Reise durch Süddeutschland unter dem Einfluß ihres Verlobten verübt hat. Schmidt hat seine Gastspielreise fort. gefegt, und sein ganzer Weg ist gekennzeichnet durch Dieb. stähle und Betrügereien, für die er nunmehr hintereinander seine Strafen erhalten wird.
Stadtbahnzug überfährt Streckenarbeiter. Ein Arbeiter getötet, ein zweiter schwer verletzt. Am Hohenzollerndamm ereignete fich gestern nachmittag gegen 1 Uhr ein schweres Unglüd. Ein Stadtbahnzug fuhr in eine Kolonne von Stredenarbeitern hinein, wobei ein Arbeiter födlich, ein anderer lebensgefährliche Verletzungen davonfrug.
In unmittelbarer Nähe des Bahnhofes Hohenzollerndamm ist seit einigen Tagen eine größere Streckenarbeiterfolonne mit Aufschüttungsarbeiten an den Bahndämmen beschäftigt. Gegen 12 Uhr mar Mittagspause und die Arbeiter begaben sich in die Unterkunftsräume auf Bahnhof Hohenzollerndamm. Als sich nach Beendigung der Pause die Arbeiter wieder an ihre Arbeitsstelle begeben wollten, nahte ein in Richtung Wilmersdorf fahrender Vorortzug heran. Während es einigen Arbeitern gelang, rechtzeitig das Gleis zu verlaffen, wurden die Arbeiter Max Böhme aus der Pfalzburger Straße 34 und Paul Böhmisch aus der Pfalzburgerstraße 33 von dem Zuge erfaßt und überfahren. Schmerverlegt wurden beide von hinzueilenden Arbeitskollegen geborgen und in das Wilmersdorfer Krankenhaus in der Achenbach verlegungen erlitten, daß er gestern abend gegen 8 Uhr ft ar b. Böhme liegt gleichfalls noch sehr schwer danieder, sein Zustand gibt zu Besorgnissen Anlaß. Die Ermittlungen, die über die Schuldfrage fofort in die Wege geleitet wurden, haben noch feine Klarheit erbracht. Die Leiche des Verstorbenen wurde polizeilich beschlagnahmt.
Ein internationales Schwindlerkonsortium.
,, Wenn Sie nicht frank werden..."
Bor dem Erweiterten Schöffengericht Schöneberg, unter Borfiz von Landgerichtsdirektor Wengler, begann gestern die Ber handlung gegen das internationale Schwindlerfonsortium, das in London und Berlin Hand in Hand arbeitete, um die deutschen Fabrikanten der Textil- und Leder- Industrie in großzügigstem Maßstabe zu brandschatzen. Die Berliner Firma nannte sich„ Import und Export, Oskar Calow", die Londoner
,, Gebrüder Crown".
Gegenwartsprobleme des Kapitalismus .
Die Zeit arbeitet für uns. Um die Macht in Staat und Wirtschaft.
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Auf Einladung der Jungsozialisten sprach am Dienstag| lohn- und Arbeitszeitverbesserungen fämpfen und abend im Festsaal des Zentralverbandes der Angestellten, Universi- zum andern muß der kartellierten Wirtschaft die Genossenschaft ent tätsprofessor Genosse Erit Nölting. Die Ausführungen des gegengestellt werden. Gegen die Ausbeutung des Marktschwächeren Genossen Nölting gaben über das gestellte Thema hinausgehend durch den Machtstärkeren muß die Genossenschaft der Verbraucher eine Analyse der Wirtschaft. Die eingehenden, mit ausgezeichneten gejezt werden. Darum muß als wichtiges Glied in unserem WirtMaterial belegten Ausführungen über die Kämpfe innerhalb der schaftskampf der Ausbau der Konsumgenossenschaft Wirtschaft und der großen Mächtegruppen Kapitalismus und Sozialismus um die Macht im Staat und Wirtschaft waren vortreffliche Ergänzungen zum Referat des Genossen Hilfer ding auf dem Rieler Parteitag. Nach mehrstündigen Ausführungen tam Genosse Nölting zu dem Schluß, daß es für die Sozialdemokratie nur durch
die Erfämpfung der Staatsmacht
gelingen fann, auch in der Wirtschaft bestimmenden Einfluß zu gewinnen. Im Wirtschaftskampf haben die Gewerkschaften heute Verteidigungsstellung bezogen, aber im politischen Kampf fönnen wir zum Angriff übergehen!
Wirtschaftsform ist Epoche, das erkennen selbst die bürgerlichen Genosse Nölting führte im einzelnen aus: Die kapitalistische Um diesen scheinbar so flaren und faßlichen Sak gab es vor fünfzig Jahren heißumstrittene Kämpfe. Damals bestand die Auffassung, daß jede Wirtschaft, nachdem sie die einzelnen Borstufen des Kapitalismus durchlaufen hat, zur tapitalistischen Wirtschaftsform tommen muß. Rapitalismus galt als Endpunkt der Entwicklung jeder Wirtschaft. Vier Entwicklungsstufen der Wirtschaft sind in den letzten Jahren zu beob
folgten zunächst. Die letzte Epoche erleben wir selbst noch, die Zeit achten gewesen. Konkurrenz, Erwerbs- und Berfachlichungsprinzip,
der Rationalisierung.
Rationalisierung oder Durchdenkung des Wirtschaftsprozesses ist nicht neu und scheint der Arbeiterschaft nur als das letzte Mittel der Kapitalisten zur Ausbeutung ihrer Arbeitskraft. Die Rationalisierung war in den legten zehn Jahren nur gehemmt, weil die Arbeitskraft infolge der Inflation spottbillig war. Einige Professoren der Wirtschaftswissenschaft und auch Kreise innerhalb der Arbeiterschaft versuchen den Kapitalismus in seiner Bedeutung zu verkleinern und ihm Lebensfraft abzusprechen. Man redet vom sogar, daß die Verwirklichung des Sozialismus unter Mithilfe der " Unternehmersozialismus", vom sozialen Unternehmer" und glaubt unternehmerschaft erreicht werden fönnte. Wirtschaft beweist, daß nur im schärfsten Kampf gegen die UnterDie Entwicklung der nehmer die letzte Lösung erzielt werden fann. Die Wirtschaft ist vom Prinzip des absoluten Preiskampfes abgekommen. Aus dem
Kampf um den Preis,
Während in Berlin Oskar Calow, Ismar Süßmann und Josef Süßermann am Werf waren, um Waren in Riesenmengen mit Hilfe falscher Ausfünfte und anderer Betrugsmanöver heranzuschaffen, arbeiteten in der Londoner Firma die dort aus Polen zugewanderten Brüder Isaac Samuel Cohen, Bernhard Cohen und David Cohen, an die die in Deutschland erlangten Waren im Werte von annähernd 2 Millionen Mark sofort verschoben wurden. Die Brüder Cohen verschleuderten die Waren in London . Schließlich meldete die Berliner In- und Export- Firma", die von zwei in der Mogstraße 77 gemieteten Zimmern aus betrieben wurde, konkurs an, und die deutsche Geschäftswelt erlitt einen Schaden von 650 000 m art. Nachträglich ist es dem Konfursverwalter gelungen, in London noch 52 000 Mark zu retten. Das ist das ganze, was in dem Konturs als Aftivum vorhanden ist. Die Auslieferung der Londoner Schwindler wurde durch deren Flucht nach Amerita vereitelt. Wegen betrügerischen Bankerottes und Betruges haben sich jetzt vor dem Schöffen gericht Schöneberg Oskar Calow, Ismar Süßmann und Josef Süßermann zu verantworten. Süßmann, der die Seele des ganzen Schwindelunternehmens gewesen ist, war nicht vor Gericht erschienen. Rechtsanwalt Dr. Bölde übernehmer eingefeht werden. reichte ein ärztliches Attest, daß Süßmann gestern einen Anfall von Herzschwäche erlitten habe und verhandlungsunfähig sei. Rechts anwalt Dr. Fuchs behauptete demgegenüber, daß Süßmann fimuliere, denn er sei an Calow herangetreten mit der Zumutung zu teilachen", was in der Sprache des Herrn Süßmann flüchten" bebeute. Auch Rechtsanwalt Dr. Klee verlangte für den Angeflagten Süßermann, daß die Sache zu Ende gebracht werde.
Aufsehen erregten die weiteren Angaben der Angeklagten Calow über die Bemühungen Süßmanns, sich und die Mitangeflagten fünstlich verhandlungsunfähig zu machen. Bon Süßmann war schon vorher beim Gericht der Antrag gestellt worden, ihn auf seinen Geisteszustand untersuchen zu lassen. Calom behauptete nun, daß Süßmann ihm vor einiger Zeit bereits Anmeifung geben wollte, wie er epileptische Krampfanfälle portäuschen fönnte. Süßmann habe, nachdem er das abgelehnt hatte, erklärt: Wenn Sie nicht trant werden, dann werde ich es." Der an Gerichtsstelle anwesende Nervenarzt Dr. Pinner gab an, daß er Süßmann untersucht habe, und daß Anzeichen einer geistigen Störung auf luetischer Grundlage vorhanden zu sein scheinen. Süß mann leide auch an der Basedowschen Krankheit.
Nun meldete sich der Angeklagte Calom von neuem, um folgendes dem Gericht anzugeben, daß Dr. Pinner ihm für einen Betrag von 250 bis 300 m. ebenfalls verhandlungsunfähig machen wollte. Dr. P. widersprach dieser Behautpung und stellte fie richtig. Der Antrag, Süßmann auf seinen Geisteszustand untersuchen zu lassen, wurde rundweg abgelehnt, da damit nur eine Verschleppung bezweckt werde. Es wurde nunmehr gegen Calom und Süßermann allein verhandelt.
Der Angeklagte Süßermann gab an, daß ihn Süßmann mit einem Augenzwinkern als Einkäufer für die Firma" engagiert habe. Der Angeklagte Calow, der im 62. Lebensjahre steht, mollte anfänglich nur Strohmann der Firma gewesen sein, mußte dann aber einräumen, daß er von Anfang an im Bilde gewesen ist. Sein Name wurde benutzt, weil er aus einer alten Offiziersfamilie stammt und selbst Offizier gewesen war. Schon die Eröffnungsbilanz der Firma wurde gefälscht, um damit die Auskunfteien zu täuschen. Es wurde auch von einer Erbschaft Calows über 80 000 Mart gesprochen. Die Interessengemeinschaft mit der Londoner Firma hat Süßmann hergestellt. David Cohen hielt sich in Berlin als Mister See" auf und gab die Vorschüsse, um 25 Proz. auf die bestellten Waren anzuzahlen. Die Waren gingen dann gleich nach London . In Berlin wirfte auch ein Desterreicher mit, der sich bald ,, p. Lobstein", bald Löwenstein" nannte und der flüchtig ist. Der Angeklagte Calow war früher Leutnant und mußte den Abschied nehmen, nachdem er wegen Rekrutenmißhandlung 18 Monate Festung erhalten hatte. Er ist auch wegen Be truges bei der Deutschen Feldarbeiterzentrale mit 4 Monaten Gefängnis vorbestraft. Später hatte er eine Bant gegründet und war auch zeitweise Spielklubkassierer. Im übrigen waren die beiden Angeklagten im großen und ganzen geständig.
Majestät und die„ Bazillenkutsche".
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In der Mittwoch- Morgenausgabe wird daran erinnert, daß sich no immer in der Vorhalle des Untergrundbahnhofes Klosterstraße das Reliefporträt Wilhelm von Doorns befindet, der sich doch wirklich gar feine Verdienste um dieses Verkehrsmittel erworben hat. Einmal aber ist er doch mit ihm gefahren allerdings nicht vom Bahnhof Klosterstraße aus. Den gab es damals noch nicht, als man die erste Untergrundbahnstrecke Potsdamer Platz- Wilhelmplaz- Charlotten burg in Betrieb genommen hatte. Damals stieg Wilhelm im wört lichen Sinne zum Bolte herab- aber man hatte natürlich von vornherein durch sinnreiche Absperrung dafür gesorgt, daß fein Bolt vorhanden war. Nur Herren mit Direttorentiteln und tadellos gepflegtem Aeußeren tamen Ihm zu Gesicht. Ein Extrawagen harrie Seiner. Aber da packte ihn die Furcht vor seiner eigenen Hohenzollerntapferfeit. Rennte zuviel Herablaffung nicht gefährlich werden, konnten bei solcher, wenn auch höchft indiretten Berührung mit dem Biebs nicht mindestens die Bazillen ganz gemeiner Volks. frankheiten bas allerhöchste Leben bedrohen? Majestät stellte die
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erfolgen. In den letzten Jahren wurde immer von der Durchstaats lichung der Wirtschaft, die ohne Zweifel erfolgt ist, gesprochen. Die Darstellung dieser Fragen war in dem Referat des Genossen Hilfer ding ausgezeichnet. Leider wird vergessen, daß diese Frage audy nach der umgefehrten Seite aufgeworfen werden muß. Die Verwirtschaftlichung des Staates ist im gleichen Maße erfolgt. Heute stehen hinter fast jeder Partei bestimmte Wirtschaftsgruppen, die es verstehen, ihren Einfluß maßgeblich zu benutzen. Ja es gibt eine ganze Reihe von Parteien, die unverhüllt nach außen schon durch ihren Namen zu erkennen geben, daß sie die Bertretung einer bzstimmten Wirtschaftsgruppe darstellen. Nach der Revolution glaubten Die Deutschnationalen auf Jahre in die Opposition gedrängt zu sein. nationalen ihre Fahne, und mit der Parole„ Ran an den Staat" tum diese Bewegung überschäzt hatten, wendeten die Deutsche Erst nachdem sie erkannten, daß die Arbeiterschaft und das Bürgerversuchten sie den Staat für sich zu erobern.
Für die Arbeiterschaft ist leichter Macht und Einfluß durch die Beherrschung des politischen Apparates auf die Wirtschaft zu gewinnen. Bei dem politischen Kampf arbeitet die Zeit für die Arbeiterschaft. Die demokratische Form schält sich im Staat immer flarer heraus. Die politische Demokratie kann die Brechstange meis ist die Regelung der Arbeitszeit und die der Erwerbslojen sein, mit der der Kapitalismus aufgebrochen wird. Die Staatseinrichtungen berücksichtigen heute auch die Arbeiterschaft. Befürsorge. Wenn die 2½ Millionen Arbeitslosen ohne Unterſtügung gezwungen gewesen wären, um jeden Preis ihre Arbeitskraft aneingehalten hätte. Im Wirtschaftskampf tann die Arbeiterschaft heute bieten zu müssen, so wäre nie abzusehen gewesen, wo der Lohnftur; nur Verteidigungsstellung beziehen.
Die Wirtschaft ist internationaler als das Proletariat und darum kann es an breiterer Front fämpfen, als das Proletariat. Angriffsfanfaren fönnen wir im politischen Kampf blasen. Durch die Bolitit kämpfen wir auch um die Wirtschaft. Es ist richtig, was Hilferding in Kiel sagte: Löhne und Preise sind politisch. Es ist klar, daß die Preise um so ungünstiger werden, je schwächer unsere Front im politischen Kampf wird.
Das Schicksal der deutschen und europäischen Wirtschaft hängt davon ab, ob es gelingt, durch Technisierung den Agrarertrag zu steigern und Kauftraft in den Innenmarkt hineinGerade zupumpen. die Industrien sind in Deutschland rationalisiert, die sich an den großen fauffräftigen Markt wenden. Die Gewerkschaften müssen durch Lohnerhöhungskämpfe, die Kauffraft der Arbeiterschaft steigern. Auch in der Wirtschaft reif durch die Konzentration, durch das Funktionsloswerden bes arbeitet die Zeit für uns. Die Wirtschaft wird sozialisierungsEigentums und durch die Durchstaatlichung der Wirtschaft.
aus der freien Konkurrenz, ist das Breisdiftat entstanden. Aus Kartellierungen und Monopole find die Preise nur begrenzt zu Kaufmannsethit ist macht ethif geworden. Aber trog aller biftieren, an den Außenrändern der Kartelle lobt der Kampf der tonturrenz um so entschlossener. Die Tendenz, Weltkartelle zu schaffen, muß schon darum scheitern, weil der Konkurrenzfampi immer zum tapitalistischen Wirtschaftssystem gehören wird und sich nur zeitweise unterdrüden läßt. Wesentliche Beachtung fordert die Feststellung, daß trotzdem die Schwerindustrie nur ein Siebentel ber deutschen Arbeitnehmerschaft beschäftigt, gerade diese Gruppe den stärksten Machtwillen zeigt. Gegen diesen Machtwillen einzelner j Wirtschaftsgruppen muß der entschloffene Gegendruck der ArbeitDer Kampf der Arbeitnehmerschaft geht nach zwei Angriffs fronten. Einmal müssen die Gewertschaften um Arbeitsgenommen wurden, schloß sich eine recht rege Aussprache.
Letter Kampf um die Wirtschaft wird ein Machtkampf. Ein fangjames Hinübergleiten der Wirtschaft in die sozialistische Wirtschaftsreform gibt es nicht, weil die legte Schranke des Kapitalismus die Profitrate nur mit Gewalt zu brechen ist.
historische Frage: Ist der Wagen auch gründlich desinfiziert worden?" Er hatte die Fürsorge der Untergrundbahndirektion unterschätzt. Man fonnte ihm antworten, daß ein neuer, noch nie benutzter Wagen die Ehre haben werde, Majestät zu befördern. Darauf sprach Wilhelm das große Wort:: Na in eurer Bazillentutsche wäre ich auch nicht gefahren."
Noch keine Spur des Täters.
Unsere Kampfstellung ist gegeben, durch den Kampf um höhere Löhne, den Ausbau des Genossenschaftswesens und die Erfämpfung der Macht im Staate. Eine Phase dieser Erkämpfung des Staates ist die Koalition mit den bürgerlichen Parteien. An die vortrefflichen Ausführungen, die mit großer Aufmerksamkeit entgegen
das Schutzblech sind schwarz, die Felgen sind gelb und die Lenkstange leicht nach oben gebogen. Am Hinterrad find zwei Torpedonaben angebracht. Auf die Ergreifung des Täters wird eine hohe Belohnung ausgefegt werden. Alle Bersonen, die der Polizei zweckdienliche Angaben machen können, werden unter Hinweis auf die Belohnung dringend ersucht, fich unverzüglich bei der Mordkommission im Zimmer 104 des Polizeipräsidiums zu melden.
1929 Unfälle im Berliner Verkehr im Juni. Geringes Sinken der Unfallziffer.
Nach einer Zusammenstellung des Kommandos der Schußpolizei ist die Zahl der Unfälle im Monat Juni gegen den Monat Mai von 1963 auf 1929 gefunken.
kraftwagen 35( 36), auf 10 459( 9989) Last- und GeschäftskraftDavon entfallen auf die vorhandenen 20 179( 17 468) Privat
Mit der Aufklärung des Verbrechens in der kleinen Ortschaft Bugt bei Storfow, dem die 60jährige Frau des Gemeindevorstehers Laurich zum Opfer fiel, beschäftigte sich im Laufe des gestrigen Tages, wie wir bereits gestern abend mitteilten, die Berliner Mordkom mission, bestehend aus Kriminalrat Gennat und Kriminaltommissar Johannes Müller im Verein mit der Landjägerei. Die Feststellungen haben ergeben, daß der Täter mit den Dertlich- wagen 48( 51), auf die Last- und Geschäftstraftwagen mit Anhänger Angehörigen sämtliche Türen verschlossen waren, kann der Mörder teiten im L.schen Hause genau vertraut war. Da nach Aussagen der nur den Weg vom Hofe aus durch eine Falltür genommen haben. Denn dort ist er in den Keller hinabgestiegen und ist über eine Treppe durch eine zweite Falltür in die Küche gelangt. In einer Seitentammer hing an ziemlich versteckter Stelle ein altes Infanteriegewehr, Modell 71, das der Täter zur Ausübung seiner Tat benutte. Die Mordwaffe wurde unter dem Bett aufgefunden. Der Kolben war vom Lauf abgebrochen und über und über mit Blut besudelt. Nach all den Feststellungen tommt man zu dem Schluß, daß der Mörder mit den örtlichen Berhältnissen genauestens vertraut gewesen ist, denn auch bei der Suche nach dem Gelde hat er eine gute Orts
fenntnis verraten.
Der Täter eignete sich außerdem noch eine braune Aktentasche, eine Windjacke und ein Fahrrad der Marte ,, Doekonia" an. Die Metallteile des Rades sind zum Teil stark verrostet, der Rahmen und
Funkwinkel.Z
Prof. Dr. Wilhelm Waehold feierte den achtzigjährigen Mag Liebermann in einem Vortrage. Er bemühte sich, den Funk. hörern ein knappes, anschauliches Bild des Kunstschaffens Mar Liebermanns und damit ein Bild dieses Künstlers und Menschen zu formen. Theodor Kapp stein führte seinen Zyklus, Bilder von einer Mittelmeerfahrt" weiter. Diesmal schilderte er die farbenfrohen Eindrücke aus Algier und Malaga . Ueber Die ärztliche Untersuchung mit Hilfe elektrischer Beleuchtung" sprach Privatdozent Dr. med. Hübner. Er gab eine zusammenfassende Uebersicht über die Untersuchungsmethoden mit direkter und indirefter Beleuchtung der inneren Organe und ihre Bedeutung für die Heilkunde. B. Pfeifer behandelte Moderne Erziehungsfragen". Er betonte die Bedeutung verständnisvoller Erziehung, die der findlichen Entwicklung ohne 3wang die rechte Richtung weist. -Zu dem Kinderfest Auf dem Tempelhofer Feld", das auch einige Gelegenheit zu unterhaltend betriebener Heimatkunde bot, sei nur bemerkt, daß die Chamisso Gedichte zu erwachsen vor: getragen wurden. Aber sonst wirkte diese Veranstaltung nett und gelungen. Eine genußreiche Abendveranstaltung, Kammermusik, vom Havemann- Quartett gespielt, beschloß den Tag. Smetanas e- moll- Quartett Aus meinem Leben" und Doorafs a- dur- Quintett op. 81 wurden den Funkhörern in vollendeter Gestaltung geboten.
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Les.
4145( 4191) Kleinkraftdroschten 170( 154, auf die 180( 180) Motor13( 10), auf die 4946( 4971) Großfraftdroschten 129( 113), auf die raddroschten 16( 16), die 517( 461) Kraftomnibusse 44( 71), die 18 248( 18 824) Privatfrasträder 120( 106), die 3057( 3052) Straßenbahnwagen 104( 116), die mit 44 528 Pferden( Stand vom 1. Dezember 1926) bespannten Wagen 177( 199), die Handwagen 43( 39), die Treträder 539( 521), die Fußgänger bis zu 14 Jahren 74( 72), die Fußgänger über 14 Jahre 338( 372), auf Häuser, Laternen, Bäume, Gitter, Zäune, Bordschwellen, Türen usw. 78( 87) Unfälle. Wenn man die Unfälle auf die einzelnen Lage der Woche rerteilt, so ergeben sich für die Sonntage 167( 204), Montage 251 ( 260), die Dienstage 264( 254), Mittwoche 286( 251), Donnerstage 267( 269), Freitage 328( 343) und die Sonnabende 366( 382) Unfälle. Freitag und Sonnabend find also auch diesmal wieder die am meisten belasteten Tage. Die meisten Unfälle ereignen sich naturgemäß in den Nachmittagsstunden zwischen 4 und 7 Uhr, die wenigsten in den Nachtstunden von 1-6 Uhr. Bei den Unfällen wurden insgesamt 11( 9) männliche und 4( 1) weibliche Personen getötet und 625 männliche( 630 sowie 264( 257) weibliche Personen verletzt.
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Beim Ueberqueren des Fahrdammes vor dem Hause Memeler Straße 16 wurde gestern abend gegen 8 Uhr der sieben: jährige Schüler Walter Schmidt aus der Memeler Straße 45 von einer Kraftdroschte überfahren. Der Knabe hatte so schwere Kopfverlegungen davongetragen, daß er furz nach der Einlieferung auf der Rettungsstelle 9 star b. Die Schuld soll den Knaben selbst treffen, der nach übereinstimmenden Zeugenaussagen direkt in den Wagen hineingelaufen ist.- Kaum eine Biertelstunde später wurde auf derselben Rettungsstelle ein schwer. verlegter Blinder eingeliefert. Diefer, ein 55jähriger Otto Köhler aus der Liebigstraße 19, war beim Ueberschreiten des Fahrdammes von einem Privatauto angefahren und zu Boden geschleudert morden. K. schlug mit dem Kopf so unglücklich auf das Straßenpflaster auf, daß er sich einen Doppelten Schädelbruch zuzog. Aerztliche Hilfe war vergebens, der Berunglückte starb auf der Rettungsstelle, ohne das Bemußtsein wieder erlangt zu haben. Die Schuldfrage ist noch ungeflärt. Beide Leichen wurden beschlagnahmt und in das Schauhaus gebracht.
Gewerkschaftlicher Rundfunkvortrag. Heute abend 7,05 Uhr spricht die Genoffin Frieda Licht, Sefretärin des Zentralverbandes der Angestellten, durch den Berliner Rundfunk über das Thema: Die Erwerbsarbeit der Frau- ein Dauer zustand, keine Episode."