2. Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Ur. 237.
Soziale Neberlicht.
Donnerstag, den 10. Oktober 1895.
Für wöchentliche Lohnzahlung hat sich das Gewerbegericht in Ravensburg ausgesprochen und als den geeignetsten Lohntag den Freitag bezeichnet. Das Gewerbegericht stellte ſich dabei auf den vernünftigen Standpunkt, daß es zum Schaden des Arbeiters ist, wenn er seine Arbeitskraft zu lange ausborgen soll und dann selbst aufs Borgen angewiesen ist.
Aus deutschen Gerichtsstuben. In Merseburg stand der Lohgerber M. Schmidt vorm Schöffengericht unter der Anflage, den Polizeidiener Sachse beleidigt und sich seiner Arretur widersetzt zu haben. Der Amtsanwalt beantragte gegen ihn ein Jahr und 14 Tage Gefängniß, das Gericht erkannte auf 6 Wochen.
In der Kühnemann'schen Brauerei in Kassel sind alle organisirten Arbeiter entlassen worden, weil sie dieselben Arbeitsbedingungen forderten, die in den anderen Brauereien Raffels den Arbeitern gewährt sind.
In Geringswalde in Sachsen ist die Lohnbewegung in der Sitzmöbelfabrit von August Ettig zu gunsten der Arbeiter verlaufen.
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12. Jahrg.
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hebung der Rede und Preßfreiheit für alle jene zu verlangen, die nicht zu den Anhängern und Stüßen der fapitalistischen Herr schaft zählen. Daß weder Jaurès noch die Petite République" und die Dépêche" den Prozeß fürchten, versteht sich von selber." Das Herold'sche Bureau theilt mit, daß Rességuier am Dienstag trotz des Widerstandes der Ausständigen einen zweiten Ofen aublafen und die nothwendigen Arbeiter" habe arbeiten laffen.
Aus Salgo- Tarjan in Ungarn ist der gesammte aus Die Ausständigen hielten eine Versammlung ab, wo 16 Personen bestehende Ausschuß des von eingewanderten öfter von neuem beschlossen wurde, den Kampf bis zum Siege fortzureichischen Glasarbeitern gegründeten Fachvereins feßen. Gleichzeitig richtete sie ihre Glückwünsche an die Kameraden polizeilich ausgewiesen worden. Das wird den Glasfabrikanten Aucouturier und U ginger, die kürzlich von dem Gericht jener Gegend nur vorübergehend Erleichterung schaffen. Die in Albi verurtheilt wurden, aber Berufung einlegen werden. Arbeiterbewegung läßt sich auch mit den brutalften Machtmitteln Mitgetheilt wurde, daß am 10. Oktober die dritte Vertheilung der alten Gesellschaft nicht ertödten. von Unterstüßungsgeldern stattfinden wird.
Versammlungen.
In den Bezirksschulen Dresdens ist eine Statistit aufDie Glafergehilfen Zürichs beschlossen, der Erledigung genommen worden, aus der hervorgeht, daß in der Elbstadt des Streits durch ein Schiedsgericht zuzustimmen. täglich über 3500 Schulkinder in der schulfreien Zeit mit Austragen von Zeitungen, mit dem Ausragen von Frühstück und Milch und mit Aufwartungen und dergleichen gegen Geld be- bewegung geht es gegenwärtig außerordentlich lebhaft zu. Berlins hielt am 4. Oftober ihre vierteljährige GeneralDie Freie Vereinigung der Händler und Händlerinnen schäftigt werden. Natürlicherweise kommen diese Kinder im ununterbrochen ereignen sich Arbeitseinstellungen, bald in dieser, versammlung ab. Der Vorsitzende erstattete den Vorstandsbericht. Unterricht nicht so gut vorwärts wie die andern, die nicht schon bald in jener Industrie. Hauptsächlich ist es Amsterdam , Der Kassirer Seiler gab den Kaffenbericht. Der Bestand der in ihrer ersten Jugendzeit mit ums Brot arbeiten müssen. Gin wo die Gewerkschaften den ökonomischen Kampf mit großer Rasse war am Ende des 2. Quartals 9,15 M., die Einnahme nicht unbedeutender Theil von ihnen hat fortgesetzt niedrige Energie führen. Augenblicklich stehen die Arbeitseinstellungen im 3. Quartal betrug 32,15 M., die Ausgabe 29,60 m., mithin Zensuren sowohl in Beziehung auf Fleiß und Aufmerksamkeit wie der Bigarrenarbeiter und der Diamantarbeiter im Vorder- blieb am 1. Oktober ein Bestand von 11,70 M.; dem Kassirer auch hinsichtlich der Leistungen. grund. In beiden Fällen ist das Ziel höher, als eine wurde einstimmig Techarge ertheilt. Das Resultat der Vorstands. einfache Lohnerhöhung. Die Arbeiter wollen der Industrie,
Der Züricher Kantonsrath beschloß mit großer Mehrheit, daß Mädchen bis zum 20. Altersjahre den KellnerinnenBeruf nicht ausüben dürfen und daß auch Jünglinge unter 16 Jahren von der ständigen Bedienung der Gäste aus geschlossen sind.
Gewerkschaftliches.
als Maastricht eine streng katholische Stadt ist, wo die Arbeiter bis jetzt tief gebückt gingen unter der Herrschaft der Priester, die der Ausbeutung des Proletariats durch die Kapitalisten Vorschub leisteten. An dieser Arbeitseinstellung sind 300 bis 500 Arbeiter betheiligt.
Ein Luftprüfer für Fabriken war in der jüngsten die durch wiederholte Ruheſtörungen sehr geschädigt wird, uhe wahl war folgendes: Saß erster, Trunsch zweiter VorZüricher Gewerbe- Ausstellung zu sehen. Der Apparat besteht verschaffen dadurch, daß alle Fabriken zu Bundesfabriken erklärt sigender; Haupt erster und Hübner zweiter Schriftführer; aus einem luftdicht verschlossenen, mit einer rothen Flüssigkeit werden. Es sind bekanntlich die nicht organisirten Arbeiter, die Seiler erster eo w zweiter Kassirer; Revisoren: Naboge, gefüllten Glasgefäß. Durch ein aus diesem aufsteigendes, oben die Löhne verderben und auf diese Weise die organisirten Eßmann, Schulz. umgebogenes Glasröhrchen fällt in je 100 Sekunden ein Tropfen Arbeiter zum Lohnkampf zwingen. Wenn diese Elemente aus den Möbelpolirer. Eine vom Vertrauensmann zum Sonntag auf eine darunter hängende, unten etwas beschwerte Schnur und Fabriken entfernt sind, so wird die betreffende Industrie endlich Vormittag nach der Weberstraße 17 einberufene öffentliche Vers läuft an dieser hinab. Die Flüssigkeit des Tropfens hat die Ruhe erlangen. Sowohl die Fabrikanten als die Arbeiter sammlung aller in der Möbelpolirerei beschäftigten Personen Eigenschaft, daß ihre rothe Farbe durch Kohlensäure in weiß werden daraus Nuzen ziehen. hatte den Hauptzweck, der Propaganda für Ausfüllung der zur verwandelt wird. Je mehr Kohlensäure die Luft enthält, Es ist nicht unmöglich, daß wenigstens der Allgemeine Ausgabe gelangten Fragebogen den nöthigen Nachdruck zu desto schneller geht die Veränderung vor sich. Ist also die Niederländische Diamantarbeiter- Bund seine Forderung verwirt geben. Einleitend referirte Millarg unter reichem Beifall Luft sehr schlecht, so wird der Tropfen schon am obersten lichen wird. Die eigenthümlichen Verhältnisse dieser Industrie über Fortschritt und Armuth". Die Debatte setzte sogleich beim Theile der Schnur weiß, während die Farbenveränderung bei verursachen es, daß die Fabrikanten mehr von den Arbeitern Hauptverhandlungspunkt ein. Im allgemeinen wurde festgestellt, geringerem Kohlensäuregehalt erst eintritt, wenn er weiter nach abhängig sind, als in anderen Industrien. Es ist aber nicht daß es mit Hilfe der Organisation möglich war, die Löhne von unten gelangt ist. Durch die hinter der Schnur angebrachte blos Amsterdam , wo der ökonomische Kampf wüthet. Der Streit 14 M. und darunter bis auf 27 M. zu heben; sie sind aber Stala, die in regelmäßigen Abstufungen von oben nach unten der dortigen Zigarrenarbeiter hat eine Arbeitseinstellung an von den Unternehmern vielfach wieder auf 24 M. und darunter die Bezeichnung trägt: Aeußerst schlecht"," Sehr schlecht", einer Zigarrenfabrik in Utrecht zur Folge gehabt. herabgesetzt worden, wobei man versprach, bei aufsteigend er Ron. Schlecht"," Noch zulässig"," Rein", läßt sich die augenblickliche Beschaffenheit der Luft sofort erkennen. Eine sehr zweck- gebrochen und zwar die der Glasbläserei der Firma Regout. trotzdem nach Ansicht verschiedener Redner eine Besferring der Auch in Maastricht ist eine Arbeitseinstellung aus- junktur wieder Zulagen zu machen, was jedoch bisher nicht geschah, entsprechende Erfindung, meint die Sozial- Korrespondenz", der Ursache sind wiederholte Lohnreduktionen. Seit 1886 hat die Konjunktur eingetreten ist. Die Fragebogen, zu deren schleuniger wir diese Mittheilung entnehmen. Sollte in jedem Fabrikraum, Firma, die steinreich ist, regelmäßig Lohnverkürzungen eingeführt. und recht gewissenhafter Ausfüllung wiederholt gemahnt wurbe, jeder Werkstatt, überall angebracht werden, wo Menschen in Ein Arbeiter, der 1886 noch 150 Frants monatlich verdiente, sollen Aufschluß hauptsächlich über Arbeitslöhne und Arbeitszeit großer Anzahl beisammen sind. wird jetzt mit mit 60 Franks abgefunden. Das ist ein schaffen, damit die Forderungen formulirt werden können, die zu Beispiel von vielen. Endlich haben die ausgesogenen geeigneter Zeit an die Unternehmer zu stellen sind. Hierzu Arbeiter fich erhoben, was um so wichtiger ist, wurden außer dem Wunsche nach unbedingter Abschaffung des Atfordsystems zweierlei Meinungen geltend gemacht. Einerseits war man entschieden für ein sofortiges Vorgehen nach diesem Herbst. Andererseits vertrat man die Meinung, daß der ge eignetere Zeitpunkt hierzu das nächste Frühjahr wäre, was theilweise damit begründet wurde, daß dann die Tischler Zu der Schadenersatz Klage des Streit Urhebers vorzugehen beabsichtigten, wobei die Möbelpolirer an und für sich Rességuier in Carmaux wurde uns aus Paris unterm schon in Mitleidenschaft gezogen würden; hier sei es dann an Ausstände oder Aussperrungen, müssen stets den Stempel der betreffenden 7. Oftober noch geschrieben: Es ist töstlich: der Leiter und der Zeit, mit fertig formulirten Forderungen gleichfalls hervors Ein definitiver Beschluß wurde noch nicht gefaßt. Hauptaktionär der Glashüttenwerte von Carinaux, der Patent utreten. Für Sattler! In Berlin , Brieg ( Schlesien ), Gi3. fälscher und Streifurheber Rességuier flagt auf Schadenersatz! Beim Aufrufen der zur Versammlung besonders eingeladenen leben und Kaiserslautern find Lohnbewegungen im und gegen wen? Gegen Jaurès , die„ Petite République" und die Sollegen stellte sich heraus, daß diejenigen aus den NähmaschinenGange oder im Entstehen begriffen. Der Zuzug nach diesen in Toulouse erscheinende„ Dépêche"." Rességuier verlangt nicht Werkstätten gar nicht vertreten waren; die anderen Werkstätten Städten ist deshalb fernzuhalten. Der Vorstand des Verbandes weniger, als daß sie vom Toulouser Zivilgericht solidarisch zu einem waren theilweise und nur eine einzige vollzählig vertreten. der Sattler, Tapezirer und verwandter Berufsgenossen. Schadenersatz von 100 000 Frts. verurtheilt werden sollen. Er Nachdem von verschiedenen Seiten über unzureichende ArbeitsIn Roburg ist in der Diez 'schen Hofbuchdruckerei bafirt feine Klage darauf, daß nach der Entlassung Baudot's räume, unwürdige Behandlung u. s. w. mitunter geradezu haarein Konflikt zwischen Geschäftsleitung und Buchdruckergehilfen und Pelletier's zwischen den Glasarbeitern und der Kompagnie einzelnen zur Pflicht gemacht, sowohl selbst der Organisation beis sträubende Schilderungen gemacht worden waren, nairde es dem ausgebrochen, weshalb der Zuzug dorthin zu unterlassen ist. alles glatt abgelaufen wäre, wenn nicht Herr Jaurès die Leitung Der Zuzug von Brauern und Berufsgenoffen nach sich nicht zu dessen offiziellen Moniteuren hergegeben hätten, Stiftungsfest bei Keller in der Koppenstraße abgehalten wird. des Streits übernommen und die genannten beiden Blätter zutreten, als bei jeder passenden Gelegenheit für sie zu agitiren. Zum Schluß wurde bekannt gegeben, daß das diesjährige Neumünster ist fernzuhalten wegen Differenzen auf der Hinsel daß durch eine heftige Breßkampagne, durch Ver mannse'schen Brauerei. Die Gewerkschafts- Kommission. anstaltung von Konferenzen und Eröffnung von Sub- Die Mitglieder der Allgemeinen Ort8- Krankenkasse skriptionen Herr Jaurès und die beiden Blätter einen gewerblicher Arbeiter und Arbeiterinnen hatten sich in ungefeßlichen Zweck ungesetzlich verfolgt und überhaupt kein Stärke von 600-700 Personen am 6. Oktober in Keller's FestRecht hätten, in einen Streit zwischen Unternehmern und Ar- sälen versammelt. Den Bericht der 13er Kommission, die zu dem beitern einzugreifen, da das Gesetz allen Personen, die nicht dem Zwecke der Wiedereinführung der freien Arztwahl am 17. Februar Berufe der gewerkschaftlich verbundenen Personen angehören, den gewählt worden war, gab( an stelle des nicht anwesenden Herrn Eintritt in die Gewerkschaft verbiete". Schließlich giebt Reffé Schackow) Frau Jäger. Der Bericht ging dahin, daß das Statut guier vor, daß Jaurès , die Petite République" und die im wesentlichen insoweit abgeändert worden ist, als die Macht Dépêche" sich in den Streit eingemischt haben, nicht, des Vorstandes zu gunsten der Generalversammlung verringert um industrielle Interessen zu vertheidigen, sondern um wurde; daß weiter die Verhandlungen mit den Vertretern der das Unternehmerthum zu bekämpfen, den sozialistischen beschränkten freien Arztwahl, dem Verein Berliner Rassenärzte, Lehren einen Sieg zu verschaffen und die Unter als gescheitert zu betrachten sind, da die Forderungen der Kom ordnung der Arbeitgeber" unter die Arbeiter herbeizuführen". mission und der arbeitnehmenden Vorstandsmitglieder: Anstellung Da nun die Sozialisten und sozialistischen Blätter überhaupt für einer größeren Anzahl Aerzte und Herabsetzung der Dauer eines die Abschaffung der Lohnarbeit fämpfen und ihr ganzes Bestreben Bons auf 14 Tage rundweg abgelehnt wurden; darauf hinausgeht, den sozialistischen Lehren einen Sieg zu ver- dagegen die Verhandlungen mit dem Berein der frei gewählten fchaffen", so hätte Herr Rességuier gut gethan, gleich die Auf- Kassenärzte soweit gediehen sind, daß nur noch ein einziger, und
Sämmtliche Mittheilungen von Drganisationen, vor allem solche über
Drganisation tragen.
Ein Kongreß der Stuckateure, Gypfer u. s. w. Deutsch lands wird am 3. November d. J. in Kaffel im Restaurant " Bunter Bock" auf dem Möncheberg abgehalten. Anfragen sind zu richten an Jean Maas, Köln a. Rh., Heinsbergerstr. 7.
Arbeiter, schließt Euch Eurer Gewerkschaft an! Wie nüßlich das ist, dafür liegt ein neuer Beweis vor. In Speier hatten die Küfer- und Brauergehilfen bisher 15-18 M. Wochenfohn. Seit einiger Zeit wurde unter den Arbeitern dieser Branchen eine rege Agitation entfaltet. 120 Mann traten der Brauerorganisation bei, was zur Folge hatte, daß die Brauereien den Durchschnittslohn auf 20 M. pro Woche erhöhten.
Die Töpfer von Greiz und Umgegend haben wegen Lohndifferenzen die Arbeit niedergelegt und ersuchen die Kollegen allerorts, den Zuzug nach Greiz fernzuhalten. Das Gewerkschaftskartell. Vorsitzender: Johann Röder.
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daß
Apelles ist der Meister von Palmyra, der Wunderstadt in Seele und noch ungebeugt zieht Apelles mit seiner Tochter der Wüste. Zur Hälfte rollt hellenisches, zur Hälfte Syrer- Blut einem alten Freund und dessen Sohn, den Tryphena liebt, in in seinen Adern. Den hellenischen Göttern baut der Schönheits- die Wüste. Jahre sind wiederum vergangen; alles ist mälig truntene prächtige Tempel auf und früh schon ist seine Meister- gestorben um Apelles, der nicht altert und dennoch fremd geworden schaft anerkannt. Im heidnischen Glücksgefühl schwilt seine junge ist in der Welt, die ihn umgiebt. Nur in Tryphena's Sohn, Bruft vor Lebensfreude. So lernt der Hörer im Vorspiel der Dichtung den steghaften Meister von Palmyra fennen.
Kunst und Wissenschaft. Deutsches Theater. Der Meister von Palmyra, eine dramatische Dichtung von Adolf Wilbrandt , war vor mehreren Jahren entstanden, ist in Wien und München bereits dem Knaben Jamblychus, meint er ein neues frisches Dasein zu aufgeführt worden und konnte, ausnahmsweise spät, vorgestern seine leben. Aber Jamblychus, sein Enkelkind, muß vergehen, ehe er Bühnenprobe in Berlin bestehen. Wilbrandt's Dichtung setzt bei So begegnet ihm Zoë, die junge efstatische Christin, in der noch zum Jüngling emporgeblüht. Durch die Welt geht der Ruf den Hörern spekulative Beschaulichkeit voraus. Das ist eine Wüste vor Palmyra. Todesmuthig und opferbereit will fie den vom großen Kaiser Julian , dem Apostaten, der das alte HeidenEigenthümlichkeit, die man im allgemeinen bei dem Berliner Glauben in die üppige Stadt tragen. Ihm, dem symbolischen leben zu neuem Glanz erwecken will. Bis in die Wüste zum Premièrenpublikum mit seinen milderen Instinkten nicht sucht. Vertreter des ungestümen Lebensdranges, verheißt der Herr des Ohr des feurigen Schwärmers Jamblychus dringt der Ruf und Daher vielleicht das Mißtrauen Wilbrandt's gegen eine Lebens Unvergänglichkeit und Zoe, die Priesterin der Enifagung, Jamblychus eilt zu den Verschwörern von Palmyra, die das Berliner Aufführung und die Lobsprüche, die heute in der Presse berührt der Todesengel mit falter Hand. Noch drückt Zoe, ehe Christenthum stürzen wollen. Aber grauenhaft tönt es durch die Lüfte: dem Publikum für sein braves Verhalten gezollt wurden. Man sie zum Sterben geht, dem Meister von Palmyra das ewige Der große Julian ist todt, der Apoftat ift todt und zu Jamblychus ist ob dem profunden Tiefsinn der philosophirenden Dichtung eben Lebenszeichen auf die Stirn, das dem Vermessenen in der Folge tritt der schwarze Engel. Die Verschwörer werden niedergemacht nicht erschrocken; und man hat über unbändige Neuerungen und zum Fluch werden soll; und Zoë wird den Apelles in mannig und Jamblychus fällt mit ihnen. Nun ist es vollends öde geRühnheiten nicht mißmuthig mit dem Kopf geschüttelt. Das fachen Gestalten auf seiner unruhvollen Lebensbahn begleiten. worden um Apelles und noch in letzter Wandlung tritt ihm Zoë tommt daher: Wilbrandt hat im Wetteifer mit Mächtigeren, als Von den erbitterten Heiden in Palmyra ist 30ë, die Chriftin, entgegen. Palmyra ist zur Trümmerstadt geworden; unter er selber, die Summe seiner Spekulationen über Zweck und Ziel als Gotteslästerin gesteinigt worden. Apelles , der sein Ruinen wirkt die Wohlthäterin der Armen, die fromme Zenobia. des Werdens und Bergehens ziehen wollen. Aber er ist hierbei Ahasverloos als Preis von den Göttern erfleht hat, Heimgekehrt von unstäten Wanderungen ist Apelles , und reif ist tein rücksichtsloser Dränger. Keinen heftigen Sturm rütielt er muß dennoch eine Reihe von Leidensstationen durchwandern, er geworden für die Lehre der Entsagung. Milde tröstet Zenobia auf, feine einzige brutale Lebenstragödie wird in ihren Tiefen genau wie der Schuster von Jerusalem , dem der gekränkte Heiland den Ahasver, der nach dem Tode lechzt, und sie löscht das Lebensvorgeführt, ähnlich wie die Gretchen- Tragödie im Faust mit ihren ewige Unraft als Fluch mitgab. Liebesglück genießt er mit einer zeichen von Apelles ' Stirn; und nun faßt der Tod, der Erlöser, Echauern, tein halsstarriger Zeugner, tein schwärmerisch Gläubiger schönen römischen Hetäre, die Verwöhnte aber verläßt ihn, da er die Hand des Dulders. In diese Erscheinung christlicher offenbart sich in den dramafirten Phantasien; in die Sphäre arm geworden. Hoffnung bricht um Hoffnung zusammen; und Glaubenswelt, in die Träume von einem Jenseits der mittlerer Empfindung sind Wilbrandt's melancholisch- lehrhafte immer, wenn ein vermeintliches Glück niederſtürzt, meldet sich Seligen mengt sich aber noch ein althellenisches Motiv. Betrachtungen über den Tod, den Sorgenlöser, den wohlthätigen der Geist des Todes an. Noch verwünscht ihn Apelles , Von ferne ertönt der naturfymbolische Sang vom Friedenspender gerückt. Phobe, die die Hetäre, ihn verläßt; noch flucht schönen Adonis, der wohl in die Unterwelt geht, aber mit jedem Für die bunten historischen Genreszenen, in denen diese er ihm, als nach Jahren, Perfida, sein Weib, in neuen Lenz zum Leben erwacht und Aphroditen füßt. So möchte Weisheit gepredigt wird, war man dem Autor dankbar. Auch sie fanatischem Glaubenseifer zu grunde geht. Der Christengott Wilbrandt nicht, wie stolzere deutsche Dichter vor ihm, die Götter find nicht allzu leidenschaftlich aufgeregt, aber sie verlaufen den hat inzwischen in Palmyra gefiegt und Persida, das Weib des Griechenlands missen, aber seine Liebe zu ihnen ist nicht heiße noch etwa so bewegt, als maßvoll akademischer Stil es gerade Heiden Apelles, hat sich zu ihm bekehrt. Apelles , der Meister, Sehnsucht, sondern sie gleicht einem toketten Spiel. gestattet. Wo sonst der Dichter an buddhistische, jüdisch- christliche hat die erste christliche Kirche in Palmyra gebaut, als aber die oder heidnisch- antife Weltanschauungen rührt, da schreckt seine fanatifirte Menge das Opfer begehrt, Tryphena, die schöne scheu tastende Seele vor bestimmter, energischer Aussprache Tochter des Apelles und der Perfida, möge zu den heiligen zurück; er verpflichtet sich nicht gern und dadurch gerade kann Jungfrauen von Antiochia gebracht werden, da empört sich der man sich heutzutage ein breites Publikum verpflichten. Heidentrotz des Meisters. Persida stirbt an dem Aufruhr ihrer
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