) besorgt wird. Die Grundfüllen, die Wohnungstarten von jedem Hauptinhaber einer selb ständigen Wohnung, also nur von Personen, die die Miete unmittelbar an den Hauswirt oder dessen Vertreter zahlen. Untermieter erhalten feine Wohnungskarte, sondern sind in der Wohnungsfarte des Hauptinhabers der Wohnung mitaufzuführen. Neben der Reichswohnungszählung, die sich im allgemeinen auf die Gemeinden Feststellung der Wohnungsuchenden einher, die in sämtlichen Gemit mehr als 2000 Einwohnern beschränkt, geht noch eine besondere meinden auf Grund besonderer Meldebogen erfolgt. Eine Zustellung durch die Zähler der Reichswohnungszählung findet nicht statt: die Melbebogen find vielmehr von den Wohnungssuchenden bei der durch öffentliche Bekanntmachungen bezeichneten Stelle in Empfang zu nehmen und daselbst nach Ausfüllung wieder abzugeben.
Ein schweres Bauunglüd ereignete fich auf dem Erweiterungs. bau des St. Johannishospitals in Hamborn . Zwei Arbeiter, die mit dem Abmontieren eines Gießturmes in etwa 40 meter Höhe beschäftigt waren, stürzten in die Tiefe. Sie erlitten derart schwere Verlegungen, daß sie kurz nach ihrer Einlieferung im
Krankenhaus starben.
Der Gastwirt May Weyle, Gerichtsfr. 12/13, der jahrzehntelang Mitglied unserer Partei ist, bittet uns mitzuteilen, daß das Gerücht, er habe Stahlhelmer beherbergt, felbstverständlich jeder Grundlage entbehrt.
Pflege und Ernährung des Säuglings. Am Donnerstag, dem 9. Juni, beginnt im Staiſerin- Auguste Vittoria- Haus, Charlottenbura, Franfstr. 3, ein Rurfus für Mütter und Mädchen, in dem alles das gelehrt wird, was eine Frau von der Pflege und Ernährung des Säuglings wissen muß. Der Kurfus umfaßt vier Doppelstunden, jeweils Donnerstags von 3-5 br. entrichten( Postschecktonto Berlin 12 360). Die Einschreibegebühr von 8. ist im Aufnahmebureau der Anstalt zu
Freireligiöse Gemeinde. Conntag vorm. 11 Uhr, appelallee 15, Bor trag des Herrn Dr. K. Sturm: Das Zeitalter der Aufklärung. Harmonium: Cavatine aus Troubadour"( Berdi). Gäste willkommen.
Das Fest der Berliner Kriminalpolizel im Lunapart mit bem Wett bewerb Wer sind die Drei?" ist wegen der unbeständigen. Witterung pon diefem Sonnabend( 14. Mai) auf nächsten Sonnabend, den 21. Mai, berlegt
Ordner für Proletarliche Feierffunden. Die Droner treffen fich, wie berabredet, heute, Sonnabend, 4 Uhr, in der Bibliothek, Lindenstr. 3, 2. Hoj 2 Kr.