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Zur Verfassungsfeier.
Ein Aufruf des Reichsbanners.
Der Gau Brandenburg des Reichsbanners Schwarz Rot- Gold veröffentlicht zur Verfassungsfeier folgenden Aufruf: ,, Die Verfassung ist das oberste Gesetz, das den Rahmen gibt für jede Regelung sowohl unseres Gemeinschaftslebens als auch der Pflichten und Rechte des einzelnen. Darum wollen wir die Verfassung achten!
Nicht Fürsten und Könige haben diese Verfassung ,, ihrem" Volke gegeben, sondern zum ersten Male in der deutschen Geschichte hat mit dem Weimarer Berfassungswert das deutsche Bolt, einig in feinen Stämmen, sich die Verfassung gegeben. Aus eigenem Antrieb, nach eigenen Beschlüssen, nach dem Willen des Volkes. Darum wollen wir die Verfassung feiern!
Die Weimarer Verfassung legt die Macht über und im Staat allein in die Hände des Volkes; sie setzt an die Stelle des Obrigkeitsstaates den Volks staat, die demokratische Republik; sie begründet in sich den Schutz der Arbeitnehmer; sie gibt den Frauen in einem Maße wie sonst in keinem anderen Staat der Welt die volle staatsbürgerliche Gleichberechtigung. Darum wollen wir die Verfassung schüben!
Den Schutz der Weimarer Verfassung und der Republik hat sich das Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold zur Aufgabe gestellt. Zentrum, Demokraten und Sozialdemokraten treten in seinen Reihen gemeinsam für die Erfüllung der Weimarer Berfassung ein. Noch ist nicht alles Wirklichkeit geworden, was die Verfassung ver heißt. Darum müssen wir rüsten für den Wahlkampf, der im nächsten Jahre die wichtige Entscheidung bringen soll. Der Sieg wird nur unser sein, wenn wir zusammenstehen und schon jetzt mit der Arbeit beginnen. Vorkämpfer wird das Reichsbanner sein. Darum helft uns und werdet aktives oder passives Mitglied des Reichsbanners Schwarz- Rot- Gold!"
Die Zusammenstöße zwischen polttischen Gegnern haben vielfach dadurch eine gefährliche Form angenommen und recht bedauerliche Folgen gezeitigt, daß beim Angriff oder bei der Verteidigung Schußwaffen benutzt worden sind. Wenn auch in diesem Falle die Träger der Waffen häufig nicht im Besize eines Waffenscheines und demgemäß auch nicht befugt waren, eine Schußwaffe zu führen, so weist der Minister doch auch bei dieser Gelegenheit nochmals darauf hin, daß bei der Prüfung der Voraussetzungen für die Erteilung von Waffenscheinen vornehmlich an Mitglieder politischer Organisationen besondere Sorgfalt geübt werden muß.
Rückgang der Unterstützungsempfänger.
Um 16,2 Proz. im Juli.
In der zweiten Julihälfte ist die Zahl der männlichen Hauptunterstühungsempfänger von 388 000 auf 358 000 zurüdgegangen, die der weiblichen von 104 000 auf 95 000, die Gesamtzahl von 492 000 auf 453 000, also rund 39 000 gleich 8 Proz. Die Zahl der Zuschlagsempfänger( unterstützungsberechtigte Familienangehörige) hat sich im gleichen Zeitraum von 544 000 auf 503 000 vermindert.
Der Gesamtrückgang in der Zahl der Hauptunterstützungsempfänger im Monat Juli beträgt rund 88 000 gleich 16,2 Pro3. Ueber die rijenfürsorge, deren Statistit zur Beurteilung der wirtschaftlichen Gesamtlage unentbehrlich ist, liegt eine neue Zahl noch nicht vor.
Agrarische Verleumdungskampagne.
Reinfall des Reichslandbundes.
Der Schutz der Versammlungsteilnehmer. So bringt es der Reichslandbund fertig, seinen Mitgliedern
Gegen das Reichsschulgeset.
Die Stadt Frankfurt a. M. für die Simultanschule. Frankfurt a. M., 10. Auguft.
Der Widerstand wachsender Volksfreise gegen das Reichsschuls gefeß findet eine treffliche Beleuchtung durch Eingaben, die die Stadt Frankfurt a. M. an die Reichsregierung, an den Reichs tag und den Reichsrat gerichtet hat. Das Reichsschulgesetz sieht be| fanntlich eine gewisse Schonfrist für die Simultanschulen in Baden , Hessen und dem Herzogtum Nassau vor. Nach dieser Schon frist sollen die Simultanschulen auch in Süd- Westdeutschland ver schwinden. Daraufhin hat der Magistrat von Frankfurt a. M. in den erwähnten Eingaben zum Ausdruck gebracht, daß auch die Stadt Frankfurt a. M. ein Anrecht darauf habe, besonders berück fichtigt zu werden. Auch in Frankfurt , so heißt es in der Eingabe, bestehe seit Jahrzehnten in weitaus überwiegendem Umfange die nach Bekenntnissen nicht getrennte Volksschule, die sich auch hier im Dienste des konfessionellen Friedens aufs beste bewährt habe. Der Magistrat erhebe Anspruch darauf, daß der Fortbestand dieser nach Bekenntnissen nicht getrennten Volksschule auch in Frank furt a. M. ausreichend gesichert werde.
Preußen und das Reichsschulgeset.
Das preußische Kultusministerium beabsichtigte, nach der Beröffentlichung des Reichsschulgesetzes durch die Bürgerblockregierung einen Protest über die ganze Art des Zustandekommens dieses Gesetzes an den Reichsminister des Innern zu übermitteln. Dieser Protest wurde dann aber aus bestimmten Gründen unterlassen. Statt dessen ist man gegenwärtig im preußischen Kultusministerium bei der Ausarbeitung einer Denkschrift, in der die Bedenken der preußischen Regierung gegen den jezigen Reichsschulgesetzentwurf zum Ausdruck kommen sollen. Mit der Fertigstellung der Denkschrift ist von dem preußischen Kultusminister der sozialdemokratische Ministerialrat Walter Lande beauftragt worden.
Saarbrüden, 10. August. Die Regierungskommission hat die kommunistische Arbeiter zeitung" für einen Monat verboten, weil das Blatt den Präsidenten der Regierungskommission wegen seiner Amtsführung beschimpft habe.
Den Großagrariern liegt ihre Blamage, die sie sich bei ihrer Hetze gegen den Staatssekretär im preußischen Landwirtschaftsministerium, Krüger- Lüneburg , geholt haben, arg im Magen. Daher ist ihnen jetzt die Verleumdung gerade gut genug, um dem neuen sozialdemokratischen Staatssekretär am Zeuge zu flicken. die völlig falschen und längst richtiggestellten Ausführungen des mit Abordnungen von Demonstranten wird nicht geredet. Ein Erlaß des preußischen Innenministers. völkischen Reichstagsabgeordneten Weidenhöfer, mit denen Es hat sich in der letzten Zeit aus Anlaß öffentlicher Beran- dieser am 9. Juli unter dem Schutz der Immunität den Regierungsftaltungen politischer Organisationen wiederholt gezeigt, daß präsidenten Krüger angriff, noch einmal aufzutischen: auswärtige Teilnehmer, die sich auf Kraftwagen oder Fahrrädern Weidenhöfer hat behauptet, Regierungspräsident Krüger habe zum Versammlungsort begaben, bereits beim Abmarsch wie auch es abgelehnt, fleinen Leuten in der Gemeinde Brelch auf ihren nachher beim Rüdmarsch angegriffen und törperlich miß- Antrag forftfistalisches Moorland zur Kultivierung zu verkaufen. In einer öffentlichen Erflärung stellt die Regierungsfommission handelt worden sind. Diese bedauerlichen Ausschreitungen, so Weidenhöfer schloß daraus, daß der Regierungspräsident dem Siedführt der preußische Innenminister in einem an alle Polizeibehörden lungsbedürfnis der kleinen Leute nicht freundlich gegenüberstehe. fest, daß gelegentlich der Bergarbeitertundgebung am Montag in Saarbrücken mit teiner Deputation irgendwelcher gerichteten Runderlag áus, haben regelmäßig dort eingesetzt oder 28eibenhöfer hat aber die Hauptsache vergeffen. Richtung verhandelt worden sei. Der Polizeidirektor, der Der Verkauf wurde abgelehnt, weil diese Moorfläche mitten im mit den Demonstranten verhandelte, habe lediglich den Auftrag fistalischen Wald liegt und der Forstfiskus hier so wenig wie an anderen Stellen die Einheitlichkeit seines Besizes durch Abgabe der gehabt, ihnen mitzuteilen, daß die Regierungskommission bzw. der artiger fleiner Teilstücke zerstören fann. Gleichzeitig aber hat Re- Präsident unter dem Druck der Demonstranten teine Depu gierungspräsident Krüger beim Landwirtschaftsminister die Ertation empfange und daß der Antrag auf Festsetzung des Zeitlaubnis erwirkt, daß der Forstfiskus felbst diese Moorfläche kultiviert Dudweiler sind die unter kommunistischem Einfluß stehenden punktes einer Rücksprache schriftlich gestellt werden soll. In und sie seinen Forstarbeitern fleinen Leuten verGemeindearbeiter zum Protest gegen das Vorgehen der pachtet. Damit kann dem Bedürfnis nach Grünland Genüge gefchehen, zugleich aber sind die berechtigten Interessen der staatlichen Forstverwaltung gewahrt. Mit der Durchführung der Kultivierung ist in fürzester Zeit zu rechnen.
einen besonders ernsten Umfang angenommen, wo Polizei, die infolge ihrer zahlenmäßigen Beschränkung nicht überall gleichzeitig sein tann, gerade nicht zugegen war.
Der preußische Innenminister sieht sich deshalb nach den geschilderten Borgängen veranlaßt, nachdrücklichst darauf hinzuweisen, daß das verfassungsmäßige Recht jedes Staatsbürgers auf freie Meinungsäußerung und Versammlungsfreiheit den ungehinderten An- und Abmarsch einschließt, und dieser daher gleichfalls mit allen zur Verfügung stehenden polizeilichen Mitteln zu gewährleisten ist. Besonders bei Beranstaltungen größeren Umfanges, zu denen auswärtige Teilnehmer in größerer Zahl zu erwarten find, werden die zuständigen Behörden daher rechtzeitig auch dafür Sorge zu tragen haben, daß die An- und Abmarschstraßen auch in weiterer Umgebung des Veranstaltungsortes polizeilich so gesichert werden, daß Belästigungen und Ueberfälle auf die an- und abrückenden Versammlungsteilnehmer durch politische Gegner in möglichst weitem Maße vorgebeugt ist. Dabei wird es sich in der Regel empfehlen, Landjäger- und Schutzpolizeiposten besonders in solchen von der Durchfahrt berührten Ortschaften einzurichten, in denen vorwiegend politische Gegner der Veranstaltungsteilnehmer wohnen oder sich aufzuhalten pflegen. Diese Sicherungsmaßnahmen haben sich selbstverständlich auch gegen Ausschreitungen der durchfahrenden Verfammlungsteilnehmer selbst zu richten.
Volkswille und Gottesgnadentum
Betrachtung zum Verfassungstag Bon Paul Gutmann.
In seiner gerade heut so überaus zeitgemäßen Abhandlung: Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht" schreibt Kant :„ Die Natur hat gewollt, daß der Mensch alles, was über die mechanische Anordnung seines tierischen Daseins geht, gänzlich aus sich selbst herausbringe und feiner anderen Glückselig feit oder Vollkommenheit teilhaftig werde, als die er sich selbst, frei von Instinkt, durch eigene Vernunft verschafft hat." Er stellt an die Spitze des staatlichen Lebens die Vernunft. Diese aus der großen Französischen Revolution stammende Idee ist das Gegenteil dessen, was die Romantiker aller Richtungen, die Monarchisten oder die Faschisten wollen, wovon in edlerer Absicht ein Novalis phantasiert hat und was in plumper Roheit heut wieder laut verfündet wird: das Gottesgnadentum eines einzelnen.
Unsere Zeit ist eine Beriode von geradezu phantastischer Gegen fätzlichkeit. Auf der einen Seite liest man begeistert die Berichte über einen neuen Rekord im Transozeanflug, auf der anderen schwelgt man in einem mittelalterlichen Mystizismus, der sich zum wirklichen Mittelalter verhält wie eine Berliner Kitschnachahmung, etwa die Kaiser- Wilhelm- Gedächtniskirche , zu den Domen Don Ravenna oder Aachen . Der englische Romanschriftsteller Wells hat es als das Unglück Europas bezeichnet, daß neben dem Geist der modernen Verkehrsmittel noch immer der Geist der alten Posttutschen und Zollschranken lebendig ist. Wer von Lissabon nach Moskau reist, hat sechs Paßvisa nötig, von New York nach San Franzisko, auf der Fahrt quer durch einen großen Erdteil, nicht ein einziges. Aber die geistigen Beschränktheiten aller Art sind noch viel umfaffender. Da berufen sich die Oberlehrer auf Homer , den Dichter eines halbbarbarischen Zeitalters, mit dem Ausspruch:„ Einer foll König sein." Da leben die Studenten und Professoren in den Formen des Landsknechts- und Vagantenwesens. Da schwärmen die Backfische beiderlei Geschlechts von Rüstungen und Turnieren, von Ritterlichkeit und hoher Minne. Während die Mädchen und Frauen halbbekleidet in Negertänzen zappeln, feiern sie in Seelenergüssen die Wartburg und die heilige Elisabeth. Der Jüngling, der sich an Motorradreforden begeistert, gelobt dem Großkomtur feiner Ballei recenhafte Blutstreue. Die Gespenster der Vergangenheit fahren in D- 3ügen, in Chryslerwagen und hocken auf den Antennen der Radiostationen. Ihr Ideal eines Königs hat den Modergeruch einer hundertjährigen Maskengarderobe. Alles ist unecht, Pitschig und geschmacklos, vernunftwidrig wie alles Mumien hafte, das Leben vortäuschen soll.
3wei Welten offenbaren sich in folgenden Sätzen:„ Die Staatsgewalt geht vom Volfe aus" und" Wir Soundso, König von Gottes gnaden". Ist es nötig, am Gedenktage der Weimarer Berfassung den armseligen Blunder dieses davongelaufenen Gottesgnadentums
Dieser Sachverhalt ist Weidenhöfer bereits im März 1926 vom Regierungspräsidenten schriftlich mitgeteilt worden. Auch dem Reichslandbund hat der Landwirtschaftsminister davon Mita teilung gemacht, daß die Kultivierung vom Fistus beabsichtigt sei. rozdem geht die Verleumdungskampagne weiter. Man sieht daraus wieder einmal, wie wenig die völkischen Er neuerer Deutschlands und der Reichslandbund bei ihrem Rampf gegen sozialdemokratische Verwaltungsbeamte die Wahrheit achten.
3mmer langsam voran mit der Amnestie. Wie von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, hat das Reichsjuftizministerium anläßlich des bevorstehenden achtzigsten Geburtstages des Reichs präsidenten bisher feine Begnadigungsvorschläge eingereicht.
noch einmal zu beleuchten? Gewiß, auch die Republit hat Fehler wie alle menschlichen Einrichtungen. Das Verbrechen an Sacco und Vanzetti schändet den Namen der Republik . Aber sind nicht die Republikaner dazu da, vorhandene Mängel zu beseitigen, dem mißhandelten Recht Geltung zu verschaffen, Berbrechen der Gesell Schaft zu fühnen? Es zeugt von erbärmlicher Knechtsgesinnung, beiseite zu stehen und die Verfassung, an der man selbst die Verantwortung trägt, zu lästern. Wenn eine Nation fein Rechtsgefühl mehr hat, fo mag fie von einem gekrönten oder ungekrönten Tyrannen beherrscht werden. Sie verdient nichts besseres.
Polizei und Gendarmerie am Montag in den Ausstand gea Polizei und Gendarmerie am Montag in den Aus stand gea
treten.
Ungetreuer kommunistischer Abgeordneter.
Unterschlagung städtischer Lohngelder.
Karlsruhe , 10. August.( Eigenbericht.). Einen üblen Streich vollführte der kommunistische Stadtver
ordnete Oskar Müllerthon in Waldshut a. Rh. Müllerthön ist Bauunternehmer und war mit Erdarbeiten zu einem Neubau des städtischen Krankenhauses beauftragt. Ende der vergangenen Woche ist er plöglich mit den ihm ausgehändigten und für die ihm
unferstellten Arbeiter bestimmten Lohngeldern unter Zurücklaffung großer Schulden verschwunden. Die Stadt ist durch Bürgschaft gedeckt und erleidet durch den Betrug dieses tommunistischen Gemeindevertreters feinen Verlust, Den Schaden haben einzig und allein die Arbeiter!
| prachtvollen Möbel und anderen Ausstattungsstücke des 18. Jahr hunderts einen ganz schlichten Rahmen schuf. 3wanglos schließt sich das sogenannte Porzellanquartier an, in dem man die Entwicklung der Meißner Manufaktur überblicken fann und einzelne hervorfallen neben schönen französischen Rokokoſtücken Meisterwerke aus Gesell- ragende, zum Teil einzigartige Stücke findet. Unter den Möbein der Werkstatt David Höntgens auf. Der prachtvollen Einrichtung der eigentlichen Salons entspricht der reiche Schmuck der Flucht von Räumen, die den Charakter des Jagdschlosses betonen und seltene Jagdtrophäen, Sautöpfe, mächtige Geweihe ufw, enthalten. Eine reizende Sehenswürdigkeit für sich ist das Fasanenschlößchen, ein grund dieses interessanten neuen Museums bildet der berühmte Meisterstück der Ausstattungskunst vom Ausgang des Rokoko, dessen spielerische Gartenanlagen von Fajanen belebt werden. Den Hinter Wildpark.
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die Zivilisation, der äußere Zustand einer bürgerlichen Verfassung, Darum jagt Rant in seiner oben erwähnten Abhandlung, daß allein nichts nüßt. Wir sind zivilisiert bis zum Ueberlästigen. viel... Solange aber Staaten alle ihre Kräfte auf ihre eiteln und Aber uns für schon moralisiert zu halten, daran fehlt noch sehr gewaltsamen Erweiterungsabsichten verwenden und so die langfame Bemühung der inneren Bildung der Denkungsart ihrer Bürger unaufhörlich hemmen, ihnen selbst auch alle Unterstützung in dieser Alles Gute aber, das nicht auf moralisch- gute Gesinnung gepfropft ist, ist Absicht entziehen, ist nichts von dieser Art zu erwarten. nichts als lauter Schein und schimmerndes Elend." Unsere Aufgabe ist daher, nicht zufrieden zu sein, weil wir einen oder viele Fürsten los find, sondern die Republik aufzubauen, wie wir sie haben wollen. Die Republik ist nichts ohne die wertvollen Republikaner, das mögen die feigen Duckmäuser sich gesagt sein lassen. Sie kann sich der Vollkommenheit nähern, wenn zielbewußte und auf Gerechtigkeit hinſtrebende Republikaner an ihr ehrliche Arbeit
verrichten.
Ein Museum für angewandte Geologie. Die Preußische Geolo= gische Landesanstalt in Berlin hat in ihrem Lichthof ein Museum für angewandte Geologie eingerichtet, welches allmählich seiner Bollendung entgegengeht. Der große glasüberdachte Raum mit seiner Lichtfülle gibt der Ausstellung einen ansprechenden Rahmen. In den unter den Bogengängen eingerichteten Seitennischen kommen die Erze und nichtmteallischen Mineralien, die brennbaren Stoffe und die Salze nach ihrer Entstehung und Verbreitung, Gewinnung und Verarbeitung zur Darstellung, während in dem Mittelraum die Beziehungen der Geologie zur Technologie, zum Bauwesen, zur Landwirtschaft, Siedlung und Hydrologie, sowie die Methoden der geologischen Landesdurchforschung und des geologischen Unterrichts gezeigt werden.
Das Museum soll also die Beziehungen der geologischen Wiffen. schaft und Forschung zum werftätigen Leben und die Abhängigkeit menschlicher Kultur von den Bodenschäzen der Erde darstellen.
Schloß Morihburg als Museum. Zu den verschiedenen Schloß museen, die in den letzten Jahren eingerichtet wurden, tritt jetzt ein neues in dem alten Jagdschloß Moritzburg bei Dresden , über das H als Sommeraufenthalt den Mitgliedern des wettinischen Hauses dient, Huth im„ Kunstwanderer" berichtet. Da die Morisburg zugleid) mußte bei der Einrichtung Wohnung und Museum verbunden werden. Diese schwierige Aufgabe ist dem Direktor Dr. Henseler geglückt, in dem er eine Einrichtung nach Kulturepochen vornahm und für die
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Zur Förderung des Sprechchorwesens veranstaltet der Reich sa ausschuß für sozialistische Bildungsarbeit in der Beit vom 18. bis 24. September einen Kursus für Sprechchorleiter mit folgendem Programm: 1. Sprachliche Behandlung und Sprechen von einfachen, zum Chorvortrag geeigneten Gedichten. 2. Sprach liche Komposition und Aufbau der Chordichtung. 3. Bewegung als Verstärkung des chorischen Ausdrucks. 4. Die szenische Darstellung im dramatischen Chorwerk. 5. Das proletarische Festspiel( Musit Kursus findet in einem hierfür geeigneten Heim in Mitteldeutschland und Gesang, Sprech- und Bewegungschor als seine Teile). unter Leitung des Genossen Johannesson, des Leiters des Hamburger Sprech- und Bewegungschors, statt. Die Teilnehmer werden gegen einen geringen Tagesfaz im Heim untergebracht und
Der
verpflegt. Anfragen und Anmeldungen zur Teilnahme sind an den Reichsausschuß für sozialistische Bildungsarbeit, Berlin SW. 68,
Lindenstr. 3, zu richten.
Sacco und Banzetfi im Film. Noch ehe das Schicksal der beiden zum Tode verurteilten Italiener Sacco und Banzetti endgültig entschieden ist, wird bereits in Berlin ein Film in Angriff genommen, der die Taten der beiden Verurteilten und den Ausgang des sieben Jahre langen Prozesses gegen die beiden Anarchisten zum Vorwurf hat. Das Sowjettino in Moskau hat sich mit einer deutschen Firma in Berbindung gefeßt und telegraphisch die Herstellung dieses Films in Auftrag gegeben. Die Regie hat der bekannte russische Regisseur Budowkin übernommen, der den Film" Mutter" gedreht hat, und die Darstellerin der Mutter wird auch in dem neuen Wert eine tra< gende Rolle übernehmen.
Ein Riesenmeteor in Alaska . Eine Depesche aus Baldoz in Alaska meldet, daß man erst jetzt den Fall eines ungeheuren Meteors festgestellt hat, der sich wahrscheinlich schon im Januar ereignet hat. Der Meteor scheint die ganze Seite eines Berges heruntergeschlagen und einen Streifen von 300 bis 400 Fuß Breite auf eine Entfernung von mehr als 3 Kilometer mit sich fortgerissen zu haben, bevor er sich selbst in der Erde begrub. Große Felsstücke und Trümmer wurden nach einem 2½ Kilometer entfernten Tal geschleudert und andere bis zu einer Höhe von 1000 Fuß auf die andere Seite des Tals emporgeworfen.
theaters und bekannte deutsch - böhmliche Schriftsteller, ist in der Nähe von Hinrich Teweles, der ehemalige Direktor des Prager Penifeen Landes. der Stritit her und fehrte nach seinem Rüdtritt von der Theaterleitung Bien im Alter von 71 Jahren injolge Herzschlags gestorben. Er fam von zur Stritit zurüd.