Verschärfung des Kampfes in Köln .
In Erwartung des Schiedsspruches. Köln , 28. Juni. ( Eigener Drahtbericht.) Der Kampf in der Kölner Metallindustrie hat eine weitere Berschärfung erfahren. Nachdem bereits am Montag nachmittag in einigen Großbetrieben der Beschluß gefaßt worden war, am Dienstag früh in den Streif einzutreten, bevor noch der am gleichen Tage nachmittags zufammentretende Schlichtungsausschuß eine Entscheidung gefällt hatte, verließen Dienstag nachmittag um 2 Uhr in allen Betrieben der Metallindustrie die Arbeiter ihre Arbeitsstätten. Sie formierten fich fponfan zu großen Demonstrationszügen, die in das Stadtinnere zogen. Bor dem Kölner Regierungsgebäude, in dem der Schlichtungsausschuß nachmitags 3 Uhr zu seiner Entscheidung zusammentrat, fam es zu lebhaften kundgebungen und leider auch zu Zusammenstößen mit der Polizei, die gegen einen Teil der Demonstranten mit blanter Waffe vorging. Ein Arbeiter wurde durch einen Säbelhieb über den Kopf gefährlich ver. leht. Mehrere Personen wurden festgenommen.
Der Spruch des Schlichtungsausschusses, der über Krieg oder Frieden in der Kölner Metallindustrie entscheiden wird, ist erst am späten Abend zu erwarten. Insgesamt kommen etwa 30 000 Arbeiter in Frage.
Die neuen Arbeitsgerichte.
Je ein Landgericht in Berlin und Frankfurt a. 5. O. Der Bezirksausschuß des Allgemeinen Deutschen Gewerkschafts bundes für Berlin- Brandenburg hatte am Sonntag eine Konferenz der neubestellten Arbeitsrichter des Regierungsbezirks Bots: dam einberufen zwecks Einführung der Arbeitsrichter in ihre zukünf fige Tätigkeit als Beisiger bei den einzelnen Arbeitsgerichten. Hierzu hatte das Referat Genosse Dr. Broeder vom Allgemeinen Deuifchen Gewerkschaftsbund übernommen.
Einleitend bemerkte der Genosse Vollmerhaus, daß es für den Bezirk Berlin- Brandenburg gelungen sei, die bezirkliche Abgrenzung der Arbeitsgerichte so zu gestalten, daß alle in Frage fommenden Korporationen zufriedengestellt seien. Nach dem nunmehr endgültig feststehenden Blan wird Berlin und die Amtsgerichtsbezirke des Regierungsbezirks Potsdam ein gemeinsames Landes arbeitsgericht mit dem Siz am Landgericht I in Berlin erhalten, das 10 Arbeitsgerichte in Berlin , Brandenburg , Eberswalde , Luckenwalde , Neuruppin , Potsdam , Prenzlau , Prizwalt, Rathenow , Wittenberge umfaßt. Während das Landesarbeitsgericht Berlin aus 6 gemeinsamen Kammern mit je 12 Beisigern besteht, erhalten die Arbeitsgerichte im Durchschnitt je eine Kammer für Arbeiter mit 8 Beisigern, eine Kammer für das Handwerk mit je 4 Beisitzern euf beiden Seiten und eine Kammer für Angestellte, ebenfalls mit je 4 Beisigern. Eine Ausnahme macht hier nur das Arbeitsgericht Berlin , dessen ungefähre Belastung mit 60 000 Streitigkeiten jährlich veranschlagt ist. Es erhält daher insgesamt 37 Rammern mit je 14 Beisigern. Diese zerfallen in 17 Kammern für die Arbeiter, 13 Kammern für die Angestellten, 5 Kammern für das Handwerk, 1 gemeinsame Kammer für Arbeiter und Angestellte in Gärtnerei und Land- und Forstwirtschaft und 1 gemeinsame Kammer für Arbeiter und Angestellte der Reichsbahn im Reichseisenbahnbezirk
Das 2. Landesarbeitsgericht der Broving tommt nach Frankfurt a. d. D. und umfaßt den Regierungsbezirk Frankfurt a. d. D. Es hat nur eine Kammer mit je 12 Beisigern und umfaßt die Arbeitsgerichte in Rottbus, Küstrin , Finsterwalde , Forst, Frankfurt a. d. V., Fürstenwalde, Guben , Landsberg a. d. W., Senftenberg , Spremberg und Woldenberg . Die Verteilung der Beifizer und Kammern ent fpricht den Arbeitsgerichten im Bezirk Potsdam . Eine Ausnahme macht hier Woldenberg . Das Arbeitsgericht besteht dort nur aus einer gemeinsamen Kammer für Arbeiter und Angestellte mit 6 Beifizern auf jeder Seite. Ferner bekommt Frankfurt a. d. O. eine Eisenbahnfachtammer mit je 5 Beifizern.
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Als wirtschaftliche Bereinigungen, die allein vorschlagsberechtigt maren, galten der Allgemeine Deutsche Gewerkschaftsbund ( ADGB .), der Allgemeine freie Angestelltenbund( 2f2), der Deutsche Gemertschaftsbund( Chr.) und der Gewerkschaftsring der Arbeiter, Ange stellten und Beamten( H.-D.).
Under der Leitung des Bezirksausschusses des ADGB . BerlinBrandenburg und des Ortsausschusses Berlin gelang es, alle Vorschläge auf eine Einheitsliste für den ganzen Bezirk Berlin Brandenburg zu bringen. Diese Listen enthielten insgesamt 889 Vorschläge. Davon entfallen auf das Landesarbeitsgericht Berlin 72( 40 ADGB., 13 AfA, 19 Chr. u. H.-D.), auf das Landesarbeitsgericht Frankfurt 12( 7 ADGB. , 2 AfA, 3 Chr. u. 5.-D.), auf die Arbeiterkammern und Handwerkskammern des Arbeitsgerichts Berlin 308( 286 ADGB., 22 Chr. u. 5.-D.), auf die Angestelltenfommern beim Arbeitsgericht Berlin 182( 3 ADGB. , 79 Af2, 100 Chr. u. H.-D.) und auf die Kammern für die Eisenbahn und Forstwirtschaft beim Arbeitsgericht Berlin 26( 17 ADGB., 2 AFA, 7 Chr. u. H.-D.). Auf die gesamten Arbeiterfammern und Handwerkstammern der Proving tommen 211 Beisiger( 192 ADGB., 19 Chr. u. H.D. ) und auf die gesamten Angestelltenkammern der Provinz 78 ( 26 AfA, 26 Chr., 26 H.-D.).
Das Berufsausbildungsgeseh. Die Kritik der Gesellenausschüsse.
Die Bersammlung der Mitglieder der Gesellenausschüsse der Innungen und der Handwerkskammer am Montag abend, an der auch die Vertreter der Ortsverwaltungen teilnahmen, nahm zu dem Entwurf des Berufsausbildungsgeseges Stellung, den vor kurzem die Reichsregierung dem Reichstag vorgelegt hat. Genosse Maschte vom ADGB. zerpflückte in einem längeren Vortrag die wichtigsten Positionen dieses Entwurfs.
Der Entwurf ist insofern zu begrüßen, als er alle Jugend lichen von 14 bis 18 Jahren, also nicht nur die Lehrlinge, umfaßt. Unverständlich ist jedoch, daß die in der Landwirtschaft beschäftigten Jugendlichen nicht unter das Gesetz fallen sollen. Da das Gesetz nur ein Rahmengeset darstellt, könnte der Eigenart dieses Berufes durch besondere Bestimmungen ebenfalls Rechnung getragen werden. Eine Verbesserung gegenüber dem bisherigen Zustand ist es, daß die bei den Handwerks- und Handelskammern zu errichtenden paritätischen Kommissionen über die Zulassung der Lehrbetriebe entscheiden können. Berlangt werden muß aber, daß diese paritätischen Kommiffionen nicht Anordnungen treffen fönnen, sondern treffen müssen über die Höchstzahl der Lehrlinge in den Betrieben, die leberwachung der Ausbildung, die Dauer der Lehrzeit, den Inhalt der Lehrverträge und ins
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besondere über das Entgelt und den Urlaub der Lehrlinge. Berlangt werden muß ferner, daß den Gewerkschaften ebenfalls das Recht zur tariflichen Regelung der Lehrlingsverhältnisse zu gestanden wird, was der vorliegende Entwurf leider vermissen läßt. Ebenfalls nicht einverstanden können die Gewerkschaften sein damit, daß die Geschäftsführung in den Händen der Handwerks-, Industrieund Handelskammern liegen soll, in denen die Arbeiterschaft nicht Entwurf etwas den gewerkschaftlichen Forderungen entgegenkommt, vertreten ist und auf die sie keinen Einfluß hat. Wenn auch der so spukt in ihm doch noch viel vom alten handwerklich- zünstlerischen Geist. Er ist in vielen Fragen sogar rüdschrittlich und kann in der vorliegenden Form unmöglich die Zustimmung der Gewerf schaften finden.
Nach einer furzen Fragestellung, die sich dem beifällig aufgenommenen Referat anschloß, wurde eine Entschließung im Sinne der Ausführungen des Referenten einstimmig angenommen.
Ueberfüllung im Klempnerberuf.
Kultur
Freie Gewerkschaftsjugend Groß- Berlin. Heute, Mittwoch, 19% Uhr, tagen die Gruppen: Reutöllu I: Gruppenheim Jugendheim Bergstr. 29, Hof. Vortrag: 8wed und Ziele der FGI." Moabit : Jugendheim Lehrter Str. 18/19. Lichtbilderportrag:„ Eine frohe Fahrt durch unsere Mark." Charlottenburg : Gruppenheim Jugendheim Deutsches Krantentassenhaus Berliner Str. 137. Bor tagas neunte Ghuljahr. Nordring: Gruppenheim Jugendheim Eberswalder Str. 10. Chorgefang mit Orchefterbegleitung. Baumschulenweg: Jugendheim Baumschulenweg, Ernststr. 16. Wir üben Bolts- und WanderJugendheim Rehdenider Str. 24/25. Bunt soll der Abend sein. lieder. Weißensee: Jugendheim Parkstr. 36. Bunter Abend. Zentrum: Sumoreste, Fischfänger in der Abria, Mutter. abteilung des Deutschen Metallarbeiterverbandes, Linienftr. 193: Filmabend. anstaltungen: Neukölln: Jugendheim Rogatstr. 53 Jugendgruppe des ZDA. Heute, Mittwoch, 19% Uhr, folgende VerStegreiffpiele( Leitung Theo Maret). Wedding- Gesundbrunnen: Jugendheim Schönstedtstr. 1( Ledigenheim 5 Treppen). Bortrag: Die Lage der erwerbstätigen Jugend"( Eschbach). Often: Jugendheim der Schule Litauer Str . 18. Brettspielabend. Charlotten burg : Jugendheim Rosinenstr. 4. Berufstundlicher Arbeitsabend( Schumann). Nordwest: Die Jugendmitglieder des Bezirks Nordwest beteiligen sich vorläufig an den Veranstaltungen des Bezirks Charlottenburg. Rimmerer. Unsere Rahlstellenversammlung tagt heute 19 Uhr im Gewerkschaftshaus, Gaal 4. Alle Delegierten aus den Bezirken müssen wegen der wichtigen Tagesordnung unbedingt erscheinen. Außerdem werden die Bezirks leitungen, die beide Fragebogen noch nicht eingesandt haben, ersucht, das sofort nachzuholen. Der Vorstand. Gewerkschaft Deutscher Boltslehrer. Nächste Sigung morgen, Donnerstag, 19 Uhr, nicht im Berliner Rathaus, sondern Boftstr. 16, 1. Stod, Rimmer 36.
Eine am 23. Juni abgehaltene gut besuchte Versammlung der im Deutschen Metallarbeiter Verband organisierten Klempner, hörte Besoldung, Austausch und Anstellung von Junglehrern, Lehrerkammerwahl. einen Vortrag des Kollegen Baierle über die Zukunft des gelernten Arbeiters.
außergewöhnlich verschärft wird durch eine rüdsichtslose Lehrlings Die Ueberfüllung im Klempnerberuf, welche noch züchterei, veranlaßte die Versammelten, sich mit folgender Entschließung an die Berliner Arbeiterschaft zu wenden.
Die im Deutschen Metallarbeiter- Verband organisierten Klempner von Berlin halten es für eine dringende Pflicht, die Oeffentlichfeit auf die Ueberfüllung im Klempnerberuf aufmerksam zu machen. Lehrlingszüchterei sowie veränderte Arbeitsweise machen es besonders den mangelhaft Ausgebildeten oft unmöglich, im Beruf Arbeit zu bekommen. Da viele Klein- und auch Großbetriebe gänzlich ungeeignet sind zur Ausbildung von Lehrlingen, werden die Eltern ermahnt, bei Beschaffung von Lehrstellen für ihre Söhne sich genau zu erfundigen, ob für eine gewissenhafte und vollständige Ausbildung Gewähr geboten ist,
Ferner ist es notwendig, die Lehrlinge so früh wie möglich der Organisation zuzuführen, um mit ihrer Hilfe Seite an Seite mit den älteren Kollegen die vielen Mängel in den Lehrstellen, sowie die schweren wirtschaftlichen und sittlichen Schäden, welche durch die Berufsüberfüllung und ihre Folgen entstehen, zu überwinden."
Am Donnerstag, dem 7. Juli, abends 7 Uhr, findet für die Klempnerlehrlinge eine Versammlung im Metallarbeiter- Verbandshaus statt, um zu wichtigen Berufs- und anderen Fragen Stellung zu nehmen. Um rege Agitation hierzu wird gebeten.
Für die Hüttenarbeiter den Dreischichtwechsel!
Der Arbeitsausschuß des Vorläufigen Reichswirtschaftsrats wird am 30. Juni und 1. Juli zur Arbeitszeit in den lungen des Arbeitsausschusses geht dann erst noch an den SozialHüttenwerfen Stellung nehmen. Das Ergebnis der Verhandachten über die Arbeitszeit in den Hütten und Walzwerten für die politischen Ausschuß des Reichswirtschaftsrats, der das GutReichsregierung fertigſtellt.
Nach der Auffassung der Vertreter des Deutschen Meiallarbeiterverbandes, die bei den Besichtigungen der Hüttenwerte Hoesch und Union in Dortmund durch den Arbeiter ausschuß und an der sich daran anschließenden Aussprache über die 21. Dezember 1923 gegeben seien und ob die Schwereisenindustrie den Frage, ob die Voraussetzungen des§ 7 der Arbeitszeitordnung vom Achtstundentag wirtschaftlich tragen fönne, teilgenommen haben, tann das Gutachten nur zugunsten des Achtstundentages ausfallen.
Wenn die Gruppe der Nordwestlichen Stahl- und Eisenindustriellen sich mit allen Mitteln gegen die Wiedereinführung der achtstündigen Arbeitszeit mehrt, so insbesondere deshalb, weil damit die Einführung der Dreischichtarbeit, mithin ble Einstellung von Arbeitern für die dritte Schicht in der erforderlichen Anzahl notwendig wird. Die Hüttenwerte erfordern ununter brochenen Betrieb. Der jezige Zustand des Zweischichtwechsels mit 12ftündiger Schichtzeit ist für die Hüttenarbeiter, die der starken hoch ofenhize ausgesezt sind, allein schon aus rein gesundheitlichen Gründen nicht länger aufrechtzuerhalten.
Der Lohnstreit im oberschlesischen Bergbau. Die Verhandlungen über den Lohnschiedsspruch im oberschlesischen Steinkohlenbergbau im Reichsarbeitsministerium, der eine Erhöhung der bisherigen Lohnfäße für die unter Tage beschäftigten Arbeiter um 5 Broz. und für die Arbeiter über Tage um 4 Proz. vorsieht, haben zu feinem Resultat geführt. Der Reichsarbeitsminister muß jezt die Entscheidung über die von den Bergarbeiterverbänden beantragte Verbindlich feits erflärung treffen.
Internationale Chauffeurkonferenz.
In Paris findet dieser Tage die 3. internationale Chauffeurkonferenz statt, die sich u. a. mit der Aufstellung eines internationalen Programms der Berufstraftfahrer beschäftigt. Aufgabe der Konferenz wird es sein, Mittel und Wege ausfindig zu machen, damit dieses Programm auch international zur Geltung tommt. Der erste Schritt dazu wäre die Schaffung eines Beirats für das Kraftfahrwesen bei der J. T. F. Die Pariser Konferenz foll in erster Linie im Interesse der Berufskraftfahrer aller Länder ihren Einfluß auf die Ausgestaltung der internationalen Automobilgesetzgebung zur Geltung bringen.
Vom Tabakarbeiterstreik in Bulgarien .
Der Tabatarbeiterstreit in Sofia dauert nun schon bereits über drei Wochen. Die Aussichten für eine baldige Beilegung sind gering, da die Arbeitgeber jede Verhandlung ablehnen. Nur in wenigen Betrieben, in denen man den Forderungen der Streifenden entgegenfam, wurde die Arbeit wieder aufgenommen. Die Lage der Ausständigen ist durch die unzweideutige Stellungnahme der Be hörden und Polizei für die Arbeitgeber sehr schwierig geworden. Die sich häufenden Ueberariffe der Polizei finden nicht nur bei den Arbeitern und Bauern, sondern auch in meiten Kreisen der Bürgerschaft schärffte Verurteilung. In diesen Tagen spielte fich ein unerhörter Vorgang a b, der große Entrüstung in der Deffentlichkeit hervorrief. Bei der Verteilung von Unterstüßung an die Streifenden drang die Polizei in das Versammlungslokal ein, jagte die Arbeiter mit Schlägen hinaus und verhaftete eine Anzahl von ihnen. Auf dem Wege zur Polizeiftation wurden auf die nachfolgenden über das Los ihrer Männer besorgten Arbeiterfrauen Schreckschüffe" abgegeben. Es werden zahlreiche Mißhand. Iungen gemeldet. Der Sekretär der unabhängigen Gewerkschaften, Mileff, wurde ebenfalls verhaftet. Die gesamte Linkspresse protestiert einmütig gegen diese brutale Behandlung der im friedlichen Kampfe stehenden Arbeiter.
Aus der Partei.
Bezirksparteitag Hamburg- Nordwest.
Vorsitz von Leuteriz der Bezirksparteitag für den BezirksAm Sonnabend und Sonntag tagte in Bremerhaven unter dem nerband Hamburg- Nordwest. Nach Begrüßungen von Landtagsab geordneten Brandes für den Bezirk Unterweser und van Heukelum für die Gewerkschaften und alle übrigen Arbeiterorganisationen gab Genosse Bogel den Geschäfts- und Kassenbericht, indem er eine Zunahme der Parteimitglieder und Abonnenten feststellte. Den Bericht der Bildungsarbeit gab Genosse Fauth, indem er sich für die Ferienkurse einsetzte und die Einsetzung von Wochenend= furfen propagierte. Genoffin Olga Stolten gab den Bericht der Arbeiterwohlfahrt und sprach sich für eine engere Zusammenarbeit Don Partei und Arbeiterwohlfahrt aus. Den Bericht der Arbeiterjugend gab Genosse Schröder; er dankte der Parteiorganisation Ham burg für die Bereitstellung der Mittel zur Errichtung des Jugendund Ferienheimes Kleefen. Nach einer Aussprache wurden Anträge zur Organisation usw. angenommen.
Am Abend wurde Genosse Severing von einem starken Aufgebot des Reichsbanners und unter lebhafter Beteiligung der Bes völkerung vom Bahnhof abgeholt. Es folgte ein Umzug durch die Stadt, der sich bei der Stadthalle auflöſte, wo eine Festversammlung mit stürmischen Dvationen Genossen Severing begrüßte. In seiner Antwort auf die Ansprache des Genossen Leuteri sprach Genosse Severing von den positiven Leistungen unserer Vartei in den letzten Jahren und stellte fest, daß, während unsere Partei immer aufwärts und vorwärts marschiere, die Partei der Zersplitterer, die Kommunisten, jetzt selber und noch Splitter sind.
Am Sonntag überbrachte Genoffe Severing dem Parteitag Geschloffenheit und das gute Funktionieren der Organisation Hamdie Grüße des Parteivorstandes, indem er mit Freuden die innerliche burg- Nordwest feststellte. In seinem Referat über die
politische Reaktion und die Sozialdemokratie
führte er aus: Die Reaktion hat gelernt. Sie führt heute ihren Kampf um die Regierungsgewalt mit anderen Mitteln. Ihre Taktik ist, sich in den Reichs- und Länderregierungen festzusetzen. Diese falte Reaktion ist noch gefährlicher als der gewaltsame Putsch. Wir müssen die Leute mit dem Bullengenic aus den Aemtern, die sie inne haben, herausheben und ihnen den Weg zu der Staatsmacht versperren. Der Weg dazu muß sein, die Lassallesche Lehre zu befolgen, die da heißt, in einem bestimmten Kampf die ganze Kraftauf einen bestimmten Punft zu konzentrieren. Wir werden auch in der Zukunft auf die Zusammenarbeit mit anderen Parteien angemiesen sein. Es geht aber dabei nicht um irgend welche Posten fie spielen leine Rolle, fondern es handelt sich darum, daß, wo wir nicht dabei sind, andere dabei sind, und wo die Deutschnationalen es find, da geht es langsam, aber sicher bergab. Unser Ziel ist, daß die Republik nicht von Muß- und Bernunft- Republikanern, sondern von Herzensrepublikanern verwaltet wird. In den tommenden Rämpfen sind unfere schlimmsten Feinde die Hoffnungslofen, die Wankelmütigen und die aus Berzweiflung den Rommunisten nachlaufenden Kleinmütigen. Wenn wir diese Feinde besiegen, haben mir gefiegt!( Stürmischer Beifall).
Nach Erledigung der Wahlen sprach Genosse Bissell über weltDiese Rede soll auf Beschluß als wirtschaftliche Berflechtungen. Broschüre erscheinen. Die Verhandlungen des Bezirksparteitages maren ein Auftakt zu Sie zeugten von der Siegeszuden bevorstehenden Kämpfen. persicht und dem Kampfeswillen der Sozialdemokratie. Berantwortlich für Politik: Bictor Schiff; Wirtschaft: G. Klingelhöfer; Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton : K. H. Döscher; Lokales und Sonstiges: Friß Karstöbt; Anzeigen: Th. Glode; fämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Vorwärts- Buchdruckeret und Berlagsanstalt Baul Singer u Co.. Berlin SW 68. Lindenstraße 3. Hierzu 2 Beilagen und..Unterhaltung und Wifen".
Ursache.. Wirkung
stehen im engsten Zusammenhang. Fährst Du eine hochelastische und griffige Bereifung, so wird es Dir Dein Kraftrad durch Zuverlässig keit und lange Lebensdauer danken.
Fahr deshalb:
Continental
Kraffrad- Reifen
Continental- Straßenkarten, Handbuch und Atlas, für jeden Kraftfahrer unentbehrlich.
100 km.
Sieger: Walter Sawall, 3weiter: Paul Krewer( 26.Juni
1927