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Lohnfumme als Entschädigung. Bei Berechnung der Hn- kosten darf rnan nicht vergessen, daß von den Verbänden nicht weniger als 450 durchschnittlich w ö chen tlich erscheinende Zeitschriften herausgegeben werden. Aber noch«In anderer Punkt erscheint uns in den An- gaben des Jahrbuches von bedeutsamem Interesse. Nicht weniger als 623 von den 1366 Reichsverbänden verfolgen neben allgemeinen wirtschaftlichen Zweckenauch u n- ntittelbare Vorteile für ichre Mitglieder", mit anderen Worten, diese Verbände sind Kartelle und Syndikate. Nimmt man noch hinzu, daß viele von den anderen Unternehmerorganisationen sich nach ihren Satzun- gen die Aufgabe gesetzt haben, entweder den Abschluß von Konventionen zu fördern oder gar Kartelle ins Leben zu rufen, dann zeigt sich, daß der Kampf gegen das Kartell- unwesen häufig mit falscher Front geführt wird. Jedenfalls sind viele von den Fachverbänden nicht weniger gefährlich als die Kartelle. Die wirtschaftspolitifchen Kampforganisationen der Unternehmer sind dieMütterdesKartellwefens und verdienen deshalb häufiger, als es bisher geschehen ist, von der Ocffsntlichkeit unter die Lupe genommen zu werden, An der Spitze der Reichsverbände steht der Zentral- ausfchuß der Unternehmerverbände, der die Dachorganisationen der Industrie und des Handels, des Hand- werks und der Landwirtschaft, des Verkehrs und der Danken vereinigt. Zu Unrecht spricht das Jahrbuch davon, daß in den letzten Jahren keine Betätigung des Zentralausschusies, der seinerzeit noch dem Kapp-Putsch als Abwehrmaßnahme gegen die einheitliche gewerkschaftliche Kampffront ins Leben gerufen worden ist. beobachtet wurde. Der Geschäftsbericht der Vereinigung der Deutschen A rbe itge be rv e rbände weist ausdrücklich darauf hin, daß die Auffassung, wonach der Zentralausschrch alsgegenwärtig ruhend" angesehen wird, nicht den Tatsachen entspricht, weil gerade in den letzten Iahren die von ihm vertretenen Verbände mehrfach zur Er- ? örterung wichtiger gnmdsätzlicher Fragen zusammengetreten ! sind. Es ist kein Zufall, daß es sich dabei in der Hauptsache i um Probleme gehandelt hat, deren Lösung im Interesse der ! Arbeitnehmerschaft liegt. Man erinnert sich vor allem der ; gemeinsamen Kundgebung aller Unternehmerorganisationen i gegendiesogenanntek a l t e S o z i a l i s i e r u n g". i Der Zentralausschuß der Unternehmerverbände folgt damit r nur seiner Tradition. Der Zusammenschluß aller wider- s strebenden Elemente, die Vereinigung der sich bekämpfenden Konkurrenten in Zentralausschuß war seinerzeit nur möglich s unter der ParoleBekämpfung der Macht der j Arbeit nehmerorganisationen". Diese Parole ' hält den Zentralausschuß auch am Leben. Die Geschichte der Arbeitgeberverbände folgte zunächst den Spuren der Gewerkschaftsbewegung. Die Arbeitgeber lernten von den Gewerkschaften. Die Unternehmer haben es verstanden, die widerstrebenden Elemente in erstaunlich kurzer , Zeit umfassend und stark zu organisieren und ihren Verbänden , einen ausschlaggebenden Einfluß auf Politik und Wirtschaft zu verschaffen. Der Erfolg, den die Unternehmer in den letzten Jahren ihren Kampsorganisationen verdanken, ist eine Mahnung für die Arbeitnehmer, sich in den freien Getverk- schaften zu sammeln und die Einrichtungen der Gewerkschaften auszubauen. --. Verlegenheiten. p Nachwirkungen des Gcstlcrschen Flaggenerlasses. ! Das Reichswehrministerium und die deutschnationale Presse, sie sind beide in Verlegenheit. Die deutschnationale , Presse, weil sie nicht weiß, wen sie alles mit ihrer Opposition gegen den Flagaenerlaß trifft, das Reichswehrministerium, e weil die Begründung des Erlasses geeignet ist, alle republi- konischen Parteien zum Protest zu veranlassen. Die Begründung hatte von denGegnern der Reichswehr " gesprochen in einer Form, die daraus

Sie Uhr. Bon M. Sostschenko. Die eigentliche Ursache des Ganzen war, daß Wassili Konopatow > mit einem jungen Mädchen in der Elektrischen fuhr. Wäre er allein 1 gewesen, so wäre alles normal und nicht so blödsinnig passiert. Da j aber stieß Wassja, der Teufel, mit einem jungen Mädchen in der 1 Elektrischen auszufahren. Di« Sache war von Anfang an unter j einem schlechten Stern. Wassja hatte zum Beispiel nie die Gewohn. heil, ia der Elektrischen zu fahren. Er ging immer zu Fuß. Und da plötzlich zeigte er seine guten Manieren:Mochten Sie, liebes Fräulein, nicht in der Tramway spazieren fahren?" Da hast du dein« aristokratischen Manieren! So kroch Wassja Konopatow also in die Elektrische hinein und schleppte seine Dame mit. Es war nicht genug daran, daß er sie mitgeschleppt hatte, er bezahlte noch für sie, ohne besonder« Auf- regung. Also er bezahlte. Da ist doch nichts Besonderes dabei. Aber nein, aus lauter Uebermut begann er sich a.1 den Ledergrifsen festzuhalten, hoch oben. Und so gesckzah es. Der Bursche hatte ein« kleine Uhr und man stahl sie ihm. Noch vor einem Moment war sie da. Plötzlich suchte er sie, um vor der Dame mit ihr zu prahlen die Uhr ober war nicht mehr da. Was soll denn dos heißen," sagte er,einmal im Leben kriecht man in so eine Elektrische, und auch hier läßt man einen nicht in Ruhe." Da begann ein Getümmel in der Tram. Der Wagen blieb stehen. Wassja verdächtigte gleich seine Dame, daß sie die Uhr viel- leicht gemaust habe. Die Dame begann zu weinen.Ich habe," sagt« sie.nicht die Gewohnheit, mich an Uhren zu halten." Das Publikum war empört.Es ist eine Gemeinheit," sagte man,ein Fräulein zu verdächtigen." Das Fräulein stand da mit Tränen in den Augen.Ich habe nichts gegen Sie, Wassili Mitrofamtsch," sagt« sie.Das Unglück drückt jeden Menschen nieder. Aber ich bitte Sie, gehen wir jetzt zur Miliz, man soll dort den Verlust der Uhr feststellen. Vielleicht wird man sie, Gott gebe es, noch finden." Wassili Mitrofonitsch antwortete:Die Miliz hat damit nicht» zu tun. Und bitte, verzeihen Sie mir, daß ich Sie verdächtigt habe. Da» Unglück drückt den Menschen wirklich nieder." Nun begann das Publikum zu murmeln:Wie ist denn da« möglich? Wenn die Uhr wirklich verschwunden ist, so muß man unbedingt zur Miliz gehen." Wassili Mitrofonitsch sagte:Ich habe, Bürger, gar keine Lust zur Miliz zu gehen. Ich Hab« dort nichts Besonderes zu tun. Man kann mich nicht zwingen hinzugehen." Das Publikum sagte:Man ist gezwungen hinzugehen. Wie denn«cht. mtno d« Uhr»erschwuadeu ist. Gehen wir.

schließen ließ, daß unterGegnern der Reichswehr " alle Freunde von Schwarzrotgold oerstanden sein sollten. Nun interpretiert sich das Reichswehrministerium und teUt mit, unterGegnern der Reichswehr " seien die G e g- ner der Republik zu verstehen. Also nicht die Freunde von Schwarzrotgold; denn daß Republikaner Gegner der Republik seien das kann selbst das Reichswehrministe- rium loyal nicht behaupten. Diese Interpretation kränkt wiederum die Gegner der Republik , die sich nun melden, dieKreuz- zeitung " voran. Das Monarchistenblatt schreibt: Wir stellen außerdem die Anfrage, ob sich der Reichswehr » minister mit der von berufener Seite abgegebenen Ertärung, daß unter den im Erlaß genannten Gegnern der Wehrmacht die Gegner der Republik" zu verstehen seien, identifi» ziert."/ Gegnerder Republik das möchten die deutsch - nationalen Herrschaften schon gerne sein. Das sie aber damit zugleich Gegner der Wehrmacht sind, wie das Reichswehr - Ministerium feststellt, das geht ihnen auf die Nerven. Wir verkennen zwar nicht, daß die Interpretation des Reichswehr - Ministeriums aus Verlegenheit geboren ist, aber sie ist korrekt! Nur die Deutschnationalen, dessen Politik auf innere Ver- logenheit und Doppelzüngigkeit aufgebaut ist, vermögen rie Wahrheit des Satzes nicht einzusehen, daß Gegner der Repu- blik auch Gegner der Wehrmacht sind. Zttltrtttnstnohtumg an die deutschaatiooaleu. DerParlamentarische Dienst" des Zentrums beiaßt sich am Freitag in einer scharfen Polemik gegen die deutsch - nationale Presse mit deren Haltung zu dem Flaggenerlaß Geßlers. Er billigt den Erlaß und stellt fest, daß er mit den vor der Bil- dung der Bürgerblockregierung vereinbarten Richtlinien überein- stimmt und einem geheimen Geburtstagswunsch Hindenburgs entspricht. Außerdem heißt es: Die Dinge können in der Tat so.»wie sie in einem Teil der Rechtspresse gegenwärtig behandelt werden, nicht weiter ertragen werden. Man wird an die deutsch » nationalen Minister und an die Deutschnational« Dolkspartei die ernste Frage stellen müssen, wie sie sich zu diesen Erörte- rungen ihrer Presseorgane stellen. Es ist einfach eine U n- Möglichkeit, daß die Deutfchnativnalen durch ihre Regierung?» Beteiligung einerseits die Vorteile der Regierungsmitarbeit ein- heimsen, andererseits aber verantwortungslos im Lande gegen dieselbe Regierung und ihre Mitglieder und gegen den Staat und seine Einrichtungen Sturm laufen." Das ist gut aber reichlich spät gesagtlVerant- w o r t u n g l o s" hat die Deutschnotionale Partei gehandelt, solang« sie existiert, und darauf hat sie auch alsgrößte Regierungspartei" und trotz aller Richtlinien bis auf den heutigen Tag nicht verzichtet.

Die Reichswehr als öankier. Kapitän Lohmann und der Berliner Bantverein. Die Vielseitigkeit unserer Reichswehr zeigte sich bereits bei den bekannten Enthüllungen über das Phoebus- Filmgeschäft. Es wird für die deutschen Steuerzahler sicher- lich eine Beruhigung sein zu erfahren, daß die Berbindungen der Marineleitung zur Wirtschaft noch weitergingen. Das Berliner Tageblatt" weiß darüber zu berichten: Allem Anschein nach ist die Aktienmajorität des Berliner Bantvereins direkt oder indirekt im Besitz des Reichswehrmini st eriu ms. Wer sich die Mühe macht. das Berliner Handelsregister einzusehen, findet dort unter anderem einen Zeichnungsschein aus dem Jahre 1926, mit dem sich ein Kaufmann Walter Lohmann verpflichtete, IL Millionen Mark neue Aktien des Berliner Bankvereins zum Kurse von 116 Proz. zu übernehmen. DieserKaufmann " Walter Lohmann ist niemand anders als derselbe Kapitän zur See Walter L o h m a n n, der bis Anfang voriger Woche noch unserer ersten Veröffentlichung über die Phoebus-SubveMionierung als aktiver

Wassili Mitrofonitsch sagte:Das ist Gewalttätigkeit gegen meine Person." Und doch muhte er hingehen. Und was denkt Ihr, mein« Lieben? Der Junge ging zur Miliz und kam nicht mehr heraus. Er kam ganz einfach nicht mehr heraus. Er ging mit den Zeugen, um alles zu erklären. Man sagte ihm:Es ist gut. Wir werden Ihre Uhr finden. Füllen Sie diesen Fragebogen aus und beschreiben Sie uns Ihre Uhr." Der Junge begann zu erklären und auszufüllen und verwirrte sich. Man fragte ihn, wo er im Jahre 1919 gewesen sei, befahl ihm, den Daumen zu zeigen. Und es war Schluß mit ihm. Man besohl ihm, da zu bleiben und sich nicht zu entfernen. Das Fräulein aber entließ man. Denkt nur, Bürger, was da vorgeht. Der Mensch kann nicht einmal mehr zur Miliz gehen. Man oerwirrt ihn ganz. kAus de« Ausstichen von Elsa Brod .)

Kapitän Marryats Enkel gestorben. We aus New Port gs- meldet wird, ist in seiner Boterstodt Owosso im amerikanischen Staat« Michigan soeben James Oliver C u r w o o d, der sich in ganz Amerika als Romanschriftsteller außerordentlicher Volkstümlich- keit erfreute, im 48. Lebensjahre an einer Bluitrankheit gestorben. In letzter Stunde wurden mehrer« Aerzte aus Detroit ans Kranken- bett berufen, die im Flugzeug eintrafen und versuchten, durch eine Blutübertragung, für die sich die Tochter des Patienten opfermutig zur Verfügung gestellt hatte, den Kranken zu retten. Die Krankheit war aber bereits zuweit vorgeschritten und der Patient verschied unter den Händen der Aerzte, die mit den Vorbereitungen zur Ope. ration beschäftigt waren. Oliver Curwood war ein direkter Nach- komme des durch seine Seeromane berühmt gewordenen Kapitän Marryat und hatte sich auch als Schriftsteller des berühmten Ahnen würdig gezeigt. Am 12. Juni 1878 geboren, hatte Eurwood lange Jahre hindurch die wilden, eisbedecktcn Gebiete Nordkanado» bereist, die er zum Schauplatz der spannenden Nomone mochte, mit denen er nach Beendigung seiner großen Forschung?- und Studienreisen an die Oesfentlichkeit trat. Unter diesen Romanen, die ihm die De- wunderung seiner Landsleute eintrugen und ihn zum gelesensten Romanschriftsteller Amerikas machten, sind die bekanntestenNo- maden des Nordens",Das Tal der schweigsamen Männer",Äazan und der Sohn Kazan",Der flammende Mald" undlver schwarze Jäger". Schuh für die aussterbenden Australier. Wie eine englisch « Zeitschrift mitteilt, macht sich die britische Regierung Sorgen um die Erhaltung der australischen Eingeborenenstämm«. Es scheint ein Gesetz zu sein, daß überoll, wo sich die Weißen niedergelassen haben, die Urbevölkerung des Landes zum Aussterben verurteilt ist. So ist es in Amerika geschehen, und genau dieselben Beobachtungen kann man auch in den afrikanischen Küstenländern machen, wo sich die weiße Kultur am stärksten eingebürgert hat. Nirgends aber stirbt die Bevölkerung in so schnellem Tempo aus wie in Australien . Als die efften Engländer nach Australien kamen, fanden sie dort eine friedlich« Nomadenbevölkerung, die von Jagd und Fischfang lebt«. Nach den Berichten der erste» Forscher lebt» te Australien

Offizier Leiter der Seetransportabtetbmg betm Nrichsonch« Ministerium war und jetzt bis zur Aufklärung der gegen ihn er- hobenen Vorwürfe und Beschuldigungen vom Dienst suspendiert ist- Im Januar 1927 hat der Berliner Bankverein sei« Aktienkapital von 4 Millionen Mark auf IL Millionen Mark ermäßigt durch Ein- ziehung von angeblich aus der letzten Kapitalerhöhung nicht be- zogenen jungen Aktien. Wie seither die Majorität gelagert ist, kann man nicht ganz klar erkennen. Vor der Kapitalherabsetzung befand sie sich jedenfalls in einem Pool zwischen dem Kapitän-Kaufmann Loh mann und den beiden Direktoren des Instituts Herrn Mi- ch a e l i s und Herrn S a a l f e l d, von denen der letztere kürzlich ausgeschieden ist. In der Präsenzliste einer Generalversammlung vom Januar 1927 ist der Aktienblock von IL Millionen Mark, den Herr Lohmann im Jahre 1923 übernommen hat, von einem Direktor G. Gerber vertreten worden, der dem Vernehmen nach gewisse Geschäfte mit und für Herrn Lohmann tätigt. Herr Gerber gehört zur Otwi G.m.b.H., an der Herr Lohmann ebenfalls interessiert ist. Wir haben uns auch die Mühe gemacht, da« Handelsregister über einige andere jener mysteriösen kleinen Gesell- schaften aus der Sphäre des Reichswehrministeriums zu befra- gen. und dabei festgestellt, daß der Berliner Bankverein bei ihnen ebenfalls eine wichtige Roll« spielt. So hat er beispielsweise von den 29 060 Mark Anteilen der Nävi? G.m.b.H., die u. o. das Haus Lützowufer Nr. Z(zeitweise Wohnsitz der Frau Ekimoff) für 000 000 Mark kaufte, 6000 Mark Anteile im Besitz. Es ist selbftver. ständlich, daß Präsident misch bei der Prüfung der Film- geschäfte des Reichswehrministeriunis, die«rsreulicherweise schon be- gönnen wurde, auch diesen Dingen nachgeht. Eine gründliche Nachprüfung möchten auch wir erwarten. Es wird bei den deutschen Steuerzahlern nicht gerade Begei- sterung erwecken, daß dieSozialisierungdesBank- gewerbes ausgerechnet vom Reichswehrministerium be- trieben wird. Bei ollem Vertrauen in die Vielseitigkeit unserer militärischen Kaufleute hegen wir doch die größten Zweifel, daß in diesen Kreisen das notwendige Verant- wortungsgefühl für die Durchführung einer solchen Aufgabe zu finden ist. Doch im Ernst: Ist es nicht ein Skandal ohnegleichen, daß ein Wehrministerium seinen Ueberfluß an Geld in so fragwürdigen Geschäften anlegt, während es an- geblich überall an Mitteln für soziale und kulturelle Zwecke fehlt? Diese Frage ist so ernst, daß auch das Reichsfinanzministerium ihr selbständig nachgehen müßte, das ja für derartige Mißstände in der Verwendung öffentlicher Gelder die volle Mitverantwortung trägt.

SefatzungsgerichtgegenReichbannerführer. Ei« unglnublichcs Urteil. Wiesbaden . 19. August.(MTB ) Das englische Militärgericht in Wiesbaden oerurtesito heute den Reichsbonnerführer Wolf, der anläßlich der Feier zum Verfassungstage durch die Veranstaltung eines Fackelzuge» gegen die Rheinlandordonnanzen verstoßen hatte, zu 200 M. Geldstrafe wegen verbotenen S i n g e n s und wegen Marschieren? in Militär- ähnlichem Anzüge. So mild dieses Urteil an sich ist, so bringt«s uns doch wieder die Ungeheuerlichkeit zum«ollen Bewußtsein, daß Deutsche auf dem Boden der deutschen Republik von ausländischem Militär kontrolliert und sogar bestraft werden neun Jahre nach Kriegsende und zwei Jahr« nach Locarno ! Die Dokumente deswaiin" über russische Unterstützung der Riskabylen werden, so meldet derSoz. Pressedienst" aus Paris , an zuständiger französischer Stelle ol» einwandfrei«cht be- zeichnet. Die russische Botschaft in Paris erläßt ein Dementi. In Spanien aber wird Frankreich beschuldigt, durch Nichtentwafsnung der Grenzstämme Erhebungen in der spanischen Zone zu fördern. Der Prozeß gegen die Freuade Tvrafls wegen Förderung seiner Flucht aus Mussolinien ist auf den 3. September vertagt worden.

intelligent« und bescheidene Stämme, die durch ihre Anspruchslosig- keit und Gutherzigkeit«inen äußerst vertrauenerweckenden Eindruck machten. Im Jahre 1800 zählt« man 160 000 australische Ein- geboren«. Heute schätzt man die farbige Bevölkerung Australiens auf knapp 60000, die im Laufe von wenigen Jahrzehnten dem Untergang geweiht sind. Die britische Regierung ist zurzeit mit der Ausarbeitung von gesetzlichen Maßnahmen beschäftigt, ine da" farbige Voll vor dem Untergang schützen sollen. Vor allem will man die Eingeborenen vom Verkehr mit den Weißen vollständig abschneiden. Sie sollen größere Landstrecken in Nordaustralien be- wohnen und dort in voller Freiheit leben. Außerdem werden die strengsten Vorkehrungen getroffen, um den Gebrauch von Alkohol unter den Eingeborenen zu oerhindern. All« dies« Maßnahmen sind sehr lobenswert. Leider kommen ste ober zu spät. Kleist-Gedächlnis-Ausstellung. Zum 150. Geburtstag Heinrich von Kleists am 1. Oktober plant die Kleist-Gesellschaft neben einer zweitägigen Festoersammlung in Frankfurt a. d. O. in Gemeinschaft mit der Leitung der Preußischen Staatsbibliothek in Berlin in deren Räumen ein« Gedächtnisausstellung, die den in der Bibliothek aus- bewahrten reichen handschriftlichen Nachlaß Kleists zeigen mit ihm aber auch alle in anderem öffentlichem oder privatem Besitz befind- lichen Handschriften Kleists , ferner seltene Druck« seiner Werk« und das über ibn und sein Wirken erreichbar« Bildmaterial vereinen soll. DI« Gesellschaft bittet all« Besitzer solchen Materials, es zur Ber- fügung zu stellen. Zusagen werden an dl« Generalverwaltung der Preußischen Staatsbibliothek, Berlin NW 7, Anfragen«n Prof. Dr. Minde-Pouet, Berlin -Tempelhoft. Kaiserin-Augusta-Straße 29, erbeten. Ein wellkalaloo der handschrisle». Heber»inen großartigen wissenschaftlichen Plan, der von dem amerikanischen Professor Richardson gefaßt worden ist. berichtete Seymaur de Ricci In der Poriser Akademie der Inschriften. Es handelt sich um einen Katalog der Handschriften aller öffentlichen Bibliotheken der Welt. Diese» Niesenwerk, dos in lateinischer Sprache oerfaßt werden soll, wird 20 Bände von je 1900 Seiten umfassen, und zwar sollen die Bibliotheken der einzelnen Länder zusammengefaßt und jeder Band mit großen Registern ausgestattet werden. Die Kosten für dies Unternehmen, das einer sehr großen Anzahl von Mitarbeitern bedarf, werden durch ameritanische Mäzen« aufgebracht, unter denen sich Pierpont Morgan befindet. Ein Theater nur für Kinder. In London wird jetzt«in Theater eröffnet, da« nur für Kinder bestimmt ist. Die Leiterinnen sind Miß Jean Luxton und Miß Agnes Lowson, die«in« große Werkstatt an den Grenzen des Theaterviertels für diesen Zweck haben herrichten lassen. Ihr Ziel ist,«ine gesunde Unterhallung für die Kinder zu schaffen und ihnen«in Verständnis für die Kunst der Bühne zu erwecken, und sie hoffen, daß die Kinder da» Theater dem Spiele vorziehen werden. Das Programm fetzt sich aus kleinen Stücken, Volksliedern und Tänzen zusammen. Die Vorstellungen beginnen am späten Nachmittag, die Preise der Plätze schwanken von 3 Penc« bis 2 Schilling 4 Pen«(2L0 M). Du Staatliche Schaviplelhao» gibt heut« al« Sriflnunatsor. « 35£&S£.«"""