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Die Kännchen- Epidemie.

Wenn es nicht schon bisher der Fall war, in den Festtagen hat man es endgültig feststellen fönnen. Die Kännchenepidemie, die seit Monaten in Berlin grassiert, hat sich auch auf die nähere und meitere Umgebung erstreckt. Damit feine unnötige Angst entsteht, sei sofort darauf hingewiesen, daß von dieser Epidemie nur Restaurateure, vorzugsweise aber Cafétiers, er­griffen werden. Ein seltener Wahnglaube nistet sich in ihren Hirnen fest. Sie meinen eines Tages, die Leute dürfen keinen Kaffee mehr aus joliden ehrbaren Bortionstassen trinken, sondern nur noch aus Täßchen. Und da nun in ein Täßchen wirklich so wenig hinein geht, daß man nicht gut 40 oder 50 Pf. nehmen kann, bekommt man den Kaffee nur noch in Kännchen. Der Kännchen­faffee wird auch nicht mehr gebracht, sondern serviert. Und es ist in dem Kännchen auch gar fein Raffee mehr drin, sondern der Ober nennt es Moffa. Motta", meint aber der wahrheitsliebende Berliner . ,, det ist Kaffee mit sehr ville Zichorje." Wie dem auch sei, für das mit angeblichem Mokka servierte Kännchen kann man dann auch das Entsprechende von dem erfrischungslüsternen Berliner fordern. So erlebt man es im Schneepalast der Wochen endausstellung, daß einem für ein Kännchen dreift eine Mart abgefordert wird. Somit erfordert im Schneepalast Kaffee mit Gebäck und Bedienungsgeld für zwei Personen einen Auf­wand von nahezu vier Mart. Wenn man nicht annehmen will, daß das Messeamt dem Pächter so viel Pacht abnimmt, daß er für ein Kännchen Kaffee, das den Inhalt einer Bortionstasse alten Stils hat, eine Mark nimmt, müßte man ein solches Ber fahren Repp nennen. In nächster Nähe der Ausstellung be­fommt man in einem hübschen kleinen Café den besten Kaffee für 50 Pf., natürlich auch nur in Kännchen. Es geht also! Diese ganze Kännchenepidemie ist aber ein übler Trid der Café: wirte, das Publikum zu größeren Ausgaben zu veranlassen, als ihm ursprünglich lieb ist. Die sonst so hellen Berliner sollten sich das energisch verbitten und zum mindesten verlangen, daß man ihnen verabfolgt, was sie wünschen und nicht aufzwingt, was fie nicht haben wollen. Eine gute Portionstasje Kaffee ist für höchstens 40 Pf. zu bieten. Die modernen Caféspezial restaurants führen den Nachweis, daß man eine Taffe sehr guten Raffee sogar auch heute noch für 25 Pf. bieten fann. Wenn aber der Wirt durchaus darauf versessen ist, diesen Kaffee in Rännchen mit Täßchen als Mofta zu servieren, dann soll er das tun, aber ohne Aufschlag für den Konsumenten.

Straßenbahnzusammenstoß in Wilmersdorf

Zwei Fahrgäste erheblich verlegt.

An der Ecke Berliner Straße und Kaiserallee in Wilmersdorf stießen heute mittag gegen% 1 Uhr zwei Straßenbahnen der Linie 7 mit voller Wucht zusammen.. Zahlreiche Scheiben gingen in Trümmer. Zwei Fahrgäste wurden durch herumfliegende Glas­splitter im Gesicht erheblich verlegt. Es trat eine längere Verkehrsstörung ein.

Der Kampf um die Republik . Gewaltige Kundgebung des Reichsbanners.

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Das Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold, Moabit , hatte zu einer großen öffentlichen Rundgebung unter dem Thema:" Die Repu blit, wie sie ist und wie sie sein sollte" aufgerufen. Das Interesse der republikanischen Bevölkerung an der Veranstaltung war so start, daß nicht nur der große Saal des Pazenhofer, Turm­straße 25, beängstigend überfüllt war, sondern auch eine Pa­rallelversamml ung, die im gleichen Hause stattfand, des Andrangs wegen gesperrt werden mußte. In beiden Sälen sprachen Bolizeioberst a. D. Genosse Schüzinger und Genosse Felig Fechenbach.

Fechenbach, der als erster sprach, behandelte das Problem der deutschen Klassenjustiz, deren unheilvolle Tätigkeit er felbst am eigenen Leibe verspüren mußte. Die Unabhängigkeit der Richter besteht in Wirklichkeit nicht mehr. Die politischen Prozesse der vergangenen Jahre zeigen in aller Schärfe die antirepublikanische Politisierung der deutschen Justiz. Fechenbach polemisierte gegen den Reichsgerichtspräsidenten Dr. Simons und seinen skandalösen Ausspruch von der Ungeeignetheit fozialdemokratischer Juristen, das Richteramt zu

Appetit mit dem Essen tommt, so bei mir mit den Spiegeln. Mit verbesserten Mitteln gelang es mir, im Frühjahr 1922 einen 83ölligen Spiegel herzustellen, bei welchem nicht nur die Politur vollkommen wurde, sondern auch die Strahlenvereinigung war sehr gut geglückt. Am Tage schwere Arbeit in der Ziegelei oder Landwirtschaft, am Abend wurde dann das große Geschütz in Stellung gebracht, d. h. das 2% m Rohr untern Arm genommen und vom Hausboden hin­unter ins Freie gebracht. Neben der Beobachtung des Großen und Fernen wurde auch die Betrachtung des Kleinsten nicht vergessen. Mit schärfften Mitroftop, Delimmersion usw. wurde den Bazillen und Diatomeen zu Leibe gegangen; einmal, um den Wissensdrang zu stillen, dann auch, um das Auge zu schärfen."

Durchsichtige Verbände. Wie viel ist dem Arzt geholfen, wenn er bei der Beobachtung einer Bunde nicht erst ben Verband ab­zureißen braucht, sondern durch den Verband hindurch die Heilung beobachten tann. Diese Möglichkeit wird ihm jeht durch ein neues Verbandmittel gegeben, das zuerst in der Chirurgischen Klinik zu Hamburg angewandt wird und worüber Reclams Universum be­richtet. Es ist das Cellophan , ein durchsichtiges Zellstoff­produkt, das als Hülle von Zigarettenschachteln, Bonbonnieren usw. allgemein bekannt ist, und das sich vortrefflich als Verbandstoff eignet, weil es ohne Veränderungen sterilisierbar, glatt, fest, schmiegsam und elastisch ist, nicht luftdicht abschließt, nicht anklebt und sehr billig ist. Bei diesem durchsichtigen Berband läßt sich der Heilprozeß wie durch ein Fenster beobachten, der häufige Verbandwechsel fällt weg und die Wunde heilt schneller.

Erffaufführungen der Woche. Mont. Schiller- Theater: Ehrenbürger. Donne st. Deutsches Künstlertheater: Bitte, wer war zuerst da?" Freit Lessing- Theater: A b gemacht- stub!"

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Die Frankfurter Mufitausstellung wurde heute im Frankfurter Opern­haute mit einem eftaft feierlich eröffnet. Herriot und Streiemann bielten Ansprachen, die die internationale Bedeutung der Ausstellung betonten. Bahlreiche Bertreter ausländischer Staaten find anwesend, darunter Van dervelde und Huysmans.

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Veränderungen im Zentrum Berlins .

Wertheim überbrückt und untertunnelt die Neue Friedrichstraße.

Auf dem Grundstück Klosterstr. 75/76 und Neue Friedrichst r. 83 befindet sich gegenwärtig gegenüber der Gruner. straße zwischen den Gebäuden der ehemaligen Kunstschule und des Rauchmuseums und des ehemaligen Lagerhauses und Staatsarchivs eine Hoffläche von etwa 18 Metern durchschnittlicher Breite, über die bisher tagsüber ein öffentlicher Durchgang für den Fußgängerverkehr führte. Da schon seit langem das Projekt besteht, die Grunerstraße bis zur Klosterstraße durchzuführen, hat die Stadt bereits im Jahre 1918 mit der Gesellschaft für elektrische Hoch- und Untergrund­bahnen, die damals das dem Staatsfiskus gehörende Grundstück erworben hatte, einen Vertrag abgeschlossen, der die Benutzung der Hoffläche für die geplante Berlängerung der Gruner­traße sicherstellen sollte. Die Hochbahngesellschaft hat das Grund­stück dann im Januar 1925 an die Wertheim- Grundstücks- G. m. b. 5). veräußert, die es zur Erweiterung des Warenhauses in der Königstraße benuhen will.

Die Verpflichtungen aus dem Vertrag für den Magistrat und Hochbahngesellschaft wurden von Wertheim übernommen. Unter Aufhebung des alten Vertrages haben die Abmachungen jetzt eine neue Fassung erhalten, die bereits die Zustimmung der städtischen Tiefbaudeputation gefunden hat. Nach dem neuen Angebot werden die Fluchtlinien für die Straße festgesetzt, die eine Höchstbreite von 24 Metern erhalten wird. Das zur Anlegung der Straße benötigte Gelände wird von der Wertheim - Gesellschaft unentgeltlich an die Stadt abgetreten. Nur für diejenigen Grundstücksflächen, die über die feinerzeit geplante Straßenbreite hinaus von dem jetzt bebau­ten Gelände abgetreten werden, gewährt die Stadt Wertheim eine Entschädigung, die für jeden Kubikmeter umbauten Raumes 22 m. beträgt. Auf der Seite des baulich guterhaltenen und wertvollen ehemaligen Staatsarchios soll ein Eingriff in bebaute Flächen nach Möglichkeit vermieden werden. Der Hochbahngesellschaft war nach dem alten Vertrage die Herstellung einer breibogigen Ueberbrückung der Verlängerung der Grunerstraße gestattet. Dieselbe Berechti­gung tommt jetzt in Fortfall, dagegen wird Wertheim gestattet, zur Verbindung ihres Stammgrundstücs mit dem neuerworbenen Grundstück Klosterstraße, Ede Neue Friedrichstraße, die Ueber­brückung und Untertunnelung der für den Verkehr weniger wichtigen Neuen Friedrichstraße vornehmen zu lassen. Das preußische Wohl­fahrtsministerium hat dieser Ueberbrückung zugestimmt, unter der Bedingung, daß mit Rücksicht auf die spätere Entwicklung der Berkehrsverhältnisse der Schwibbogen auf Berlangen der Berfehrs polizei eventuell wieder entfernt werden muß, daß feine Schilder und Reflamen angebracht werden, und daß die Bauzeichnungen dem Ministerium vorgelegt werden. Die jetzt erfolgende straßenmäßige Herstellung der Hoffläche gilt nur als ein Verkehrsprovisorium, das infolge der Sperrung der Königstraße wegen des Untergrundbahn baues notwendig geworden ist. Die Bezirksversammlung Mitte wird sich am Mittwoch mit dieser Angelegenheit beschäftigen.

Erweiterung des Messegeländes in Wihleben.

werben, ebenso wie das Gelände des Fiskus, das die Avu. gepachtet hat. Die Versuchsanstalt für Handfeuerwaffen soll von Eichkamp nach Wannsee auf das Gelände des Ritterguts Düppel verlegt werden. Ferner will der Magistrat das Gelände der Deutschen Genossenschaft Eichkamp faufen, um die zurzeit befindlichen Sportpläge verlegen zu können. Schließlich soll die auf dem in Aussicht genommenen Messe- und Ausstellungsgelände bestehende Fernbahnlinie zusammen mit der geplanten Vorortlinie Charlottenburg - Heerstraße verlegt, eine Güteranschlußbahn für das Ausstellungsgelände gebaut und der freiwerdende alte Eisenbahn­einschnitt erworben werden. Des weiteren ist beabsichtigt, das Grundstück der Technischen Hochschule, ein Grundstück der Augag und ein Grundstück des Reichsmilitärfiskus, das von der Stadt für Sportzwecke gepachtet ist, zu erwerben, wofür Sondervorlagen des Magistrats in Vorbereitung sind.

für den Preis von 5 Millionen erworben werden, für den Gelände­Die beiden Autohallen mit dem dazugehörigen Gelände sollen block sollen 440 000 Mart gezahlt werden. unmittelbar nach Kaufabschluß, bezw. nach Auflaffung zu entrichten, Der letztere Betrag ist während die 5 Millionen durch Uebernahme der Hypothek der Preußischen Bodenkredit- Aktienbank in Höhe von 2 Millionen Mark durch eine Barzahlung in 10 Jahren von 1,5 millionen, nach 15 Jah­ren von 750 000 Mart und nach 20 Jahren von weiteren 750 000 Jahren mit 5 Broz, von da ab mit 4 Proz. jährlich verzinst. Dem Mark getilgt werden sollen. Das Restkaufgeld wird in den nächsten Reichsverband für Automobilindustrie werden die Hallen unent­geltlich bis 1948 jeweils für die Zeit vom 1. November bis 10. De­gember jeden Jahres zur Benugung überwiesen, und die Kosten für das bewegliche Inventar von 40 000 Mart hat das Messeamt zu tragen. Zur Abrundung des Geländes müssen vom Forstfiskus rund 93 ha zum Preise von 5 170 000 Mark getauft werden. Auf diese Summe soll 1 Million gezahlt werden, das Resttaufgeld wird in 8 Jahresraten von je 500 000 Mark getilgt. Der Stadt Berlin joll es freiftehen, auf dem erworbenen Gelände Bauten zu errichten, die für Meffe- und Ausstellungszwede erforderlich sind, ebenso Wohn­gebäude zur Bewirtschaftung. Dagegen hat sich der Forstfiskus aus­bedungen, daß das Gelände, abgesehen von einem schmalen Streifen anschließend an die Siedlung Heerstraße, nicht für andere Be­bauungszwecke nutzbar gemacht wird.

Die Kosten, die durch die Verlegung der Versuchsanstalt für Handfeuerwaffen und den Neubau des Verwaltungsgebäudes, des Laboratoriums und der zahlreichen Schießstände erwachsen, werden fchen Genossenschaft Eichkamp find weitere 620 000 m. ausgesetzt auf 350 000 m. geschäßt. Für den Erwerb des Grundstücks der Deut­worden. Der Magistrat hat jetzt der Stadtverordnetenversammlung eine Vorlage zugehen lassen, nach der außerdem ein Betrag von 1 080 000 m. als Beitrag an die Reichsbahn- Gesellschaft zur Ver­legung der Fernstrede Charlottenburg- Heerstraße, 900 000 m. zum Bau eines Anschlußgleises für das Messe- und Ausstellungsgelände angefordert worden. Ferner soll sich die Bersammlung mit dem Ein­tausch des Geländes des alten Eisenbahneinschnitts gegen Hergabe des Terrains für die neue Eisenbahnftrede einverstanden erklären. Die durch die Verlegung des Bahnhofs Heerstraße benötigten Grundstücke in der Siedlung sollen, soweit notwendig, auf dem Wege der Ent­eignung erworben oder Erfazland auf dem Geländestreifen an der Marienburger Allee zur Verfügung gestellt werden. Die erforder= lichen Mittel zur Durchführung dieser Projekte sollen aus einer An­

Zur Erweiterung des Messegeländes und zu seiner Erschließung Radiomessehalle und der Funkturm im Besiz der Stadt ist, be­für den Verkehr hat der Magistrat jetzt, da bisher nur die Radiomessehalle und der Funkturm im Besiz der Stadt ist, be­fchloffen, die beiden Autohallen mit dem dazugehörigen Gelände zu faufen. Ferner ist beabsichtigt, das forstfiskalische Gelände zwischen den Fern- und Vorortgleisen nach Eichkamp, auf dem die Deutsche Versuchsanstalt für Handfeuerwaffen liegt, zu erleihe ausgebracht werden.

Rauchentwicklung erschwerte die Löscharbeiten. Die Entstehungs­ursache ist noch unbekannt, vermutlich aber auf Selbst entzün= dung zurückzuführen.

Regnet's oder regnet's nicht?

bekleiden. Charakteristisch für die Dunkeltammermethoden ge-| wisser Justizbeamter ist die beschämende Tatsache, daß erst der Druck der preußischen Regierung die letzten Fememordprozesse für die öffentliche Behandlung freibekommen fonnte. Gegen links operiert die zweifelhafte Gerechtigkeit mit der größten Schärfe, nach rechts übt man fich in einer engelgleichen milde. Fechenbach trat unter Nach den allzu regenreichen Tagen der Borwoche ist in den starkem Beifall der Versammelten für eine Revisionsverlegten Tagen eine erhebliche Befferung des Wetters zu verzeichnen. handlung in Sachen Max Hölz ein. Zurzeit grassiert in Bereits am Freitag trat eine erhebliche Erwärmung ein, die am Deutschland die Landes- und Hochverratsfeuche. Das Reichsgericht heutigen Sonnabend eine erneute Temperatursteigerung bei ziemlich wird nicht zu Unrecht eine Hochverrats fabrit genannt. Größte flarem Himmel brachte und in den Mittagsstunden 20 Grad betrug. Attivität aller entschiedenen Republikaner ist das Gebot der Mit der weiteren Ausbreitung des westlichen Tiefdruckgebietes nach Stunde. ( Starker Beifall.) Often und Norden hat auch in unseren Bergen eine einheitliche füd­liche bis füdöstliche Luftströmung eingesetzt, die in den höheren Re­gionen zu beträchtlichen Temperaturerhöhungen geführt hat. Auf bem Broden herrschte am Freitag morgen noch minus 1 Grad, heute morgen dagegen plus 8 Grad. Auf der Schneetoppe und tem Fichtelberg sind die Tem peraturerhöhungen ähnlich. Man fann annehmen, daß wir im Laufe der nächsten Tage weiter im Bereich der warmen süblichen Luftströme bleiben, so daß mit ziemlich warmem Wetter zu rechnen ist. Leider wird mit der zunehmenden Erwärmung auch bie emitterneigung wachsen, von der nach den vorliegen­den Meldungen nur der Nordosten Deutschlands ver= schont bleiben soll. Wetterprognose für morgen: Biemlich warm, zunehmende Bewölkung, Neigung zu Gewittern, sonst trocken. Das heutige Programm der Ozeanflieger.

Zu Beginn seiner temperamentvollen, stürmisch begrüßten Aus­führungen behandelte Genosse Dr. Schüzinger die übertriebe. nen Absperrungsmaßnahmen auf dem Tempel hofer Feld anläßlich der Chamberlin- Ankunft und betonte, daß einige Polizeioffiziere im Stile von Kaiser manövern herumgewirtschaftet hätten, als gelte es, ein Detachement gegen Bajutoneger zu führen. Hier flog die Eierschale der Republik beiseite, und ein Stüd S. m." wurde sichtbar. Diese Republik ist noch sehr weit davon entfernt, eine ideale Dienerin der Interessen des gesamten Boltes zu fein. Aufgabe des Reichsbanners ist es ja nicht, mit Fahnen und Trom meln aufzumarschieren( das tommt nebenbei und gehört sicherlich auch dazu), sondern wir haben sehr reale, sehr scharf umrissene Riele: Schuß der Republik , Ausbalancierung der Kräfte, Im Schach halten jener intriganten Tendenzen, die die Repu= blit mit der Republit befämpfen wollen. Für den Frieden zu kämpfen ist die schönste Aufgabe des Reichs banners.( Lebhafte Zustimmung.) Schüzinger gab De tails der energischen Republikanisierungsarbeit der Zeignerregierung im Jahre 1923 und betonte, daß nur eine gewiffe Ellenbogen energie sich gegen die zahllosen Widerstände der reaktionären Bureaukratie durchsetzen könne. Der Redner schloß mit einem flam­menden Bekenntnis zur Bazifizierung der Welt, denn unsere Kinder sollen tein Schußfeld für morblüfterne Chargierte, sondern freie und lebendige Menschen werden.( Starker Beifall.)

Nach kurzer Diskussion, in der ein Kommunist sehr belanglos und mit viel Stimmaufwand sprach, folgten die Schlußworte der Referenten.

Ein Kran als Mauerbrecher.

Die beiden Ozeanflieger Chamberlin und Bevine sind heute vormittag einer Einladung der Deutschen Lufthansa zu einem Motorbootausflug nach der Umgebung Berlins und Pots­ dams gefolgt. Gegen 11 Uhr versammelten sich die Gäste in Neu­ babelsberg , wohin fie in Automobilen fuhren, um die Auf­nahmeateliers der Ufa zu besichtigen. Von da aus geht es mit Motorbooten nach Potsdam . Um 23 Uhr werden die Flieger auf dem Land- und Wassersportplaz Luftschiffhafen in Potsdam ein­treffen, wo der offizielle Empfang durch Bürgermeister Dr. Dehms statfinden wird. Nach der Begrüßung erfolgt eine Autofahrt durch Potsdam . Um 4 Uhr nachmittags wird die Rückfahrt nach Berlin angetreten.

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Die amerikanischen Flieger Chamberlin und Levine weilten heute vormittag 9 Uhr zu einer furzen Feier auf dem Invaliden­ friedhof . Sie waren nur begleitet von dem amerikanischen Militärattaché Oberst Konger und dem Leiter der Luftfahrtabteilung Grabe des Freiherrn v. Richthofen wurde von den Amerikanern im Reichsverkehrsministerium Ministerialrat Brandenburg. ein Lorbeerfranz, geschmückt mit dem Sternenbanner und einer Widmungsschleife niedergelegt.

Am

Ein recht eigenartiger Bauunfall ereignete sich gestern nacht furz vor 2 Uhr auf dem ernbahnsteig 300logischer Garten. An der Tiergartenschleuse werden von der Reichsbahn Bauarbeiten An der Tiergartenschleuse werden von der Reichsbahn Bauarbeiten vorgenommen, die einem Privatunternehmer übertragen wurden. Zu den Arbeiten, die schon vor längerer Zeit in Angriff genommen wur­Dachstuhlbrand in Niederschöneweide . Heute mitmag, furz nach den, wird allnächtlich ein Kran durch einen Arbeitszug heran- 21 Uhr, brach in dem Dachstuhl des Hauses Sedanstr. 59 zu Nieder. Der Deutsche Musiker- Verband wird vom 13. bis 17. Juni in Berlin , im geführt. Infolge zu hoher Einstellung prallte gestern nacht der Oberschöneweide Feuer aus, das sich auf den ganzen Dachstuhl Restaurant Rheingold, ieinen 3. Verbandstag abbalten. Am Donnerstag, den bau des Krans beim Bessieren des Bahnhofs 300 mit ziemlicher ausbreitete. Bei Redaktionsschluß sind die Feuerwehren, noch 16. Juni siedelt der Verbandstag nach Magdeburg über, wo anläglich der Wucht gegen die Eisenträger der 5% Meter hohen Wand mit den Löscharbeiten beschäftigt. Deutschen Theaterausstellung, an der der Verband als Aussteller beteiligt der östlichen Bahnhofshalle und brachte sie zum Einsturz. Die ist, eine festliche Tagung, verbunden mit einem großen Gestionzeit, stattfindet. Eisentrümmer stürzten auf die Gleise. Glücklicherweise befand sich Das Repertoire der Arbeitertheater in Rußland . Der Leningrader im Augenblick des Einsturzes niemand an der Unfallstelle. Die Auf­Gouvernements- Bewertschaftsrat hat zur jüngit abgehaltenen Bewertschaftsräumungsarbeiten waren bereits gegen 5 Uhr morgens beendet. Der Konferenz über Runitiragen eine Broschüre herausgegeben, die ein Altions Schaden ist erheblich. Im Zugverkehr trat durch den Unfall keine programm für die Arbeiterklubbühnen nebst einer Repertoireübersicht enthält. Störung ein. Sierbei sei bemerkt, daß sich neuerdings auch das Bestreben geltend macht, Werte der flaifischen Beltliteratur auf der Klubbühne barzustellen. So trugen z. B. Goldonis Neugierige Frauen in Leningrad einen durch fchlagenden Erfolg babon.

Die Theater Europas . Nach einer vergleichenden Statiilit der Theater in den europäischen Ländern, die in einer franzölischen Kunstzeitschrift ver öffentlicht wurde, beträgt die Bayl der ständig in festen Bühnenhäusern be­triebenen Theaterunternehmen in Frankreich 596, in Stalien 544, in Eng land 872, in Deutschland 364. Nach diesen vier Hauptländern Jolgen Spanien, Desterreich und Rußland .

Fabriffeuer in Wittenau.

gegen 7 Uhr nach der Wittestr 47 zu Wittenau alarmiert. Mehrere Löschzüge der Berliner Feuerwehr wurden heute früh der Lackiererei, die inminen eines Fabritkomplexes liegt, war Feuer ausgebrochen, das an den leicht brennbaren Materialien reiche Nah. rung fand. Zum Glück gelang es, den Brandherd zu lokalisieren und durch Wassergeben aus vier Schlauchleitungen zu löschen. Starte

Tauben- Schaufliegen im 300. Anläßlich des in Berlin statt­findenden Deutschen Geflügelzüchtertages findet am Sonntag, dem 12. Juni, 94 Uhr und 9% Uhr vormittag im 30ologischen Garten an der Waldschänke ein Schau­fliegen von mehreren tausend Berliner Tauben und Brief­tauben statt.

Bolt und Zeit", unsere illustrierte Wochenschrift, und .Der Kinderfreund" liegen der heutigen Bostauflage bei Erdbeben in Ecuador .

Guayaquil ( Ecuador ), 11, Juni. ( WEB.) Gesteen wurde in der ganzen Republik ein mehr als eine Minute dauerndes Erd­beben verspürt.