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Wie die Reichsbahn spart.

Ein gefährliches Experiment.- Gefährdung der Betriebssicherheit.

Bon der folgenden Verfügung ging uns eine Abschrift zu, die wir| Deutsche   Reichsbahngesellschaft. der Deffentlichkeit unterbreiten müssen:

Deutsche   Reichsbahngesellschaft.

Der Präsident

der Reichsbahndirektion Berlin.

II. I. IV. VI. R. 1/75.

Berlin  , den 27. April 1927..

Telegrammbrief.

An die Aemter

je besonders.

Ich habe mit Bedauern feststellen müssen, daß die Personal­verbrauchsziffern in sämtlichen Dienstzweigen in den lezten Monaten dauernd gestiegen sind. Es werden mir fortgefeßt Anträge auf Personalvermehrungen vorgelegt. Demgegenüber fehlen fast voll fommen Meldungen über Personaleinsparungen seitens der Aemter. Wenn auch gewisse Personalvermehrungen durch den gestiegenen Güterverkehr bedingt sind, so erscheinen mir die häufigen Anträge sehr weit zu gehen. Anscheinend ist nicht versucht worden, durch eine eingehende Nachprüfung festzustellen, ob die auffallende Mehrarbeit von anderen Dienst posten mit übernommen oder durch Zusammen­legung von Dienstposten an anderen Stellen ein entsprechender Ausgleich gefchaffen werden fonnte Die Verbrauchsziffern sind in den letzten Wochen derart gestiegen, daß nur geringe Reserven von den von der Hauptvermal­tung bewilligten Tagewerkstöpfen für den stärkeren Sommer­personen- und Herbstgüterverkehr zurückgestellt werden konnten. Diese Zahlen sind derartig gering, daß sie für den genannten Zmed nicht ausreichen werden, und wenn in der bisherigen Weise weiter gewirtschaftet wird, mit einer Ueberschreitung der bewilligten Kopf zahl gerechnet werden muß. Diese Ueberschreitung muß aber unter allen Umständen vermieden werden. Die Aemter werden daher dringend ersucht, fortab eine ftrenge Per fonalwirtschaft zu führen. Es sind sofort sämtliche Dienst­posten auf ihre Notwendigkeit und auf eine wirtschaftliche Besetzung und Ausnutzung hin zu prüfen. Ferner sind die Anträge, die von den Dienststellen auf Personalvermehrung gestellt werden, daraufhin zu prüfen, ob durch andere Maßnahmen diese Vermehrung ver­mieden werden kann. Die Herren Amtsvorstände ersuche ich, sich von der Notwendigkeit der Personalverniehrungen, wenn irgend möglich, persönlich zu überzeugen. Außerdem ist bei Durchführung des Sommerurlaubs nach den mehrfach gegebenen Richtlinien zu ver fahren. Soweit irgend angängig, sind keine besonderen Urlaubs­Dertretungen zu stellen.

Ich betone daher, daß mit Rücksicht auf die geringen zur Ber­fügung stehenden Kopfzahlen mit der Genehmigung von Anträgen auf Personalvermehrung nur in allerdringendsten Fällen zu rechnen ist. gez. Dr. Stapff. Beglaubigt: Unterschrift.

Misstände im Tabakkleinhandel.

Der Elfffundentag eine Selbstverständlichkeit. Eine unerhörte Ausbeutung der Angestellten und, verbunden damit, die ständige Berlegung der reichsgesetzlichen Bestimmungen über die Arbeitszeit ist gerade in der letzten Zeit wieder im Ber= liner Tabathandel eingeriffen. Die in früheren Jahren fest zustellende Besserung der Arbeitsverhältnisse hat genau so lange vor gehalten, wie der gewerkschaftliche Elan der Angestellten. Seitdem ein großer Teil von ihnen das Interesse an einer menschenwürdigen Arbeitszeit anscheinend verloren hat, ist es rapide bergab gegangen. Es wird nunmehr höchste Zeit, daß sich die Berfäufer und Filialleiter der Tabafgeschäfte auf ihre Rechte befinnen und durch bessere gewertschaftliche Organisation zu einer radikalen Alende­rung der Arbeitszeit beitragen.

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An der schleunigen Abstellung dieser Mißstände ist die gesamte Berliner   Arbeiter- und Angestelltenschaft erheblich interessiert. Nicht nur, daß ihr Kampf um den Achtstundentag sich gegen derartige Un­gehörigkeiten in jedem Gewerbezweig, wenden muß. Die Ar beiter und Angestelltenschaft ist es schließlich, die den größten Teil der Verbraucher von Tabakerzeugnissen darstellt. Und fie wird es sich fünftig sehr wohl überlegen müssen, ob Betriebe, in benen eine von feinen Bausen unterbrochene Arbeitszeit der Ange stellten von morgens 8 Uhr bis abends 7 Uhr( und manchmal noch später) die Regel ist, die geeigneten Lieferanten der werftätigen Be­völkerung sind.

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Borstand des

Reichsbahnverkehrsamtes 1.

Berlin  , den 14. Mai 1927.

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An alle Dienststellen des Bezirks je besonders. Vorstehende Verfügung der RBD. zur Kenntnis und zur be­sonderen Beachtung. Sämtliche Dienstposten sind sofort auf ihre wirtschaftliche Besetzung und Ausnutzung zu prüfen, wobei versucht werden muß, auch bei Beurlaubungen und Erkrankungen bis zu einem bestimmten Prozentsatz durch entsprechende Maßnahmen( Aen­ohne Verstärkung auszukommen. Es geht nicht an, daß, wie es bei berung der Dienstpläne, Zusammenlegen von Dienstposten usw.) die Hilfe des VA. in Anspruch genommen wird. Ich mache die vielen Dienſtſtellen üblich ist, beim Fehlen einer Kraft ohne weiteres Dienststellenleiter persönlich für sparsamste Personalwirtschaft ver­antwortlich.

Bis zum 25. Mai 1927 ist hierher über den Erfolg der vor: stehend angeordneten Nachprüfungen sämtlicher Dienstposten unter ziffernmäßiger Begründung der etwa eingetretenen Ersparnisse unter Beifügung einer Nachweisung nach nachstehendem Muster zu be­richten. J. B.: gez. Unterschrift.

Die Reichsbahngesellschaft ist durch den Dames- Pakt stark be­lastet. Niemand wird von ihr verlangen, daß sie mehr Personal beschäftigt, als sie benötigt. Die Reichsbahn ist aber auch fein Betrieb, der lediglich der Plusmacherei dienen darf, sondern sie ist in erster Linie ein Verkehrsbetrieb, der so­bedacht sein muß. Wird das Personal übermäßig an wohl auf die Sicherheit der Reisenden wie des Personals gestrengt, dann ist es mit der Verkehrssicherheit Dorbei.

Man stelle sich vor, wie die angedrohte persönliche Berantwort lichmachung der Dienststellenleiter sich auswirken muß. In der 3wickmühle, entweder das Personal aufs äußerste anzutreiben und feine Arbeitsfreudigkeit dadurch zu lähmen, oder aber sich das Miß­fallen der Direktion zuzuziehen, werden die Dienststellenleiter alles Das ist in dieser Beziehung auch bisher schon geschehen, allein die daran sezen, sich der Direktion gefällig zu erweisen. jetzt geforderte strenge Personalwirtschaft" zwingt zu fontrollieren bereits die Arbeitszeit der Scheuerfrauen noch stärterem Drud nach unten. Dienstbeslissene Beamte mit der Zeitlupe und lassen diese Frauen selbst Sonntags bringen. Wir warnen vor dieser ganzen Antreiberei! Sie wird arbeiten, um sich nach oben hin in. empfehlende Erinnerung zu ein Spiel mit Menschenleben, und das ist frevelhaft. Es gibt noch Arbeitslose genug, um dem beklagten Mangel an Reserven abzuhelfen. Der Hochdruck zur Berringerung der Kopf­zahl des Personals führt zur le berlastung des beschäftigten Personals. Jede Ueberlastung beeinträchtigt die Sicherheit, die von der Reichsbahn in erster Linie gefordert werden muß.

Der Zentralverband der Angestellten hat die ge­eigneten Schritte zur endgültigen Beseitigung dieses gefezwidrigen Zustandes unternommen. Der Erfolg wird dennoch wesentlich von den Angestellten selbst und der von ihnen bewiesenen Erkenntnis der eigenen Interessen abhängen. Bor allem wird aber auch von den Instanzen der Gewerbeaufsicht zu erwarten sein, daß sie entschieden durchgreifen und diejenigen Arbeitgeber, die sich durchaus nicht an Ordnung gewöhnen können, der gerechten Bestrafung zu führen.

Streiferfolg im Altmetallgroßhandel.

Nachdem die Arbeiter des Berliner   Altmetallgroßhandels seit Donnerstag voriger Woche im Streit standen, hatte der Borsigende des Schlichtungsausschusses die Parteien zum Donnerstag zu Ber­handlungen geladen, um eine Einigung herbeizuführen. Nach längeren Auseinandersetzungen wurde schließlich ein Vergleich abgeschlossen, wonach fich die Löhne bis zum 30. September um 4 Mart und ab 1. Oktober um eine weitere Mart, insgesamt also um 5 m. erhöhen. Der Schiedsspruch, der von den Arbeitern seinerzeit abgelehnt und mit dem Streit beantwortet war, fab für die gleichen Zeiträume nur eine Lohnerhöhung von 2 m. und 1 M., insgesamt also eine Zulage von 3 M., vor. Infolge dieses Vergleiches ist gestern früh in allen Betrieben die Arbeit wieder aufgenommen worden.

Lohnbewegung der Handelsarbeiter.

Für die Handelsarbeiter der Fachgruppen Glas und Keramit, Kurz, Galanterie- und Spielwaren ist nach einer tariflosen Zeit von Jahren ein neues Lohnabkommen abgeschlossen worden. Tarife sind im Bureau des Deutschen Verkehrs­bundes, SO. 16, Engelufer 24-25, II, 3immer 31 in den nächsten Tagen in Empfang zu nehmen.

Die Verhandlungen für die Eisenturzwarenbranche find gescheitert an dem Verlangen der Unternehmer, Ueber­ftunden bis zur 50. Stunde ohne Zuschlag abzugelten.

Zur Arbeitszeit in der Metallindustrie. Schiedsspruch für das Wirtschaftsgebiet Frankfurt   a. M. Der vom Reichsarbeitsminister eingefeßte Schlichter fällte gestern Freitag folgenden Schiedsspruch: Die Arbeitszeit beträgt ab 1. Mai 52 Stunden, darüber hinaus nur im Ein schlägen werden gezahlt: für die 49. und 50. Stunde verständnis mit der Betriebsvertretung. An 3u­15 Proz., für die 51. und 52. Stunde 20 Proz, für die 53. und 54. Stunde 25 Pro 3., für die 55. und 56. Stunde 30 Pro3. Darüber hinaus und für Nacht und Sonntags. arbeiten 50 Broz. vom Tariflohn. Gültig bis 31. März 1928. Erklärungsfrist bis 25. Mai.

Belgischer Textilarbeiterkongreß.

Der Textilarbeiterfongreß tagte dieser Tage im Brüsseler Bolts hause. Die Textilarbeiterinternationale war durch den internatio­nalen Sefretär und früheren englischen Arbeitsminister Tom Shaw vertreten. Etwa 100 Delegierte vertraten 48 Ortsgruppen. und 70000 Mitglieder. Aus dem Tätigkeitsbericht ergibt sich ,. fiert sind. Neben 70 000 freigewerkschaftlich organisierten Tertil daß die belgischen Textilarbeiter noch ziemlich unzureichend organi arbeitern gibt es 45 000 Mitglieder christlicher und 20 000 liberaler Gewerkschaften. Die Organisation wird dadurch erschwert, daß die Standorte der belgischen Textilindustrie sich in zwei geographisch und sprachlich getrennten Gegenden befinden: in den westlichen Teilen Flanderns   und im östlichen wallonischen Gebiet Don Verviers.

Im Gebiet von Verviers   find die Organisationsverhältnisse wesentlich besser als in Flandern  . Die Organisierung der Frauen und jungen Mädchen macht noch immer große Schwie rigkeiten, da sie vielfach unter dem Einfluß der Geist­Zeit immer mehr, die Industrie nach der Provinz Brabant lichkeit stehen. Ueberdies versuchen die Unternehmer in letzter zu verpflanzen, um noch niedrigere Löhne als bisher zahlen zu geflagt. können. Ueber die Rückständigkeit der Fabrikinspektion wurde start

Zusammentritt der Unternehmer- Internationale.

Zürich  , 20. Mai.  ( WTB.) Die Internationale Arbeitgeber­organisation ist hier zu ihrer Jahresversammlung zusammengetreten. Zweck der Tagung, auf der rund 25 Staaten vertreten sind, ist eine Beratung der Fragen, welche für die 10. Internationale Arbeitskonferenz vorgefehen sind, wie Krankenversicherung  , Koalitionsfreiheit, Mindestlöhne, sowie andere Gegenstände, die für die Arbeitgeber von allgemeinem Interesse sind. Bundesrat Schultheß überbrachte die Grüße des Bundesrates und der Züricher   Behörden und gab einen Ueberblick über die gegenwärtige Wirtschaftslage der Bölker.

3dA.- Mitglieder der Fachgruppe Metall.

Montag, 23. Mai, Uhr, im Nordischen Sof, großer Saal, Invaliden. ftraße 126, Fachgruppen Mitgliederversammlung aller Gettionen. Das Arbeits­zeitnotgefes. Referent Rollege Friz Schröder vom Verbandsvorstand. Stand aller Tarifverträge. Pei der Wichtigkeit dieser Tagesordnung erwarten wir bestimmt das Erscheinen aller Kolleginnen und Kollegen. Das Mitgliedsbüch ist am Eaaleingang vorzuzeigen.

Die Mitglieder aller Gettionsleitungen der Fachgruppe Metall treffen sich bereits um 5% Uhr nachmittags im gleichen Lokal zu einer michtigen Bor besprechung. Zentralverband der Angestellten, Ortsgruppe Groß- Berlin. Gottfurcht. Lange.

Freie Gewerkschaftsfugend. Heute, Sonnabend, 7% Uhr, tagt die Gruppe Zentrum: Banderung durch den Krämer. Baumschulenweg: Gruppenheim Jugendheim Ernststr. 16. Zusammenkunft.+ Morgen, Conntag: Frant furter Allee: Wir treffen uns zur Hausagitation 10 Uhr Baltenplag.

Webbing I und Zeppelinplay: Treffen auf dem Metallarbeiter- Sportplag. morgen, Conntag, die Wochenendausstellung. Treffpunkt Uhr Bahnhof Jugendgruppe des ZDA. Der Bezirk Neukölln   unserer Jugendgruppe besucht

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