Die Unorganisierten als Lehrmeister.

Wie die KPD  . Gewerkschaftspolitik macht.

Die„ Rote Fahne  " ist ganz aus dem Häuschen über das Pfingst­treffen der Roten Frontfämpfer. Nun muß sich alles, alles wenden. Auch in den Gewerkschaften. Sie schreibt:

,, 250 000 Rotfrontkämpfer und Arbeiter, versammelt zum 3. Reichstreffen des RFB., gelobten, in den Betrieben und Ge­merkschaften als Pioniere des unverföhnlichen Klaffenkampfes ihre ganze Kraft einzusetzen."

250 000? Warum nicht eine Null mehr anhängen?

Also in den Gewerkschaften sollen sie" Rote- Front- Politik“ machen. Freilich wäre die Voraussetzung dazu, daß die Roten Front fämpfer zunächst wenigstens gewertschaftlich organisiert find. Man müßte annehmen, daß sich das bei so überaus revo­lutionären Kämpfern" von selbst versteht. Die Rote Fahne  ", die es ja missen muß, schreibt aber:

Das ist aber nur möglich, wenn RFB., Rote Jungfront und RFMB. eine systematische Werbearbeit zur Stärkung ihrer Reihen durchführen, wenn sich jeder RFB.- Kamerad freigewerkschaftlich organisiert."

Also das sind die flaffenbewußten„ roten" Fronttämpfer. Sie find nicht einmal Mitglied ihrer Berufsorganisation, ginen

Beweis für die gewerkschaftsfeindliche Haltung der KPD. kann man sich schwer denten. Das ist die Frucht der systematischen Heze der RBD. gegen die Gewerkschaften. Was freilich die KPD  . nicht hin­dert, immer wieder zu behaupten, ihr sei es zu danken, wenn es in den Gewerkschaften wieder aufwärts geht.

Diese revolutionären" Unorganisierten sind natürlich die ge­gebenen Lehrmeister der organisierten Arbeiter:

Deshalb ist es nötig, daß jekt überall Delegationen in den Betriebs- und Gewerkschaftsversammlungen, in den Ber ſammlungen der außerparteilichen Organisationen, in öffentlichen Berjammlungen des RFB.  , in gemeinsamen Versammlungen mit den Arbeitern des Reichsbanners über die politische Bedeutung des Aufmarsches in Berlin   berichten und die Aufgaben der Ar­beiterklasse im Kampf gegen den imperialistischen Krieg und Bürgerblock behandeln."

Also gegen den imperialistischen Krieg? Schön. Die organi. sterte Arbeiterschaft ist der natürliche Feind des Krieges. Es fann uns nur freuen, menn auch die Unorganisierten sich uns anschließen. Aber wie? Wir zitieren:

„ Gegenüber diesen sozialdemokratischen Bölterbundsphanta| Organisationen, in den letzten Jahren mit immer befferem Erfolge fien gilt es, den Arbeitern zu beweisen, daß nicht inter nationale Schiedsgerichte, sondern die Organisierung des Generalstreiks, die Organisierung des revolutionären Krieges gegen die Bourgeoisie, die Durchführung des Bürgerkrieges gegen den imperialistischen Krieg, das heißt, der Sturz der Kapitalisten­flaffe, die einzige Sicherung des Friedens ist."

Also die Organisierung des Krieges ist die einzige Sicherung entstellen. Die Rote Fahne  " spricht ausdrücklich vorher von der des Friedens! Man glaube nicht, daß wir den Sinn dieses Bitats ,, attiven Unterstützung der Sowjetunion  ".

Das ist so tommunistische Gewerkschaftspolitik. Es werden „ Delegationen aufgezogen, Resolutionen eingebracht, Reden und Fahnen geschwungen. Von der Beitragszahlung, von der eigentlichen Arbeit aber drückt man sich nach Möglichkeit. Denn die KPD  . mit ihren zum Teil unorganisierten Kämpfern" weiß, daß sie sich auf die organisierte Arbeiterschaft verlassen fann. Sie weiß, daß sie es diesen so viel geschmähten reformistischen Gewerkschaften und der Sozialdemokratie zu danken hat( sie dankt es ihnen freilich nicht), hinter einem deutschen Mussolini   herlaufen, sondern die Möglichkeit wenn die revolutionären Unorganisierten nicht als Schwarzhemden haben, das Sowjetbanner zu schwingen.

fich um die Ausbildung der Lehrlinge in diesen Betrieben bemüht haben, fehle auch ihnen der feste gefeßliche Boden, um durchgreifende Erfolge zu erzielen. Was über die Beschäftigung der sonstigen Jugendlichen im Gefeßentwurf gesagt werde, sei außerordentlich dürftig und rechtfertige auch aus diesem Grunde keineswegs die Ausnahmestellung der Landwirtschaft.

des

Bemerkenswert ist dann die Feststellung des„ Landarbeiters", Reichsarbeits- und des Reichswirtschaftsministeriums habe die daß die eigentlichen Väter des Gesezes vernünftiger waren als die Reichsregierung. Der frühere Referentenentwurf Landwirtschaft einbezogen, dann habe aber das Trommelfeuer der landwirtschaftlichen Unter­nehmer auf das Reichsernährungsministerium begonnen, das dann auf die Reichsregierung weitertrommelte.

,, Man tomme uns nicht," so wird im„ Landarbeiter" zum Schluß wörtlich erklärt, mit dem Versprechen einer Sonderregelung für die Landwirtschaft. Die Landarbeiter sind mit derartigen Ver­sprechen bisher stets genarrt worden. Wo sind diese Sonderrege­lungen in der Vergangenheit, die den Landarbeitern gleiche Vor­teile bringen wie den gewerblichen Arbeitern? Das Sonderrecht geres Recht für die Landarbeiter. in der Gesetzgebung für die Landwirtschaft war stets ein gerin

Achtung, Bauarbeiter! Bei der Baustelle Lüneburger Straße der

Berufsausbildungsgesetz und Landwirtschaft Firma Bolenify u. 3öllner beſtehen wegen der wödenemert­

Gegen die Ausschaltung der Landarbeiter.

In dem Verbandsorgan des Deutschen Landarbeiterverbandes „ Der Landarbeiter" Nr. 10 wird zu dem Versuch der Reichsregie­rung Stellung genommen, die Landarbeiter von dem Vorteil des den gesetzgebenden Körperschaften zur Beratung vorliegenden Be­rufsausbildungsgefeges auszuschließen.

schaft Berlin  . Der Borstand.

Jugendgruppe bes 3d. Heute 19% Uhr finden folgende Beranstaltungen Statt: Bezir: Charlottenburg  : Jugendheim Rosinenstr. 4. Vortrag: Der Kampf um das freie Wochenende"( Dr. Norbert Marg). Bezirk Schöneberg: Jugend­heim Hauptftr. 15( Thüringenzimmer). Vortrag: Die neue Berordnung über die Arbeitszeit"( Eschbach).

-

Freie Gewerkschaftsjugend. Heute 19% Uhr tagen die Gruppen: Südwester Jugendheim Vordstr. 11. Fahrtenmischmasch Röpenid: Gruppenheim Jugend. heim Grünauer Str. 5. Und dennoch sind wir luftig." Lichtenberg  : Gruppenheim Enzeum Germaniaftr. 46. Vortragsreihe: Aus der Geschichte der Wirtschaft." Südosten: Gruppenheim Reichenberger Str. 66( Feuerwehr­haus). Vortrag: Die Sprache als Ausdruck der Bersönlichkeit." Gesund. brunnen: Gruppenheim Rote Schule, Gotenburger Straße. Diskussion: Was wir auf unserer Pfingstfahrt erlebten." Webbing 1: Jugendheim Turiner, Ede Geestraße. Fortsegung des Reihenvortrages Die Presse  , der lokale, ge­wertschaftliche Teil der Tageszeitung. Buchdruderlehrlinge: Die Teilnehmer an der Fahrt nach Stettin   treffen sich am Sonntag, 12. Juni, 6% Uhr( nicht 6 Uhr), am Stettiner Bahnhof.

Der größte Teil des ganzen Gesetzes beziehe sich allerdings nur auf die Lehrlingsausbildung. Aber gerade diese Tatsache bedinge feine Ausnahmestellung der Landwirtschaft, weil sie Lehrverhält­feine Ausnahmestellung der Landwirtschaft, weil sie Lehrverhält nisse in den Gutshandwerkerbetrieben, in der Gärtnerei und bei den Schweizern und Schäfern aufweise. Bleibe es bei der im§ 2 vor­gesehenen Ausschaltung der Landwirtschaft, würden die landwirt­schaftlichen Lehrbetriebe nicht als anerkannte Lehrbetriebe gelten. Die in ihnen Beschäftigten würden ihren fünftigen An­Sprüchen auf die Gefellen- und Meisterprüfung entgehen, was Grund genug zu der Warnung wäre, eine Lehrstelle in einem landwirt­schaftlichen Betriebe nicht anzunehmen. Aehnlich sei es in der Gärt­nerei und in den Tierzuchtbetrieben. Obwohl anzuerkennen sei, daß Berlag: Borwärts.Berlag G. m. b. 5., Berlin  . Drud: Vorwärts.Budbruderet die Landwirtschaftskammern, gedrängt durch die gewerkschaftlichen

Verantwortlich für Politit: Bietor Schiff; Wirtschaft: G. Klingelhöfer; Gewerkschaftsbewegung: J. Steiner; Feuilleton  : K. S. Döscher; Lokales und Sonstiges: Friz Karstädt; Anzeigen: Th. Glode; sämtlich in Berlin  .

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