Eine feltene Abwechselung.
Das Reichsgericht kann einmal keinen literarischen Hochverrat entdecken.
Leipzig , 30. Juni. ( Eigener Drahtbericht.) Das Reichsgericht, 4. Straffenat, verhandelte gegen den Buchhändler Franz Koppenhäuser aus Frankfurt a. M., der sich wegen Vorbereitung zum Hochverrat und Vergehen gegen das Republitschutzgesetz zu verantworten hatte. Bei Koppenhäuser, der Ge. schäftsführer der Kommunistischen Partei in Frankfurt ist, soll man in seiner Buchhandlung Broschüren gefunden haben, die hoch verräteriſchen Inhalt gegen die republikaniſche Staatsform enthal ten. Vom Oktober 1925 bis Januar 1926 wurden die Broschüren „ Der Kampf um die Gewerkschaftseinheit", der„ Kommunistische Arbeiterfalender von 1926" und„ Der Hamburgische Aufstand" beschlagnahmt. Koppenhäuser soll Kenntnis von dem hochverräterischen Inhalt aller Broschüren gehabt haben, was er aber bestreitet. Als Buchhändler war er gar nicht in der Lage, alle Bücher auf ihren Inhalt zu prüfen, auch habe er nach ihrer Beschlagnahme die Bücher nicht weiter geführt. Weshalb das Gericht den Prozeß gegen ihn führe, wisse er nicht, da er die beschlagnahmten Bücher gar nicht gelesen habe, noch habe er gewußt, daß sie hoch verräterischen Inhalts seien. Der Reichsanwalt führte in seinem Plädoyer aus, daß wohl ein Verdacht bestände, daß Koppen häuser von dem hochverräterischen Inhalt dieser Bücher gewußt habe, doch reicht dieser nicht aus, diefen zu verurteilen. Er beantragte die Freisprechung. Das Gericht schloß sich diesem Antrage an und legte die nicht unerheblichen Kosten der Staatstaffe auf.
Ein übereiltes Landesverratsverfahren. Königsberg , 30. Juni. ( Eigener Drahtbericht.) Der Oberreichsanwalt hat das Verfahren wegen Landesverrat gegen den verantwortlichen politischen Rebatteur der Königsberger Bolszeitung" ohne Angabe von Gründen eingestellt. Das Strafverfahren gegen unser Königsberger Parteiorgan war ein geletet wegen eines Artikels des Reichstagsabgeordneten Genossen Dr. Paul Hertz, der sich mit der Lieferung der Sowjetgrana= ten für die Reichswehr und mit den Verbindungen der Reichswehr zu en illegalen Organisationen beschäftigte. Der gleiche Artikel führt auch zu einem Strafantrag wegen Landesverrats gegen den verarwortlichen Redakteur der Rheinischen Zeitung ". Die Leicht fertigeit, mit der das Verfahren eingeleitet wurde, geht am besten aus einer raschen Einstellung sieben Wochen nach der ersten veranwortlichen Vernehmung hervor.
-
-
Enttäuschte Hoffnungen.
Der Bankrott des anglo- russischen Komitees. Dr Zentralrat der Gewerkschaften der Sowjetunion hat nach einemBericht von Tomski über die Berliner Verhandlungen des anglo- ssischen Einheitskomitees eine längliche Entschließung an= genomen, in der der Bankrott des anglo- russischen Kom ees festgestellt wird.
Dier Bankrott war unvermeidlich. Die englischen Gewerkschaftethaben sich daran beteiligt in der Hoffnung, auf diesem Wege die ruschen Gewerkschaften zum Anschluß an den Internationalen Gewer haftsbund zu veranlassen. Die russischen Gewerkschaften haben h daran beteiligt in der Hoffnung, die englischen Gewerf. schaftemom JGB. loszulösen und damit diesen selbst zu sprengen. Diese, cander diametral entgegenstehenden Bestrebungen tonnten zu feine praktischen Ergebnis führen.
In er Entschließung werden die englischen Gewerkschaften in der bei en Bolschewisten üblichen„ brüderlichen" Weise behandelt. Es wirtihnen„ Taktik des Ausweichens, der Verschleppung und der Sabnge, Politik der Sprengung des anglo- russischen Komitees" vorgemon. Der Generalrat der englischen Gewerkschaften wird weiter bhuldigt, den englischen Kapitalisten gehol= fen zu aben, den Generalstreit niederzuschlagen und den rubenbesitzern die Schlacht zu gewinnen. Es wird dan weiter die nicht weniger verlogene Behauptung aufgestellt, daßer Generalrat die Anhänger der Minderheitsbewegung und die Smmunisten aus den Gewerkschaften ausgeschlossen habe. Which heißt es dann:
Munterstüßung und Begünstigung seitens der rechten und ,, Jinfen" ührer des Generalrates wurde die englische Arbeiterklasse in die Ketten des gendarmenmäßigen Trade- UnionGesezes n die Ketten der faschistischen Bill geschlagen, die den englischenrbeitern ihre minimalen Rechte stahl."
Schließ wird den englischen Gewerkschaftsführern„ direkter Verrat an Klasseninteressen des Proletariats" vorgeworfen und ihnen nachygt, daß sie sich mit der gesamten Schwarz- Hundert. clique" in Frage des sogenannten„ roten Terrors" solidarisiert
haben.
Das finnur einige Stilblüten aus der langen Epistel. Für die Gewerkscten des Festlandes sind derartige Töne durchaus vertraut. Sie es gewöhnt, daß sich zu den Angriffen der Reattion die niedrächtigen Berleumdungen der Bolschewisten gesellen.. Für die englen Gewerkschaften, die die Bolschewisten bisher wie unartige Kini behandelten, die man mit Nachsicht und Güte auf den rechten führen müsse, dürfte diese Sprache etwas über
raschend tom.
Wenn dinglischen Gewerkschaften sich bisher über die Absichten der ruhen Bolschewisten noch einer Täuschung hingegeben haben sollten, dürfte die Entschließung ihnen volle Klarheit bringen. Denn dieser Entschließung wird ziemlich unverhüllt ausgesprochen, s mit dem anglo- russischen Komitee bezwedt war. Es heißt da u. wörtlich:„ Das anglo- russische Komitee muß einer der Mittelpunider Mobilisierung der proletarischen öffentlichen Meinung sein.
Also nicht die Herbeiführung der Einheit der internationalen werkschaftsbewegung handelt es sich für die russischen Bolschewi, sondern darum, sozusagen eine dritte Ge wertschaftsternationale unter tommunistischer Führy und damit eine weitere 3ersplitterung des Proletariats schaffen. Daß sich die englischen Gewerkschaften dazu nicht herge und daß sie es ablehnen, sich von den bolsche
wistischen Analpeten der Gewerkschaftsbewegung die Tattit in ihrem Lande voleiben zu lassen, versteht sich von selbst. Dieses Ergebnis war Diszusehen. Wir stellen den Banfrott der bolschewistin Hoffnungen und damit die Stär fung der Eisit der internationalen Gewerkschaftsbewegung ausdrücklich fest.
*
London , 30. i.( EP.) Englische Arbeiterabgeordnete wie Lansbury , Martond Fenner haben an Rykow ein Telegramm gesandt, in welchele bitten, daß hinrichtungen ohne Berhör aufhörenlen, da dieses Verfahren ihnen den Kampf gegen die rußlandliche Politik der englischen Regierung er= schwere. In f Antwort sucht Rykow das russische Verfahren damit zu lidigen, daß der Sowjetstaat sich gegen Angriffe wehren müss
Preußens Weg zum Meere.
Die Unterelbe- Gesetze und ihre Bedeutung.
=
Am Mittwoch hat der Landtag die Gesetzesvorlagen der preußischen Staatsregierung, die eine Neuregelung der fommunalen und wirtschaftspolitischen Verhältnisse an der Untersind diese Gefeßesvorlagen mit dem Namen Groß elbe zum Ziele haben, verabschiedet. In der Deffentlichkeit Hamburg "- Geseze bezeichnet worden. Und sie hängen ja mit dem Streit, der nun seit Jahren um Hamburg und deffen staatliche Erweiterungswünsche geht, aufs engste zusammen. Es ist nicht an der Zeit, den Streit noch einmal zu entfachen, der durch diese preußischen Geseze zu einem gewissen Grade beigelegt oder doch mindestens für absehbare Frist durch die neue Rechtslage überholt ist. Nur einige grundsätzliche Bemerkungen scheinen uns doch am Plaze zu sein. das man mit Groß- Hamburg" zu bezeichnen pflegt, ist für Das Wirtschaftsgebiet an der Unterelbe, den Sozialisten in mehrfacher Beziehung ein lehrreiches Bei spiel. Die Verworrenheit fapitalistischer, veralteter Politik hat hier ein seltenes neben und Durcheinander geschaffen. Auf engem Raum suchen sich nebenein an der drei Hafenstädte zu entwickeln Norderelbe Hamburg und Altona , an der Süderelbe die preußische Hafenstadt Harburg. Dazwischen liegt, von den Elbarmen umschlossen und von Wasserstraßen durchzogen rand preußisches Staatsgebiet ist und auf die sich hauptsäch die Elbinsel Wilhelmsburg , die bis auf den Nordlich die Erweiterungswünsche Hamburgs erstreckten. Diefes Entwicklung und im ständigen Wachsen begriffener Industrieganze Gebiet ist eine Stätte lebhaften Handels, blühender siedlung.
"
-
an der
fammengehörige Wirtschaftsgebiet leidet heute noch unter dem Dieses so offensichtlich zusammenhängende und zuJammer früherer deutscher staatlicher Zerrissen heit, die ja auch in unseren Tagen noch nicht überwunden ist. Zwar haben sich alle Gutachter übereinstimmend dahin ausgesprochen, daß dieses Unterelbegebiet nach einer einheit lichen Zusammenfassung und Bewirtschaftung schreit, eine völlig befriedigende Lösung aber konnte praktisch nicht gefunden werden. Denn das Gebiet zerfällt nicht nur in verschiedene Kommunen, sondern wird auch von staatlichen Grenzen zerschnitten, von der Trennung in verschiedene Provinzen desselben Staates gar nicht erst zu reden. Diese 3ersplitterung ist eine Folge des tapitalistischen Wirtschaftsund Staatsegoismus, der feine Rücksicht auf die Erfordernisse planmäßiger und vorausschauender Wirtschaftspolitik tannte, dem nur das Eigeninteresse, nicht die Berücksichtigung des Uebergeordneten Allgemeingebot war. Als Sozialisten wissen wir, daß Wirtschaft, daß Produktion nicht Selbstzwed sein dürfen, sondern das es gilt, die vorhandenen Kräfte der Natur planmäßig mit möglichst geringem Aufwand von Energie zum größtmöglichen Nußen der Allgemeinheit auszuwerten. Nun, hier an der Unterelbe ift gezeigt, wie es nicht gemacht werden soll. Denn kein Mensch kann das Neben-, ja das Gegeneinander hier vernünftig finden. Jedoch im Staats- und Wirtschaftsleben muß man mit den nun einmal bestehenden Zuständen rechnen; denn der staatlichen, einheitlichen Zusammenfassung dieses ganzen Gebietes standen Schwierigkeiten gegenüber, die
hüben wie drüben nicht zu überwinden waren. Weder Preußen, noch Hamburg fonnten sich entschließen, ihre staatlichen Hoheitsrechte aufzugeben.
"
wirklichung der an sich als richtig erkannten Hindernisse entDa nun einmal die staatspolitischen Grenzen der Berwirklichung der an sich als richtig erkannten Hindernisse entgegentürmten, fo galt es dort den Hebel anzusetzen, wo folche Hindernisse nicht bestanden. War das Gesamtwirtschaftsgebiet Groß- Hamburg" zunächst noch nicht staatlich zunebeneinander bestehen lassen, wo eine Zusammenfassung sammenzufassen, wozu dann getrennte Gebiete möglich war? Die preußische Staatsregierung hat unseres Erachtens deshalb recht getan, wenn sie im Teile verwirk lichte, was im ganzen dazu noch nicht reif war. Die drei den und Städten drei große und lebensträftige lich aus denen um Hamburg liegenden preußischen Gemeinnunmehr vom Landtag verabschiedeten Geseze schaffen nämkommunen, die nunmehr mit ganz anders zusammenge= faßten Kräften die an sie herantretenden Aufgaben bewältigen fönnen. Durch die vom Staat diesen Gemeinden in dem Finanzausgleichgesetz zur Verfügung gestellten Mittel wird es endlich wertvolle Gebiet an der Unterelebe planmäßig aufmöglich sein, fommunalpolitisch und hafenpolitisch dieses unzuschließen. Das heißt, es wird vermieden, daß jede Gemeinde ohne Rücksicht auf die andere sich ihr naheliegenden in einem weitgeſtedten Plan die Aufgaben zuzuweisen, die Aufgaben zuwendet. Jezt wird es möglich sein, jedem Teil durch die geographische Beschaffenheit des Geländes an der schaftsgebiet zum Wohle des gesamten Volkes, der ganzen Unterelbe gegeben sind. Nur so tann dieses ganze Wirtdeutschen Volkswirtschaft wirklich ausgenutzt werden.
fassung der preußischen. Gemeinden an der Unterelbe der ErNoch ein anderes Ziel aber rückt durch die Zusammenfüllung näher. Der Stadtftaat Hamburg mit seinem Welthafen soll in seiner Bedeutung nicht etwa herabgemindert werden. Aber die Entwicklung zeigt deutlich, daß der Weg auch in Deutschland über die noch bestehende Kleinstaaterei und Zerrissenheit hinweggehen muß und wird. Wirtfchaftliche Notwendigkeiten sind stärkere Machthaber als staatspolitische theoretische Einsicht und Erkenntnis. Durch die Schaffung großer preußischer Kom munalverbände an der Elbe ist die Möglichkeit ge= schaffen, daß zwischen der Kommune Hamburg mit ihrem Hafen und den nunmehr bestehenden preußischen großen Hafenstädten Verträge und Vereinbarungen ge= troffen werden, die der fünftigen Entwicklung neue Wege eröffnen. In den Gesetzesvorlagen ist die Rede von dem Siedlungsverband, der die nunmehr geschaffenen preußischen Kommunalgebiete in einer übergeordneten Finheit zusammenfassen soll. Siedlungsverband und Hafenbetriebsgemeinschaft zwischen den Kommunen, zwischen Breußen und Hamburg scheinen uns die nächste Etappe auf diesem, von der preußischen Staatsregierung nunmehr erfolgreich beschrittenen Wege zur Vereinheitlichung des Unterelbegebiets zu fein. Die Not der Zeit erheischt ge bieterisch die Beendung des Streifes zwischen staatlicher Eifersüchtelei und fordert Zusammenfassung der Kräfte und planmäßige, gemeinsame Arbeit.
Eine Fahrt im Nebel und mit ungünstigen Winden.
Gewisse Anzeichen deuten darauf hin, daß das Endziel des Ozean-| fliegers Byrd nicht, wie zuerst allgemein angenommen wurde, Paris fein soll, sondern daß der Bezwinger des Nordpols mit seinem Atlantiftfluge gleichzeitig den Versuch machen wird, den Stredenweltreford Chamberlins zu brechen, also über dem europäischen Festland soweit wie möglich nach Often vorzubringen.
Unter diesen Umständen ist heute, wie wie zuverlässig erfahren, von der Deutschen Lufthansa für alle deutschen Flughäfen höchste Bereitschaft angeordnet worden, damit Byrd, falls er deutsches Gebiet überfliegen sollte, jegliche Hilfe und Unterſtüßung geleistet werden
tann.
Im Flughafen Tempelhofer Feld wird heute ein besonderer Nachtdienst eingerichtet, damit hier etwaige funtentelegraphische Nachrichten von der amerika häfen oder den mit FT.- Einrichtung versehenen Verkehrsflugzeugen nischen Maschine oder aber von den übrigen Funkstellen der Flug entgegengenommen und danach entsprechende Dispositionen getroffen werden können. Insbesondere haben auch die in Westdeutschland gelegenen Flugpläge Anweisung erhalten, nach Eintritt der Dunkeis heit auf eine etwaige Annäherung der„ America" zu achten und sie für diesen Fall durch Positionsfignale und Scheinwerfer über ihren Byrd, wenn er nicht Paris als Ziel wählt, auf einem weiter füdlich Standort zu unterrichten. Allerdings bleibt auch die Möglichkeit, daß gelegenen Kurs den Streckenreford brechen will und daß er, wie bereits vor längerer Zeit einmal aus Amerika gemeldet wurde, evtl. über Sapnien nach Italien oder noch weiter füdöstlich fliegen wird. Auf diese Absicht könnte eine von dem Ozeanflieger heute früh aufgefangene Positionsmeldung hindeuten, die einen
erstaunlich weit nach Süden gerichteten kurs über dem Ozean erkennen läßt. Während es gestern abend bzw. heute nacht noch den Anschein hatte, als ob Byrd an der Südküste Neufundlands entlang über den auch von Lindbergh und Chamberlin eingeschlagenen nördlichen Kurs auf Irland zu gehen würde er hatte die Scatari- Insel südlich von Neufundland mit nordöst lichem Kurs passiert erhielt um 4 Uhr früh mitteleuropäische Zeit der Dampfer Adriatric" der White Star Line von Byrd die Funkennachricht, daß die Maschine um diese Zeit sich auf dem 43. Grad 38 Minuten nördlicher Breite und 42 Grad 4 Minuten westlicher Länge befand. Die Adriatric" hatte am 25. Juni Liver pool verlassen und soll am 3. Juli in New York eintreffen, fie liegt auf der nördlichen Schiffsroute, ist aber möglicherweise wegen der zu dieser Jahreszeit im Norden herrschenden Eisberggefahr auf füdIcheren Kurs gegangen. Die angegebene Pofition des Flugzeuges liegt fast genau auf dem
"
Kurs, den der 3. R. III auf seinem Amerika - Fluge genommen hatte, und zwar hätte sich danach Byrd um 4 Uhr früh etwa 500 Meilen von der amerikanischen Küste südwestlich der großen Neufundlandbank und nordwestlich von den Azoren befunden. Vorausgesetzt, daß die Beobachtungen der Flieger über ihren telegraphischen Uebermittlung ein Fehler eingetreten ist, wäre also Standort zuverlässig waren oder daß nicht etwa bei der funkendaraus zu entnehmen, daß Byrd aus irgend einem Grunde start nach Süden zu abgebogen ist, also bei Beibehaltung dieses Rurfes
auf die spanische Küste zu fliegen würde. Die zu erwartenden meiteren Positionsmeldungen werden erkennen laffen, ob sich diese Annahme bestätigt.
Die deutschen Funkstationen, insbesondere die Küftenfunksielle Norddeich , hatten auch bis heute vormittag noch feine direkte Verbindung mit dem Ozeanflugzeug.
Empfangsvorbereitungen in Frankreich .
Wie vom Flugplag Le Bourget gemeldet wird, sind für die erwartete Ankunft des Flugzeuges Anterica" von Byrd die gleichen Vorfehrungen getroffen worden, wie anläßlich der Ankunft Lindberghs. Man rechnet damit, daß das Flugzeug in der Nacht zum Freitag gegen 3 Uhr morgens fendung an den Präsidenten der französischen Relanden wird. Byrd führt eine besondere Geschenkeinschließlich der von Byrd auf seinem Flug über den Nordpol publik Doumergue mit sich, die aus zwei amerikanischen Flaggen benugten Flagge und einer Kopie der fleinsten Bibel der Welt besteht. Nach einem Kabelbericht aus New York hat Byrd seinen Mechanider angewiesen, sofort an Bord des Präsident Roosevelt " fich nach Europa einzufchiffen, um in Paris das Flugzeug
zu prüfen.
"
New York , 30. Juni. ( WTB.) Um 6.39 Uhr abends New Yorker 3eit hatte Byrd drahtlos gemeldet, daß die America in Nebel getommen sei, der ganz Neufundland bedeckt, und eine Navigation unmöglich machte. Die Botschaft fügte hinzu, die America steige über den Nebel empor und habe sehr ungünstige Winde angetroffen. Beamte des Flugplages glauben, Byrds Aeußerung über die Unmöglichkeit der Navigation sei die Antwort auf die Anregung, er folle stündlich Berichte über seinen Standort geben.
rechnungen befand sich die„ America " um 21 Uhr früh( 5,30 Uhr Chatham( Massachusetts ), 30. Juni. ( WTB.) Nach hiesigen Be Funkspruch Byrds von 2,30 Uhr morgens besagt: Seit gestern nachmitteleuropäischer Zeit) ungefähr 1400 Meilen von Chatham. Ein mittag 4 Uhr haben wir infolge des dichten Rebels und der über einem weiten Gebiet tiefhängenden Wolken we der Land
noch Wasser gesehen.
New York , 30. Juni. ( WTB.) Die Radiostation in Shepherdeville( Massachusetts ) hat auf Grund von Peilungen, die sie auf die Zeichen der America" hin vornahm, berechnet, daß Byrd gegen 5 Uhr etwa 700,59,5 füdlich seines Kurses und annähernd 2000 Meilen von New York entfernt ist.
New York , 30. Juni. ( TU.) Nach einer drahtlosen Meldung ist Byrd von seinem Kurs wesentlich nach Süden abgewichen. Er hatte bis 10 Uhr vormittags bereits über 3000 Kilometer zurückgelegt.
Eine schwere Spionageangelegenheit ist, dem Betit Parifien" zufolge, in den staatlichen Marinemertstätten in Caen in unter ein Franzose, ein Belgier und ein Jugoslawe, find unter der der Normandie aufgedeckt worden. Fünf Ingenieure, darBeschuldigung, Dokumente der Landesverteidigung an eine fremde Macht ausgeliefert zu haben, verhaftet worden.