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stützung die Stärkung der Gewerkschaftsorganisationen zu fördern. Hier ist ein großer und wichtiger Aufgabenfreis, den nur der JGB. erfüllen fann. Aber auch dazu gehören vor allem finanzielle Mittel, die die Gewerkschaften der fort­vor allem finanzielle Mittel, die die Gewerkschaften der fort­geschritteneren Länder in ihrem eigenen Interesse dem JGB. nicht vorenthalten dürfen. Hier die geeigneten Grundlagen zu schaffen, ohne sich in Einzel- und Nebenfragen zu verlieren, wird die Aufgabe des Internationalen Gewerkschafts kongreffes sein.

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Die Reaktion wird übrigens auch sonst in diesen Tagen feine besondere Freude an der preußischen Personalreform erleben. Gleichzeitig mit der Ernennung der Staatssekretäre ist nämlich eine größere Zahl freigewordener gehobener Be­amtenstellungen in der Berwaltung und besonders in der Justizverwaltung neu besetzt worden und zwar- wie es in Preußen selbstverständlich ist nach Möglichkeit mit Republikanern. Das ist eine bittere Bille für die Re­aftionäre, die den Staatsverstand gepachtet zu haben glauben. Aber ein tüchtiger Arzt wird nicht davor zurückschrecken, seinem Patienten bittere Pillen zu verordnen wenn sie apparat trotz der bisher geleisteten Arbeit noch immer drin­gend notwendig.

die wirtschaftlichen Gesamt interessen aller Arbeiter zu sammenfassen und vertreten, so ist es auch die Aufgabe des JGB., die wirtschaftlichen Klaffeninteressen der Arbeiter aller Länder in Uebereinstimmung zu bringen und ihnen gegen­über den Regierungen und Unternehmern Geltung zu ver­schaffen. Angesichts der durch das herrschende Zollsystem geschaf­fenen Wirtschaftsgrenzen, die die Unternehmer benutzen, um unter ihrer Deckung vom nationalen zum internationalen Kartell überzugehen, die internationale Konkurrenz auszu­schalten, um zur Ausbeutung des Lohnarbeiters die Aus­beutung des Konsumenten hinzuzufügen, ist die aktions- Die Verabschiedung der Aufwertungsgesetze. nur zur Heilung führen. Und die hat der Verwaltungs­fähige Zusammenfassung der Arbeiterschaft aller Länder nicht immer einfach. Es würde zu ganz unmöglichen Komplikationen führen, wollte man diese Zusammenfassung nicht auf der Grundlage der allgemeinen Klaffeninteressen, sondern auf der Grundlage der einander manchmal wider­streitenden Berufsinteressen unternehmen.

Es ist gut, wenn der JGB. sich die Erfahrungen der internationalen Berufssekretariate zunuze macht, ihnen die Möglichkeit gibt, ihre Erfahrungen untereinander auszu­tauschen. Aber die Grundlagen des JGB. fönnen nicht die Berufsorganisationen sein, sondern mur die gewerkschaftlichen Landeszentralen, die die Gesamtinteressen der Arbeiterschaft

vertreten.

eine

Diese Tatsache muß man auch berücksichtigen bei den Wünschen, den Angestellten und Beamten im JGB. besondere Stellung einzuräumen. Selbstverständlich sollen die Angestellten und Beamten nicht schlechter behandelt werden als andere Berufsgruppen. Wenn sie innerhalb der einzelnen Länder beruflich besonders zusammenzufassen sind, so find ihre proletarischen Klasseninteressen doch identisch mit

denen aller anderen Arbeiter.

Es ist aber durchaus erwünscht, wenn die Landeszentralen in den Ausschuß auch Vertreter der Kopfarbeiter entfenden, was ja um so leichter sein wird, wenn nach dem Vorschlage des Berichterstatters der Ausschuß sich aus je zwei Vertretern der angeschlossenen Landeszentralen zusammensetzt.

Das Berhältnis zwischen Moskau   und Amsterdam  dürfte bei der Beratung des Antrages der englischen Gewerkschaften zur Sprache kommen, der dahin geht, ein viergliedriges Komitee zu ernennen, das die Ursachen prüfen soll, aus welchen verschiedene Länder dem JGB. noch nicht angeschlossen sind, und Maßnahmen emp­fehlen soll, um diesem Uebelstande abzuhelfen. Ein der­artiges Komitee wird natürlich nichts anderes tun können, als was die Organe des JGB. bisher getan haben. Die Ursachen, weshalb insbesondere die ruffischen und die nordamerikanischen Gewerkschaften dem JGB. noch nicht angeschlossen sind, brauchen hier nicht nochmals in Erinnerung gerufen zu werden. Solange die russischen Bolschewisten sich noch der Hoffnung hingeben, daß es ihnen gelingen wird, die Gewerkschaften genau so zu Organen ihrer Politik wie die tommunistischen Parteien zu machen, werden alle Versuche scheitern, die russischen Gewerkschaften zum Anschluß an den JGB, zu bewegen.

Die Bemühungen, die russischen und die amerikanischen  Gewerkschaften, sowie die Gewerkschaften im fernen Osten zum Anschluß zu bringen, sollen natürlich fortgesetzt werden. Man foll sich aber auch feiner Illusion hingeben über die Erfolge, die ein besonderes Romitee in dieser Richtung haben

fann.

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Schließlich wird sich der Kongreß mit der Organi fierung der gegenseitigen Hilfe bei großen Wirtschaftsfämpfen befassen. Es ist überflüffig, zu betonen, daß die Voraussetzung einer wirksamen internationalen Hilfsaktion star fe Gewerkschaften sind. Die Schaf fung eines besonderen Hilfsfonds dazu erscheint jedoch als eine überflüssige Zersplitterung.

Eine wichtige Aufgabe des JGB. ist es, in den Ländern, wo durch verschiedene Ursachen die Gewerkschaftsorganisa­tionen zurüd geblieben sind, durch geeignete Unter­

Des Bürgers Welt im Bilde.

Von K. Weidner.

Nehmen wir an, einer, der gar nichts von uns weiß, etwa ein Marsbewohner, möchte gern erfahren, wie es eigentlich auf unserer Erde aussieht und faßt infolgedessen den Entschluß, fich zu einer Ent­deckungsreise auf unseren meschuggenen Planeten zu begeben. Zu diesem Zwecke also besteigt er irgendein Weltenraumvehifel und kauft sich, wie man so zu tun pflegt, vor der Abreise als Reiselektüre ein Exemplar einer der Illustrierten Zeitungen", um schon im voraus etwas über den Zustand dieses Fremdkörpers im Kosmos zu erfahren.

Welch einen Begriff kriegt nun dieser wißbegierige Mann von unjerer Erde? Höchstwahrscheinlich, daß sie der amüsanteste Welt­förper sei, der seit der Erschaffung der Welt um die Sonne kreist. Auf ihr scheinen lauter Revuestars, Modeföniginnen, Weltmeer­überflieger, Schönheitspreissiegerinnen, mehr oder minder siegreiche Feldherren, grundgescheite Gelehrte und berühmte Dichter zu leben. Alle sind sehr gut angezogen und sehen außerordentlich fröhlich aus. Herrlich gewachsene Borchampions lassen ihre sämtlichen Muskeln spielen, schöne Frauen lächeln ihr bezauberndstes Lächeln, Suzanne Lenglen   springt drei Meter hoch nach einem Tennisball, der Doktor Belzer läuft riesige Strecken in unwahrscheinlichem Tempo, oder er läßt sich mit riesigen Lorbeerfränzen photographieren, Brinzen feiern Hochzeit mit Prinzessinnen oder mit schönen Schauspielerinnen, raffi­nierte Erfinder singen Tag und Nacht über die Verbesserung und Erleichterung unseres an sich schon so schönen Daseins nach. Es ist eine Lust zu leben.

Vielfache Raubinörder von größtem Seltenheitswert sind mit lächelnden Starphysiognomien vor das Objektiv gebannt, prominente Rechtsanwälte geben sich Miche, bedeutend auszusehen, und die ganze Gerichtsverhandlung macht den Eindruck einer Großaufnahme eines Spizenfilms der Barufamet. Von einem japanischen Erdbeben be­kommen wir die malerischsten Momente zu sehen, und ein Asyl für Obdachlose sieht aus, als hätten sich wohlgenährte Millionärsföhne zu einem launigen Verkleidungsscherz zusammengefunden. Der Mann mit der Kamera weiß allen Ereignissen des täglichen Lebens eine lichte Seite abzugewinnen. Es gilt den Leser vor häßlichen Eindrücken zu bewahren, sein Weltbild zu schonen. Arme Leute Arme Leute fennt er vom Wohltätigkeitstee, wo sie ihm in einigen wohlerhaltenen und sauber gewaschenen Exemplaren in Freiheit dressiert vorgeführt werden. Daß die. Wirklichkeit wesentlich anders aussieht, will er ja gar nicht miffen.

Die Welt ist ein Jiustrationsobjekt. Alles, was gut, schön, reizvoll und interessant auf ihr ist, gehört auf die Platte. Wir armen Luders, die wir nicht würdig sind, mit unserem strahlendsten Lächeln Ulsteinsche und Scherliche Bildermagazine zu schmücken, müssen

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Zum Schaden noch Spott für die Sparer! Die Aufwertungsdebatten sind gestern durch die Annahme der Vorschläge des Bürgerblods im Reichstag zum Abschluß gekommen. Wie zu erwarten war, haben die Deutschnationalen zusammen mit den übrigen Regierungs­parteien alle Verbesserungsvorschläge der Opposition rücksichts­los niedergestimmt. Damit ist, abgesehen von einigen recht unwesentlichen Erleichterungen, die bisherige Rechtslage lega­lisiert worden. Die Opfer der Aufwertung, die bei der letzten Reichstagswahl zum großen Teil den Deutsch nationalen ihre Stimme gegeben haben, gehen leer aus und find die Betrogenen.

Doch die Deutschnationalen haben sich mit dem Betrug an ihren Wählern nicht genug fein laffen. Sie haben zum Schaden noch obendrein den Spott hinzugefügt. Als der feiner Fraktion angehörige frühere deutschnationale Abge­ordnete Dr. Best in sachlicher Weise die Anträge begründete, zu deren Verwirklichung die Deutschnationalen sich früher, um die Stimmen der Sparer zu gewinnen, verpflichtet hatten, er­tönten aus den Reihen der deutschnationalen Frattion ener­gische Schlußrufe. Weiter läßt sich die Unverfrorenheit nicht treiben. Die Sparer werden die Schlußworte aufnehmen und mit der gewissenlosen deutschnationalen Sippschaft Schluß

machen.

Ein Schlag gegen die Landwirtschaft."

Wenn ein Sozialdemokrat Staatssekretär wird. Gestern abend fonnten wir bereits melden, daß die preußische Regierung drei neue Staatssekretäre ernannt hat. Die Wut der Reaktion über diese Ernennung von Republi­fanern richtet sich begreiflicherweise in erster Linie gegen die Tatsache, daß ein Sozialdemokrat zum nächsten Berater des preußischen Landwirtschaftsministers erforen wurde. Einen Schlag gegen die Landwirt­schaft" nennt die großagrarische Deutsche   Tageszeitung" die Berufung des Genossen Krüger- Lüneburg zum Staats­die Berufung des Genossen Krüger- Lüneburg zum Staats­sekretär. Die Deutsche Zeitung" ist ganz besonders darüber erbost, daß Genosse Krüger angeblich kein landwirtschaftlicher Fachmann ist. Wir verstehen diese Erregung nicht recht. Denn im Reiche, wo der Rechtsblod regiert, hat man ja be­fanntlich auf Fachkenntnis so weit verzichtet, daß man einen so verdienten Fachmann für Verfassungsfragen wie den Ministerialdirektor Brecht hinausgesetzt hat!

Im übrigen hat die reaktionäre Kritik wie so oft, so auch Diesmal unrecht. Genosse Krüger ist in Agrarfragen außer ordentlich bewandert und hat im Dienste der Partei bei der Ausarbeitung des neuen Agrarprogramms das auch bewiesen. Zu der theoretischen Kenntnis gefellt sich die in langjähriger Verwaltungspraris erworbene Erfahrung in Siedlungsfragen, die nicht weiter das Stieffind der staatlichen Agrarpolitik bilden dürfen. Insofern ist seine Er­nennung von aftueller politischer Bedeutung. Man kann es verstehen, daß seine Ernennung dem Landbund nicht paßt. Dieser sieht in ihm nur den Bodenreformer und vergißt bei seiner Polemit ganz und gar, daß der Landbund selber einen Bodenreformer allerdings einen abgedankten, nämlich den Geheimrat Ponfid zum Siedlungsreferenten des Reichslandbundes erfor.

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traurig im Hintergrunde des Lebens stehen und an unserer Vervoll­tommming arbeiten.

Der erstaunte Mann vom Mars aber, solchergestalt über das irdische Paradies im Weltenraum unterrichtet, schämt sich, dort in feiner Unvollkommenheit zu erscheinen und läßt schleunigst wenden.

Der tapfere Bayernleu.

Troß Hitler   und Ludendorff   bleibt Bayern   ein schönes Land und alle Jahre tommen Tausende, sich in den bayerischen Bergen zu erholen. Selbst die Sachsen   lassen sich's nicht verdrießen, nach dem Süden zu pilgern. Aber der bayerische   Löwe hält tapfer Wacht, damit nicht durch den Fremdenverkehr etwa eine neue Re­volution eingeschmuggelt werde.

In Leipzig   hatten sich einige hundert Gewerkschafts­genoffen zu einer Ferienfahrt nach der königlich bayerischen Re­publik entschloffen. Das verursachte dem bayerischen Löwen einiges Kopfzerbrechen. Denn die Sachsen   gelten in München   als ein Bolt, das die politische Betätigung dem beschaulichen Hocken hinter dem fchäumenden Maßfrug vorzieht. Außerdem trinken sie Kaffee, zwar nur Bliemchen, aber immerhin Raffee, und das ist verdächtig. Auch foll es viele Sozialdemokraten unter den Sachsen   geben..

Der flerifale Münchener   Oberbürgermeister Scharnagel fann nicht umhin, die roten Gäste aus Sachsen   willkommen zu heißen. Das ist er dem Rufe der bayerischen Metropole als Fremdenstadt chuldig. Im übrigen konnte er sich auf den tapferen bayerischen  Löwen in Gestalt der Münchener   Polizei verlassen.

Also, kurz und gut, die Sachsen   durften die Sperre am Münchener Hauptbahnhof   passieren, ohne fofort verhaftet zu werden. Dann bestellen sie sich ein paar Rundfahrtautos und wollen sich die Stadt rundfahrenderweise besehen. Das ist aber schneller gedacht, als getan. Mit wütendem Gebrüll stürzt sich der bayerische  Löwe auf die gefährlichen Ausländer und verbietet das lästerliche Borhaben. Er schickt ein paar Kriminalbeamte zu den Sachsen  , die ihnen erklären, daß die gemeinsame Besichtigung der Stadt innerhalb der Bannmeile nicht zuge= lassen werden könne, da sie den Charakter einer politischen Demonstration trage!

Mit der Rundfahrt der Leipziger   Gewerkschaftler durch München   war's also nichts. Die geplante sächsische Revolution in München   ist dank der Wachsamkeit des Bayernleus im letzten Augen: blick noch verhindert worden. Die Bayern   haben nach dem erfolg reich zurückgeschlagenen Sachsenangriff ein Siegesfest im Hofbräu­reich zurückgeschlagenen Sachsenangriff ein Siegesfest im Hofbräu­baus gefeiert. Dabei wurde immer wieder und wieder das alte bayerische   Kampflied gesungen:

Mir Bayern   hamm Muat, Mir fürchten's foa Bluat,

Mir haben's Kurasche,

Wenn das Blut fließt auf der S.. Tapfere Bayern sein's mir,

Tapfere Bayern fein's mir!

Fig.

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Der Landbund auf dem Kriegspfad.

Er läßt ,, Arbeiterredner" ausbilden. Der Brandenburgische Landbund trifft schon jetzt umfangreiche Borbereitungen für die künftige Reichstags- und Land­tagswahl. In Vorausahnung einer fürchterlichen Abrechnung befolgt der Landbund die Taftit, daß fünftig in den Versammlungen möglichst der Landarbeiter zu dem Landarbeiter" sprechen soll. Es ist so, wie einer der Agrarier wörtlich sagte, daß die Arbeiter, ihnen( den Arbeitgebern) nichts mehr glauben. In Berlin  - Treptow  , Hoffmannstraße, sind nun zur Heran­bildung von derartigen Wanderrednern Kurse von je dreiwöchiger Dauer eingerichtet. Mit 35 bis 40 Personen je Kursus hofft man bis zur Wahlperiode gegen 1000 sogenannte and agitatoren ausgebildet zu haben, um damit die Provinz im Verein mit dem Stahlheim aufzuklären. Das Haupt­thema, das gelehrt wird, ist der Kampf gegen den Margis mus", da unter dieser Parole der fünftige Wahlkampf auf dem flachen Lande geführt werden soll. Der Ausbildungsleiter dieser genialen Aufklärungstruppe ist ein gewisser Dr. Engels. Die Finanzierung haben die Großagrarier und der Land­

bund übernommen. Ein jeder Gutsbesitzer, der in der glücklichen Lage ist, einen rednerisch begabten und treu ergebenen Ar­beiter zu befizen", ist verpflichtet, diesen a b zu kommandieren. Für Unkosten, die durch Beföftigung und durch Beherbergung ent­stehen, sind pro Mann 120 M. für den Kursus zu zahlen, wozu der Landbund 40 bis 50 M. zuschießt. Barlohn und Deputat werden dem Kursusteilnehmer weitergewährt.

Wenn man bedenkt, wie bei den Verhandlungen über die Er= höhung der Hungerlöhne in der Landwirtschaft die Agrarier Stein und Bein flagten und erklärten, daß nicht ein einziger Be­trieb Ueberschußbetrieb wäre, so muß man sich wundern, wie glänzend jetzt die Finanzlage für politische Zwecke ist. Man will jedenfalls diesmal feine Kosten scheuen, damit der Deutschnationalen Partei die befürchtete Niederlage bei der nächsten Wahl erspart bleibt. Die Wahlkosten sollen aller Wahrscheinlichkeit nach einge­bracht werden durch die Gewinne, die durch die Zollschutzvor­lagen den Agrariern zugeschanzt werden sollen. Auch der Land­arbeiterschaft soll flargemacht werden, daß fie ebenfalls Intereffenten des Hochschuzzolles sind und damit selbstverständlich an der Seite der Landbündler zu marschieren haben. Es ist nicht daran zu zweifeln, daß sich die Herren Landbündler dieses Mal arg ver­rechnen werden. Denn über den Widerspruch zwischen deutschnationaler Demagogie und deutschnationaler Praxis können auch noch so gut gedrillte Arbeiterredner nicht mehr hinweg­täuschen.

Als Antwort auf die Gründung der Vereinigung Republi­fanische Presse" hat der Hugenberg- Journalist Dr. Kriegt die Ne­dakteure der reaktionären Preffe zu einer Sigung eingeladen, in der Ausgerechnet Kriegt, und ausgerechnet staatsbürgerlich"! Nach eine Bereinigung Staatsbürgerliche Presse" gegründet werden soll. den Begriffen der reaktionären Preffe ist also staatsbürgerlich gleich bedeutend mit republiffeindlich. Woraus man fehen fann, daß die Erfindungsgabe der Reaktion doch immer noch etwas wert ist.

listische Kammerfraktion hat beschlossen, einen Gesehentwurf über die Für die Einheitsschule in Frankreich  . Die franzöfifche sozia­Einführung der Einheitsschule einzubringen.

Byrd und fein Ende. Der erste Ozeanpostflieger Byrd hat schon mehrfach in der Luftschiffahrt Aufsehen erregt. Allgemein bekannt ist, daß er den Nordpol   überflogen hat und dadurch seinem Mit­bewerber Amundsen um kurze Zeit zuvortam. Er hat schon da­mals sich in der Welt einen großen Namen gemacht, und man er wartete von ihm die größten Leistungen. Unbekannt ist aber, daß Byrd schon vor Jahren einen Ozeanflug plante. Er war auch da mals bereits mit Wanemaker in engster Verbindung, der bekannt­lich auch diesen Flug finanziert hat. Wanemater hat bereits vor Beginn des Krieges fich dafür eingefeßt, den Ozean mit Flugzeugen Forderungen gewachsen waren. zu überqueren, als die Flugzeuge noch in feiner Weise derartigen Im Jahre 1914 ließ er durch Curtiß ein Flugzeug bauen, das er für einen ersten Ozeanflug be= stimmte. Dieses Flugzeug war ein Doppeldecker, der mit drei Mo­toren ausgerüstet war und eine für jene Zeit bedeutsame Schöp­fung darstellte. Das Flugzeug sollte die Fähigkeit haben, 50 Stun den in der Luft zu sein, ohne Benzin einnehmen zu müssen. Der lung der Fliegerei bekanntlich erst im Kriege einsetzte. Aber Wane­Bau war damals um so bemerkenswerter, als die große Entwick­mafer erklärte damals bereits, daß ein Flieger mit der notwendigen Kühnheit, den Flug über den Ozean sicherlich durchführen könnte. Heute wissen wir, daß Wanemater recht hatte, denn die größten Fortschritte wurden im Kriege durch den harten 3wang erzielt, den der Dienst an den Flieger stellte. Die technischen Fortschritte stan­den erst an zweiter Stelle. Banemakers Anschauung, daß de Ozeanflug mehr eine Frage des Geistes, als der Technik sei, ist im Kriege erhärtet worden. Das waren die ersten Vorbereitungen für einen Ozeanfiug. Nach dem Kriege lernte Wanemaker den Flieger Byrd kennen und machte ihm den Vorschlag, seinen alten Lieblings­wunsch durchzuführen. Byrd ging mit Begeisterung auf den Bor­schlag feines Geldgebers ein, zumal er durch seinen großen Nord­polflug bereits die Erfahrungen gesammelt hatte, die er für einen Ozeanflug brauchte. Nun famen ihm, che sein Flugzeug fertig­gestellt war, Lindbergh und Chamberlin zuvor. Er hatte darum den Plan gefaßt, den Rekord Lindberghs und Chamberlins dadurch zu übertreffen, daß er den ersten Postflug mit mehreren Passagieren übernahm.

Ein Tunnel durch die Pyrenäen  . Der erste Zug, der durch die Pyrenäen hindurchgefahren ist, traf dieser Tage in Spanien   ein und wurde mit großem Jubel begrüßt. Französische   Eisenbahn­beamte fuhren mit einer Lokomotive und drei Wagen durch den völkerung der französischen   Provinz Béarn an ihre Nachbarn, die vollendeten Canfranotunnel und brachten Grüße von der Be­Bewohner des spanischen   Aragon  . Die Linie wird noch elektrifiziert Bewohner des spanischen   Aragon  . Die Linie wird noch elektrifiziert und soll dann im nächsten Jahr dem allgemeinen Verkehr übergeben werden; sie verbindet Saragossa   mit Dag über Jaca   und Cloron und wird die Fahrt von Madrid   nach Paris   sehr abkürzen, da bis­her die Schnellzüge einen großen Umweg durch Alt- Kastilien machen mußten.

Wissenschaftliche Zusammenarbeit Hamburg  - Moskau  . Zwischen dem Basteurinstitut Moskau   und dem Hamburgischen Institut für Epidemic­forschung ist eine planmäßige Zu ammenarbeit auf dem Gebiet der Seuchen vereinbart worden.