wähnte erste Schulgefeßentwurf die Simultanschule mit Recht| der Präsident einen unerhörten Angriff auf einen nannte, hat sich bei den Weimarer Verfassungsberatungen Abgeordneten"(!) und wies unseren Genossen turzerhand aus trog der damaligen Allmacht der Weimarer Koalition nicht dem Sizungssaal, worauf der Tumult langsam abebbte. Der Vor­erreichen lassen. Sie ist seitdem nur noch eine Utopie und gang bewies, daß unser Redner die Deutschnationalen an ihrer emp­ist dies in den letzten Jahren durch die schärfere Ausprägung findlichsten Stelle getroffen hatte. der weltanschaulichen Gegenfäße immer mehr geworden, da­mit also eine Angelegenheit für Träumer und Illusions­politiker.

So muß man mit der Aufteilung unseres Schulwesens in Konfessionsschulen, Simultanschulen und weltlichen Schulen als mit einer unvermeidlichen Tatsache rechnen, einer Auftei­lung, die übrigens auch bisher schon bestanden hat. Es gab bereits Konfessionsschulen evangelischer, fatholischer und jüdi­scher Art und ebenso Simultanschulen. Neu hinzugekommen ist nur die weltliche Schule. Und das mit Recht, denn mit ihr wird endlich ein Unrecht an der sozialisti­ichen Arbeiterschaft gutgemacht, die in der weltlichen Schule die ihrem Schulideal am nächsten stehende, dabei gleich zeitig in der heutigen zerklüfteten Zeit am stärksten im Sinne der Staatsbürgerlichkeit wirkende Schule erhält. Die weltliche Schule bedeutet auch keine Vermehrung der Zersplitterung unseres Schulwesens, fie wird vielmehr im Laufe der weiteren Entwicklung so viel Anziehungskraft aus­üben, daß sie sich allmählich immer mehr aus einer ,, Sammel­schule", wie sie heute offiziell noch etwas geringschäßig ge­nannt wird, zu einer Schule der inneren und äuße­ren Sammlung im besten Sinne des Wortes ent­

wickeln wird.

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Die Sozialdemokratie wird den neuen Reichsschulgesetz entwurf in erster Linie daraufhin prüfen, ob er durch seine Bestimmungen das deutsche Schulwesen zum Guten mas leider nicht zu erwarten ist oder zum Schlechten beein­flussen wird. Sie wird dabei auf die Wahrung aller Siche­rungen, die die Verfassung für die Aufrechterhaltung der Leistungsfähigkeit des Schulwesens vorsieht, mit allem Nach­druck bedacht sein. Ihre besondere Aufmerksamkeit aber wird sie der Behandlung der weltlichen Schule zuwenden. Der Rieler Parteitag hat nicht zum Spaße die weltliche Schule in das unmittelbarste und nächste Interesse der Ar­beiter und Arbeiterinnen gerüdt. Wir werden dafür sorgen, daß die weltliche Schule mindestens die gleichen Rechte, Frei heiten, Erleichterungen und sonstigen Bevorzugungen erhält, die ein Schulgesetz von Zentrums und Deutschnationalen Gnaden nur immer für die Konfessionsschule vorsieht,

Tumultszenen im Bayerischen Landtag . Teutschnationale Provokationen. - Die neue Gemeinde­ordnung angenommen.

M

Die neue Gemeindeordnung wurde schließlich in na­mentlicher Abstimmung mit 90 gegen 26 Stimmen angenom­men, nachdem vorher die sämtlichen Abänderungsanträge der So­zialdemokraten und der anderen Linksparteien abgelehnt worden waren. Durch die Neuordnung wird das von dem sozialdemokra tijchen Innenminister im Jahre 1919 erlassene Selbstverwal tungsgeset in mancher Hinsicht wesentlich verschlech tert. Vor allem wird der Staatsaufsicht über die Gemeinden ein weitaus größerer Spielraum gegeben, die Machtstellung der Poli­zeibehörden innerhalb der Gemeinden erweitert und die Betätigung der Gemeinden im allgemeinen Wirtschaftsleben eingeschränkt. An­dererseits werden zu gunsten der Landwirtschaft die aus früheren Jahrhunderten überlieferten sogenannten Nugungsrechte am Gemeindevermögen zu einer rechtlich veranferten und damit auf ewige Zeiten begründeten Einrichtung gemacht und dadurch die Interessen der neuzuwachsenden Gemeindebürger aufs schwerste be­einträchtigt. Aus all diesen Gründen hat die Sozialdemokratie das ganze Gesetz abgelehnt.

In einer sogenannten Kleinen Besoldungsreform Befolbungsrefo macht die bayerische Regierung das Unrecht an der bayerischen Be­amtenschaft wieder gut, das darin bestanden hat, daß seit Jahren im Gegensatz zum Reich und den anderen Ländern in Bayern ein schlechterer Berteilungsschlüssel üblich war. Nach der Vorlage sollen pro Jahr 3 Millionen ausgeworfen werden, die in folgender Weise verteilt werden: auf die Besoldungsgruppen 1-6: 1 630 000 m., auf die Gruppen 7-9: 961 000 M. und auf die Gruppen darüber 409 000 m.

Neue Gesetzesvorlagen. Steuervereinheitlichungsgeset.

schädengesek.

Liquidations.

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trägt, sondern unter Verantwortung der Redattion jenes Blattes schon vor Monaten veröffentlicht worden ist. Daneben erübrigt es sich, noch besonders festzustellen, daß ich niemals das Zentrum, Herrn Dr. Wirth oder einen anderen noch lebenden Zen trumsabgeordneten mit Barmat usw. in Verbindung gebracht und fie der Korruption bezichtigt habe."

Herr Dr. Eisele geht vorsichtig um die Frage herum, ob er der Berfasser des für Wirth und das Zentrum schwerbeleidigenden Artikels ist und verfriecht sich hinter die Verantwortung der Re­daktion. Die Germania" fragt ihn flipp und klar: Hat Herr Dr. Eisele den Schmähartifel gegen das Zentrum geschrieben oder inspiriert? Solange darauf teine flare Antwort erfolgt, wird Herr Dr. Eisele es sich gefallen lassen müssen, daß der gegen ihn bestehende Verdacht aufrechterhalten wird."

Freispruch im Schattendorfer Mordprozeß Auch in Oesterreich bleiben Arbeitermorde ungefühnt. Wien , 14. Juli. ( Eigener Drahtbericht.) Heute wurde der Prozeß gegen die drei Frontfämpfer", die am 30. Januar in Schattendorf im Burgenland einen sozialdemokratischen Schuhbünd­ler und einen achtjährigen Knaben nach einer Bersammlung er­fchoffen hatten, zu Ende geführt. Alle drei„ Frontkämpfer" wurden vor dem Schwurgericht freigesprochen. Dieses Ur­teil hat in der Arbeiterschaft große Erregung hervorgerufen, da auch bei früheren Prozessen dieser Art alle Arbeitermörder freigesprochen wurden oder ganz geringfügige Strafen erhalten hatten. Vor dem Landgericht sowie an anderen Stellen fanden Demonstrationen statt, bei denen lebhaft gegen dieses Urteil protestiert wurde.

Das„ Absteigequartier" für Tote.

Hhänen der Wohltätigkeit.

Bei jedem großen Unglüd tauchen die Hyänen auf. Ent­menschte Burschen im sächsischen Ratastrophengebiet haben den Versuch gemacht, da zu stehlen und zu rauben, wo Tod, Jammer und Not herrschten. Nun melden sich die Hyänen der Wohltätigkeitsfest e. Ja, Wohltätigkeitsfefte für die Hinter­bliebenen von 145 Todesopfern!

Amtlich wird mitgeteilt: Das Reichskabinett verabschiedete in feinen legten Sigungen außer dem Reichsschulgeset das Steuer vereinheitlichungsgeset, welches als Mantelgesetz vier Einzelgefeße umfaßt. Es handelt sich dabei um das Grundsteuer- Das Dresdener Residenztheater veranstaltet eine gefeß, das Gewerbesteuerrahmengefeß, das Ge- Wohltätigkeitsvorstellung" für den Hilfsfonds. Gespielt wird das bäudeentschuldungssteuergesez und das Steuer- anstößigfte Stüd, das man je auf einer Dresdener Bühne sah, das ,, Absteige quartier!" Die Direktion begründet ihr Berhalten in folgender Zuschrift an das Publikum:

anpassungsgeset.

Diese vier Gesetze werden durch ihren gemeinsamen 3wed mit einfachung der Steuern selbst und der Steuerverwaltung und sollen einander verbunden. Sie dienen der Vereinheitlichung und der Ver­auch eine Ersparung von Verwaltungstosten und eine größere Be­

München, 14. Juli. ( Eigener Drahtbericht.) Während der Bequemlichkeit für die Steuerpflichtigen herbeiführen. ratung der neuen Gemeindeordnung kam es am Donnerstag vor­mittag im Bayerischen Landtag zu einem erheblichen Tumult, der zur Ausweisung eines sozialdemokratischen Abgeordneten aus dem Sigungsfaal führte. Der frühere sozialdemokratische Innenminister Abgeordneter Genosse Endres rechnete in scharfer Weise mit dem sprichwörtlich gewordenen Wahlschwindel der Deutschnationalen cb, die mit dem Versprechen einer 100prozentigen Aufwertung die Sparer in der schändlichsten Weiße betrogen haben. In ohnmächtiger But versuchten die Deutschnationalen nun, den Abgeordneten Endres am Weiterreden zu verhindern und bombardierten ihn fortgesetzt mit Zwischenrufen, ganz offensichtlich zu dem Zweck, um die Wirkung dieser Abrechnung auf die zahlreich auf den Tribünen anwesenden Sparer und Kleinrentner abzuschwächen. Unter den deutschnationalen Rrateelern tat fich besonders ein ehemals völkischer Rechtsanwalt Dr. Ruh hervor, der direkt unter dem Rednerpult tobte und den sozialdemokratischen Redner fortwährend mit 3wischen­rufen wie„ Lügner"," Schwindler" usw. unterbrach. Da der amtierende deutschnationale Präsident nicht genügend eingriff, be­mächtigte sich der sozialdemokratischen Fraktion eine erhebliche Auf regung, wobei schließlich einer der Genossen dem deutschnationalen Zwischenrufer eine Broschüre entgegenschleuderte. Darin sah nun

Des weiteren hat das Reichskabinett das Kriegsschäden= schluß gesetz( Liquidationsschädengesez) erledigt und dem Reichs­rat übermittelt. Es hat sich ermöglichen lassen, den Geschädigten höhere Beträge als ursprünglich vorgesehen zuzuweisen, ohne dabei den Haushalt zu gefährden.

Politische Freibeuterei.

Unklare Erklärung des bayerischen Pressechefs und eine eindeutige Zentrumsantwort. Der Leiter der amtlichen bayerischen Bressestelle, Oberregierungs­rat Dr. Eisele, erläßt folgende Erklärung:

Juliabend in den Wäldern.

Bon Jodot.

Dort am Wege tändelt ein junger Arbeiter mit einem Dienst mädchen. Sie hat einen Fuß auf die Parfumgrenzung aufgestützt Der junge Bursche gibt ihr einen leichten Stoß. Sie wantt. Sie stolpert. Der junge Arbeiter fängt sie auf. Beide fachen.

Um den Teich promenieren zwei Schweigsame. Ist ein Zant, ist Bersunkenheit in den schönen Abend der Grund ihres Schwei­gens? Aus meiner Perspektive läßt sich das nicht erkennen.

Jetzt kreuze ich den Weg zweier ganz blutjunger Leutchen. Er wird ein Schüler sein. Zuweilen schaut er fich um. Er darf sich nicht erwischen laffen. Weder von einem Lehrer, der der Angelegen heit möglicherweise ein unerwünscht großes Gewicht beilegt, noch von einem Schulkameraden, der den Fall in der Klaffe verbreiten würde, noch von einem Familienangehörigen.

Ein anderer Jüngling ist weniger ängstlich vor seiner Um­gebung. Um so mehr vor seinem Dämchen. Er scheint sie noch nicht lange zu kennen. Hat wohl überhaupt noch nicht viel Um gang mit Weiblein gehabt. Ich merke, wie er um Unterhaltung ringt. Die Erinnerung taucht auf an jene Zeiten, da man selber so recht saudumm daherredete:„ Fräulein, wo waren Sie denn geftern?" -Zu Hause."- Pause.-„ Und vorgestern?"-„ Auch zu Hause." Bause. Ringen um neue Gedanken. Dann:„ Und vorvorgestern?" Auch zu Hause." Pause. tag?" ,, Auch zu Hause."" So, so, da waren Sie also die ganze Woche zu Hause?"

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" Und am Mon­

Ich komme an einer Bank vorbei. Ein Pärchen sigt auf ihr, das die Köpfe aneinandergeschmiegt hält und sich stumm in die Augen blidt.

.. und nun denken Sie bloß, Herr Engel," klingt es jetzt aus einem Schlabbermäulchen, das mit jenem Herrn Engel mir ent­gegenfommt,„ nun denken Sie bloß! Und da ist doch die Käte tat sächlich zu meiner Mutter gegangen und hat ihr das von Viktor erzählt, wo ich doch damals fein Wort gesagt habe und ich hätte sie doch mächtig bei Anton reinfenfen können. Aber so.... Die Worte verhallen. Herrn Engel und das Schlabbermäulchen, Biftor und Anton trinken die dunklen Schatten der Bäume.

"

Immer nur paarweise begegnen mir die Menschen. Paare aller Arten und Sorten. Junge und alte, feine und grobe, arme und reiche, schüchterne und routinierte und wohl bloß der Typ jener ganz Oberen fehlt, die längst per Flugzeug oder Expreß nach Nizza oder Biarrig geeilt find.

Ein unendlicher Friede herrscht. Zu denken, daß all diese stillen und zufriedenen Menschen tagsüber im Kontor oder am Schraubstock sizen, daß sie tagsüber Untergebene anschnauzen oder von Borgesezten angeschnauzt werden!

,, Abgeordneter Dr. Wirth veröffentlichte in einer Berliner Korrespondenz einen Artikel, in dem er den Vorwurf der politi. schen Freibeuterei gegen mich erhebt. Er behauptet, ich hätte in einem Artikel in einem südamerikanischen Blatt das Zentrum und ihn selbst in Verbindung mit der Barmat- Affäre der Rorruption beschuldigt. Diese Behauptung ist nicht richtig. Den Vorwurf der politischen Freibeuterei weise ich als eine Beleidigung zurück. Ich lehne es ganz entschieden ab, die Verantwortung für einen Artikel zu übernehmen, der nicht meine Unterschrift

Morgen früh ist diese ganze abendliche Waldeintracht dann wieder zerstoben. Der Ernst des Arbeitstages mit seiner sozialen Gliederung beginnt: mit dem harten Daseinskampf der Besiglosen und den Wechselprolongationen und Warengeschäften der anderen. Immerhin: 3meierlei hat er nicht mit einbeziehen tönnen in sein weltumstridendes Gefüge: die Liebe hier drunten und die emigen Sterne dort droben!

Die Unwetterkatastrophen dieses Jahres. Unvorstellbar blieb für uns Europäer bisher noch immer die ungeheure durch keine Menschenmacht und Menschenkunst zu bän­digende Gewalt des Waffers. Daß wirs am eigenen Leib erfahren sollten, daß wir in unseren gemäßigten Zonen, in unserem Klima der Ausgeglichenheit, der geringen Gegensäge die Macht der ent­fesselten Elemente noch einmal in einem solchen Ausmaße erleben sollten, wie das schreckliche Zerstörungswert der Fluten fie uns im Harz and im Erzgebirge zeigt, das ahnte niemand von uns. Daß harmlose, von Stein zu Stein hüpfende Bächlein auch in unseren Mitelgebirgen zu reißenden Flüffen werden können, das wiffen wir aus unserer Frühjahrs- und Herbst- Hochwassernot. Aber, daß ein einzelner, fleiner Bach sich plötzlich in einem Strom verwandelt, daß das plätschernde Wasser plöglich Häuserfronten fortreißt, Brückenpfeiler zertrümmert, Baumriesen entwurzelt, die Gerüste der Eisenbrücken knickt, das wird selbst angesichts der Bilder aus dem Serstörungsgebiet nur schwer verständlich.

Und doch gibt es Ziffern, die die Gewalt der Wasser eines solchen Wolkenbruchs wenigstens einigermaßen anschaulich schildern fönnen. Man hat dieser Tage in London auf den meteorologischen Stationen einen halbstündigen Wolkenbruch gemeffen und ist als Ergebnis zu der Schäßung gekommen, daß das Gewicht der niederfallenden Wassermassen etwa 20 Millionen Tonnen beträgt. Ein paar einfache lleberlegungen verdeutlichen die Ungeheuerlichkeit dieser Ziffer. Ein Eisenbahnzug mit 100 Güterwagen, d. h. von einer Länge, die unter normalen Verhältnissen auf der Bahn kaum vorkommt, würde vollgeladen mit dem gesamten Gewicht der Lokomotive und den Wagen immer höchstens erst 2000 Tonnen wiegen, 10 000 solcher Eisenbahnzüge stellen das Gewicht der niedergehenden Regenmengen eines halbstündigen Wolkenbruchs dar. 10 000 Eisenbahnzüge aus je 100 Güterwagen bestehend talabwärts über den Erdboden ge­wälzt, die Wucht des Gewichtes durch die Fallgeschwindigkeit ver stärkt, veranschaulichen die Gewalt der Hochwassermassen. Dieser Allmacht der Wassermassen steht die Ohnmacht mensch­licher Kraft gegenüber, und hier bedarf es einiger ernster Werte der Kritik. Unser Zeitalter der Technik dünkt sich nur allzu erhaben über die Macht der Natur. Bir glauben in einer Sicherheit zu leben, die höchstens einmal durch den Kurzschluß in einem Elettrizitätsmert, durch die Explosion eines Deltants oder einen Maschinenunfall ge­stört werden kann. Nur so ist die Sorglosigkeit verständlich, die immer wieder als eine der unvermeidlichen Begleiterscheinungen unserer Hochwasserfatastrophen beobachtet werden muß. Man hat mieder mit Erstaunen gehört, wie außerordentlich schlecht das Nach richtensystem funktioniert hat. In der Zeit des Radio und des Telephons find die vom Hochwasser bedrohten Gemeinden völlig un­

,, Es mag zunächst befremden, gerade bei diesem Wohl­tätigkeitsanlaß zu einem Schwant einzuladen, der durch seine die Höchstgrenze des Komischen erreichenden Situationen dazu angetan ist, die Lach muskeln des Zuschauers sehr fräftig zu betätigen. Aber der 3med heiligt auch hier das ,, Absteige= Mittel, der beispiellose Erfolg des quartiers" hat gezeigt, daß die Zuschauer nicht nur lachen, herzlich lachen, sondern daß die Mehrzahl der Besucher sogar Tränen lachen.

Darum bittet die Direktion des Residenztheaters um zahlreichen Besuch der Wohltätigkeitsvorstellung am tommenden Freitag, mit der Aufforderung: Lacht Tränen, Tränen zu

trodnen!".

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Die Veranstaltung und ihre Begründung verraten eine Ge­finnungsroheit, die nicht leicht zu übertreffen ist. Ein unfreiwilliges theaters. Sie zeigt an einer Ueberspigung das Unwesen des Verdienst hat allerdings die Direktion des Dresdener Residenz­gesamten Wohltätigkeitsrummels.

Jrlands neuer Juffizminifter. An Stelle des ermordeten O'Higgins wurde Finanzminister Blythe zum Justizminiſter und Vizepräsidenten des Ministerrats ernannt.

Dr. Bisser, allerdings Kommunist, ist die Einreiseerlaubnis nach Die Angst um die Kolonien. Dem holländischen Abg. Niederländisch- Indien, die er zu angeblichen Studienzweden ver­langt hatte, verweigert worden.

zulänglich über den Umfang der drohenden Gefahr benachrichtigt worden. strophen bedrohten Gebiete nicht schon längst durch Staubecken und Noch unverständlicher aber ist, daß diese von Hochwasser- Kata­Gefahrabflußtäler geschüßt wurden. Man hat die hohen Kosten ge= scheut und muß nun erkennen, wie falsch diese Sparsamkeit war, benn an Stelle der 10 bis 20 Millionen Mark Baukosten zahlen wir heute einen Schaden, der nun schon auf 70 Millionen Mart geschätzt wird.

Isländisches Theater. Das isländische Theater ist die jüngste nordische Bühnenorganisation. Erst im Jahre 1897 wurde auf Island ein Theaterverein gegründet. Im vergangenen Winter feiern. Das Theater fonnte vom Staat teine Unterstützung be­fonnte der Theaterverein in Reykjavik sein dreißigjähriges Jubiläum tommen; deshalb haben bedeutende isländische Künstler Gastspiel­reisen ins Ausland unternommen, um einen Theaterfonds zu­sammenbringen. Biele isländische Schüler besuchen die Theater­schule in der dänischen Hauptstadt. Das Theater verfügt über erst­flaffige Kräfte. Es veranstaltet ungefähr vierzig Vorstellungen in der Spielzeit. Im ganzen hat das Theater in dreißig Jahren über 1100 Borstellungen veranstaltet. wohnerzahl der isländischen Hauptstadt von 4500 auf 24 000 ge­In derselben Zeit ist die Ein­stiegen. Der Spielplan der isländischen Hauptbühne ist sehr ab= wechselungsreich. Man hat mit großem Erfolg Pirandellos„ Sechs Personen suchen einen Autor" aufgeführt und Shakespeares Winter­märchen" inszeniert es ist das erstemal, daß Shakespeare auf Arnold und Bach wurde mit großem Erfolg gegeben, sowie der einer isländischen Bühne erschien. Aber auch ein Schwant von Eingebildete Kranke " von Molière . Strindbergs Fräulein Julie " isländische literarische Zeitschrift Stirnir" ihr hundertjähriges und Galsworthys Fenster". In diesem Jahre konnte auch die Jubiläum feiern.

Ein medizinisches Forschungsinstitut ist in Heidelberg im Einvernehmen mit der Reichsregierung und der Badischen Staats­regierung geplant, das an die Gesellschaft zur Förderung der Wissen schaften angegliedert werden soll. Das Institut soll die Grenzgebiete zwischen der Medizin, der Chemie, der Physit und der Physiologie in erster Linie pflegen. Es ist beabsichtigt, außer Prof. v. Krehl, dem Leiter der inneren Klinit in Heidelberg , hervorragende Ge­lehrte als selbständige gleichberechtigte Mitarbeiter zu berufen. In dem Institut werden die bestehenden Institute für Krebs. forschung und für Eiweißforschung in Heidelberg aufgehen.

Neue Eisenbahnrekorde in England. Am Montag ist ein Schnellzug, der Kings- Croß- Station um 9.50 Uhr morgens verließ, ohne unterwegs anzuhalten, bis nach New- Castle Upon- Tyne ge­fahren. Die Strede beträgt 431 Kilometer, und der Zug brauchte 5 Stunden und 29 Minuten. Am gleichen Tage fuhr ein Schnell­zug von der Station Euftorn in London ohne Unterbrechung bis Carnforth in Lancashire , eine Strecke von 380 Kilometer, die der Zug in 4 Stunden und 25 Minuten durchfuhr. Das bedeutet für Schnellzüge einen neuen Weltrekord, sowohl mit Bezug auf un­unterbrochene Fahrtstrede als auch mit Bezug auf Stunden­geschwindigkeit( In Deutschland haben wir noch lange nicht wieder Die Friedensziffer erreicht.)