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Die Gegenwart meistern, heißt die Zukunft bezwingen. Sozialdemokratische Kommunalpolitik ist Pionierarbeit für den Sozialismus. Glückauf zur ersten tommunalpolitischen Reichskonferenz der deutschen Sozialdemokratie!

An Aufgaben mangelt es nicht. Sie sind fe ft umschuldigung des Kommunalpolitikers unserer Tage gelten laffen, rissen auf dem Gebiete sozialer und kultureller daß er über die Steine auf dem Wege gestolpert sei, meil ihm Arbeit. Das Programm der Partei weist jedem Kommunal- ein kommunales Programm von ehegestern den Blick ver­politiker hier Ziel und Weg. Sie sind auf das lebhafteste um sperrt habe. stritten innerhalb der Partei auf dem weiten Gebiete fommunaler Betriebe und Eigenunterneh. mungen. Während es in der Wohlfahrtspflege und in der Gestaltung der Schulen und Bildungseinrichtungen Schwie rigkeiten nur dort gibt, wo Kompromisse mit bürgerlichen Parteien notwendig sind, ist die Frage tommunaler Eigen­betriebe, die Frage ihrer Form wie ihrer Ausdehnung gerade dort, wo die Sozialdemokratie alleinbestimmend oder wenigstens richtunggebend in der Gemeindeverwaltung ist, zum Mittelpunkt der innerparteilichen Dis­tuffion geworden. Es ist daher durchaus richtig, wenn sich die Kieler Konferenz auf eine Erörterung und Klärung dieser Fragen beschränken will.

Damm

Kommunale Betriebe sind teine sozialisierten Betriebe. Aber sie sind eine wichtige Etappe auf dem Wege dahin, sie sind die entscheidenden Einbruchsstellen in den der Alleinherrschaft des Privat­fapitals. Wir haben keine Ursache, dies zu verschweigen; aber unsere Gegner haben um so mehr Ursache, die geschäft liche Entwicklung kommunaler Werke und Einrichtungen mit fritischen Augen zu überwachen. Wer dies auf unserer Seite übersieht, schädigt in unverantwortlicher Fahrlässigkeit die Lebensinteressen der Partei.

Wir leben noch nicht in einer sozialistischen Wirtschafts­ordnung. Wir haben überall dort, wo wir feine Monopol betriebe errichten fönnen, mit der Konkurrenz der Privat wirtschaft zu rechnen. Wir haben auch bei Monopolbetrieben den Beweis ihrer inneren Rentabilität nach den zurzeit herr­schenden kapitalistischen Grundsägen zu erbringen. Nichts wäre verhängnisvoller, als wenn wir uns mit dem Augen­blidserfolg einer volkstümlichen Tarif politif begnügen wollten, dem der Rückschlag einer un rentablen Wirtschaftsgebarung mit ihrem durch Sieuern zu deckenden Defizit auf dem Fuße folgen müßte. Gerade in der kommunalen Politik gilt auf die Dauer nicht der bequeme Wille zur Popularität, sondern der harte Mut zum Berantwortungsbewußt sein.

Problem auf Problem drängt an uns heran. Die Kieler Konferenz greift zwei von ihnen als die wichtigsten heraus: die Frage der Verflechtung kommunaler Wirt schaft und die Frage der Wohnungsbeschaffung, die vielleicht enger, als wir es heute noch glauben, möchten, mit der ersteren verbunden ist. Bei beiden versagt die Theorie einer durch den Fortschritt technischer wie wirtschaft licher Notwendigkeiten überwundenen Zeit. Es gilt, zu beiden Broblemen eine Einstellung zu gewinnen, die den Grund­säzen sozialdemokratischer Politit ebenso gerecht wird wie den Erfordernissen einer sich überstürzenden technischen Ent­wicklung.

Ferngas, Fernstromversorgung und Massenbeschaffung von neuem Wohnraum- was haben sie beide miteinander gemeinsam? Dies eine: daß die Bedürfnisse der Gegenwart nach neuen Formen tommunaler Betätigung verlangen, die wir schaffen müssen, wenn anders wir den Forderungen unserer Zeit gerecht werden wollen. Die Lösung diefer Aufgaben der Privat industrie, der Privatwirt schaft überlassen, hieße, den Bantrott fozialdemo tratifcher Kommunalpolitik zu unterschreiben. Das wollen wir nicht. Und das brauchen wir nicht. Mag auch kein Parteiprogramm von Erfurt bis Heidelberg ein Wort zu diesen Problemen sagen, die die jüngste Ent­wicklung der Technik und Wirtschaft der Gemeindepolitik stellt - wir werden auch diese Aufgaben, so neuartig fie für uns fein mögen, lösen, wenn wir an sie herangehen, unbeschwert mit den Doktrinen einer Epoche, die das Ziel sah, ohne die Wege dahin ahnen zu können. Kein Enkel wird die Ent­

Nestroy als Revueopfer.

Bombensichere Firmen suchen das schüßende Dach der Ge schäftsaufsicht, Chefs, die ehemals ohne Auto überhaupt nicht denkbar waren, tauschen mit ihren Angestellten fordiale Händedrude aus,

weil die Gehaltszahlung nicht so in Ordnung geht, wie sie gehen follte. Das ist eben der Geist der neuesten Zeit, und diesem Geiſte muß auch James Klein opfern, der fühne Phantast der Theater­sehbare Ansammlung tadelloser Girlbeine den eigentlichen Zweck, die Revue, vergaß.

rebue, der früher Effekt auf Effett häufte, und über eine unüber

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Volkspartei und Preußen.

Ein Kapitel verantwortungsloser Finanzpolitik. Die Haltung der Deutschen Volkspartei in der Finanzpolitik des Reiches und der Länder gehört nicht gerade zu den gradlinigften und charaktervollsten politischen Hand­lungen, die diese ohnedies durch ihre Schaukelpolitik be­rühmte Partei sich geleistet hat. Im Reiche hat sie die Liebesgaben an Süddeutschland unterstüßt. In Preußen hat ihr Vertreter v. Campe zwar den Beschwerden des Ministerpräsidenten nicht das sachliche Recht absprechen fönnen, dennoch wandte er sich mit großer Schärfe gegen die folgende Auseinandersetzung, die bekanntlich lediglich dadurch so zugespitzt wurde, weil eben der Rechtsblock im Reiche bei gütlichen Verhandlungen auf die preußischen Interessen keine Rücksicht nahm. Unter diesen Umständen ist es interessant, wie das volksparteiliche Blatt, der Hannoversche Courier", die Stellungnahme des preußischen Ministerpräsidenten charakterisiert:

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Herr Braun hat für Ostpreußen eine Lanze ge­brochen und hat einigen preußischen Reichsratsmitgliedern den Borwurf gemacht, über den füddeutschen Biersteueranteilen die Sorgen der östlichen Grenzmart vergessen zu haben. Wirklich ergibt sich der merkwürdige Tatbestand, daß hier ein Sozialdemokrat nach drücklichst für Interessen eingetreten ist, die sonst von einer gewissen Bartei als ihre Domäne angesehen werden, und daß sich gerade die preußischen Bertreter diefer Intereffen wahrscheinlich unbewußt­gegen sie start gemacht haben. Eine peinliche Situation, um die wir sie nicht beneiden, die aber zumal selbstverschuldet nicht dazu berechtigen sollte, dem Ministerpräsidenten unbesehen auch in diesem Falle parteiegoistische Motive zu unterschieben, Sachlich ist er im Recht. Es lag absolut kein Anlaß vor, ten füddeutschen Staaten auf Rosten der notleidenden Grenzmarten Preußens finanzielle Opfer zu bringen. Noch weniger Anlaß lag allerdings für einen Teil der preußischen Reichsratsvertreter vor, mit ihren Stimmen das Millionengeschent an Bayern und Württemberg zu sanktionieren. Auch hierin pflichten wir Herrn Braun bei, daß die oft gegensägliche Stimmabgabe der preußischen Vertreter im Reichsrat vom Uebel ist. Wir haben schon bei anderer Gelegenheit auf diesen Berfassungsdefekt hin gewiesen, und begrüßen es, daß sich auch unter den Sozialdemo­traten einmal eine Stimme erhebt, die die Reformbedürftig feit von Verfassungsbestimmungen anertennt. Bei sinnvoller Auf­fassung des Reichsratsinstituts müßte eine geschloffene Stimmabgabe der preußischen Bertreter auch ohne paragraphenmäßige Zwangsjade möglich sein. Es genügte, würde man jeweils die Mehrheitsansicht der Vertreter als bindend für die Stimmabgabe im Reichsrat erklären. Aber es scheint noch schwerer in Deutschland , unvernünftige Bestimmungen vernunftvoll auszulegen, ein nügliches Gebrauchsrecht zu entwickeln, als alte Paragraphen durch neue zu ersetzen.

Auch die Vernachlässigung Preußens bei der Bejeßung des Verwaltungsrats der Reichsbahn weist die erwähnte 3eitung als ein offenbares Inrecht zurück. Man dürfe es daher dem preußischen Ministerpräsidenten nicht allzu sehr verübeln, wenn er aus seinem Herzen keine Mördergrube macht.

Das Ganze flingt sehr nach einem Ordnungsruf für diejenigen Volksparteiler, die aus lauter Liebe zum Rechtsblock sich in Breußen der unentwegten Opposition befleißigen. Berdient hat ihn diese echt nationalliberale Parteitaktit be stimmt.

Der Funkfilm.

Erst Hunger, dann Inquifition!

Die Folgen des Briefes von Liese er wird zur Verantwortung gezogen.

Der Brief des Kommunisten Liese an die Geschäfts leitung der Roten Fahne", den wir veröffentlicht haben, hat bei allen anständigen Arbeitern tiefen Eindruck hervors gerufen. Der absolute Mangel an Solidarität, den die Zentrale der KPD. gegen den verantwortlichen Redakteur der ,, Roten Fahne" gezeigt hat, muß Empörung weden. Das Verhalten der KPD. - Zentrale verstößt gegen alle proletarischen Ehrbegriffe.

Was geschieht nun? Kommt Liese zu seinem Recht? Nichts dergleichen. Mit hysterischem Gekreisch über frechen Borwärts"-Schwindel"," niederträchtigem Streich"," Dea nunziantenstück" fündigt sie an, daß Liese- sich zu verantworten haben wird.

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Natürlich dürfen die Leser der Roten Fahne" den Inhalt des Briefes von Liese nicht erfahren, wenn auch seine Echtheit zugegeben wird.( Daher auch das Gefreisch: Frecher Borwärts"-Schwindel". Das ist der Fachausdruck, den die Rote Fahne " anwendet, wenn wir der Arbeiterschaft unangenehme Wahrheiten über die KPD. enthüllen, siehe Sowjetgranatenlieferungen an die Reichs­ wehr .) Die Leser der Roten Fahne" erhalten lediglich die Versicherung, Liese habe in einem Zustand der Verärge­rung vieles gesagt, was er nicht aufrechterhalten könne. So wird ihnen versichert:

,, Genosse Liese wurde nach seinem Ausscheiden aus der Redak­tion genau jo behandelt wie jeder andere Genosse in ähnlicher Lage, ja er wurde noch besonders bevorzugt. Differenzen fönnen vorkommen, seine Vorwürfe und sein Brief, insbesondere die Behauptungen über den Genossen Bied, entsprechen aber in feiner Weise den Tatsachen."

Es ist also Uebung, fommunistische Funktionäre, die nicht mehr gebraucht werden, unter falschen Vorspiegelungen ohne Existenzgrundlage ins Ausland abzuschieben! Es war noch ein besonderer Borzug, daß sich Liese in einem böhmischen Dorf als Steinfarrer Arbeit suchen durfte, nachdem Bied ihn durch den Landtagsdiener aus dem Landtag hatte hinauswerfen lassen!

Liese wäre auf seinen Brief hin mit faulen Redens arten abgespeist worden. Nun zwingt die Empörung in den Reihen der Kommunisten selbst die KPD. - Zentrale, etwas zu tun. Aber was? Wiedergutmachung? Kein Gedante, sondern Rache:

Selbstverständlich haben sich die zuständigen Stellen mit dem Brief Lieses befaßt und er wird Gelegenheit haben, fich zu verantworten."

So liest man in der Roten Fahne". Liese hat sein Recht gesucht, er hat an die Solidarität appelliert, er stößt auf die Rache einer überheblichen Unteroffiziersbureaukratie, Nach den Stockprügeln auf den Magen die Berantwortung", die Barteiinquifition. Er hat nicht ergeben hingenommen, was ihm zugedacht war.

Wilhelm Pied, der ihn von den Landtagsdienern hin­ausschmeißen ließ, wird ihn nun mit der Miene des Bieder­manns über die Solidaritätsbegriffe belehren, die in der KPD. üblich sind.

Giovanni Lerda gestorben. In Turin starb gestern unerwartet an Herzlähmung der Gatte der Genoffin Oda Lerda- Olberg, Giovanni Lerba, im 74. Lebensjahr. Lerda hatte der Sozialistischen Partei angehört, bis ihn ein Parteibeschluß zwang, zwischen der Zugehörig­die zweite vor und schied aus der Partei aus. feit zur Partei und der zum Freimaurerorden zu wählen. Er zog Seitdem war er politisch nicht mehr hervorgetreten. Bor einigen Monaten über­fiebelte er mit seiner Gattin von Rom nach Turin , da für die Familie das Leben in der Hauptstadt des Faschismus nicht mehr zu er­

tragen war.

und

Genormte Möbel. Bertreter der Architektenschaft, der Haus frauenverbände, der Möbelhändler, Haushaltungsgeschäfte Möbelindustrie haben iegt in mehreren Sizungen fich mit den Fragen der Normung von Küchen-, Wohn- und Schlafzimmermöbeln für Kleinwohnungen befaßt. Schon vor einigen Jahren hatte man solche Verfuche gemacht, fie waren aber unter dem Einfluß der In­flationszeit ohne Folge geblieben. Jetzt erfordert die Arbeit des Dom Reichesat eingefeßten Typenausschusses die Normung der Grundrißmaße für Möbel der Kleinwohnungen. Die Tagung beschloß, sich zunächst nur mit den zurzeit gangbaren, nicht fest eingebauten Möbeln für Kleinwohnungen zu befassen und einer späteren Be arbeitung es zu überlassen, wie die eingebauten Küchenmöbel und die Wohnungen von mehr als 3 und 4 Zimmern zu normen wären. festgesetzt. Abgesehen wurde von der Normung des Sofas, da in einfacheren Verhältnissen heute zumeist an seine Stelle die Chaise­longue tritt, die gegebenenfalls als Schlafstelle verwendet werden fammensetzbare Möbel gedacht, da namentlich das Büfett in der fann. Bei Bücherschrank und Büfett wurde vor allem an zu überkommenen Form in den Kleinwohnungen faum mehr verwendet gelegentlich in einer Ausstellung gezeigt werden, was zur weiteren Bervollkommnung und Klärung der Borschläge wesentlich beitragen würde.

und das einzig Anmaßende bleibt der Titel der neuen Sommerrevue Allerdings waren die Eindrücke noch sehr undeutlich, denn diese erste Es wurden feste Maße für alle Möbel, die heute gebräuchlich sind,

Wie bescheiden geht es jetzt in der Romischen Oper zu, ,, Streng verboten!". Man denkt dabei an drakonische Sitten­gesetze zum Schuß der Jugend oder ähnlicher menschlicher Ein­richtungen, und tatsächlich sieht man auch einige Damen jüngeren

Bom drahtlosen Bildverkehr zur Einrichtung eines Funtfilms ist noch ein weiter Schritt, der allerdings zum Teil bereits getan ist. Es handelt sich jetzt nicht mehr darum, einfache Bilder durch draht lose Telegraphie auf weite Streden zu übertragen, sondern in erster Reihe darum, den Funkfilm zu schaffen, d. h. auf drahtlosem Wege lebende Bilder vorzuführen. Damit wäre im Brinzip das Problem des Fernsehens gelöst. Mehrere große Gesellschaften arbeiten bereits daran, den gefunkten Film auch für die Braris brauchbar zu machen, da er in der Theorie bereits erfunden ist. Die Bell Telephon Co," hat vor furzer Zeit erst den ersten Verfuch mit einer Uebertragung eines lebenden Bildes von Washington nach New York gemacht. Borführung hatte alle Fehler eines Anfangsunternehmens. Daneben ist es vor allem die Radio Corporation of America", die nach ihren Mitteilungen bereits erstaunliche Fortschritte auf dem Gebiete des Fernsehens zu verzeichnen hat, und zwar ist es fein geringerer als ihr Ingenieur Alexanderson, der auf dem Wege ist, den Funtfilm zu schaffen. Bei dem Funkfilm tommt es in erster Reihe darauf an, der Verfasser entfaltet sich nicht, der Zeitgeist hat sie gelähmt, und deshalb greift man auf Nestroys unterhaltsamen Lumpazi Uebertragung muß um mehr als das Zehntausendfache schneller vagabundus" zurück, treibt ihm den letzten Wiß aus, und beweist werden als der Dienst Lodon- New Yort, wenn es möglich sein soll, unbewußt, welch ein genialer Geift in Nestron lebte, und wie fich lebende Bilder zu telegraphieren. Die Bildübertragung über den lelder die Zeiten geändert haben. Bolkstümlichkeit mit Revueerotitzean ist allerdings noch verhältnismäßig langfam, während die Bild­durchseßt, gibt eine schwer verdauliche Mischung. Klein, Brettschneider übertragung auf dem Festlande bereits dreihundertmal schneller ist und Rotter deftillieren aus Restron den Kitsch heraus, das Buzen als die über den Ozean. Da aber ein lebendes Bild nur dann ent­scheibenhafte, geben ein Quantum nackter Frauen dazu, und um feine stehen kann, wenn 16 Bilder in der Sefunde übertragen werden, so Wirkungsmöglichkeit zu übergehen, d. h. um einer üblen Ge­erkennt man daraus, daß mit der jeßigen Praxis der Bildtelegraphie finnungstonjunktur zu huldigen, fingen ein paar hübsche der Funkfilm noch nicht ermöglicht wird. Mädchen das Flaggenlied. Wenn die Geschäfte schlecht gehen, leidet eben die Denkfähigkeit, und man flammert sich an ein schwarz­weißrot drapiertes Brad.

Alters, die vergessen haben, sich über den unbedingt notwendigen Alters, die vergeffen haben, sich über den unbedingt notwendigen Schuß hinaus anzufleiden. Aber das alles ist gequält, die auf ein Minimum reduzierten Kostüme zeigen bereits Quetschfalten, die.

Talmieleganz erscheint angelaufen. Und auch die Erfindungsgabe die bisherige Geschwindigkeit der Bildübertragung zu steigern. Die wird. Die in den beschlossenen Maßen hergestellten Möbel sollten

Bier Herren zeichnen für die Musit verantwortlich, aber außer einem sehr temperamentvollen Jodeymarsch benimmt sie sich äußerst durchschnittlich. Man hat Nestron auf dem Grabe der Revue ge­opfert, doch dieses Opfer war überflüffig. Lendenlahm wirkt alles, was neu hinzuerfunden ist, sein Funken sprüht, es ist, als ob diese Repue in einem alles verdorrenden Sommer erfunden wurde. Der Ungeift triumphiert, und alle Grazien sind vertrieben worden. Selbst die gute Darstellung verpufft. Was nüßt der breite Humor eines Heinz Carlo oder Mag Tobien? Warum die quedfilbrige, sprühende Lebendigkeit eines Krafft Lorging? Man fragt fich, weshalb die Girls rhythmisch präzije Bewegungen machen und marum sich der Dirigent Franz Doelle um einen ausgeglichenen Orchesterklang bemüht. Jeder Aufwand ist hier umsonst vertan! Felix Scherret.

Die Hauptgruppe des Bundes für Kunstausstellungen in Schulen eröffnet

am 22. vormittags um 11 Uhr im Feftiaal bes Charlottenburger Rathauses eine Ausstellung von Malerei, Graphik und Plaitit, die die reifere Schuljugend mit der bildenden Kunst der Gegenwart betannt machen soll. Am 23. nachmittags um 5 Uhr findet dort ein Vortrag des Dozenten Starl Tigmann über: Die bildende Kunst und die deutsche Bildung" und an schließend eine Führung mit methodischen Erörterungen statt. Eintritt fret.

Alexanderson hat nun ein System geschaffen, bei dem sieben Sender gleichzeitig arbeiten. Die Arbeit des Funtfilmapparates er­folgt dann folgendermaßen: durch eine photo- elektrische Zelle wird das photographierte Bild einer Szene oder einer Perfon in 280 000 einzelne Bildpunkte zerlegt. Diese Bildpunkte werben in elektrische Stromstärken umgewandelt. Jeder Sender übermittelt dann 40 000 derartige Bildeinheiten dem Empfangsapparat, wo die Stromstärken wiederum in Bildeinheiten umgewandelt werden. Auf diese Weise wird es möglich, 16 einzelne Bilder in der Sefunde zu übertragen, und mit Hilfe von Spiegeln werden die verschiedenen Bildpunkte, die zu einem lebenden Bild zufammengestellt sind, auf die Filmleine mand geworfen, so daß im Empfangsraum alle diejenigen Bilder zu sehen sind, die von der photo- elektrischen Zelle bei der Aufnahme hergestellt worden sind. Damit wäre das Problem des Fernsehens und des Funkfilms gelöst. Es fragt sich nur, wie weit diese rein theoretischen Pläne in der Bragis durchgeführt werden können, und zwar in der Weise, daß fie auch für den Allgemeingebrauch vers wendbar sind. Endlich ist noch eine englische Gesellschaft zu er wähnen, die es sich zum Ziel gesezt hat, den vielbesprochenen Fernseh­apparat des Erfinders Baird auszubauen. Jedenfalls scheint es nach dem bisherigen Stande der Erfindungen im Bereich der Möglichkeit zu liegen, daß wir in absehbarer Zeit tatsächlich auch diese bisher nur als schönen Traum erscheinende Erfindung als Wirklichkeit erleben werden.

Beginn der Ausgrabungen von Herculanum. Montag fand in Anwesenheit des italienischen Königs, des Unterrichtsministers, der Behörden und zahlreicher geladener Persönlichkeiten bei Portici die Feier der Wiederaufnahme der Ausgrabungen von Herculanum statt, das, wie Pompeji , bei dem berühmten Ausbruch des Vesuvs durch Lava zugedeckt worden war. Der Generaldirektor für die schönen Künste, Colasanti, erklärte in einer Rede, daß man ein Ausgrabungssystem übernommen habe, bei welchem man, von oben beginnend, horizontale Schichten abtrage und unverzüglich die Wiederherstellungsarbeiten vornehme in dem. Maße, wie die Lava abgetragen wird, so daß nichts verloren gehe. Wenn man auf das Bilafter der Stadt stoße, so sei die Stadt selbst bereits mieder her­ein System, das bei der Ausgrabung einer Straße von geſtellt Pompeji bemerkenswerte Ergebnisse gezeitigt habe. Nach Beendi gung der Rede pfiffen Sirenen und die Arbeiter begannen mit ihrem Bert, bei dem man ein kleines Haus mit Malereien und Mosaik freilegte,

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3. Hinrichten eröffnet im Künstlerhaus, Bellevueftr. 3, amt 20. eine Ausstellung Die Frau in ber bildenden Kunst", mit Werlen von Baula Beder Modersohn, State Rollwis, Alice Trübner, Maria Elamona, Augufte von Bikewis, Dora Hit, René Sintenis , Mili Steeger, Emmi Roeder- Garbe u. a. 3n den Sommermonaten bleibt die Ausstellung an Sonntagen geschlossen.

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umfangreichen Erweiterungsneubau erfahren, in dem dann am 1. Sep­Die Wigman- Schule in Dresden- Neustadt wird diesen Sommer einen in den Unterrichtsräumen der Schule in Dresden - Altstadt unter Zeitung tember das neue Schuljahr beginnt. Vom 4. Juli bis 27. Auguſt wird der Tängerinnen und Lehrerinnen Ruth Berentson, Linnie Ferrif. Hanya Solm, Gertrude Engelhart der alljährliche Sommerfurs der Wigmans Schule stattfinden.