Einzelbild herunterladen
 

3weifel felbft erschossen hat. Bestätigt wurde dieser Tat bestand auch noch dadurch, daß an der rechten Hand der Toten Pulverschleim festgestellt wurde. Ihr Begleiter, der Kaufmann Willy Lange, wurde nach diesem Ergebnis sofort auf freien Fuß gesetzt.

Halensee

-

Messegelände.

Gesamtkosten auf 2,8 Millionen Mark geschäkt. Der Magistrat hat jetzt der Stadtverordnetenversammlung eine Borlage über die geplante Verbindungsstraße zwischen Halensee und dem Messegelände in Wigleben zugehen laffen. Bisher bestand bekanntlich zwischen dem Kurfürstendamm und der Königin- Elisabeth- Straße bzw. Heerstraße, abgesehen von der sehr schlechten und sehr wenig leistungsfähigen Verbindungs­straße im Zuge des Kronprinzendammes teine direkte Verbindung. Durch die umfangreichen Gleisumbauten der Reichsbahn im Char lottenburger Gleisdreieck hat sich die Möglichkeit und Notwendigkeit ergeben, diesen Linienzug entsprechend seiner Berkehrsbedeutung auszubauen. Der neue Straßenzug weicht, abgesehen von dem Kronprinzendamm, erheblich von der alten Linienführung ab. Der Entwurf der Straße ist so aufgestellt, daß. durchweg Richtungs­verkehr für die Fuhrwerke und für die Straßenbahn ein besonderer Gleisförper vorgesehen sind. Die Arbeiten, für die zunächst 500 000 mt. angefordert werden, sollen sofort beginnen.

Unhygienische Schlachthäuser in Berlin ?

Der Zentralverband der Fleischer veranstaltete fürzlich eine öffentliche Bersammlung der Berliner Engros­Schlächtergesellen, an der etwa 1500 Personen im großen Börsensaal der Viehosbörse teilnahmen, um zu den Lohn- und Arbeits­bedingungen Stellung zu nehmen. Bei der Diskussion famen auch die Zustände in den sogenannten Vorortschlachthäusern zur Sprache, die sich in Weißensee, Reinickendorf , Friedrichsfelde , Neukölln be finden. In der Versammlung tam zum Ausdruck, daß diese so­genannten, infelschlachthäuser", die ausschließlich in alten Häusern untergebracht seien, wohl vor Jahrzehnten eine Da­jeinsberechtigung gehabt hätten, heute aber, da die Stadt Berlin im Often einen großen Schlacht- und Biehhof besitzt, nicht mehr den modernen Erfordernissen entsprächen. Es müsse die Schließung dieser Schlachtstätten verlangt werden, nicht nur, weil die Beschäf­tigten in 79-100stündiger Arbeitswoche bei außer ordentlich geringem Lohn beschäftigt würden, sondern weil auch die Viermillionenbevölkerung der Stadt Berlin als Kon­jument das Recht auf die Forderung hätte, daß das Fleisch in Ar­beitsräumen zum Genuß vorbereitet werde, die den hygienischen Ansprüchen genügten. Dies sei aber in den Borortschlacht häusern selten der Fall, und die sanitären Verhältnisse seien oft feineswegs auf der Höhe. Nicht selten befinde fich sogar dicht am Schlachthause eine Dunggrube. Es sei auch außerordentlich schwer, in derartigen alten Gebäuden Ratten zu vertreiben, die zu ben gefährlichsten Bazillenträgern gehörten. Außerdem seien Nachtschlachtungen an der Tagesordnung, ganz besonders im Vorortschlachthof Friedrichsfelde , wo die Arbeitszeit so eingeteilt werde, daß um 2 bzw. 4 Uhr nachts begonnen und bis 5 Uhr nach mittags gearbeitet werde. Sogar der Sonntag werde manchmaí noch mit zur Hilfe genommen. Die Direktion des städtischen Schlacht und Viehhoses führe schon seit langem einen bisher vergeblichen Kampf gegen diese unzeitgeniäßen Schlachthäuser, und sie verlange mit Recht die Zentralisation aller Schlachtungen in den hygienisch einwandfreien Schlachthäusern der Stadt Berlin . Der Zentral verband der Fleischer erwarte, daß fia) die zuständigen Gewerbe­aufsichtsbehörden einmal für diese Zustände interessierten, und daß Der Berliner Magistrat Beschlüsse fasse, damit diese, einer modernen Großstadt unwürdigen Schlachtstätten verschwänden.

Stanbexplosion in der AEG.

Aus bisher noch ungeflärter Ursache entstand heute vormittag im Kesselhaus der AEG. in der Wilhelminenhof jtraße 83/85 zu Oberschöne weibe eine starte Kohlenstaub­explosion. Zum Glück wurde niemand verletzt. Der Fabriffeuer­wehr gelang es durch tatkräftiges Eingreifen im letzten Augenblid, größeres Unheil zu verhindern. Mehrere Löschzüge der Feuerwehr, die auf den Alarm Mittelfeuer" anrückten, brauchten nicht mehr in Tätigkeit zu treten.

Das Wochenbett im Walde.

Ma schreibt uns:

,, Seit einigen Tagen hörten Spaziergänger, die sich auf dem Wege vom Kleinen Wannsee zum Golfplatz befanden. lautes Hundegebell, das ständig aus ein und derselben Richtung zu kommen schien. Mehrere Passanten gingen nun dem Gebell nach und ent­deckten unterhalb einer Schonung eine schwarze große Schäfer hündin, mit einem etwa vierzehn Tage alten Hundebaby, das die Hündin in der Tannenschonung geworfen haben muß. In die Kinderstube, die dauernd vom Regen durchnäßt wird, zu gelangen, ist ein Ding der Unmöglichkeit, da die treue Hundemutter ihr Wochenbett im Umkreis heldenhaft verteidigt. Ohne Nahrung, selber Nahrung gebend, liegt das magere Tier nun tagelang da. Bielleicht fann der Tierschutzverein die beiden Hunde vor dem Ab­schuß bzw. vor dem Berhungern bewahren."

Die Bureaus und Kaffen der Reichshauptbank werden Sonn abend, den 4. Juni d. J., von 12 Uhr mittags ab geschlossen sein.

-

Theater der Woche.

Bom 29. Mai bis 6. Juni 1927.

-

Bellsbühne: Ein Commernachtstraum, Oper am Blag der Republik: 29. Sosenkavalier. 30. Troubadour. 31. Boheme. 1. Evangeliman. 2. Trou badour. 3. Fliegende Holländer. 4. Siegfried. 5. Macht des Schicksals. 6. Zigeunerbaron . Schauspielhaus: 29. Florian Gener. 30. Florian Geyer . 31. Ein befferer Herr. 1. Florian Geyer . 2. Florian Gener. 3. Ein besserer Herr. 4. Oper: Don Giovanni . 5. Florian Gener. 6. Ein besserer Herr. Schillertheater: 29., 30. Mufit. 31. Prinz von Homburg. 1. Mufit. 2. Musik. 3. Prinz von Homburg. 4. Minna von Barnhelm. 5. Musik. 6. Prinz von Homburg. Theater am Schiffbauerdamm: Jan der Wunderbare. Thalia­Theater: Wenn der junge Wein blüht, Deutsches Theater: Der Herer. Lammerspiele: Papiermühle. Die Komödie: Der Snoo. Nachtvorst. 11 Uhr: Was Sie wollen. Theater am Rollendorfplay: Drei arme kleine Mädels. Theater i. b. Königgräger Straße: Die Schule von Uznach . Romëbienhaus: Bis 2. Theo macht alles. Ab 3. Weiße Fracht. Gr. Schauspielhaus: Wie einft im Mai. Theater des Westens : Heinrich Heines erste Liebe. Städt. Oper, Charlottenburg : 29. Der Jahrmarkt von Corotschingi. 30. Siegfried. 31. Aida. 1. Der Freischüt. 2. Fidelio. 3., 5. Hanneles Himmelfahrt. 4. Die Walküre( geschl. Borst.). 6. Die Meistersinger von Nürnberg . Romische Oper: Streng verboten. Deutsches Künstler- Theater: Adieu Mimi. Bust spielhaus: Bis 2. Bobbys Tezte Nacht. Ab 3. Der Apfel. Leffing- Theater: Bis 21. Der Patriot. Ab 1. Die Menschenfreunde. Theater am Kurfürsten­damis: Die Kleine auf Besuch. Trianon Theater: Es war einmal in Heidel berg. Refibenz- Theater: Die schöne Melusine. Bentral- Theater: Bis 30. Die Bette. Ab 31. Die Eunuchenbraut. Theater in der Kommandanten. ftraße : Die Berle von Eavonen. Metropol- Theater: Die Zirkusprinzessin. Berliner Theater: Bis 31. Romödie um Mitternacht. Neues Theater am Roo: Ein ganzer Mann. Die Tribüne: Spiel im Schloß. Aleines Theater: Das stärkere Band. Walaer- Theater: Auf der Connenseite. Renaifiance. Theater: Bis 1. Feiglinge. Ab 2. Fenster. Walhalla Theater: Die von der Liebe leben. Rose- Theater: Bis 3. Der Better aus Dingsda. 4. Die Berle von Pommern . Ab 5. Küchenbragoner. Cafino- Theater: Der Fehltritt einer Fran. Theater in der Klosterstraße: 29., Dorm. 11% Uhr: der Haager Friedensfongreß. 29., 30.. 81. 5. Liebe. 1., 4. 360 Frauen. 2. Der Dieb. 3. Pfarrhauskomödie, 6. Familie Hannemann. Theater in der Lükowstraße: Bis 3. Die Frau ohne Mann. Ab 4. Die Kleine Sünderin. Theater im Admiralspalast : Bis 31. Vive la femme. Wintergarten: Bariete. Scala: Internationales Variete. Reichshallen Theater: Etettiner Sänger. Theater am Rottbuffer Zor: Elite- Sänger.

-

1

-

-

Rachmittagsvorstellungen. Boltsbühne: 29., 5. Traumspiel. Schapielhaus: 29., 21 Uhr: Journalisten. 5. Napoléon . Thalia- Theater: 29. Der Biberpelz. Rose- Theater: 5., 6. Gartenbühne: 5 Uhr Frühkonzert, 5 Uhr nachm. Ronzert, 8 Uhr Der Bogelhändler. Theater in der Alofter. Straße: 29. Nora. 5. Pfarrhauskomödie. 6. Benfion Schöller. Theater im Admiralspalaft: 29. Vive la fename." Scala: 29., 4., 5. Internationales

Variete.

Schnellrichter beim Arbeitsgericht.

Ohne Anhörung der Parteien.

Bom Gemeinde- und Staatsarbeiterverband wird uns geschrieben: Seit dem Infrafttreten des Betriebsrätegesezes wurde bei den Städtischen Gaswerfen auf jedem Werf ein Einzelbetriebs: rat und von diesem ein Gesamtbetriebsrat gewählt. Seit der Gründung der Berliner Städtischen Gaswerfe A.-G. hat die Direktion bei jeder Neuwahl die Anfechtung der Betriebs. ratswahl angedroht, um zu erreichen, daß sich die Belegschaft der sämtlichen Städtischen Gaswerke dazu bereit erklärt, für sämt= liche Werke und Abteilungen nur einen Einzelbetriebsrat zu wählen. Beim Abschluß der Neuwahl für das Jahr 1927 hat die Direktion der Berliner Städtischen Gaswerte A.-B. dementsprechend fämtliche Wahlen beim Arbeitsgericht Berlin angefochten und bean­tragt, die Wahlen für ungültig zu erklären.

Es werden in den Betrieben 5032 Arbeiter und 1842 Angestellte

beschäftigt, die Gesamtbelegschaft beträgt demnach 6874 Personen. Diese umfangreiche Belegschaft, die auf elf große, in sich selbständige und voneinander räumlich sehr weit entfernte Betriebe verteilt ist, soll nach dem Willen der Direktion nur noch von einem Betriebsrat vertreten werden, der seinen Siz bei der Zentral­verwaltung haben soll.

Das Gerichtsverfahren vor dem Arbeitsgericht Berlin , unter Borsitz von Obermagistratsrat Dr. Schallhorn, hat nun einen außerordentlich bedenklichen Verlauf genommen. Nachdem nämlich durch den Vertreter der Beklagten zunächst die wich­tigsten und generellen Erwiderungen in einem Schriftsatz dem Gericht übermittelt wären, wurde dem Vertreter der beklagten Betriebsräte statt einer Erwiderung der Direktion der Gaswerke A.-G. bereits das Urteil des Arbeitsgerichts zugestellt, das in feinem Tenor folgendermaßen lautet:

,, Die Betriebsratswahlen für die vorstehend aufgeführten Werke werden für ungültig erklärt. Diese Entscheidung ergeht fostenlos und ist endgültig."

Das Arbeitsgericht Berlin hat hier in einer Angelegenheit, in der es sich um die Interessenvertretung von mehr als 6800 Arbeitern und Angestellten handelt, ohne Anhörung der Parteien, ohne Ansehung einer mündlichen Verhandlung den Wünschen des Unternehmers auf Beschränkung der Betriebsvertretung mit einer Beschleunigung Rechnung getragen, die bei anderen Streitigkeiten oftmals sehr er­wünscht wäre. Dieser gewaltige Abbau der Betriebsräte ist von der Belegschaft mit der größten Entrüstung entgegengenommen worden. Ganz besonders empört ist die Belegschaft über die Art, wie das Arbeitsgericht Berlin in solch wichtigen Streitigkeiten entscheidet.

Wie nach Zustellung des Urteils bekannt geworden ist, hat die Direktion der Gaswerke auf den Schriftsaz der beklagten Betriebsräte

dem Gericht eine umfangreiche Erwiderung übermittelt. Es muß aber festgestellt werden, daß diese Erwiderung weder den beklagten Betriebsräten noch deren Prozeßbevollmächtigten, dem Vertreter des Gemeinde- und Staatsarbeiterverbandes, bis heute vom Arbeits­gericht zugestellt worden ist.

Es wird nach Errichtung der neuen Arbeitsgerichte Aufgabe der zuständigen Instanzen und auch Pflicht der freien Gewerkschaften sein, derartige Praktiken im neuen Arbeitsgerichtsverfahren unter allen Umständen zu unterbinden.

*

Nachschrift der Redaktion: Nach dem Betriebsrätegesetz ist es allerdings zulässig, oh ne mündliche Verhandlung zu entscheiden und sogar endgültig zu entscheiden. Das vorliegende Urteil, das ein flares Fehlurteil ist, fann also nicht mehr angefochten werden. Um so mehr ist es die Pflicht des Gesetzgebers, die vormärzliche Be­ftimmung des schriftlichen Gerichtsverfahrens schnellstens ver schwinden zu lassen. Im vorliegenden Fall ist das administrative Justizverfahren besonders deshalb eine Herausforderung des Rechts­empfindens, weil hier der Magistrat der Stadt Berlin unter verschiedenen Personen und Einrichtungen

und Richter war.

-

-

wenn auch

zugleich Kläger

Streik der Bremer Metallarbeiter. Um den Achtstundentag.

91 Broz, die Ungelernten 85 Broz. des Lohnes ber Gelernten be tommen. Dieser Schiedsspruch wurde von den Metallarbeitern mit erdrückender Mehrheit abgelehnt. Der Streit wird in voller Geschlossenheit geführt. Am Montag sollen nochmals Verhandlungen vor dem Schlichter stattfinden, der den Verfuch machen will, den Streit durch eine Vereinbarung beizulegen.

Das Nachrichtenmonopol des Vorwärts". Und die böswillige Unfähigkeit der Roten Fahne".

Die Redaktion der Roten Fahne" versteift sich darauf, die An­gestellten des Metallarbeiter- Verbandes verantwortlich zu machen für den Blödsinn, den die Rote Fahne" in gewerkschaftlichen An­gelegenheiten veröffentlicht. Das Bolschemiſtenblatt ist von seiner lächerlichen Behauptung, daß die Mehrheit der Metallarbeiter Berlins Leser der" Roten Fahne" seien, zurückgekommen. Sie be­hauptet heute nur noch, daß sie von mehr Metallarbeitern gelejen merde als der Borwärts". Diese erheblich bescheidenere Be­

hauptung beweist aber nicht minder, wie wenig genau man es in Kommunistenfreisen mit Behauptungen nimmt. Dann schreibt das Blatt unter anderem::

Fest steht, daß der Kollege Ulrich vom DMB. nach jeder BBMJ- Berhandlung und auch nach den Verhandlungen vor dem Schlichtungsausschuß allein dem Vorwärts" persönlich oder telephonisch die Ergebnisse überbrachte.

Hierzu können mir nur erflären, daß diese Behauptung genau so unwahr ist, wie die Behauptung, daß Genosse Urich oder die Ortsverwaltung des DMV. die Funktionäre aufgefordert hätten, feine Versammlungen zu organisieren. Dieser Schwindel ist angesichts aller Funktionäre einschließlich der fommunistischen- angesichts aller Funktionäre festgestellt worden.

Was nun das Nachrichtenmonopol" des Vorwärts" in gewerkschaftlichen Fragen betrifft, so besteht es vorwiegend darin, daß die Redaktion des Borwärts" nicht darauf wartet, daß man ihr Nachrichten zuträgt, sondern sich selbst darum bemüht. Dieses Nachrichtenmonopol besteht weiter in der Tatsache, daß die Redaktion des" Borwärts" die gewerkschaftlichen Nachrichten nicht, wie es die Rote Fahne" täglich tut, böswillig verdreht. Die Redaktion des Vorwärts" geht von diesem Grundsatz auch dann nicht ab, wenn es sich um Ortsverwaltungen handelt, die unter fommunistischer Leitung stehen. Das Nachrichtenmonopol des Borwärts" in gewerkschaftlichen Angelegenheiten ist aber auch zum guten Teil darauf zurückzuführen, daß wir alle unsachlichen Angriffe unterdrücken, daß wir die Aufgabe eines Arbeiterblattes darin sehen, den Kampf der Gewerkschaften zu unterstügen.

Die Redaktion der Roten Fahne" hat eine andere Theorie und Pragis. Sie fieht ihre Aufgabe vor allen Dingen in der Be­kämpfung der Gewerkschaften, sofern diese Gewerkschaften nicht von Kommunisten geleitet werden. Sie sieht ihre Aufgabe darin, alle Gewerkschafter, die sich nicht unter die Knute von Moskau beugen, in der gemeinsten Weise zu verunglimpfen. Von diesen Gewerkschaftern dann noch verlangen, daß sie dem Bolschewisten­blatt Berichterstatterdienste zu leisten hätten, dazu gehört die ganze mostovitische Unverfrorenheit.

Kommunistische Zandarbeiterpolitik.

Alles der Agitation zuliebe!

Das Bestreben der Kommunisten, durch Agitationsanträge zu prunten, hat ihnen wieder einmal eine schwere Blamage be­reitct.

Als fürzlich im sächsischen Landtag das Kapitel Staatsgüter" beraten wurde, beantragten sie unter anderem auch, daß die wöchentliche Arbeitszeit auf den Staatsgütern 48 Stunden betragen solle. Außerdem fönnten noch 100 Ueber­stunden gemacht werden. Die sozialdemokratische Fraktion gemach hat im Ausschuß gegen den Antrag gestimmt, selbstverständlich nicht aus Feindschaft gegen die 48- Stunden- Woche, sondern weil der ichlechterung der bestehenden Verhältnisse schaffen fommunistische Antrag praftijd) eine Ber= würde. Nach dem zurzeit geltenden Tarifvertrage ist bereits eine stunden festgelegt. Gesamtarbeitszeit DON pro Jahr 2400 Arbeits­Das ergibt eine Wochenarbeitszeit von 48 Stunden Nach dem kommunistischen Antrag kommen aber zu den 50 mal 48 Stunden noch die 100 Ueberstunden, so daß die jähr= liche Arbeitszeit nicht, wie durch Tarif festgelegt, 2400 Stunden, fordern 2500 Stunden betragen würde.

Wer die Verhältnisse fennt, weiß, daß es in der Landwirtschaft mit ihrer Saisonarbeit gar nicht möglich ist, die Arbeitszeit so zu gestalten, wie etwa in der Industrie. Das sehen die Kommunisten auch ein, daher ihr Antrag auf 100 Ueberstunden. Aber damit hat fich die Fürsorge" der KPD. für die Landarbeiter noch nicht er­schöpft. Sie fordern unter anderem auch die Gewährung von 30 Beninern Kohlen und einem Raummeter Holz an verheiratete Landarbeiter. Der Deutsche Landarbeiterverband und die Betriebsräte lehnen aber die Gewährung von De­putat ab. Gie fordern im Interesse der Freiheit und der Unab­hängigkeit des Landarbeiters im Gegenteil, daß keine Deputate, jondern nur ein anständiger, ausfömmlicher Bar. Iohn ausgezahlt wird.

Bremen , 28. Mai. ( Eigener Drahtbericht.) Die Bremer Metall­arbeiter befinden sich im Streit. Nach langwierigen, aber ergebnis­losen Verhandlungen mit den Unternehmern wurde vom Schlichtungs­ausschuß ein Schiedsspruch gefällt, der die wöchentliche regel: mäßige Arbeitszeit auf 48 Stunden festsetzt, mit der Maßgabe, daß die Unternehmer bei wirtschaftlichen Notwendigkeiten des Betriebes möchentlich bis zu drei Ueberstunden anordnen können. Hierfür ist ein Buschlag von 15 Proz. zu zahlen. Für alle weiteren Ueberstunden bedarf es der Zustimmung des Betriebsrates. Der Zuschlag erhöht sich dann auf 30 Proz. Der Schiedsspruch hat zum ersten Male auch die Urlaubsfrage geregelt, und zwar, je nach der Dauer der Beschäftigung, drei bis acht Tage Urlaub fest- Berantwortlich für Politik: Sictor Schiff; Wirtschaft: G. Klingelhöfer; Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton : R. H. Döscher; Lokales gesetzt. Gleichzeitig erhält der Schiedsspruch eine Bestimmung und Constiges: Frig Karstädt ; Anzeigen: Th. Glode; fämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Verlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Vorwärts- Buchdruckeret über die Lohnstaffelung. Danach sollen die Angelernten und Berlagsanstalt Baul Singer u Co., Berlin SW 68, Lindenstraße 3.

3

Bünde in Westfalen Elektrische

mitten in viehreicher Gegend, ist die Geburtsstätte der so feinen

Anlagen

10-12 Monatsraten, auch ohne Anzahlung Vertreterbesuch and Kestenanschläge on­verbindlich!

G.Joh. Reincke& Co. Berlin- Schöneberg, Maxsti aße 6. Stephan 8270.

Auf Teilzahlung

Dörffler Würstchen Herren-, Damen- Garderobe

Sie gehen von dort in Millionen von Paaren in die Welt und erfreuen überall! Für jede Gelegenheit und jeden Geschmack sind sie das Richtige! Dörffler- Würstchen kann man sich nicht leid essen, weil sie eine sehr feine Würzung haben und abwechselnd in verschiedenen Sorten: Dörffler- Würstchen

in Dosen von 2, 4, 5, 6, 8, 10 und 12 Paar, Dörffler- Bouillonwürstchen

in Dosen von 2, 4, und 8 Paar à 75 Gramm, Dörffler lange Bock mit Speckwürfeln in Dosen von 2. 4 und 8 Stück à 75 Gramm, Dorffler Westfälische Bauernwürstchen in Dosen von 3 und 6 Paar à 100 Gramm. auf den Tisdt kommen können.

Anzüge, Gummi- Mäntel, Kleider MÖBEL

bis 18 Monatsraten Schlaf-, Speise-, Herrenzimmer

OPEN

FAHRRÄDER

für

300

wöchentlich

Vorführung und Verkaufsstellen: Andreasstraße 16

Senefelderstraße 30

Weddingstr. 5( Cigarren- Geschäft) Oberschönewelde, Edisonstr. 53 Brunnenstraße 80

Neukölln , Steinmetzstraße 103 Neukölln, Okerstraße 6 Verlangen Sie unverbindlich Vertreterbesuch

TEL. BISMARCK RADIOGM

4273-75

B. H. BERLIN W 50, Kurfürstendamm 17

Küchen, Einzelmöbel, Federbetten Bevor Sie Tapeten kaufen!

Antel Gr. Frankfurter Str. 34

( Strausberger Platz).

Der gute Kapitän­Kautabak ist in den meisten Zigarren­

geschäften erhältlich

C. Röcker, Berlin Lichtenberger Straße 22, Kgst. 3861

müssen Sie die Ausstellung der Tapeten- Spezialfirma

Tapeten- Stahlke

Lindower Straße 5

im Ringbahnbogen am Ausgang Bahnhof Wedding, Unter­grundbahn- Station Wedding gesehen haben. 4 Schaufenster lichtbeständige Tapeten mit billigen Engrospreisen überzeugen. Durch Waggonweisen Engrosbezug 40% Ersparnis! Der weiteste Weg lohnt!

-