„ Erbärmliche Republik!"

Zwar eine Beleidigung, aber Generalleutnant Bronsart von Schellendorf darf schimpfen. Königsberg , 22. Juli. ( Eigener Drahtbericht.) Wegen Bergehens gegen das Republikschutzgesetz hatte sich am Donnerstag der General­leutnant a. D. Friedrich Bronsart von Schellendorf vor der großen Königsberger Straffammer zu verantworten. Der Angeklagte war nicht erschienen. Er hatte am 28. August vorigen Jahres in einer Versammlung gelegentlich der Tannenberg­feier von der erbärmlichen Republit gesprochen. In dem Ausdrud erbärmliche Republik wurde eine Beschimpfung der Form und Einrichtungen der Republik erblickt. Das Schöffengericht hatte jedoch auf Freisprechung des Angeklagten erkannt, da es in der beanstandeten Bemerkung fein Vergehen im Sinne des § 8 des Republitschutzgesetzes finden fonnte. Im gleichen Sinne ent­schied nun die Straftammer. Als Voraussetzung hieß es in der Urteilsbegründung, daߧ 8 des Republitschutzgesetzes zur Berurtei­Aung eines Angeklagten Beschimpfung der Staatsform und ihrer Ein­richtungen verlangt. Die Bemerkung des Angeklagten enthalte z war eine Beleidigung, nicht aber eine Beschimpfung im Sinne des angeführten Paragraphen. Es sei daher auf Frei­sprechung des Angeklagten erkannt worden.

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" Auf allen Vieren."

Wie man in Spandau Rückgratverkrümmungen heilt.

Das Johannes stift zu Spandau hat seine Wohlfahrts| Bei ganz schweren Rückgratverkrümmungen vermag zwar auch arbeit um ein neues Gebiet erweitert. Zur Berhütung oder Heilung diese Kur keine Heilung zu bringen. Aber ein Gewinn ist es von Rückgratvertrümmungen ist in einem der Häuser des schon, wenn das Leiden wenigstens gebessert oder eine Ver­ausgedehnten Stiftgeländes ein heim eingerichtet worden, schlimmerung abgewehrt wird. das die Pfleglinge nach einem von Prof. Dr. Klapp schon vor zwei Jahrzehnten empfohlenen Verfahren behandelt. Klapp hält bei Rumpfschwäche oder schon bestehender Rückgratverkrümmung für zweckmäßig, Rinder eine zeitlang wie Bierfüßler um. herfriechen zu lassen, damit das Rückgrat zunächst entlastet wird und sich fräftigen fann.

Bei einer für Vertreter der Presse veranstalteten Besichti= gung des neuen Heims unter Führung des Stiftvorstehers Dr. Schreiner und des leitenden Heimarztes Dr. Beck bot sich in wunderlich wirkendes Bild. Kinder verschiedener Alters­dem hübschen Turnsaal den Gästen ein im ersten Augenblick klassen krochen in Badeanzügen auf dem Boden umher und führten

allerlei Dehnungs- und Streckungsübungen aus. Orthopädisch aus­gebildete Turnlehrerinnen leiten diese Uebungen, die für jedes ein Die Begründung des Freispruchs mutet wie eine Berzelne Kind der besonderen Art seines Leidens angepaßt sind. Bei höhnung der Republik und des Republikschuhgesetzes an. Der Bierfüßlerhaltung wird nicht nur das schwache Rück­Bon dieser neudeutschen Justiz, die die unmöglichsten Aus- grat einstweilen entlastet, sondern zugleich der Brustforb erweitert legungsfünfte spielen läßt, um die monarchistischen Schimpf- und der Blutkreislauf erleichtert. Auch in den Ruhepausen dürfen die bolde durch die Maschen des Schutzgesetzes schlüpfen zu lassen, Kinder nicht stehen, sondern nur liegen. Sie liegen auch im Unter­ist nichts zu erwarten, wie das vorliegende Beispiel wieder richt, beim Effen und bei ihrem Spiel. Bewegungsspiele werden einmal drastisch beweist. auf dem Rasen in der Vierfüßlerhaltung ausgeführt. Wie die Bierfüßler gehen die Kinder auch die Treppen hinauf und hinab.

48 Jahre Zuchthaus. Strafanträge im Stuttgarter Kommunistenprozeß. Stuttgart , 21. Juli. ( WTB.) Reichsanwalt Neumann stellte in der heutigen Verhandlung im Kommunistenprozeß folgende Straf­anträge:

Gegen Baithardt wegen Vorbereitung zum Hochverrat, Teil­nahme an dem Bombenanschlag( versuchter Mord) und Beihilfe zum erschwerten Totschlag 8 Jahre 3uchthaus und 600 m. Geld. strafe; die Geldstrafe und ein Jahr Zuchthaus seien durch die Unter­fuchungshaft als verbüßt anzusehen.

Gegen Braune, bei dem es sich um einen Schwätzer handle, wegen Sprengstoffpergehens 3 Jahre 6 Monate 3uchthaus; durch die schon früher verbüßte Gefängnisstrafe und die Unter­suchungshaft soll ein Jahr Zuchthaus als verbüßt angesehen werden. Gegen Stegmaier wegen Verbrechens gegen das Republikschutz­gesez und Sprengstoffgesetz und versuchten Mordes 6 Jahre 6 Monate Zuchthaus und 500 m. Geldstrafe; die Geldstrafe und 10 Monate Zuchthaus sollen als verbüßt gelten. Gegen Groß wegen der gleichen Straftaten wie Stegmaier

6 Jahre 6 Monate Zuchthaus und 500 M. Geldstrafe; die Geldstrafe und 1 Jahr Buchthaus sollen durch die Untersuchungshaft als verbüßt angesehen werden.

Gegen Stauß, deffen Jugend in Berücksichtigung gezogen werden müsse, ebenfalls wegen der gleichen Straftaten wie Groß und Steg maier 3 Jahre 6 Monate 3uchthaus und 300 m. Geld­strafe; die Geldstrafe und 1 Monat Zuchthaus sollen als durch die Untersuchungshaft verbüßt angesehen werden.

Gegen Gödeler megen Verbrechens gegen§ 214( erschwerter Totschlag) die gesetzliche Mindeststrafe von 10 Jahren Zuchthaus , wegen versuchten Mordes 5 Jahre Zuchthaus, die in eine Gesamt strafe von 13 Jahren Zuchthaus und 1000 m. Geldstrafe zusammenzuziehen seien; die Geldstrafe und 1 Jahr Zuchthaus sollen durch die Untersuchungshaft als verbüßt gelten.

Gegen Klöpfer wegen der gleichen Straftaten wie Stegmaier 5 Jahre Zuchthaus und 400 m. Geldstrafe; die Geldstrafe und 1 Jahr 1 Monat Zuchthaus sollen durch die Untersuchungshaft

als verbüßt gelten.

Gegen Lämmle wegen seiner Beteiligung an der Erfchießung des Kriminalbeamten, wegen Beihilfe zum erschwerten Totschlag 3 Jahre Zuchthaus und 300 M. Geldstrafe, die Geldstrafe und 13 Monate Gefängnis sollen von der Untersuchungshaft in An­rechnung gebracht werden.

Gegen Frey tomme die Amnestie in Anwendung, weil feine höhere als eine zweijährige Freiheitsstrafe in Betracht fomme; das gleiche gelte für Ruoff, bei dem die Reichsanwaltschaft beantrage, neben der Einstellung des Verfahrens auch den Haftbefehl aufzu­heben; bei Hepperle und Kuhle beantrage der Reichsanwalt eben falls Einstellung des Berfahrens, weil nicht mit genügender Sicher­heit eine strafbare Handlung nachzuweisen sei.

Gegen Daniel wegen Bergehens gegen das Republikschußgefeß, Urkundenfälschung und Begünstigung 2 Jahre 8 Monate Festung und 200 M. Geldstrafe; die Geldstrafe und 5 Monate der Untersuchungshaft sollen angerechnet werden.

Eine solche Behandlung läßt sich schwer in Familien durch führen und erfordert daher Ueberweisung an eine besondere Anstalt. Das jezt vom Johannesstift für 45 Kinder eingerichtete Sto liofenheim ist das bisher einzige dieser Art. Die Pfleglinge werden größtenteils von den Bezirksämtern zugewiesen, doch nimmt das Heim auch Selbstzahler für 5 m. je Tag auf. Die Behandlung muß etwa ein Jahr dauern, um Erfolg zu haben.

Tragödie des Alters.

53 jähriger Mann

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72 jährige Frau.

Im Hause Königsberger Straße 11 bewohnt im 2. Stock des Seitenflügels der 53 Jahre alte Musiker Willy Stienfe eine aus Stube und Küche bestehende Wohnung mit seiner 72 Jahre alten Frau Ernestine. Die Frau war früher schon einmal ver ahren. Mit Stiente war sie seit 22 Jahren verheiratet und lebte heiratet und hat vier Kinder im Alter von 38 bis 50 bis vor zwei Jahren in glücklicher Ehe. Dann kam sie dahinter, daß der Mann seine Neigung einer jüngeren Frau zugewandt hatte, die barüber Borwürfe, weil er das Geld dem Haushalt entzog. Gestern er auch mit Geld unterstützte. Frau Stiente machte ihrem Manne hatte Frau Stiente mit ihrem Manne verabredet, daß sie ihn aus erschien, geriet fie mit ihm fofort wieder in Streit, weil er die Nebenbuhlerin bei sich hatte. Der Bank setzte sich auf dem Heimwege und in der Wohnung fort. Nachdem der Mann sich zu aus einem Schrank einen Revolver. Unbemerkt von ihrem Bett gelegt hatte, ging die gereizte Frau auf den Korridor und holte Mann schlich sie sich heimlich an das Bett und gab auf ihren Mann brei Schüsse ab. 3 wei trafen ihn in den Kopf, der dritte verlegte ihn an der zur Abwehr erhobenen Hand. Troß der schweren Verwundung sprang der Getroffene auf und lief in die Küche, brach aber dort zusammen. Die alte Frau raffte einige Sachen zusammen, lief die Treppe hinunter und rief ein Auto herbei, um zu ihrer Tochter zu fahren. Inzwischen hatten aber Haus. bewohner, die die Schüsse gehört hatten, die Polizei benachrichtigt. Ehe Frau Stiente noch abfahren konnte, wurde sie festgenommen. Der schwer verlegte Musifer wurde in das Krankenhaus Friedrichs= hain gebracht und dort sofort operiert. Sein Zustand ist bedenklich.

einem Café in der Memeler Straße abholen wollte. Als sie dort

Abermals Feuer im Rathaus Neuköln .

1000 Zentner Briketts in Brand geraten. Wie wir gestern abend berichteten, war die Feuerwehr in den Morgenstunden des Donnerstags etwa vier Stunden lang mit der Bekämpfung eines gefährlichen Brandes beschäftigt, der im Keller porräte waren in Brand geraten, so daß der gesamte Vorrat ins des Rathauses in Neukölln ausgekommen war. Große Kohlen Freie geschafft werden mußte.

Heute früh gegen 6 Uhr ertönte vom Rathaus Neukölln in der Berliner Str. 62 abermals Feueralarm. In den Kellerräumen unter den Bureaus der Lungenfürsorge waren etwa 1000 3entner Brifetts in Brand geraten. Die Feuerwehr gab zunächst aus einer Schlauchleitung längere Zeit Kohlenhaufen weiterglimmte, zu löschen. Es mußte eine Kolonne von Arbeitslosen herangezogen werden, die die Kohlen auf den Hof schafften, wo sie von der Feuerwehr abgelöscht wurden.

Im Zeitalter der Hygiene".

prozessiert werden, bis die Laubenkolonisten es erlebten, daß die

Wie lange ist's für Berlin her, daß wir hier die ,, Gesundheits­woche" hatten? Wer sehen will, was in Berlin immer noch möglich ist, der gehe hinaus nach dem äußeren Teil der Schönhauser Vorstadt, nach den hinter der Bornholmer Straße gelegenen Laubenkolonien. Da, wo die Gotlandstraße, eine Querstraße der Bornholmer Straße, auf die Laubenkolonien stößt, hat vor einigen Jahren ein 3igeunertrupp fein Lager auf. geschlagen. Anfänglich besetzten die braunen Gesellen sogar einen inmitten der Laubenparzellen liegenden Play, den die Eigentümerin. eine Grundstücksgesellschaft, ihnen vermietet hatte. Lange mußte unerwünschten Gäste abzogen. Aber sie zogen nicht weit, nur bis Gesellschaft ist. Hier stellten sie ihre Wohnwagen auf, und fie führen zu einem unbebauten Nachbargrundstück, das im Besiz derselben nun ihr Zigeunerleben in all der Anspruchslosigkeit", die man an ihnen fennt. Von Pächtern des Laubenlandes geht uns die Klage zu, daß die Klosetteinrichtungen der Zigeuner ganz unzulänglich seien. Auch im Zigeunerlager an der Gotland­ftraße hat man so etwas, aber für bie 40-50 Bewohner dieses lagers scheint in diesem Punkt doch nicht genügend vorgesorgt zu fein. Oft wird einfach ein hinter der Wagenburg lagernder Schutt­nicht an der vollbebauten und dichtbewohnten Bornholmer Straße, und Abfallhaufen als Klosett" benutzt, wie wenn die Gotlandstraße sondern weit draußen irgendwo auf den Rieselfeldern läge. Die nächsten Parzellen des Laubenlandes sind nur wenige Schritte von diefer Rotablagerungsstätte entfernt, so daß der Unrat bei Regenwetter auf einen das Laubenland begrenzenden Weg gespült ziehen. Der Polizei sind diese Zustände bekannt, aber geändert hat wird und bei Sonnenwetter seine Düfte" über die Parzellen hin­fich noch nichts. Sollte es, fragen wir, den Behörden wirklich nicht möglich sein, der Schweinerei ein Ende zu machen?

Verlaufe der weiteren Untersuchung wurden aber diese Behaup tungen in allen Puntten widerlegt. Raz behauptet jezt, daß er infolge seiner mangelnden Kenntnis der deutschen Sprache bei der Bereidigung den Richter mißver standen habe.

Drei Kinderleichen im Paket.

Ein graufiger Fund im Tiergarten.

Ein grauenhafter Fund wurde gestern in der Nähe des Restaurants Charlottenhof im Tiergarten gemacht. Ein vorüberfahrender Radfahrer fah etwas abseits vom Wege ein patet aus grauem papier liegen.

Das Paket tam dem Manne verdächtig vor, so daß er vom Rade abstieg und das Paket öffnete. Zu seinem Entfehen entdeckte weniger als drei neugeborenen Kindern. Alle befanden er, getrennt in Zeitungspapier eingewidelt, die Leichen von nicht sich bereits in einem Zustande mehr oder minder fortgeschrittener zersetzung. Eine Leiche war bereits mumifiziert. Man ver­Wohnung aufbewahrt wurden, bis man sich ihrer erst jeht mutet, daß die Leichen der Kleinen längere Zeit in einer

entledigte.

macherin zu tun hat, muß erst die polizeiliche Untersuchung ergeben, Ob man es mit unglüdlichen Opfern einer fogenannten Engel­die sofort eingeleitet wurde. Die kleinen Leichen wurden beschlag­nahmt und in das Schauhaus geschafft. Paffanten oder andere Per­fonen, die irgendwelche verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, gebeten, sich bei der Kriminalpolizei des Polizeiamts Tiergarten zu die mit dem Fund in Zusammenhang gebracht werden können, werden

melden.

Direkte Straßenbahnverbindung zum Flughafen.

Nachdem die Bauarbeiten für den neuen Untergrundbahnhof so stark gefördert worden sind, daß bereits im Herbst mit der Eröffnung des Bahnhofs Flughafen" gerechnet wer den kann, wird der Flughafen Tempelhof zum Herbst noch eine bahnhaltestelle vom eigentlichen Flughafen ziemlich weit entfernt. weitere Bertehrsverbesserung erhalten. Bisher war die Straßen. nunmehr wird ein direttes Anschlußgleis durch die Flughafenstraße gebaut. Mit den Vorarbeiten ist bereits fichtlich schon im Herbst dem Berkehr übergeben werden kann. Die begonnen worden, so daß diese zweigleisige Anschlußstrecke voraus Linie 73 ist für diese Strecke vorgesehen. Ferner ist beabsichtigt, i n den Vororten die Ausflugslinien der Straßenbahn, die bisher um größten Teil eingleisig waren, zweigleifig auszubauen.

Ein

Morgen nachmittag 1 Uhr finden die Verhandlungen ihren Waffer, ohne daß es gelang, das Feuer, das in dem gewaltigen dienung des Anschlußverkehrs bis auf weiteres an Sonnabenden

Fortgang.

Türkisch- bulgarische Spannung.

Die Türkei will ihre Streitkräfte an der bulgarischen Grenze verstärken.

Die Entstehungsurfache ist nach den bisherigen Feststellungen Selbstentzündung. Die Arbeiten dauerten bis in die Nachmittags stunden hinein.

Sofia , 21. Juli. ( Eigener Drahtbericht.) Ein Teil der hiesigen Presse will aus zuverlässiger Quelle erfahren haben, daß die tür - la 1928" in Berlin . tische Regierung unmittelbar nach der Aufhebung der inter­alliierten Militärkontrolle in Bulgarien eine Note in Paris , London und Rom übergeben ließ, in der um die Zustimmung der Botschafterkonferenz nachgesucht worden sei, die türkischen Militärfräfte an der bulgarischen Grenze ver stärten zu dürfen. Das Angoraer Kabinett hat zufolge dieser Nachricht seine Forderung damit begründet, daß Bulgarien seine neue Position bestimmt dazu ausnüßen würde, seine Streitfräfte in Thrazien zu vermehren, wozu die Türkei nicht in der Lage sei, da sie nach dem Lausanner Friedensvertrage nur 7000 Soldaten an der bulgarischen Grenze halten dürfe.

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Die Großmächte sollen sich mit der türkischen Forderung bereits befaßt, sie aber, als ungenügend begründet, abgelehnt haben. In Sofia hat der Schritt Angoras, obgleich eine offizielle Bestätigung noch nicht vorliegt, lebhaften unwillen aus­gelöst.

Ein Jahr Poincaré - Regierung.

Es wird mit einem Frühstück gefeiert. Paris , 22. Juli. ( Eigener Drahtbericht.) Im Anschluß an den Ministerrat findet am Freitag ein Frühstück zu Ehren des ersten Jahrestages des Bestehens des Ministeriums Poincaré statt. Sämtliche Minister, auch Briand , der wieder vollständig hergestellt ist, werden an diesem Frühstück teilnehmen,

In der Zeit vom 23. März bis 11. April wird in den Aus­stellungshallen am Kaiserdamm vom Reichsverband der Deutschen Luftfahrt Industrie unter Mitwirkung des Ausstellungs, Messe- und Fremdenverkehrs= amtes der Stadt Berlin die Internationale Luftfahrt Ausstellung( ILA.) Berlin 1928" ver­anstaltet. Die Ausstellung soll in erster Linie den frieblichen Luftfahrtgedanken auf internationaler Basis propagieren. Sie wird eine Zusammenstellung aller wichtigen Typen der Ber tehrs, Sport und lebungsflugzeuge aller Länder enthalten. Ferner sollen die wichtigsten, heute im Gebrauch befinde lichen Flugzeug motoren aller Staaten sowie 3 ubehörteile aller Art, die für die Luftfahrt benötigt werden, in möglichst lücken­lofer Weise zur Schau gestellt werden. Eine besondere Abteilung wird der Fachwissenschaft, Forschung und Literatur ge widmet sein.

Neue Verhaftung in der Banderolenaffäre.

Gestern nachmittag erfolgte eine neue Verhaftung in der Ban berolen- Schieberaffäre, die die Deffentlichkeit schon oft beschäftigt hat, aber noch nicht zu einem endgültigen Abschluß gelangt ist. Der 36 Jahre alte türkische Kaufmann Nathan Kah wurde in seiner Wohnung festgenommen und nach Moabit gebracht. Als die Untersuchung gegen die Schieber begann, geriet Kah auch in den Berdacht, mit gefälschten Moslem". und" Juno": 3igaretten gehandelt zu haben. Bei seiner Bernehmung be ftritt Raß, gefälschte Ware vertrieben zu haben und beschwor, daß er stritt Kaz, gefälschte Ware vertrieben zu haben und beschwor, daß er feinen der in die Angelegenheit verwickelten Männer tenne, Im

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neuer Personenzug Berlin - Cübben verkehrt zur Be­vom Sonnabend, dem 23. d. M., ab, und zwar von Berlin Gör. lizer Bahnhof bis Lübben . Der Zug, der 2. bis 4. Klasse führt, verläßt Görl. Bahnhof 17.30 und Niederschöneweide - Johannisthal 17.42 und trifft ein in Groß- Besten 18.18, Teupig- Groß- Röris 18.30, halbe 18.39, Dderin 18.46, Brand( Bez. Frankfurt/ Oder) 18.54, Schönwalde( Spreewald) 19.02, Lubolz 19.09, Lübben 19.17.

Ankunft der neuen Karawane für die Tripolisfchau. Heute vor­mittag ist auf dem Anhalter Bahnhof nach längerer Reise die zweite Karawane für die Sonderschau des Zoologischen Gartens Tripolis in Berlin " glücklich eingetroffen. Sie setzt sich fast durchweg aus Arabern, in der Hauptsache aus Derwischen zusammen. Ferner gehören mehrere arabische und Negermusikanten aus dem Fezzan zu der Truppe. Nach ihrer Ankunft in der Tripolisschau wurden die neuen Anfömmlinge von den bisherigen Mitgliedern der Sonder fchau stürmisch begrüßt.

Kinderfest im Neuköllner Volkspart. Das Bezirksjugendamt veranstaltet am Sonntag, den 24. Juli, nachmittags 3 Uhr, im Volkspark Tempelhofer Feld ein großes Bolts- und Kinderfest. Konzert. Spiele, Karuſſel, Kasperletheater, Riefenfeuerwerk, Facel 3ug. Eintritt für Erwachsene und Kinder frei. Programm 10 f. Levine baut ein neues Ozeanflugzeug.

Paris , 22. Juli. ( TU.) Der amerikanische Ozeanflieger Levine, der mit dem Franzosen Drouhin einen Transozeanflug Frankreich - Amerika vorbereitet, erflärte dem Vorsitzenden der Heeresfommission und der parlamentarischen Gruppe für Flug­wesen, General Girod, daß er gegenwärtig in Frankreich ein neues Flugzeug bauen laffe, das für einen Transatlantifflug noch geeigneter fei und mindestens 2000 Kilometer mehr zurücklegen könne als die Columbia". Der Rückflug werde kaum vor zwei bis drei Wochen stattfinden können.

Berantwortlich für Politit: Bictor Schiff; Wirtschaft: G. Klingelhöfer; Gewerkschaftsbewegung: D. Schindler; Feuilleton : Dr. John Schitowski, Lotales und Sonstiges: Friz Karstadt : Anzeigen: Th. Glode; fämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlag 6. m. b. S., Berlin . Drud: Vorwärts- Buchbryderet und Berlagsanstalt Baul Ginger u Co., Berlin SW 68, Lindenstraße 8.