„ Wahrheit."
Rund um den deutschnationalen Herrn Bruhn und seine Zeitung.
Wir lesen in der Germania " die folgenden Darlegungen einen Betrugsprozeß, der die Deffentlichkeit angeht:
In Herrn Bruhns Wochenblättchen erschienen Ende 1926 mehrere Artikel, die sich mit dem Diftator des deutschen Brauereimehrere Artikel, die sich mit dem Diktator des deutschen Brauereigewerbes", einem gewissen Jacob Beitel- Frankfurt, beschäftigen und gewerbes", einem gewissen Jacob Beitel- Frankfurt, beschäftigen und im Rahmen dieser Angriffe auch die Beziehungen etwa dieses„ Diftators" zu und seine Einflußnahme auf eine Großbrauerei des Berliner Bestens und deren alkoholfreien Tochterorganisationen feststellte. Berliner Bestens und deren alkoholfreien Tochterorganisationen
Trotz der gewiß auch heute noch bestehenden Freundschaft mit gemissen reichsdeutschen Verbänden richtet sich die Heimatmehr Dr. Steidles nicht gerade, gegen die Re publik , wohl aber gegen ihre demokratischen Einrichtungen, legten Endes gegen den Parlamentarismus. Ob nun auch heute noch in der Heimatwehr die Verbinüber dungsoffiziere zwischen den deutschen und den italienischen Faschisten zu suchen sind es muß einmal so gewesen sein, da ein hoher Heimatmehr:| offizier in der Zeit des Rathenau - Mordes zwei reichs deutsche Flüchtlinge auf den Brenner geleitete und sie dort den schützenden Armen faschistischer Organe übergab oder nicht, ändert nichts an der Tatsache, daß das Beispiel Mussolinis troz seiner barbarischen Methoden in Südtirol bei manchen der Heimatwehr nahestehenden Boli erklärte der Borstand der„ Baldur A. G. für gärungslose Früchte,, Ich legte die Presseangriffe dem Aufsichtsratsvorsitzenden vor," tikern, die nur das rote Tuch sehen, mehr Antlang findet als man vielleicht im Ausland denkt. Nicht wirtschaftlichen und versuchen, die Artitelferie zum Aufhören zu verwertung" vor Gericht. Ich bekam den Auftrag, 3u politischen Frieden, nicht Ruhe und Ordnung mit Anpassung bringen." Der Vorfigende des Aufsichtsrates", so befundete der an die in der Demokratie begründeten Verhältnisse, sondern Seiter der Natura G. m. b. G., der Generalvertriebsgesellschaft der der ,, Natura die Niederzwingung der Arbeiter, wenn sie im Baldur A.-G." vor Gericht, hielt wenig ooh dem wirtschaftlichen Kampfe des Lebens Notdurft sich erfiegen Inserierungswert der Bruhnschen Beitung." wollen, die Niederzwingung der Sozialdemokratie, Trogbem erklärten sich Aufsichtsratsvorsitzender, A.- G.- Vorstand wenn sie die Mehrheit der Wählerschaft erringen sollte, der und G. m. b. H.- Geschäftsführer bereit, einen ihnen gänzlich unlegi Feldzug gegen das rote Wien, die Diktatur des timiert gegenübertretenden Mittelsmann, dem nunmehr des Betruges Bürgertums, das ist der Heimatwehr letzter Zwed. Angeklagten S., 1500 m. für einen Annoncenauftrag Man braucht nur den Kommentaren zu den Reden Dr. Steidles in der Tiroler Presse etwas, nähere Betrachtung 3 we de", zusammen also 1900 m. bar auszuzahlen. Wohl geschah und dazu noch allmählich zweimal 200 M. für besondere zu widmen, um dies zu erkennen. Allerdings ist diese Heimatwehrbewegung, so gefährlich die Anzeigenbestellung auf Originalauftragsscheinen des Wahrheit" sie der sozialdemokratischen Bewegung in Tirol, allerdings Berlages; aber mindestens einem der Abschließenden war bekannt, nur für kurze Zeit, sein kann, außerhalb von Tirol und Bordaß S. ja felbft behauptet hatte, gar nicht mehr Angestellter dieses nur für kurze Zeit, sein kann, außerhalb von Tirol und Vor- Verlages zu sein. Ergänzend muß bemerkt werden, daß die arlberg noch nirgends zu besonderer Bedeutung gekommen. futzessive Zahlung der ersten 200 m. zum Zwede Sogar zahlreiche christlichsoziale Politiker stehen diesen ge- ber Eruierung des Materiallieferanten für die walttätigen Methoden in der Politik wenn nicht gar feindlich, Angriffs Artitel gewährt wurden. Und daß der so doch gewiß nicht freundlich gegenüber. Annoncenauftrag erst erfolgte, nachdem ein Versuch des Angeklagten, den Quellenentdecker durch ein Anstellungsversprechen innerhalb des betreffenden Konzerns sicherzustellen, schließlich doch keine Gegenliebe
gefunden hatte.
"
-
"
dent Schluß tommt, daß jetzt auch die blindesten Franzosen ein. fehen müßten, was für eine leberraschung die Reichsregierung der Welt vorbereite. Die Veröffentlichung der deutschen Zeitschrift sei jedenfalls die beste Warnung für die Vertreter Frantreichs auf der nächsten Bölferbundstagung. Tro größter Bemühungen möglichst fachlicher Beurteilung sieht auch die linksftehende Volonté" in den angeblichen Vorbereitungen der Reichswehrleitung eine Bedrohung des Friedens. Gefährlich sei vor allem, daß man den Forderungen der deutschen Militariſten nicht entgegengetreten sei. Der Friede von Versailles habe ausdrücklich bestimmt, daß auf die deutsche Abrüftung die all. gemeine Abrüftung folgen solle. Es könne daher das Argument seiner Sicherheit in die Debatte werfen, um von seinen Nachbarn ebenfalls Abrüstung oder die Wiederherstellung seiner eigenen bundes in dieser Hinsicht ohn mächtig blieben, sei die WiederWehrmacht zu verlangen. Wenn die Bemühungen des VölkerJahren. Die allgemeine Abrüstung sei also für Europa herstellung der deutschen Wehrmacht auch nur eine Frage von eine Lebensfrage.
Es handelt sich bei den Ausführungen der radikalpazifistischen lung, die fürzlich im Flugverbandshaus in Berlin angebWochenschrift um die Wiedergabe eines Protokolls einer Versammlich unter Beteiligung eines attiven Reichswehroffiziers, von etwa 30 Offzieren der alten Armee, des Berliner Stahlhelmführers Major a. D. v. Stephani und des Rittmeisters a. D. wehrdivision, getagt habe. Da wird von Plänen gesprochen, die Freiherrn von Almendingen, Luftschutzoffiziers der 3. ReichsHeeresstärke dadurch zu vervierfachen, daß die Dienstzeit auf drei Jahre herabgesetzt und die übrigen Jahre als Reservedienstzeit gelten sollen, um so ein Heer von 460 000 Mann aufzustellen, das als bestausgebildetes und leistungsfähigstes Europas gelten fönnte.
Seipels Appell an Soch.
Doch Ententedienst für die Reaktion? Zu dem Einspruch der Abwicklungsstelle der Interalliierten Militärkontrollkommission in Wien gegen die Schaffung der städtiweniger interessant als der Hintergrund, vor dem er sich abWie gefagt, der vorläufig vertagte Betrugsprozeß an sich scheint schen Schutzwache berichtet der Pariser Matin" in Bestätigung von weniger interessant als der Hintergrund, vor dem er sich ab- havas, daß die Mitglieder der Abwicklungsstelle im Einvernehmen spielen wird. M. d. R. Bruhn wird selbst erscheinen. Dazu mit den diplomatischen Bertretern der ehemaligen allierten Mächte, gleichfalls auf Begehren des Angeklagten eine Frau H., die nach eine Frau H., die nach ohne daß sich die Botschaftertonferenz darüber geäußert des Angeklagten Behauptung bei der gleichen Zeitung ebenfalls hätte, Bundeskanzler Seipel aufgefordert haben, für die unmitteldurch Anzeigen aufträge öffentliche Angriffe ab= bare Auflösung dieser Formationen Sorge zu tragen. Die gebogen haben soll. Den Leitern von Wirtschaftsunter Mitglieder der Abwicklungsstelle hätten sich jeder innerpolitischen nehmern von Ruf und anerkannter Honorigkeit aber möchte than ins Erwägung enthalten und bei ihrem Vorgehen nur darauf hingeStammbuch schreiben: ,, Amerikanisierung, sehr gut! Aber möglichst arbeitet, dem Vertrage von St. Germain Achtung zu verschaffen. tein Amerikanismus“ in dem leicht mißverständlichen Sinn, der Nach dem„ Petit Parifien" würde, wenn die österreichische Refelbft in Amerika nicht als geschmackvoll gilt!" gierung diesen Vorstellungen nicht Rechnung tragen sollte, allerdings die Botschafterkonferenz zu entscheiden haben.
-
Aber diese Pazifisten finden wenig Unterstützung und Gehör bei den Praktikern der Gewalt, die klar sehen, daß die jozialdemokratische Werbearbeit gegenüber dem Ünvermögen des gesamten Bürgertums der Not zu fieuern, gegenüber der umfassenden Korruption auf allen Wegen und Stegen der Verwaltung, Erfolge erzielt, welche die rote Mehr= heit, die in Wien bereits so Gewaltiges leistet, in bedrohliche Nähe rücken. Es bedeutet keinen rosigen Ausblick in die Zukunft unferes Staates, wenn sich Steidle durch Telegramme an den Bundeskanzler als Machtfaktor aufspielt und wenn heute die tirolischen bürgerlichen Abgeordneten im Wiener Parlament als Herolde der Heimatwehr auftreten. Noch gefährlicher aber ist die umfangreiche Werbearbeit, die unter dem Eindruck der Wiener Ereignisse und des tirolischen Aufgebotes gegen den Verkehrsstreit, gewiß wieder mit Steuergeld be= trieben wird, um solchem Faschismus nicht nur in Tirol. sondern auch in den anderen Bundesländern neue Anhänger- Pariser Aufregung über angebliche deutsche Rüstungspläne schaft zu erhalten, neue bewaffnete Feinde des ringenden Proletariats zu erziehen. Da die zwei politischen Lager in Desterreich zahlenmäßig heute schon fast gleich sind und so nur eine gewisse Berträglichkeit den lebenswichtigen inneren Frieden erhalten kann, hat mit der Heimatwehr von Tirol aus eine Bewegung begonnen. die eine sehr schwere und gefährliche Belastungsprobe bedeutet; denn dieser ,, antimarristische Keil" treibt auch den anderen, bis sich mirklich zwei bis zu den Zähnen bewaffnete politische Gruppen gegenüberstehen: also bis zum Bürgerkrieg, der diesmal in Innsbrud nur durch die Besonnenheit der Eisenbahner verhindert worden ist.
Neue Verlegungspläne des Finanzministeriums? Wie der Reichsdienst deutscher Bresse von gut unterrichteter Seite hört, wird das Reichsfinanzministerium einen neuen Versuch machen, eine andere Unterbringung eines Teils seiner Bureaus zu erreichen. Man denkt wieder, wie nach dem Scheitern des Kaiserhofprojektes, an Räume im ehemaligen preußischen Kriegsministerium, die zurzeit verschiedenen Reichsbehörden eingeräumt find.
Neue Reichswehrdebatte.
Als Geisel für einige Verwandte Fengjufiangs. London , 3. Auguft.
Zu der Meldung der ,, Daily News", daß Fengyufiang Borodin als Geisel festgenommen habe, erfährt die ,, Times" aus Schanghai : Einige Verwandte Fengyufiangs wurden in Moskau , wohin sie ihn 1926 begleitet hatten, wie Gefangene behandelt und Fengyusiang hat aus diesem Grunde lange auf die Gelegenheit gewartet, sich eines bolfchemistischen Führers zu bemächtigen, um eine Bürgschaft für die Sicherheit seiner Verwandten zu erhaften.
Die Pariser Presse bringt in großer Aufmachung längere Auszüge aus dem Artikel einer radikalpazififtischen deutschen Wochen. schrift, in dem auf Grund angeblicher Berichte zweier Reichswehroffiziere Organisationspläne höherer militärischer Stellen zur baldigen Wiederherstellung der deutschen Mili= tärmacht enthüllt werden. Den Blättern der Rechten ist die Beröffentlichung ein willkommener Anlaß, Deutschland heftig anzugreifen und die deutsche Gefahr in den schwärzesten Farben zu malen.„ Die Zeiten ändern sich, aber die deutsche Mentalität bleibt dieselbe," schreibt das" Journal", während der Figaro" der Ansicht ist, daß nie der Geist von Locarno so mit Füßen getreten worden sei. Man werde natürlich wieder behaupten, das alles sei das Werk einer Minderheit; das sei möglich, aber die Erfahrung habe gezeigt, daß die demokratischen deutschen Elemente ohne wirksame Macht seien und die Nationalisten nach wie vor Deutschland beherrschten. Deutschland wünscht die beste Armee Europas !" betitelt der„ Avenir" seinen Artikel, der zustand zerstreute.
"
Am zweiten Tage der Arbeitermusitwoche hatte man zwei aus
Die polnisch- russischen Schwierigkeiten infolge des Warschauer Gesandtenmordes sind nach polnischer Angabe aus dem Wege geräumt. Man will jezt über Sicherheits- und Handelsvertrag. verhandeln.
Nach einer New Yorker Profefffundgebung zugunsten Saccos und Vanzettis marschierten radikalere Elemente zum Rathaus ( City Hall), wo ein Polizeiaufgebot die Menge nach einigem Widers
Der zweite deutsche Naturschutztag wurde in der Kasseler
Die Internationale Arbeiter- Musikwoche. wärtigen Arbeitergesangvereinen Gelegenheit gegeben, das Pro- Stadthalle mit einem Begrüßungsabend eröffnet, an besonders
Bon Mag Bartsch.
Mit der Arbeitermusikwoche hat der„ Sommer der Musit" in Frankfurt a. M. seinen zweiten Höhepunkt erreicht. Der große Raum des Schumann- Theaters war am Sonntag überfüllt, als der Oberbürgermeister Landmann in seinen Begrüßungsworten darauf hinwies, daß es mit sonderbaren Dingen zugehen müßte, menn diejenige Schicht der Bevölkerung, die zuerst in den politischen Kämpfen den Gedanken der internationalen Verbindung ergriffen habe, nicht freudig herbeieilen sollte, um an einer Kulturveranstaltung, wie sie die Musikausstellung darstelle, teilzunehmen. Die Arbeiterschaft habe bewußt und unbewußt den Sinn ihrer politischen Bewegung dahin ausgedeutet, daß hoch über dem Materiellen die großen geistigen Kulturgüter der Menschheit ständen, und daß der ungehemmte Genuß der großen Tonschöpfungen der Menschheit Allgemeingut wie Luft und Wasser sei. Das Bolk, vertreten durch die Arbeiterschaft, zu den letzten und wahrsten Zielen
der Menschheit hinzuführen, sei die höchste Aufgabe der deut schen Kunsterziehung, und in ihren Dienst hätten sich mit einer Selbstlosigkeit, die bewundernswert sei, die Arbeitersängerchöre gestellt. Der Vorsitzende des Deutschen Arbeiterfängerbundes, Julius Meyer Berlin , dankte dem Oberbürgermeister und gab dem Wunsch Ausdruck, daß die Arbeitermusikwoche dazu beitragen möge, der Völkerversöhnung die Wege zu ebnen. Der Deutsche Arbeiterfängerbund wolle die Kultur unter den Arbeitern verbreiten und stelle sich damit in den Dienst der Arbeiterbildungsbestrebungen. Der Arbeitersängerbund molle neben dem Mann auch die Frau in seinen Tätigkeitsbereich einbeziehen, damit sie durch diese Betätigung mehr Lebensfreude und mehr Lebensinhalt habe.
Nach diesen Begrüßungsworten fangen die Vereinigten Bolts chöre ll nion" Frankfurt , harmonia"-Höchst und Voltschor Griesheim Haydns Jahreszeiten". Wie taum ein anderes Oratorium ist wohl dieses Wert geeignet, den singenden Arbeitermassen Gelegenheit zu geben, hemmungslos innere Spannungen auszulösen. Haydn hat mit diesem Bert die überlieferten Bahnen des Oratoriums mit religiösem Text verlassen und hat zu einer Tertunterlage gegriffen, die auch für den Arbeiter. fänger verständig und wertvoll erscheint. Die Volkschorbewegung strebt die Massenwirkung an. Und das mit Recht. Bei der Auswahl der Tonwerfe muß in erheblichem Umfang auf die Biel strebigkeit der Volkschorbewegung Rücksicht genommen werden. Wohl besitzen die Jahreszeiten" reichlich viel intime" Stellen. Die großen Edfugen, die brausenden Winzer und Jagdchöre sind aber geradezu auf Massenwirkung zugeschnitten. Die glückliche Berknüpfung der Massenwirkung mit idyllischen, intimen Stellen ver. schafft jeder Aufführung willkommenes Echo bei jedem Hörer. So hat man diesem Haydn- Wert mit 750 Sängern und Sängerinnen und 100 Instrumentalisten das legte abzuringen verstanden
gramm der Woche zu bereichern. Der Gesangverein Fichte Georginia"-Berlin und die Rheinische Kammer.
horvereinigung Düsseldorf fangen unter Leitung der Dirigenten Wilhelm Knöchel- Berlin und Eduard Walther Köln im Bach- Saal. Die Vortragsfolge des Abends war so zu sammengesetzt, daß der Berliner Männerchor mit seinen Darbietungen das Gerippe des Abends darstellte, während der Kammerchor solistisch gedacht war. Der Berliner Verein hatte bei seiner Auswahl auf Vertonungen Rücksicht genommen, die glück licherweise nicht in der Linie alltäglicher Männerchöre liegen. Wilhelm Knöchel bot mit seinem Chore drei eigene Kompofitionen und versuchte dem Männerchor neue Wirkungsmöglichkeiten abzuringen. Daneben bot der Berliner Chor noch Tonwerke Kuhlaus, Silchers und den wirkungsvollen Sängerspruch Lendvais. Man kann über die Darbietung eigener Bertonungen in einem Gastkonzert verschiedeRöln festgestellt bleiben, daß seine Bearbeitung des bekannten ner Meinung sein. Das eine aber muß auch für Eduard WaltherBolksliedes„ Jetzt gang i ans Brünnele" von volkstümlicher Einfachheit weit entfernt ist. Die klangliche Qualität des Männerchores " Fichte- Georginia" erreichte trotz der etwas flachen Tenöre eine Rundung und eine chorische Disziplin, die anerkennend unterstrichen werden soll. Wilhelm Knöchel hat seine Sängerschar zu strenger Rhythmisierung, zu makelloser, sogar oft etwas übertriebener Aussprache erzogen, und er versteht es, die Intonation zur Hauptstütze feines Chorgebäudes zu machen. Auch vom Rheinischen Kammerchor ging Positives aus, wenn auch seine Leistungsfähigkeit nicht über die unteren Linien unserer gewohnten Formen hinausragte.
3m Metropolfheater ist sommerlich„ Die Bajabere" in den Spielplan aufgenommen. Die Operette Emerich Kalmans holt ihre Schlager hier so aus dem Reich indischer Klänge wie" Die Chardasfürstin" aus Ungarn . Aber die indische Melodie ist abgebrauchter, weniger wirksam; und so müssen ein paar österreichische Walzer und deutsche Couplets, längst in Berlin eingebürgert, den nötigen Operettenschwung bringen. Else Koch hann ist eine gut istenmacher aber von seiner Unwiderstehlichkeit so durch gewachsene, von ihrer Rolle ganz erfüllte Bajadere. Artur mehr Kultur wünschen muß. Heinz Rohleder, Heinz Ludwig, drungen, daß man seinem Spiel größere Einfachheit, seiner Stimme Else Müller vor allem waren die lustigen Elemente des Stücks. Es zeigte sich allerdings, daß heute schon einige Anstrengung dazu gehört, die gleichen Wiße, die vor Jahren gefielen, noch wirksam herauszupfeffern. Ein gut einstudiertes Orchester folgte dem inten fiven Kapellmeister Walter Goebel mit Nachdruck und Anmut. Der jugendliche Dirigent sollte sich zweierlei abgewöhnen: erstens das Missingen und Schnabelaufreißen und zweitens das gelang= meilte Hineinguden ins Bublifum, wenn er gerade nichts zu tun des Abends hatte aber Goebel, der die hübsche Bajadere", Partitur hat. Wie leicht stedt solche Langeweile an! Am guten Gelingen in den Bingeripigen hat, nicht den legten Anteil, 9. S.
sprache des Borsitzenden, von Reuter München, tam besonders die Notwendigkeit eines gesetzlichen Schutzes der Naturschutzbestrebungen und einer Bertiefung der Erkenntnis von den Aufgaben des
#
Naturschutzes in weiten Kreisen der Bevölkerung zum Ausdruck. für die Reichs- und Staatsregierung Staatssekretär Dr. Lammers. Er führte aus: Die preußische Staatsregierung, die die fulturelle Bedeutung des Naturschutzes durchaus bejahe, sei von der Notwendigkeit einer geseglichen Ordnung überzeugt. Ein Naturschutzgesetz werde dem Landtag demnächst zugehen. In einem Vortrag" Wachstum und Wert" führte Ministerialrat Dr. Schnig ler- Berlin aus: Das Gesetz werde vornehmlich auf die Erhaltung also auf den Schutz von Naturdenkmälern, von feltenen oder gefährdeten Tier- und Pflanzenarten. Starre Berbote werde das Gesetz vermeiden müssen. Der Schuz müsse beweglich gehalten merden und einen Ausgleich der Intereffen ermöglichen. Erziehung führen, daß die Opfer, die im Interesse des Naturschußes nötig ſeien, des Volkes und insbesondere der Jugend müßten allmählich dazu freiwillig gebracht würden.
Die erste Hochstraße. Diese wird in furzer Zeit in New York gebaut merden. Sie läuft in 6 Meter Höhe über das Gebiet von Avenue 72 und der Kanalstraße, hat eine Länge von 6500 Meter und wird 20 Meter breit. Sie dient zur Behebung der Berstopfung des Verkehrszentrums von Manhattan und wird nahe am Ufer des Hudson hinführen. Die Straße wird stündlich 1000 Wagen auf= nehmen, die an den beiden Rändern im Schnelltempo fahren und außerdem noch etwa 500 stündlich, die als Lastautos in der Mitte langsamer fahren. Dies soll aber nur ein Anfang sein, denn die 8- Millionen- Stadt braucht ein ganzes System solcher Hochstraßen, um ihren Verkehr nur einmal auf den der Stadt Berlin mit ihren 4 Millionen zu senken.
7. August eröffnet. Sie zeigt zum erstenmal in der Hauptsache la ftit Die neunte Ausstellung der Deutschen Kunstgemeinschaft wird am aller Art, deren Zusammenstellung die Künstlervereinigung Berliner Bild. bauer" übernommen hat. Die Reihe der landschaftlichen Sonderausstellungen wird durch eine Kollektion ella- lothringischer Künstler fortgesetzt. Die Ausstellung ist bis zum 11. September täglich von 9-19, Sonntags von 10-15
geöffnet.
erläutert
einige erreiche anzunen erfaren und inter night nur bie Das Museum für angewandte Geologie( Berlin , Invalidenftr. 44) bat Brauntoblentagebaus aufgestellt worden. Lagerungsverhältnisse der Brauntoble, sondern auch die Abbaumetbode. stellung gelangt. Weiter sind zwei den Steinkohlenabbau betreffende Gemälde zur Aus
Der 5. Infernationale Kongreß für Vererbungswissenschaft wird vom 1. bis 17. September in Berlin in der Universität stattfinden. Die Er öffnungsfibung findet im großen Sigungsfaal des ehemaligen Herrenhauses statt, wo Prof. von Wettstein, Wien , einen Vortrag über das Broblem der Evolution halten wird. Außer den allgemeinen Vorträgen sind bereits über 140 Vorträge für die einzelnen Abteilungen angemeldet.
Lehmbruds Plaflit wird wieder aufgestellt. Die Duisburger Stadt verordnetenversammlung gab in ihrer Sigung ihrer Entrüstung über die Zerstörung der Lehmbrucichen Plastit niende Ausbrud und beschloß gegen die Stimmen des Zentrums, die Plastit an derselben Stelle wieder aufzustellen