gibt auf feinen Fall das Recht, eine angeblich bestehende| der Wirtschaft über die Art und Weise herrsche, wie der Finanzausgleich in Bayern geregelt worden sei. Das neue Steuergesetz sei ,, Kriegsgefahr" ihnen auf das Konto zu schreiben. gegen den ausdrücklichen Willen der Städte zu standegekommen, jà sogar a ufgezwungen worden. Der baŋerischen Staatsregiernug wird zum Vorwurf gemacht, daß sie, anstatt die vom Reich zugewiesenen Mehreinnahmen in angemessener Verteilung zum innerbayerischen Finanzausgleich zu verwenden, sich die volle Verfügung über die vom Reich erhaltenen Mittel lediglich zugunsten der Staatskasse habe vorbehalten und Kreise, Bezirke und Gemeinden auf neue Steuerquellen verwiesen habe. Wenn auch die Einführung der Kopfsteuer rasch beschlossen worden sei, so werde ihre Durchführung praktisch auf dem Papier stehenbleiben. Anders stehe es mit den Realsteuern, deren Erhebung zusammen mit den anderen Steuern auf dem einfachen Wege der Zuschläge erfolgen fönne. Die Hauptlasten des neuen Gesetzes würden auf die Schultern der Kreise gelegt, die heute bereits die größten Laften im Staate trügen. Der Ausgleich könne nicht erfolgen, da weder von der Staatsregierung noch von den Koalitionsparteien den betroffenen Steuerzahlern überhaupt Gelegenheit gegeben wurde, zu den Vorschlägen der Staatsregierung Stellung zu nehmen, trog zahlreicher Bittgänge, Borstellungen, Mahnungen und Proteste. Zum Schluß heißt es:
Ernstlich kann von einer solchen Kriegsgefahr gar nicht die Rede sein. Man verstünde gar nicht, warum sie an die Wand gemalt wird, wenn nicht Herr Sauerwein zu der Schlußfolgerung fäme, eben wegen dieser angeblichen Anschluß- und Kriegsgefahr" müsse da s Rheinland meiter befett bleiben. Man darf es einem Statistiker überlassen, die Gründe zusammenzuzählen, die für die Aufrechterhaltung der Rheinlandbesehung schon vorgebracht worden sind. Uns scheint, weil man feinen Grund hat, der wirklich durchschlagend ist, probiert man es immer wieder mit einem neuen; man versucht, durch Quantität die Qualität zu ersetzen. Eine Zeitlang follte es das angeblich fehlende Locarno des Ostens" sein, das die Räumung des Rheinlandes verhin dere, jetzt ist es zur Abwechslung das fehlende Locarno an der Donau . Nun, wir sind für alle möglichen Locarnos und haben gegen eins an der Donau auch nichts ein zuwenden, vorausgesetzt, daß man dabei Deutschland und Desterreich nicht noch hinter ihre Vertragsrechte zurückzudrängen versucht. Auf alle Fälle ist es eine groteste Situation, daß man von der anderen Seite her Sicherungen gegen die Anschlußgefahr" verlangt, in demselben Augenblick, in dem die größte deutsche Regierungspartei in ihren maßgebenden Organen dem Anschlußgedanken den schlichten Abschied er= teilt hat. Räme es zu Verhandlungen, während die deutsche Bürgerblodregierung am Ruder ist, so wäre es Sache der Sozialdemokratie, darauf aufzupassen, daß nicht die Deutschnationalen das deutsche Vaterland
verraten.
Ausgeschlossen, ausgeschlossen! Aus der Einheitsfront der KPD .
Die Fahne des Kommunismus", die sich als Zeitschrift der orthodoxen Marristen- Leninisten" bezeichnet, weiß über die Einigkeit im Lager der Nichtorthodoren, d. h. der offiziellen fommunistischen Partei, wieder einmal einige Kleinigkeiten zu berichten.
,, Die hier geschilderten Vorgänge haben mit erschreckender Deutlichkeit gezeigt, wie in Bayern zurzeit Finanz- und Steuerpolitik getrieben wird. Die bayerische Wirtschaft, insbesondere die an bedrohter Stelle kämpfende pfälzische Industrie müsse sich jetzt drohter Stelle kämpfende pfälzische Industrie müsse sich jetzt über ihr Verhältnis zur eigenstaatlichen Finanzhoheit Bayerns flar werden, da durch die übereiten und überstürzten Beschlüsse des Landtages die Frage zur Entscheidung herangereift ist, die in ihrer Bedeutung weit über die materielle Mehrbelastung der bayerischen Wirtschaft hinausgeht. Wir sind jetzt durch die Maßnahmen der Regierung und des Landtags auf einen Weg gedrängt, den zu begehen wir bis jetzt verschmäht
haben."
Nach einer weiteren Mitteilung sind bereits Verhandlungen auf: genommen, um zwischen Städten und Wirtschaft eine einheitliche Kampffront gegen die bayerische Regierung und den Landtag herzustellen.
Alt- Bundesrat Hoffmann.
Danach wurden in Hamburg sämtliche Funktionäre des Stadtteils Hamm und 17 Funktionäre des Stadtteils Barmbeck des KJVD.( Kommunistischen Jugendverbandes) aus der Jugend ausgeschlossen, weil sie politisch die Ansichten der Op Ein Schweizer Politiker, der wegen einer Friedensaktion position in der Jugend vertraten. Die Jugend- Abteilungen diefer Stadtteile sind damit zerschlagen. Die Gauleitung des RFB. in Ost= preußen schloß den gesamten Untergau Elbing des RFB. aus, weil er die Ausschlüsse gegen die oppositionellen Elbinger Genossen nicht gutheißen wollte.
Dazu stellt nun die Fahne des Kommunismus" folgende indiskrete Fragen:
Warum wird nicht fieber gegen den 2. Bundesführer, Willy Leo w mit Ausschluß vorgegangen wegen seiner zweifelhaften und sehr fostspieligen Estapaden mit nicht zweifelhafter Begleitung in noch weniger zweifelhaften Berliner Cafés? Ist ihm das etwa gestattet und finanziell möglich, weil er, wo immer möglich kraftmeiert ,,, man müsse die oppofitionellen Führe totschlagen wie tolle hunde"?
Herausgeber der Fahne des Kommunismus" ist tein Geringerer als Hugo Urbahns , der beim Hamburger Aufstand sich ,, leninistisch " betätigte und bis zu seinem Ausschluß auch der kommu nistischen Reichstagsfrattion angehörte. Er fennt die Verhältnisse bei den KPD. sicher sehr genau. Und deshalb sind seine Mitteilungen von doppeltem Interesse
Bayerns dilletantische Finanzpolitik. Pfälzische Industrielle und Städte gegen Regierung.
Neustadt a. d. H., 23. Juli. ( Mtb.) Der Verband pfälzischer Industrieller hat in einem Rundschreiben an seine Mit glieder zu dem innerbayerischen Finanzausgleich Stellung genommen und die tiefe Erregung zum Ausdruck gebracht, die in den Kreisen
Sommertage auf der Hochalm.
Von Dr. Volkmar Jro.
Seit einer Woche hause ich in der kleinen, verwitterten Schneegrubenalm, achtzehnhundert Meter hoch, der nächste Dorfkrämer, das nächste Wirtshaus und Postamt fünf Stunden weit, rings die grünen Almmatten der Kizbühler und Mittersiller Berge, die Eisfelder der Tauern und wilden Zacken der Zillertaler Alpen . Drei Menschen sind in dieser Woche vorbeigekommen: ein Jäger, der in jein Gamsrevier hinaufstieg, ein Hirte von der Nachbaralm und ein alter Kräutersammler.
Europa ist hier ferner als Sibirien urzeitlichen, nervenſtählenden Einsamkeit!
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ich schwelge in dieser
Meine Birtin ist die„ Moidl", ein derbknochiges, fonn verbranntes, wortfarges Bergweib, das den ganzen Tag in bunt geflicten Männerhosen hantiert. Die diplomatischen Verhandlungen wegen Nächtigung im Heu und Verpflegung stießen zuerst auf einigen Widerstand, den ich rasch durch ein für diesen Zweck vorbereitetes Gastgeschenk ein Pfund verführerisch duftenden Bohnenfaffee brach. Inzwischen sind wir schon die besten Freunde geworden, am Morgen bringt sie mir einen großen, irdenen Topf voll fetter Milch, Schwarzbrot und gelbe Almbutter, das bescheidene Mittagessen, meist Milchsuppe und Käse, wird durch meinen Konservenvorrat ergänzt, dafür rauchen am Abend riesige Speckknödel,
„ Salzburger Nockerl" oder ein honiggelber Schmarrn in der verrußten Eisenpfanne, ich size mit dem blonden Lois, dem ledigen Sohn der Moidl, am Rand der Steingrube, in der das offene Feuer prasselt, schiebe die Latschenäste in die Blut und finde bei dem Gedanken an Gasherde und elektrische Defen diese steinzeitliche Art zu fochen einfach prachtvoll troß des beißenden Holzrauches, der über die geschwärzten Balfen ohne Schornstein durch das Dach entweicht.
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Dann speisen wir gemeinsam, jeder mit seinem Blechlöffel, aus einer Schüssel, sizen vor der Hütte, bis die Gletscher verglühen und die ersten Sterne aufblizen. In der Finsternis flettere ich über eine wadelige Leiter auf den Heuboden, breite meine Decke zurecht und vertausche die Lederhose mit dem Pijama, dessen Anblick beim Auspacken des Rucksacks bei Moidl einen fassungslosen Lachkrampf auslöfte. Eine Weile liege ich noch wachy in dem weichen, duftigen Bergheu, höre von draußen das schläfrige Brüllen der Kühe und Irise Sausen des Nachtwindes und schlafe bald wie in dem schönsten
Maffingbett.
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Am zeitigen Morgen eine Wanderung zu dem tiefblauen, fleinen Mitterfee, der wie ein leuchtender Saphir zwischen den Abstürzen des Schafsiedltars schimmert. Nach einem föstlichen, eistalten Bad liege ich auf den titanenhaft zusammengewälzten Steinblöcken, genieße Wasser, Höhensonne, Ozon, blauesten Himmel, wilde Bergfreude und tiefste Einsamkeit, lese den edelsten und unvergleichlichsten Naturschilderer, den in Deutschland so wenig gekannten Desterreicher Adalbert Stifter , und nur das helle Pfeifen der Mur mestiere, Ziegengemecer, mitunter ein Habichtschrei durchbricht die Stille.
zurücktreten mußte.
Altbundesrat Dr. Arthur Hoffmann . Er war 1914 Bundespräsident, Am Freitag verstarb in St. Gallen der siebzigjährige Schweizer bis Juni 1917 Leiter des politischen Departements der Eidgenossen schaft .
Hoffmanns Name ist mit einer der diplomatisch aufregendsten Episoden des Weltkrieges verknüpft gewesen. Er hat den Versuch gemacht, zwischen Deutschland und Rußland im Sommer 1917 einen Frieden zu vermitteln, und ist bei diesem Versuch gescheitert, so daß er zurücktreten, mußte.
Im Mai 1917 hatte sich der Weltkrieg wie zu einer Entscheidung leitung hatte den unbeschränkten U- Boot- Krieg durchgesezt; am zugespitzt. Der blinde Militarismus der deutschen Obersten Heeres6. April erklärten die Vereinigten Staaten den Krieg. Die Engländer versuchten bei Arras die deutsche Westfront zu durchbrechen. Die deutsche Flandernfront wurde auf die Siegfriedstellung zurückge nommen. Im franzöfifchen Heer brachen vielfach, Meutereien aus; General Nivelle trat vom Oberbefehl zurück. Die Alliierten be= reiteten eine neue Offensive an der Flandernfront por. In Ruß= land war die erste Revolution ausgebrochen; der Zar dankte ab, ein provisorischer Vollzugsausschuß der Duma übernahm die Regierung. Der Außenminister Miljukom vertrat zunächst eine Eroberungspolitit, mußte sie unter dem Druck des Petersburger Arbeiter und Soldatenrats aber aufgeben. Lenin kehrte Mitte April aus der Schweiz durch Deutschland nach Rußland zurück. Die KerenstiRegierung wußte nicht recht, ob sie den Krieg weiterführen könne.
In dieser zugespitzten Situation zwischen einem russischen Ausscheiden aus dem Weltkrieg und dem Eintritt Amerikas in den Welt
Oder ich steige über schmale Wildsteige auf die Spitze des Kröndlhorns, von der ich den trotzigen Kaiser, Waßmann, Hochtönig, die blinkenden Gletscher das ganze Panorama der Tauern immer wie ein neues, großes Wunder sehe. Die dünne, blaue Rauchsäule über Spielzeug in der grünen Mulde liegt, ist das Zeichen für den Mittag. dem Dach der Schneegrubenalm, die tief unten wie ein winziges
meinsamen Milchschüssel, koche mir eigenhändig ein Konservengulyas In einer knappen Stunde bin ich unten, löffle mit aus der geoder Wiener Würstchen, welche die Moidl verschmäht, wogegen der Lois die doppelte Portion verschlingt.
Heute nachmittag ist der Sohn des Almbauer von Hopfgarten heraufgekommen, mit einem schweren Rucksack voll Mehl, Brot, einer Schachtel Zigaretten für Lois und meiner Post. Jezt size ich auf der breiten Bank in dem Vorbau der Hütte und habe gemächlich die Beitungen der vorigen Woche gelesen: Nächtliche Totschläge Betrunfener in den Großstädten, Rekordflüge über Weltteile, erregte politische Konferenzen, Berichte über Strandfeste, Modeschauen und neu importierte Tänze nach Genuß, toller Ueberbietung bis zum äußersten gesteigerter und diese ganze Welt vol Hast, rasender Jagd
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diese große Welt der
Kräfte und blinder Anbetung des neuesten Tagesfenfationen wird hier in meiner hohen Einsamkeit völlig fremd, unbegreiflich und fast ein wenig lächerlich.
Ich lege meine Post zur Seite und betrachte andächtig ein ungeheures Schauspiel, das jetzt vor der kleinen, armen Schneegrubenalm beginnt und dennoch herrlicher ist als alle Meisterinszenierungen der letzten 10 Jahre:
Seit dem Mittag balen sich graue Wolfenschwaden im Westen zusammen, in der ersten Dämmerung fliegt jetzt jähes Leuchten über die schwarzen Wände, ferner Donner poltert dumpf herüber, die Moidl schlägt ein Kreuz und meint, daß es ein schiaches Wetter" gibt. Die graue Eisspiße des Großvenedigers versinkt in Dunst, immer greller leuchtet es auf, der ganze Horizont ist ein feuriges Lodern, Schafe, Ziegen, Kühe drängen sich um die Hütte, blöken und brüllen in den näherkommenden Donner, die hilflose Angst der Tiere hat etwas unheimliches.
Durch die plötzliche Nacht Blitz auf Bliz. Dann ein wütendes Brausen, das die weißen Nebelfezen wie rizsenhafte, sekundenlang beleuchtete Tücher über die Kämme herüberfegt. Noch immer fein Tropfen Regen. Die schwarze Wand wölbt sich zum Erdrücken herein und speit blaues Feuer.
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frieg weilte der sozialistische Nationalrat Grimm in Petersburg , von wo er Hoffmann, den damaligen Außenminister der Schweiz , davon unterrichtete, daß in Rußland das Friedensbedürfnis allgemein sei; der Friedensschluß werde ,, an maßgebender Stelle" für dringend notwendig gehalten; eine deutsche Offensive würde Verhandlungen über einen( Separat-?) Frieden stören. Darauf setzte sich Hoffmann mit der deutschen Regierung in Verbindung und ließ am 3. Juni 1917 Grimm mitteilen: ,, Auch Deutschland wird keine Offensive unternehmen, solange mit Rußland eine gütliche Einigung möglich scheine." Deutschland strebe mit Rußland einen beiderseits ehrenvollen Frieden" an. Er sei überzeugt, daß Deutschland und seine Verbündeten auf den Wunsch von Rußland und seiner Bers bündeten in Friedensverhandlungen eintreten würden. Deutsch land wolle keine Gebietserweiterungen." Diese chiffrierte Depesche Hoffmanns an die Schweizer Gesandtschaft in Petersburg wurde unbefugt dechriffriert und im Stockholmer Sozialdemokraten" veröffentlicht. Nationalrat Grimm mußte darauf Rußland verlassen. Die Ententepresse erhob ein überlautes Geschrei, weil Hoffmann einen Separatfrieden zwischen Deutschland und Rußland zu vermitteln versucht hätte.
Am 19. Juni erklärte Hoffmann seinen Rücktritt. Es wurde festgestellt, daß er seinen Schritt ,, aus eigener Entschließung und auf eigene Verantwortung unternommen habe, um ausschließlich für die Förderung des Friedens und damit im Intereſſe des eigenen Landes zu handeln". Hoffmann schied aus, weil die überwiegende Mehrheit der Schweizer seinen Vermittlungsversuch als nicht vereinbar mit der Neutralitätspolitik des Landes verurteilte. An Hoffmanns Stelle wurde Gustav Ador
Genf zum Bundesrat gewählt. In der nachfolgenden Debatte im Schweizer Nationalrat wurde von allen Seiten betont, daß sein Rücktritt ohne äußere Einwirkung von anderen Mächten erfolgt sei. Die ententefreundliche öffentliche Meinung hielt daran fest, daß Auge gehabt habe, die anderen erklärten, daß er nur einen allge= Hoffmann einen Separatfrieden zugunsten Deutschlands im meinen Frieden gewollt habe. Die Schweiz war in einer wirtschaftlich und politisch äußerst gefährlichen Lage zwischen den beiden kämpfenden Gruppen.
In Rußland behielt die kriegs- und ententefreundliche KerenskiRegierung die Oberhand. Der Friedensversuch scheiterte. Am 1. Juli begann Brussilow seine zweite Offensive, die nach anfänglichen Erfolgen im deutschen Gegenstoß bei Tarnopol zerbrach. Das blutige Ringen ging noch anderthalb Jahre weiter.
Um das Elektrogeseh.
Nach dem Einspruch des Staatsrats Zweidrittelmajorität erforderlich.
Das vom Landtag noch vor seiner Bertagung verabschiedete Elektrogesez, das die staatlichen elektrowirtschaftlichen Unternehmungen und Beteiligungen zu einer Aktiengesellschaft zusammenschließen soll, wird das Plenum des Landtages nach seinem Wiederzusammentritt noch einmal zu beschäftigen haben, da der Staatsrat Einspruch gegen das Gesez erhoben hat. Eine knappe Mehrheit hielt die Sicherung gegen Beräußerung oder Verpfändung von Aktienbesitz, die in dem Gesetz ausgesprochen ist, nicht für ausreichend. Sie forderte, daß nicht ein Landtagsbeschluß oder ein Beschluß eines Landtagsausschusses genügen dürfe, sondern, daß in jedem Falle ein besonderes Gesetz die erforderlichen Kautelen gegen eine Gefährdung des staatlichen Aktienbesizes. bringen müsse.
Nach der Verfassung muß, wenn der Staatsrat Einspruch gegen eine Vorlage erhoben hat, eine 3 weidrittelmehrheit des Landtages fich erneut für die frühere Entscheidung des Landtages aussprechen. Neben den Kommunisten, die aus grundsätzlicher Erwägung heraus das Gesetz ablehnen, bringt ihm besonders start das Zentrum Widerstand entgegen. Angesichts der Stellung der übrigen Parteien ist jedoch anzunehmen, daß die erforderliche qualifizierte Mehrheit erreicht wird. Voraussichtlich wird die endgültige Entscheidung furz nach Wiederbeginn der Plenarberatungen, der für den 11. Oktober angesetzt ist, zu erwarten sein.
licht ist. Ausgehend von der gegensäglichen Stellung der Arbeiterklasse und des Bürgertums in der gegenwärtigen Gesellschaft, untersucht er die grundsägliche Verschiedenartigkeit der in diesen Klassen vorherrschenden Ideologien, die auch ihrem Bildungsideal einen beziel des Bürgertums konservativ geworden ist und ein wichtiges Glied stimmten Charakter verleihen. Während das Bildungs- und KulturBildungsarbeit geistige Befreiung, Zerstörung der Tradition, in der bürgerlichen Interessenpolitik bildet, ist das Ziel proletarischer Formung einer neuen geistigen Welt, einer neuen sozialen Kultur. Bei dieser Arbeit ist der Marrismus die beste und schärfste Waffe des Proletariats. Er gibt ihm eine rationale Vorstellung von der Umwelt und führt ihn über die soziale Erkenntnis zur geistigen Befreiung und zur zweckmäßigsten Verwendung seiner Kraft in dem Mechanismus der großen gesellschaftlichen Kämpfe unserer Zeit.
Neben diesem grundsäglichen Artikel, der viel zur Klärung des umstrittenen Problems beitragen dürfte, enthält das Juliheft der ,, Arbeiterbildung" eine Reihe weiterer Beiträge, die namentlich im Hinblick auf die Ausarbeitung des neuen Winterprogramms allen behandelt L. Seyler auf Grund seiner Erfahrungen in fleineren Praktikern des Arbeiterbildungswesens willkommen sein dürften. So Orten die Frage des„ Aufbaues des Arbeiterbildungswesens"; anstaltung sozialistischer Kulturwochen"; Adolf Johannesson Conrad Broßwit gibt wichtige Fingerzeige für die Verschreibt über das Wesen des Sprechchors"; Friz Karsen über die Erfahrungen, die er in vier Jahren als Leiter der Arbeiterabituriententurse in Neukölln gemacht hat. Eine Rededisposition zur
"
Nummer.
In der gleichzeitig erschienenen Bücherwarte" fesselt vor allem ein Aufsatz von Prof. Mar Adler über die Vorläufer der Soziologie", mit dem eine Artikelreihe über die verschiedenen Strömungen in der Soziologie eröffnet wird. In den Buchbesprechungen finden wir zahlreiche Hinweise auf wichtige Neuerscheinungen in der pädagogischen, politischen und erzählenden Literatur.
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Die Bücherwarte" mit Beilage ,, Arbeiterbildung" ist zum Preise von 150 M. für das Vierteljahr durch die Bost, die Buchhandlung J. H. W. Dich Nachf., Lindenstr. 3 und alle Vorwärts"-Expeditionen zu beziehen. Einzelnummern tosten 75 Pf. Der Reichsausschuß für sozialistische Bildungsarbeit, Berlin SW 68, Lindenstr. 3, stellt Probenummern gern zur Verfügung.
Die Todesernte der schwarzen Witwe." Den Schreden der
Drinnen in der Hütte flammt ein Licht auf die Moidl hat eine Kerze vor das kleine, verrußte Heiligenbild gestellt und sitzt mit Pflanzer in Südkalifornien und Arizona bildet zurzeit eine Giftgefalteten Händen daneben.
Marxistische Bildungsarbeit.
In dem Maße, wie das Arbeiterbildungswesen in Deutschland an Umfang und Tiefe gewinnt, gewinnen die Erörterungen über Inhalt und Ziel der Bildungsarbeit mehr und mehr einen aktuellen Charakter. Die Diskussion über dieses Thema hat, in den letzten Jahren eine Reihe grundlegender Schriften gezeitigt. Einen sehr wichtigen Beitrag liefert nun Dr. A. Schifrin in seinem Auffaz Der Ideengehalt der marristischen Bildungsarbeit", der in dem joeben erschienenen Juliheft der Arbeiterbildung" veröffent
fliege, die durch Fruchtsendungen aus dem Orient eingeschleppt worden sein muß und von den Pflanzern megen ihrer Gefährlich keit die schwarze Witme" genannt wird. Daß sie diesen Namen zu Recht trägt, beweist die Tatsache, daß erst in den letzten Tagen wieder die Fliege zwanzig Todesopfer gefordert hat. Der Stich dieser" schwarzen Witwe" ist unbedingt lebensgefährlich und führt im Verlauf von 24 Stunden zum Tod. Die Panit unter der Bepölferung in dem von dem dunkelfarbigen Insett heimgesuchten Bezirk hat infolgedessen einen solchen Grad erreicht, daß die Landleute, sobald sie nur eine Fliege von dunkler Farbe erblicken, die Flucht ergreifen, aus Furcht, von der schwarzen Witwe" gestochen zu werden.