Die Belastung der Landesarbeitsgerichte. Bon gewerkschaftlicher Seite wird uns geschrieben: Berichten entnehmen wir, daß anscheinend bei den Zentralbehörden vielfach die Belastung der fünftigen Landesarbeitsgerichte sehr verschieden eingeschäßt, insbesondere zum Teil eine geringe Inanspruchnahme erwartet wird. Da diefe Mutmaßungen leicht auf die organisatorische Vorbereitung der Landesarbeitsgerichte und ihre Stellung innerhalb der Gerichtsorganisation abfärben, möchten wir unserer durchaus entgegengesezten Auffassung Ausdruck geben. Richtig ist, daß die bisherigen Landgerichte und Oberlandes gerichte als zweite Instanzen nicht übermäßig in Anspruch genommen worden sind. Es ist aber fünftig mit einer durchaus anderen Entwicklung zu rechnen. Die Zulaffung der Berufung wegen der grundsäglichen Bedeutung der Rechtsstreitigkeiten, die Neueröffnung der Berufung überhaupt für die wichtigen Ent Taifungsstreitigkeiten aus dem Betriebsrätegesetz, die Schaffung der Rechtsbeschwerde in den Beschlußsachen aus dem Betriebsrätegeseh, schließlich die billigere Vertretung in der zweiten Instanz durch die Verbandsangestellten, das alles wird abgesehen von dem im Berhältnis zur Vergangenheit größeren Vertrauen zu dem mit Laien besetzen Gericht zweiter Instanz belebend auf die Benutzung der Landesarbeitsgerichte wirken. Dabei ist noch nicht einmal berücksichtigt, daß die aus der Abneigung gegenüber den ordentlichen Gerichten bisher oft unter lassenen Klagen der von den Gewerbe- und Kaufmannsgerichten räumlich oder personell ausgeschlossenen Arbeitnehmergruppen ( Landarbeiter, Hausangestellte, öffentliche Arbeitnehmer, gewerbliche und kaufmännische Arbeitnehmer in Gebieten ohne Gewerbe- und Kaufmannsgerichte) fünftig nicht nur die erste, sondern fortwirkend auch die zweite Instanz beschäftigen werden. Auch der durch§ 2,3 des Gesetzes gegenüber der Vergangenheit erweiterte 3u ständigkeitsbereich somie die Ausdehnung des persönlichen Geltungsgebiets auf die Haus gewerbetreibenden und ähn lichen Personer wird den Landesarbeitsgerichten viele statistisch noch gar nicht erfaßbare Arbeit bringen.
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zurzeit
Die Landesjustizverwaltungen und Sozialverwaltungen würden daher furzsichtig handeln, wenn sie sich an die überholten statistischen Angaben der Bergangenheit flammern, statt von vornherein die Landesarbeitsgerichte jo auszustatten, insbesondere personell, daß sie nicht schon nach wenigen Monaten des, Aergers und Verdrusses und der Mißstimmung des Publikums an eine Umorganisation berangehen müssen. Daß im übrigen der Borsigende des Landes arbeitsgerichts noch weit mehr als der arbeitsgerichtliche Vorsitzende erster Instanz in der Lage sein muß, das Arbeitsrecht wirklich zu studieren und die arbeitsrechtliche Literatur und Rechtsprechung zu verfolgen, bedarf mohl taum der besonderen Hervorhebung.
Wahlerfolg unserer Eisenbahner. Hannover , 17. mai.( Eigener Drahtbericht.) Bei den Betriebsrätemahlen in der Reichsbahn im Bereich der Ortsgruppe Hannover des Einheitsverbandes der Eisenbahner Deutschlands errang die freigemertichaftliche ciste einen vollen Erfolg. Der Einheitsverband der Eisenbahner Deutschlands erhielt 4962 Stimmen( 4127), der Allgemeine Eisenbahnerverband 270 Stimmen( 401) und die Ge. wertschaft deutscher Eisenbahner 234( 325). Die eingeflammerten Zahlen bedeuten die Stimmenzahl bei den Betriebsrätewahlen im vorigen Jahre. Wir ersehen aus den Zahlen einen großen Stimmenzuwachs für die freigewertschaftliche Lifte, während fe Gegner an Stimmenzahl verloren baben. Katastrophal war der Stimmenrüdgang in dem Eisenbahnausbefferungswert Leinhausen. Bcn 600 Stimmen, die im vorigen Jahre dort für die Gegner des Einheitsverbandes abgegeben wurden, find nur 390 übrig geblieben.
Beginnender Aufstieg der Fabrikarbeiter. Am Sonntag gab der erste Bevollmächtigte Rii der in der Generalversammlung den Vorstandsbericht für das erste Vierteljahr 1927. Das Versprechen, welches die Ortsverwaltung der General versammlung im Februar gegeben hatte, dafür zu sorgen, daß auch die Mitglieder des Fabrikarbeiterverbandes teilhaben werden an dem wirtschaftlichen Aufschwung durch Erhöhung der Löhne, ist erfüllt worden. Beweis hierfür sind die von dem Verband geführten Lohnbewegungen.
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Berhandlungen nicht zu einem einzigen Pfennig Lohnerhöhung 2 M., Cinzetheft 73 Bf., bas eft mit farbiger Tafel( im ersten
bereit erklärte, wurde der Schlichtungsausschuß zur Entscheidung angerufen. Dieser fällte gegen die Stimmen der Beifizer einen Schiedsspruch, wonach die Löhne in der Gruppe I um 5 Pf. pro Stunde, in den Gruppen II, III und IV um 4 Pf. und die Frauenlöhne um 1 Bf. erhöht werden sollen. Dieses Lohnabkommen sollte bis zum 31. Dezember d. I. gelten.
Der Schiedsspruch ist von den Funktionären sowohl wie von der Belegschaft der Meierei Bolle einstimmig abgelehnt worden, und zwar nicht nur wegen der ungenügenden Lohn erhöhung, sondern vor allem auch wegen der zu langen Geltungsdauer des Abkommens. Wie zu erwarten war, hat die Meierei Bolle den Schiedsspruch angenommen und beim Schlichter die Verbindlichkeitserklärung beantragt. Der Schlichter hat die Parteien zum Mittwoch zu Verhandlungen geladen.
Die Berufs- und Wirtschaftsschulen.
Erfreuliche Fortschritte.
Das gewerbliche Berufsschulwesen hat, wie aus den Feststellungen auf der Tagung der Allgemeinen Ab= teilung des Landesgewerbeamtes hervorgeht, auf der ganzen Linie erfreuliche Fortschritte gemacht. Linie erfreuliche Fortschritte gemacht. Die Schülerzahl hat sich seit 1920 um ein Drittel, auf fast 639 000 erhöht. Jährlich werden etwa 300 Gewerbelehrer ausgebildet. Im kaufmännischen Bildungswesen ist eine steigende Schülerzahl zu verzeichnen. Man erstrebt den Ausbau der höheren Handelsschule zu einer Wirtschaftsoberschule an, die die Reife für wirtschaftswissenschaftliches Studium geben soll. Im Fach- und Berufsschui wesen für die weibliche Jugend hat sich die Schülerinnenzahl in den letzten sechs Jahren verdoppelt. Der Besuch der Bauge= mertsschule hai den Stand von 1914 überschritten. Die Maschinenbauschulen sind zum Teil bis 1932 besetzt.
Die neuen Fachschulen für Wirtschaft und Ver= maltung in Berlin und Düsseldorf werden von Angehörigen der Gewerkschaften aller Richtungen besucht und vermitteln den fünftigen Angestellten und Führern der Gewerkschaften eine grundlegende wirtschaftliche, gesellschaftliche und rechtliche Bildung. Sie haben sich in der Bersuchszeit bewährt.
Die Bauarbeiter zum neuen Reichstarif. In der zu Montag nach den Residenzfestfälen einberufenen Baudelegiertenversammlung des Baugewerksbundes berichtete Genosse Drügemüller noch einmal ausführlich über die Ergebnisse besonders der Auffassung entgegen, daß es ein Fehler gewesen sei, der Reichstarif- und Lohnverhandlungen. Er trat fich tariflich bis zum 31. März 1929 zu binden und betonte, daß diese Auffassung nur von solchen Leuten vertreten werde, die bös= millig jede Handlung der Gewerkschaften herunterreißen oder als Berufsfremde aus der Industrie ins Baugewerbe gekommen sind und die Entwicklung des Baugewerbes in den letzten Jahren nicht
fennen.
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In dem neuen Reichstarif sind alle die Bestimmungen enthalten, um die in den drei Jahren seit dem Ablauf des alten Tarifes oft erbittert gekämpft worden ist. Von den Kritikern wird dann weiter behauptet, daß ein späterer Abschluß ein günstigeres Resultat gebracht haben würde. Bei der noch nicht sehr günstigen Baumarktlage in Berlin allein find noch rund 3000 Bauarbeiter auf dem Arbeitsnachweis eingetragen und der leider vorhandenen organisatorischen 3ersplitterung der Bauarbeiterschaft ist mit dieser Möglichkeit kaum zu rechnen. Es kommt vor allem darauf an, auf den Baustellen für die restlose Durchführung des Reichstarifes einzu treten. Und dabei sind es gerade die Baudelegierten, die fich mit seinen Bestimmungen vertraut machen müssen, um alle Rechte des Vertrages für die Bauarbeiterschaft nußen zu können. Da die Arbeitszeit im Reichstarif nicht festgelegt ist, fönnen die Bauarbeiter jeden Vorstoß der Unternehmer zur Verlängerung der Arbeitszeit mit offenem Kampfe begegnen und werden dabei stets die Unterstügung der Organisation finden. Auch hierbei ist es Auf gabe der Delegierten, auf die strikte Innehaltung des Achtstundentages auf den Baustellen zu halten.. Lohnbewegung näher ein, deren Ergebnis zwar nicht befrieGenosse Drügemüller ging dann auf die abgeschlossene digen könne, aber im Hinblick auf das in anderen Gewerben Erreichte nicht beschäme. Er kennzeichnete dann das Maulheldentum der Kaiserfreuen" und wandte sich zum Schluß gegen die offenbar vom Neid diftierten Anmerkungen der Roten Fahne" zum Bericht über die Wahl der Vereinsleitung. Er stellte fest, daß die Generalversammlung, die sich aus den neugewählten Delegierten der Bezirke zusammensetzte, mit 225 gegen pier Stimmen der Vereinsleitung das Vertrauen ausge= iprochen habe. Bei der Aufstellung der Kandidaten für den Borstand wurden, da einige vorgeschlagene Kandidaten verzichteten, andere die vorgesehene Mitgliedschaftsdauer noch nicht erreicht hatten, der 1. und 2. Vorsigende und der 1. Kaffierer ein stimmig aufgestellt. Bei der Aufstellung des 2. Rassierers entschied sich die Versammlung mit über 4 Mehrheit für den bis herigen Kassierer Genossen Berger, so daß der 2. Kandidat die statutarisch vorgeschriebene Zahl von 4 der Delegierten nicht erhielt. Da für diese Aemter die bisherigen Vorstandsmitglieder nominiert waren, erübrigte sich selbstverständlich eine Urwahl. LedigIn der Diskussion wurde die erfolgreiche Tätigkeit der Verschlagen, so daß hier eine Urwahl notwendig gewesen wäre, wenn lich für das Amt des Schriftführers wurden zwei Kandidaten vorgebandsleitung durchaus anerkannt. Die„ Oppofition" fonnte es sich der Kandidat nicht seine Kandidatur zurückgezogen hätte. Von einer jedoch nicht verkneifen, die ihr in der Münzstraße eingeblajenen Beschneidung der Rechte der Mitglieder kann keine Rede sein, wie es Tiraden vom Stapel zu lassen. Sie wurden in trefflicher Weise von den Genossen der Amsterdamer Richtung abgefertigt. in dem von wenig Sachkenntnis getrübten Artikel der Roten Fahne" heißt. Drügemüller forderte die Delegierten zum Schlusse auf, im Vertrauen zur Vereinsleitung weiter für die Organisation zu werben und sich durch solche Verunglimpfungen nicht vom Beg abdrängen zu lassen. Die Diskussion bewegte sich in durchaus sachlichem und zustimmendem Sinne.
In 16 Bewegungen wurde für 284 Betriebe mit 11 124 Befeiligten eine Lohnerhöhung von 24 156,34 M. pro Woche erreicht. Der Erfolg wäre noch größer gewesen, wenn die noch immer in einem Teil der Industrien herrschende Gleichgültigkeit der Arbeiter geringer sein würde. Das erste Vierteljahr 1927 war ein Vierteljahr des Aufstiegs der Organisation sowohl in finanzieller Beziehung wie in bezug auf die Mitgliederzahl.
Der Lokalkassenbestand hat sich um über 3000 M. erhöht. 835 neue Mitglieder traten dem Verbande bei; bis zur vorigen Woche sind bereits wieder 540 Neuaufnahmen für das laufende Quartal zu verzeichnen, was zu den besten Hoffnungen berechtigt. Die Hauptfasse bilanziert in Einnahme und Ausgabe mit 94 604,15 m., die Lokalkaffe mit 50 007,31 m.
Auf Antrag der Ortsverwaltung wurden einige notwendig gewordenen Aenderungen des Ortsstatuts gegen die Stimmen der Opposition" vorgenommen. In den Gewertschaftsrat wurden die Genoffen Bulinsti und 3iemiat neu hinzugewählt. Abgelehnter Schiedsspruch für die Meierei Bolle. Der Berkehrsbund hatte zum 30. April das Lohnabkommen für die Belegschaft der Meierei Bolle gekündigt und eine Erhöhung der Löhne um 15 Proz. gefordert. Da sich die Firma in den freien
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Heft jedes Bierteljahres), allein bezogen, 1,50 m. Das Fachblatt für Holzarbeiter" erscheint bereits im 22. Jahrgang. Wie diese Zeitschrift auf dem Gebiete der Raum- und Möbelgestaltung immer dem Zeitgeist nachspürt und führend ist hier und in praktischen Dingen der Holzbearbeitung, so geht sie auch den praktischen Fragen der Wochenendbewegung nach. Wenn jemand eine Landparzelle erworben oder gepachtet hat, so will er hierauf mit möglichst geringen Kosten ein Häuschen errichten. Dies kann ein Holzhaus oder eine einfache Laube sein. Das Fachblatt für Holzarbeiter" bringt nun im vorliegenden Maiheft mehrere Artikel mit Bildern und Zeichnungen, die sich mit der praktischen Seite des Wochenendes befaffen. Als Einführung dient eine Abhandlung,„ Der Holzhausbau", mit Abbildungen von ausgeführten Holzhäusern der Firma Christoph u. Unmad, Niesky , von Innenräumen aus Holzhäusern und von Konstruktionszeichnungen. Zwei weitere Aufsätze mit Zeichnungen behandeln die äußeren Berkleidungen von Holzhäusern, Bauben und Wochenendhäusern. In einem weiteren Beitrag wird " Das einfache Wochenendhaus" beschrieben. Für den Bau eines solchen Hauses, 4,50 Meter zu 6,60 Meter, sind ebenfalls ausführliche Beichnungen gegeben. Das Haus besteht aus einem Schlafraum, in welchem vier Betten untergebracht werden können, und einem Wohnraum, der gleichzeitig den Kochherd enthält. Die Möblierung ist freigestellt, jedoch ist die Wand zwischen Schlaf- und Wohnraum als Schrankwand aufgeteilt. Vor dem Eingang des Hauses ist ein fleiner überdachter Vorplatz angeordnet, von dem aus der Abort und eine Gerätekammer( die, größer angelegt, auch als Abstellraum für ein Motorrad oder Fahrrad dienen kann) zugänglich find. Außer einigen anderen fleinen Aufsätzen. Mit Beginn des neuen Jahrgangs liegt jedem ersten Bierteljahresheft eine farbige Tafel bei. Die Möbel der farbigen Tafeln sind in dem jeweiligen Heft, maßstäblich und mit Schnittzeichnungen versehen, dargestellt.
Wirtschaft
Konzernabschlüsse der Papierindustrie.
Große Produktions- und Gewinnfteigerungen.
Zwei Großunternehmen der 3ellstoff- und Papier. industrie, die zu den bedeutendsten Unternehmen ihrer Art in Europa gehören, haben ihre Berichte veröffentlicht. Der 3 ellstofftonzern Waldhof Mannheim , der bei einem Aktienkapital von 27,5 Millionen Mark fast 5000 Arbeiter und Angestellte beschäftigt, hat die Ergebnisse von 1925 noch bei weitem übertroffen. Die Gesamtproduktion wurde gesteigert und der Konkurrenzfampf, besonders gegen die durch ihren Standort geführt. Der Inlandsabjay hat sich, besonders durch den günstiger gestellten nordischen Unternehmen, erfolgreich durch- Bedarf an Kunstseidezellstoff, merflich gehoben. So brachte das Berichtsjahr große Gewinnsteigerungen. Der Rohgewinn hat sich von 16,4 Millionen auf 20,9 Millionen erhöht und der Rein= gewinn, von dem 2,6 Millionen für Abschreibungen abgehen, von 4,8 Millionen auf 6,2 Millionen Mark. Die Dividende beträgt wie im Vorjahr 12 Pro 3. Das Maschinen, Gebäudeund Apparatetonto scheint das Sammelbecken für ganz be= trächtliche stille Reserven zu sein. Die sehr hohen Vorjahrsabschreibungen von 15 Proz. sind in diesem Jahr wieder in der= felben Höhe vorgenommen worden, so daß die zurzeit noch mit über 14 Millionen bewerteten Anlagen unter Beibehaltung dieses Prin zips in wenigen Jahren abgeschrieben sein werden. Durch Hereinnahme einer langfristigen Auslandsanleihe 20 Millionen fonnten die laufenden Schulden von 32 Millionen auf 12 Millionen Mart gesenkt werden. Ihnen steht an Guthaben. Wechseln und Wertpapieren mehr als. der dreifache Betrag gegenüber, wozu noch 23,7 millionen Mark an Vorräten und Waldbefiz treten.
Auch die A. G. für 3ellstoff- und Papierfabri tation, Aschaffenburg , die einen durchweg glatten Absatz ihrer gesteigerten Produktion feststellt, hat bemerkenswerte mehrgewinne gegenüber den Vorjahren zu verzeichnen. Diese treten schon in der erhöhten Dividende zutage. Während vor zwei Jahren 6 Proz. und im Vorjahr 8 Broz. gezahlt wurden, gelangen für 1926 10 Pro 3. zur Verteilung. Die beträchtlichen laufenden Schulden von 14,3 Millionen wurden durch eine lang= handenen Guthaben, Wechsel und Wertpapiere mehr als doppelt friftige Anleihe auf 5,2 Millionen gesenkt und sind durch die vor gedeckt. Die mit 8,1 Millionen Mart ausgewiesenen Vorräte haben sich gegenüber dem Vorjahr etwas ermäßigt. Zur weiteren Mechanisierung der Betriebe, in denen etwa 3600 Ardes Berichtsjahres 1,6 Millionen Mart aufgewendet. beiter und Angestellte beschäftigt sind, hat die Gesellschaft im Laufe
Flaue Börse, aber aufgeregte Spefulanten. Ein Unterfuchungsausschuß gefordert. Die gestrige Börse brachte keinen besonderen Auftrieb der Kurse, im Gegenteil, es blieb trotz der Meldung, daß von Banten wieder gekauft würde, sehr flau. Um so größer war die Aufregung der Spekulanten darüber, wer nun wirflich der Verantwortliche am Börsenkrach sei. Es wird berichtet, daß das Börsenpublikum sogar die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses beantragen möchte. Die Herren von der Börse sind merkwürdige Naturen. Wir verfennen gewiß nicht, daß die Börse in der Volkswirtschaft wichtige Aufgaben erfüllt. Es würde einen Untersuchungsausschuß lohnen, wenn die Hintergründe der Situation erforscht würden, die zu diesem Börsentrach geführt haben. Aber die Herren Spekulanten scheinen wirklich der Meinung zu sein, daß ihre Verluste es sind, die einen solchen Untersuchungsausschußz rechtfertigen. Wir sind in Deutschland schon weit gefommen, wenn die Spekulation glaubt, sie dürfe auf der Börse nichts mehr verlieren. Dieser Glaube dürfte der Grund sein, weshalb die Spekulation einen Untersuchungsausschuß wünscht. Ganz unrecht hat sie allerdings in diesem Deutschland der Subventionen und des Rechtsblocks nicht. Weshalb soll der Staat nicht auch die Börsenverluste übernehmen. wo sich alle großen Herren an ihm gesundmachen.
Berantwortlich für Politit: Victor Schiff: Wirtschaft: G. Alingelhöfer; Gewerkschaftsbewegung: Friedr. Entorn: Feuilleton: K. S. Difcher; Lotales und Sonstiges: Frig Karstädt; Anzeigen: Th. Glode; sämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Vorwärts- Buchdruckeret und Berlagsanftalt Paul Ginger u Co., Berlin SW 68. Lindenstraße 3. Sierzu 2 Beilagen und unterbaltung und Wiffen".
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