tlr. 232 ♦ 44. Jahrgang
IM VA'flOüf.iJKLuikJI
1. Seilage ües Vorwärts
Mittwoch, 18. Mai 1427
Morgens kurz vor 8 Uhr. Es klopft!„Bitte!*— Herein treten zwei Herren.—.Beamte des Reviers— Kriminalpolizei*, stellt sich der„Besuch* vor und zeigt seine Erkennungsmarken vor. Die Herren zeigen das verhängnisvolle rote Papier, mit der Ueberschrift:„Haft- besehl*. vor.„Bitte, den Grund?*„Weil Sie wiederholt nicht zum Termin erschienen sind.* Der Hastbefehl ist richtig. Es bleibt mir gar nichts übrig, als mich mit der höchstpeinlichen Tatsache abzu- finden, daß ich.Gefangener* bin. Zum Zunächst geht es auf das zuständige Vollzei realer. Dort werden die Personalien verglichen. Dann heißt es„Platz nehmen und warten*. Endlich werden die Papiere fertiggemacht und ein Grüner zu meinem �Transport kommandiert. Mein bewaffneter„Be- gleiter* erklärt mir sehr energisch:„Ich mache Sie darauf aufmerksam, daß Sie mein Gefangener sind, und daß ich bei einem Alochtversuck von meiner Waffe Gebrauch mache!" Endlich Alexanderptah. Wieder Personalaufnahme. Die Kopsbedeckung muh abgegeben werden. Eine Seitcntüre öffnet sich. .Hier hinein!* Mit zwei recht fragwürdigen Gestalten betrete ich «inen übelriechenden Raum von etwa 7 Meter Länge und 4 Meter Breite. An dem einen breitseitigen Fenster sitzt beobachtend«in Cchupowachtmeister auf einem Podium. Mitten im Raum steht längs ein« primitive Bank mit Rückenlehne. An den beiden Längs- wänden sind Bänke, die in mannshohe Kastensitze eingeteilt sind, so konstruiert, daß die Insassen(die nicht allzu korpulent sein dürfen), richtig sitzend, sich nicht sehen können. Ich nehme in einem solchen .Kastl * Platz. Mir gegenüber zwei Apachentypen: allem nach „Stammgäste*, schwere Jungen, mit den Verhältnissen beim„Alex*, in Moabit , in Plötzensee usw. gut vertraut! Sie unterhalten sich flüsternd, als wären sie hier bei ein«m gemütlichen Plauderstündchen zu Hause. Ruhe! warnt der Wachtmeister auf dem Podium. „Det jibt en Kleenigkeit Plötzensee, det wird abjemacht, dann August, reden wir weita...* flüstert der eine, für mich hörbar.— „Meenste? Bei dir ja, aber so jlatt seht det Ding bei mich nich ab!* gibt der andere, fast überlegen den Kopf wiegend, zurück. Traurig find beide durchaus nicht über ihr«„Zukunstsaussichten*. Dann werden Namen aufgerufen, auch der meinige. In einem Neben- räum, hinter einer Barriere, wiederum Personalienangabe mit dem nachdrücklichen Hinweis:.Wasche Angaben sind strafbar!* Wertsachen, Geld ond Uhr, nimmt man mir ab.„Warum das?* frage ich..In Ihrem eigensten Interesse, damit es Ihnen nicht abhanden kommt.* Eigentlich„sehr fürsorglich*, aber unter diesen Umständen
sehr peinlich! Wieder„Platz nehmen und warten!*„Rauchen und Unterhaltung verboten!* Wieder Namensaufruf. Aha, endlich geht's zur Vernehmung, mutmaße ich— Irrtum!—„Raus und drei Treppen hoch* in„Begleitung*. In einem langen Korridor: „Halt und an der Wand aufstellen!*— Nanu, eine ganze Flucht Einzelzellen sehe ich, was soll das? Mit den zwei„Plötzensee- Befohlenen* zusammen komme ich in eine Zelle—„als warte- räum*, wie ich höre. Gleich ruft man mich. Ein Gefängnisbeamter mit Achselstücken vergleicht wieder meine Personalien und komman- diert:„Alles aus den Taschen herausnehmen und in den Hut legen. wanlel und Stiesel ausziehen! Ich staune und verwahre mich Höf- lich, aber bestimmt, gegen die Visitation und den Kasernenhofton mit der Motivierung:„Was soll denn diese Behandlung, ich bin doch kein Verbrecher?*—„Ich tue nur meine Pflicht und kann keine Ausnahmen machen*, ist die monotone Antwort des Beamten. Der gründlichen Untersuchung meines Mantels und der Stiefel folgt eine noch gründlichere Abtastung meines Körpers von oben bis unten!— Das Plötzensce-Duo wird sich wundern!— muß ich, unwillkürlich lächelnd, denken.— In meiner Aktentasche befinden sich in Schnell- Hefter geheftete Manuskripte. Die Blcchschienen der Hefter scheinen verdächtig.„Sic könnten damit Selbstmord begehen, oder gar aus- brechen!"— Ich lächle und verlange den Vorstand zu sprechen. Der Direktor„empfängt* mich.„Was wünschen Sie?* fragt er und sieht mich prüfend an.„Ich bitte um Belassung der Aktentasche und beantrage, noch heute vernommen zu werden.* Der Gestrenge sieht die Papiere durch und telephonicrt in meiner Sache.„Der Haft- beseht ist in einer Terminsache von Moabit erlassen worden, weil Sie nicht erschienen*, erössnet« er mir.»Sie kommen noch heute nach Moabit , wo Sie auch vernommen werden!* Beim„Alex* sperrt man mich vorläufig In eine Zelle mit einem buntbezogenen Feldbett, Stuhl, Wandkastcn, Krug und Spucknapf. Ich harre, drei Schritte hin, drei Schritte her gehend, der kommenden Dinge. Die Plötzensee-Herrschaften schlagen nebenan Radau.—„Det is mir aber neu, nu noch die Stiebet ausziehen!* poltert der eine. Dem anderen paßt die gewissenhafte Abtastung gar nicht.„Ick bin doch keen Säujling nich* wettert er.—„Gerade deshalb, lieber Mann, mach ich meine Sache so gründlich*, sagt gelösten der Beamte. — Nach einer Stunde Zellenstudium wird geöffnet.„Sie kommen nach Moabit *, sagte der Beamte. Aktentasche und die Kleinigkeiten erhalte ich gegen Quittung zurück, aber nicht das Geld und die Uhr! Fünf Mann, in Reihen gesetzt rechts um, geht's hinunter, wieder hinter die Barri«re.„Die Wertsachen gehen nach Moabit ", erklärt mir der Zioilbeamte auf Befragen. Wieder Aufruf, und dann„Antreten, ohne Tritt marsch!* in den Hof des„Alex*, wo eine„grüne Minna*
uns erwartet. Solche„Freifahrt* ließ ich mir allerdings nie träumen! Meine„Genossen* kennen sich aus. Witzelnd klettern sie in den unsympathischen Kasten. Mit üer„Grünen Minna"' nach Moabit . Als Letzter folgt ein uniformierter Gefängnisbeamter, riegelt die Türe ab und nimmt davor Platz. Neben mir ein eleganter junger Mann, der großsprecherisch von seinem„Großen Fall* spricht und daß man ihm nichts anhaben kann. Er ärgert sich aber offen- sichtlich darüber, daß die Gelegenheit, zu„türmen*, sehr beschränkt ist, überhaupt, daß er so unvorsichtig war, aus dem Ausland zurück- zukehren und sich„slynappen* zu lassen. Gegenüber sitzen drei Männer von etwa 20, 30 und 50 Iahren. Diese scheinen sich sehr gut auszukennen. Sie werden aus einem anderen Gefängnis nach Moabit übergeführt. In mir erkennen sie gleich den„Neuling* und fragen mich nach„Rauchbarem*. Kann nicht dienen. Freimütig erzählt der Jüngste, wie er bei der letzten Ueberführung türmte, aber von„dosen* Zivilisten zu Fall gebracht wurde. Donnernd fährt„Minna* in einen Hof.„Untersuchungsgefängnis Moabit!* „Aussteigen und in das Aufnahmezimmer!*— Dort gründliche Personal i enaufnahme.„Waren Sie schon hier?*—„Nein!*— „Mit Zuchthaus bestraft?*—„Nein!*—„Mit Gefängnis?*— „Nein!* „Wer soll, falls Sie hier sterben, benachrichtigt werden?*— „Niemand, ich gedenke weder hier zu bleiben, noch weniger hier zu sterben!* Darauf keine Antwort, aber ein Blick, der ungefähr sagt: Man kann nicht wissen. Wer hierher kommt, ist mindestens verdächtig. Nun bin ich„numeriert*. Ein Aufseher holt uns in die Mitte— den Lichthof— des Gefängnisses, von der aus strahlen- förmig und vierstöckig links und rechts die endlos langen Reihen der Zellen sich hinziehen.„Bestand* 1146, lese ich an einer Tafel, alle „Kategorien* summiert. Wieder Personalienvergleich! Dann,„kehrt und linksum marsch* zum Baden, und in Unterkleidern zum Wiegen. Eine Karte für die Zelle mit meinem Namen, Akten- und Zellennummer, wird mir ausgehändigt und alles am Leibe aufgenommen. Aktentasche. Kragen und Krawatte kommen auf die Kammer. Mein Kerker- meister, ein Oberwachtmeister, ist sehr korrekt. Aleine Zelle liegt im vierten Stock. 25 Kubikmeter Luftraum. Mobilar wie beim„Alex*. etwas neuer. Klosett in der Ecke an der Türe. Unerreichbar ein vergittertes Fenster. Ich beziehe mit der blaukarierten Wäsche das Pritschenbett. Aus einem Pappschild an der Wand lese ich den Spruch:„Bleibe fromm und halte dich recht, denn solchem wird es zuletzt wohlgehen!* Schwere Schlüssel rasseln!„Wasserkrugl*— Automatisch gehorche ich. Etwa um 5 Uhr kommt ein Zivilist im steifen Hut. Der Gefängnislehrer! Meine Personalien werden in seinem Buch verewigt. Eine Stunde später erhalte ich durch ihn zwei V.-und-Kl.-Bäno«! Am 6 Ahr gibt's„Kaffee* und ein Stück Brot, dann wird zugeriegelt. 8 Uhr Licht aus. Auf hartem Lager sinnend, höre ich die Zellennachbarn sich lustig unterhalten.«Alte Kunden.* Zerschlagen und nervös melde ich mich morgens zum Arzt und Richter. Der Arzt gibt gute Worte— kein Befund. Erst anderen Tags komme ich zum Vernehmungsrichter, der mich aber nicht entlasten kann, aber meinen Antrag sofort an maßgebend« Stelle weiterzuleiten, zusagt.„Rasch rin, aber langsam raus!*, haben mir die„Kundigen* prophezeit.— Am nächsten Tage(am vierten) endlich zum Untersuchungsrichter.„Termin-Schwänzer, ob schuldig oder unschuldig, brummen bis zum nächsten Termin!*, kühlt mich mein Führer ab. Aber der Untersuchungsrichter hebt den „Befehl* sofort aus.„Daß Sie aber beim nächsten Termin er- scheinen, sonst..., spricht er mit nicht mißverständlicher Gebärde. 4- Eine Stunde später verlasse ich, um eine harte Erfahrung und einen Entlassungsschein aus dem Untersuchungsgefängnis Moabit reicher, das ungastliche Haus.— Mit Wehmut gedenke ich derer, die in diesem grauen Haus sehnsüchtigst der goldenen Freiheit harren!
Die neue Berliner wertzuwachsskeuerordnung. Di« Finanz- und Steuerdeputation hat sich am 17. Mai mit dem Entwurf der neuen Wertzuwachssteuerordnung beschäftigt und grundsätzlich die Aus- dehnung der Wertzuwachs st euer aus den Altbesitz beschlossen. Ucber die Form der Besteuerung hat sie keine Ent- scheidung gefällt, diese Frage vielmehr einem Ausschuß überwiesen, der sie sowohl nach der rechtlichen wie auch nach der wirtschaftlichen Seite hin prüfen soll. Zu diesem Zweck ist auch der Ausschuß er- mächtigt worden, Sachverständige zu hören. Zu dem Vorschlag« des Ausschusses wird dann erst noch die Finanz- und Steuerdeputation Stellung nehmen.
Die Brücke im Dschungel. Sitten- und Stimmungsbild aus dem Innern Mexikos. 4s Von B. Traven. Copyright vnn, by B. Traven, Tarnaulipas(Mexiko ). JDe veras?* sagte Sleigh. Darm ging er zum Feuer, wo die Kanne in den glimmenden Holzstücken stand. Er goß sich eine Tasse voll. „Wollen Sie auch noch haben, Gate?* „Nein, danke!* Das Mädchen schnarchte bereits wieder. Sleigh setzte sich mir gegenüber und sagte nach einer Weile:„Himmel noch mal, ich habe das verfluchte Luder von Kuh nicht gesehen. Sie hat doch ein Kalb hier. Kommt jeden Abend rein, auch des Mittags. Das Kalb ist fest. Ich glaube, wir haben einen Löwen herum. Vielleicht gar ein Pärchen. Dem Pena ist vor ein paar Nächten eine feine Milchziege ausgeblieben. Nie wiedergekommen. Die Kuh ist sonst sehr pünktlich.* „Wie alt ist denn das Kalb?* fragte ich. „Acht Wochen. Aber die hängen vier, fünf Monate hier an der Milch herum. Da ist etwas nicht in Ordnung. Ich werde ja morgen sehen. Jetzt in der Nacht kann ich doch nichts tun. Wir wollen uns was erzählen.* Eine Minute darauf schlief er, nickte aber zu meinem Gespräch, runzelt« die Stirn, zog den Mund zu einem Lächeln und machte vorschriftsmäßig alle die Gesten, die ich auf das, was ich sagte, von ihm erwartet hätte, wenn er völlig wach gewesen wäre. Aber er schlief seelenruhig. „Hehl* rief ich plötzlich laut.„Wenn Sie schlafen, brauche ich doch nichts sagen." „Schlafen?" fragte er verwurGert und mit einem beleidig- ten Ton in der Stimme.„Ich habe alles gehört, was Sie gesagt haben. Den Ladron Gomez kenne ich persönlich ganz gut, ich habe ja in Cuichapa Vanille gebaut und in Huatusco war ich zwei Jahre mit einem Kakaofarmer." „Was ist denn nun eigentlich mit der Tanzgeschichte? Wird getanzt oder wird nicht getanzt? Wenn nicht, dann fange ich jetzt an zu schlafen. Das ist ja zum Auswachsen." Ich wurde in der Tat ungeduldig. »Wir gehen jetzt wieder rüber zur Vomba. Da werden
wir sehen, was los ist. Der Pumpmeister wird wohl Rat geschafft haben." Er zog sich gemächlich die ledernen Cowboyhosen herunter, kramte irgendwo einen zerbrochenen Kamm hervor, kratzte sich damit durch das Haar und dann gingen wir los. Als wir an der Hütte des Garzo vorüber kamen, hing die Laterne noch vor dem Haufe, aber Garzo selbst saß nicht mehr da Auch von den Jungen sahen wir keinen. In der Hütte war trübes Licht und ich sah durch die Staketen, daß die Frau darin Toilette machte. „Scheint doch Tanz zu sein," sagte ich zu Sleigh,„die Senjora da drin zieht sich ihr Bestes an." 3. Es war dicke, schwarze Nacht. Der Himmel war klar und die Sterne standen hell in der schweren Finsternis. Als wir zum Flußufer kamen, mußten wir nach der Brücke tasten. Drüben von der anderen Seite sahen wir die Laterne vom Pumpmeister hcrüberwinken. Endlich hatten wir die Brücke. „Ei verflucht noch mal!" sagte ich,„da muß man ver- teufelt vorsichtig sein. Jetzt wäre ich doch wahrhaftig gleich in den Fluß gestürzt. Ist er denn tief?" „Acht bis fünfzehn Fuß, an den Ufern ziemlich flach. Im Durchschnitt wohl acht Fuß, an den tiefsten Stellen ficher nicht mehr als fünfzehn," sagte Sleigh. „Das ist tief genug, um für immer zu verschwinden," erwiderte ich. Ich war geradezu auf die Laterne des Pumpmeisters los- gegangen, bis ich plötzlich dicht zu meinen Füßen Sterne funkeln sah. Darüber war ich so erstaunt, daß ich mit einem Ruck stehen blieb, um das Wunder zu betrachten. Aber diese Sterne, die da so merkwürdig glitzerten, war die Spiegelung des Flußwafsers. das leise dahinwellte. Sleigh ging weiter rechts neben mir. Ich konnte ihn nur undeutlich sehen, hörte aber seine Tritte auf den Holzplanken der Brücke. Ganz verwundert war ich über mein Erlebnis, das mir beinahe ein unerwartetes Bad gebracht hätte. Zuerst konnte ich mir gar nicht erklären, wie ich so hatte drauf losdösen können. Aber als ich dann in Ruhe den Vorgang übersah, war es mir durchaus klar: Die Brücke kreuzte rechtwinklig zum Flußufer das Wasser, aber in der schwer durchdringlichen Finsternis tonnte ich den rechten Winkel nicht fühlen, weil ich
weder die Richtung des Ufers noch die der Brücke erkennen konnte. Die Pumpe war nicht unmittelbar am Ausgang der Brücke, sondern etwa dreißig Schritte links vom Ende der Brücke. Vom diesseitigen Ufer aus konnte man nichts weiter erkennen als das Licht der Laterne, die auf dem Platz vor der Pumpe hing. Daß die Pumpe und also das Licht nicht gerade am Ende der Brücke war, hatte ich, ahne darüber nach- zudenken, im Gefühl gehabt; was ich aber nicht richtig im Gefühl gehabt hatte, war die wahre seitliche Entfernung der Pumpe von der Brücke. Ich war viel zu scharf auf die Laterne losgegangen und so war ich auf dem geraden Wege, von der Drücke herunter glatt in den Fluß zu laufen. Ein Geländer grenzte sie ja nach den Seiten hin nicht ab. Die Täuschung war so vollkommen, daß nachdem ich den Sachverhalt erkannt hatte, ich mich nach einigen Schritten schon wieder dicht am Rande befand, weil ich eben das Gefühl nicht los wurde, daß ich nicht mehr auf die Laterne loszugehen habe, um nicht rechts über die Brückenkante zu fallen, wo ja tiefschwarze Nacht lag. Wäre drüben gar keine Laterne gewesen, würde man viel sicherer die Brücke gekreuzt haben. Als wir an das Ende der Brücke kamen, saßen da mehrere halbwüchsige Jndianerburschen auf den Planken, ließen die Beine über den Seitenbalken herunterhängen und sangen. Sangen in jener, den Indianern so eigentümlichen Weise, immer innerhalb derselben sechs Töne bleibend, ab und zu aber unvermutet und ohne Uebergang die Stimme b-cki über- schlagen lassend, so daß dieser Ton nicht in derselben Skala lag, wo die übrigen sechs lagen, sondern zwei oder gar vier Oktavm höher. Dieser Ton, der den Gesängen die Farbe zu geben hatte, konnte nicht gesungen werden, sondern er wurde ge- schrillt. Irgendein anderer Gesang würde in den Nächtm des Dschungels unnatürlich klingen. Hier tönt er in voller Harmonie nur so, wie er von den Indianern gesungen wird. Links am Ausgang der Brücke lag die Pumpstation. Rechts der Brücke war ein sandiger, mit dünnem, hartem Grase bewachsener Platz. Eine Packkarawane war angeko n-- men, die wegen der Nähe des Flusses und der ganz un- erwartet schweren Finsternis der Nacht hier Lager zu machm beschlossen hatte. Sie war etwa vierzehn Packesel und drei Reitesel stark. Sie brachte Ware nach den Dschungeldörfern. Die beiden Männer, natürlich Indianer, wie alle Leute, die hier herum waren, packten die Tiere ab, während der Junge, der mit ihnen war, ein Feuer anmachte. (Fortsetzung folgt.)