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Der neue U- Bdhnhof fiermannp! ätz.

Am Sonntag wurden drei neue Bahnhöfe der Untergrundbahnstrecke Gesundbrunnen Neukölln dem Verkehr übergeben. Sie zeichnen sich z. T. durch ihre Größe und ihre technischen Einrichtungen aus.

Die �Rekofa'" am Kaiferöamm. Gestern nachmittag fand im Vortragssaal des Hauses der Funk- industrie ein vom Reichsoerband Deutscher Kaufleute des Kolonial- waren», Feinkost- und Lobensmitteleinzelhandels E. B., in Ge- meinschaft mit derGdeka", Verband Deutscher Kaufmännischer Ge- nossenschaften E. V., einberufener Presseempfang statt. In der Funthalle wird am 13. August ein« R e i ch s a u s- stellung für Kolonialwaren, Feinkost sowie dazu gehörender Bedarfsgegenstände eröffnet, die unter dem Protektorat des Reichswirtschaftsministers Dr. C u r t i u s steht. Die neue und die alte AutoHalle sind für die Aussteller reserviert, während das Funkhaus den festlichen Veranstaltungen vorbehalten blecht. Di« Rekofa", so lautet die kurze Bezeichnung für die Ausstellung, ist vom Reichsverband Deutscher Kaufleute des Kolonialwarenhanüels unter Mitwirkung des Ausstellungs-, Messe- und Fremdenverkehrs- amtes der Stadt Berlin ins Leben gerufen. Namens des Reichs- Verbandes begrüßte der Präsident Körner die Anwesenden mit einigen Worten. Darauf nahm der Direktor des Berliner Messe- amtes, Dr. Schick, zu einigen Ausführungen das Wort. Er betonte. daß das Berliner Messeamt die Ausstellung insofern begrüßt, als durch diese große Reichsausstellung die Zersplitterung im Aus- stellungs- und Messewesen der Nahrungsmittelwirtschaft zu einem gute Teil beseitigt wird, die bisher in immer weiteren Kreisen des einschlägigen Gewerbes als unwirtschaftlich und auf die Dauer un- tragbor empfunden wurde. Unter diesem Gesichtspunkt haben sich die Organisationen zusammengesunden und beschlossen, in Verbindung mit dem Berliner Messeamt in der Zeit vom 13. bis 21. August die erste große Reichsauestcllung für Kolonialwaren und Feinkost ab- zuhalten. Als weiterer Redner sprach der Generaldirektor der Edeka " über die Entwicklung kaufmännischer Genossenschaften. Di« Schlußansprache hielt Direktor T h o m vom Reichsverband. Er ab seiner Freude darüber Ausdruck, daß die beiden großen Ver- ände, die das wirtschaftliche und berufliche Moment vertreten, ge- meinsame Arbeit leisten wollen. Als einen hervorragenden Erfolg müsse auch die Beteiligung der ausländischen Industrie, der Handels- kreise und ausländischer Regierungen gebucht werden, die mit ihren Landesprodukten auf derRekofa" vertreten fein werden. Bisher haben die Republik Columbia, Holland die Schweiz , Dänemark und Sowjetrußland ihre Beteiligung an der Ausstellung zugesagt. Die Zusagen von Ungarn , Frank- reich, Amerika , England usw. stehen noch aus. Es ist anzunehmen, daß die letztgenannten Staaten aus der Ausstellung, die ohnehin einen sehr repräsentablen Eindruck machen wird, vertreten sein werden. Der Einlaß findet bis 21 Uhr(9 Uhr abends) statt. Der Sprung aus üem KDW . Zwei Todesopfer. Große Aufregung verursachte gestern nachmittag ein Vorfall, der sich im Kaufhaus des Westens ereignete. Zwei Damen, Mutter und Tochter, hatten hier den Toilettenraum aufgesucht. Plötzlich stieg die «ltere auf den unter dem Fenster angebrachten Heizkörper und sprang, ehe man sie daran hindern konnte, aus dem 2. Stockwerk iwf den Hof hinab. Ihre Tochter wollte sie zurückhalten. Sie wurde über von der Mutter mit hinabgerissen. Beide blieben schwerverletzt liegen. Man brachte sie nach der nächsten Rettungsstelle, wo die Aerzte aber nur noch den Tod der Mutter feststellen konnten. Es ist eine Sl Jahre alte Frau Marie Otto, die Gotttn eines Buchbindermeisters aus der Luitpoldstraße 12. Ihre Tochter, die 21 Jahre alte Fahrkartenverkäuserin Edith Otto, wurde nach dem Krankenhaus Westend gebracht, wo sie gegen fcisi Uhr ebenfalls verstarb. Die Gründe zu der schrecklichen Tat sind noch völlig un- gekläri. Die Leiche der Frau Otto wurde beschlagnahmt und nach dem Schauhause gebracht.

Äier schwere Bertehrsunfälle. Im Laufe des gestrigen Tages ereigneten sich eine größere Zahl von schweren Verkehrsunfällen. Vor dem Hause Große Frankfurter Str. 127 verlor der Führer eines Auto- v u j s e e der Linie 19 die Gewalt über die Lenkung, fuhr auf den Büraersteig und riß hierbei«inen Haltestellenmast um. Ein Passant, der in diesem Augenblick die Unfallstell« passiert«, wurde von dem umstürzenden Mast zu Boden ge- schlagen. Ein Vorderrad ging noch über den Verunglückten, den 33jährigen Kassendoten Otto S. aus der Schreinerstr. Ist, hinweg. Schwer verletzt mußte S. in das Krankenhaus am Friedrichzhain übergeführt werden. An der Eck« der Sieges- a l l e e und der Charlottenburger Chaussee, einem Gtraßenllbergang, der nur unter Lebensgesahr zu passieren ist, er- eignete sich heute früh gegen X9 Uhr ein schwerer Unfall. Die Ehefrau Adele M. aus Lichter felde-O st wurde von einem Privotauto erfaßt und überfahren. Man schafste die Verunglückte nach der Charit«, wo sie hoffnungslos da- niederliegt. In der Oranienburger Straße wurde der 77jährige Schuhmacher Fritz Kaseloff aus der Friedrichstr. 112d beim Ueberschreiken des Fahrdammes von einem Lastkraftwagen überfahren und lebensgefährlich verletzt. Der Greis fand in der Charite Aufnahme, wo ein Schädel- und Beinbruch fest- gestellt wurde. Der Führer des Lastkraftwagen» wurde verhastet und der Kriminalpolizei übergeben. In der Kaiser-Friedrich- Straß« zu Neukölln scheuten heute vormittag die Pferde eines Doppelgespannes und rasten an der Ecke Jnnstraße in einen Straßenbahnwagen hinein. Ein Fahrgast wurde leicht verletzt, ein Pferd auf der Stelle getötet. Durch den Unglücksfall trat eine empfindliche Verkehrsstörung ein. Sie warnur spazieren gegangen"... Ueber das Verschwinden zweier junger Mädchen berichteten wie in der vorigen Woche. Die eine der Vermißten, die Näherin Gertrud Kinow, wurde, wie wir bereits meldeten, als Leiche aus der Havel gelandet. Sie hatte ihrem Leben selbst ein Ende gemacht. Die zweite, eine 17 Jahr« alte Haus- angestellte Liebeth Schallau, von der man erst glaubte, daß sie einem Verbrechen zum Opfer gefallen sei, wurde heute eben- falls ermittelt. Eine Fahrradstreife der Kriminalpolizei entdeckte die Ausreißerin heute in aller Frühe mit einem Jüngling auf einer Bank im Tiergarten. Sie wurde in Schutzhaft genommen. Nach ihrer eigenen Angabe ist ihr nichts Böses zugestoßen, sie ist nur spazieren gegangen." Er wollte unbedingt dabei sein... Ein eigenartiger Angeklagter: er wollte unbedingt dabei gewesen sein. Di« Folge davon war, daß er in der ersten Instanz zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt wurde. Das hatte er aber nicht erwartet. So legte er Berufung ein. Nun fand der neue Termin statt und endete mit seinem Freijpruch. Der Angeklagte Hohmberg ist den Gerichten gut bekannt. Wegen Kokainhandels konnte man ihn vor kurzem auf der Anklagebank sehen. Er ist ein schwer pfychopathischer Mensch. Und das war auch der Grund, der sein« Komplicen, Berliner schwere Jungen", veranlaßt«, ihn links liegen zu lassen Es sollteein Ding gedreht" werden bei dem Herren- schneider Michaelis Unter den Linden . Hohmberg sollte mit tun. Dann sagte ober der Kurt zu feinem Bruder Karl: Der Kerl ist ja meschugge. Wenn der vom Dach fällt, so heißt es. wir haben ihn ermordet. Nehmen wir besser einen anderen. Und sie nahmen den Lang«. Hohmberg wollte aber unbedingt mit dabei sein. So ging er auf eigene Rechnung ausbaldowern. Er kam zurück und sagte:Von vorn geht es nicht zu machen." Kurt und Karl horten ihn wohl an, sagten aber nichts dazu. Sie schwiegen auch, als er immer wieder zu ihnen kam. Sie wußten nicht, wie sie ihn los- werden sollten. Dann brachen sie ein, erbeuteten für etliche tausend Mark Stoffe und gaben von dem Erlös dem Hohmberg nicht» ab. Da» konnte dieser aber nicht verschmerzen. Wie die Polizei von

der Sache erfahren hat, mag dahingestellt bleiben. Hohmberg erklärte aber, mit dabei gewesen zu sein. Daß er nichts abgekriegt hatte, konnte er seinen Komplicen nicht oerzeihen. Und nun sollte er gar ein halbes Jahr Gefängnis absitzen. In der zweiten Instanz erschienen aber Kurt und Karl, die unterdes anderthalb bezw. zwei- einhalb Jahre abbekommen hatten und erklärten, daß sie Hohmberg wirklich mit Absicht von der Sache ferngehalten hätten. Er habe vom Einbruch nichts gewußt. So mußte er freigesprochen werden. Nun weih man nicht, was ihn mehr schmerzte: daß er nicht dabei gewesen war und deshalb nicht bestraft wurde, oder daß er nicht da- bei fein durfte und so keinen Anteil am Diebesgut bekam. Auch Einbrecher haben ihre Seele....

Wilhelm ll. in öer Untergrunübahn. ER" wird, als er noch.Landesvater" spielen durfte, wahr- scheinlich niemale auf der Untergrundbahn gefahren sein. Niemal» ist sein geliebtesTatü-Tata" dem Volke aus der Unterwelt empor- geklungen. Und doch hatte sich die Hoch- und Untergrundbahn- gesellschast Anno 1913 bemüßigt gefühlt, anläßlich des ZSjährigen RegierungsjubiläumsIHM" zu Ehren ein« Gedenktafel auf dem Untergrundbohnhof Klosterstraße(Eingang am Stadthau«) zu errichten. Die Revolution ist an ihr spurlos vorübergegangen und lo kann sie auch noch heute im neunten Jahre der Republik als Wallfahrtsort aller Monarchisten ihre Funktion ausüben. Es ist «ine etwa 1�X2 Meter große in Marmor eingefaßte Bronzerelief- tofel, die sich in der Vorhalle des Bahnhof » befindet. Sie zeigt in einem Oval den Kopf Kaiser Wilhelm II. , über dem mit protzigem Schmuck die Kaiserkrone angebracht ist. Reben zahlreichen In- schristen sieht man auf der Tafel eine plastische- Darstellung des Hoch- und Untergrundbahnnetzes noch dem Stande im Jahre 1913, und dann die Köpf« von führenden Industriellen und Bankleuten, die mit ihren Unternehmungen an dem Bau der Bahn beteiligt waren. Werner von Siemen«, der im Jahre 1880 die ersten Eni- würfe für den Vau der Berliner Schnellbahn geliefert hotte, ist auf der Tafel ein besonderer Platz«ingeräumt worden sein Kopfbildnis befindet sich in unmittelbarer Nähe von dem des ehe- maligen Kaisers. Irgend ein Zeichen des Gedenkens, durch das die Arbeit des namenlosen Heeres der Arbeiter geehrt wird, fehlt vollkommen. Das Ganze hat nur einen geringen künstlerischen Wert, so daß kein Grund vorhanden ist, die Tafel noch länger an ihrem Platz zu belassen. Entweder beseitigt man sie samt der Marmorsasiung, oder falls man den Platz nicht, wie die ganz« Wand, überkacheln will setzt an ihre Stelle, was technisch leicht ausführbar ist, zum Ersatz eine Tafel, die ebenfalls ein plastisches Bild von dem gegenwärtigen Hoch- und Untergrundbahnnetz gibt. Dieses könnte dann so gestaltet werden, daß es jederzeit möglich ist, neue Minien hinzuzufügen. Wenn man darüber hinaus Werner von Siemens und allen um die Errichtung der Schnellbahn ver- dienten Männern einen neuen Ehrenplatz geben will, so wird niemand dagegen etwas sagen. Es ist aber die höchste Zeit, daß das Bild des Exmonarchen von einem öffentlichen Bahnhof der republikanischen Hauptstadt verschwindet!

Ein Ehepaar durch ausströmende Gase gelölet. Ja ihrer Woh- nung in der Dorfstraße 13 in Mariendorf wurden der 58 Jahre alte Straßenbahner M ü r o w s k i und seine Ehefrau tot aus- gefunden. Nach den bisherigen Ermittlungen sind beide durch ausströmend« Gase getötet worden. E« handelt sich allem Anschein nach wn einen Unfall.

f"* W B 9 S jStG&H 9 9 MM B 99B. 3 t uriKXNinkßLeß Walter T h o m s schilderte die Tätigkeit derArbeiter in chemischen Betrieben". Er gab einen Ueberblick über die Stellung der chemischen Industrie im deutschen Wirtschaftsieden, die hier einer der machtvollsten Industriezweige ist. Der Arbeiter hat heute noch wenig Nutzen davon. Au einem Verdienst von 3 5 Mark in der Woche setzt er sich täglich acht Stunden lang schwersten ge- sundheitlichen Schäden au». Cr muß mit gefährlichen E?plosions- stoffen und giftigen Chemikalien umgehen oder, abgesperrt vom Tageslicht, in Dunkelkammern arbeiten. Dr. Ernst Cohn- Wiener begann einen VortragszyklusDie Kunst der Rationen" mit Ausführungen über die Kunst Deutschlands . Der Vortragende begründete einleitend die Formulierung seines Themas mit dem Hinweis, daß jeder Künstler in erster Linie Angehöriger seiner Nation und erst dann Persönlichkeit sei, daß also in den Grund- Zügen seiner Werke die nationale Zugehörigkeit des Künstlers stärker al» die persönliche Eigenart hervortrete. Klar entwickelt« Dr. Cohn- Wiener dann die wesentlichen Merkmale und Zeitabschnitte der deutschen Kunst. Prof. Dr. Georg Weaener, Rektor der Handelshochschule Berlin , schloß seine Vortragsfolge überDie Er- eignisf« in China " mit der' Betrachtung der letzten Vorgänge in China , ihrer Zuiammenhänge und der Perspektive, die sie eröffnen. -- Die Abendveranstaltung brachte zuerst Gedicht« von Theodor Fontane , von Alfred Krausneck wirkungsvoll odrgrtragen. An- schließend musizierte der Koelecksch« Bläserchor. Tes.

Ein ganzer Gelüfchrank gestohlen. Und niemand hat's geseh'n! Besonders schwere Arbeit machte sich eine Einbrecherkolonne. die in der Münzstraß« reiche Beute erzielte. Im Hause Nr. 5 be< treibt hier seit langer Zeit eine älter« Dame ein Laden-Antiquitäten- geschäft, zu dem auch ein Keller gehört. Am vergangenen Sonntag schloß sie ihr Geschäft ordnungsmäßig und sorgfältig ab und begab sich auf ein Grundstück, das sie in einem Borort besitzt. Ihre Abwesenheit machten sich Einbrecher zunutze. Sie drangen zunächst in den Keller ein, erbrachen die nach dem Laden führende Falltür und machten sich nun daran, den zur Hälfte in die Wand eingelassenen und mit großen Krampen angeschmiedeten Tresor im Gewicht von 2� Zentnern loszuwuchben. Saint seinem Inhalt schleppten sie das schwere Sttick weg, ohne von den übrigen Gegen- ständen im Laden etwas anzurühren. Ihre Vermutung, daß der Tresor Beute genug enthalten werde, erwies sich als richtig. Es befanden sich darin für ungefähr 25000 Mdrk Goldsachen aller Art. Niemand im Haus« hat von der mühe- vollen Arbeit her Verbrecher etwas gehört und den Transport des Schranke» gesehen. Auf die Wiederbeschaffung der Goldwaren ist«ine hohe Belohnung ausgesetzt. Mitteilungen zur Aufklärung an Kriminalkommissar Tretttn, Dienststell« L 3 im Polizeipräsidium.____ Durstige Einbrecher. Ihre Weinvorräte beabsichtigten osfenbar Einbrecher zck ergänzen, die dem Klubhaus des Berliner Regatta-Verein« in Grünau einen nächtlichen Besuch machten. Da wegett des starken Regens der Wächter mit seinem Hunde einen trockenen Unterschlupf gesucht hatte, konnte er nicht hören, wie die Verbrecher sich von der Wasser- seite her mit einem Boote näherten, an der Veranda emporkletterten und in die Borratsräume eindrangen. Hier stahlen sie 3 0 F l a s ch c n Sekt und 10 Flaschen Weihwein, außerdem einen Posten Zigarren und Zigaretten. Von den zahlreichen silbernen Ehren- preisen, die in anderen Räumen aufgestellt waren, rührten die Ein-« brecher nichts an. Die Nachforschungen, die die Grünauer Kriminale polizei anstellte, blieben bisher ersolglos. Berufungsverhandlung gegen Hintze. Gegen den Fmfpruch des Fürsorgezöglings Hintze durch das Jugendgericht in Neukölln, der die Oeffentlichkeit beschäftigt hotte. war bekanntlich sofort von der Staatsanwaltschaft Be- rufung eingelegt worden. Di« neue Verhandlung gegen! Hintze wird am 6. August vor der Großen Ferienstrafkammer des Landgerichts II unter Vorsitz von Landgerichtsdirektor Peltason stattfinden. Das Jugendgericht hatte bei dem jugendlichen Hoch- stapler, der lange Zeit zahlreiche Familien des Westsns, insbesondere! Aerzte in Schrecken gehalten hatte, und der vor Gericht höchst dreist und selbstbewußt aufgetreten war, zwar vorausgesetzt, daß er imstande war, die Strafbarkeit seiner Handlungen einzusehen, daß ihm aber gemäß 8 3 des Iugendgerichtsgesetzes die Fähigkeit fehle. leinen Willen seiner Einsicht nach zu bestimmen, daß ihm demnach die Willense nergi« fehle, seinen verbrecherischen Neigungen die notwendioen Hemmungen entgegenzusetzen. Das ordentliche Gericht wird nunmehr zu prüfen haben, ob es für Hintze die Voraussetzungen des 8 3 für vorliegend erachten könne. Der Freispruch des Jugendgerichts hatte bekanntlich die vorausgesehenen Folgen. Hintze wurde aus der Haft entlassen und durch die Polizei wieder der Fürsorgeanstalt überwiesen. Dort brach er nach wenigen Tagen wiederum aus und begann sein beunruhigendes Treiben von neuem, ohne daß die Oeffentlichkeit vor dem Ausbrecher gewarnt worden war. Nur einem glücklichen Zufall war es zu oerdanken» daß die neuen Heldentaten Hintzes nicht von so schwerwiegenden Folgen waren, daß er bald wieder ergriffen werden konnte. Die neuen Verfehlungen werden Hintze wahrscheinlich zum zweiten Male vor das Jugendgericht als erste Instanz führen. Die große Modeausstcllung im Funkhaus. Der vom Reichsverband der deutschen Modenindustrie E. V. und dem Berliner Messeamt für die Zeit vom Mittwoch, den 21. September bis Sonntag, den 16. Ottober, vorbehaltenen Aus- stellunaDie Mode der Dame" wendet sich ein außerordentlich rege» Interesse zu, so daß mit einer Beteiligung aller in Betracht kommenden Gruppen der Branche schon heute gerechnet werden kann. Um den Oualitätscharakter der Veranstaltung durch einen möglichst sorgfältigen und daher zeitraubenden Aufbau der Schau aufs strengste zu wahren, ist die Eröffnung derjßeranstaltung von dem ursprünglich in Auesicht genommenen 18. September auf den 21. September verlegt und dafür bis zum 16. Oktober verlängert worden. In der Zeit der Ausstellung wird im Theatersaal des Funkhauses eine eigens für die Zweck« dieser Schau geschaffen« Revue zur Vorführung gelangen.

Der Fremdenverkehr In der Sächsischen Schweiz. Die Hoch. masserkatastraphe, die Sachsen heimgesucht hat, betrifft nur einen Teil des östlichen Erzpedirges� während die Sächsisch« Schweiz , insbesondere Bad' Schandau , außer einigen Ge­wittern resttos davon verschont geblieben ist. Anders laui«nde Mel- dungeit�enisprechen nicht den Tatsachen. E? herrscht in der Söchii- schon Schweiz das schönste Wetter, und alle Wege sind iq bester Ordnung.