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Freitag

27. Mai 1927

Kulturarbeit

Boltsarmut/ Wochenende.

Von Paul Dobert.

Bom Gelde heißt es bekanntlich, daß es allein nicht glüd­lich macht, man muß es auch besitzen. Aehnlich kann man auch vom Wochenende sagen: Wochenende ist etwas Schönes wenn man es richtig genießen fann. Dazu ist vor allem nötig, daß der Schluß der Wochenarbeit auf den Sonnabend­mittag gelegt wird. Wie die ,, Alfa" in einer Tabelle zeigt, ist bies noch nicht bei der Hälfte der Berufe der Fall. Und der richtige Genuß des Wochenendes hängt mit dem Ein tom Einfom men zusammen, das heute meist schlechter als früher ge­worden ist. Leser und Leserin der nachfolgenden Zeilen merden hoffentlich aus den Betrachtungen einigen Muzen ziehen: eine neue Lösung des Problems wird vorgeschlagen -mögen fich Männer und Frauen finden, die ihre Durch führung in die Hand nehmen.

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Sollte es nicht einen Weg geben, der dem Bedürfnis der Tausenden und aber Tausenden, nach sechs Arbeitstagen einen wirklichen Erholungstag zu haben, in solcher Weise gerecht werden kann, daß auch ein bescheidenes Einkommen Anspruch auf Erfüllung hat? Die Antwort gibt der Blick auf die

Errungenschaften der Volksbühne,

denen sich jetzt die Erfolge der Bücherfreise" an­schließen. Wie es möglich ist, daß der Arbeiter monatlich cinmal ein gutes Theaterstück in einem bequemen Parkettplag aus sehen fann und sich eine Bibliothek anzuschaffen vermag, so muß auch durch Organisation eine Befriedigung des Wochenendbedürfnisses geschaffen werden können.

Maffentransport und Massenunterbrin gung sind die beiden Forderungen, die sich erheben. Der Extrazug wird dem ersten Punkt gerecht: die Errichtung eines auf Maffenunterbringung berechneten Hauses ist aber not wendig, wenn man mit der Eisenbahnfahrt das Wochenend­wendig, wenn man mit der Eisenbahnfahrt das Wochenend problem lösen will. Wohl findet sich in den Profpeffen, die in den Ausstellungskojen der Städte der Mart ausliegen, hier und da ein Hinweis auf die Frage des Massennachtquac fiers, aber das für zwanzig Pfennige angebotene Gasthof­quartier eignet sich wohl kaum für Familien mit kleineren oder Heranwachsenden Kindern. Und die Bereine, die sich im Hin blick auf die Wochenendausstellung und die durch sie auf geworfenen Fragen gebildet haben, rechnen doch zumeist mit dem Teil des Boltes, der für einen Ausflug auch die teuerste Sonntagsfahrkarte der Reichsbahn und die Unterkunft im Hotel bezahlen kann. Gewiß, an sich ein anerkennenswertes Streben, in das Chaos der Einzelreifen eine gewiffe Ordnung hineinzubringen und namentlich Rechte und Pflichten dem Bublikum und Gastwirt genau abzugrenzen. Aber eine Lösung des Wochenendproblems als

fozialer Maffenerscheinung

ist damit nicht gegeben. Ob Gemeindebehörden und Gast wirte den Massenstrom von Besuchern durch rasche Errichtung Don Maffenquartierhäusern an sich zu ziehen geneigt sind, muß abgewartet werden.

Beilage des Vorwärts

Die Schule der Wirklichkeit.

Kulturelle Bedeutung der weltlichen Schulen.

Dem Rieler Parteitag liegt eine Resolution zur schiedenen Bekenntniffe nichtleistungsfähige 3mergschulen ge­Deshalb heißt es in unserer Resolution: Frage der weltlichen Schule vor, die in einer gemeinschaffen werden sollen. famen Sigung des Parteivorstandes mit führenden Schulmännern Die Ausschaltung der trennenden religiös= ber Bartei, in erster Linie Borstandsmitgliedern der Arbeitsgemein weltanschaulichen Gegenfäge ift eine mefentliche schaft sozialdemokratischer Lehrer, einstimmig beschlossen worden ist. Boraus fegung für die Schaffung leistungs­In Uebereinstimmung mit dem Heidelberger Parteiprogramm lautet fähiger Schulförper und für die Erzielung der erste Satz dieser Resolution: Die Sozialdemokratie pädagogischer Höchstleistungen." Nur die weltliche erstrebt die Weltlichkeit des gesamten öffent Schule, die den Religions- und weltanschaulichen Unterricht den Be lichen Schul, Erziehungs- und Forschungs fenntnissen und Weltanschauungsgemeinschaften zuweift, kann die wesens unter unbedingter Aufrechterhaltung allgemeine Schule des weltlichen Staates fein. der staatlichen Schulhoheit." Von dieser Grundforderung aus werden dann Richtlinien gegeben für die Haltung der Partei in den kommenden Schultämpfen, die in der Hauptsache auf ein ent­schiebenes Eintreten für die Gründung weltlicher Schulen hinaus laufen. Es wird also notwendig, daß sich die Gesamtheit der Partei genossen mehr als bisher mit der Frage der weltlichen Schule be schäftigt, um zu erkennen, weshalb die weltliche Schule von unserem Standpunkt aus fo wichtig ist. Im folgenden sei etwas über die fulturelle Bedeutung der weltlichen Schule gesagt.

Um diese zu begreifen, muß man sich von der leider immer noch weit verbreiteten Ansicht freimachen, als handle es sich bei der weltlichen Schule nur um eine Schule ohne Religionsunterricht oder gar um eine antifirchliche Schule. Entscheidend ist vielmehr ihr positiver Charakter als Schule der Wirklichkeit, die, in unserem heutigen Leben wurzelnd, die Gesamtheit unserer heutigen, weltlich gewordenen Kultur widerspiegelt, was eine von überlebten Ideologien ausgehende kirchliche Schule nicht vermag.

Kirchlich war die Schule und mußte die Schule sein, solange die Kirche als Trägerin einer höheren Kultur, als alleinige oder vor­nehmiste Bertreterin von Wissenschaft, Kunst und Bildung, eine maßgebende gesellschaftliche Rolle spielte. Aber die Zeit, wo das der fall war, die Zeit des Mittelalters, ist vorbei. Wirtschaft, Gesellschaft und Staat, wiffenschaft und Kunst find weltlich geworden. Selbst im privaten Leben des modernen Menschen hat die Kirche im allgemeinen nur noch eine gelegentliche und peripherische Bedeutung. Schrieb doch eine fatholische Zeitschrift fürzlich flagend über die Gottlosigkeit des Alltags" selbst innerhalb der Kreise der katholischen Gläubigen.

Wie die Dinge heute bei uns liegen, läßt sich die Weltlichkeit des gesamten Schulwesens nicht durchsezen. Man wird vorerst nicht verhindern fönnen, daß die die Mehrheit befizenden Parteien aus egoistischen Machtgründen das deutsche Schul­wesen zerschlagen, und sich damit schwer sowohl gegen das Staatsinteresse wie gegen die fulturelle Entwicklung verfündigen. Auch die weltliche Schule verliert damit ihren einen großen Borzug, die alleinige Schule des weltlichen Staates zu sein. Aber fie gibt feineswegs diesen Anspruch auf. Sie tann und muß vielmehr als einize Schule diesen Anspruch unentwegt erheben, den zu stellen für jede der andern, bekenntnismäßigen Schulen einfach absurd wäre. und deshalb wird bei der scheinbar so troftlosen Zersplitterung des Schulwesens es die weltliche Schule fein, durch welche diese Zer­splitterung wieder überwunden wird. Sie ist die einzige Schulart, die der heute erreichten Entwicklungsstufe gerecht wird. Sie allein geht mit der Entwicklung und mit ihr geht die Entwicklung, zu der die Bekenntnisschulen in immer uníösbarere Widersprüche geraten. müssen.

Die weltliche Schule ruft nicht die Vergangenheit zu Hilfe, um das, was überlebt und ungerecht an der Gegenwart ist, zu stüben, sondern sie geht von dem Lebensvollen und Fruchtbaren dieser Ge­genwart aus, um die Zukunft gestalten zu helfen. Nicht veraltete Dogmen, nicht eine in abgestorbenen Zeiten wurzelnde, wirklichkeitsferne Sittenlehre bilden hier die Grundlage des Unterrichts, sondern die naturwissenschaftliche und gesellschafts­wissenschaftliche Erkenntnis unserer Zeit. Während die fonfessionelle Schule hier notwendig an Widersprüchen franft, die zu Inklarheit und nur zu oft zu Heuchelei führen müssen, wird die weltliche Schule die Augen öffnen, damit sie die Wirklichkeit fehen, wie sie ist. Sie wird damit zugleich die Kinder die Probleme und die Aufgaben unferes Jahrhunderts erfassen lehren und die Fähigkeit zu ihrer Lösung fteigern. Als Schule des wirklichen Lebens wird sie überall ausgehen müffen von diesem Leben. In ihr wird die mit der wirt­Ent= schaftlichen und gesellschaftlichen Enimidlung gegebene widlung zu Demokratie und Gemeinschaft ihre

Heute ist also eine firchliche oder von der Kirche beeinflußte Schule mit Notwendigkeit wirtlichteitsfremb. Kirchliche Dogmen, firchliche Ideologie, firchliche Autoritätslehre stehen in Widerspruch zur Wirklichkeit unferes heutigen Seins, und verzögern und erschweren die restlose Anpassung des Bewußtseins an diefes Sein. Cine firchliche Schulerziehung wirkt somit nicht tulturfördernd, Cine firchliche Schulerziehung wirtt fomit nicht tulturfördernd, sondern fulturhemmend, sie bringt nicht Klarheit, wie man sie zur Bewältigung der Aufgaben unserer Gegenwart braucht, sondern Stätte finden. Statt äußerer Autorität, statt persönlicher Ueber- und Berwirrung, fie ist nicht zukunfigerichtet, sondern rüdwärtsgewandt. Unterordnung werden in ihr demokratische Formen und fachliche Nun hat sich ja entsprechend der zunehmenden Berweltlichung Einordnung herrschen. So werden die Kinder in ihr nicht brauchbar des gefamien Lebens in den europäischen Stutturftaaten die allgemacht für die Einfügung in die heutige Klaffengesellschaft, sondern mähliche Berweltlichung der Schule vollzogen, eine Entwicklung, die in ihrer Konsequenz zur vollständigen Trennung von Kirche und Schule führen muß und zum Teil bereits geführt hat. Auch in Deutschland hat sich die Schule zunehmend verweltlicht, bei der engen Berbindung der Kirche mit dem alten Obrigkeitsstaat allerdings feineswegs bis zur lekten Konsequenz: den Religions unterricht ganz aus den Schulen zu entfernen und ihn den Religionsgesellschaften zuzuweisen. Man hat im Gegenteil den Rirchen einen immer noch erheblichen Einfluß gelaffen.

gewöhnt an die faziale Berantwortung, welche das un­entbehrliche Erfordernis ist für die werdende Gesellschaft.

An dieser zukunftsbejahenden und zukunftsfreudigen Schule werden sich die fortschrittlichsten Glemente der

Lehrerschaft sammeln und die Eltern und Kinder der Klasse, die vor allem berufen ist, die Zukunft zu gestalten, der Arbeiter­klaffe, das Wort im weitesten Sinne verstanden. Ihrem ganzen Wesen nach wird sie bestrebt sein müssen, weit mehr als die autori­fative und reaktionäre Bekenntnisschule den Eltern die Tore der Schule möglichst weit zu öffnen, und darüber hinaus die Schule gelftiger und fultureller Mittelpunkt werden. Sie wird so das ihre und muß fle, statt der abgeschlossenen Schulfaferne, ein erzieherischer, fun, um, neue Menschen zu erziehen, larsehende, selbständige und vor allem verantwortungsbewußte, solidarisch fühlende und

Will man aber eine durchgreifende Lösung haben, so muß man fich an das Vorbild der Schnecke halten, die ihr Haus und die Schule in Einflang bringt mit der heutigen gesellschaftlichen möglichst start in Leben und Deffentlichkeit hineinzustellen. So fann mit sich schleppt. Dies ist nun auf der Eisenbahn nicht möglich, wohl aber auf dem Wasserwege, dessen Benutzung gerade bei Berlin die größtmögliche Abwechslung in dem Ziel des je­weiligen Ausfluges gestattet. Auf

Wohnschiffen,

die nach dem Schlafwagenprinain von Weltanschauungen besondere Schulen schafft, wobei allerdings die

eingerichtet sind, Schleppern gezogen, geht es hinaus ins Freie. Die Loslösung des Motors von dem Wohnschiff hat so offen zutage liegende Borteile, daß nicht weiter darauf eingegangen zu werden braucht. Für die Enge der Kabinen entschädigt der Auf enthalt an Deck, die würzige Luft des freien Landes, das Bad in den fühlen Fluten. Aber die Kosten? Da die Schiffe für den à la Boltsbühne gebildeten Wochenend verein nur vom Sonnabend bis Montag zur Verfügung zu stehen haben, tönnen sie pier bis fünf Tage ihr Geld Derdienen: Schulen ins Freie befördern, Bereinen, Geschäfts­personal für Ausflüge zur Benugung gestellt werden, ja auch abends am heimischen Landeplay Tanz- und Musikvergnü gungen im Freien bieten.

Daß neben diesen schwimmenden Nachtlagern" natürlich auch der Gedanke der Errichtung von

Massenunterkunftshäusern

nicht von der Hand gewiesen werden soll, ist klar. Aber der Bau foftet mehr Geld, als wohl zu Anfang zur Verfügung stehen dürfte, felbst wenn einfichtige Magistrate und Dorf gemeindevorsteher die Belebung ihrer Drte durch freie Land­überweisung unterstüßen würden. Bei der Boltsbühne ist auch nicht erst das Theater gebaut und dann die Gemeinde gebildet worden man wird schrittweise vorgehen müssen, um schließlich einen stolzen Bau aufragen zu fehen. Daß regierungsseitig die Idee Unterstügung finden würde, ist wohl

anzunehmen.

Rolle.

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Neben dem Schlafen spielt natürlich das Essen eine große

Einfache Massenspeisung

ift möglich, beren Kosten am besten dem Vereinsbeitrag ein. zurechnen ist. Jeder Teilnehmer weiß im voraus, was er zu Teisten hat.

Und nun glückliche Fahrt! Wie man heute versucht, die Jugend von den Folgen der graufigen Kriegsjahre freizu machen, so sollte auch den arbeitenden Streifen die Möglichkeit verschafft werden, den Körper in Luft und Sonne zu stählen. Ihr Frauen und Männer des arbeitenden Standes habt schon fo manches Wert der Kultur aus eigenen Kräften geschaffen - und auch das neue Problem wird von euch begriffen und gelöst werden.

Statt daß nun die deutsche Republik hier das Versäumte nachhoft Birklichkeit, will die reaktionäre Reichstags mehr heit im tommenden Reichsschulgesch den Ein­fluß der Kirche auf die Schule nach Möglichkeit steigern, ja der Kirche, soweit es irgend geht, einen bestimmenden Einfluß auf die Schule einräumen. Da aber in Deutschland die verschiedensten Konfeffionen und Weltanschauungen bestehen, ist das nur möglich, indem man für diese verschiedenen Bekenntnisse und fatholische und evangelische Stirche, so wie man es wünscht, den Löwenanteil bekommen. Die Verwirklichung dieser Pläne bedeutet eine verhängnisvolle Zersplitterung des deutschen Schulwesens. Ver­hängnisvoll müßte diefe Beriplitterung eigentlich gerade denen ihrer Urheber erscheinen, die sich mit Emphase national" nennen. Denn Diese Zersplitterung macht die Erziehung von einer einheitlichen Grundlage aus zu einem einheitlichen Biel hin unmöglich und sie verschärft die Gegenfäße, statt sie zu überwinden. Kulturhemmend ist diese 3ersplitterung weiterhin, weil für die Anhänger der ver­

denkende Menschen.

Kein

So gesehen, positiv gesehen, erhält die weltliche Schule eine unvergleichliche tulturelle Bedeutung als eg= unvergleichliche bereiterin der werdenden Gefellschaft. Zweifel, daß fie bei der Unzulänglichkeit der Menschen und der Ver­hältnisse nicht von heute auf morgen und nicht überall in gleicher Weise dieser ihrer Aufgabe gerecht werden wird. Aber diese Auf gabe felbft ergibt sich mit Notwendigkeit aus ihrem Wesen. Es gilt, sie zu erkennen und an ihrer Lösung mitzuarbeiten. Und des­halb ruft die Resolution des Kieler Parteitages die Parteimitglieder auf, die weltliche Schule mit allen Mitteln zu erstreben und zu fördern". Möchte dieser Appell den rechten Biderhall finden!

August Siemfen.

Aufruf zur Gründung eines Frauenchorsonen. Alle fich meldenden Interessenten werden hiermit zu einer Frauenhöre, gemijote Chöre sowie Einzelper­

Bir werden um Abdrud des Folgenden gebeten: Der Berliner Schubert Chor, auf immer verbunden mit den Namen Hermann Scherchen und Jascha Horenstein , ein qualitativ hochstehender Arbeiterchor( Mitglied des Deutschen Arbeiterfängerbundes) hat, nach einem Vortrag Walter Hänels, des Mufitberaters des Deutschen Arbeitersängerbundes, in feiner Generalversammlung befchloffen, fich einen Frauenhor an. zugliedern. Er hat mit diesem Beschluß die alten traditionellen Bahnen bes reinen Männerchores verlassen und damit bewiesen, das er die Zeichen der Zeit richtig zu beuten versteht. Mit diesem Aufruf wendet er sich an eine breitere Deffentlichkeit, und zwar bor­nehmlich an die fangesfreudige und fundige organifierte Arbeiter fchaft Berlins , etwas Großes und Imponierendes im Berliner Chor­wesen schaffen zu helfen. Der Berliner Schubert- Chor hat Walter hänel als Chormeister für dieses neu zu schaffende Gebilde gewonnen und bittet alle, die am Aufbau eines vorbildlichen Männer und Frauenchores mithelfen wollen, sich dem Berliner Schubert- Chor anzuschließen. Der Berliner Schubert- Chor ist ber Ansicht, daß im Berliner Arbeiterfängerbund ein Chor geschaffen werden kann und muß, der entsprechend der Metropole des Reiches porbildlich für die Broving fein soll. Bis zur Stunde ist leider das umgefehrte ber Ball. Der Berliner Schubert- Chor vertritt den Standpunkt, daß in Zukunft im Berliner Chorwesen teine Kirch turmspolitit mehr getrieben, feine Rivalität mehr herrschen darf, weil dies eine Bersplitterung wertvoller Kräfte bedeutet. Es gilt, alle Kräfte, die fähig und guten Willens find, zufammenzufaffen, damit die genialen Werke der großen Meister aller Zeiten dem arbeitenden Bolte näher gebracht werden können, den Mitwirkenden jomohl als auch den Zuhörenden zur Freude und Erhebung. An alle Intereffenten ergeht daher der Ruf, fommt und helft mit einen der Hauptstadt des Reiches würdigen Klangförper der Arbeiter­schaft zu schaffen.

Als Interessenten fommen in Frage: Männerchore.

Aussprache eingeladen, die am Montag, dem 30. mai, abends 7 Uhr, im Sportrestaurant Norden- Nordwest in der Behm­ftraße am Bahnhof Gesundbrunnen stattfindet, in welcher die tech­nischen Fragen resp. ber geplante Aufbau flargelegt werben joll. Busdriften werben erbeten on Den Borsigenden Franz Bach mann 60. 33, Manteuffelstraße 56, oder direkt an den Berliner Schubert- Chor, Badstraße 22, Werner Siemens - Realschule. erste lebungsstunde des Frauenchors finbet bereits am Freitag, dem 27. Mai, abends 8 1hr, in der Aula der Werner Siemens­Realschule in Berlin N., Babstraße 22, statt.

Die

Ein volkswirtschaftlicher Unfinn. Es ist offenbare Miswirt­fchaft, wenn in einer Boltswirtschaft über 3 Milliarden Reichsmart vertrunten werden, während es gleichzeitig am nötigften fehlt, 3. B. an Wohnungen für hunderttausende Familien. Es ist angesichts der deutschen Zahlungs- und Handelsbilanz ein volkswirtschaftlicher Unfin, Aderland von der Größe nahezu ganz Badens für Altohol produktion zu bestellen. Denn während die so produzierten Lugus güter im wesentlichen im Inlande tonfumiert werden, müssen hoch wertige Nahrungs- und Futtermittel vom Auslande eingeführt werden.( Aus der Schrift Sozialismus und Alkoholismus", von Dr. Reinhard Beber, 30 Pf., Reuland- Verlag, Berlin W. 8.)

Arbeiter Kulfur- Kartell Groß- Berlin. Die Sonnenwendfeier findet am Sonnabend, bem 18. Junt, im Boltspart Neukölln statt. Das Orchester des Deutschen Musikerverbandes fonzertiert von 8 Uhr an, bei einbrechender Dunkelheit lufzug der Gruppen. Radelreigen, Gefang des gejamien 9. Bezirkes und anderer Gübre des Deutschen Arbeiterfänger­Bundes. Der Ebrechcor für Proletarliche Feierstunden spricht aus Tollers

Zag des Proletariats", gemeinsamer Gesang, Connentendieuer. Rarlen zu 30 Bf. find bei allen Gewerkschafts- und Parteifunktionären und in den Bekannten Bureaus zu haben. Fadeln werden am Plage, Stud zu 30 Pf., abgegeben.

Am Sonntag, dem 28. August, findet auf der großen Siese in Treptow ein Boltsfest statt.