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Der Fleischmüller von Dippoldiswalde   ladet auf seine Bagen aufgedunsene Kühe, ein ersoffenes Kalb, tote Schweine, dort bringen sie ihm auch einen großen braunen Schäferhund. Er hat noch die Stahltette am Hals.

Und das alles war das Wert einer furzen Stunde. Deren schlimmste Zeit dreizehn Minuten vor zwölf war. Denn alle Uhren, die man in den verwüsteten Wohnungen fand, die Taschenuhren der Toten, die Bahnhofsuhr und selbst die Uhr hoch oben am Hause der alten Uhrenfabrik Lange, deren Pendel im Keller schwingt, zeigten gleichmäßig: dreizehn Minuten vor zwölf! Jo Hanns Rösler  .

Wolkenbrüche über Berlin  . Ueberschwemmungen im Westen und im Flughafen. Abermals ist Berlin   von einem schweren Unwetter heimgesucht worden, das überall, besonders im Westen und Süd­westen und in den Vororten großen Schaden anrichtete. Die Ueber­schwemmungen nahmen an einigen Stellen so bedrohlichen Umfang an, daß der Verkehr zeitweise unterbrochen werden mußte. Bis in die späten Abendstunden hinein waren die Wehren überall ange­strengt tätig, um die zahlreichen Schäden zu beheben.

Die stundenlang anhaltenden Gewitterregen, die teilweise mit außerordentlicher Heftigkeit am gestrigen Montag nachmittag von 3 Uhr ab über Berlin   niedergingen, haben hauptsächlich in den füdlichen, südwestlichen und westlichen Vororten erheblichen Wasser schaden angerichtet. In Tempelhof  , Mariendorf  , Steg lig, Lantwig, Lichterfelde  , Zehlendorf   sowie auch teilmiese in Schöneberg   verursachten die herabströmenden Wasser mengen in den tiefer gelegenen Stadtteilen und am Fuße von ab­schüssigen Straßenzügen, an Eisenbahnunterführungen usw. große Ueberschwemmungen, da, wie am Sonnabend, die Gullys für den Abzug des Wassers nicht mehr ausreichten und auch viel­fach durch hineingeschwemmten Straßenschmuz verstopft waren. Wie immer in solchen Fällen wurden auch viele Reller. wohnungen in den betreffenden Bezirken unter Wasser gesetzt. Von allen Seiten ergingen die Hilferufe an die Feuer mehr, die mit allen verfügbaren Fahrzeugen und Mannschaften eingreifen mußte. Im Zeitraum von etwa zwei Stunden hatte allein die Branddirektion West über 150 Alarme zu ver­zeichnen, bei denen es sich fast ausschließlich um Ueberschwemmungen handelte. Ueberall mußten die Dampf- und Motorpumpen in Tätigkeit treten, um das in Wohnungen und Lagerräume ein gedrungene Wasser herauszupumpen. Die im Westen und Süd­westen gelegenen Feuerwachen mußten vielfach die Hilfe der Lösch­züge in den nördlichen und östlichen Bezirken in Anspruch nehmen, wo der Regen weniger heftig war. Auch im Bezirk der Brand direktion Altstadt waren namentlich in der Kreuzberg­gegend Wasserschäden zu verzeichnen, die aber nicht einen fo großen Umfang angenommen hatten wie im Westen. Dagegen mußten mehrere Fahrzeuge auf dem Flughafen Tempel hofer Feld eingreifen, der angesichts der bedauerlichen Tatsache, daß dort noch immer kein Kanalisationsanschluß besteht, sehr unter Ueberschwemmungen zu leiden hatte. Auf den betonierten Startbahnen stand das Wasser fast 40 Bentimeter hoch, so daß es beinahe bis an die Achsen der Fahrgestelle der startenden und landenden Flugzeuge ging. Großen Schaden richtete das Unwetter in Tempelhof   an. Auf den Wegen und in den Gärten der Siedlung stauten sich große Wassermassen an und er­reichten stellenweise eine Höhe von einem halben Meter und noch darüber hinaus. Ein Sturzbach ergoß sich plötzlich über den Bürgersteig in den Teltowfanal. Die Wassermassen unterspül­ten das Erdreich an der Uferböschung und brachten diese plötzlich in einer Länge von etwa 10 Metern zum Einsturz.

3 mei Arbeiter, die in diesem Augenblick die Unfallstelle passierten, wurden mit in die Tiefe geriffen und von den Gromaffen verittet. Bei einem nachfolgenden Erdrutsch wären die Verschütteten beinahe ertrunten. Glüdlicherweise er­thten die Feuerwehr rechtzeitig und fonnte beide in Sicherheit bringen. An der Einsturzstelle waren umfangreiche Abstei fungsarbeiten notwendig, um ein weiteres Nachgeben der Böschung zu verhindern. An der Zufahrtstraße des Flugplages Tempelhof hatte sich ein riesiger See von etwa einem Meter Tiefe gebildet.

Das Verzeichnis zur großen Fahrt."

Wohnungseinbruch mit Pistole und Dolch. Um 4. Juni d. J. erwachte das Ehepaar Schischka durch ein verdächtiges Geräusch. Der Mann drehte das elektrische Licht an. Im Zimmer standen zwei junge Leute mit schwarzen Masken und Dorgehaltenem Revolver  . Im nächsten Augenblid ergriffen sie die Flucht, Schischka lief ihnen nach. Es kam im Nebenzimmer zu einem furzen Kampf, während dessen Sch. von einem der mastierten Leute einige Dolch sti che erhielt und von dem anderen einige Schläge mit dem Revolverkolben über den Kopf. Frau Schischka sprang hilferufend aus dem Fenster. Die Räuber flüchteten. Frau

Schischka hatte sich einige Verlegungen zugezogen, die fie etwa zehn Tage im Krankenhaus festhielten.

Soweit stellt die Sache nichts Besonderes vor. Sie wird aber interessant und bedeutsam, wenn man sich die Persönlichkeiten der beiden Uebeltater näher anfieht: Sie hatten sich gestern vor dem Schöffengericht Berlin- Mitte zu verantworten. Sowohl der 18jährige Warter S. als auch der 23jährige Erich M. gehörten über zwei Jahre her fommunistischen Jugend­bewegung an. Hinterher eaten sie der syndikalistischen Jugend­bewegung bei, hier lernten sie auch einander fennen. M. ist geistig meniger rege als S., aber er war stets ein fleißiger Arbeiter und erst seit furzem ist er arbeitslos. Anders S. Schon von Jugend auf abenteuerlich, ging er als 15jähriger auf die Wanderschaft; nach­einander wurde er aus Desterreich, aus der Schweiz   und aus Holland   ausgewiesen, fam nach Berlin   zurück, arbeitete hier nur gelegentlich, betätigte fich dagegen als eifriges Mitglied des Bereins Edelweiß für Gefelligkeit und Wandern", entzweite sich end­gültig mit seinem Vater und beschloß, auf große Fahrt" ins Ausland zu gehen. Dazu bedurfte er aber verschiedener Gegenstände. Er stellte ein Verzeichnis auf; etwa 300 Mart mußten die Sachen fosten. Woher aber das Geld be­Schaffen? Anfangs beabsichtigte er, in einem Gymnasium eine Kasse zu bestehlen. M. riet ihn aber von diesem Plan ab; es könne doch leicht schief gehen, überdies sei die Gumme, die man da erbeuten fönne, auch zu gering. Dafür schlug er ihm einen anderen Plan vor. Die Witwe Junghahn, Hallische Str. 6, eine sehr ängstliche Frau, in deren Haus M.'s Eltern früher eine Portierstelle hatten, tassiere am 1. die Mietgelder ein: die Frau fönne man beſtehlen. M. und S. besorgten sich Masten Revolver   und zwei Dolche hatte S. von fenen Wanderfahrten her eine Taschenlampe, Dietriche, und ftiegen am 4. Juni durch das Fenster in die Wohnung Junghahns ein. Sie wußten nicht, daß in Wirklichkeit nicht mehr Frau Jung­hahn, sondern das Ehepaar Schischka die Wohnung innehatten. Wie fie entdeckt und wie Herr Schischta verwundet und Frau Schischka Derlezt wurden, ist bereits bekannt.

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Das Merkwürdigste an der Sache ist aber, daß Walter S., der aus dem Gefängnis in Wanderfluft erschienen war, einen äußerst sympathischen und intelligenten Eindruck machte und sich äußerlich burch nichts von der Arbeiterjugend unterschied, die man in den Jugendorganisarionen zu sehen gewohnt ist. Einen nicht un­sympathischen, wenn auch weniger intelligenten Eindruck machte Erich M.

Das Gericht perurteilte S. megen schweren Diebstahls und Körperverlegung zu 3 Jahren 6 Monaten Ge­fängnis und M, zu 3 Jahren 3 Monaten Gefängnis. Das Urteil scheint ganz besonders hart, wenn man in Betracht zieht, daß die Angeklagten mirtliche Reue zeigten.

Mathilde v. Hofstetten achtzigjährig! Heute, am 12. Juli, vollendet unfere alte Genoffin, Frau Mathilde v. Hofstetten, ihr 80. Lebensjahr. Wohl vertraut ist der alten Generation ihr Name wie der ihres längst verstorbenen Ehemannes, der in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts voll Idealismus in Lassalles Kreis getreten war und später nach wechselvollen Schicksalen ein Opfer des Sozialistengefeßes wurde. In seinen legten Lebensjahren stand ihm seine Gattin Mathilde als tapfere Gefährtin zur Seite, die frühere Näherin, die gelernt hatte, durch ihrer Hände Arbeit ihr Brot zu verdienen, und die alle unter dem Druck des Sozialistengesetzes über ihn herein­brechenden Leiden teilte, bis er in geistiger Umnachtung erlag. Durch ihn war Mathilde in das politische Leben hineingezogen worden, und er hatte sie zur Mitarbeit in der Parteiagitation an­geregt. Sie beteiligte sich besonders rege an der Frauen bewegung, die Ende der achtziger Jahre nach langer Unter­drückung einen raschen Aufschwung nahm. Nach dem Fall des Sozialistengesetzes fand Mathilde v. Hofstetten ein reicheres Arbeits­feld auf politischem und auf gewerkschaftlichem Gebiet. Im Jahre 1891 nahm fie an dem Parteitag zu Erfurt   als Delegierte teil. In der Gewerkschaftsbewegung trat sie unter anderem hervor bei dem 1891 unternommenen Versuch, die Kellnerinnen zu organisieren, und bei dem 1896 ausgebrochenen großen Streit der Schneider und Näherinnen, in dem eine der am ärgften ausgebeuteten Berufsgruppen sich gegen ihr drückendes Joch aufbäumte. Mathilde v. Hofstetten gehörte 1899 zu den Gründerinnen des Vereins der Frauen und Mädchen der Arbeiter= lasse, der die Aufklärungs- und Bildungsarbeit mit gutem Erfolg betrieben hat. Troh ihrer Kränklichkeit, die besonders durch die Entbehrungen der Kriegsjahre von 1914 ab sich steigerte, behielt Genoffin v. Hofstetten bis 1920 in ihrer Abteilung ihr Funttio­närinnenamt. Als eine glüdliche Wendung mußte sie es begrüßen, daß sie in dem Altersheim der Lange Schu de Stiftung( Reinickendorfer Straße 58) eine Stelle erhielt und vor Not geschützt wurde. In diesem Hafen bringt sie ihren Lebensabend hin, immer noch erfüllt von dem Geist der alten Kämpferin, aber durch Schwächung ihrer Augen an agitatorischer Mitarbeit ge= hindert. Wir wissen, daß wir im Namen sehr vieler Genoffinnen und Genoffen sprechen, wenn wir unserer nun achtzigjährigen Genoffin Mathilde v. Hofstetten heute die herzlichsten Glüdwünsche barbringen.

Ein Charlottenburger   Wohnhaus geräumt. Die Feuerwehr wurde gestern abend gegen 6 Uhr nach dem Grundstück Krumme Straße 83 zu Charlottenburg   gerufen, wo in einer im ersten Stockwerk gelegenen Wohnung eine Decke ein­zustürzen drohte. Umfangreiche Absteifungen mußten vorgenommen werden. Da das Haus starke Risse zeigte und die Stützbalken sehr morsch waren, ordnete die Polizei die Räumung des Hauses an. Das Grundstück Krumme Str. 83, ein etwa 15 Meter langer eineinhalbstödiger Bau, wird von sechs Familien bewohnt. Es ist eines der ältesten Häuser Alt Charlottenburgs  . Gestern nachmittag machte sich im Mauerwerf ein rieselndes Ge­räusch bemerkbar. Die Feuerwehr wurde gerufen. Sie nahm sofort eine Festigkeits- und Sicherheitsprobe vor, wobei die ganze Dede einstürzte. Da das Gebälk überall morsch ist und sich im Mauer­wert starte Risse zeigten, so daß bei der geringsten Erschütterung mit einem Einsturz des ganzen Hauses gerechnet werden muß, ordnete die Feuerwehr in Gemeinschaft mit der Polizei die Räumung des Hauses an. Die dadurch obdachlos gewordenen sechs Fa milien find durch Bermittlung des Charlottenburger   Bürgermeisters vorläufig im Städtischen Obdach untergebracht worden. Spiritusexplosion in einer Wohnung.

hat ein längliches Geficht, auffallend gube Sahne, blondes Haar m einen dunkelblonden ungepflegten Schnurrbart, der über die Mund winkel herabwächst. Er trug einen weichen, mittelfarbenen Filzhut, einen weißen Stehkragen mit umgebogenen Ecken, einen dunklen Selbstbinder, einen hellgrauen Jackettanzug mit passender langer Hose und schwarze Stiefel. Er sprach hochdeutsch mit etwas nord­deutschem Anklang. Es sei noch einmal darauf hingewiesen, daß die große Eile, mit der der Mörder furz nach 8 Uhr das Hotel verließ, vielleicht darauf schließen läßt, daß er zu einer bestimmten Zeit um 8% Uhr oder früher an seiner Arbeitsstelle erscheinen mußte. Möglicherweise ist er dort durch Zuspätkommen aufgefallen. Mit­teilungen nach dieser Richtung und zur weiteren Aufklärung nehmen nach wie vor die Mordkommissare Lobbes und Zapfe im Zimmer 83 A des Polizeipräsidiums entgegen.

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Sommerfest der Bauhütten in Falkenberg  .

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Die Berliner   Bauhütten und der Baugemertss bund hatten sich am Sonntag unter Benuzung der Volksfest­staffagen vom vergangenen Sonntag in Faltenberg zu einem Bauhüttenfest versammelt. Um 3 Uhr marschierten die Bau­hüttenleute und Mitglieder des Baugewerksbundes mit Fahnen und symbolisch gefleideten Gruppen vom Gutshof zum Festplatz in der Falkenberger Kolonie. Hier hatten sich zu Tausenden die Freunde der Bauhüttenbewegung eingefunden. Der Festzug nahm auf einem zu diesem Zwed abgesteckten Gelände Aufstellung und wurde von dem Festdichter Prochnow gebührend besungen. Stürmische Heiter­feit lösten einige Gruppen aus, die den modernen Architekten und den Wochenendrummel farifierten. Eine ernste Note wurde dem Fest durch eine Gruppe Sprecher vom Jungen Chor" verliehen, die in der Tracht von Arbeitern im Kittel im Festzuge mitmarschier­ten und einen starten Appell an die Arbeiter richteten, mit dem Motto Macht mit den Ueberstunden Schluß!" Auf dem Bodest des Denkmals" für Bruno Taut   sprach Erich Weinert  feine fatirischen Gedichte, deren letztes mit dem Ausblick auf den Zusammenhalt aller Proletarier beim Angriff der Reaktion besonde. ren Beifall fand. Nachdem das offizielle Programm abgelaufen war, galt es noch, frühere Arbeitsbrüder zu begrüßen. Ein Fackel­zug in später Abendstunde beschloß dieses überaus gelungene Bolks feft, auf dem jung und alt sich einmal wieder nach Herzenslust austoben fonnte.

Kleine Gäfte bei den Laubenkolonisten.

In der Zeit der Schulferien ist es bei den Laubenfolonisten Sitte, Kinderfeste zu veranstalten, um auch den Daheimgebliebenen eine Freude zu bereiten. Ein besonders emsiges Treiben herrschte am Sonntag in der Laubenkolonie Dammweg in Trep. tom. Kurz nach 10 Uhr rückten mit fröhlichem Gesang 3 met Wagen mit Kindern an, zu denen sich hernach noch eine dritte Gruppe geſellte: etwa 150 Kinder von Erwerbslosen, die Gäste der Kolonie waren. Das lebhafte Geplapper beim Frühstück ließ erkennen, daß die Fahrt gut überstanden und die Kinder froh waren, der Großstadt entronnen zu sein. Die Zeit ging nur zu schnell um. Spiele und Tänze wechselten ab, und bald war der fleine Magen wieder aufnahmefähig. Was sich herbeischaffen ließ, wurde den Kleinen aufgetischt. Die schönen Tage vorher hatten reichliche und gute Erdbeeren gegeben, die zu pflücken den Kindern einen großen Spaß machte. Nach einer kurzen Ruhepause rief die Glode zur gemeinsamen Kaffeetafel, die nur in den Augenblicken meniger beachtet wurde, wenn der Mann mit der Kamera tam. Jeder wollte auf dem Bild vertreten sein. Schnell ging die Zeit herum. Nach dem Abendbrot gab es noch einen Fadelzug. Bei flingendem Spiel fletterten die Kleinen in die bereitstehender Wagen, ließen sich alle ihre mit Liebe zurecht gemachten Päckchen nachreichen und verließen müde, aber doch froh ihren Ausflugsort.

bogen umgehend ab.

In der im vierten Stod des Quergebäudes im Hauſe Königs Sozialistische Arbeiterjugend Groß- Berlin. Wilhelm Rühn erfolgte gestern abend gegen 9 Uhr eine berger Straße 33 gelegenen Wohnung des Buchbinders folgenschwere Spiritus explosion. Bei der Ungeziefer vernichtung hantierte Frau K. so unvorsichtig mit einem Streichholz, daß die Flamme der Spiritusflasche zu nahe tam, die laut trachend explodierte. Die Kleider der Frau fingen sofort Feuer. Bei den Löschversuchen zog sich der Ehemann erhebliche Brandwun­den zu. Von der Feuerwehr wurde die Schwerverlette in das Krantenhaus am Friedrichshain   gebracht, wo sie bedenklich da­niederliegt. R. fonnte nach Behandlung durch Samariter der Feuerwehr und Anlegung von Notverbänden in der Wohnung ver­bleiben.

Der Frauenmord in der Rosenthaler Straße.

Die fortgesezten Ermittlungen der Mordkommission zur Aufklärung des Mordes an der früheren Hausangestellten Else Arndt haben jegt an Hand der Zeugenvernehmungen eine einwandfreie Beschreibung des Mörders ergeben. Wie wir schon berichteten, hielt sich die Arndt in der Nacht vom 1. zum 2. Juli dieses Jahres in der Zeit von 12 bis 1 Uhr in dem Lofal von Karl bergswegs auf. Wie Zeugen hörten, redete sie ihren Begleiter Lehmann an der Ede der Brunnenstraße und des Wein­mit" Baul" an. Diesen Vornamen hat der Mörder auch auf dem Meldezettel des Hotels beibehalten. Ob der Zuname Lehmann" der richtige oder ein fingierter ist, hat sich noch nicht feststellen lassen. Baul" ist aber von anderen Zeugen vorher in mehreren Lokalen in der Umgebung des Rosenthaler Plazes gesehen worden. gelang es, eine genaue Beschreibung des Mannes zu erlangen. Er ist etwa 1,70 Meter groß und steht am Ende der dreißiger Jahre,

Funkwinkel.

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So

Achtung! Abteilungsleiter, liefert die Auguftprogramme und die Frages Heute, Dienstag, 12. Juli, 19% Uhr: Faltplah. Jugendheim, Eberswalder Str. 10, Rimmer 1, Vortrag: Bürgen Wedding- Nord. liche und proletarische Jugendbewegung". Jugendheim, Nord­Geestraße Ede Turiner Straße, Vortrag: SAJ. und Reichsbanner". often I. Jugendheim, Landsberger Str. 50, Bortrag: Kultur- und Dorfpolitik in Bayern München  ". Nordosten II. Jugendheim, Danziger Str. 62, Bortrag: ,, Lebensreform". Senefelder   Biertel. Jugendheim, Danziger Str. 23, Bore trag: Einführung in die sozialistische Gedankenwelt". Safenheide. Jugend heim, Bezirksamt, Yordstr. 11, Lichtbildervortrag über unser Wandern. Schöneberg   I. Jugendheim, Hauptstr. 15, Lichtbildervortrag: Aus der. Be wegung der SAJ". Tempelhof  - Mariendorf  . Jugendheim, Dorfstr. 7( alte Schule), Diskussion über Nadtkultur. Neukölln III. Jugendheim, Stein metstr. 114, Bortrag: Unsere Werbebezirksarbeit". Neukölln VI. Jugendheim, Neukölln VL Nogatstr. 53, Vortrag:" Jugend und Großstadtgefahren".

Jugendheim, Ranner Straße Ede Böhmische Straße, Vortrag: Großstadtelend". Reinidendorf- Oft. Jugendheim, Geebab, Residenzstraße, Bortrag: Staat und Kirche". Reinickendorf  - Weft. Jugendheim, Seidelstr. 1, Vortrag: Die deutsche Revolution im Jahre 1918". Jugendheim, Schönhauser Vorstadt. Rosenthaler Driesener Str. 22, Vortrag: Spiel, Sport und Wandern". Borstadt. Treffpunkt zur Sausagitation um 19 Uhr Pappelplas Ede Bergstraße. Neukölln I. Treffpunkt zum Abendspaziergang um 19 Uhr am Polizei

präsidium. Bei Regenwetter im Heim.

Vorträge, Vereine und Versammlungen.

Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold". Geschäftsstelle: Berlin   G 14, Sebaftianstr. 37/38, Hof 2 Tr. Mitte: Rameraden, die zum Bundesfeft nach Leipzig   fahren, melden fich umgehend bei ihrem Kameradschaftsführer. Brenzlauer Berg: mi., b. 13., 20 Uhr, erweiterte Kreisvorstandssigung bei Burg, Brenzlauer allee. Do., d. 14., Falfe bei Zeuge, Milaftr. 5, Baltan bet Bogel, Jablonsti straße 9. Senefelderplag: Die Versammlung findet nicht am 12., sondern erst am 19. Juli bei Büttner, Schwedter Straße, statt.

Drchefterverein Tosca  . Heute 20% Uhr Uebungsabend im Vereinslotal Ropenhagener Str. 26.

Arbeiter- Samariterkolonne Berlin   e. B. Geschäftsstelle: N 4, Schröderstr. 9. Telephon: Norden 3340. Monatspersammlungen Dienstag, 12. Juli: Mitte: Leibniz- Gymnasium, Mariannenplag. Hermsdorf  : Turnhallengebäude Roonstraße. Mittwoch, 20. Juli: Schöneberg  : Lokal von Rosenthal, Ebersstr. 66. Donnerstag, 14. Juli: Tiergarten: Lokal von Lausch, Brebowstr. 35. Bankow: Jugendheim Kissingenstraße. Treptow  : Lokal von Gruhn, Grägstr. 29. Biochemischer Berein Groß- Berlin. Bersammlungskalender: 18. Juli: Waid mannsluft, Restaurant Bergschloß, Waidmannstraße.-19. Juli: Charlotten burg  , Edenpalast, Kaiser- Friedrich- Str. 24. Reinidendorf- Oft, Kastanienwäld chen, Residenzstraße. 20. Juli: Friedrichsfelde  , Restaurant Tempel, Gudrun­Ede Wagnerstr. 7. Lantwig, Lehmanns Gesellschaftshaus, Raiser- Wilhelm­Straße 29/31. Rosenthaler Borstadt, Gesellschaftshaus Sminemünder Str. 42. Wildau  , Restaurant Grüner Baum, Schwarzkopffftraße. 21. Juli: Grünau  , Gemeinschaftshaus Alter Gutshof, am Faltenberg. 22. Juli: Hohenneuendorf, Lindemanns Gesellschaftshaus, Inhaber Krüger.

Arbeiter- Gesangverein Sangesluft Grünau( Mitglied des Arbeiter- Sänger. bundes) veranstaltet am Donnerstag, 14. Juli, von 19% Uhr ab, einen öffent lichen Volksliederabend ohne Eintrittserhebung in der Waldschänke( Inhaber Baul Umann) an der Schmödwiger Chauffee. Freunde guten Gefanges find uns an diesem Abend herzlich willkommen. Seine regelmäßigen Uebungs­stunden hält der Verein jeden Donnerstag von 20-22 Uhr in der Aula ber Gemeindeschule Grünau  , Köpenider Straße, unter Leitung feines Dirigenten Herrn E. Schikove ab.

Reichsbund der Kriegsbeschädigten, Ortsgruppe Charlottenburg  . Dienstag, 12. Suli, 20 Uhr, Edmanns Feſtfäle, Sharrenſtr. 34, Monatsversammlung. Tagesordnung: Die Forderungen der Kriegerhinterbliebenen". Referent Ra metab Gustav Schwarz.

Longfellow English Debating Club, Bülowftr. 104. Mittwoch 8 Uhr. Last meeting before the Holidays:" Impromptu Speeches".

Am Sonntag abend hörte man Grotesken UIt", den Victor Schwannede amüsant interpretierte. In der Groteske Einbruch" läßt der wißige Hermann Harry Schmit seine übermütige und doch in tiefer psychologischer Erkenntnis wurzelnden Phantasie die Bügel schießen. Abschließend hörte man ,, Märsche der berittenen Truppen aus alter und neuer Zeit". Anschauliche Bilder von einer Mittelmeerfahrt" gab Theodor Kappstein. Josef Del= mont schilderte in dem Vortrag Wilde Bestien als Aerzte" das erstaunliche Verständnis wilder Tiere für Heilwirkungen und In­telligenz, mit der sie es an sich selber und an Artgenossen betätigen. Ueber Johannes Scheffler   oder, wie er mit seinem Dichternamen heißt, Angelus Silefius sprach anläßlich seines 250. Todes= tages Prof. Dr. C. Fries. Doch werden viele Hörer geneigt ge­wesen sein, dem Vortragenden in einer Behauptung zu wider: sprechen. Er wollte in dem Cherubinischen Wandersmann", dem bedeutendsten Wert des schlesischen Dichters, schon bereits das kirch­lich- religiöse Bekenntnis einer weltabgewandten Seele sehen. Aber in diesem ersten und bedeutendsten Werk ist Angelus Silefius in der Tat weltfeeligfter Pantheist, der hier von seiner späteren orthodoren Frömmigkeit noch nichts weiß. Am Montagabend fam Erich Weinert  , der unbarmherzige Zeitkritiker zu Wort. der aus der Fülle seiner satirischen Gedichte tas. M. Felix Mendelssohn  Michard und Saldow am Freitag auf der Rüff- Arena. Walter Rütt  ist es gelungen, den Franzosen Michard, den Favoriten der bevor zeichnete vorher ein fnappes und scharfes Porträt des Autors. Kam­stehenden Flieger- Weltmeisterschaft und Steger des am Sonntag ausge mermusikvorträge Des ausgezeichneten Wolfgang Rosé- tragenen Großen Preises von Leipzig   für das Abendrennen an diesem Trios beschlossen den Abend. Dr. Mar Osborn beendete Freitag auf der Nutt- Arena zu verpflichten. Der französische   Meisterfahrer feine Vortragsfolge Meister der klassischen Kunst" mit Ausfüh- wird hier ein Matsch gegen Dszmella bestreiten. Auch der Sieger des rungen über Goya  , dem großen spanischen   Maler des 18. Jahr- Großen Steherpreises von Leipzig  ", der in letzter Beit von Sieg zu Sieg hunderts, der uns eine Fülle von Bildern aus dem spanischen Volks­geeilte deutsche Ermeister Saldom, der auch erst vor kurzem die leben hinterlassen hat, und der gleichzeitig Hofmaler war, der rea­Breußenmeisterschaft zu gewinnen vermochte, wird ebenfalls an diesem Abend auf der Rütt- Urena starten, und zwar in mehreren Steherrennen liftischste und revolutionärste wohl aller Beiten. Medizinalrat binter Motoren gegen drei erfiklassige Ausländer, von denen bereits Dr. med. Alfred Beyer sprach über Der Weg zur Zufriedenheit", Miquel fest verpflichtet worden ist. Die dritte Hauptnummer des den die Menschen nur durch Selbsterkenntnis und der sich daraus Brogramms ist ein Herausforderungskampf Dewolf gegen Tonani ergebenden Erfenntnis anderer finden tönnen. um eine von einem belgischen Sportsmann ausgefekte Prämie von 500.

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Sport.