möglichst viel Arbeiter an der Wertbank behalten, diese| schneller leberwindung der Meinungsverschiedenheiten bes wollen aber möglichst schnell ,, Arbeiter nicht an der Werk- steht demnach in allen dem Reichsbanner angehörenden bant" werden, d. h. zum höheren Grad des kommunistischen Parteien. Adels emporsteigen.
Im Jahre 1926 wurden auf diese Weise 26 300 Arbeiter und 19 700 Bauern befördert. Personen, die dank ihrer Zugehörigkeit zur Partei auf höhere Stufen der sozialen Leiter steigen, werden im Sowjetrußland ,, Wydwischenzy"( Emporgehobene) genannt. Die Zusammensehung des letzten Sowjetfongresses zeigt, welche große Rolle sie in der Sowjetbureau fratie spielen und wie durch sie wirkliche Arbeiter und Bauern ersetzt und verdrängt werden. Unter den 2348 Delegierten des Kongresses waren ganze 225 Bauern und 258 Arbeiter ( nach Belegschaftsliften), die übrigen 1865 iwaren Beamte, Angestellte und Parteiwürdenträger. Die Mehrheit unter diesen stellten ehemalige Arbeiter( 35,4 Broz. der Kongreßmitglieder) fomie ehemalige Bauern( 13,9 Proz.) dar; das Sowjetsystem hat sie ihrer Klasse entrissen, zur Herrschaft emporgehoben, ihren ehemaligen Klaffengenossen als neuen Adel gegenübergestellt.
W.
Das Zentrum muß beim Reichsbanner bleiben." Frankfurt am Main , 27. Juli. Die Rhein- Mainische Volkszeitung", das in Frankfurt am Main erscheinende Zentrumsorgan, schreibt: ,, Es will uns scheinen, daß die verantwortlichen Führer der Partei allzu leichtherzig den deutschnationalen Be mühungen um die Sprengung der preußischen Roalition zugefehen haben, und daß fie sich, wie das der Fall Hörsing ganz deutlich beweist, tatsächlich in eine Situation hineinmanövrieren ließen, aus der der Ausweg nur schwer gefunden wer. den kann. Leider ist diese Situation durch den Austritt des Reichsfanglers aus dem Reichsbanner tompliziert worden. Wir bedauern den Schrift des Reichskanzlers sowohl im Jntereffe der Sache als auch im Interesse seiner Person außerordentlich. Wilhelm Mark fühlt sich heute als der politische Sachwalter der Koali tion des Zentrums mit den Rechtsparteien. Er hat So zeigen die Zahlen, wie wenig die RKP. einer Ar die Führung dieser Koalition sicher nicht aus innerem Antrieb, fon Ar- die beiterpartei ähnelt, die aus wirklichen Arbeitern bedern nur aus Pflichtgefühl übernommen. Dieses, nach unserer Aufsteht, und wie wenig die UdSSR . ein Arbeiterstaat ist, faffung etwas übertriebene Pflichtgefühl ließ ihn wiederholt wo der Arbeiter feine Gründe hätte, danach zu streben, die bei seinen Handlungen in den letzten Monaten über dem ReichsReihen seiner Klasse zu verlassen.. kanzler der Rechtsregierung den Führer der großen Masse ihrer Anhänger republikanisch und sozial gerichteten Zentrumspartei und damit auch die Bergangenheit des Politikers Wilhelm Marg vergeffen. In dem Augenblid, da er den Entschluß faßte, aus dem Reichsbanner auszutreten, hat er sicher nicht an die 13 Millionen deutscher Männer und Frauen gedacht, die ihm bei der letzten ReichspräfiDie in der letzten Zeit über die Führung des Reichs dentenwahl ihre Stimme gaben. Er hat auch sicherlich nicht an die banners in den Reihen des Zentrums und teilweise auch bei verhängnisvollen Sorgen gedacht, die schon der Tatsache entspringen den Demokraten aufgetauchten Meinungsverschiedenheiten fönnen, daß die 6 Millionen sozialdemokratischer Wähler, die bei werden Anfang August Gegenstand einer Aussprache im dieser Reichspräsidentenwahl den katholischen Zentrumskandidaten Bundesausschuß des Reichsbanners sein. Die des Boltsblockes wählten, sich nun aufs neueste maßlos enttäuscht Sigung hat den 3meck, durch kameradschaftliche fühlen werben. Es muß unter allen Umständen schon in den nächsten Fühlungnahme einen Weg zu finden, um für die Zu- Tagen dafür gesorgt werden, daß der Austritt des Reichskanzlers funft ähnliche Meinungsverschiedenheiten zu verhindern. An aus dem Reichsbanner nicht die Folge hat, zu denen sich die Rechtsden Besprechungen, zu denen Bundespräsident Hörfing ein- preffe als zu einem besonderen Erfolg ihrer schlauen Taftif bereits laben wird, werden sich auch die führenden Berbeglückwünschen zu dürfen glaubt. Das Zentrum muß beim Reichssönlichkeiten des Zentrums im Reichsbanner be banner bleiben. Einer der letzten Fäden, die die republikanischen teiligen. Parteien noch fest zu verbinden mögen, darf nicht abgerissen werden. Aus dieser letzten Tatsache ergibt sich, daß die maßgeben- Die dem Zentrum angehörenden Mitglieder des Reichsbanners find den Persönlichkeiten des Zentrums im Reichsbanner ebenso Manns genug, sich innerhalb ihrer Organisation auch durchzusetzen. wie Bundespräsident Hörsing bestrebt sind, die entstandenen Die politischen Gründe, die Wilhelm Marr seinerzeit bewogen haben, Meinungsverschiedenheiten zu überwinden. Das dürfte auch troß der Bedenken, die im eigenen Lager laut wurden, dem Reichs. in der für Donnerstag vorgesehenen Sigung der Zentrums- banner beizutreten, haben durch seinen Austritt ihr Gewicht nicht mitglieder im Reichsausschuß des Reichsbanners zum Aus- perloren. Sie haben nach unserer Ansicht gerade durch die Entwid druck kommen. Man dürfte sich hier damit begnügen, die lung der lezten Monate sogar an Bedeutung gewonnen." Situation durchzusprechen, ohne Beschlüsse zu fassen, um zunächst die kommende Tagung in Magde burg abzuwarten.
Zentrum und Reichsbanner. Falsche Hoffnungen der Neaktion.
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Marx, der Hilflose.
Hat er Hörfings Aufruf überhaupt gelesen? Reichskanzler Wilhelm Marg hat seinen Austritt aus dem Reichsbanner hauptsächlich damit begründet, daß die Kundgebung Hörsings an den österreichischen Schutzbund eine unbered: tig te Einmischung in die politischen Berhältnisse des befreun deten Desterreichs und eine schwere herabjegung und Beleidigung der Bundesregierung enthält.
Die Artifel des Badischen Beobachters" und Der Kölnischen Volkszeitung gegen das Reichsbanner sind reine Privatarbeiten diefer Blätter. Ihnen stehen fämtliche Zentrumsmitglieder des Reichsausschusses fern. Das gilt insbesondere auch von dem Reichsfinanzminister Dr. Köhler, der nach wie vor dem Reichsbanner angehört. Köhler denkt wie aus seiner Umgebung ausdrücklich verfichert wird gar nicht daran, einem Drud zum Austritt aus bent Reichsbanner nachzugeben. Er beabsichtigt vielmehr, unberechtigte Einmischung? Damit hat mohl falls in offiziellen Zentrumstreifen irgendwo ernsthaft der Blun auf torporativen Austritt faut werden sollte, dem ent: fchieden entgegenzutreten. Auch Marr wünscht wie dem Sozialdemokratischen Pressedienst aus maßgebenden 3en trumsfreisen mitgeteilt wird, daß sein Austritt als eine rein persönliche Angelegenheit betrachtet wird. Er will nicht, daß daraus Schlußfolgerungen für die Gesamtpartei gezogen werden. Das hat er den leitenden Stellen des Zentrums in Berlin ausdrücklich wissen laffen.
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Der Wille zu kameradschaftlichem Ausgleich und zu
Suresnes ist eine fleine Ortschaft im Westen von Paris und durch den riesigen Bois de Boulogne von der Großstadt getrennt. Noch vor zwei Jahren war das Plateau von La Fouilleuse in Suresnes , von wo man eine wunderbare Aussicht genießt, ein fahles Gelände, wo einige armselige Bäumchen verdorrten; eine große Wüste, wo Schutt- und Müllhaufen nicht fehlten. Heute erhebt sich da eine neue fleine Stadt, eine Arbeiterstadt.
Wie wurde dieses Kunststück zuwege gebracht? Ich ging, den Genossen Henri Sellier , Bürgermeister von Suresnes , der vor einigen Tagen zum Präsidenten des„ Conseil Général" von Baris and Seine gewählt worden war, darüber befragen. Bärtig, mit hellblickenden Augen hinter den Brillengläsern, lebhaft und immer Lächelnd, empfängt mich Henri Sellier mit fichtlicher Freude.
Ja," meint er, in Deutschland und Desterreich hat man auf diesem Gebiet großes geleistet und bevor wir unseren Plan angelegt haben, sind wir viel gereist. Ich war in Deutschland , Desterreich und England. Ich habe gesehen, was unsere Genossen im Ausland verwirklicht haben und ich habe mir geschworen, hier genau so Gutes und Nüßliches ins Leben zu rufen. Wir haben uns hier, eine fleine Gruppe von Genoffen, sofort an die Arbeit gemacht und die Sache ging rasch vorwärts. Bor zwei Jahren war das Plateau von Suresnes eine Büste, heute ist es eine kleine Stadt mit 2000 Einwohnern und in einigen Jahren hoffen wir 10 000 bis 12 000 Einwohner zu haben. Wollen Sie mit mir einen Rundgang machen?" Genoffe Sellier, der auch Sekretär der Bereinigung für billiges Wohnungswesen des Departements de la Seine ist, führt mich durch
die neue Arbeiterstadt, ein wahres Kleinod von Reinlichkeit und Hygiene.
Es gibt hier ungefähr 15 große pierstödige Wohnhäuser, mehrere kleine Häuser mit zwei oder drei Wohnungen, und man baut und baut immer weiter. Genoffe Sellier erklärt mir, daß, je finderreicher eine Familie ist, fie desto mehr Blaß bekommt, und die Miete mit der Anzahl der Kinder geringer wird. Die höchste Miete ist 1100 Franken, die niedrigste 550 Franken jährlich.( In der Umgebung von Baris ist die Durchschnittsmiete für eine Wohnung mit drei Räumen gewöhnlich 4000 bis 5000 Franken im Jahr.) Wieviel hat die Anlage der Häuser gekostet?"
10 Millionen Franken. Es bleiben uns noch 40 Hektar freier Baugrund, den wir mit 7 Franken per Quadratmeter gefauft haben und der jest 80 Franken wert ist. Bedenken Sie die günstige Lage unferer fleinen Stadt. Der riefige Rennplay von Saint- Cloud sichert uns ein ungeheures Luftreservoir, das man uns nicht nehmien fann. Wir sehen den Weg fort. Blößlich fällt mir etwas ein: Sagen Sie, Genosse, was geschieht, wenn ein Arbeiter wegen Arbeitslosigkeit
pder Krankheit seine Miete nicht zahlen kann?"
Wir haben dafür vorgesorgt. Für alles ist vorgesorgt. Es besteht eine Art Mieterversicherung, die ,, Mutuelle des Locataires", melche ein Prozen: der Miete erhält. Und fann ein Arbeiter seine Miete nicht zahlen, so wird sie aus dieser Kasse gezahlt."
Wem gehören alle dieje fleinen Gärten bei den Häufern?" Den Arbeitern, den Mietern. Jeder hat ein fleines Stück
der derzeitige Reichskanzler mit besonderem Nachdrud unterstreichen wollen, daß Desterreich für uns Ausland ist. Das ist for me!! richtig. Das ist der Standpunkt der siegreichen Entente, der Stand punkt der Friedensdiftate von Bersailles und St. Germain. Die überwiegende Mehrheit des deutschen Volkes beiderseits der politischen Grenzen empfindet diesen Standpunkt als eine Un cerechtigkeit, als eine Vergewaltigung. Immer wieder erklären die Desterreicher, die in unserer Mitte weilen, fie fühlten sich nicht als Ausländer, und es wird ihnen von uns versichert, fie feien in der Tat bei uns zu Hause.
Boden, das wir ihm für 5 Centimes pro Quadratmeter vermieten. Sehen Sie dort drüben die große Wiese? Dort wird sich bald ein riefiger Feffaal und ein Sportplah ausdehnen. Biel Raum, viel Luft und fein Gedränge von Häusern und Menschen, das ist unser Ziel."
Wir gehen weiter. Bald stehen wir vor einem monumentalen Gebäude, die Schule. Wir treten ein, durchqueren das ganze Haus umfriedet das Haus: Kinder sind keine Gefangenen. Man muß und gelangen auf der anderen Seite wieder ins Freie. Keine Mauer Man muß ihnen stets das Gefühl lassen, daß sie frei sind, frei alles zu tun, was sie wollen. Ungefähr 500 Kinder spielen da in der Sonne, zwischen den Bäumen und auf den Wiesen hinter dem Schulhaus. Die frische, lachende, oft recht tecke Gesichter. Das lebt, regt sich, Kinder, die da um mich herumlaufen, hüpfen, lärmen, haben junge, wimmelt. Wir steigen in die Stockwerte hinauf, und treten in die Klassen ein. Alles hell, luftig, rein, dazu angetan, die Schule zu blau, Buppen liegen auf den Bänken herum, Kanarienvögel gibt es einem Lieblingsort der Kinder zu gestalten. Die Möbel find lichtin Käfigen, Goldfische in Gläsern. Und Blumen, überall Blument Die Kinder selbst pflegen sie. in Käfigen, Goldfische in Gläsern. Und Blumen, überall Blument
,, Einheitsschule?"
,, Gewiß! Während man darüber im Barlament diskutiert, Kommissionen ernennt, Reben hält, vermirtlichen wir hier die Einheitsschule, ohne viel Lärm zu machen. Hier ist die Krippe für Duschen, Turnfäle usw." die Säuglinge und Kleinen von 1 bis 3 Jahren. Hier die Badefäle,
Dann führt mich Genoffe Sellier zu einer zweiten Gruppe von Schulhäusern. Diese Anlage ist in unglaublich rascher Zeit aus der gärten, Knaben- und Mädchenfchulen, Bürgerschulen, Lehrlings Erde gewachsen und hat 7 Millionen Franken gekostet. Kinder schulen. Alles ist jetzt schon für die Bedürfnisse einer Bevölkerung in zwanzig Jahren vorhergesehen."
,, Unb wo nimmt die Bevölkerung ihre Nahrungsmittel her?" ,, Der Bund der Genossenschaften liefert die Milch, das Brot, die Kolonialwaren, furz alles, was eine Familie zum Leben braucht. Auf diese Weise wird das Genossenschaftswesen entwickelt."
Dunft. Blaß zeichnet sich im Hintergrund der Eiffelturm ab. In der Ferne brodelt und raucht Paris und verschwindet im Wie frei atmet man hier!
Den Familien gefunde billige Wohnungen in einer gesunden Begend geben, ihnen die Zukunft sichern und sich sonst um nichts fümmern, das ist meine Philosophie," schließt Genosse Sellier.
Das flingt bescheiden, ist aber ungeheuer piel.
wurde, ist zu hoffen, daß sein Plan, einen Gürtel von Arbeiter. Da Sellier jezt zum Präsidenten des„ Conseil Général" ernannt Gartenftädten um ganz Baris herum anzulegen, in fürzester Zeit verwirklicht werden wird. Die Bororte sollen an Baris angegliedert und die Untergrundbahn bis hinaus geführt werden. Dies bedeutet eine Entlastung der Großstadt und sichert den Arbeitern gefunde, fonnige, staubfreie Wohnungen.
Der König der Bananen. Profeffor Luigi Orsenigo, der im Auftrag einer italienschen landwirtschaftlichen Zeitung eine Studien reise durch Amerita unternommen hat, veröffentlicht das Ergebnis
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Aber Herr Marg geht in der Erfüllungspolitik so weit, daß er vor aller Welt betont: Desterreich ist Ausland! Offenbar ist ihm das in Ober Grainau, der letzten Reichseisenbahnstation auf der Strecke Garmisch - Reutte , ganz besonders zu Bewußtsein gefommen, denn wenige Kilometer weiter liegt Ehrwald in Tirol und das ist Ausland!!
Es lebe der Versailler Bertrag, wenn man sich als Reichskanzler des Bürgerblods auf ihn berufen kann, um seinen Austritt aus dem Reichsbanner zu vollziehen und den anschlußfeindlichen Ostelbiern einen Gefallen zu erweisen!
Bundesregierung? Diese Margiche Behauptung läßt den Schwere herabjegung und Beleidigung der Verdacht aufkommen, daß der Reichskanzler den Aufruf Hörfings Berdacht aufkommen, daß der Reichskanzler den Aufruf Hörsings überhaupt nicht selbst gelesen hat. In dem ganzen Aufruf steht überhaupt nur ein Saz, der sich auf die Seipel- Regierung bezieht und dieser Satz enthält den Ausdruck: Hilflosigkeit. wir fragen jeden Richter in Deutschland , einschließlich des Und das soll eine schmere Herablegung und Beleidigung" sein? Senatspräsidenten Wilhelm Mary: Welcher Richter könnte Ausdrud„ Hilflosigkeit" als schwere Herabsetzung und Beleidigung“ es vor seinem Gewissen verantworten, in einem Gerichtsurteil den zu bezeichnen und zu fühnen, zumal wenn er in politischem u bezeichnen und zu fühnen, zumal wenn er in politischem Sinne gebraucht wird.
Stiefkinder der Sozialpolitik. Ausnahmebehandlung der seemännischen Arbeitnehmer.
Der fozialpolitische Schutz der feemännischen Arbeit. nehmer ist noch unerhört rückständig. Besonders trostlos sieht es bei den Angestellten aus. Hier herrschen teilweise mittel. alterliche Zustände. Seit Jahren bemühen sich die freigewerkschaftlichen Berufsorganisationen der Arbeiter und Angestellten gemeinsam mit ihren Spizenverbänden, die wichtigsten Fragen in Fluß zu bringen. Bisher scheiterte das an dem Widerstand der Bürgerblodregierung. Die sozialdemokratische Reichstagsfraktion hat schon vor längerer Zeit einen eigenen Gesezentwurf eingebracht, der auch die Zustimmung der freien Gewerkschaften gefunden hatte, um wenigstens die Krankenversicherung einer befriedigenden Rege lung zuzuführen. Aber auch hier hatte die Regierung des Bürgerblods bisher nur Bersprechungen, jedoch keine Taten. einem dramatischen Ausbruch auf dem am Montag zu Ende ge Die Empörung über diese dauernden Berschleppungen fam zu gangenen Verbandstag der Schiffsingenieure. Die Vertreter der Angestellten wie der Gastteilnehmer der Arbeiter forderten den anwesenden Vertreter des Reichsarbeitsministeriums auf, endlich mit den amtlichen Entwürfen herauszukommen.
Der Reichstag soll sich bei seinem Wiederzufammentritt im Herbst mit einer Ergänzung der Krankenversicherung in diesem Sinne beschäftigen. Die sozialdemokratische Reichstagsfraktion wird bei dieser Gelegenheit mit allem Nachdruck eine sofortige Regelung dieser Frage für die seemännischen Arbeitnehmer fordern. Es ist die Pflicht des Reichsarbeitsministeriums, seinen wiederholt versprochenen Entwurf herauszubringen, damit feine weitere Verzögerung entsteht.
Ebenso dringlich ist die Einbeziehung in das Arbeits* gerichtsgefeß. Bei gutem Willen ist das sehr leicht zu lösen, wie es das Beispiel der verabschiedeten Arbeitslofenversicherung zeigt. Geradezu troft los sieht es auf dem Gebiete des Arbeits. fchurechtes aus. Demnach sollen auch hier die seemännischen Arbeitnehmer vom Arbeitsschuhgesez wieder ausgenommen merden. Das find ganz unhaltbare Zustände. Das Reichsarbeitsminifterium verweist immer auf eine Reuregelung der Seemannsordnung, ohne beß es jedoch bis heute mit seinem Entwurf herausgekommen ist. Die Folge davon ist, daß die seemännischen Arbeitnehmer entrechtet bleiben.
Der Artikel 157 der deutschen Reichsverfassung verspricht ein einheitliches Arbeitsrecht, deffen Aufgabe darin bestehen soll, die Arbeitskraft besonders zu schüßen. Zur Durchführung dieser Verfassungsbestimmung ist es notwendig, die einzelnen sozialpolitischen Schußgefeße auf alle Arbeitnehmer, also auch auf die feemännischen, auszudehnen. Nur so wird die Entrechtung einzelner Gruppen von Arbeitnehmer beseitigt.
feiner Studien über den italienischen Fruchthandel auf amerikani schem Boden in einem Artikel mit der Ueberschrift„ Der König der Bananen". Der Bananenmarkt besitzt in New Yorf eine mächtige Organisation, an deren Spize der Italiener Giuseppe Di Giorgio steht, der in ganz Amerika unter dem Namen„ Der Bananenfönig" befannt ist. Der Name bezeichnet aber durchaus nicht die Grenzen seines Reiches. Man könnte den Bananenkönig vielmehr mit größerem Recht den Beherrscher des amerikanischen Fruchthandels nennen. Denn er besitzt nicht nur ausgedehnte Bananenpflanzungen, sondern übt auch über den gesamten amerikanischen Fruchthandel die Kontrolle aus. Wie gemaltig das Unternehmen ist, an dessen Spize Di Giorgio steht, geht zur Genüge aus der Tatsache hervor, Dollar erzielt wurde. Abgesehen von seinen Bananenplantagen daß im vergangenen Jahre ein Umjaz in Höhe von 56 Millionen befigt Di Giorgio in Florida Obftplantagen im Umfang von elfhundert Heftar. Sie dienen der Kultur von Orangen, Mandarinen, Grapefruits und von Avocadobäumen, die in Mittelamerika hochgefchäßtes, in der Alten Welt aber so gut wie unbekanntes birnenähnliches Obst liefern. Ausgedehnter find noch die Plantagen in Kalifornien , die fünftaufend Heftar umfassen und vor allem für den Weinbau bestimmt sind. Kleinere Pflanzungen befizt Di Giorgio ferner in anderen Staaten. Dazu kommen noch 7500 hektar Bananenplantagen in Merito, Panama , Kuba und Jamaila. Wenn man bedenkt, daß Di Giorgio zum Transport der Bananen eine aus zehn Dampfern bestehende Flotte unterhält, wird man sich von dem Umfang des Unternehmens, in dem fiebenhundert Angestellte und sechstausend Arbeiter beschäftigt werden, einen Begriff machen fönnen. Di Giorgio ist ein Sizilianer, der als vierzehnjähriger dem trockenen Regime zum Troß zu einem blühenden Unternehmen Junge ohne einen Pfennig in der Tasche in Amerita einwanderte. Besonders stolz ist er auf feine ausgedehnten Weinberge, die sich entwickelt haben. Sie liefern nicht nur Tafeltrauben, sondern auch zum Keltern bestimmte Weinbeeren, die in getrocknetem Zustand den Berbrauchern in der Stadt geliefert werden, und aus denen sich diese Wein teltern, da nach dem Prohibitionsgesetz die HerStellung von Wein für den eigenen Hausbedarf gestattet ift.
Eingeborene Aerzte in Südafrika . In Südafrika ist gegenwärtig eine Bewegung im Gange, Eingeborene zum Studium der Medizin fich noch immer fein hinreichendes Vertrauensverhältnis herausbilden zuzulassen. Zwischen den weißen Aerzten und den Eingeborenen hat tönnen; vielmehr wird von den schwarzen Arbeitern, die durch das enge Zusammenleben in den modernen Industriebezirken stärker als in früheren Zeiten von Epidemien bedroht find. noch iminer der Bestrebungen vor allem auf Holländisch- Indien, wo man mit eineinheimische Quadjalber bevorzugt. Man verweist bei den neueren geborenen Aerzten sehr gute Erfahrungen gemacht hat.
Der Maler Solomon ftab, wie aus London gemeldet wird, im Mier bon 66 Jahren. Man schreibt ihm in England die Erfindung der Camon flagefunft während des Krieges zu, die dazu diente, die militärischen Stellungen und Bewegungen untenntlich zu machen. Zu Beginn des Weltkrieges lenfte er die Aufmerksamkeit der Behörden auf die Nolmendig. feit einer methodischen Anwendung dieser Kunst zu Lande und zu Wasser, | und er wurde mit der Ausführung betrant.