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Grenze geholt werden wie das tote: die Arbeiter, in erster Linie die Spezialisten, find Deutsche   oder haben doch lange in Deutschland  gewerkt und gelernt. Bis zum eigenen Auto haben sie es hier noch nicht gebracht, aber wenigstens zum eigenen Fahrrad. Man braucht da gar keine Kontrolluhr: wenn der Pförtner im Fahrrad­stall die Räder nachzählt, und es sind 250 bei jeder Schicht, dann stimmt's, dann sind sie alle am Wert.

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Nein, ein zweites Ruhrrevier ist das nicht ästhetisch ge­sprochen. Hier stehen die schwarzen Türme gegen das Blau eines Meeres, wo hätten wir das schon einmal erlebt! Wenn der Arbeiter auf dem Podest auch nur eine Minute Zeit hätte, dann sähe er nicht nur, daß er eine Schalttafel mit Hebel und Uhren vor sich hat, daß neben ihm Erzkörbe aufwärts gleiten und Kohlen über Transportbänder wandern, er hörte nicht nur, daß hinter ihm der Ofen dröhnt er würde auch entdecken, daß zwischen den Eisen­gerüsten und hinter den Wolfen aus Staub und Ruß das Meer glänzt, er würde den Wellenschlag entdecken und den weißen Schaum, den Streifen am Horizont und die Möwen unterm him­melszelt. Der Wind, von der Nordsee   herübergeblasen, wirbelt die schmutzig- graue Schlacke auf, treibt sie vor sich her und verwandelt den Hof, wo das glühende Eisen in Formen fließt und langfam erfaltet, in eine phantastische Schneelandschaft, das Meer schickt mit dem Kühlwasser winzige Muscheln in die Röhren, sie sehen sich feft, wachsen und werden groß. Beinahe ein Idyll.

Gleich um die Ecke, fünf Minuten hinter Koks, Eisen, Elektri­zität, Ammoniat, beginnt der Wald, es ist, wenn man so sagen darf, ein deutscher Wald, jedenfalls ist alles da, was im deutschen Volkslied steht: Buchen und Eichen, junge Birken, auch Farnkraut. Nur die Ruhe ist nicht da. Hochofen überstimmt Vogelzwitschern, und man muß schon eine ganze Weile laufen, bis er wiederum vom Meer überstimmt wird.

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Die Firma geht unter" Koninflnt Nederlandsche Hoogovens   und Staalfabrieken". Vorläufig sind aber erst die Hoogovens   da, die Staalfabrieken fommen wohl noch. Geduld, es fommt alles noch. Zuerst aber kommen mal die größten Schleusen der Welt. Die werden, wenn sie Anfang 1930 fertig sind, größer sein als die Panama  - Schleusen, nämlich 400 Meter lang und 50 Meter breit, mit einem Tiefgang von 15 Metern. Der Nordseekanal mündet in einem Delta siehe, da liegt sogar ein Unterseeboot. Nun wird für die Schleuse ein dritter Wasserarm gebaut, vom Hochofen fann man hinuntersehen in die Baugrube ist das da, ganz tief unten, ein Friedhof mit Grabestreuzen? Aber nicht doch, es find 7000 Be­tonpfähle mit ihren Armaturen, dazwischen krabbeln Ameisen­menschen. Seit sieben Jahren arbeiten sie hier, haben zwanzig Mil­lionen Rubikmeter Sand ausgearaben, schon stehen die Wände und die Granitverschalungen. Und da schwimmt auch schon eines der drei Schleusentore, hoch wie ein Haus und fast ebenso lang und breit.

giert werden, wo gerade die günstigste Marktlage ist, mal nach| Arbeiterschaft, daß es in den Nachkriegsjahren gelungen ist, diefes Grimsby  , mal nach Ymuiden, mal nach Geeftemünde.

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Um 2 Uhr morgens werden die großen Jalousien hochgezogen, die die Kais von den Hallen trennen. Die Leuchtfeuer des Vor­hafens blinzeln sacht, der Scheinwerfer ohrfeigt unentwegt den Mond, im Licht der Bogenlampen beginnt das Löschen der Fracht. Fischberge, schon während der Fahrt sortiert, werten an Ded ge­schaufelt, leere Körbe fliegen hinüber, sind eins zwei gefüllt, drei vier auf Laufplanten gestellt, in die Hallen geschüttet da tauchen auch schon die Miesmacher auf, Vorposten der Käufer. Sie wan­deln gemessenen Schrittes, stochern unangenehm berührt in den Fischkästen herum und murmeln etwas von von schlechtem Fang. Die Fischer werden ungemütlich. Was, dem Kabeljau seine Augen glänzen nicht mehr?! Herr!!" Die Duellanten messen sich. Die Leuchtfeuer blinzeln nicht mehr, der Scheinwerfer ohrfeigt nicht mehr den Mond, es wird langsam Tag, Regentag, und drinnen ist der Fischabschlag im schönsten Gange. Da sind die Leute mit den jilbernen Treffen, Beamte der Staates, die den Verkauf regulieren. Die Händler versammeln sich rund um ihr Objekt, der Fischer macht ganz fleine Augen, wie rührend hat er seine silbernen Fischlein am Boden ausgebreitet, der große starte Mann, aber es geht alles so schnell, der mit der Silbertreise ruft einen Preis, der viel zu hoch ist, etwa 50 Cents per Kilo Schellfisch, und dann zählt er abwärts, so rasch seine Zunge nur fann. 49, 48, 47, 46..., die Händler blei­ben stumm, sie wissen, er geht noch tiefer... 35, 34, 33, 32... Salt," schreit einer. Und das ist der Käufer. Der Fischer bekommt seinen Scheck, der Staat seine Prozente, schon wird's verpact, eine Schicht Fisch, eine Schicht Eis. Und mitten unter den Entfesselten, unter pfeifenden, brüllenden Markthelfern, unter den Stößen drän­gender Karren, wird in der Bretterbude des Chriftlichen Ortsvereins, eine Insel im Ozean, seelenruhig Kaffee ausgeschenkt.

In vier Stunden sind insgesamt 200 000 Kilogramm Fische ver­kauft, für etwa 50 000 Gulden. Der Rest den Belgiern! Was man morgens nicht los wird, holt mittags ein Patetboot nach Antwerpen  . Die essen alles.

Wer weiß, wie sich die muidener amüsieren und welchen ge­heimen Lastern sie frönen! Man hat einen Strand, auf dem alles erlaubt und nichts verboten ist, aber es ist kein Hotel da und keine Bar und fein Strandforb. nur ein Bagger vollführt Lärm und zer­stört Meeresidylle, die Hochöfen sehen zu und über die Dünen flettern drei magere Ziegen. Am Sonntagabend findet auf dem Marktplak allgemeiner Gedenkenaustausch statt, in der einen Ecke singt die Heilsarmee  , in der anderen wird echt französischer Schmuck verkauft, nicht für zwei Gulden und nicht für einen, sondern aus­nahmsweise für einen halben. Im Café flimpert ein Klavier, aber fie tun alles ohne Fröhlichkeit. jepen nach dem zweiten Glas Stiel augen auf und gehen heim. Kein Geschäft für Gastwirte!

muiden aber lebt nicht vom Schleusenbau, muiden lebt nicht von den Hochöfen, Ymuiden lebt von Fischen. Und von. dem, was dazu gehört, also etwa vom Kühleis, denn da wären die großen Eis­fabriken, derer Produktion täglich viele tausend Kilo erreicht. In der Nacht haben die Fischfutter festgemacht. Wetterfeste Dampfer brummen leise vor sich hin, sie kommen von großer Tour aus Island  . Grüne Boote mit braunen Segeln, da sind die Fischer von Urt, dem Inselchen auf der Zuidersee, die immer den Spott der anderen auszuhalten haben, weil sie sich nur Sonntags waschen Aber dafür sehen sie aus, wie ein fischfangender Holländer eben aus- schaften gegründete Baugenossenschaften haben heute schon troh ihrer zusehen hat: hohe schwarze Mützen haben sie rote Blusen mit gol denen Knöpfen, und dreimal zu weite Hosen, so könnte man sie auch für ein entsprungenes Balalaifcorchester halten. Doch nicht nur Holländer haben muiden angelaufen, nach Geeftemünde den größten Fischhafen auf dem Kontinent. Da sind Deutsche, Franzosen, Engländer, Norweger, die von ihren Reedereien jeweils dorthin diri­

Eine Heimstätte sozialistischer Kultur. Immer ist es einer der schönsten Träume des Sozialismus ge­mesen, daß es der kommenden Zeit gelingen möge, für jeden Men schen eine seiner würdige Umgebung zu schaffen, Wohnungen zu bauen, die nicht nur den Zweck des Unterkommens erfüllen, sondern die zugleich Abbilder der Wesensart des Einzelmenschen und der sozialistischen   Kultur der Allgemeinheit sind. Von den Gemert­beschränkten Mittel Einzelwohnhäuser und ganze Siedlungen er­richtet, in denen sie versuchen, ihre Ideen zu verwirklichen. Sie haben ferner das große Ziel, in der einfachen, zweckmäßigen und doch künstlerischen Ausgestaltung der neu errichteten Gewerkschafts­häuser auf die Massen anregend, befruchtend und werbend zu wirken. Es ist hocherfreulich und ein schöner Beweis für die Tatkraft der

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Ziel in Einzelfällen zu erreichen. Der Arbeiter und Angestellte, der Jugendliche oder der Beamte und wer auch immer auf der Reise oder Wanderfahrt im Hamburger   Gewerkschaftshaus übernachtet, wird in der Heimstätte des Gewerkschaftshauses" eine wahre Heimstätte des Sozialismus, eine Heimstätte sozialistischen Fühlens und Denkens, sozialistischer Kultur und Kunst antressen.

Es ist ein sieben Stockwerke hohes Haus, das sich in nächster Nähe des Hauptbahnhofes den Augen des Besuchers darbietet. Night weniger als 135 Zimmer mit über 240 Betten beherbergt der Riesen bau, der in den Jahren 1925/26 errichtet wurde. Von den 2 Mil lionen Baukosten wurden Millionen von der Stadt Hamburg  : zu einem Zinssatz von 4 Proz. bewilligt, den Rest von ½ Million brachte der Allgemeine Deutsche Gewerkschaftsbund   auf. Ein Rund gang durch das Gebäude zeigt, daß nicht nur die neuesten Errungen­schaften der Technik hier Berwendung fanden, sondern, daß auch den hygienischen Forderungen in geradezu vorbildlicher Weise Rechnung getragen wurde. Die beiden Küchen sind hell und licht, von peinlicher Sauberkeit. Vergleicht man diesen wudervoll organi= fierten, zweckmäßig eingerichteten Großbetrieb mit den rückständigen Einzelküchen der Gegenwart, in denen die Hausfrau trok des großen Aufwandes an Mühe und Zeit bei weitem nicht das erreichen kann, was hier viel billiger, schmackhafter, fräftiger und hygienisch ein­wandfreier gekocht wird, so muß man nur immer wieder wünschen, daß es der unter fachmännischer Leitung stehenden Gemeinschafts­küche endlich gelingen möge, sich durchzusehen. Eindrucksvoller und erfreulicher aber noch als die Verwendung dieser technischen Neue­rungen ist die große soziale Tat, die durch die Errichtung der Heim stätte geleistet wurde. Das ganze siebente und ein großer Teil des sechsten Stockwerkes steht der Jugend zur Verfügung. Die beiden Stockwerfe enthalten außer den Versammlungsräumen schöne, mit elektrischem Licht, fließendem Wasser und Zentralheizung versehene Einzelzimmer. Das Jugendamt bezahlt eine Pauschale an die Heimstätte, und dafür kann jeder Jugendliche für den Preis von einer Mart liegen ungünstige wirtschaftliche Berhältnisse vor, so wird auch dieser Betrag erlassen übernachten. Ebenso preiswert ist die Uebernachtungsmöglichkeit für Gewerkschaftler, die auf der Wanderschaft sind. Ihnen stehen außerdem noch eine Reihe von Wannen- und Brausebädern zur Verfügung.

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Es ist ein Zeichen von Solidarität, daß eine ganze Reihe Stif= tungen fozialistischer Organisationen im Gewerkschaftshaus vorhan­den sind. So ist unter anderem der Speisesaal eine Stiftung der Großeinkaufsgesellschaft, und so ist ferner das Schreibzimmer mit seinem Ebert- Gemälde ein Geschenk der Arbeiterbanf.

Daß die Errichtung der Heimstätte des Gewerkschaftshauses, die ein Hotel im gewöhnlichen Sinne sein will, sondern eine wirkliche Heimstatt, tatsächlich einem dringenden Bedürfnis entsprach, beweist die Tatsache, daß man sich wenigstens eine Woche zuvor anmelden muß, wenn man nicht alle Zimmer befezt finden will. So ist in der Stadt der Hansa ein Wert von vorbildlichem Charakter, von überragender Bedeutung geschaffen worden. Für den Sozialisten schließt der Aufenthalt in seinen Räumen die freudige und zuver­fichtliche Hoffnung in sich, daß das Werf keine Einzelerscheinung in der Geschichte sozialistischer Kulturstaaten sein wird.

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