Einzelbild herunterladen
 

den Schuh ihrer Interessen verzichten können: wer würde| treibt die Regierung der amerikanischen Plutokratie ihre ihnen, wenn sie jede Einmischung unterließen, bei den ständi- ,, Dollardiplomatie", ihre imperialistische Politik in den Län­gen Wirren in den latein- amerikanischen Staaten die Bewah- dern diesseits des Panamafanals". Die Monroe- Doktrin rung ihrer wohlerworbenen" Rechte und die Bezahlung hat seinerzeit den amerikanischen Völkern die Freiheit ver­ihrer Schulden usw. garantieren? Roosevelt antwortete dar schafft; ergänzt und modernisiert durch die ,, Coolidge- Doktrin" auf, daß es die Pflicht der Vereinigten Staaten sei, auf Grund ist sie ein Werkzeug kapitalistischer Versklavung geworden. der Monroe- Doktrin in flagranten Fällen" als Hüter aller fremden Interessen in den amerikanischen Ländern aufzutreten. Dies war die Begründung für die lange Kette amerikanischer Interventionen, die in einigen Fällen zur Schaffung des Protektorats führten und die einheimische Bevölkerung in wachsendem Maße der unbeschränkten Aus­beutung seitens des amerikanischen Kapitals auslieferten. Die flagranten Fälle" wurden häufig von den Amerikanern felbft erst geschaffen, indem die Revolutionen" mit amerikanischem Gelde finanziert und mit amerikanischen Waffen gemacht

wurden.

Diese Politik hatte aber ihre Schattenfeiten für die Re­gierungen der Bereinigten Staaten und ist allmählich in mancher Beziehung fehr unbequem geworden. In den Staaten selbst entstand eine starte Opposition gegen die Dollar diplomatie", wie diese Politik genannt wird. Anderer seits wuchs die Unruhe in Südamerika , wo man befürchtet, daß der wachsende Zuftrom amerikanischen Kapitals den d- amerikanischen Staaten, das gleiche Schicksal vorbereite, das früher die mittel amerikanischen Länder erlitten haben. Die plumpe Politik des jetzigen Staatssekretärs( Außen­ministers) Kellog, die durch ihre Schwankungen und periodisch wiederkehrenden starken Gesten" die drastische Bezeichnung ,, Quartalsfäuferpolitit" wohl verdient, hat die Lage außer ordentlich zugespitzt. Zur Beruhigung der inneren sowohl wie der südamerikanischen Opposition formuliert Coolidge jetzt seine Doktrin, durch welche die ständige Ueberwachung der mittelamerikanischen Länder mit dem hochtönenden Ziel, diese Länder zur Demokratie zu erziehen, begründet wird, und wo durch die Worte diesseits des Panamafanals" die füd amerikanischen Länder ausdrücklich von dem zu überwachen den Gebiet. ausgenommen werden.

Es fann ganz plausibel erscheinen, wenn die Sonder stellung der Bereinigten Staaten im Gebiet diesseits des Panamafanals" mit dem Hinweis auf die Notwendig. feit der Verteidigung des Panama- und des fünfti­gen Nikaraguatanals gerechtfertigt wird. Weist man dann noch auf die zivilisierende" Tätigkeit der Nordamerikaner hin, so bekommen die Dinge erst recht ein schönes Aussehen. Wäre es aber nicht die beste Sicherheit, wenn man die in Frage kommenden Länder der Vorteile des Ranalbaues und der Erschließung ihrer Naturreichtümer in solchen Massen teil­haftig werden ließe, daß diese Länder ein eigenes Interesse an der Erhaltung und Weiterentwicklung des Geschaffenen gewännen? Das ist der springende Bunft der ganzen Ange­legenheit. Das amerikanische Kapital fließt in diese Länder wegen der unbegrenzten Ausbeutungsmöglich teiten, es schafft sich dort billige Arbeitskräfte und beutet die Bevölkerung als Verbraucher aus. Bur gleichen Zeit, wo foftete( Mai 1926), wurde er in merito für 10 Cents verkauft! ein Liter Gasolin in den Vereinigten Staaten 5 bis 5,5 Cents Obendrein besteht noch die praktische Monopolstellung des amerikanischen Betroleumfapitals. Die niedrigen Löhne find nicht nur die Quelle von Sondergewinnen für das in Mittel­amerita arbeitende Kapital: fie drücken auch auf die Löhne in den Grenzgebieten der Vereinigten Staaten, wo die gleiche Arbeit zwei- und dreimal so schlecht bezahlt wird als in den nördlicher gelegenen Staaten. Besonders find es die Neger, die zu äußerst niedrigen Löhnen arbeiten. Das ist auch der Grund, weshalb man die Entwicklung der mittelamerifani­schen Länder mit ihrer zum großen Teil farbigen" Bevölke­rung zur wirklichen Selbständigkeit zu verhindern trachtet: man fürchtet, daß diese Entwicklung ihre Rüdwirtung auf die negerbevölkerung der Vereinigten Staaten nicht verfehlen würde. Aus diesen und ähnlichen Gründen

Westarp's Handorakel.

Politischer Ratgeber für Deutschnationale. Mitgeteilt von Felig Fechenbach.

Es

Partei der Zersehung.

-

Eine neue kommunistische Organisation. Weitere Zersehung der kommunistischen Reichstagsfraktion.

Die aus der kommunistischen Partei ausgeschlossenen ehemaligen KPD .- Führer Maslow, Ruth Fischer und Urbahns beabsichtigen nach der Roten Fahne" eine eigene Parteiorganisa­tion zu gründen und ein Wochenblatt unter dem Titel Fahne des Rommunismus" herauszugeben. Die Zahl ihrer Anhänger in Berlin wird auf ein paar Hundert geschätzt. Die Rote Fahne" schreibt dazu:

-

,, Trotzdem wird diese ehrenwerte Gesellschaft mit Hilfe von gestohlenen Parlamentsmandaten es ist nicht ausgeschlossen, daß sich ihre Zahl noch um einige vermehrt eine lebhafte Tätigkeit gegen die Partei, gegen Sowjetrußland und die Komintern, zur Freude der SPD . und im Interesse der Imperialisten und ihrer Kriegspläne entfalten." Nach dieser Ankündigung sind noch weitere Ausschlüsse oder Austritte aus der tommunistischen Reichstags. frattion zu erwarten. Einheitsfront, wie die Kommunisten sie auffaffen!

Die Wirtschaftsparteiler schwenken ab.

Aus Braunschweig wird uns berichtet: Der Haushalts­ausschuß des Braunschweigischen Landtages hat seit Wochen an einem neuen Grundsteuer-, Gewerbesteuer- und Hauszinssteuergesetz ge­arbeitet. Die Wirtschaftsgruppe des Landtags hat stets an den Beratungen teilgenommen. Da aber ihre Wünsche nicht voll er­füllt wurden, hat sie in letzter Stunde bei der Abstimmung im Land­tag der Regierung und den Regierungsparteien den Rüden gefehrt. Dadurch ist in der bürgerlichen Mehrheit des Braunschweigischen Landtags eine Spaltung eingetreten. Die Regierung hat deshalb ihre Gefeßesvorlagen zurückgezogen und sich ihre Entscheidung vorbehalten.

Parteien nicht anders zu beheben sein wird als durch eine Land­Es ist anzunehmen, daß die Krise innerhalb der bürgerlichen tagsauflösung.

-

Minister gegen Wohnungsbau. Hirtfiefer und die Berliner Wohnungsbaupolitik. Die schroffe Abwehr, die der Wohlfahrtsminister Hirt­fiefer dem amerikanischen Chapman- Projekt entgegen­bringt, zwingt zu einigen grundsäglichen Ausführungen. handelt sich nicht etwa darum allein, ob gerade die Ameri­faner bauen dürfen oder nicht. Wäre der Volkswohlfahrts minister oder irgendeine andere Stelle in der Lage, das gleiche Programm mit den gleichen Mitteln und dem gleichen Erfolg auszuführen, so fönnte es der Stadt Berlin und den Woh nungsuchenden gleich sein, woher die Wohnungen kommen. Da das aber nicht der Fall ist, läuft die Haltung des Wohl­fahrtsministeriums eben darauf hinaus, daß das Projekt über- Vor einer Regierungskrise in Braunschweig . haupt nicht ausgeführt werden soll. 1500 Wohnungen in dieser Zeit der Wohnungsnot nicht gebaut werden. 185 Millionen Mart Auslandsgeld zum Wohnungsbau werden von dem Minister einer Partei ausgeschlagen, die vor wenig mehr als einem Jahre noch die Heranziehung von Auslandskapital in größtem Stile gefordert hat! Alles das ist ganz unfaß lich, weil ja das Wohlfahrtsministerium für den Bau von Wohnungen zu sorgen hat, und nicht für dessen Verhinderung gegen den Willen der größten deutschen Stadt. Der preußische Wohlfahrtsminister scheint sehr schlecht beraten zu sein, wenn seine Wohnungsfürsorge praktisch darauf hinausläuft, Berlin vor dem Wohnungsbau zu schützen. Wer ihm solchen Rat gegeben hat, das wagen wir nicht zu untersuchen. Wir hoffen jedoch, daß die Stadt Berlin im Intereffe ihrer Arbeiter und Wohnungsuchenden dieser Frage mit der größten Sorgfalt nachgeht und einmal feststellt, wer ein so großes Interesse an der Aufrechterhaltung sozialer Notstände hat, für deren Beseitigung die Stadt vergeblich kämpft. Es handelt sich, wie gesagt, durchaus nicht nur um das Projekt der Amerifaner. Wenn jezt Berlin wegen dieses Blanes mit dem Wohlfahrtsminister in Konflitt tommt, fo fann andermal ein anderer Grund vorliegen. Die größte Stadt des fontinentalen Europa befigt nämlich weniger Berber fügungsrecht über seinen Wohnungsbau als jedes preußische Dorf von 500 Einwohnern. Es ist die einzige Stadt, die bei der Planung, der Anlage von Bebauungsplänen in so weitgehender Weise von der Zustimmung übergeordneter Instanzen abhängig ist, wie sich das bei dem jetzigen Projekt zeigt. Ein leberreft aus der Kaiserzeit ist die Vorschrift, die es dem Minister ermöglicht, monatelange Arbeit der Stadtbehörden vielfach zu durchkreuzen. Das gleiche gilt von der Regelung, die es dem Minister ermöglicht, Berlin vierstödige Häuser zu untersagen, wo die Bauordnung felbstverständlich sein kann, das darf Berlin nicht. Das ist ein sie nicht vorsieht. Was in Köln a. Rh. und Kyriz a. d. Knatter seit langem befämpfter, heute als unhaltbar erwiese= ner Zustand, durch den künstlich Kompetenzkonflikte geschaffen worden. Jeder, der nur mit Erbitterung die Ent­wicklung der letzten Auseinander fegungen verfolgt hat, muß zu dem Schluß kommen, daß es lo nicht weitergeht. Man sollte daher ernsthaft daran denken, im Interesse aller Teile die Urfa chen solcher Konflikte aus der Welt zu schaffen, indem man Berlin im Wohnungsbau die Rechte gibt, die es braucht mit polemischen Auseinandersehungen baut man feine Häuser, mit juristischen Spizfindigkeiten auch nicht- was aber dadurch entstehen muß, daß ist eine wachsende Em­pörung der von der Wohnungsnot betroffenen Bevölkerungs­freise gegen Regierungsmethoden, die den Wohnungsbau ver hindern, anstatt ihn zu fördern.

greifen. Berhehle deine Absicht, um sie zu erreichen, stelle sie zu­hinterst, damit sie bei der Ausführung vorne zu stehen tomme. Stets mußt du wissen, wo einer anderen Partei, die du benutzen willst, beizukommen ist.( Zum Beispiel dem Zentrum durch Konkordat und Reichsschulgefeß.) Bearbeite zuerst das Gemüt des Gegners, Im 17. Jahrhundert schrieb Balthasar Gracian, Rektor des Lieblingsneigung den Hauptgriff zu machen: so wird unfehlbar sein gib ihm dann durch ein Wort den Anstoß, um endlich mit seiner spanischen Jesuitenkollegiums zu Tarragona, sein Handoratel­einen Schatz von 300 Regeln der Welt- und Lebensflugheit. Graf freier ille schachmatt. Westarp, der Führer unserer Deutschnationalen, mag sich an dem schlauen Jesuiten begeistert haben, denn siehe da: eines Tages er­hielten sämtliche deutschnationalen Abgeordneten und Funktionäre ein Büchlein zugestellt, das den vielversprechenden Titel trug: Politisches Handorakel.

-

Ratgeber für deutschnationale Politit. Ein schwarzweißrotes Flaggenbild zierte den Einbandbedel und auf dem Blatte nach der Titelseite war in großer Antiquaschrift zu lesen: Mit Gott für König und Republik!"

In engster Anlehnung an das Handorafel des Gracian ist der deutschnationale Ratgeber abgefaßt; einzelne Partien fast wörtlich von dem Spanier übernommen. Aber selbstverständlich modernisiert. Selbst die bis zur höchsten Virtuofität ausgebildete Politik des Um­fallens, der Futterkrippenpolitik und der Unwahrhaftigkeit, die von den Deutschnationalen bei Berlängerung des Rebublifschuh gefeßes wieder einmal flaffisch demonstriert wurde, ist hier in wohldurchdachten Regeln festgelegt. So föstlich ist der Inhalt dieses Büchleins, daß er der Deffentlichkeit nicht länger vorenthalten werden darf. Hier ein paar Proben daraus:

1. Politit ist die Kunst, stets auch anders zu können. 2. Kannst du dich nicht mit der Löwenhaut bekleiden, so nimm den Fuchspelz. Die Heerstraße der Tapferkeit ist gefährlich, wähle deshalb den Nebenweg der Schlauheit.

"

3. Gesinnung zu haben, ist unbequem. Denkungsart und politische Einstellung ändern sich nach den Zeiten. Der Kluge paßt fich der Gegenwart an, besonders wenn Einfluß und Portefeuilles zu erringen sind. Das gilt auch dann, wenn dir die Vergangenheit Desser erscheint.

4. Die Wahrheit reden, oder sein Wort halten, find Dinge aus einer anderen Zeit, die heute nur hinderlich werden

Pönnen.

5. Bergiß in der Politik nie das Materielle. Trage des­halb Sorge, etwas vom Kaufmann an dir zu haben. Berlangt eine Partei, mit der du dich verbünden willst, bestimmte Verpflichtun­gen, so unterschreibe sie, wenn es durchaus nicht zu umgehen ist. Mache aber fein Zugeständnis, ohne dafür eine Machtposition einzu­tauschen. Die Ausführung des Versprochenen muß in deiner Hand bleven, dann kannst du den Partner stets um seinen Lohn bringen. 6. Laffe deine Gegner immer im unflaren über dein Borhaben. Mit offenen Karten spielen ist weder nüßlich noch an­genehm. Tue nie das, was du vorgibst, sondern suche zu täuschen. Du bringt es zur Meisterschaft, wenn du verstehst, durch den Schein

der Wahrheit zu täufdjen.

7. Führst du Verhandlungen mit einem politi fchen Gegner, dann schläfre feinen Willen ein, um ihn anzu

8. Bor deinen Wählern mußt du das Unmögliche als möglich erscheinen lassen. Wiege fie in den Glauben, daß du ihre Interessen vertrittst, während du doch stets die deinen verfolgft. Bersprich deinen Wählern alles, was sie gerne hören. Kannst du das Versprochene später nicht erfüllen, dann erkläre ihnen, du habest nie etwas versprochen. Hast du deine Wähler enttäuscht und sie fordern Rechenschaft, dann mußt du verstehen, sie davon zu überzeugen, daß du ihnen nüßlich warft. Es ist eine wichtige Kunst, Enttäuschungen

zu vergolden.

9. Habe immer jemand zur hand, auf den die Schläge der Unzufriedenen treffen; denn die Wut des Böbels gleicht der der Hunde. Schiebst du einen anderen als den Schuldigen vor, so wendet sich die Wut gegen dieses dein Werkzeug und du selbst gehst frei aus.

10. Hüte dich davor, dich zu Männern zu betennen, die durch ihr Tun der allgemeinen Verachtung preisgegeben sind. Du kannst sie für deine Zwede be­nügen, aber in der Deffentlichkeit mußt du sie verleugnen. 11. Hast du etwas getan, was dir später un­bequem wird, so suche diese frühere Tat zu verbergen. Ja, dir selbst sollst du sie verbergen. Doch kannst du dir auch damit helfen, daß du fie in Bergessenheit bringst und sie auch aus deinem eigenen Gedächtnis streichst. Geht es gar nicht anders, dann mußt du bestreiten, die Tat begangen zu haben.

12. Das Wichtigste ist, die öffentliche Meinung zu gewinnen. Wenn du auch nicht tust, was die allgemeine Be­wunderung erringt, so mußt du doch dafür sorgen, daß die Zeitungen es so darstellen, als habest du die allgemeine Anerkennung verdient. Die Gunst gewisser Zeitungen ist zu gewinnen. Geiz wäre hier am falschen Ort.

13. Sorge dafür, daß du nie für einen Mann von Ver stellung giltst, obgleich du ohne sie nicht austommst. Die große Kunst besteht darin, daß du bedeckt, was für Betrug gehalten wird. 14. Hüte dich vor den Sozialdemokraten. Sie sind gefährlich, denn sie haben Gesinnung.

Ein wilder Stier im 300. Im fiamesischen Büffelhause des Zoologischen Gartens ist jetzt der erste, wirklich echte, wild gefangene Bantengstier zu sehen. Alle sogenannten Bantengs, die früher im Zoologischen Garten gezeigt und auch von dem großen Tier­zuchtlehrer der Universität Halle, Prof. Kühn, zu interessanten Kreuzungsversuchen benutzt wurden, waren zahme, in den Haus. tierſtand übergeführte Nachkommen des wilden Bantengs, bei denen

fich die Hornform wesentlich geändert hat. Sie werden auf der Insel Bali bei Java als Nindvieh gehalten. Der wilde Jungstier im 300 wurde von einem Hagenbedschen Reisenden, im Sumpf

|

Claß wollte provozieren!

Die alldeutschen Putschpläne im Frühjahr 1926. Im Leipziger Prozeß gegen Wifing und Olympia hat Zeuge Käsehage sich bekanntlich dahin geäußert, daß Soden­stern erklärt habe, daß der Putsch unter Umständen auch provoziert werden müsse.

Wie der Jungdeutsche" mitteilt, haben nun sowohl die. Jungdeutsche Ordensleitung wie der Rechtsbeistand Mahrauns die Mitteilung erhalten, daß um die Wende des Jahres 1925/26 der Vorsitzende des Alldeutschen Verbandes, Justizrat Claß, mehreren Personen gegenüber die gleichen Angaben gemacht hat, wie sie der Zeuge Käsehage von Herrn von Sodenstern behauptete. Hierbei habe auch Justizrat Claß davon gesprochen, daß der Butsch provoziert werden müsse, gegebenenfalls schon im Einvernehmen sei und Justizrat Claß habe bei dieser burch Arbeiterentlassungen! Er habe jogar gesagt, daß er mit dem Großindustriellen Borsig diesbezüglich Gelegenheit den Major v. Sodenstern als seinen Verbindungsmann bezeichnet.

Das Blatt fügt hinzu: Die Mitteilung stammt von Personen, welche dem Kreise um Claß, Bacmeister, Hugenberg sehr nahe. gestanden haben und die, wie wir uns vergewifferten, bereit sind, unter Eid für ihre Behauptungen einzustehen."

$ 1005p

Die Waffen des Wiener Arsenals wurden dem interalliierten Militärüberwachungsausschuß übergeben.

Bon den in Rybnik verlegten Deutschen liegen noch immer 40 mit schweren Verwundungen im Krankenhaus.

Der Geburtenüberschuß in Japan belief sich im vergangenen Jahre auf 940 000.

dschungel Sumatras mit der Schlinge gefangen, deren Reste bei der Ankunft hier noch an seinem Fuße hingen.

Drahtloses Interview aus Grönland. Der dänische Polarreisende Grönland. Ein norwegischer Journalist, der zu der Expedition ge­Lauge Roch befindet sich zurzeit auf einer Forschungsreise durch auf drahtlosem Wege an die Kopenhagener Berlinske Tidende" hört, hat Roch vor einigen Tagen interviewt; das Interview wurde gesandt. Die Expedition besteht aus sechs Personen, unter denen fich auch ein Professor aus Cambridge befindet. Sie hat bereits die größte Sammlung von Fossilien, die jemals in Oſtgrönland entdeckt wurden, zusammengebracht. Der größte Teil der Reise wurde auf Hundeschlitten zurückgelegt. Die Expedition traf einmal eine Herd von hundert Moschusochsen. Die ganze Zeit über wurde sie von Wölfen verfolgt. In einer Nacht überfielen Wölfe die Speisevorräte wissenschaftlichen Ergebnisse in vielen Fällen die Erwartungen und schleppten eine Menge Fleisch weg. Koch erklärte, daß die

übertreffen.

Monets Seerofen. Die Drangerie der Tuilerien ist zu einem dem Staate geschenkte Seerosenbilder beherbergt und jetzt eröffnet fleinen Museum umgeschaffen worden, das Monets große, von ihm worden ist. Nachdem er unzählige Male die Seerosen, die einen fleinen Wafferlauf und Teich auf seiner Besitzung Giverny belebten, in den verschiedensten Beleuchtungen der Tageszeiten und der Atmosphäre in fleinem Maßstabe festgehalten hatte, faßte der Künstler im Jahre 1914 den Gedanken, diese Studien zu einem letzten Ausdrud seiner Kunst zusammenzufassen. In einem eigens ge­bauten großen Atelier und auf Leinwandstreifen von 6 bis 8 Meter Länge und etwa 2 Meter Breite entstanden so zwölf Kompositionen, Säle für die Bilder und ein kleiner Eingangssaal sind genau nach von denen acht in der Drangerie untergebracht sind. Die zwei ovalen den Anweisungen Monets angelegt worden.

Der verbotene Molière. Während die japanische Bühne sich pieler berühmter europäischer Dramatiker bemächtigt hat und fürzlich fogar Goethes Stella" aufführte, hat Moilère lange Zeit auf der japanischen Bühne feinen Fuß fassen fönnen. Wie die Comoedia" mitteilt, ist dies auf ein Verbot zurückzuführen, das vor einer Reihe Don Jahren erlassen wurde. Die Sünden, die man dem französischen Klassiker des Lustspiels vorwarf, waren die folgenden: 1. die väterliche Autorität anzugreifen, die in Japan niemals als zu groß angesehen werden kann; 2. immer der Jugend Recht zu geben; 3. die Greise zu verspotten; 4. den Frauen eine gewisse Unabhängigkeit gegenüber dem Manne zuzubilligen; 5. die Dienstboten unver schämt zu machen; 6. die Weisen zu verspotten. Dies Verbot ist erst vor einiger Zeit aufgehoben worden.

Eine Arbeitsgemeinschaft zur Erfor chung der nord- und offdeutschen vor- und frühgeschichtlichen Wall- und Wehranlagen ist auf Anregung der Baltischen Stommission in Kiel, der beteiligten Fachkreise und der Not­gemeinschaft der Deutschen Wissenschaft vor kurzem in se i el gegründet

worden. Der Borstand besteht aus dem Vorsitzenden Geheimrat Dr. C. Schuchhardt- Berlin, den stellvertretenden Vorsitzenden Professor Dr. Scheel- stiel und Prosessor Dr. Ebert- Berlin und dem Geschäftsführer Museumsdirektor Dr. Unverzagt- Berlin.