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Freitag 17. Juni 1927

Kulturarbeit

Jungsozialistische Woche.

Im Anschluß an die Reichskonferenz der Jungsozialisten, die unter starker Beteiligung aus dem ganzen Reiche am Pfingstionntag in Dresden   getagt hatte, fand auf der Jugendburg Hohnstein   in der Sächsischen   Schweiz eine von der Reichsleitung der Jungsozialisten veranstaltete Arbeitsmo che statt, die den

Grundfragen der europäischen   Politik gewidmet war. am Pfingstmontag zogen die Teilnehmer in fleinen Gruppen hinaus in die schöne Landschaft, während ein Teil es vorzog, auf den Elbdampfern nach Rathen   zu fahren und von dort den Weg nach Hohnstein   hinaufzusteigen. Am Abend sammelten sich die Teilnehmer auf der Jugend­burg, wo sie von dem allzeit rührigen und um das Wohl feiner jungen Gäste besorgten Burgwirt, dem Genossen Konrad Hahnewald  , freundlichst empfangen wurden. Wer das alte verwitterte Gemäuer der Burg, das bis vor wenigen Jahren als Staatsgefängnnis benutzt wurde, aus der Ferne gefehen hatte, war angenehm überrascht, als er die schönen wohnlich eingerichteten Räume erblickte, in denen im Laufe des ganzen Jahres viele Taufende jumger und alter Wanderer Unterkunft und Verpflegung finden.

Am Dienstag morgen fanden sich die Teilnehmer im Festsaal zur Arbeit zusammen. Ueber 100 Teilnehmer aus allen Gauen Deutschlands   hatten sich eingefunden, die meiſten auf eigene Roften, ein Teil mit Unterſtükung der Partei­organisationen. Eine freudig gestimmte Gesellschaft junger Burschen und Mädel, in allen Dialekten Deutschlands   durch­einander redend. Der Kurfus wird mit einem Lieb eröffnet. Dann ergreift der erste Referent Genosse Engelbert Graf das Wort. Er spricht über

England, Amerifa und das imperialistische Problem", zeichnet in anschaulicher Weise die Grundlagen der welt­politischen und weltwirtschaftlichen Zusammenhänge, hebt die Kernpunkte der gegenwärtigen internationalen Kompli­fationen hervor, formuliert die Ausgangspunkte einer fo­zialistischen Außenpolitif. Rein trockner Bortrag, sondern mehr ein Zwiegespräch mit den Hörern, die gespannt den Ausführungen des Referenten folgen. Der größte Teil der Hörer zeigt recht beträchtliche Borkenntnisse. Bei allen ist das Bestreben bemerkbar, über den Rahmen enger nationaler Bolitik hinauszugreifen und die weltpolitischen Zusammen­hänge gründlicher zu erfassen. Ehe man sich's versieht, ist der Vormittag um. Der Nachmittag ist der Erholung gewidmet. Am Abend finden sich die Teilnehmer wieder zur regen Aus­sprache über das Referat zusammen.

Um zweiten Tage beschäftigt man sich mit den osteuro­päischen Problemen. Genosse A. Stein spricht über das

Thema

Rußland   und der Bolschewismus".

Beilage des Vorwärts

Sozialistische Familienkultur.

Die Kultur des Arbeiters ist von der des einstigen Bürgertums grundsätzlich verschieden. Lebensmittelpunkt des Bürgers war die Familie. Alles Denken und Handeln wurde danach bewertet, wie es sich auf die Familie auswirken würde. In großzügigen Zeiten trat an Stelle der Familie wohl auch die Stadt. Doch nur feltene Außenseiter verlegten die Zielsetzung ihrer Lebensführung auch außerhalb der schützenden Stadtmauern.

Die Ueberwachung des Staatsbegriffes, die im deutschen   Bürger­tum vor dem Weltkriege allgemein üblich war und die auch gegen­wärtig noch in manchen Köpfen und manchen Ländern sputt, war begründet in engherzigster Familienkultur, die das Interesse für alles erstickte, was außerhalb dieses Kreises lag. Dabei war im Laufe der Zeit Familie" längst ein toter Begriff geworden, von dem nur noch die äußere Form bestand. Aber der brave Normalbürger begnügte sich mit ihr und übertrug seine Vorstellung von der Familie auch auf die vom Landesvater" regierte Ueber­familie des Staates. Die Auffassung, die Familie sei die Welt und die väterliche Autorität in ihr unerschütterlich, war ihm von Rind. beit an anerzogen und, wenn nötig, angeprügelt worden. Jetzt hielt er an dem so mühevoll Erworbenen mit Zähigkeit fest.

Mit dem Zeitalter des Arbeiters aber begann das Zeitalter des Sozialismus. Der Sozialismus wandte sich nicht an die Familie, sondern an die Menschheit. Für seine Kultur, die die Kultur aller Menschen werden soll, kann die Familie nicht das Endziel, sondern nur der Ausgangspunkt sein. Sie mußte Ausgangspunkt dafür sein in jenen Zeiten, in denen versucht wurde, die Idee des Sozialismus mit dem Feuer und dem Schwert der Gesetze auszurotten. Damals wurden in den Brole­Gefeße tarierfamilien heimlich die Grundsteine zu seinem Weltgebäude ge= legt, an dem heute offen, vor aller Augen, gearbeitet werden tann. Es gibt jezt zahllose sozialistische Gemeinschaften, die alle an dieser neuen Kultur mitbauen. Es gibt eine, die in dieser Tätigkeit nach läffiger geworden ist: die Familie.

Das ist, in der Hauptsache wenigstens, nicht unmittelbare Schuld der sozialistischen   Familie. Die Lebensführung, zu der der Großstadtproletarier gezwungen wurde, ist der Hauptgrund dafür, daß von der proletarischen Familie oft nichts anderes übrig blieb als ein letzter Rest der toten Form. Jedes Familienglied geht zu anderer Zeit vom Hause fort, jedes kommt zu anderer Zeit heim. man ißt die Hauptmahlzeit zu Hause, man schläft zu Hause. Aber man lebt außerhalb des Hauses, der Familie.

Das läßt sich vielleicht einmal in fünftigen, besseren Zeiten von Grund auf ändern. Heute kann man von der Familie nicht fordern, fie solle gemeinsam alle Mahlzeiten einnehmen, gemeinsam alle fie folle gemeinsam alle Mahlzeiten einnehmen, gemeinsam alle Freizeit verbringen. Die Organisationen, der die einzelnen Familien­mitglieder angehören, werden und müssen einen Teil der arbeits­freien Zeit beanspruchen. Der bildungshungrige Lehrling wird überdies an einigen Abenden vielleicht Sprachkurse besuchen, die fangesfrohe Tochter, eine Chorgemeinschaft. Auch Mahlzeiten im Er umreikt sowohl die Geschichte der wirtschaftlichen und po- Familienkreise sind, in der Woche wenigstens, oft schwer zu bewerf­litischen Entwicklung Rußlands   wie die Probleme der Re- stelligen. Wenn der Mann morgens um 5 Uhr den Weg zur volution und des bolschewistischen Sowjetstaates. Plastisch Arbeitsstätte antreten muß, so wird man nicht die Kinder, die erst tritt die Verknüpfung der eigenartigen Formen der bolsche viel später zur Schule oder ins Bureau müssen, wecken, damit sie mistischen Revolution mit der politischen und ökonomischen mit dem Vater gemeinsam das Frühstück einnehmen. Oft werden Rückständigkeit Rußlands   hervor. Aber die Aufdeckung der die älteren Kinder sogar früher wieder als die jüngeren aufstehen geschichtlichen Zusammenhänge ist feineswegs gleichbedeutend müssen, so daß in einer vielköpfigen Familie beinahe jeder zu mit der Anerkennung der Taftit der handelnden Parteien und anderer Zeit frühstückt. Mittags wird sich ungefähr dasselbe Bild anderer Zeit frühstückt. Mittags wird sich ungefähr dasselbe Bild Berfonen. Der sozialistische Standpunkt verlangt vielmehr ergeben. Vielleicht arbeitet die Mutter in einem fremden Haushalt, Kritik der bolfchemistischen Methoden, die die russische   wie die in dem sie selber warmes Essen bekommt. Die heimkehrenden internationale Arbeiterbewegung auf Abwege gedrängt haben. Schultinder stellen sich dann zu Hause ihr vorgerichtetes Mittags­Schulkinder stellen sich dann zu Hause ihr vorgerichtetes Mittags­Der Ausweg aus den heutigen Schwierigkeiten fann nur ge- mahl allein fertig, die übrigen Familienangehörigen essen erst funden werden durch Rückkehr zu den Methoden des demo- abends, wenn sie von ihrer Berufsarbeit heimkommen, eine warme tratifchen Sozialismus. Dann wird nicht nur die verderbliche Mahlzeit. Spaltung der internationalen Arbeiterklasse überwunden, fondern auch das russische   Riesenreich in eine Kraftquelle für ben Befreiungskampf des europäischen   Proletariats per wandelt werden. Die Hörer folgen mit gespannter Auf­merksamkeit den Ausführungen des Redners Es kommen Zwischenfragen, aus denen hervorgeht, daß einige Teilnehmer wischenfragen, aus denen hervorgeht, daß einige Teilnehmer fich von liebgeworbenen halbkommunistischen Illusionen noch sich von liebgewordenen halbkommunistischen Illusionen noch nicht au trennen vermögen. Bei der Aussprache am Abend fommt es zu einer leidenschaftlichen Debatte. Gefühl ringt mit Erfenninis, mirklichkeitsfremder Utopismus fämpft an Gegen nüchterne Erfenntnis der Umwelt. Doch der großen Mehrheit sind die Probleme der russischen Revolution flarer neworden. Der grundfäßliche Unterschied zwischen demokrati­schem und diktatorischem Sozialismus ift deutlicher erkennbar. Das Problem des Bolschewismus erscheint einheitlicher sowohl in seiner Anwendung auf Westeuropa   wie auf Rußland  .

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Der dritte Tag beginnt mit einer Sigung über organi fatorische Fragen, an der nur die Vorstandsmitglieder aus den einzelnen Bauen teilnehmen. Die Berichte ergeben fait einhellig ein Bild der zunehmenden Erstarfung und Ge­juntung der jungsozialistischen Bewegung. Fast überall wird mit den Parteileitungen im engften Einvernehmen gearbeitet. Wo das noch nicht der Fall ist, wird jetzt auf dem Boden der Richtlinien" eine Zusammenarbeit angestrebt und der Aufbau jungsozialistischer Gruppen in die Wege geleitet. Am Nachmittag ergreift der Referent des dritten Tages, Ge­nosse Julius Deutsch  - Wien   das Wort zu seinem Thema

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Faschismus und proletarische Wehrhaftigkeit". In großen Umrissen wird die faschistische Bewegung in den verschiedensten Ländern Europas   geschildert. Der Redner beat auch die faschistischen Umtriebe in den anderen Ländern auf, wo sie sich heute noch im Dunkeln auswirken. Er warnt por Optimismus und leberschäzung der eigenen Kraft, denn die Gegner sind zäh und strupellos und nutzen jebe Mög­lichkeit aus, um Macht zu erobern. Der proletarische Abwehr­fampf gegen diefe Reaktion ist das wichtigste Gebot der Stunde. Seine Formen wandeln sich je nach den örtlichen Berhältnissen. Ein einheitliches Schema dafür ist nicht vor­handen. Es ist deshalb schädlich, Organisationen zu verneinen, wie z. B. das Reichsbanner, das alle demokratischen und so zialistischen Kräfte zum Schuß der Republit zusammenfaßt. An das Referat, das durch seine aus dem Leben gefchöpfte

fennt nicht nur Italien  , das Mutterland des Faschismus, er

Darstellungsweise die Hörer in seinen Bann schlug, knüpft fich eine temperamentvolle Debatte. Wieder prallen die Gegen­Morgen das Heute vergessen, und denen, die sich in die fäße zusammen zwischen denen, die über das erstrebenswerte Gegenwartsarbeit hineinstürzen, um das Morgen zu schaffen. Die Bertreter der einen oder anderen Anschauungen freuzen miteinander die Klingen. Dem Referenten bleibt zum Schluß nicht viel zu sagen übrig. Er faßt nochmals die Kernpunkte des Problems zusammen, deckt die Zusammenhänge des Fa schismus mit dem neuerſtarkenden Militarismus auf, mahnt zur erhöhten Wachsamkeit und realpolitischen Einsicht. Zum Schluß schildert er auf besonderen Wunsch der Hörer humor­voll und lebendig den letzten Wahlkampf in Deutsch  - Defterreich. reich und der besonderen Funktion der Jugend in der Partei­Die Darstellung der innerparteilichen Berhältnisse in Dester­bewegung beschließt den ertragreichen Abend.

Der Referent des vierten Tages, Genoffe Gerhart Seeger, fezt die Linie des vorhergehenden. Tages fort. Er spricht über

Militarismus, Abrüftung und Völkerbund  ". Die Darstellung des neudeutschen Militarismus, der sich zu einem Staat im Staate auswächst, gipfelt in der Forderung, daß wir nicht gegen, sondern um die Reichswehr   zu fämpfen haben, damit die Wehrmacht der Republit auch wirt lich ein Instrument in ihren Händen sei. Den Bölferbund schilderte der Redner als eine noch höchst unvollkommene In­stitution, deren poſitive Anfäße nur dann weiter entwickelt werden können, wenn das Proletariat sich dieses internatio­nalen Kampfbodens ebenso intensiv bedient, wie des Kampf­bodens innerhalb des eigenen Staates.

Der letzte Tag war den Problemen der

Sozialistischen Internationale gewidmet. Genosse Artur Crispien referierte. Nach einer Darstellung der Geschichte der Internationale schilderte er eingehend die verhängnisvolle Spaltung, die durch die Gründung der Kommunistischen Internationale in die Ar­beiterbewegung der ganzen Welt hineingetragen wurde. Diese Spaltung ist noch heute nicht überwunden. Auf der einen Seite steht die Mostaner Snternationale als Inftrument

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Dadurch lebt jeder von dem anderen getrennt. Die Familie scheint nur noch eine wirtschaftliche Interessen­gemeinschaft zu sein. Dort, wo sie aber wirklich nichts anderes mehr darstellt, haben wir eine wertvolle Hilfe zur Steigerung unserer sozialistischen Kultur verloren.

Menschheitskultur, Kultur aller Menschen, gründet sich auf der Kultur jedes einzelnen. Der Mensch beginnt aber seinen Lebensweg in der Familie, und er sollte in ihr auch seinen Kulturweg beginnen. Die geistige Familiengemeinschaft ist für viele Großstadtproletarier schwer aufrecht zu erhalten. Doch jeder sollte wenigstens danach streben. Vielleicht zeigt sich dann, daß es doch in vielen Familien eine Möglichkeit gibt, um wenigstens die Abend­mahlzeit täglich in Ruhe gemeinsam einzunehmen. Dabei sollte dann der Vater nicht die Zeitung lesen, die Mutter nicht bedienend hin und her laufen. Sondern die ganze Familie müßte in ruhiger Behaglichkeit mindestens eine halbe Stunde dafür übrig haben. Man würde oft mit Staunen feststellen, wie reich solche halbe Stunde werden kann. Der Austausch geistiger Inter effen, den man sonst faft nur außerhalb der Familie übt, wird rege. Fragen aller Art werden diskutiert, und man hat auch Zeit für solche Dinge, die die Seelen der Kinder be= wegen. Die ganze Familie scheint sich in furzer Zeit innerlich nähergerückt. Freilich muß jeder im Anfang guten Willen mit­bringen. Der Bater darf nicht über kleine Unarten der Kinder, die er sonst nicht bemerken konnte, in helle Entrüstung geraten, oder eine Meinung, die sein halberwachsener Sohn lebhaft verteidigt, durch die Betonung seiner Autorität niederschlagen wollen. Denn nicht die kleinbürgerliche Familienkultur der Form, sondern die sozialistische Kultur des Inhaltes soll hier gepflegt werden. Des­halb muß jeder jeden anerkennen, und alle Ansichten, die in an­gemessener Form vertreten werden, müssen diskutiert werden spiel der Eltern ausgehen, das hier täglich wirkungsvoll den fönnen. Die beste Erziehung aber wird von dem guten Bei­Kindern vor Augen stehen kann.

dieser abendlichen Mahlzeit entgegensehen, die wie eine festliche Man wird erstaunt sein, wie froh dann in furzer Zeit alle Steigerung des Tages erscheint und über aller Haft und allem Sagen als freundlicher Ruhepunkt bewirkt. Von ihr wird die Er­holung und Sammlung ausgehen, die jedem so nötig ist. Denn sie wird das Durcheinander des Werktages in sinnvollem Rhythmus gliedern.

Während dieser Abendmahlzeiten werden die heranwachsenden tiefung ihrer sozialistischen Weltanschauung ins Leben tragen. Aber Kinder im besten Sinne von den Eltern lernen und so eine Ver­auch die Eheleute werden im gegenseitigen Gedankenaustausch ge­winnen. Die Familie wird damit wieder zu einer der stärksten Stügen des Sozialismus werden. Doch noch etwas anderes kann hier erwachsen: Sozialistische Festkultur. Der Mensch braucht Feste, braucht geistige Ruhepausen im Heziagd­tempo des Lebenskampfes. Doch der sozialistische Kämpfer hat wenig Zeit gehabt, fich eine eigene Festkultur zu schaffen. So be­gegnet man in sozialistischen Kreisen immer wieder der lärmenden, hohlen Form bürgerlicher Feststimmung". Aus dem sozialistischen  Familienleben aber wird sich auch die sozialistische Festkultur or­ganisch entwickeln. Wem im Familienleben deutlich wurde, wie wesentlich in der gesamten Lebensführung sozialistische Kultur fich von bürgerlicher Kultur unterscheidet, dem widerstrebt es, bei welcher Gelegenheit es auch sei, den Inhalt des Sozialismus in die Formen engherzigen Bürgertums zu hüllen. Er weiß, daß jede Idee ebenso wie den Kampf so auch Feststimmungen braucht, um wahrhaft fruchtbar zu werden, daß es aber dafür nötig ist, auch äußerlich der Feststimmung die Prägung der Idee, der sie dient, zu geben. Aus diesem Wissen wird uns dann eine einheitliche sozia­listische Festkultur erstehen. Trude E. Schulz.

russischer Staatspolitik, auf der anderen die Sozialistische Ar­beiterinternationale, die Hand in Hand mit dem Internatio­sucht und die Arbeiter aller Länder unter dem Banner des nalen Gewerkschaftsbund die Nachkriegsprobleme zu meistern demokratischen Sozialismus vereinigt. Die Ausführungen des Redners finden keinen Widerspruch bei den Hörern. Einzelne Fragen werden eingehend beantwortet. Dann zieht A. Stein, als Leiter der Arbeitswoche, die Bilanz der ge­famten Arbeit. Alle hier erörterten Probleme find inhaltlich eng miteinander verbunden. Ihre Behandlung soll den Blick schärfen sowohl für die außenpolitischen Zusammenhänge wie für die Fragen der inneren Politik, die eng mit ihnen ver­bunden sind. Kein Spintisieren über abstrakte Dinge, sondern Politisierung des Dentens und Aktivierung

/ des Wollens!

Das ist die Grundlage, auf der wir unsere Arbeit im Zeichen der neuen Sachlichkeit" aufbauen wollen. Unsere Aufgabe ist Arbeit an uns selbst, Bildungs- und Kulturarbeit in mweitestem Sinne, und Werbungsarbeit für den Sozialismus in den Reihen des Jungproletariats. Wir gehen," so schloß der Rebner ,,, mit der Partei durch dick und dünn. Wir wollen durch unsere Arbeit zeigen, daß wir Kerle sind, die etwas leisten können, und daß alt und jung in der Partei zusammen­steht, um im frischen, lebendigen Kampfe die Ziele des Sozialismus zu verwirklichen."

Donnernder Beifall lohnt den Redner. Spontan er­

challen die Töne des Jugendliedes ,, Bann wir schreiten...". Noch ein letzter Händedrud, ein allgemeines Abschiednehmen, dann marschieren die einzelnen Gruppen hinaus aus der

Jugendburg.

Die Arbeitswoche ist zu Ende, die Arbeit beginnt....

Die Wissenschaft soll fein egoiftisches Bergnügen sein; diejenigen, welche jo glüdlich find, fich wissenschaftlichen Zweden widmen zu können, jollen auch die Ersten sein, welche ihre Kenntnis in den Dienst der Menschheit stellen. Karl Morg