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Nr. 376+44. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts

Durchleuchtung des Wirtschaftskörpers

Produktionsstatistik

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eine Forderung der wirtschaftlichen Vernunft.

Ansätze in Deutschland .

Das letzte Jahrfünft der wirtschaftlichen Entwicklung der Ver-| tigen und stillegen muß. So ist die Durchleuchtung des Wirtschafts­einigten Staaten von Amerika war bei fortdauerndem Hochstand der körpers ein erster Schritt in der Aufhebung der Anarchie des fapi. Geschäftstätigkeit von größeren Schwankungen so gut wie gänzlich talistischen warenmarktes. serschont. Diese Tatsache hat bekanntlich die Frage nach der Mög­Die technischen Schwierigkeiten lichkeit der konjunkturlosen" Wirtschaft aktuell gemacht. dieses Schrittes werden häufig überschätzt. Amerika verdankt seine Es wurde gefragt, ob nicht eine völlige Ausschaltung der gegenwärtige Produktionsstatistik einem energischen Ent Prisenhaften Schwanfungen der immer wiederkehrenden Arbeitschluß und der Tatkraft Hoovers und seines Stabes. Es han losigkeit möglich wäre. Die Antwort, auf die man sich allmählich delte sich nicht einmal so sehr darum, neve Zahlen zu finden, als immer mehr einigt, dürfte heute wohl lauten: eine vollständige darum, die bestehenden ans Licht zu bringen und richtig zu ver­Ausschaltung dieser Schwankungen durch eine fehlerlose Anpassung die Beobachtung wenigstens eines großen Prozentsatzes der Pro­werten: Verbände und einzelne Firmen wurden herangezogen, um der Wirtschaft an alle von außen her kommenden Störungen( Ernte- buktion einer jeden Industrie zu ermöglichen. Heute beruhen die ausfall, politische Ereignisse, technische Erfindungen usw.) sett einen 1500 Geschäftszahlen des Handelsamtes auf Nachrichten, die ihm von Grad non bewußter Regulierung voraus, der die kapitalisti- 49 amtlichen Stellen und von 160 Verbänden und sche Gesellschaft ihrem flassischen Bild- dem Bild des freien dem Bild des freien Privatfirmen zugehen. Marktes immer unähnlicher machen würde und der eher dem Sozialismus eigen ist. Freilich zeitigt unsere Uebergangsepoche, die Epoche, die Sombart als Spätfapitalismus bezeichnet hat, immer mehr die Zeichen dieser bewußten Regulierung. Solche bewußten Reaktionen auf Störungen des Wirtschaftslebens mit dem Ziel der Ausschaltung von Konjunkturschwanfungen fann allerdings u. a. die Geld und Kreditpolitik der Zentralnoten bant darstellen. Und es scheint, daß gerade auch die amerikanische Geld­politik diesen Grundsätzen folgt. Sie geht von einer genauen Be­obachtung der Konjunkturvorgänge aus, um jedem übermäßigen Aufschwung rechtzeitig zu bremsen, jeden übertriebenen Pessimismus durch geeignete Maßnahmen auf dem Geldmarkt auf sein berechtigtes Maß zurückzuführen. Eine solche Politik kann aber nur in sehr engen Grenzen wirken denn schließlich wird die Wirtschaft nicht von der Notenbant, sondern von den Unter­nehmern gemacht.

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Aber auch die Handlungen dieser einzelnen Unternehmer werden rationalisiert, d. h., von gefühlsmäßig tastenden zu bewußten und vernünftigen Handlungen gemacht, dadurch, daß der Wirtschafts­körper durch fortlaufende Statistik durchleuchtet wird. Die Zentralorgane der Wirtschaftspolitik das Handelsamt, die Zentral­leitung der Notenbankpolitik behalten alfo ihre statistischen Materialien nicht in den Schubladen der Bureaus, sondern geben fie, sobald sie verfügbar sind, der breiten Oeffentlichkeit bekannt. Dies geschieht in Amerika in einer Form, die an Uebersicht­lichkeit und praktischer Verwertbarkeit nichts zu wünschen übrig läßt. Der Stand der amerikanischen Konjunkturstatistik.

Monatlich erscheint der sogenannte Survey of Current Business"( laufender Bericht über die Geschäftslage). Er enthält für die wichtigsten Produktionszweige folgende Zahlen: Erzeu gung im abgelaufenen Monat, Verbrauch des betreffenden Broduktes in den wichtigsten Verarbeitungszweigen, feine Ber. Ladung auf Eisenbahnen, Ausnutzung der Leistungsfähigkeit der Anlagen, Vorräte in Fabriflagern und in den wichtigsten Bwischenstationen der Weiterverarbeitung, unerledigte Auf­träge am Monatsende, neue im Laufe des Monats eingegangene Aufträge, Preise. Um schneller ihren praktischen Zwed zu er­füllen, werden die Zahlen nicht bis zur Fertigstellung des Monats­heftes aufbewahrt", sondern die jeweils verfügbaren Zahlen werden schon früher in besonderen Wochenflugblättern an die Interessenten und an die Preffe verschickt. Sie umfassen einen großen Kreis von Waren: Wolle, Baumwolle und waren daraus, Seide, Kunstseide, Kleidungsstüce, Strickwaren, Jute, Pelze, Eisen und waren daraus, Automobile, Kupfer, andere Metalle und waren daraus, emaillierte Waren, elektrische Ausrüstungen, Kohle, Petro­leum, Häute, Leder und Lederwaren, Gummi und Gummiwaren, verschiedene Arten von Papier, Holz und Holzprodukte, Stein, Lon­und Glaswaren, Chemikalien und Dele, Getreide, Bieh, Fleisch und Milchprodukte, 3uder, Kaffee, Tabat, Häuser- und Straßenbau, Aus rüstung und Leistungen des Verkehrswesens, Geschäftstätigkeit der großen Waren- und Speisehäuser mit Filialbetrieb, Inseratenwesen, Bostwesen, Lebensversicherung, Banten , Börse, Löhne, Arbeitszeit, Arbeitsmarkt und Fluktuationen der Arbeiterschaft( Statistik der Einstellungen und Entlassungen) dies sind die wichtigsten Spalten der monatlichen Geschäftsübersicht. Der Geschäftsmann hat die Möglichkeit, sich nicht nur über die allgemeine Wirtschaftslage im Lande zu orientieren, was er an Hand der Arbeitslosigkeits-, Geld­markt- und Außenhandelszahlen zu erreichen imftande ist. Er ge= winnt außerdem Einblick in die besonderen Verhältnisse der ihm benachbarten Produktionsbranchen, über die Lage feiner Konkurrenten, Lieferanten( Erzeuger der Borprodukte) und Kunden( Weiterverarbeiter).

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Durch geschickte Auswahl der untersuchten Waren ist eine vielseitige Kontrolle der Zahlen ermöglicht. So fann man zum Beispiel über die Lage und Aus fichten der Automobilindustrie sich an Hand folgender Symptome unterrichten: Bau von Benzintants, Benzin Dorräte und verbrauch, Automobilreifen- Industrie, Zeitungsinserate über Automobilwesen und Automobilzubehör, Aufträge im Straßenbau, Reiseverkehr in den National­

parts.

Ebenso kann man sich über das Wohnungswesen aus folgenden Zahlen unterrichten: Berladungen, Vorräte und Aufträge in der Industrie der Toiletteneinrichtungen, Möbel produktion, Wohnungsbau hypotheken, Grundstücksverkäufe, Wohnungsannoncen, Bauverträge.

Selbstverständlich ist der Geschäftsmann dann vor Fehlgriffen, vor jedem Zuviel oder Zuwenig in seinen Dispositionen stärker gesichert als ein durchschnittlicher, Geschäftsmann in einem euro­ päischen Lande, der auf seine eigenen, meist engen Alltagserfahrungen und außerdem auf die mangelhafte und meistens spät erscheinende amtliche Statistit, auf die mit wenigen Ausnahmen noch sehr unvoll kommene Information feines eigenen Verbandes und vielleicht noch auf die allgemeinen Lageberichte feiner Bant angewiefen ist. Und auch die Handelspresse, der er sich bedient, ist schließlich auf die gleichen Quellen angewiesen.

Der privatwirtschaftliche Vorteil einer systematischen, umfassenden und fortlaufenden Statistit liegt auf der Hand: Die Reserven in Form von Lagervorräten und Don zufäglicher Maschinenausrüstung, die benötigt werden, um den zufälligen Spitzenanforderungen zu genügen, werden geringer, wenn man mit größerer Sicherheit die kommenden Aufträge ein­zuschätzen vermag. Der volkswirtschaftliche Vorteil stellt nun min­destens die Summe dieser privatwirtschaftlichen Vorteile, in Wirklich­feit aber noch viel mehr, dar. Durch vorsichtigere und sicherere Dispofitionen der einzelnen wird auch die allgemeine Welle des Auf­fchwungs ebenso wie die panische Welle des Niedergangs rechtzeitig gehemmt. Die gesamte Volkswirtschaft trägt, genau wie der ein­zelne, eine geringere Laft der Referven, menn sie nicht übergroße Maschinenanlagen, übergroße Menschenheere abwechselnd beschäf

Eine ähnliche Entwicklung wäre auch in Deutschland nicht un­möglich. Das Institut für Konjunkturforschung" ist schon in seiner heutigen Gestalt eine wichtige Etappe auf diesem Weg. Und sein Leiter, Professor Wagemann, spricht es im Borwort zum letzten Bierteljahrsheft des Instituts deutlich aus:

Bon besonderer Bedeutung ist es gewesen, daß eine große Anzahl öffentlicher Körperschaften und wirtschaft licher Verbände und auch private Firmen dem Institut wertvolles Forschungs- und Beobachtungsmaterial geliefert haben. Es ist zu wünschen, daß diese Mitarbeit dem Institut erhalten bleibt und weiter ausgebaut wird. Dann wird sich auch in Deutsch land eine Berbindung zwischen Konjunkturforschung und Wirt­schaftspragis entwideln lassen, wie sie in den Vereinigten Staaten von Amerika schon seit langem gepflegt wird.

Rüd­

Jedoch kann sich der heutige deutsche wirtschaftliche Infor­mationsdienst mit dem amerikanischen noch feineswegs vergleichen. Sogar die bestehenden amtlichen Statistiken werden nicht aus. reichend verwertet. So ist zum Beispiel die Statistik des Eisenbahngüterverkehrs nur in Form der allgemeinen agengestellungszahl periodisch veröffentlicht. schlüsse auf einzelne Branchen( mit Ausnahme der Kohle) ermöglichen sich aber für den gewöhnlichen Leser der amtlichen sta­tistischen Schriften erst nach Ablauf eines Jahres, und zwar ziemlich lange Zeit nach Jahresschluß. Damit geht ein wich­figes Beobachtungsmoment zur Erforschung einer Fachkonjunktur Deutschland verfügt, werden in der Hauptsache in Wirtschaft und verloren. Die übrigen wirtschaftlichen Statistiken, über die man in Statistit" amtlich veröffentlicht, jedoch in einer Form, die dem Pri vaten das Nachschlagen erschwert. Uebersichtlicher sind die Tabellen des Instituts für Konjunkturforschung doch erscheinen sie nur viermal im Jahr und verlieren dadurch einen großen Teil ihres praftischen Wertes.

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Der Mangel an einer deutschen Produktionsstatistik. Bor allem fehlen, mit wenigen Ausnahmen, die eigentlichen Produktionsstatistiten. Zahlen über Geldmarft und Arbeitslosigkeit( all diese Bahlen sind auch in den amerikanischen Börse, über Bantwesen und Reichsfinanzen, über Preise, Löhne und Monatsübersichten enthalten) reichen zu einer geschäftlichen Orientie­rung eines Spezialzweiges nicht aus, mögen sie auch für die Tätig feit eines Banfiers oder Wirtschaftspolitikers von unschäßbarem Wert sein: die Warenproduktion ist schließlich der wesentlichste zu beobachtende Vorgang. Hier gibt es aber für die deutsche Deffentlich­feit nur die( an sich recht vollständigen und in ihrem Aufbau be­friedigenden) durch gesetzliche Vorschriften verlangten Angaben der Montanindustrie. Der Inder des Textilproduktion, den die Vierteljahrshefte des Instituts für Konjunkturforschung geben und in dem die einzelnen Tertilbranchen durcheinander­geworfen sind, ist äußerst mangelhaft. Auch die Erhebungen über einzelne wenige Produktionszweige, die im Jahre 1925 nach dem Beispiel der Vorkriegszeit veranstaltet wurden, haben mehr gelegent­lichen Charakter. Vorläufig find wir über die Produktion von Woll­waren, Papier, Leder, Elektrizität, Automobilindustrie und Ber­arbeitung von Kohle und Del in dieser gelegentlichen, nicht perio­dischen und darum äußerst mangelhaften Weise informiert worden.

Schon durch einen besser funktionierenden Kontakt mit den Verbänden und Firmen, auf den der Leiter des Instituts für Konjunkturforschung hofft, fönnte manches besser werden; doch darf man sich nach der bisherigen Erfahrung leider nicht der Hoffnung hingeben, daß die Firmen und Verbände viel eigene Initiative äußern werden. Es scheint sogar, daß gerade von dieser Seite Bestrebungen im Gange sind, die von den Behörden und vom Reichstag geplanten Erweiterungen der deutschen Produktions­statistik zu hemmen. Der Reichstag, dessen volkswirtschaftlicher Ausschuß neuerdings wieder den Wunsch ausgesprochen hat, daß die deutsche Wirtschaftsstatistit ausgebaut werden soll, wird hier nach dem Rechten sehen müssen. Die freiwillige Beteiligung der Privaten an der Konjunkturstatistik soll möglichst gefördert werden und die Mittel, die zur geeigneten Verwertung dieses Materials nötig find, werden im volkswirtschaftlichen Interesse zu bewilligen sein. Wo aber das Prinzip der Freiwilligkeit nicht ausreicht, wird man gefeßlichen Auskunftszwang anwenden müssen. Eine in möglichst geringen Abständen wiederholte amtliche Be triebsstatistit, die das allgemeine Gerüst für die fortlaufenden Produktionsstatistiken gibt, ist bei uns, wie in Amerika , unent behrlich. Die Amerikaner haben den Zeitabstand zwischen zwei Betriebszählungen jetzt auf zwei Jahre herabgesetzt; die legten Zählungen haben 1919. 1921, 1923, 1925 stattgefunden, frei­lich unter Ausschaltung der Zwergbetriebe. Alle zehn Jahre soll außerdem eine vollständigere Betriebsstatistit durchgeführt werden. Bei diesem System braucht man nicht jedesmal aufs neue einen Stab zu organisieren und anzulernen, um ihn dann bis zur nächsten Zählung aufzulösen. Diese Rostenersparnis bei häufigeren Betriebszählungen dürfte auch bei uns nachdem zahlreiche Er­fahrungen aus der Betriebszählung von 1925 vorliegen zu be rücksichtigen sein. Wie man überhaupt bei den Fragen der Wirt schaftsstatistik von dem Grundsatz ausgehen muß, daß manche Er­sparnis einer Verschwendung, manche Mehrausgabe einer Ersparnis gleichkommt.

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Rekordeinnahmen der Reichspost.

Rationalisierungspläne.

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Donnerstag, 11. August 1927

bisher annehmen konnte, und übertrifft die Einnahmen der poran­gegangenen Jahre bei weitem. Gegenüber den entsprechenden Quartalen der Vorjahre betrugen die Einnahmen( in Millionen Mark): 1927 433,3

1924 382,9

1925 400,9

1926 388,1

Gegenüber dem Vorjahr beträgt die Einnahmesteigerung also 12 Proz. Auf ein ganzes Jahr umgerechnet, fonnte die Poſt alſo ohne Gebührenerhöhung mit einer Mehreinnahme gegenüber dem Vorjahr von rund 200 millionen Mart rechnen. Da und nur 207,7 millionen Mart im nächsten Jahr bringen soll, zeigt die Gebührenerhöhung nur 138,5 Millionen Mark in diesem Jahr fich deutlich, daß die Gebühren erhöhung überflüffig oder zum mindesten voreilig war. Freilich überstiegen die Ausgaben die Einnahmen um 22,5 Millionen Mart. Solange ersehen läßt, wieviel von den Ausgaben für werbende Zwecke und aber feine Aufgliederung der Ausgaben mitgeteilt wird, aus der sich wieviel für den laufenden Bedarf geleistet wurde, besagt diese Zahl Einnahmen und Ausgaben, so ergibt sich folgendes Bild: Die Ein­gar nichts. Berücksichtigt man die jahreszeitlichen Bedingungen von nahmen sind im Quartal April bis Juni, die Ausgaben int Halbjahr Oktober bis März besonders niedrig. Auf Grund der Einnahmen fann man mit einer Jahreseinnahme von rund 1920 Millionen Mark,

auf Grund der Ausgaben mit einer Jahresausgabe von höchstens 1850 Millionen Mart rechnen. Der Gewinn von 70 millionen Mart, der an das Reich abgeführt werden muß, würde also auch ohne Gebührenerhöhung zur Verfügung gestanden haben.

Gleichzeitig mit der Mitteilung ihrer Refordeinnahmen gibt die Post bekannt, daß sie ihre fämtlichen Betriebe unter dem Gesichts­punkte wirtschaftlicher Betriebsführung einer Durch­prüfung unterziehen wolle. Diese Ankündigung kommt überraschend, denn sie bedeutet praktisch abermals eine überflüssige Doppelarbeit. Bekanntlich soll auch der Sparkommissar den Boſtbetrieb unter dem gleichen Gesichtspunkt durchprüfen. Die Bost tommt dieser Ueberprüfung einer neutralen Stelle dadurch zuvor, daß fie fie selbst vornimmt. Wir können von solchen ,, Rationali­fierungsplänen", die darauf hinauslaufen, mit Hilfe der Postbureau­tratie die Arbeit des Sparkommissars zu vereiteln, nichts Gutes erwarten.

Steigender Güterverkehr.

In der Woche vom 24. Juli bis 30. Juli( sechs Arbeitstage) sind bei der Deutschen Reichsbahngesellschaft( Angaben in 1000 Stück) 911,4 Güterwagen gestellt worden gegen 789,3 in der eni­sprechenden Woche 1926 und 901,7 in der Vorwoche 1927. Für den Arbeitstag beträgt die durchschnittliche Wagengestellung 151,9 gegen 131,6 bzw. 150,3. Es wurden in je 1000 Wagen gestellt:

Woche

wöchentlich

durchschnittlich pro Arbeitstag

29. 5. 4. 6.

1927 907,0

1926

1927

1926

721,7

151,2

120,3

5. 6.- 11. 6.

746,6

762,7

149,3

127,1

12. 6.- 18. 6.

864,6

763,8

144,1

127,3

19. 6.- 25. 6.

902,6

761,5

150,4

126,9

26. 6. 2. 7.

886,1

743,1

147,7

128,8

3. 79. 7.

894,6

758,5

149,1

126,4

902,4

774,8

150,4

129,1

901,7

780,7

150,3

130,1

131,6

10. 7.- 16. 7. 17. 7.- 23. 7. 24. 7.- 30. 7. 911,4

789.3151,9

Juliwoche, die seit Ende Mai Höchstziffern ausweist, spricht dafür, Die erfreuliche Steigerung des Güterverkehrs in der letzten daß in der bestehenden Konjunktur bisher noch keine Abschwächung eingetreten ist.

Entlaffung der Reichsbant. Der Bochenausweis der Reichs. bant vom 6. August zeigt gegen die Vorwoche eine gewisse Ent laftung. Die gesamte Kapitalanlage der Reichsbank in Wechseln, Schecks, Lombards und Effekten hat um 189 Millionen auf 2479 Millionen abgenommen. Davon der Bestand an Wechseln und Schecks um 154,8 auf 2357,3 Millionen, der an Lombards um 34,1 auf 29,5 Millionen Mark. Dagegen hat sich die Anlage in Effetten mit 92,3 Millionen Mart taum verändert. Von den im Umlauf befindlichen Reichs banknoten und Rentenbank­scheinen sind zusammen 185 Millionen Mark in die Kassen der Reichsbank zurüdgeflossen. Der Umlauf an Reichsbank­noten ist um 158,5 auf 3769,7 millionen und der an Rentenbank. scheinen um 27,4 auf 980,8 millionen Marf zurückgegangen. Die Goldbestände weisen einen geringen Zuwachs( um 4.1 Mil­lionen auf 1805,1 Mill.) auf, während die deckungsfähigen Devi fen um 11,9 auf 191 Millionen Mart anwuchsen. Hierdurch und durch die Berringerung des Notenumlaufs verbessert sich die Dedung der Banknoten durch Gold allein von 45.8 auf 47,9 Proz. und die Deckung durch Gold und deckungsfähige Devisen von 50,4 auf 53 Proz.

stattfindenden Handelsvertragsverhandlungen zwischen Deutschland Der Außenhandel der Tschechoslowakei . Angesichts der zurzeit polnischen Handelsfrieg am ehesten betroffene schlesische Wirt­und der Tschechoslowakei , an denen besonders die vom deutsch­schaft interessiert ist, sind die Außenhandelsergebnisse der Tschecho­flowakei von besonderem Interesse. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, betrug der Wert der Einfuhr nach der Tschechoslowakei in den ersten sieben Monaten dieses Jahres 8,8 milliarden Kronen

( 8 Kronen

1 Mark), die Ausfuhr 10,2 milliarden Kronen. Danach ist die tschechische Handelsbilanz in dieser Periode mit 1,3 Milliarden Kronen aktiv. Deutschland mit fast 20 Pro 3., an der Ausfuhr mit fast An der Einfuhr nach der Tschechoslowakei war 27 Broz. beteiligt. Diese Ziffern zeugen von der engen, wirtschaft­lichen Berflechtung der beiden Nachbarstaaten.

russischen Naphthasyndifats, Solo wjew, fürzlich ausführte, konnte Wer fauft russisches Petroleum? Wie der Borsigende des im letzten Jahre der Abnehmerkreis für russisches Betroleum in Europa und im Orient ständig erweitert werden. In Frankreich Deutschland und Italien faufen sowohl Regierungen wie staatlice Organisationen das Sowjetnaphtha. Nach dem Abbruch der Be­Lieferungsvertrag mit dem französischen Marineministerium ab­ziehungen mit England fonnte das russische Naphthasyndikat einen schließen. Zurzeit sind mit deutschen und französischen Firmen Ber­handlungen wegen Gründung gemischter Gefellschaften und Beteiligung ausländischen Kapitals am Handel mit Sowjet­naphtha im Gange. Außerdem stehen noch Berträge mit den ameri­fanischen Standard Del und Bacuum Del Konzernen vor dem Ab­fchluß, die feit einigen Jahren Sowjetnaphtha im Orient vertreiben. Solowjem erklärte, daß das Naphthasyndikat auch mit einigen von den Welterdölfonzernen unabhängigen Firmen Beziehungen an­gefnüpft habe. Diefe Firmen verfügen zwar über feine eigene Naphthavorkommen, jedoch befizen fie einen guten Bertaufs­apparat und die erforderlichen Installationen. Das Naphtha­syndikat jei am Weiterbestehen dieser unabhängigen Firmen stort interessiert und sei gern bereit, diese Firmen zu unterſtüken. Da jedoch die Anzahl dieser Firmen immer geringer werde, so müſſe das Naphthasyndikat daran gehen, entsprechende Flächen für den Bau eigener Installationen in einer Reihe von Ländern Frankreich

Die günstige Finanzlage der Reichs post wird jegt von neuem von ihr felbft bestätigt. Ihre Einnahmen betrugen in den brei Monaten April bis Juni dieses Jahres 433,3 Millionen Mart. Dieses Ergebnis ist ganz wesentlich günstiger, als man nach den pessimistischen Ankündigungen des Reichspoſtministers Schägel ermerben. Gegenwärtig werde hierüber in Deutschland und

zu