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Streit bei Bergmann- Rosenthal.

Schon vor mehr als sechs Wochen haben die Autoschlosser und Dreher der Firma Bergmann- Rosenthal der Betriebschloffenen Organisationen in Asien   und Australien   in die leitung eine Forderung auf 15 prozentige Erhöhung der Löhne und Atfordpreise unterbreitet. Nach langwierigen Berhand lungen hat die Firma schließlich eine Zulage von zwei bis drei Pfennig pro pro Stunde bewilligt, alle weitergehenden Forderungen aber rundweg abgelehnt.

Am Mittwoch beschäftigten sich nun die Dreher und Auto­schlosser des Wertes mit diesem Angebot" der Firma und lehnten es als völlig ungenügend einmütig ab. Sie beschlossen ein stimmig, heute, Donnerstag früh, in den Streit zu treten und nicht eher die Arbeit wieder aufzunehmen, bis die Firma ihr flägliches Angebot gründlich revidiert. Der Deutsche   Metall­arbeiterverband hat den Streit fanttioniert.

Amtsgerichtsräte beim Arbeitsgericht.

Eine irreführende Funktionsbezeichnung.

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Die Beisiger der Arbeiter und der Unternehmer bei den Ar­beitsgerichten führen nach einer Bestimmung des Arbeitsgerichts­gesetzes die Amtsbezeichnung Arbeitsrichter". Wie die Vorsitzenden der Arbeitsgerichte zu bezeichnen sind, sagt das Gesetz nicht. Es bestimmt nur, daß sie die Befähigung zum Richteramt haben müssen. Titel als Amts- oder Berufsbezeichnungen nur solche tennt die Berfassung haben doch den Zweck, daß man aus ihnen erkennt, welches Amt der Träger des Titels bekleidet und bei welcher Be­hörde er tätig ist. Man sollte also meinen, daß auch die juristischen Vorsitzenden der Arbeitsgerichte als Arbeitsrichter, oder wenn man glaubt, sie nicht nur durch den Talar, sondern auch durch einen Titel vor den Laienrichtern auszeichnen zu müssen, als Ar beitsgerichtsräte bezeichnet würden. Aber den Kammervor fizenden des Arbeitsgerichts Berlin   hat man den Titel Amts­gerichtsrat" verliehen. Es handelt sich nicht um Herren, die vom Amtsgericht an das Arbeitsgericht versetzt sind und deshalb ihren bisherigen Titel beibehalten haben, sondern es sind mit wenigen Ausnahmen dieselben Herren, die bis zum 30. Juni als Magistratsräte am Gewerbe- und Kaufmannsgericht der Stadt Berlin   tätig waren. Sie sind über Nacht zu Amtsgerichts­räten geworden, haben aber mit dem Amtsgericht gar nichts zu tun, sondern ihr Tätigkeitsgebiet ift lediglich das Arbeitsgericht. Der aufsichtführende Richter hat den Titel Amis gerichtsdirettor erhalten, obwohl er am Amtsgericht keine Funktion auszuüben hat.

Durch solche unsachgemäße Titulatur fann bei Untundigen der Anschein erweckt werden, als ob das vollkommen selbständige Ar­beitsgericht ein Anhängsel des Amtsgerichts wäre. Es zu einem solchen zu machen. war ja die Absicht der Gegner einer felbständigen Arbeitsgerichtsbarkeit. Wollte die für die Titelverleihung zuständige Stelle dieser Richtung durch eine Aeußerlichkeit entgegen. kommen, oder glaubte sie, das Standesbewußtsein der Juristen könnte sich durch die Bezeichnung Arbeitsgerichtsrat ver­legt fühlen?

Die Arbeitskämpfe im 1. Quartal 1927. Die vorläufigen Feststellungen über die Arbeiterbewegungen im ersten Vierteljahr 1927 laffen im Vergleich zum vorhergehenden legten Vierteljahr 1926 eine 3unahme erfennen. Die Bedeutung Der Arbeitskämpfe wird an der Zahl der verlorenen Arbeits­tage gemeffen. Bei den Ausständen ist die Zunahme weniger be deutend( von 156 000 im legten Bierteljahr 1926 auf 260 000 im ersten Bierteljahr 1927) als bei den Aussperrungen( von 171 000 auf 778 000). Bei den Streits zeigt die Abnahme der Zahl der betroffenen Betriebe und ihrer Belegschaftsziffer ebenso wie die niedrigere Höchstzahl der gleichzeitig Streifenden, daß es sich um Bewegungen durchschnittlich von längerer Dauer handelt. Während in der Regel die Lohnforderungen bei weitem vor herrschen, spielt im Berichtsvierteljahr, besonders bei den Aus­Sperrungen, der Kampf um die Arbeitszeit( im Maschinen­ bau  ) eine ausschlaggebende Rolle.

Bei den Streits und auch bei den Aussperrungen überwog im ersten Vierteljahr 1927 nach der Darstellung des Reichsarbeitsblattes der volle Erfolg für die Arbeiter im Gegensatz zum Borvierteljahr, wo für die Mehrzahl der Streifenden nur teilweiser Erfolg erreicht wurde.

Der Kampf um den Achtstundentag.

Internationale Aktion der Seeleute.

Die Seeleuteaktion der Transportarbeiter Inter­nationale ist in vollem Gange. Das erste Propaganda­meeting in Antwerpen   war ein schöner Erfolg. Im September werden Meetings in Hamburg  , Kopenhagen  , Oslo   und Stockholm  , im Oktober große Rundgebungen in Rotterdam  , Amsterdam   und Antwerpen   und im November in französischen   Städten stattfinden. Am 15. September tritt in Kopenhagen   der Vorstand der See. leutefettion zusammen, um über die bisherigen Erfahrungen und das weitere Programm zu beraten. Im Anschluß baran wird eine Borstandssigung der Hafenarbeiterfettion stattfinden, um die Aktion für die Berallgemeinerung der Arbeits­bedingungen und der sozialen Gesetzgebung der Hafenarbeiter in den wichtigsten Ländern Europas   zu besprechen.

Die Frage des Acht stundentages wird in Genf   1929 in erster und 1930 in zweiter Lesung behandelt. Die Genfer   Bestre bungen bilden eine Unterstüßung der Aktion der Seeleute, die von ihnen jedoch selbständig durchgeführt wird. Es handelt sich um cine Aktion auf lange Sicht, weil die internationale Pro­paganda naturgemäß mit viel größeren Schwierigkeiten verbunden ist als eine nationale Aktion. Es muß mit zahlreichen Fattoren in verschiedenen Ländern gerechnet werden, die teilweise start von einander abweichen und über die hinweg gleichwohl internati. onal und national eine einheitliche Linie einge­halten werden muß.

Es werden alfo in europäische Häfen nicht viele Seeleute tommen, die dieses Manifest nicht zu Gesicht bekommen. Die Transportar­beiter- Internationale ist bemüht, auch die ihr bisher nicht ange­Bewegung miteinzubeziehen. Für jedes Land sind die Propaganda­zeichnungen mit eigenen Tegten ausgestattet, so daß der Seeman in jedem Hafen dasselbe Platat antrifft und überall die Transport­arbeiter- Internationale auf dem Posten findet. Die Unter= ftüßungstarten der Internationale werden in zehn Sprachen zu ungefähr 30 holländischen Cents verkauft. Zwei Drittel des Er­trages werden an die Internationale abgeführt, während der Rest nalen Propaganda verbleibt. Auf diese Weise wird der von der dem die Karten verkaufenden Lande zur Unterstützung der natio­Transportarbeiter- Internationale zur Verfügung gestellte Betrag und der besondere Fonds für die Aktion ergänzt. Für die Zwecke des Fonds haben die Verbände den Beitrag an die Trans­portarbeiter- Internationale freiwillig verfünffacht.

Die Aktion wird also von den Seeleuten selbst getragen. Durch ihre Unterzeichnung liefern sie den Beweis, daß es sich um feine Attion vom grünen Tisch, sondern um eine Bewegung der Massen handelt, daß die Seeleute selbst es sind, die den Achtstundentag verlangen.

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Französischer Gewerkschaftskongreß.

Paris  , 28. Juli.  ( Eigener Drahtbericht.) Der zweite Tag des franzöischen Gewerkschaftskongresses wurde vollständig mit der Diskussion des moralischen Berichts ausgefüllt und mit einer großangelegten Rede des Generalsekretärs der französischen   Gewerkschaften, Jouhaug, geschlossen. Jouhaug verteidigte sich in der Rede besonders gegen die Vorwürfe, die man der französischen   Gewerkschaftsbewegung und ihm ins besondere gemacht hat. So habe man ihm vorgeworfen, nicht wirt fam genug alle Reformen verteidigt zu haben. Jouhaur unterstrich, daß es die Pflicht der Arbeiterklasse und nicht der Gewerkschaftsbewe­gung sei, die Anwendung der sozialen Reformen zu verlangen. Man habe ebenfalls der Gewerkschaftsbewegung Sabotage des Achtstunden­tages vorgeworfen. Jouhaug aber betonte, daß der Acht stunden­tag in den meisten Fällen von den Arbeitern felbst la botiert werde, indem sie bezahlte Ueberstunden machen. End lich habe man ihm Beziehungen zur sozialistischen   Parlamentsgruppe und den jeweiligen Regierungen vorgeworfen. Jouhaug erwiderte, daß er gerade im Laufe des letzten Jahres mehrfach Vorwürfe von den Gewerkschaften erhalten habe, da diese der Ansicht seien, daß Aufträge, die sie der Gewertschaftszentrale übertragen hätten, bei den Regierungen nicht schnell genug unterbreitet worden seien. Unsere Politik," fuhr Jouhaur fort, ist eine Politik der Anwesenheit überall. Wo Arbeiterinteressen auf dem Spiel stehen, wollen wir da sein. Wenn wir nicht da wären, wären die anderen da. Die Gewerkschaftsbewegung hot das Streichholz monopol gerettet. Was für uns Zeuge ist, ist nur die Kraft der Realisierung unserer Bewegung. Die Gewerkschafts­bewegung ist unser Ziel und unsere Religion. Wir wissen, daß die 103ialen Reformen nicht aus einigen Pflastersteinen hervor gehen können, die die Menge eines Tages aus den Straßen reißt. Es gehört eine tiefe Vorbildung dazu, um das Steuer der sozialen Maschine in den Händen zu halten. Wenn die Unternehmer die Politit der Herablegung der Löhne aufgegeben haben, so geschah es, weil die Gewerkschaftsbewegung existiert. Dies ist nicht etwa das Resultat einiger bummer Streiche gewesen, die von einigen Ber­bänden zum Schaden der Arbeiterschaft vom 3aune gebrochen wur­den. Für die Arbeitertlaffe haben wir etwas erreicht: die So. zialversicherung! Wenn sie nicht so ausreicht, wie wir es wünschten, tann die Gewerkschaft nicht dafür verantwortlich gemacht werden. Ich bin teiner von denen, die glauben, daß die Führer der Gewerkschaften aus sich selbst heraus die Reformen erzwingen fönnen. Die Führer der Gewerkschaften sind Men Menschenmöglichste zu erreichen versuchen. ichen, genau wie die anderen. Sie tönnen eben auch nur das

Jouhaur verteidigte sich dann gegen den Vorwurf, ein Ministerportefeuille für sich ergattern zu wollen, den man ihm besonders in der tommunistischen Preffe macht, und ebenso dagegen, daß er an feinem Sig im Internationalen Arbeits­bureau in Genf   flebe. Die Gewerkschaftsbewegung," erklärte Jou­haur, hat ihre Zustimmung zum Bölterbund fchon lange gegeben. Können wir diese heute zurückziehen, wo Kritiken gegen den Bölker bund laut werden? Man darf den Völkern nicht sagen, daß fie fähig sind, plöhlich alles umzuformen. Ihnen dies erklären, hieße fie belügen. Sie belügen, heißt fie verraten. Es ist beffer, un populär im üblichen als populär im Un nüglichen zu sein! Es gibt in der Welt eine starke Kriegsgefahr. Kein Land will auf seine nationale Souve ränität verzichten, um eine internationale Souveränität zu schaffen." Auf eine Frage über die Beziehungen der Gewerkschaftsbewegung zur Sozialistischen Partei erklärt Jouhaur, daß er nicht Mitglied der Bartei fei, aber im Interesse der Gewerkschaftsbewegung gleichzeitig die Interessen der Sozialistischen Partei mitverfechte.

Tariffonflikt im Metallhandel.

Stahl, Metall- und reinen Blechgroßhandel sowie im Handel mit Zur Beilegung des Tarifftreites( Lohn und Arbeitszeit) im Stabeisen, Trägern und Blechen fanden am Dienstag und Mittwoch im Reichsarbeitsministerium Nachverhandlungen statt. Es liegen 3 wei Schiedssprüche vor, die vom Schlichter Wissell gefällt wurden. Ein Teil der Unternehmer hat sie abgelehnt; die Arbeiter haben sie angenommen und die Verbindlichkeits­erklärung beantragt.

Dr. Syrup Präsident der Reichsanstalt. losenversicherung ist der bisherige Präsident der Reichs­Zum Präsidenten der Reichsanstalt für Arbeits. arbeitsverwaltung, Herr Dr. Syrup, ausersehen. Der Berwal­tungsrat des Reichsamtes für Arbeitsvermittlung sowie der Reichs rat haben sich mit der Ernennung Syrups einverstanden erklärt. Die offizielle Ernennung wird in kürze erfolgen.

Zum Konflikt im Mansfelder Kupferschieferbergbau  . Für den Mansfelder Kupferschieferbergbau   finden am Donners  Das erste Manifest der Transportarbeiter- Internationale Die Unternehmer haben den Schiedsspruch abgelehnt, die Arbeiter tag im Reichsarbeitsministerium Nachverhandlungen statt. wurde in 190 000 Exemplaren und in neun Sprachen gedruckt. I angenommen.

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Wirtschaft

Zeichen der Ruhrkonjunktur.

Erhöhter Güterumschlag der Duisburg- Ruhrorter Häfen für die Eisenindustrie.

Der Umschlag in den Duisburg- Ruhrorter Häfen weist in den ersten sechs Monaten des Jahres 1927 gegenüber dem gleichen Zeit­Güterumschlag betrug im ersten Halbjahr 1926 12 602 260 Tonnen. raum des Vorjahres im ganzen einen Rückgang auf. Der gesamte Im gleichen Zeitraum des Jahres 1927 nur 11 806 200 Tonnen, mit hin 796 060 Tonnen oder 6,3 Pro3. weniger.

Den Hauptumschlag weist, wie immer, die Kohle auf, auf die auch ein Teil des Rückgangs entfällt. Wie start der englische   Berg­arbeiterstreit auf den Umschlag der Kohle in den Duisburg- Ruhr­orter Häfen einwirkte, zeigt die vorliegende Statistik über den Güter­umschlag im ersten Halbjahr dieses Jahres. Die gesamte Kohlen= abfuhr einschließlich der Kohle, die vom Rhein- Herne- Kanal   durch den Ruhrorter   Hafen lief, betrug im ersten Halbjahr 1926 14 171 756 Tonnen, in demselben Zeitraum dieses Jahres 13 727 000 Tonnen, mithin weniger 444 730 Tonnen. Von der Kohlenabfuhr fallen auf die Duisburg- Ruhrorter Häfen 8684 091 Tonnen, was gegenüber dem ersten Halbjahr 1926 mit 10 277 914 Tonnen einen Verlust von 1,6 Millionen Tonnen bedeutet. Der Rhein- Herne= Kanal dagegen weist gegenüber dem Vorjahr eine bedeutende Zu­nahme auf. Im ersten Halbjahr 1926 waren es 3,88 Millionen Tonnen; in diesem ersten Halbjahr dagegen 5,042 Millionen Tonnen, mithin ein Mehr von 1,15 Millionen Tonnen. Prozentual ist es so, daß die Duisburg- Ruhrorter Häfen gegenüber dem 1. Halbjahr 1926 15,5 Proz. verloren und der Rhein- Herne- Kanal   29,8 Proz. ge­wonnen hat. Das Jahr 1926 war durch den englischen Streit nicht nur für den Bergbau, sondern auch für die Kohlenverfrachtung ein Rekordjahr, und es ist ausgeschlossen, daß das Jahr 1927 denselben Umschlag in Kohle aufbringen wird wie das Jahr 1926.

Die Eisenerzanfuhr hat gegenüber dem ersten Halbjahr 1926 eine Steigerung erfahren. Es sind umgeschlagen worden 1,34 Millionen Tonnen gegenüber 924 000 im vorigen Jahr, mithin 45,9 Pro 3. mehr. Im vorigen Jahr war eine Verminderung der Erzeinfuhr eingetreten, die ihre Ursache in der Umschlagsmethode des Stahltrusts hatte. Nachdem eine Herabfegung der Gebühren erfolgt ist, ist auch wieder eine Steigerung des Erzumschlages zu ver­zeichnen. Die Holz anfuhr ist ebenfalls gestiegen. 1926 wurden umgeschlagen 29 395 gegen 83 305 Tonnen im ersten Halbjahr 1927, mithin ein Mehr von 53 910 Tonnen oder 183,4 Proz. Danach hat es den Anschein, als ob der Duisburg  - Ruhrorter   Holzhandel sein Absatzgebiet, welches er in der Vorkriegszeit inne hatte, allmählich wieder zurüderobert. Allerdings ist durch die hochtonjunttur im Wohnungsbau ein Mehrverbrauch von Holz vorhanden. Auch bei Eisen und Eisenwaren sowie bei den sonstigen Gütern ist eine Steigerung des Umschlags eingetreten. Bei Eisen und Eisenwaren ist der Umschlag von 402 500 Tonnen im ersten Halbjahr 1926 auf 650 000 Tonnen im ersten Halbjahr 1927 ge= stiegen, also um 61,5 Proz Bei den sonstigen Gütern sind umge schlagen 871 903 Tonnen im ersten Halbjahr 1927. Im ersten Halb­jahr 1926 betrug der Umschlag nur 765 551 Tonnen oder 13 Proz. im Jahre 1927 mehr.

Die Hotelbetriebs- A.- G. Berlin  , die mit der Berliner   Hotel­herrscht, hat wieder mächtig verdient. Auf ihr eigenes( noch nicht gesellschaft verschmolzen wurde und die größten Hotels Berlins   be das um 6 mill. erhöhte Kapital) verteilt sie eine Dividende von 7 Proz. und gibt den Attionären noch einen sogenannten Bonus von 4 Proz. als Extradividende hinzu.

An dem Einsturz der Oderbrüde bei Garh will die ausführende Allgemeine Bau- A.- G. Berlin sehr große Verluste erlitten haben. Sie hat den Antrag auf Konkurseröffnung gestellt.

das Münchener   Handelsregister ist jetzt die Lokomotiven- und Ma­Die Lokomotivenbaufirma Maffei wird Aktiengesellschaft. In schinenfabrik J. A. Maffei mit einem Kapital von 8 Millionen Mart als Attiengesellschaft eingetragen worden. Es handelt sich bet Maffei um eine der ältesten deutschen   Lokomotivenfabriken, deren Lage durch die mehrjährige Krise in der Lokomotivenindustrie ebenfalls schwieriger geworden war. In die neue Gesellschaft wur den die gesamten Anlagen und Beteiligungen der bisherigen Privats gesellschaft eingebracht.

Sport.

Huthanen befiegt Willing.

Der Länderwettstreit im Metropol Varieté hat eine ganz wesentliche Bereicherung durch den Eintritt des ausgezeichneten Finnen Huthanen erhalten, der bereits gestern sein können gegen den Berliner   willing zeigte. Durch die langen Ruhejahre etwas ruhiger geworden, zeigte er in dem furzen Kampf gegen den Berliner   dem eine etwas unglückliche Rolle zuteil wurde, da er mit seinem gewandten Gegner nicht viel anfangen fonnte fällen zu können. Unter riesigem Beifall fiel schon nach 14 Minuten mur zu wenig", uni ein Urteil über seine jezige Form endgültig die Entscheidung zugunsten des Finnen. Der 50 Pfund schwerere Berliner   mußte durch Uebersturzer von vorn setne dritte Nieder­lage hinnehmen. Der Westfale Grunewald   tonnte einen be­achtenswerten Erfolg verzeichnen. Durch verkehrten Arinzug riß er nach 34 Minuten Kampfdauer den Dortmunder Meyerhanz auf beide Schultern. Gegen den Estländer Neström trat Pietro Willen zum Siege gaben sie ihr Bestes. Die Schlußstunde zwang Scholz- Berlin in großer, guter Form an. Wie zu erwarten war, wurde dieses Treffen mit größter Erbitterung ausgetragen. Mit dem 20 Minuten. Das Urteil des Schiedsgerichts gegen Neström, zur Unterbrechung dieses schönen Kampfes. Ringzeit: 1 Stunde der am Dienstag zum Einschreiten des Kampfleiters Anlaß gab, lautete auf eine erneute Verwarnung, von weiteren Schritten wurde Abstand genommen.

Berantwortlich für Politik: Bictor Schiff; Wirtschaft: G. Klingelhäfer; Gewerkschaftsbewegung: D. Schindler; Feuilleton  : Dr. John Schikowski, Lokales und Sonstiges: Friz Karstäbt; Anzeigen: Th. Glode; sämtlich in Berlin  . Berlag: Vorwärts- Berlag, G. m. b. H., Berlin  . Drud: Vorwärts- Buchdruckeret und Verlagsanstalt Vaul Singer u Co. Berlin   SW 68, Lindenstraße 3.

Arbeiter, Angestellte und Beamte

sollen sich nach den Beschlüssen des Gewerkschafts­kongresses, des Afabundes, des Allgem. deutschen  Beamtenbundes und der Genossenschaftstage nur versichern bei dem eigenen Unternehmen der

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