Somttag 5, Juni 1927
!us öer Dilm-ANelt
Settage des vorwärts
DasproblemöesZilmrepertoires Bei den Filmfachleuten herrscht das Vorurteil, daß man früher gespielt« Filme, und mögen sie einen noch so großen Erfolg erzielt haben, nicht wieder aufleben lassen kann. Eine groteske Borstellung! Der Film muß also dauernd von der Hand in den Mund leben und sst immer darauf angewiesen, das vorzuführen, was die Saison gerade gebracht hat. Man stelle sich denselben Zustand beim Theater vor, und man wird begreifen, wie sehr der Film noch im Entwick- lungsstadium steckt, welche Anomalien ihn noch beherrschen. Was als Begründung angeführt wird, daß nämlich die Filme technisch zu bald veralten und daß vor allem Tracht und Mode— außer in historischen Filmen— nach kurzer Zeit nicht mehr wirken, scheint wenig zu bedeuten. Denn erstens sst die Mode zurzeit ziemlich stabil, und dann sind wir durch den Film daran gewöhnt, Moden aller Jahrhundert« zu sehen, sogar neuerdings die scheußliche der achtziger und neunziger Jahre. Es bleibt also eine ganz unrationelle Wirtschaft und ist vom künstlerischen Standpunkt unverantwortlich, wenn bedeutsame Film« nach einer Saison für immer von der Bild- fläche oerschwinden sollten. Noch verfügt der Film über genügend Kräfte und Stoff«, um in jeder Sasson genügend neue Bildspiele schaffen zu können. Wer eines Tages dürfte auch dieser Siegeszug ein Ende finden. Noch sst die Götterdämmerung für das Fllmrepertoire nicht hereingebrochen. Trotzdem beginnt man in diesem Sommer ein Re- pertoire aus erprobten und bewährten Filmen versuchsweise ein- zuführen. Mit gutem Grund«. Denn die neuen Filme, die in den letzten Wochen uns vorgesetzt wurden, waren leider fast alle Nieten. Lubitschs Besuch gab den besonderen Anlaß, seine„Madame D u b a r r y* wieder hervorzuholen: es wurde em voller Erfolg. Im Tauentzie n-Palast hat man diese Woche einen der besten Chaplin-Filme, den„Goldrausch", ins Reperwire genommen, im Gloria-Palast den„Nju" mit der Bergner und Jannings. Beide Filme sind in ihrer Art einzig, und man kann sich nicht vor- stellen, daß sie durch irgendwelche neue Filme auch mit den gleichen Darstellern und Sujets irgendwie erfetzt oder überboten werden könnten, wie es ja bei wirMchen Kunstwerken nicht anders sein kann. Diese wunderbare Mischung von Ernst und Komik, von Märchenwelt und Wirklichkeit, diese Laune, die an Abgründen jon- gliert, das tief« Mitgefühl mit der Not der Menschen und alle die persönlichen Reize, die Chaplin umwittern, machen seinen„Gold- rausch " zu einem unvergleichlichen Erlebnis. Aehnliches kann man von„Nju" sagen. In keinem anderen Film ist das Thema der un- glücklichen und verlassenen Liebe mit solcher Zartheit und Wehmut angeschlagen worden als in diesem, und nirgendwo hat die Bergner ihre stille, feine Kunst— im wunderbaren Kontrast zu Jannings gutmütiger Massivheit— eindringlicher ausgebreitet als in diesem psychologischen Film. Welch ein Schade wäre es, wenn solche Meisterwerke der Filmkunst nicht mehr erschaut und erlebt werden könnten! D.
vie Zilme öer Woche. ,primauerttebe.� (Veba-Palast Atrwrn.) Endlich einmal ein Film, der ernst genommen werden muß, der Anklagen hinausschreit, die nicht ungehört verhallen dürfen. Er behandelt das Problem der unverstandenen Jugend. Eisern« Autorität, die nichts anderes als die blinde Unterwerfung will, be- drängt diese Jugend. Da ist der Reg.-Baumeister Karsten, der sein Mündel Rolf streng erzieht, alle Freude aus seinem Leben bannt und dadurch in dem heranwachsenden Jungen die Dual um den im Kriege gefallenen Voter ins Namenlose steigert. Aber auch der Oberstudienrat Frank liebt d i e Sorte von Autorität, die direkt Lebensmöglichkeiten ersttckt. Er treibt den Primaner Hohlweg in den Tod. dem ein Stipendium den Besuch des Gymnasiums«rmög- lickst. Wie die anderen Schüler hat auch dieser heimlich an einem Kneipabend teilgenommen. Die anderen entkommen, der Lehrer packt nur diesen einen, der die Worte zu hören bekommt:„Du wirst nicht versetzt, so war ich dein Ordinarius bin." Und den Toten sckpnäht der Herr Ordinarius in der Gedächtnisrede. Da verläßt Rolf Karsten, der Freund des Toten, während der Rede die Aula. Er hält seinem Freund« die Totenrede, und die Primaner kommen heimlicherweise nachts zu einer Ehrung ihres Freundes auf dem Friedhof zusammen. Nun kämpft der Oberstudienrat um seine durch Rolf Karsten bedroht« Autorität. Dieser Vengel steht zu seinem toten Freund, dieser Bengel hat es gewagt, als der Oberstudien- rat— der Hauptmann in der Etappe— das Aufsatzthema stellte, „Was lehrt uns der Weltkrieg 1S14 bis 1918?", einen pazifistischen Aufsatz zu schreiben. Durch Schikane bringt der Oberstudienrat es dahin, daß Rolf Karsten von der Schul« gewiesen wird. Beinahe wäre er denselben Weg gegangen wie sein Freund, wenn nicht der Zufall es so gefügt hätte, daß er die Waffe gegen den Opernsänger Aaseria richtet, der frech Rolfs Jugendfreundin Ellen, die Tochter des Oberstudienrats, überfällt. Der Untersuchungsrichter ist ein ver» stehender Mensch, er rettet die Jugendlichen und öffnet auch dem Vormund und dem Oberstudienrat die Augen darüber, daß sie falsche Erziehungsmethoden anwandten. Alfred Schirokauer schrieb im Verein mit zwei Helfern das Manuskript, das nie die gewissen Voraussetzungen der Gefühls- überschwenglichkeiten und der plötzlichen Handlungen außer Acht läßt, die nötig sind, um die ganze Atmosphäre der Heranwachsenden zu schildern. Herbert Nossen verfaßte die Texte, obwohl sie
viel« Worte enthalten, sst auch nicht«in Wort zuviel. Grete Moosheim als Ellen und Wolfgang Zilzer als Rolf Karsten boten Glanzleistungen. Martin Herzberg lieh dem unglücklichen Max Hohlweg gequälte Augen und ein schüchternes. Benehmen. Trefflicher« Typen, die wirtlich mit wünschenswerter Deutlichkeit Anschauungen verkörperten, waren Fritz Kortner als Reg.-Bau- meister Karsten, Jaro Fürth als Oberstudienrat Frank, Agnes Straub als güttge, stets mütterlich fühlende Tante, Paul Otto als gerecht denkenwollender Direktor und Hans A l b e r s als der Sänger Blaseria. Robert Land wartet« mit einer durchdachten Arbett auf, in jeder einzelnen Szene waltete Sorgfalt, und dabei ließ er seine Regie stets von den praktischen Erfordernissen des Films ausgehen. Im ganzen Film fand ein ernster Wille sein Ziel. Es waren vor der Uraufführung Mächte am Werk, den Film abzudrosseln. Sie redeten etwas von Verächtlichmachung der Lehrerschaft usw. Sie setzten sich nicht durch, aber wenn sich die Ideen von der Lieb« und dem Versteht, durchsetzen, die dieser Film predigt, dann geraten gewisse Prunkstücke der Reaktion in die Rumpelkammer. e. b. ,ver Mann mit öer peitsche." (CopHoL) Glückliches Amerika , wo auch die Erwachsenen den Geschmack an der jungen Literatur behotten und die Freude am Abenteuer und Heldentum. Glückliches Amerika aber auch, da es einen Fair- banks hat, um diese Helden zu verkörpern. Fairbanks ist in diesem Film sozusagen sein eigener Sohn, denn dieser Don Cesar de Dega
ganz in den Bahnen des Vaters. Nur daß sich nicht um einen Freiheitstampf dreht, sondern nur um persönliche Abenteuer. Ein Meister in allen Körperkünsten, zeigt Vega-Fair- banks seine Gewandtheit, seinen Mut und seinen Adel. Als Spe- zialität handhabt er diesmal die lange Peitsche, mit der er die fabel - haftesten Kunststücke vollbringt. Er vermag ein Licht damit auszu- blasen oder auch sich Feuer zum Herd für seine Zigarette damit zu holen, einen Gegner damtt kampfunfähig zu machen, einen wütenden Stier zu fangen oder auch an ihr auf irgendeinen Balkon empor- zuklettern. Mit einem Male wird aus dem Spiel ernst. Bei Hose eingeführt, kommt Don Cesar in den Verdacht des Mordes, aber treue Liebe wacht. Die junge Spanierin, deren Liebe er im Sturm erobert hat, behält den Glauben an ihn, und er weiß sich gegen alle Kabalen und Ränke durchzusetzen, den wahren Schuldigen zu ent- larven und sich in einem gloriosen Endkampf gegen eine Welt von Feinden zu behaupten. Hierbei kommt ihm sein Bater aus Amerika zu Hilfe, und«ir haben das Vergnügen, den Alten und den Jungen nebeneinander(selbstverständlich von demselben Fairbanks gespielt) ihre unvergleichlichen Leistungen im Fechten zeigen zu sehen. Der ganze Film ist eine einzige Bravourarie, ein Hohes Lied auf den durchgebildeten Körper, der alles meistert. Man wird nicht einen Augenblick müde, Fairbanks zu bewundem, wenn einem auch die ganze Handlung märchenhost vorkommt und man sie lieber in die unbestimmte Phantasiewelt Ariosts als in ein Milieu des 19. Jahr- Hunderts verlegen möchte. Donald C r i s p, der Regisseur, stellt den Gegenspieler dar, den bösen, schwarzen Spanier, aber er weiß ihm Figur zu geben. Die umkämpfte Schöne ist dagegen leider eine so langwellige Amerikanerin, daß man sie sich als Kampsobjekt nicht gern vorstellt. D. ,vas helöenmäöchen voa Trentov." (Alozartfaal.) Auch die Amerikaner hoben ihre Jungfrau von Orleans gehabt, wenn wir auch im Geschichtsunterricht nichts davon erfuhren. Wäh- rend des amerikanischen Befreiungskrieges, der die 13 Kolonien vom englischen Mutterlande loslöste, hat sie ihre Heldenrolle gespielt. Wie Schillers Jungfrau unterlag auch sie der Liebe zu einem Engländer. Erfreulicherweise focht dieser Engländer auf amerikanischer Seite, und so steht dem glücklichen Ende nichts im Weg«. Von Liebe und Heldentum schwärmt also der Film, aber daneben gibt er auch allerlei kulturhistorisch interessante Details, wenn er auch die poliiisch-wirt- schaftlichen Verhältnisse und damit die Kriegsursachen ganz kurz ab- macht. Auch der Befreiungskrieg selber wird nur in einer großen Episode herangezogen, dem Uebergang Washingtons über den ver- eisten Delaware am Weihnachtsabend. Dieses auch historisch bedeut« same Ereignis sst in aller Breite und mit größter Sorgfalt inszeniert. Die Kulturbilder aus der Zeit zeigen uns sehr Merkwürdiges: eng- lische Bürger werden wegen bestimmter Verbrechen in die Kolonien deportiert und dort gegen Mcistgebot als Leibeigen« verauktioniert. So kommt unser Held, ein ehemaliger englischer Kapitän, in das Haus eines wohlhabenden Gutsbesitzers. Seine stolze Tochter ver- liebt sich auf den ersten Mick in ihn und hält zu ihm, auch als der Aufstand ausbricht und er auf Seite der Amerikaner Dienste nimmt. Die Familie des Mädchens bleibt nämlich königstrcu, und so er- möglichen sich mannigfache gefährlich« Verwicklungen, sie befreit ihn und soll dafür selber vor ein Kriegsgericht gestellt werden. Aber der englisch « General, zu dem sie geführt wird, ist in der allerbesten Weihnachtslaune, und so hat sie noch einmal Gelegenheit, der Sache ihres Geliebten zu dienen. Sie bringt Washington den Aufftellungs- plan seiner Gegner eben in jener bitterkalten Weihnachtsnacht, da der englische General keinerlei Angriste erwartet. Die Amerikaner über- rump«ln die Engländer, und der als Spion gefangen genommene Held und Liebhaber wird im letzten Augenblick befreit, da er eben erschossen werden soll. Allerlei Episodisches schlingt sich um die Hand- lung. Vor allem wird Washington gebührend in Szene gesetzt und das vergnügliche Leben der englischen Offiziere ironisiert. Das Ganze ist nicht gerade ein« Meisterleistung des Regisseur» Mason H o p p e r, aber doch in vielem interessant. Don den Darstellern sst Marion D a o i e s als schönes und standhaftes Mädchen und S i e g m a n n als jovialer englischer General zu nennen. Eine der reizenden Kinderkomödien mit Du st er und seinem getreuen Hund« D r o w n i e ging voran. r.
»Valencia ." (llfa-Palafi«im Zoo.) Die Wett hat Sorgen, beispielsweise die, wie der längst vv; weht« Schlager„Valencia " entstanden ist. Wirklich interessant zu wissen, daß ihn ein Klavierspieler mittleren Formats, von Johannes Riemann mit gedämpftem Weh im Herzen und neckisch ge- kräuselten Haaren gespielt, unter unerhörtem Liebesleid in den Film gesetzt hat. Selbstverständlich sst Valencia eine glutäugige Spanierin, eine wild temperamentvolle Carmen, die in diesem Falle mit Blumen und zerknitterten Männerherzen handelt. Sie wird von dem Komponisten und von einem deusschen Seemann geliebt. Aber der bläuige Blondhaar geht dann zu einer stillen und stammen Micaela, zeugt mit chr Kinder und beackert, kasttlianische Erde. Das tut er, nachdem er furchtbare Liebesirrungen hinter sich gebracht hat. Valencia aber wird eine berühmte Tänzerin und heiratet ihren nun auch berühmt gewordenen Komponisten. Ein Graf, der mit seinen Verführerollüren das Stück anmuttg belebt, hat das Nachsehen. So «ndet« Liebesleid und-wft und ein finsteres Filmmanuskript. Und weil der Verfasser Einfäll« nur stwm Hörensagen kennt, und er die Handlung nun schon einmal nach Spanien verlegt hat, müssen die obligaten Etterkämpfe, das bekannte spanische Strahentreiben und feierlich zelebrierte Prozessionen die Handlung auffüllen Helsen . Ein wilder, andalusischer Stter kann sich nicht genug in Großaufnahmen bewundern lassen, während das Orchester über den unzähligen Wiederholungen d«« Toreroliedes fanst entschlummert. Das Opern- spamen sst eben unsterblich,„Carmen" Hot auf die Phantasielosen verheerend gewirkt. Zu diesen rechnet sich plötzlich auch Jaap Speyer , der sonst auf einer erfreulicheren Ebene logierte, er hat eingesehen, daß das zwecklose Zerdehnen der Handlung wenigstens die Akte füllt, und Speyer füllt die Akte mit allerlei Dagewesenem. Dazu hilft ihm Maria Dalbaicen, die sehr hübsch aussteht, sich dämonisch kostümiert und ihre Menschenstudien scheinbar nur an mittelmäßig begabten Vertreterinnen der Carmen-Partie gemacht hat, und weil das Carmen-Scliema so nahe liegt, erfreut Dorothea Wieck mit einer zarten Micaöla-Neuauflage. Oskar Marion ist echt und gerade, betont aber zu stark das bieder« Herz in der Brust. Außerdem bemühen sich noch ein paar Herren und Damen freibleibend um einen guten Eindruck. F. S.
»Ehekonflitte." (prlmus-Palafi.) Also sie war ehemals Tänzerin, und er ist Diplomat, und dann platzt in ein« glückliche Ehe der frühere Tanzpartner hinein. Hoch- spannung, die sich in eine Trennung der Ehegatten auflöst. Aber der Partner renkt alles ein, indem«r einen Geheimvertrag ent- wendet und ihn im letzten Augenblick wieder zurückgibt. In der Zwischenzeit finden sich die getrennten Ehegatten, das Unglück führt sie zueinander. Das sst ungefähr der Inhalt. Aus nicht weiter zu erkennenden Gründen wird der Film als Bluff bezeichnet. Man fragt erschüttert: Warum? Ja, warum Bluff? Vielleicht wollte man das Publikum durch diese abgründige Langeweil« bluffen. vielleicht wollte man untersuchen, was sich em harmloser Zuschauer alles bieten läßt. In dem Film ist keine Spur von Witz, kein Ansatz zur Parodie oder zum Bluff. Das Manuskript von Erich Herzog hält sich im absolut Trivialen auf, und der Regisseur Alfons B e r t h i e r entbreitet liebevoll bis in die kleinsten Details diese Requisiten, die jeder Durchschnittsfilm seit Erfindung der Kine- matographie gebraucht. Berthier weiß weder zu konzentrieren noch zu steigern, noch aus den Schauspielern etwas zu machen. Lotte L o r r i n g, auch Werner P i i t s ch a u bleiben konventionell und Victor C o l a n i hat nicht die spielerische Leichtigkeit und die Eleganz für den großen Manager und ReMeur dieser Bagatellen. Neben den„Ehekonflikten" läuft ein unwahrscheinlich primittver, amerikanischer Rührungsfllm„Menschen der Nacht", der an- genehm die Tränendrüsen massiert und alles in Schwarz und Weiß aufteitt._— t. »Die Königin ües Varietes."' (Emeikc-Pawsl.) Der Regietätigkeit des Dr. Johannes Guter folgte man bisher mit einer gewissen Aufmerksamkeit. In seinen Arbeiten steckt« zu Anfang zieinlich viel ernstes Wollen, aber auch das Spüren nach neuen Wogen. Ein Rieseneerfolg blieb ihm versagt, bis„Der Schnellzug der Liebe" herauskam. Von da ab hielt man allgemein Dr. Johnnes Guter für den Mann, dessen Regie man nette Lustig- keiten anvertrauen konnte. Und er schuf lustige Filme, von denen es keiner wieder zu einem großen Erfolge brachte, von denen jedoch auch keiner den Durchschnitt unterbot. Das blieb„der Königin des Varietes" vorbehalten. Hier ist ein schlechtes Manuskript wirtlich nicht als Komödie ausgenutzt, die zusällig entstandene Verwicklungen zu einem lustigen Ende führt. Es gibt überhaupt kaum Berwicke- lungen, es gibt nur eine mit gar keinem Sinn für Raum und Zeit erzählt« Geschichte von einem Revuestar, der einen kleinen Klavierspieler zu einem großen Kapellmeister macht. Um mit einem eigenen Werk auftreten zu können, stiehlt der Kapellmeister die Arbeit seines Freundes und verhunzt sie, indem er ihr das Rouiantische nimmt und sie in das Tempo der heuitgen Zeit einspannt. Zum Schluß wird der Dieb belohnt, denn er bekommt das Mädel, das er liebt. Harry Halm war krampfhaft bemüht, durch Lächeln und Liebenswürdigkeit dem Dieb sympathische Zuge zu verleihen. Helene Hallier versagte in ernsten Momenten ganz, erst einmal weil die Momente nicht ernst, sondern albern waren, und zweitens weil sie offenbar nie richtig vor der Kamera stand. Ellen Kürty wollte offenbar parodssttsch(ein, aber ihr„natürliches" Spiel setzt sich aus Uebertreibungen zusammen. Der reine Film, von dem die Unentwegten ja immer noch meinen, er sei uns irgendeine künstle- rifche Darbietung schuldig, geht leer aus. Photographierte Revue- szenen sind Abklatsch, aber kein Ringen um filmische Ausdrucks- Möglichkeiten. Die Texte waren sicher die schlechtesten, die man seit langem zu lesen bekam. So heiß wird ja kein Sommer, um eine derartige Verdunstung von Gehirnschmalz zu rechtfertigen. e. b.