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Westarp mit dem Januskopf.
Oder das auswechselbare Manneswort.
Die Deutschnationalen sind auf Grund der bekannten Richtlinien in die Reichsregierung eingetreten. Ihre Minister feiern unter Schwarzrotgold die Verfassung von Weimar. Deutschnational! Aber es gibt auch Konservative. Die treten bei Bedarf auf. Der engere Vorstand der Deutschkonservativen Partei hat in seiner Sigung vom 19. August 1927 einmütig folgende Entschießung gefaßt: Der rechtswidrige Flaggenzwang, den die derzeit in Preußen Regierenden gegen Schulen und Selbstverwaltungen ausgeübt haben, um am 11. August durch Notverordnung den Eindruck einer Feier zu erzielen, hat bei allen rechtlich Denkenden schärfsten Widerspruch gefunden. Gleiche Verurteilung verdient der Befehl des Herrn Dr. Geßler, der, dem Wunsche der Feinde einer überparteilichen Reichswehr entgegenkommend, den Faggenstreit in die Armee hineinträgt und die in Weimar gewechselten Farben nicht nur den Hütern soldatischer Tradition aufzwingen will, sondern auch ihren Familien und selbst den toten Helden, die, ohne die Flagge niederzuholen, gefallen sind. Diese und andere Vorgänge zeigen, daß man den Flaggenwechsel jetzt wie den Gesinnungswechsel über all mit allen Mitteln durchzusetzen sucht.
Bir Konservativen haben unsere Flagge nicht gewechselt und auch keine Gösch in unsere Ueberzeugung aufgenommen. Wir rufen allen, die ihren heimatlichen Landesfarben und der einigenden Flagge des Bismarck- Reiches die Treue halten wollen, auf, im Abwehrkampf gegen den Zwang des heutigen Systems zusammenzustehen."
Zum engeren Vorstand der konservativen Partei gehört Graf Westar p. Als Fraktionsvorsitzender der deutschnationalen Reichstagsfraktion hat er die Richtlinien gebilligt,
Is Die stummen Diener.
Das Neueste: Rasierklingen- und Briefpapier- Automaten.
Unsere füßesten Erinnerungen
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wenn wir ganz ehrlich sein| Wochenendler, auf dem Bahnhof 300. Auch die Post läßt jetzt in einigen vielbesuchten Postämtern in ihren Schalterräumen Briefpapierautomaten einer Geschäftsfirma aufstellen, die für 10 Bennig zwei Briefbogen und zwei Kuverts verkaufen, sehr solides, feine Ausstattung, nur Qualität, aber selbst in guter Qualität sind fariertes Briefpapier und undurchsichtige Geschäftstuverts, sozusagen zwei Bogen und zwei Kuverts von diesem Geschäftstyp ein bißchen wenig fürs Geld. Doch der Automatenkäufer feilscht nicht, denn er gehört zu den Leuten, für die Zeit Geld ist, und ehe er eine Viertelstunde nach dem nächsten Papierladen sucht, nimmt er schon lieber mit dem Gebotenen fürlieb.
wollen, sind sie nicht eigentlich mit diesen stummen, immer bereiten, angenehmsten Erscheinungen unserer Jugend verknüpft, mit den Automaten? Hat es nicht mal für uns alle eine Zeit gegeben, in der uns ein„ Iroschen für'n Automaten" glücklich machen konnte, wenigstens so lange, bis die Schokoladentafel, die wir uns ziehen durften, endgültig in unseren Magen verstaut war?- Damals war Damals war der Automat nur auf den Süßigkeitenverkauf angewiesen, und selbst in dieser Branche wurde ihm das Leben herzlich schwer gemacht. Allen Ernstes gab es schon damals große Proteste benachteiligter Händlerkreise", die da verlangten, daß alle Automaten nach Geschäftsschluß und während der Sonntagsruhe sest verschlossen sein follten als ob man sich seinen Groschenappetit auf ein Stückchen Schokolade wirklich bis zum Montag hätte aufheben können und als ob den benachteiligten Geschäftsleuten" damit der entgangene Groschen hätte gesichert werden können!
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Der Automat hat sich stumm und höflich durchgekämpft. Was gibt es jetzt nicht alles vom Automaten! Handtuch und Seife für Reise und Wochenende, Kaugummi , Hoffnung auf den ,, großen Schlag" im Spielautomaten, Hoffnung auf das große Glück im Wahrsageautomaten; die automatische Wage ist der Trost der zu Dicken und zu Dünnen, und das automatische Restaurant hat sich fast völlig überlebt. Der Parfümautomat gibt für'n Groschen Wohlgeruch nach Wahl auf Kleid oder Taschentuch. Das Neueste auf diesem Gebiet sind wohl Rasiertlingen automaten für vergeßliche Leute, die nicht an die Sonntagsruhe im Friseurgewerbe oder an den rechtzeitigen Einkauf einer neuen Klinge gedacht haben der erste steht, zum Nutzen und zur Freude der
Das ist ja der große Vorzug der stummen Diener, der Automaten: Sie ersparen uns Zeit, und ihr ganzes Wesen ist auf das neueste Schlagwort des Geschäftslebens eingestellt, auf den„ Dienſt am Kunden". Darum hat z. B. ein großes Berliner Warenhaus auf einer vielbegangenen Gegend seines Geschäftshauses. mitten zwischen Konfitüren und Delikatessen, einen Automaten placiert, der Badetabletten, Mundwasser und einige besonders beliebte Markenartikel der Seifenbranche verkauft. So braucht die vergeßliche Käuferin oder der gehegte Käufer sich nicht erst zur„ Seifenabteilung bitte nächster Gang durch, dann zweiter Gang links" durchzufragen und kann die handlich verpackten Dinge ohne langen Gang zur Kaffe gleich in seinen Taschen verstauen. So hat sich der Automat sogar im Warenhaus sein Eckchen erobert, und vielleicht wird es mit der Zeit sogar die Handelskammer einsehen, daß der Handel vor allem zur Befriedigung der Konsumenten dient. Vielleicht bürgert sich dann der automatische Verkauf von Genußmitteln, der keines Menschen Sonntagsruhe beeinträchtigt, noch mehr ein und viel leicht föhnen sich dann, wenn sie selbst Eigentümer find, sogar die Kleinhändler mit dem Automaten aus.
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Schwarzrotgold und die Verpflichtung, die Reichsfarben zu Explosion im Krankenhaus Friedrichshain . andes aber entdeckten sie das Bersteckt. S. hatte die zur Hälfte ein
schützen, anerkannt. Als Konservativer protestiert er dagegen, daß die Reichswehr die schwarzrotgoldenen Farben zeigen soll. Als Deutschnationaler hat er Schwarzrotgold anerkannt, als Konservativer erklärt er stolz:„ Wir Konservativen haben unsere Flagge nicht gewechselt." Man ist bald deutschnational und bald tonservativwie's gerade trefft.
Nun gar der Zwang" zum Flaggenwechsel. Sind die Herren Hergt, v. Keudell, Schiele und Koch zum Eid auf die schwarzrotgoldene Verfassung gezwungen worden? Hat sie etwa die preußische Regierung gepreßt, an der Feier für die Verfassung von Weimar, an der Ehrung für Schwarzrotgold teilzunehmen? Ehren sie erst Schwarzrotgold, um dann zu stammeln: man tät uns dazu zwingen?
Sie möchten Schwarzrotgold abschaffen! Die deutschnationale Parteitorrespondenz hat sich einen schönen Plan ausgedacht. Sie schreibt:
,, Sollte es nicht richtiger sein, zum 80. Geburtstage des Reichspräsidenten , der sich der allgemeinen Verehrung und Achtung nicht nur seines eigenen Volkes erfreut, sondern auch der der ganzen Welt, und der in hundert Schlachten Deutschlands Führer unter den alten Farben gewesen ist, eine Wiedergutmachung der unüberlegten Handlung der Nationalversammlung vorzunehmen?"
Ein frommer Wunsch, der zugleich eine Absicht enthüllt. Der 80. Geburtstag des Reichspräsidenten soll von den Deutschnationalen zu einem schwarzweißroten Parteirummel mißbraucht werden.
Aber der ,, Matin" hält seine Behauptungen aufrecht. Auf Ersuchen der Russischen Botschaft in Berlin geben wir den Wortlaut des Dementis der Sowjetbotschaft in Paris wieder, dessen wesentlichen Inhalt wir bereits heute morgen furz mitgeteilt haben: Die Botschaft der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken in Paris veröffentlichte gestern, am 19. August, folgendes Rom
muniqué:
"
Ein Morgenblatt veröffentlicht unter dem Titel Beweis dokumente" angebliche Dokumente, die beweisen sollen, daß der Militärvertreter der U.d. SSR. in Paris " und der Berliner Botschafter einen neuen Aufstand der Marokkostämme organisiert haben.
Im chemischen Laboratorium des Krankenhauses am Friedrichshain ereignete sich heute vormittag eine Explosion von Aetherdämpfen. Durch den Luftdrud wurden mehrere Fensterscheiben zertrümmert. Ein Chemifer, der in der Nähe des Explosionsherdes arbeitete, 30g fich leichte Brandwunden zu. Die alarmierte Feuerwehr konnte, ohne in Tätigfeit zu treten, wieder abrüden.
Die Feuerwehr wurde gestern nacht gegen 22 Uh nach der Stromstraße 47 gerufen, wo in den Räumen einer Thermosflaschenfabrit aus bisher noch ungeklärter Ursache Feuer entstanden war. Als die ersten Löschzüge an der Brandstelle eintrafen, waren die Flammen bereits auf das zweite Stockwerf übergesprungen. Da die Gefahr bestand, daß das Feuer noch größere Ausdehnung annehmen würde, gab Baurat 3ilius den Alarm " Großfeuer" an die Hauptfeuerwache weiter. worauf zwei weitere Löschzüge zur Hilfeleistung anrückten. Den vereinten Anstrengungen der Wehren gelang es, das Feuer bald abzuriegeln und nach fast dreistündiger Löschtätigkeit es mußte aus fünf Schlauchleitungen Waffer gegeben werden niederzufämpfen. Der Feuer- und Wasserschaden ist erheblich. Gegen 25 Uhr morgens fonnten die Wehren unter Zurüdlassung einer Brandwache wieder abrüden.
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Falschmünzerwerkstatt im Burschenheim.
Fürsorgezöglinge als Falschgeldfabrikanten.
war in der Laube selbst nichts zu finden. Bei einer Absuchung des gegrabene Wassertonne aus der Grube herausgenommen, das Loch noch vertieft, 20 3entner Banta 3inn hineingelegt, mit Erde wieder zugedeckt und die Tonne wieder an ihren Blaz gebracht. Er konnte nun nicht mehr leugnen und wurde dem Untersuchungsrichter vorgeführt. Festgenommen wurden außerdem zwei Angestellte des Betriebes, die ihm beim Hinausschmuggeln der Beute Hilfe geleistet hatten.
Stapellauf des neuen Kreuzers.
Kiel , 20. Auguft.( Eigenbericht.) Heute mittag 12 Uhr lief der auf den Deutschen Werken erbaute Kreuzer C, der den Namen„ Karlsruhe " erhielt, vom Stapel. Reichswehrminister Geßler, der Chef der Marineleitung, Admiral 3enter, eine Reihe von Barlamentariern und eine große Anzahl von Vertretern der Behörden, der Reichswehr und Marine, der Industrie und Presse wohnten der Feier bei. Die Hauptrede hielt der Oberbürgermeister von Karlsruhe , Dr. Finter, der der beiden Vorgänger der dritten„ Karlsuhe" und ihrer Fahrten gedachte und dem neuen Schiff ein glückhafteres Schicksal wünschte. Der neue Kreuzer Karlsruhe" ist das erste seit Kriegsende auf einer Kieler Werft erbaute Kriegsschiff, alle anderen Kriegsschiffe find in Wilhelmshaven erbaut worden. Der Kreuzer entspricht in seiner Größe den Bestimmungen des Friedensvertrages und hält 6000 Tonnen. Zum Antrieb des Schiffes dienen vier Turbinen mit Räderantrieb. Außerdem ist eine ölmotorische Maschinenanlage vorgesehen, die auf die Welle der Hauptmaschine geschaltet werden kann. Bei voller Zuladung und 14,5 Seemeilen Fahrt beträgt der Fahrbereich 5 500 Seemeilen. Mit einer Maschinenleistung von 6500 PS wird eine Geschwindigkeit von wenigstens 32 See 9 meilen erwartet.
Vier Insassen der Fürsorgeanstalt zu Strausberg waren im Monat Dezember vorigen Jahres auf den Gedanken gekommen, zu entfliehen. Da sie zu diesem Zwed Geld brauchten, beschlossen sie, Große Walfischfänge bei den Färöern. selbst Geld herzustellen.
die der
Der Großwalfang bei Suderö( Färöer ) hat in der lezten Zeit gute Erfolge zu verzeichnen. Es sind bereits etwa 150 Walfische gefangen. Fast täglich werden 10 Stück eingebracht. Man erwartet einen Rekordfang.
Heber 600 Menschen ertrunken.
Die jungen Burschen, die im Alter von 16, 17 und 19 Jahren standen, arbeiteten in einer Schmiede des Burschenheims, wo sie es fertig bekamen, aus Weißmetall Ein- und 3weimart stücke herzustellen, und zwar arbeiteten sie mit einer Gips form und einem Schmelztiegel, Gegenstände, Schmiede gehörten. Trotzdem die jungen Menschen während der Arbeitszeit ihrer regelmäßigen Arbeit nachgingen, merkte niemand, daß sie zwischendurch ihre andere Arbeit“ ausführten. Der Versuch der jugendlichen Falschmünzerbande, auch Fünfzigpfennigftüde zu fabrizieren, mißlang. Den Bertrieb des Falschgeldes, das wenig Den Vertrieb des Falschgeldes, das wenig Aehnlichkeit mit echtem Geld aufwies, übernahmen zwei der inzwischen entwichenen Böglinge zuerst mit ganz gutem Erfolg. So gelang es ihnen, einen 3igarrenhändler mit einem falschen Zweimarkstück hineinzulegen. Auch ein Leiertastenmann, der ihnen ahnungslos eins der fragwürdigen Silberſtücke einwechselte, Straßenzustände in Böhmen., wurde betrogen, bis es endlich gelang, die trog ihrer Jugend schon recht unternehmungsluftigen Burschen dingseft zu machen. Während die Jugendlichen bereits abgeurteilt wurden, hatte sich der geistige Urheber der Bande in der Person des 19 Jahre alten Fürsorge3öglings Franz Wilfe vor dem Erweiterten Schöffengericht Lichtenberg wegen gemeinschaftlichen fortgesetten Münzverbrechens zu verantworten. Während der Staatsanwalt 1 Jahr Gefängnis beantragte, erkannte das Gericht gegen Wilke, der bereits dreimal vorbestraft ist, auf eine Gefängnisstrafe von 1 Jahr 6 Monaten.
Wei aus Wladimostot gemeldet wird, sind nach halbamtlicher Mitteilung über 600 Personen bei der großen Wasserkatastrophe im wladiwostoker Gebiet ertrunken. Wie die russischen Blätter mitteilen, ist in der Stadt Nikolsk - Ussurist durch die Ueberschwemmung ein Kinderheim zerstört worden. Zahlreiche Kinder sind ertrunken.
Teures Schäferständchen.
Es existiert weder ein Militärattaché der U. d. SSR. in Baris noch ein Mitarbeiter namens Wolf off. Die Botschaft ist um so erstaunter, daß ein ernstes Blatt Fälschern zum Opfer gefallen ist, da dieselben bereits durch die französische Polizei entlarvt und verhaftet sind und eine gerichtliche Untersuchung im Gange ist. Eine Fälscherbande, bestehend aus Golomity, Matinian, Riemusky und Lazareff, die auf gemisse politische Interessen spekuliert haben, fonnten eine ganze Serie von Betrügereien begehen. Unter mehr als 100 jogenannten Dokumenten, die sich beim Untersuchungsrichter befinden, existieren noch mehr„ Beweisdokumente", die„ beweisen", daß Woroschy= loff persönlich die Rif- Operationen dirigiert. In einem Dugend von gefälschten Dokumenten, die die Solowsky- Bande fabriziert hat, figuriert auch Welkoff, der für alle diese gefälschten DokuLernt da ein Amerikaner, der erst vor drei Tagen nach Deutsch mente erfunden worden ist. Die Fälschung dieser Dokumente ist land gekommen ist, vorgestern abend in einem Café der Friedrich übrigens auch von der Presse gemeldet worden, was die Blätter, die sich ihrer jetzt zu polemischen Zwecken bedienen, jeglicher Entstadt eine Dame" fennen, besucht mit ihr noch mehrere Lokale und dann ein Hotel. Kaum im Hotel angekommen, sinkt der Ameritafchuldigung beraubt. ner in einen todähnlichen Schlaf, wie er vermutet, unter der Nach wirkung eines Betäubungsmittels, das ihm seine Zechgenossin heimlich in sein Getränk gemischt haben muß. Als er gestern morgen ermachte, war seine Begleiterin verschwunden und mit ihr seine goldene Uhr und seine Brieftasche, die 340 Dollar in bar und für 40 Dollar Travellerschecks enthielt. Aehn lich wie dem Amerikaner erging es einem anderen Aus= länder, der im Rheinland eine angebliche Holländerin Bilma Klinger" fennenlernte, nach Berlin mitnahm, und hier mit ihr ge meinsam in einem Hotel wohnte. Während seiner Abwesenheit stahl ihm diese Holländerin, die erzählte, daß fie fich zuletzt in Halle a. d. Saale aufgehalten habe, in dem Hotel in der Friedrich stadt die Brieftasche mit 650 m. Mitteilungen zur Aufflärung beider Diebstähle an Kriminalkommissar Naud im 3immer 330, Hausanruf 500, im Polizeipräsidium. 20 Zentner Banka- Zinn gestohlen.
Die russische Botschaft hat am Freitag die Enthüllungen des Matin" über die angebliche kommunistische Propaganda zu= gunsten der Rifkabylen mit dem Hinweis dementieren lossen, daß fich ein Militärattaché namens Wolfoff bei der Botschaft in Baris nicht aufhalte. Der Matin" protestiert am Sonnabend heftig gegen diese Berdrehung der Tatsachen, denn der genannte Militärattaché sei noch vor wenigen Tagen in Paris gewesen, habe es aber infolge der Veröffentlichungen vorgezogen, schleunigft nach Berlin zu übersiedeln. Im übrigen hält der Matin" seine Veröffentlichungen vollkommen aufrecht. Hierzu erklärt uns die Berliner Sowjetbotschaft auf Anfrage, daß die Pariser Sowjetbotschaft überhaupt feinen Militärattaché habe und daß ein Woltoff weder dort noch hier zur Botschaft gehöre.
Ein anderes Dementi.
Moskau , 20. August. Die in einigen ausländischen Blättern erschienenen Meldungen aus Barschau über die Ueberschreitung der polnisch- litauischen Grenze durch zwei fahnenflüchtige Kommandeure der Roten Armee find, wie die Telegraphen- Agentur der Sowjet union erklärt, glatt erfunden, ebenso die angeblichen Erflärungen dieser Kommandeure über Unruhen in der Roten Armee.
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Aus einem Großbetriebe im Osten Berlins verschwanden seit längerer Zeit größere Mengen Metall, insbesondere hoch wertiges Banta 3inn, ohne daß man sich den Verbleib erflären konnte. Festgestellt fonnte nur werden, daß die abhanden gekommenen Mengen im Betriebe selbst nicht verarbeitet worden waren. Eigene Beobachtungen und Kontrollen führten nicht zur Aufklärung. Man wandte sich deshalb an die Kriminalpolizei, und ihre Ermittlungen lenkten den Verdacht auf einen gewissen S. Der Verdacht verstärkte sich nach und nach so, daß sich die Beamten der Dienststelle C. 7, die ihn beobachtet hatten, zu einer Durchsuchung seiner Laube auf einem Gelände in Karls horst entschlossen. Obwohl sie hier ganz überraschend erschienen,
Man schreibt uns aus Nord böhmen : Die guten Straßen, die die Tschechoslowakei von Desterreich übernahm, sind in den legten Jahren in einen jammervollen Zustand geraten, der schwere Unglücksfälle herbeiführt. Viele Wagen und Radtypen, die sich in anderen Staaten glänzend bewähren, sind auf den tschechoslowakischen Straßen einfach nicht zu gebrauchen. Besonders schlimm ist der Zustand der Straßen in dem großen nord böh mischen Kohlengebiete um Auffig, Tepliß, Dug und Brür. Dort sind die Autos fast verschwunden, sie machen lieber stundenlange Umwege. Ganz fürchterlich ist die Teplißer Straße in Dur. Endlich wird sie jetzt teilweise ausgebeffert, jedoch läßt der Staat nur die größten Löcher zuschütten und walzen, im übrigen bleibt alles beim alten. Als nun die große Dampfwalze anfam, wurde selbst dieser Riese ein Opfer der Straßen, denn auf den Löchern gingen die Achsen und Räder der Walze zum Teufel und mußten rasch erneuert werden. Das will bei dem langsamen Tempo wohl etwas heißen.
Auf Holzbeinen dreimal um die Welt.
In Mährisch- Ostrau traf diese Woche ein sonderbarer Weltreisender ein, der die größte Aufmerksamkeit erregte. Es ist der Kapitän- Pilot der französischen Armee, Maurice Bernot, der im Kriege beide Beine verlor. Er hat auf seinen zwei Holz= beinen schon zweimal die Welt umwandert, Nun ist er auf der dritten Weltreise. Er geht von Mährisch- Ostrau über Wien , Budapest und Belgrad nach Triest , wo er sich nach Indien einschifft. Bom Verkauf der Ansichtskarten bestreitet er seinen Lebensunterhalt.
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Berichtigung. Der im heutigen Morgen- ,, Borwärts" gebrachte Glückwunschauffaß für unseren alten Genoffen Dr. Schütte gibt zu Irrtümern Anlaß. Das Geburtstagskind wird nicht heute, sondern tatsächlich erst am 26. d. M. 70 Jahre alt. In der Druckfehlerberichtigung für den Bildaufsatz vom polnischen Korridor" in" Volk und Beit" hat der Gegerkobold auch noch nicht das richtige getroffen. Hoffentlich nennt er diesmal die Buhnen" wirklich Buhnen.
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Bezirks- Sängerfest. Am morgigen Sonntag veranstaltet der 6. Bezirk des Arbeiter Sänger bundes ein Sängerfest auf dem Spandauer Berg. Die Vereine des Bezirks werden Massen- und Einzelchöre zu Gehör bringen. Ganz besonders sei auf die Mirtwirkung der Kinder- und Jugendchore hingewiesen. Anfang des Festes 3 Uhr,