Einzelbild herunterladen
 

oder uns den Kopf der Berliner Genossen zu zerbrechen. Aber wir halten es für notwendig, daß wir ein wirkliches Zentralorgan be tommen und wenn das dadurch verhindert wird, daß der Bor­wärts" zugleich Berliner Organ ist, so muß unter Umständen eine Trennung einsetzen.

Ich ziehe jedoch den Antrag zurüd, soweit er sich auf die Gründung eines Berliner Blattes bezieht. Dagegen bleibt bestehen, daß der Parteivorstand prüfen soll, wie der Vor­wärts zu einem Zentralorgan der Partei umgestaltet werden fann.

Wir kommen dazu auf Grund von Hamburger Schmerzen. Wir haben das Recht, im Zentralorgan gerecht behandelt zu werden. Die Hamburger Organisation hat gemeinsam mit der Harburger , Altonaer und Wandsbeker Organisation darauf Bedacht zu nehmen, daß in der Groß- hamburgfrage feine Gegenfäße unter diesen Organisationen entstehen. Es wird zur Frage Unterelbe­gebiet eine Kommission eingesetzt, die prüfen sollte, wie wir im Interesse der Gesamtpartei dennoch besondere Richtlinien in dieser Frage haben könnten. Diese Richtlinien wurden nach längerer Be­ratung in einer großen Versammlung angenommen und der Presse und auch dem Borwärts" zugestellt. Die große bürgerliche Bresse hat sie wörtlich abgedruckt, das Zentralorgan der Partei hielt das nicht für nötig. Der Vorwärts " druckte mur etwa ein Zehntel der Richtlinien ab und nur in der Bearbeitung des Pressedienstes.

Diese Bearbeitung enthielt auch Fragezeichen mit dem Zusatz: Die Redaktion" und am Ende steht der geiftvolle Sag: So geht es auch nicht, wie die Hamburger Genossen das wollen." Dabei hat man die Genossen gar nicht unterrichtet, was die Hamburger eigentlich wollten. Das erscheint uns unwürdig eines Zentralorgans.

Preußen hätte es ertragen fönnen, wenn auch einmal solche Richtlinien von Hamburg abgedruckt worden wären.

Dann ein zweiter Fall. Am 19. Januar hält der Ham­ burger Bürgermeister eine Rede über dieses Problem. Die ganze andere Presse bringt fie, auch viele sozialdemokratische Blätter Teile davon, der Borwärts" nicht, wohl aber wörtlich eine Rede, die Brauns vier Tage später gegen Petersen hielt. Auch das erscheint uns eines Zentralorgans unwürdig, von dem man Spizenleistungen der Objektivität im Interesse der geistigen Freiheit der Partei erwarten muß. Dabei noch ein Wort zum Sozialdemokratischen Pressedienst." Das angeführte Borgehen ist ein Versuch, in der Partei eine Meinungsfabrit aufzumachen ( Sehr richtig!). Dagegen muß sich die Partei energisch mehren, einen Pressedienst auffommen zu lassen, der nur als geistige Münze gelten läßt, was er prägt. Wir sind nicht gern mit dieser Rede auf die Tribüne gegangen. Wir haben zunächst brieflich versucht, unser Recht zu bekommen, haben bei täglichen Telephongesprächen Beschwerde erhoben und haben unsere Reichstagsabgeordneten auf­gefordert, zu protestieren gegen eine solche Methode.( Stampfer: Das haben Sie aber nicht getan!) Die Genossen Biedermann und Reitze haben protestiert. Biedermann hat in einem Ge­spräch mit Alfringhaus die Antwort erhalten: Was wollt Ihr denn, das wird noch viel schlimmer.( Heiterfeit.) Wenn Alfringhaus ledig. lich die Groß- Hamburg- Frage gemeint hat, so ist das um so schlimmer. Dann haben wir nicht nur eine Meinungsfabrik, sondern eine partetische Meinungsfabrik.

Künstler- Berlin :

Ich begrüße die Zurückziehung des Hamburger Antrages in bezug auf das Berliner Organ. Der jahrzehntelange Streit um bas örtliche Organ in Berlin muß endlich einmal begraben werden. Es handelt sich dabei um keine Richtungsfragen. Wir wünschen aber in Berlin ein Organ als Waffe, wie es die Ge­nossen in anderen Bezirken seit Jahrzehnten haben und im Inter­effe der Gesamtpartei zu gebrauchen verstehen.( Sehr richtig!) Die Redaktion des Borwärts tann heute nicht alle Ansprüche be­friedigen, Der Bezirksparteitag hat fast einstimmig den Bezirks­porftand beauftragt, alle Schritte zu unternehmen, ein solches Blatt zu schaffen. Wir denken nicht daran, einen Richtungskampf zwischen Barteivorstand und Bezirksvorstand zum Gaudium unserer zoliti­schen Gegner aufzuführen.

Stärke bekommen,

Wir wollen endlich in Berlin die die wir in der Vortriegszeit hatten. Die Klaffenfämpfe und poli­tischen Kämpfe tommen in Berlin viel stärker zum Austrag. Unsere Gencssen arbeiten ungeheuer viel und sehen nichts von Erfolgen. Deshalb brauchen wir ein Blatt, das der Stimmung der Berliner Arbeiter und den besonderen Berliner Verhältnissen Rechnung trägt. Es trifft nicht zu, daß Berlin feine Aufnahmefähigkeit mehr für eine Zeitung hätte. Wir haben bei der letzten Stadtverordneten­

Ein neues Ebertbuch.

Mehr als eine Schrift bereits ist dem Leben und Gedenken

|

mahl 30,7 Broz. aller Stimmen errungen und haben nur ein Blatt. Die Deutsch nationale Partei hat acht Blätter in Berlin , die schwache Deutsch- demokratische Partei elf ihr nahe stehende Zeitungen, die zusammen weit über eine Million Abonnen. ten, zum Teil Arbeiter, haben. Daneben bestehen über fünfzig Vorortzeitungen mit dem Charakter der Generalanzeigerpresse. Wels wandte sich gegen eine geschlossene Opposition. Ich habe jede organisierte Opposition stets befämpft, ob sie von rechts oder links tommt. Auch von rechts besteht in Berlin eine folche Oppositionsgruppe Republit und Sozialismus" unter der Leitung Kurt Heinigs, die ich auch als überflüssig halte.

Ich muß aber Wels in aller Freundschaft fagen: Es gibt leider bei uns Genoffinnen und Genossen, die hinter jeder fachlichen Kritik doch eine organisierte Oppofition erblicken. Man ist in unserer Partei zu empfindlich geworden. In der Borkriegszeit war mehr organisierte Opposition vorhanden als in der Bereinigten Sozialdemokratischen Partei. Damals hielten selbst Teile der Reichs­tagsfraktion ihre besonderen Tagungen ab. Die Genoffen der ver­schiedenen Richtungen hatten ihre Verkehrslokale, wo sie Bolitik machten. Also der Parteivorstand soll auch den Massen mehr Ver­trauen entgegenbringen, die nicht immer seiner Ansicht sind. Mit einem eigenen Organ werden wir besser fämpfen können und damit wird der Kampf auch draußen im Reich leichter werden.( Lebhafter Beifall.) Mäder- Altenburg :

der flaren Parole auf Durch die Masse der thüringischen Parteimitgliedschaft ging bei entschädigungslose Fürsten enteignung ein Sturm der Begeisterung. Kann man aber alle Ansprüche der Fürsten für unberechtigt und unmoralisch erflären und ein paar Wochen später dabei mitmachen? Die angeblichen höheren Rücksichten der preußischen Genossen fennen mir. Ihre Mitwirkung in der Regierung hängt ja doch nur Dom 3entrum ab.

Der Deutsche Beamtenbund ist feine Gewerkschaft. Er ist im Laufe der beiden letzten Jahre deutlich ins Lager der bürgerlichen reaktionären Parteien übergetreten und hat der Rechts­preffe erhebliche Zuwendungen gemacht. Wir können es unseren Genossen nicht erlauben, in solcher Organisation zu bleiben. Von innen heraus fann man den Deutschen Beamtenbund ebensowenig umwandeln, wie man die Deutschnationalen von innen heraus zu Sozialdemokraten machen kann.

Den Jungsozialisten sollte die Partei dankbar sein, wenn sie nicht den Sozialismus nach irgendeiner Doktrin lehren wollen, sondern ihre eigenen Wege suchen. Die Jungsozialisten gehören zu den ersten Kräften, die die Zukunft der Partei gestalten. In der religiösen Neutralität geht die Partei vielfach zu weit. Als Sozialdemokraten find wir doch weltanschaulich durchaus gebunden. Das Wort von Karl Marg, daß die Religion das Opium der Völker ist, besteht noch heute zu Recht. Die freigeistigen Kräfte sind der aftiofte Teil der Partei und der Bildungsarbeit. Kein einziger Sag Don Marg, Engels und Lassalle rechtfertigt das Treiben der religiösen Sozialisten, dieses üblen Verfallproduktes der evangelischen Kirche. Ein Wort zum Schluß: Ich war felbft in Rußland und kann Ihnen bestätigen, daß der Kommunismus das Zentralproblem des Sozialis. mus zu lösen noch nicht im entferntesten begonnen hat. Trotzdem fcheint mir das allzu scharfe Borgehen gegen die Rußlandsdelegierten verfehlt.( Beifall und Widerspruch.)

Donalies- Königsberg/

begründet den Antrag auf Einberufung eines preußi­Landesorganisation. In Ostpreußen erwartet man vom fchen Parteitages und Schaffung einer preußischen preußischen Parteitag mehr als nur eine Stellungnahme zu den ausschlaggebend wichtig, der Breußentag ist in der Barteigeschichte bevorstehenden Wahlen. Die Landespolitik ist heute noch vielfach begehrt und das Fehlen einer preußischen Landesorganisation bleibt eine bebauerliche Lüde im Parteiförper.

Broßwih- Frankfurt a. M.:

In den letzten politisch stürmisch bewegten Jahren find Agitation und Organisation viel zu sehr in den Hintergrund getreten. Wir sollten hier dem Beispiel der österreichischen Ge­nossen nachstreben, die nach der heißen Wahlschlacht sofort eine große Werbeaktion eingeleitet haben. Der unbekannte Soldat der Partei, der Funktionär, der die Arbeit leistet, muß wieder Diel mehr zu Ehren fommen. Ein Wort zur Oppofition: Ich werde gern jebe Opposition unterstügen, die die Partei vorwärts treibt. Die Sozialdemokratie täte mir leid, wenn sie nicht jeden Tag neu

Zeitdokument von geschichtlichem Werte. Auf dauer. haftem Glanzpapier gedruckt, bietet das Buch noch für lange Jahre eine äußerst lebendige Anschauung von dem mehr als erregten Zeit­Eberts nie zu trennen sein wird. Franz Klühs .

|

I

überlegte, wie das morgen besser zu machen ist, was wir gestern un heute gemacht haben. Aber das ewige herumnörgeln an der Partei, das Bemängeln der Partei vor dem großen Heere der Feinde und Indifferenten ist eine schwere Parteischädi. gung. In der Parteiorganisation scharfe und eindeutige Kritik, in der Deffentlichkeit aber müssen wir immer für die Partei eintreten. Gestern hatten wir ein großes Erlebnis. Die Kieler Arbeiterschaft hat uns gezeigt, was Marschieren heißt. Aber das ,, Sächsische Boltsblatt" in Zwickau höhnt alsbald über den überschweng­lichen" Bericht des Soz. Pressedienst". Dieses Herunterreißen der Bartei und der Arbeiterschaft verurteilen wir auf das schärfste. Manche Parteiblätter iun nichts anderes mehr, als daß sie fortgesetzt den Kommunisten Stoff liefern, und dann versteden sich diese Quertreibereien unter der Marke Meinungsfreiheit. Da muß der Parteitag endlich einmal ein flares Wort sprechen. Die Genossen im Lande warten mit Sehnsucht darauf, daß sie gesammelt werden. Wir fönnen aber die Massen nicht sammeln ohne Be­geisterung und Liebe und Treue zur Partei.( Lebhafter Beifall und Widerspruch.)

Liebmann- Leipzig :

Der Parteivorstand hat das Stichwort zum Kampf gegen die Oppofition gegeben. Eine Opposition, die nicht fagen dürfte, was sie denkt, wäre lächerlich. Man verfemt die Opposition der Jugend­lichen, der Jungsozialisten, der Freunde der Levi- Korrespondenz, alles, was nicht in die augenblickliche Auffassung des Parteivorstan­des paßt. des paßt. Wels spricht sogar der Opposition loyale Absichten ab. Wenn wir umgekehrt sagten, der Parteivorstand wolle die Partei schädigen, so würde das als Infamie mit größter Entrüstung zurück­gewiesen werden. Aber der Parteivorstand schreibt in seinem Jahrbuch selber:" Nicht Rechthaber, sondern Toleranz und gegenseitige Achtung sind die Vorausseßungen für eine Millionen­partei."( Hermann Müller : Sehr richtig! Burufe: Sagen Sie das in Leipzig !) Die Freiheit in der Partei scheint selbst auf das schwerste bedroht. Ich erinnere nur an die brutale Rücksichtslosigkeit, mit der der Parteivorstand die Meinungsfreiheit in alle unterdrückt hat. ( Unruhe und Widerspruch.) Laffen Sie doch wenigstens auf dem Parteitag die Meinungsfreiheit gelten! Die 3 wangsbeiträge aus den Parteigeschäften, hereingeholt nach dem Umsatz, mit deren Hilfe sie sich später mit Gewalt in den Besitz der Blätter bringen der Parteitasse tein Geld, sondern nur Schuldscheine, setzen und unbequeme Redakteure herausschmeißen will.( Unruhe. Hermann Müller : Wo ist das jemals geschehen?) Wir haben ( Hermann Müller : Ja, wenn gespalten wird!) Der Parteitag als doch aus den Zeiten der Parteispaltung trübe Beispiele genug. politische Körperschaft der Partei muß der Gefahr dieser Entwick­fung vorbeugen. Warum duldet der Parteivorstand, daß noch immer Alsozialisten, mitarbeiten? Warum läßt der Parteivorstand ein Genossen an dem nationalistischen Volkssta a t", dem Organ der merlich tief steht und Marr durchweg falsch zitiert?( 3uruf: Es Lehrbuch der Funktionäre erscheinen, das geradezu jäm­stammt ja aus Leipzig !) Die Opposition hat große Berdienste um die Partei, sie hat ihr große Massen Mitglieder erhalten.( Buſtim mung und Widerspruch.) Niemand braucht zu dulden, daß sich die Oppofition eine Organisation schafft, aber feine Partei fann ohne Opposition auskommen, sollte diese selbst übers Ziel schießen. Die Sozialdemokratie braucht unbedingt eine Oppofition in der Partei. ( Lebhafter Beifall und Widerspruch.)

Offo Braun:

lichen Marrismus in die Niederungen der praktischen Politik zurück­Verzeihen Sie, wenn ich Sie aus den Höhen des wissenschaft­führe.( Seiterkeit.) Als der Hohenzollern - Bergleich abgeschloffen murde, hatte ich gemeint, daß nach drei Wochen fein Mensch mehr davon sprechen würde. So ist es auch gekommen, aber ich habe Der thüringische Genoffe sprach von der großen Begeisterung beim nicht an den Barteitag und an den Genossen Rosenfeld gedacht. Bolfsentscheid. Leider ist es beim Volksentscheid so, daß die Stimmenzahl gewertet wird und nicht die Begeisterung, die man befanntlich nicht einpöfeln fann. Nach dem Fehlschlag der Boltsabstimmung war es das Gebot nüchterner Ueberlegung, wie man die Fürstenfrage bereinigt. Da gab es feinen anderen Weg mehr, besonders, weil in der Beschlag­nahmeverfügung des preußischen Justizminifteriums, die unter Mit­mirtung des meiland preußischen Justizministers Beschlagnahme nicht die Enteignung, sondern die fürsorgliche Sicher Dr. Kurt Rosenfeld entstanden ist, steht, daß das Ziel der stellung des Hohenzollern - Bermögens fei.( Große Heiterfeit.) allen Gerichtsurteilen zugunsten der Hohenzollern über einzelne Ber­mögensobjekte haben sich die Gerichte auf diesen Wortlaut der Beschlagnahmeverordnung berufen. Genoffe Rosenfeld hat beflagt,

Bet

durch den fämtliche Tore der Bant in einem Augenblid geschlossen werden fönnen. Dieser Mechanismus fann durch einen einzigen Fingerdruck ausgelöst werden. Drei Knöpfe find dafür vorgesehen, von denen aber nur einer sich im Gebäude der Bank selbst befindet; bracht, der dritte sogar an einem Puntt, der mehrere Kilometer von London entfernt ist.

Friedrich Eberts , des ersten Präsidenten der deutschen Republit, abschnitt, den wir durchlebten und von dem der Name Friedrich der zweite ist an einer geheimgehaltenen Stelle in der Stadt ange

gewidmet worden. Jezt liegt eine neue vor, die sich in jeder Be­ziehung von ihren Vorläufern unterscheidet. Es ist ein Prachtband, dem Aeußeren nach, und es ist feine schlechte Ware, die in der fest­Die Vereinigung fünstlerischer Bühnenvorstände e. V. hielt im lichen Umhüllung geboten wird. In rotes Leinen gebunden, das Theaterwissenschaftlichen Institut im Aulage. Die blonde Aegypterprinzessin. Dr. Reisner, der Leiter der in Reliefbild Eberts auf der Stirnfeite in Gold geprägt, so ladet das fammlung ab. Im Anschluß an die geschäftliche Sigung, die zu daß er in der Nähe der Gizeh Pyramiden das Grab der Königin bäude der Berliner Universität ihre 16. Hauptver- egypten weilenden Boston - Harvard - Expedition, berichtete joeben, Wert Friedrich Ebert und seine Beit") schon durch einer einstimmigen Wiederwahl der alten Borstandsmitglieder führte, Meresanth gefunden habe, die eine Tochter des Prinzen Kawaab seine äußere Aufmachung ein, dem Inhalt Aufmerksamkeit zu wurde das Thema Der organisatorische Ausbau der und eine Entelin von Cheops war; wie man weiß, war Cheops der widmen, der eine Würdigung des Menschen, des Staatsmannes, des Vereinigung fünstlerischer Bühnenvorstände" sehr Erbauer der größten Pyramide. Die Forscher fanden eine in einen Führers bieten will. Paul be schickt dem Wert fluge Worte lebhaft diskutiert, wobei von seiten der Mitglieder besonders ange- Felsen gehauene Kapelle, die aus drei Räumen besteht, und in deren zur Einführung voraus, Worte, in denen er die ungeheure Um- regt wurde, daß die V. f. B. ihren künstlerischen Einfluß bei Berhand- Mauernischen 20 Standbilder stehen. Im Nordteil des Hauptraumes wälzung wieder einmal ins Licht stellt, daß der ehemalige Arbeiter lungen und Differenzen zwischen Bühnenvorständen und Theater sind die Farben, mit denen die Reliefbilder bemalt sind, so gut er­an die Spize des Staates treten mußte, den die im föniglichen Berhandlungen, vor allem auch der Geschäftsbericht, zeigte, daß die befindet sich eine Darstellung der Prinzessin Hetepheres, die nicht mit direktoren in stärkerem Maße geltend machen solle.. Der Berlauf der halten, als ob sie erst vor kurzem aufgetragen feien. Unter ihnen Bett Geborenen in der Not verließen. Aber daß dieser Arbeiter, V. t. B. in Theaterkreisen in erfreulicher Weise an Beachtung gewinnt. ihrer Großmutter Hetepheres, der ägyptischen Königin und Mutter der den zusammengebrochenen Staat für die Zukunft rettete, von Um so mehr mußte die Berlesung eines Briefwechsels zwischen dem des Pharao Cheops, zu verwechseln ist. Das Reliefbild der Prin­einem großen Teil des Boltes betrittelt, bemätelt und verleumdet Vorstand der B. f. B. und der Leitung der Magdeburger Theateraus zeffin Hetepheres zeigt eine Frau mit furzen Haaren, die besonders wurde, eben weil er aus der Arbeiterklasse tam, das ist ein stellung Berwunderung erregen, aus dem hervorging, daß die Magde dadurch auffallen, daß sie mit leuchtender Gelbfarbe bemalt sind; in Vorgang, wie er in anderen Ländern fein Beispiel findet. Anton burger Theaterausstellung ursprünglich zwar Material von der B. f. B. tegelmäßigen Abständen wird das Gelb von feinen roten Linien Fendrich zeichnet ein Lebensbild Eberts von der Jugend in der zu Ausstellungszwecken eingefordert, dies aber nachträglich als nicht durchzogen. Daraus geht hervor, daß die Brinzessin ausgesprochen Bfaffengasse in Heidelberg bis zum Tode unter dem Messer des ausstellungsgeeignet zurückgehalten hat. Die künstlerische Bedeu- blond war, vielleicht mit einem kleinen Einschlag von roten Haaren. Chirurgen und den Giftpfeilen der Verleumdung. Karl Hilden- tung der B. 1. B., deren 1. Vorsitzender Leopold Jeßner ist, und zu Diese Tatsache tommt den Forschern völlig überraschend, da auf dieſe deren Mitgliedern zahlreiche namhafte Bühnenvorstände gehören, Weise zum ersten Male ein blonder Typ in dem sonst durchweg brand, Eberts langjähriger Freund, läßt die gewaltige Trauer- scheint zu wesentlich, um sie den Besuchern einer umfassenden schwarzhaarigen altägyptischen Volt nachgewiesen werden konnte. fundgebung um den Verstorbenen wieder aufleben. Gerhart Theaterausstellung vorzuenthalten. Ein endgültiges Urteil wird Die anderen Standbilder find fünstlerisch ebenfalls sehr wertvoll und Hauptmann widmet dem toten Freund dichterische Gedenkworte. allerdings erst möglich sein, wenn man Einblick in das zu Ausstel auch für die ägyptische Geschichtsforschung von großem Nuzen. Soweit das Persönliche. Aber damit ist nicht alles erschöpft. lungszwecken überlassene Material nehmen konnte. Es soll in der Geschichtliche Persönlichkeiten müssen im Rahmen ihrer Zeit be- Juninummer der Szene", der Monatsschrift der Vereinigung ,, griffen und gewertet werden. Freunde und Mitwirkende zeichnen publiziert werden. Das ursprünglich zur Diskussion in der Haupt­versammlung angesetzte Thema Regie und Weltanschauung" wurde in diesem Brachtband ein zeitgeschichtliches Gemälde: Hermann leider auf die Herbstversammlung verlagt, da, wie Jenner mitteilte, Müller Franken schildert Ebert als den Parteiführer, den der Stoff zu wichtig erschien, um ohne genügende Borbereitungs­Organisator und Verwalter einer großen Tradition. Aus Fried und Klärungszeit zu ihm Stellung zu nehmen. rich v. Payers Feder stammt eine ausführliche Darstellung der Kanzlerschaft Mag von Badens, die Ebert ablöste. Philipp Scheidemann läßt einen Rückblic tun auf die Kriegszeit und die Haltung der Sozialdemokratie in diesen furchtbaren Jahren. Otto Landsberg liefert eine feine geschichtliche Zusammen­faffung der Arbeit der Boltsbeauftragten, während Eduard David über die Nationalversammlung und ihr Werk berichtet. Unser alter Wilhelm Blos , der erste Staatspräsident von Württemberg , gibt einen Abriß des Kapp- Butsches und der Auf­nahme der Nationalversammlung in Stuttgart . Den Beschluß macht Joseph Wirth , der von der Festigung der Republik und von Eberts Wirten für sie ernsthaft plaudert.

Eine sehr große Zahl von ausgezeichneten Bildern macht das Werf, das erst in den letzten Tagen die Presse verließ, zu einem

*) Berlag Dr. Wilhelm Glaß u. Co., Charlottenburg .

neue Boltsspielhaus in Thiersee in Tirol feine Pforten ge Eine neue Tiroler Bauernbühne. Vor einigen Tagen hat das öffnet. Es ist das echteste Bauern- Theater, das es gibt. Nicht nur, daß die Spieler Einheimische sind, auch das Theater selbst ist von den Bauern gebaut worden. Es ist stattlich für ländliche Be­griffe, es hat nicht weniger als 1000 Sizplätze. Die technischen Einrichtungen wären auch großer Stadttheater nicht unwürdig. Durch Deffnung der Rückwand wächst die Bühne in die majestätische Landschaft der Tiroler Bergwelt hinein. Die diesjährige Spielzeit ist dem Paffionsspiel gewidmet, das alle zehn Jahre wiederkehrt, in den Zwischenjahren soll das klassische Drama gepflegt werden.

Das Geheimnis der Bank von England . Das Londoner Gebäude der Bank von England ist bekanntlich in letzter Zeit einer gründlichen aufs sorgfältigste geheimgehalten wurden, weil sie zum größten Teil Renovierung unterzogen worden, bei der die einzelnen Bauvorgänge der besseren Sicherung gegen unbefugte Eintritte dienen. Man er­fährt jetzt, daß unter anderem ein Mechanismus eingebaut wurde,

3m Theater am Schiffbauerdamm geht am 25. Friedrich Kahilers Komödie Jan der Bunderbare" mit Kayßler, Schwannerfe,

Diegelmann, Leopold, Grete Bäd und Dora Gerson in den Hauptrollen

zum 25. Male in Szene.

Gerhart Hauptmann schreibt Rebenserinnerungen, die aber erst nach seinem Tode veröffentlicht werden sollen.

Auf der neuen Ausstellung der Deutschen Kunstgemeinschaft, die badische wurden am Eröffnungstage 15, in der anschließenden Woche weitere 10 Berfe, und beffische Künstler und eine Sonderausstellung Die Landschaft zeigt, in der Hauptfache Delgemälde, verkauft. Nach Ergänzung durch neue Werke badischer und Berliner Künstler bleibt die Ausstellung noch bis zum 8. Juni, täglich von 9-7 Uhr( Sonntags 11-3 Uhr), geöffnet.

bild- Gesellschaft, München , in Berlin eine 8weigitelle eröffnet. Sie be Das Dresdner Hygiene- Museum bat zusammen mit der Deutschen Hoch­findet sich im saiferin Friedrich aus, der Bentrale der hygie nischen Boltsbelehrung, Luisenplatz 2-4. Gin sachkundiger Berater ist ständig

anwesend.

Rüdgang der amerikanischen Landbevölkerung. Nach einer Statistik über Bevölkernng um 649000 abgenommen. Um 1. Jaruar 1927 wurde die die Bevölkerungsbewegung Amerikas im vergangenen Jahr hat die ländliche Millionen am 1. Januar 1926. Benöllerung auf dem flachen Lande auf 27,8 Millionen geschäst gegen 28,5 Hinzu kommt allerdings eine günftige Geburtenbewegung auf dem Lande gegenüber den Städten, so daß schließlich die Differenz von 649000 bleibt.