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Zustände fn der Kpd  . Unter der Diktatur der Zentrale Ein Brief ausNeuköllu Wir veröffentlichen das nachfolgende Zirkular oppo- fitionellcr Kommunisten aus Neukölln, das für sich spricht: Streng vertraulichl August 1927. Nur für Mitglieder der KPD. bestimmt.  > Werte Genossen!'* Wir Unterzeichneten wenden uns hiermit an die gesamte Mit- gliedschaft der KPD   im Neuköllner   Verwaltungsbezirk, da wir es nicht länger mit ansehen können, wie einer der besten Bezirke der KPD.  , der Bezirk Neukölln  , zugrunde gerichtet wird. Seit mehreren Iahren sind Blitgliederversummtungen verboten, und bleibt uns nur dieser Weg, um sich an die Mitgliedschaft zu wenden. Genossen! Vor zwei Jahren hat man euch gesagt, daß der ein- fache Arbeiter aus dem Betrieb mehr an die Parteifunktionen heran- kommen soll. Was ist aber gemacht worden? Wir werden euch dies an Hand der hauptsächlichsten Funktionen aufzeigen. 1. Gruppe: Früher war der Genosse Althaus Gruppenleiter; jetzt der Genosse Schramm(jahrelang Parteiangcstellter). 2. Gruppe: Früher Gen. Höcker und Hoppe Gruppenleiter, jetzt der Gen. Wagner(auch jahrlanger Parteiangestellter). 3. Gruppe: Früher Gen. Wittig und Gohr Gruppenleiter; beide wurden aus der Partei ausgeschlossen und gegen den Willen der Mit- alicdschaft wurde der Gen. Farwig eingesetzt(Angestellter in der Partei). <. Gruppe: Früher war Gen. Braun Gruppenleiter; jetzt der Gen. Karl Otto(auch jahrelanger Parteiangestellter). S. Gruppe: Früher waren allbewährte Genossen wie Trdmonn. Hempel, Päsler usw. Gruppenleiter und Funktionär«. Die gesamte Gruppenleitung wurde ausgeschlossen und dafür der Gen. Schilf eingesetzt(Angestellter im Zimmereroerband). Aus dieser Ausstellung ist ersichtlich, wie demagogisch die Ge- nassen beraten wurden. In allen Gruppen Absetzung und Aus- schluß altbewährter Funktionär«, die im Betrieb stehen, dafür aber allenthalben Einsetzung von Parteiangestellten. Dasselbe trifft auf die Bezirksleitung zu. In der alten Bezirksleitung war der einzige Parteiangestellte der Genosse Deutschmann. Er wurde seiner oppositionellen Einstellung wegen aus der Hauptverwaltung entlassen und auch aus der Pattei ausgeschlossen. Die jetzige Bezirks- leitung besteht fast nur aus Parteiangestellten: Pol.-Leiter: Genosse Lücke(besoldeter Statdrat); Org.-Leiter: Genosse Steinbrink(Partei- angestellter); Kassierer: Genosse Schulz(Parteiangestellter): Agiprop.: Genosse Wagner(Parteiangestellter). Kennzeichnend für die Korruption ist, daß zum Beispiel der Genosse Hauschild, trotzdem er 1923 von der Thüringer BL. wegen Unterschlagung ausgeschlossen wurde, heute Mitglied der Neuk. BL. ist. Ebenso ist der Genosse Fuchs(«in wütender Bekämpfe? der Opposition) im Jahre 1922 wegen Unterschlagung aus- geschloffen worden und jetzt wieder Funktionär. Genossen! Wir erinnern auch daran, daß, als die alte Brandler- Leitung mit Karl Lücke an der Spitze im Jahre 1923 abgesägt wurde, fast in allen Gruppen Unterschlagungen festgestellt wurden. Die alte BL. war es, die gegen diese Korruption, die in die tausende Mark ging, rücksichtslos vorging, und hatte es erreicht, daß die Korruption so gut wie beseitigt war. Wir könnten noch mehrere Fäll« aufweisen, um zu zeigen, wie der Neuköllner   Bezirk herunter gewirtschaftet wird. Aber nun noch ein Beispiel, wie man versucht, oppositionelle Genossen, welche sich als alte Parteifunktionäre bewährt haben, mit Dreck zu beschmeißen. ImFunken" vom Monat August wird der Ausschluß des Genossen Kolasms, Spediteur im 6. Bezirk, mit­geteilt und zwar wegen Unterschlagung. Dazu folgendes: Der Ge- nasse Haberland, Neukölln, Herrmannstr. 24, war Agipropmann im g. Bezirk und hat mehrere hundert Mark, welche er für Literatur eingenommen lzat, nicht an Kolasius abgeliefert, sondern unter- schlagen. Aber Haberland ist ZK.-Anhänger und seine Frau ist in der Botschaft beschäftigt. Denen wird kein Haar gekrümmt, sie können weiter die Opposition beschimpfen und unterschlagen. Aber Kolasius ist Oppositioneller und dieses genügt, um ihn wegen Unter- schlagung. welche andere begangen haben, auszuschließen. Diese Zustände, die wir euch geschildert haben, sind die Folge der verkehrten Politik des jetzigen Zentralkomitees. Alte bewährte Funktionäre, welch« sich in allen Situationen als Revolutionäre bewährt haben, werden abgefetzt und ausgeschlossen und dafür Ele- mente, welche es verstehen sich bei der Parteiobrigkeit anzubiedern, in die wichtigsten Funktionen eingesetzt. Es wird wieder so kommen wie 1923, al« die Partei Infolge der Brandler-NIederlage zusammen- brach, waren es gerade die Linken, welche die Partei sammelten und aufbauten. Genau so werden es wieder die alten linken Funktio- näre sein, die die Partei aus dem Sumpf herausziehen und auf- bauen. Wir verlangen die Wiederaufnahm« aller ausgeschlossenen Ge- nassen und fordern alle Genossen auf, uns in diesem Kampf« zu unterstützen." Wütender gegenseitiger Haß, Verdächtigungen, Streit um Posten, und dazu seit Jahren alle Mitgliederoersamm- lungen verboten so sieht es in der KPD  . aus.
Die zweite Partei. So nennt Bncharin die Opposition. Moskau  , 17. August.  (OE.) In der Leningrader Organisation der Kommunistischen Partei sprach Bucharin   über den Kompromiß mit der Opposition. Aus diesem Referat ließ sich die Besorgnis der Parteileitung heraus- hören, daß der Im Dezember zusammentretende Parteitongreß zu neuen Zusammenstößen führen könnte. Bucharin   führte aus, die » Parteileitung und die hinter ihr stehend« Mehrheit könne sich der Opposition gegenüber nicht verpflichten, auf jede Vorarbeit zum Kongreß(d. h. in diesem Fall aus Bearbeitung der breiten Massen der KP.) zu verzichten. Im Gegenteil, der ganzen Partei müsse die Gefahr deutlich gezeigt werden, die durch diezweite Par- i e i", die Opposition, herausbeschworcn werde. Die Opposition habe es schon so weit gebracht, daß man nunmehr alles tun müsse, um ihre Mitläufer und womöglich alle ihre Streiter auf den rechten Weg zurückzuführen. Weiter sagte Bucharin  , daß die Ver- antwortung für neue Verwicklungen innerhalb der Parteisowohl vor wie nach dem Kongreß" auf die Opposition solle, solche Der- Wicklungen seien ernstlich zu befürchten. Das erschwere auch in be- denklichster Wesse die Agitation unter dem Proletariat des Aus- lande-, welches natürlich stutzig w-rd«n müsse, wenn Kom- munisten der Sowjetunion   von einer herannahenden Götterdämmerung  " in der KPR. phantasieren, von Aus- wüchsen, Degenerationserscheinungen usw. Unter solchen Umständen sei die Parteimehrbeit nicht nur berechtigt, sondern direkt verpsiich- tet, sehr gründlich« Vorarbeiten jür den Partei- kongreß zu machen.
Ein gefährlicher Sursche. Wo hat er de» Rückenschusi her? Das dunkle Treiben eines unheimlichen Menschen beschäftigt die Mordinspektion der hiesigen Kriminalpolizei. Es handelt sich um einen 28 Jahre alten Russen Wladimir K o l z o w, der sich«ine Zeitlang in den Kaschemmen in der Gegend des Schlessschen Bahn- Hofes, in denen russisches und polnisches Gesindel ver- kehrt, umhertrieb, im Mai dieses Jahres wegen eines Rückenschusses in der Charitö behandelt wurde und sich seitdem auf freiem Fuße befand. Zweieinhalb Jahre Zuchthaus   hatte Kolzow dafür verbüßt, daß er im Jahre 1920 in Stettin   einen Matrosen erstach. Den Rllckenschutz wollte er von seinem Schwager Stempin aus der Gegend von Angermünde   erhalten haben. Er habe sich dafür röchen wollen, daß er seine Schwester im Stich gelassen hatte. Diese Dar- stellung hat sich als Schwindel erwiesen. Kolzow ist ohne Zweifel bei einem noch nicht geklärten Einbruch oder Raubüberfall an- geschossen worden. Er war. wie die weiteren Ermittlungen er- gaben, der Komplize eines 29 Jahre alten Rochus Prebannek, mit dem er die Gehöfte auf dem Lande und als Wegelagerer die Landstraßen unsicher machte. Beide verübten Einbrüche und über- fielen aus dem Hinterhalt ahnungslose Radfahrer, um sie ihrer Wertsachen zu berauben. Am 19. Juni d. I. trieben sie sich im Walde bei Pcisin in der Gegend von Rathenow   umher und stießen auf einen Förster. Der forderte ss« auf, die Hände aus den Taschen zu ziehen, weil er bei den Landstreichern Waffen vermutete. Sie kamen auch der Aufforderung nach, aber jeder zog mit der Hand auch eine Pistole aus der Tasche und schlug auf den Förster an. Der aber kam ihnen zuvor und streckte Prebannek durch einen Schrotschuß tot nieder. Kolzow ließ jetzt seine Pistole fallen und ergab sich. Seitdem sitzt er im Amtsgericksts- gcfängnis zu Rathenow  . Der Rückenschuß war damals schon ver- heilt. Die Ermittlungen richten sich nun u. a. auch dahin, bei welchem Einbruch oder Ueberfall er diesen Schuß erhalten hat. Zu seinem Aufenthalt in Berlin   hatte er angegeben, daß er hier a l s Kohlen träger auf verschiedenen Plätzen gearbeitet habe. Alles das hat sich a's unwahr erwiesen. Kolzow ist ohne Zweifel nur nach Berlin   gekommen, um hier jedesmal die bei den Einbrüchen auf dem Lands und den Raubüberfällen auf der Landstraße er» beuteten Uhren und anderen Wertsachen zu Geld zu machen. Mehrere Uhren wurden bei dem Erschossenen und dem Ver- hafteten noch gefunden. Die Staatsanwaltschaften verschiedener Städte und die Kriminalpolizei forschen nun nach der Herkunft dieser Uhren, um das dunkle Treiben weiter oufzuNären. Alle zweckdienlicken Mitteilungen nimmt in Berlin   die Kriminal- inspektion A im Polizeipräsidium entgegen.
Selbstmorü öes Mörüers von Storkow. In der Zelle am Halstuch erhängt. Wie erinnerlich, erschlug der 25 Jahre alte Landarbeiter Otto Philipp am 19. Juli in Bugk bei Storkow   seine Pflege- mutter, die Frau des Gemeindevorstehers Laurisch. Philipp drang, während Laurisch mit seinem Personal auf dem Felde arbeitete, in das Gehöft ein, um die Gemeindetasse auszuplün- dtrn. Die Pflegemutter, die wegen Kränklichkeit allein zu Haufe geblieben war, hörte ein Geräusch in der Stube und überraschte Philipp bei seinem Beginnen. Da ergriff er ein Gewehr und schlug mit dem Kolben solange auf die Frau ein, bis sie tot war. Philipp ergriff die Flucht, wurde aber von Kriminalbeamten eines Reviers in Moabit   bald ermittelt und festgenommen. Cr legt« dem Leiter der Mordinspektion, Kriminalrat Gennat  , ein umfassendes Geständnis ab und wurde in das Untersuchungsgefängnis in Moabit   gebracht. Dort hat er sich jetzt in der Zelle mit seinem Halst uch erhängt.
Die Untersuchung gegen Gutowski. In der Untersuchung gegen den Seifenhändler Gutowski ist bisher keine neue Wendung eingetreten. Wie wir heute früh mitteilten, sind in der Wohnung Gutowskis in der Kurfürstenstraße, da man in ihm auch den Mörder der Ahrendt vermutet, Kleidungs- stück«, Scheuertücher und vom Fußboden abgekratzter Lack mit- genommen worden, um sie auf etwaige B l u t s p u r« n zu untersuchen. Ueber das Ergebnis der chemischen Untersuchung, die natürlich sehr schwierig ist, verlautet bisher noch nichts. Gutowski hat, und das bestätigen die Zeugen immer wieder, zahlreiche obdach­lose Mädchen ganz wahllos mit in den Laden genommen. Nach diesen Mädchen wird von der Kriminalpolizei eifrig gefahndet, um von ihnen zu erfahren, ob sie Gutowski in irgendeiner Weise bedroht hat. Die Ermittlungen nach dieser Richtung gestalteten sich äußerst schwierig, da sich die Mädchen nicht freiwillig melden. SOOO Quadratmeter Funkausstellung 1927. Die am 2. September dieses Jahres zur Eröffnung gelangende Große Deutsche   Funkaus st ellung 1927 am Kaiserdamm in Berlin   wird die g r ö h t e der bisher in Deutschland   veranstalteten Funkausstellungen und damit auch die größte aller bisher abgehaltenen Radiofachaue st ellungen Europas   sein. Infolge der großen Nachfrage nach Ausstellungsständen war die Au»- stellungsleitung genötigt, auch die Wochenendhauskolonie in das Gelände der Funkausstellung mit«inzubeziehen. Seit ge- raumer Zeit ist auch hier jeder Quadrat Nieter besetzt, obwohl die Auestellungsleitung die Kolonie noch durch eine große Halle erweitert hat. Rund 309 deutsche Jnduslriefirmen werden auf der Ausstellung vertreten sein, das sind etwa 2 0 P r o z. mehr al» im vergangenen Jahre. Die fachliche Bcdeu- tung dieser vierten Jahresschau der rastlosen deutschen   Funkindustrie wird zweifellos ihrer räumlichen Ausdehnung entsprechen- Während der Ausstellung werden, ähnlich wie im Borjahre, Sonderveranstal- lungen stattfinden, die insbesondere für die große Mass« der Rund- funthörer bestimmt sind. Im übrigen wird das Nachmittags- Programm der Funkstunde von der Ausstellung aus gesendet werden: de» weiteren sind Bunte Abend» vorgesehen, deren Dar- bietungen ebenfalls vom Kaiserdamm aus verbreitet werden sollen. Eine Unbekannte aus dem Schlachtensee gelandet. Am Mittwoch nachmittag wurde au« dem Schlachtense« die Leiche einer 35 Jahre alten unbekannten Frau gelandet und nach der Halle in Zehlendorf   gebracht. Sie hat«inen schwarzen, leicht ergrauten Bubenkopf und einMuttermalamlinken Unter- arm und trug einen grauen Mantel, ein geblümtes Kleid,«Ine Hemdhose, graue Ctrümpf«, dunkelbraune Spangenschuhe und eine dünne silberne Halskette mit einem Stein und drei Anhängern. Die Leiche kann nur kurze Zeit im Wasser gelegen haben. Zu dem Leichensund auf dem Eisenbahngleis bei e h l en d o r f wird mitgeteilt, daß der Tote al» ein 60 Jahre alter ausmann Bernhard Stange aus der S p o n h o l z st r. 53/54 zu Friedenau   festgestellt ist. Es liegt ein Unglücksfall vor. Stange wurde bei einem Versuch, auf dem Wege nach dem Bahnhof den Bahnkörper zu überschreiten, von einem Zug« gefaßt und zermalmt. Wochenende in der Treptow  -Sternwarte. Mit der Einrichtung der Wochenendabend« hat die Treptow  - Sternwarte einen glücklichen Griff getan. Die nächste Veranstaltung findet am Sonnabend, dem 20. August, statt. An diesem Tage bleibt die Sternwarte für die Beobachtung von 14 Uhr b i s 2 4 U h r ununterbrochen geöffnet. Von 22 Uhr an ist die Beob- achtung de» Planeten Jupiter außerordentlich lohnend. Vorher kann die Sonn« oder die Venus, dann Saturn und ein Sternhaufen mit
dem großen Fernrohr beobachtet werde». Daneben stehe» den Be- suchern aus der Plattform noch mehrere kleinere Fernrohre zur Ber- fügung, durch die sie ohne Nachzahlung beliebige Objekte beobachten können; sachgemäße Erklärungen werden den Besuchern gegeben. Um 20 Uhr wird im großen Lortragssaal der schöne Film:Der Heilige Berg" vorgeführt.
Anklage gegen öie �otteriebetrüger. Immer noch Andrang bei der Ziehung. Nach Abschluß der Untersuchung gegen die ungetreuen Lotterie- beamlen B o e h m und S ch l e i n st e i u ist jetzt von der Staats- anwalijchast l Anklage erhoben worden, und zwar stützt sie sich im wesentlichen aus die§§ 263, 271, 272, 348 und 349 wegen Betruges, schwerer intellektueller Urkundenfälschung, llrkondenvernichtung und Jalschbekundung. Auch am zweiten Tage der Ziehung der Preußisch-Süddeutschen Klassenlotterie war der Andrang des Publikums außer- ordentlich stark. Selbst aus den weiteren Vororten B e r l in s, ja sogar aus der Mark Brandenburg sind Losinhaber herbeigeeilt, um selbst die Eicherungsmaßnahmen zu begutachten. Das Publikum ist nicht mehr so mißtrauisch wie am ersten Tage. Dadurch, daß der Tisch, soweit es möglich war, an die Zuschauer- tribüne herangerückt wurde, kann das Publikum den Ziehungs- Vorgang sehr genau beobachten. Der Ziehungsvorgang vollzieht sich heute weit schneller als gestern. Die Beamten arbeiten sich ein und bekommen die notwendige Fingerfertigkeit, um die kleinen Röllchen schnell zu öffnen. Die Lotteriedirektion hofft, von Tag zu Tag den Ziehungsvorgang so zu beschleunigen, daß jeden Nachmittag um 4)4 Uhr die Ziehung abgeschlossen werden kann. Es ist aber damit zu rechnen, daß die ganze Ziehung länger als 2 4 Tag« dauern wird._
Vorbereitung Koenneckes zum flmerikoflug. Tie Germania   für die Fahrt bereit. Köln  , 18. August. DieC. 1114", das Schwester-Flugzeug von KoenneckesGer- mania", ist noch nicht mit dem abgeänderten Propeller aus dem Kölner   Flugplatz eingetroffen, wird aber stündlich erwartet. Koen- necke selbst weilt seit 7 Uhr vormittags auf dein Flugplatz und Ist damit beschäftigt, die Wetterlage zu erkunden. Probe- flöge werden mit den hier weilenden Funkern heut« nachmittag vorgenommen werden. Mit Ausnahme des neu gearbeiteten ersten Propellers, der sofort nach Eintreffen derC. 1114" anmontiert wird, steht KoenneckesGermania  " für die Fahrt bereit. Wie die Kölnische Zeiwng" erfahren haben will, dürfte der endgültige Start Koenneckes zu seinem Flug über den Ozean am Freitag er- folgen, soser» die Besserung der Wetterlage weiter anhält.
Zwei tzonolulu-ßlieger vermißt. Marineflugzeuge auf der Suche. San Zrancisko, 18. August. Die beiden FlugzeugeGolden E a g l«" undM i ß D o r a n", die sich an dem Honolu!u-Flug beteiligt hatten, sind i n Honolulu   nicht eingetroffen. Sämtliche Schiff« wurden drahtlos benachrichtigt, daß den beiden Fliegern anscheinend der Betriebsstoff ausgegangen ist, so daß sie auf das Meer niedergehen muhten. Die Marinekommandos in Honolulu   und San Franclsto sind mit der Organisation weiterer Nachforschungen nach den Ber  - mißten beschäftigt. Das letzte, wie gemeldet, glücklich getondete FlugzeugAloha" hat für den Flug nach den vorläufigen Wertungen 28 Stunden 16 Minuten gebraucht. Die Suche nach den vermißten beiden Aervplanen wird von Marinefahrzeugen und Flugzeugen der Ma r i n e unter Aufbietung aller Mittel fortgesetzt. Von San Diego au» ist ein Flugzeugmutterschiff und ein Hilfsschiff der Marine- luftdienstes nach den Farallonen-Jnfekn zwischen San Francisko und Honolulu   entsandt worden, um sich an den Nachforschungen zu be- teiligen. Inzwischen hat die Marinestation Pearl-Härbor um 19,20 Uhr Ortszeit ein Flugzeug beobachtet, da, in südlicher Richtung flog und sich der Insel Oohu näherte. Marineflugzeuge sind auf- gestiegen, um Näheres zu erkunden. Ter Sieger im Honolulu  -Flug. New Bork, 18. August.' Bon den vier Flugzeugen, die sich seit Dienstag mittag(New Dorker Zeit) auf dem Wetsslug nach Honolulu   befanden, ist die W o o l a r a c" gestern mittag um 12,20 Uhr am Ziel gelandet.
Schweres Unglück auf einem französischen   Torpedoboot. An Bord des französischen   TorpedobootezerstörersPierre Durand", eines früheren deutschen   Torpedobootes, explodierte der Heizkessel  . Durch ausströmenden Dampf wurden drei Matrosen schwer, zum Teil lebensgefährlich verletzt.
Sport. Steher und Ilieger auf der Olptnpia-Radrennbahn. Die Nachricht vom ersten Start Paul Krewers am Sonntag in Berlin   hat Aufsehen hervorgerufen. Mit Spannung steht man der Begegnung des Kölner   Dauerfahrers mit dem deutsch  »« Meister Eawall, den beiden Franzosen Maronnier und P a r i s o t sowie dem Breslauer F e j a und dem Charlottenburger   Bauer entgegen. Dieses Feld bestreitet drei verschiedene Wettbewerbe, den Robl-Erinnerungspreis über 20 Kilometer, den Theile-Crinnerungs- preis über 30 Kilometer und dasDer Matador" betitelte Haupt- rennen des Tages über 50 Kilometer. Mit Befriedigung ist auch die Meldung von der Herausforderung der drei Sprinter Lorenz, Fricke, Oßmella durch den hoffnungsvollen jungen Fahrer Lothar E h m e r aufgenommen worden. Dieses Treffen wird sich in vier verschiedenen Begegnungen vollziehen. Zunächst bestreiten die vier Matchgcgner zwei Fliegerläufe zu vier Fahrern über je 1200 Meter. Diesen beiden Tressen schließt sich«in Punktefahren über 12 Runden an mit Wertungen in jeder dritten Runde. Den Abschluß des Omnium-Tresfens bildet ein Ausscheidungsfahren. Auch in den anderen Fliegerrennen, einem Punktefahren über 12 Runden und einem Vorgabefahren über 3 Runden steht guter Sport zu erwarten. Die Rennen beginnen um 15)4 Uhr. Boxkämpfe im tunapark. Der am vergangenen Freitag wegen des plötzlich«insetzenden Regens abgesagte Boxkampfabend im Luna park wurde gestern abend durchgeführt. Die Zuschauer kamen auf ihre Kosten, denn es gab wo« man eigentlich wohl kaum erwartet hatte ein« Sensation. Der Bremer H ü l s« b u s, der als Prosessional gestern seinen zweiten Kampf austrug, knockte den Halbschwer. gewichtler Karl Kräuchi(Schweiz  ) schon in der ersten Runde aus. Es war«in eindrucksvoller Sieg! Die schnelle Rechte des Bremers wurde dem Schweizer  , der ungestüm sighte. zum Verhängnis. Genau ging der Schlag auf die Kinne Kräuchis, der bis neun zu Boden mußte. Noch zweimal mußt« K. die Bretter aufsuchen, um dann... auegezählt zu werden. Der andere Kampf. Alwin P a u l k e gegen Urban Graß, endete unentschieden. Graß, der kaum vom Gegner abließ, vermochte Poulke niemals ernstlich zu tresfen. Ein recht schwacher Kampf, obgleich man sich auf beiden Seiten alle Mühe gak»,