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poltam eft

Feinde des Reichsknappschaftsgesetzes Wirtschaft

Lambach und Leopold Arm in Arm.

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Das Reichsknappschaftsgesetz ist den Grubenherren, vor ailem den mitteldeutschen Braunkohlenunternehmern, ein Dorn im Auge. Ihr Ueberrumpelungsvorstoß im Reichstag furz vor den Ferien scheiterte zwar dank der Wachsamteit der sozial­demokratischen Reichstagsfrattion der Antrag der deutschnationalen Abgeordneten Leopold und Lambach auf Aenderung des Reichsknappschaftsgefeßes wurde von der Tages= ordnung abgesetzt, aber die Herrschaften lassen nicht locker. Ihr Antrag, wonach es den faufmännischen Angestellten im Bergbau freigestellt werden soll, zwischen der Versicherung in der Angestelltenpensionskasse der Reichsknappschaft oder der Reichsver­ficherungsanstalt für Angestellte zu wählen, was praktisch auf eine Entlastung der Arbeitgeber von der Beitrags= zahlung und auf eine

Sprengung der Angestelltenpensionskaffe hinausläuft, wird im Herbst bestimmt wieder im Reichstag   auf­tauchen. In der Zwischenzeit wird draußen im Lande mit verloge nen Redensarten für diesen Antrag Stimmung gemacht. So wird zurzeit im mitteldeutschen Braunkohlenbergbau ein Flugblatt Aenderung des Reichsknappschaftsgefeges" verbreitet, mit welchem man Angestellte und Arbeiter, kaufmännische und technische Angestellte gegeneinander aufzuhezen versucht.

In dem Flugblatt wird behauptet, daß die Löhne und Ge­hälter im Braunkohlenbergbau im letzten Jahre vielfach ge= ftiegen seien. Dabei ist es Tatsache, daß im November 1926 nur eine winzige Lohn- und Gehaltserhöhung eingetreten ist und trog guter Gewinne die Grubenbesiger jede weitere Erhöhung ver­weigert haben. Der vor einigen Wochen gefällte Schiedsspruch, der eine Lohnsteigerung von nur 3 Proz. vorsah, ist auf Betreiben der Unternehmer nicht für verbindlich erklärt worden. Und dann spricht man von vielfacher Lohn- und Gehaltssteigerung! Die schon wiederholt widerlegte Behauptung, daß die Löhne der Braunkohlenarbeiter und Angestellten die knappschaftlichen Leistungen des reicheren Steinkohlenbergbaues mitfinanzieren müssen, wird auch in dem Flugblatt wieder aufgetischt. Wie oft soll dieser Schwindel noch richtiggestellt

werden?

Tatsache ist, daß der Ruhrbergbau und Oberschlesien  erhebliche Zuschüsse an die Reichsknappschaft zur Unterstützung der Invaliden, Wilwen und Waisen in den schwachen Erzbergbaurevieren abgeben. Der Zweck des Schwindels ist durchsichtig; man will die Braunkohlenarbeiter gegen die Steinkohlenarbeiter aufhehen und taufmännische und technische Angestellte gegeneinander ausspielen. So heißt es, daß der tech­

Kommunistische Anmaßung. Sabotage des Berliner   Gewerschaftsfestes. Die Rote Fahne  " phantasiert von einem alljährlichen Internationalen Gewerkschaftswerbetag", weil im vorigen Jahre zur Feier des 25jährigen Bestehens des JGB. ein solcher Werbetag ver­anstaltet wurde Das von den Ortsausschüssen des ADGB.  , des AFA- Bundes und des ADB. geplante Gewerkschaftsfest am 28. Auguft wird damit in Zusammenhang gebracht und bemängelt, daß noch keine Tagesordnung" bekanntgegeben sei. Die Fahne" macht sich dafür einen Popanz zurecht, um etwas zu haben, worauf sie losschlagen fann.

Obwohl es die KPD.  - Zentrale nichts angeht, wenn die Orts­ausschüsse der Berliner   Gewerkschaften die Mitglieder der Berliner  Ortsverwaltungen zu einer Veranstaltung einladen, fühlt sich diese Mostaufiliale zur Herunterreißung und Bekämpfung der Gewerk­schaften veranlaßt, sich einzumischen. Sie fordert ihre Gesinnungs­genossen zu rechtzeitiger Stellungnahme in den Betrieben, Branchen und Verbänden auf, und zur Massenanfertigung von Transparenten mit schlagfräftigen Aufschriften. Was dabei herauskommt ist nach den bisherigen Leistungen der Gewerkschaftseroberer klar. Das Gewerkschaftsfest soll kommunistisch abgestempelt, d. h. sabotiert, unsere Gewerkschaftsbewegung soll innerhalb ihrer eigenen Veranstaltung beschimpft werden.

Die nicht kommunistisch geleiteten Gewerkschaften, die ja in Berlin   immerhin die große Mehrheit bilden, werden es sich zu über­legen haben, ob sie sich den kommunistischen   Transparentunfug noch länger gefallen lassen sollen. Die KPD.   mag bei ihren eigenen Ver­anstaltungen machen was sie will, aber nicht bei den Veranstaltungen der Gewerkschaften. Ihre Anmaßung und Strupellosigkeit macht sich um so breiter, je mehr man sie des lieben Friedens halber gewähren läßt. Der Unverfrorenheit der KPD.  - Zentrale muß schließlich eine Grenze gezogen werden.

Nicht die KPD.   bestimmt, welche Transparente in den Zügen der Gewerkschaften mitzuführen sind, sondern die Ortsausschüsse und die von ihr beauftragten Ordner. Mögen

die KPD.- Zellen ,, in allen Betrieben und Gewerkschaften" ihre Vor­bereitungs- und Werbeausschüsse bilden; über die Borbereitung und die Art der Mitgliederwerbung in den Gewerkschaften aber, in diesem Falle über die Arrangierung des Gewerkschaftsfestes, haben die Organe der Berliner   Gewerkschaften zu bestimmen und jede Ein­mischung der KPD.  - Zentrale zu ihren Parteizweden energisch zurüdzuweisen.

Die Beamtenunterstützungsaktion in Preußen. Die sozialdemokratische Landtagsfraktion hat fürzlich zur Beamtenunterſtügungsaktion in Preußen ein Schrei ben an den Finanzminister gerichtet, worin sie vorschlug, ohne besonderen Antrag den Beamten bis 200 M. Monatsgehalt 40 m., von 201 bis 300 m. 35 m., von 301 bis 500 m. 30 M. und dazu für jedes Kind 5 M. zu geben, während bei Beamten mit mehr als 500 M. Monatsgehalt auf Antrag eine besondere Regelung er­folgen tönne. Auf dieses Schreiben ist nunmehr vom preußischen Finanzminister folgende Antwort eingelaufen:

,, Nach eingehenden Erwägungen halte ich es nicht für erforder­lich, meinen Erlaß( vom 27. Juli 1927- I. A. 2. 9470a) betr. die Fonds für Unterstützungen an Beamte für 1927 im Sinne der dortigen Anregung zu ergänzen.

Die den Behördenchefs besonders zur Pflicht gemachte Prüfung der wirtschaftlichen Lage ihrer Beamten von Amts wegen bietet nach den hier gemachten Erfahrungen m. E. eine hinreichende Ge­währ dafür, daß in der Praxis dem dortigen Wunsche entsprechend in erster Linie die Beamten der unteren, wirtschaftlich schwächsten Gruppen im Rahmen der verfügbaren Mittel ohne Einzelantrag angemessen berücksichtigt und, falls nicht besondere Verhältnisse eine Abweichung gebieten, in der Regel auch entsprechend dem Familien­stande gleichmäßig bedacht werden. So habe ich z. B. den in meinem Ministerium beschäftigten Beamten der Besoldungsgruppen 2 bis 4 je nach der durch den Familienstand bedingten wirtschaftlichen Lage ohne besonderen Antrag durchweg eine Unterstügung von 50 m. bis zum Höchstbetrage von 80 M. gewährt."

Bom Textilarbeiterkampf im Rheinland  . Viersen  , 16. August.

( WTB.)

Die Färbereien und Appreturanstalten in Viersen  , Dülfen, Steln, Lobberich  , Dedt und Grefrath   haben mit den Gewerkschaften ein vorläufiges Abkommen getroffen, um zu vermeiden, daß auch die Arbeiterschaft der Veredelungsindustrie der Land­betriebe in die Aussperrung der Krefelder   Textilarbeiterschaft hinein­gezogen wird. Die Arbeiter erhalten vorläufige Borschüsse,

nische Untertageangestellte nach Vollendung des 50. Lebensjahres eine erhebliche Summe von Altersruhegeld beziehe, während der kauf­männische Angestellte in dieser Zeit noch Beiträge leisten müsse. Bewußt wird verschwiegen, daß die Altersruhegeldlast von den Bezugsberechtigten durch entsprechende Zusatzbeiträge selbst auf­gebracht wird; weiter wird verschwiegen, daß in der Höhe des Ruhe­geldes für kaufmännische und technische Angestellte nach den gesetz­lichen Vorschriften überhaupt fein Unterschied besteht. Bum Schluß wird in dem Flugblatt erklärt, daß die deutsch  nationale Reichstagsfraktion nach Erledigung der Angestellten­fragen sich auch für die Interessen der Arbeiter einsetzen werde. Mit dieser harmlosen Redensart deuten die Flugblattschreiber an, worauf es ihnen in Wirklichkeit ankommt:

das ganze Reichsknappschaftsgesetz zu beseitigen. Der Antrag Leopold Lambach zur Angestelltenpensionstasse ist nur die Einleitung dazu.

Wer hinter diesem Flug- und Lugblatt, hinter der ganzen Hezaktion des Reichsknappschaftsgesetzes steht, zeigt fol­Bund in die Hände gespielt hat. Das Rundschreiben lautet: gendes Rundschreiben, das ein glücklicher Zufall dem AfA­Arbeitgeberverband Bornaer Braunfohlenwerte E. V. Borna  , den 29. Juli 1927. Rundschreiben Nr. 27.

An die Verbandswerke! Betr.: Reichsfnappschaftsgesetz. Tgb.-Nr. 151.( Bertgsschl. H.)

Anliegend übermitteln wir Ihnen eine Anzahl Flugblätter betr. einen vom Reichstagsabgeordneten Leopold eingereichten Antrag wegen Abänderung des Reichsknappschaftsgesetzes. Wir bitten Sie, diese Flugblätter an Ihre Angestellten zu verteilen. Mit Glückauf Die Geschäftsführung: gez. Ehrhardt."

Auch dem letzten Angestellten und Arbeiter muß also flar sein, wohin die Reise gehen soll. Die Braunfohlenunter­nehmer wollen von der ihnen unangenehmen Beitragslast zur Knappschaftsversicherung befreit werden. Zu diesem Zweck spielen sich die Förderer der Gelben und Stahlhelm­leute als Interessenvertreter der Arbeiter und Angestellten auf. Bei dieser Bauernfängerei dürfen natürlich deutschnationale Arbeit­nehmervertreter nicht fehlen. Herr Lambach, namhafter Ver­treter des Deutschnationalen Handlungsgehilfenverbandes, Armin Arm mit Herrn Leopold, dem Direktor der Riebeckschen Montanwerke, einem ganz besonders engstirnigen Verfechter der Unternehmerinteressen ein reizendes Bild!

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die, auf die 54stündige Arbeitszeit abgestellt, bei Schwarzfärbern wöchentlich 4 Mart, bei Stoffappreteuren 2,40 Mark und bei Couleurfärbern 2,70 Mart ausmachen. Weiter ist vereinbart wor­den, daß der neue Tarifabschluß die in der Krefelder   Veredelungs­und Ausrüstungsindustrie endgültig festgelegten Sätze weder unter­noch überschreiten soll.

Vom niederländischen Gewerkschaftsbund.

Der Bund machte in der jüngsten Zeit erfreuliche Fortschritte. überschritten. Allerdings ist damit der große Mitgliederverlust der Am 1. Juli war die Zahl von 200 000 Mitgliedern wieder Krisenjahre noch nicht ausgeglichen, da die Zahl der Bundesmit­glieder von 190 000 im Jahre 1919 in einem einzigen Jahre auf 250 000 im Jahre 1920 hinaufschnellte. Dem Höhepunkt des Jahres 1920 folgte der Tiefstand des Jahres 1924 mit 180 000 Mitgliedern. Seither ging es wieder aufwärts.

Der Niederländische Gewerkschaftsbund fing seine Tätigkeit am 1. Januar 1906 mit 18 900 Mitgliedern in elf Verbänden an. Zehn gliedern, um jeßt, nach 21 Jahren, wenn man von den Ausnahme­Jahre später zählte er bereits 35 Verbände mit über 100 000 mit jahren nach Kriegsende absieht, auch die 200 000 zu überschreiten. Er verfügt ohne den Streiffonds über ein Vermögen von 9 Millio­nen Gulden. Er zählt über das Doppelte an Mitgliedern, als alle anderen gewerkschaftlichen Zentralen des Landes zusammen, so daß er heute in der niederländischen Gewerkschaftsbewegung der ausschlaggebende Faktor ist.

Die Metallarbeiterbewegung in Ungarn   beendet.

Budapest  , 16. August.  ( EP.)

Gestern mittag wurde in einer gemeinschaftlichen Konferenz der Arbeitgeber und Arbeitnehmer unter Borsiz des Stellvertreters der Oberstadthauptmannschaft eine Tarifvereinbarung ab. geschlossen, wonach die Arbeit heute, Dienstag, früh in allen Betrieben der Metallindustrie wieder aufgenommen wird. Die Ein­zelheiten des llebereinkommens sind noch nicht bekannt. Jedenfalls kann durch diese Einigung der Lohnkonflikt in der Metallindustrie als beigelegt gelten

Eisenbahnerstreik in der Türkei  . Die Frauen helfen den Streifenden.

Konstantinopel  , 16. August.( EP.) Der Streit der Eisenbahner von Adana   hat sich weiter ausge­dehnt. Zwischen den Streifenden und der Polizei ist es zu heftigen Zusammenstößen gekommen, wobei mehrere Personen verletzt wurden. Bei Maarmurt brachten die Streifenden einen Zug zum Entgleisen. In vielen Fällen legten sich die Frauen der Streifenden auf die Schienen, um den Bahnverkehr unmöglich zu machen. Die Polizei mußte sie mit Gewalt entfernen. Verschiedentlich mußte die Feuerwehr mobil gemacht werden, die die Widerspenstigen mit ihren Spritzen von den Schienen vertrieb.

Verband der Buchbinder und Papierverarbeiter, Lehrlingsabteilung. Die für morgen, Mittwoch, anberaumte Lehrlingsversammlung fällt für diesen Monat umständehalber aus. Die Lehrlingskommiffion.

Paul Schulze

Dantiagung. Für die herzliche Teilnahme beim seimgange meines lieben Mannes fage ich allen Berwandten, Bekannten, Genoffen der SPD.   und Kameraden des Reichsbanners, sowie dem Personal des Städtischen Obdachs, insbesondere Seren Bfarrer Stuce für die trostreichen Worte

meinen herzlichsten Dank.

Frau Maria Schulze und Kinder Grellstraße 34.

Schwarzer Adler, Frankfurter Allee   99

Vom 16. bis 18. August 1927

Die Lady ohne Schleier

Ferner: Von Spürhunden verfolgt mit Rintintin. Außerdem: Bühnenschau

Viktoria- Lichtbildtheater France

Allee 48

Vom 16. bis 18. August 1927

Satan in Seide

Ferner: Fred Thomson   in: Der Todesspringer Außerdem: Bühnenschau

Komische Oper

8 Uhr:

8 Uhr:

Berlins   neueste Revue: Streng verboten!!!

Die Revue der verbotenen Leidenschaften! Ueber 200 Mitwirk. 8 Balletts. Vorverkauf a. d. Theaterkasse ab 18 Ubr ununterbr.

Concordia  - Palast, Andreasstraße 64

Vom 16. bis 18. August 1927

Lolotte das Modell

Dazu:

Millionenraub im Rivieraexpref

Neukölln,

Passage- Lichtspiele, Bergstr.151/ 52

Vom 16. bis 18. August 1927

Lederstrumpf

Wildtöters Kampf um das lockhaus im See Außerdem: Bühnenschau.

Bauernwirtschaft in der Sowjetunion  .

Wohin steuert die russische Agrarwirtschaft? In dem jüngst erschienenen Heft 2 der vom Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft herausgegebenen Berichte über, Landwirtschaft" veröffentlicht G. A. Studensky, Moskau  , einen längeren Aufsatz über Intensität und Pseudointensität in der russi­schen Bauernwirtschaft. Auf Grund von eingehenden Untersuchungen werden die Verhältnisse in der russischen Landwirt­schaft geschildert und die Ergebnisse mit denen verglichen, zu denen die Agrarökonomen Aeroboe und Lauer für die deutsche und die westeuropäische Landwirtschaft gekommen sind. Studensky kommf

zu folgenden Schlußfolgerungen:

,, 1. Die Wegbereiter der Intensivierung stellen nicht die kleinen, sondern die( dem Umfang nach) großen und mittleren bäuerlichen Wirtschaften dar.

2. In den kleinen Wirtschaften sind die Produktionstechnik und der Ausbeutungsgrad des Landes niedriger, aber die Last der unproduktiven Ausgaben sehr hoch, wodurch zuweilen der Ein­druck einer hohen Intensität hervorgerufen wird.

3. Die Stückelung der bäuerlichen Wirtschaften ist ein ernst= liches Hindernis auf dem Wege zu einer ratio= nellen Intensivierung, da sie die Bergeudung an Arbeit und Produktionsmitteln steigert, die wirtschaftliche Kraft der Pro­duktionseinheiten lähmt und sie auf den Weg der" Pseudointen­sivierung" drängt.

4. Das Bestehen der Gemenglage und der Umteilungen be­schränkt den Rahmen einer rationellen Intensivierung der land­wirtschaftlichen Produktion sehr stark, und das um so stärker, je fleiner die Wirtschaft ist."

Diese Schlußfolgerungen werden von Studensky noch in fol­gender Weise erörtert:

Der marktwirtschaftliche Charakter der kleinen Wirtschaften ist bedeutend geringer entwickelt, aber dafür ist, wie Laur unter­streicht, die Veräußerung von landwirtschaftlichen Produkten je Hektar in ihnen gleichwohl höher. Indessen handelt es sich hier nur um die Rohveräußerung von landwirtschaftlichen Produkten. Wenn man aber andererseits den Ankauf von landwirtschaftlichen Produkten, der hauptsächlich in den kleinen Wirtschaften vor­tommt, in Betracht zieht und die Rein überschüsse an landwirtschaftlichen Produkten berechnet, dann wird ihr Ausmaß je Hektar in den kleinen Wirtschaften unzweifel­haft niedriger. Ueberall ist eine Grenze vorhanden, hinter der eine weitere Berstückelung der landwirtschaftlichen Produk­tionseinheiten unumgänglich von einer Verminderung der Markt­produktivität des Heftars begleitet wird, und die Intensivierung immer mehr durch die Zunahme der unproduktiven Ausgaben gehemmt und entwertet wird. Wenn auch in der Schweiz   die bäuerliche Wirtschaft in den niederen Gruppen diese Grenze über­schreitet, so ist dieselbe in der russischen Landwirtschaft schon längst überschritten. Hier ist jede weitere Berstückelung der bäuerlichen Wirtschaften offensichtlich ein Rückschritt, indem sie den Effekt der Intensivierung herabseßt und die Marktfähigkeit der Landwirtschaft vermindert. Wenn man in der westeuropäischen und besonders in der amerikanischen   Landwirtschaft, mit Ausnahme der Lati­fundienbetriebe und der Parzellenbetriebe, in gewissen Grenzen von einer Arbeitsteilung zwischen den landwirtschaftlichen Be­trieben verschiedenen Umfanges und verschiedener Intensität reden fann als von einer im volfwirtschaftlichen Sinne positiven Tat­sache, und dem Resultate einer rationellen Uebereinstimmung von Produktionsformen und Größen der Produktionseinheiten, so ist in der russischen Landwirtschaft und auch in der Landwirtschaft Chinas  , Indiens   und aller agrarübervölkerten Länder die Klein­heit und 3erschlagung der Produktionsein­heiten in allen Fällen eine Tatsache von negativer Auswirkung."

Handelt es sich bei diesen Ausführungen Studenskys nur um theoretische Erörterungen oder will die Sowjetregierung auch die Man erinnere sich: der bolschewistische Umsturz fiel zusammen mit prattischen Schlüsse für ihre Agrarwirtschaft daraus ziehen? der 3erschlagung des Großgrundbesizes. Die Sowjet­regierung glaubte dann das Land für die Dauer dadurch für sich gewinnen zu können, daß sie die" Dorfar mut" begünstigte und politisch zu organisieren suchte. Dieses Experiment ist mißglückt, der Grund und Boden ist nicht in Gemeinwirtschaft übernommen wor­den, sondern er blieb tatsächlich Privateigentum. Die weitere Entwicklung führte zur Heranbildung mittlerer und größerer Bauernwirtschaften, es ist sogar eine Tendenz bemerkbar, die in der Richtung auf den Großgrundbesitz geht. Wenn der Nachweis Studenskys, daß in der russischen Landwirtschaft die großen Besitzungen den kleineren an Intensität weit überlegen sind, nicht auf dem Papier stehenbleiben, sondern in die Praxis über­tragen werden sollte, so dürften sich daraus weitgehende Folge­rungen nicht nur agrarwirtschaftlicher, sondern auch allgemein politischer Natur für Sowjetrußland ergeben.

Beendigung des Margarinekrieges. Bekanntlich hat zwischen den beiden großen internationalen Margarinekonzernen, und zwar dem Jurgens- Konzern und van den Bergh, ein seit Monaten dauernder Krieg stattgefunden, der durch entsprechende Rampf­preise das Preisniveau in der internationalen Margarineindustrie gedrückt hat. Nunmehr fommt aus Holland   die Meldung, daß die beiden Konzerne sich geeinigt haben. Demnach sollen von nun ab wieder die normalen Preise in Kraft treten.

Die Spartaffe der Bank der Arbeiter, Angestellten und Beamten A.-G., Berlin  , Wallstr. 65, ist täglich mit Ausnahme von Sonnabend von 9-3 Uhr und 4-6 Uhr, Sonnabends von 9-1 Uhr geöffnet. Berantwortlich für Politit: Richard Bernstein; Wirtschaft: A. Saternus; Gewerkschaftsbewegung: Fricbr. Ekkorn: Feuilleton: R. S. Döscher: Lokales und Constiges: Friz Karstädt; Anzeigen: Th. Glode; sämtlich in Berlin  . Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. H., Berlin  . Drud: Vorwärts- Buchdruckeret und Berlagsanstalt Paul Ginger u Co., Berlin   SW 68, Lindenstraße 3.

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