Die Aktienfälschungen, die jetzt besonders an der Tagesordning, Boben eines Hauses der Elisabethstraße fand man einen wären, stellten ein fluchwürdiges und besonders straf- großen Teil der gestohlenen Wäsche wieder. Die Einwürdiges Verbrechen dar, das für die ganze Finanz- brecher, wahrscheinlich keine gewerbsmäßigen, sondern junge Burmelt eine große Gefahr bedeute. Handele es sich hier doch schen wie H., hatten einen Berschlag erbrochen, ihre Beute dort immer um millionen, und zeigten doch die Verbrecher hier versteckt und mit alten Matragen und sonstigem Gerümpel zueine felten starte verbrecherische Energie. mildernde Umstände ist aber durch Versicherung gedeckt. gewähren, und es müsse bei den erkannten 2½ Jahren Zuchthaus bleiben, wenn der Angeklagte auch bisher unbestraft fei. Dementsprechend wurde auf die Verwerfung der Berufung erkannt.
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Gericht zurzeit einem solchen Angeklagten feina eshalb tönne das gedeckt. Der Rest ist noch verschwunden, das bestohlene Geschäft wohnung"; eine Pförtnerwohnung", deren Erlangung außer von
Der tüchtige Vertreter.
Er beweist seine Züchtigkeit".
Die Tätigkeit des früheren Buchdruckers Louis Lohoff hat einer hiesigen mittleren Druckerei einen Schaden von 70 000 Mart eingebracht. Die Art, wie er seine Vertretung" ausführte, die der Firma so tostspielig wurde, bildete gestern vor dem Großen Schöffengericht Berlin- Mitte den Gegenstand einer Antlage megen schwerer Urkundenfälschung. Eines Tages hatte der neue Herr Vertreter eine Geschäftsreise nach Braunschweig zum Besuche Don Konservenfabriken gemacht und war reich beladen mit Aufträgen von dort zurückgekehrt. Ein Auftrag für die Firma, deren Spezialität Etikettendruck für Konserven ist, fautete sogar über 50 000 Mart, worüber der Angeklagte bem hocherfreuten Chef gleich eine ordnungsgemäße schriftliche Bestätigung der Bestellerin mit brachte. Dieser hatte daraufhin teine Bedenten, mit dem Anfang der Arbeit zu zögern. Klischees wurden angefertigt, Papier beschafft und zugeschnitten, und dann traten die Maschinen in Tätigkeit. Da stellte es sich zum großen Schreck des Druckereibesizers heraus, daß die Aufträge, insbesondere der Auftrag über 50 000 Mart, fingiert, und das Bestätigungsschreiben darüber gefälscht war. Der Angeklagte, der die ihm drohende Gefahr ahnte, hatte zwar versucht, durch ein nach Braunschweig geschicktes wiederum gefälsch tes Telegramm das Unheil aufzuhalten, jedoch war ihm dies nicht geglückt, und so wurde er als Schwindler entlarvt. Wie er in den Besitz des Briefbogens und des Firmenstempels jener Firma ge kommen war, die angeblich den Auftrag über 50 000 Mart gegeben hatte, weigerte er sich anzugeben. Weiter machte er aus guten Gründen den Versuch, die Bernehmung seines früheren Chefs als Zeugen zu verhindern. So erfreut dieser seinerzeit über den angeblich glänzenden Auftrag gewesen war, so empört erflärte er jeßt, zuweilen den Zeugentisch in großem 3orn mit den Fäusten bearbeitend, daß ihm an den 1250 Mart, die der Angeklagte in bar von ihm als Vorschuß auf die Provision erhalten habe, weniger läge. Aber der Schaden durch den unnötigen Anfang der Arbeit sei für ihn ungeheuerlich. Das Papier, 60 000 Boren, sei durch das Zerschneiden wertlos geworden. Dann fämen Arbeitslohn, Klischeez, Entwürfe und Lithographie, was ihm insgesamt etwa 70 000 Mart tofte. Demgegenüber hatte der Angeklagte nur die einzige Entschuldigung, er habe mit seiner Tüchtigteft" Dor feinem Chef glänzen wollen und habe geglaubt, daß er die Aufträge später noch erhalten würde. Der Staatsanwalt billigte dem Angeklagten, weil er in vorgeschrittenem Alter auf die schiefe Ebene geraten sei, mildernde Umstände zu und beantragte ein Jahr sechs Monate Gefängnis. Das Urteil lautete auf ein Jahr Gefängnis.
Opfer zweier Kurpfuscher? Naturheilkundige nach dem Tode einer Patientin verhaftet
Der Tod eines jungen Mädchens war die Beranlassung zur Berhaftung eines angeblichen Naturheilkundigen Professor Dr. Baul Bergel aus Friedenau und eines Dr. med. Berg aus der Birchowstraße.
Bergel, der seit mehreren Jahren in Friedenau wohnte, betreibt dort in der Moselstraße 1/2 ein homöopathisches Institut Raifereiche". Mit ihm in Berbindung stand Berg , der für ein Natur, heilinstitut, das ein anderer betreibt, seinen Namen und seinen Titel hergab, damit es besser aussieht und mehr Vertrauen erweckt. Bergel machte ständig viel von sich reden. Er betreibt umfangreiche Reflame, auch durch das Kino. Seit November v. J. hatte er ein junges Mädchen als Sekretärin und Assistentin in seinen Diensten. Diese fah in der nächsten Zeit ihrer Niederkunft entgegen. Sie wohnte früher auch bei Bergel, zog dann aber von ihm weg, nachdem es zu Zwist mit der Frau gekommen war. Der Professor schickte nun feine Assistentin vor ihrer Entbindung zu Dr. Berg. Am vergangenen Sonnabend komplizierte sich ihr Zustand derart, daß er sich feinen Rat mehr wußte. Das Mädchen wurde in eine Klinik gebracht, wo es in der Nacht darauf star b. Die Leiche wurde beschlagnahmt und obduziert. Dabei wurden als Todesursache unsachgemäße Eingriffe festgestellt, die im Hinblick auf den vorgeschrittenen Zustand der Patientin gewissenlos vorgenommen worden sind. Da der Verdacht besteht, daß die beiden Naturheilkundigen noch
ähnliche Bergehen auf dem Kerbholz haben, wurde zu ihrer Verhaftung geschritten. Auch die Berechtigung zu Führung ihres Doktortitels wird von der Polizei angezweifelt.
Beschleunigung des Straßenbahnverkehrs.
Nachdem die Straßenbahn bereits an verschiedenen Brennpunkten des Verkehrs, wie z. B. am Lügomplag, am Spittel martt, an der Berliner Ede Wilmersdorfer Straße und an der Schönhauser Allee Ede Kastanienallee die elektrisch automatische Weichenstellung eingeführt hat, soll das System auch auf weitere Stadtteile ausgedehnt werden. Demnächst wird, wie wir erfahren, eine elektrisch- automatische Weiche in der Tauengienstraße an der Einmündung in den Kaiserin- Auguste- Bittoria- Platz eingebaut werden. Während die elektrische Weiche am Spittelmarkt infolge der sehr schwierigen Verkehrsverhältniffe vom Bürgersteig aus durch einen Beamten betätigt wird, erfolgt die elektrische Weichenstellung auf sämtlichen anderen Pläzen durch den Fahrer, der von seinem Fahrstand aus durch einfache Bedienung des Kontrollers die Weichenstellung vornimmt. Ein besonderer Kontakt ist jeweils in die Oberleitung eingebaut. Der Hauptvorzug der elektrischen Weichenstellung liegt darin, daß die Wagen bei Umstellung überhaupt nicht mehr zu halten brauchen; die Umschaltung erfolgt, während sich der Wagen noch in der Fahrt befindet. Auch das System am Spittelmarkt hat fich gut bewährt, da die Fahrer sich dort um die Weichenstellung überhaupt nicht zu kümmern brauchen. Die auch im Innern Berlins dringend notwendige Fahrbeschleunigung wird sich nur dann durchführen lassen, wenn so schnell wie möglich alle Weichen mit der elektrisch- automatischen Umstellung versehen
werden.
Der verräterische Affe.
Große Beute an Wäsche machte fürzlich, wie wir mitteilten, eine Einbrecherbande in einem Geschäft in der Alexanderpassage. Bevor sie auforach, legte fie fich noch schlafen, nachdem sie einen aus dem Bureau herbeigeholten Weder auf 2 Uhr gestellt hatte. Die Kriminalbeamten der Dienststelle B. 5, die sich mit der Aufklärung diefes Einbruchs beschäftigten, ermittelten, daß in jener Nacht ein junger Mann mit einem Affen ständig rund um den Häuserblock herumgegangen war. Das erregte ihren Berdacht. Sie fanden bald, daß der Verdächtige ein 21 Jahre alter Emil H. war, der in der Elisabethstraße wohnt und wegen seiner Affenliebe in der ganzen Nachbarschaft bekannt ist. Als sie ihm einen Besuch machen wollte, war er nicht zu Hause. Sein Affe aber, der an einer Kette lag, befam bei ihrem Eintritt einen solchen Schreck, daß er zum offenen Fenster hinaussprang. Nur widerstrebend ließ er sich wieder in das Bimmer hineinziehen. Von 5. war feine Spur zu finden. Ein Absuchen des Häuserblods aber hatte nach einer anderen Richtung ein gutes Ergebnis. Auf dem
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Automobilfchwindel. 26 1
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Der seriöse Käufer mit dem falschen Namen. Die Aufbeckung der betrügerischen Automobii geschäfte, über die wir berichteten, hat die Kriminalpolizei bei ihren Ermittlungen auf die Spur von Schiebungen gebracht, die planmäßig und im großen betrieben werden. Das Dunkel um die beteiligten Personen ist aber noch nicht gelichtet, der Gang dieser Schiebungen spielt sich nach einem ziemlich feststehenden Schema ab. Ein Geschäftsmann hat z. B. einen wirklich guten Wagen im Werte von 15 000 m. gekauft und darauf 7000 M. angezahlt. Er gerät in Schwierigkeiten und tann das Restkaufgeld von 8000 m. nicht mehr zahlen. Die 7000 M. find verfallen. Der Verfäufer nennen wir ihn Müller" holt den Wagen zurück und stellt ihn zum Verkauf in irgendeinem Laden aus. Davon hört scheinbar zufällig ein Vermittler Schulze". Dieser sucht immer Leute aus, die durch ihre gesellschaftliche Stellung auf die Wahrung ihres Rufes besonders bedacht sein müssen. So ein Mann, er möge Meier" heißen, läßt sich überzeugen, daß er billig zu einem guten Auto tommen fann, denn Schulze" jei ein sehr anständiger GeschäftsEr mann, der den Wagen mit 8000 m. weitergeben wolle. Schulze" habe leider nur 5000 m., wenn nun Herr Meier" 3000 m. zulegen fönne, so fönne das Geschäft gemacht werden. Wolle Herr Meier" den Wagen nicht behalten, so fönne man ihn bestimmt für 15 000 m. weiter verkaufen, es feien dabei also 7000 M. zu verdienen. Ein Fachmann, den Meier" zur Vorsicht mitnimmt, stellt fest, daß der Wagen in der Tat den angegebenen Wert hat. So wird man denn bald einig, und Schulze" und " Meier" zahlen das Geld. Dieser hat sich aber auf den Rat des Vermittlers nicht unter seinem richtigen Namen Meier", sondern unter dem Namen„ Krüger" eingeführt, denn„ Schulze" meinte, der Verkäufer brauche ja den Namen und die gesellschaftliche Stellung des Käufers gar nicht zu wissen. Gerade das gehört zum Trid." Benn Schulze" und" Krüger- Meier" den Wagen abBei der Rückkehr aber holen wollen, so werden sie hingehalten. Er behauptet jetzt, daß schlägt er plöglich einen anderen Ton an. er mit Schulze" nichts mehr zu tun haben wolle, denn er habe foeben erfahren, daß er ein Verbrecher sei. Bugleich bittet er Krüger- Meier", sich diese Beschuldigung von einer Auskunftei durch den Fernsprecher bestätigen zu lassen. Die Auskunftei" berichtet in der Tat. daß„ Schulze" wiederholt mit Buchthaus bestraft fei, u. a. megen Meineids mit drei Jahren. Schulze" wird sehr verlegen". Auch für den Käufer wird die Sache sehr peinlich, um so mehr, als Müller" ihm ins Gesicht sagt, mit ihm werde wohl auch nicht alles in Ordnung fein, weil er sich mit einem solchen Berbrecher"
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einlaffe. Die Drohung, bei der Kriminalpolizei anfragen zu wollen, schreckt ihn schon beshalb, weil er ja einen falschen Namen geführt hat. Das ist für einen Mann in seiner Stellung immerhin unangenehm, wenn er sich auch nichts Böses dabei gedacht hat.
Das Ende der ganzen Veranstaltung ist, daß Schulze" die Tür fucht, Meier- Krüger" mit hinauszieht und ihn draußen verfekt. Der eingeschüchterte Käufer verzichtet auf eine Anzeige und läßt seine 3000 m. im Stich. Müller", Schulze" und der Mann,
der die„ Auskunftei" spielt, haben ihre 3000 m. verdient, und bes fiken immer noch den Wagen, mit dem sie den Trid beliebig oft wiederholen können. Etwa zwei Dukend Fälle dieser Art geht die Kriminalpolizei augenblicklich nach. Die Betrogenen, denen strengste Berschwiegenheit zugesichert wird, werden dringend gebeten, sich bei Kriminalfommiffar Bossehl, Dienststelle F8 im Polizeidienst. gebäude in der Georgenkirchstr. 30a zu melden.
Wo sind die Automaten?
Um die Konkurrenz mit den billigeren Nahverkehrsmitteln aufnehmen und die Fahrgäste in erhöhter Zahl dem Eisenbahnverkehr wieder zuführen zu tönnen, beabsichtigt die Reichsbahndiref tion Berlin, wie fürzlich bekannt wurde, eine Ermäßigung der Tarifsätze für einige Zonen zum Herbst dieses Jahres vorzunehmen. Zu den Vorarbeiten hierzu gehört auch eine Umarbeitung bzw. ein Austausch gewisser Fahrkartenautomaten auf den einzelnen Bahnhöfen des Berliner Berkehrsnezes. Diese Umstellung bewerkstelligt die Reichsbahndirektion nun so, daß sie die aufgestellten Fahrfartenautomaten von den bisherigen Standorten einfach wegnimmt, unbekümmert darum, cb das Publitum dadurch Zeitverluste hat oder nicht. Uns gehen Mitteilungen darüber zu, daß 3. B. auf dem Bahn hef Lichtenberg - Friedrichsfelde die Fahrkartenautomaten im Bugang an der Wilhelmstraße seit einigen Tagen erschwunden sind, während aber auch gleichzeitig die Fahr fartenschalter an demselben Buying in den meisten Tagesstunden geschlossen bleiben. Das Publikum muß mun beim Fahrkartenlösen um den ganzen Bahnhof herum zum Ein gang Frankfurter Allee laufen. Wenn man berücksichtigt, daß der Berliner im allgemeinen so rechtzeitig zum Bahnhof kommit. daß er ſcinen Zug gerade noch erreicht, so hebetet biele 20 minuten. seinen Zug gerade noch erreicht, jo bedeutet diese rigorose Maßnahme einen jedesmaligen Zeitverlust von Solange Fahrkartenautomaten nicht in Tätigkeit sind, sollten wenig stens die vorhandenen Fahrkartenschalter besetzt werden.
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Zuweisung von Erjahwohnungen für Pförtner. In der letzten Sigung der gemischten Kommission wurden wegen der Zuweisung von Ersagwohnungen an Pförtner folgende Beschlüsse gefaßt: Die
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Berpflichtung der Gemeindebehörbe zur Zuweifung von Erfahraum gemäß§ 36 MSchG. besteht auch dann, wenn die zu räumende Wohnung eine Pförtnerwohnung" ist. Das Wohnungs amt genügt dieser Verpflichtung sowohl durch Zuweisung einer reinen Mietwohnung als auch durch Zuweisung einer Pförtnerder Zustimmung des Wohnungsamtes vom Abschlusse eines Dienstvertrages abhängt, kann jedoch nur dann zugewiesen werden, wenn der Dienstvertrag zwischen den Beteiligten vorher abgeschlossen worden ist. Das Mieteinigungsamt fann die Zustimmung des Vermieters zum Wohnungstausch nicht deshalb allein versagen, weil der Tauschpartner an den ausziehenden Mieter eine Abstandssumme zahlt. Eine unbefugte Ueberlassung von Mietraum im Sinne des § 2 MSchG. liegt nicht vor, wenn der Mieter bei Verheiratung eines bei ihm wohnenden Kindes dessen Ehegatten in seine Wohnung aufnimmt.
Todessturz vom Baugerüft. Ein folgenschwerer Unfall ereignete sich gestern nachmittag in der Stephanstraße 29 zu Moabit . An der Fassade des Hauses werden gegenwärtig Puzarbeiten vorgenommen, wozu ein größeres Leitergerüst errichtet wurde. Beim Ueberflettern eines Berbindungsbrettes trat der 21jährige Arbeiter Friedrich Henning aus der Fruchtstraße 7 plöglich fehl und stürzte aus der Höhe des ersten Stockwerks auf die Straße hinab. Der Berunglückte me h= wurde mit einem doppelten Säbelbruch und reren Armbrüchen in das Moabiter Krankenhaus übergeführt, wo er turze Zeit nach seiner Einlieferung an den Folgen seiner schweren Berlegungen ft arb.
Kindertreffen der weltlichen Schulen Berlins . Im Rahmen des Gewerkschaftsfestes am Sonntag, dem 28. August, veranstaltet der Bezirksverband Berlin des Bundes der freien Schulgesellschaften ein Treffen der Kinder der weltlichen Schulen. Sammelplatz für Eltern und Kinder ist der kleine Spielplatz hinter dem Bahnhof Treptow zwischen Köpenicker Chauffee und Spree, wo sich um 2 Uhr der Zug formiert und zur großen Spielwiese in Treptow , auf der die Gewerkschaftskundgebung stattfindet, zieht.
Feter in einer Pianofabrit. In der zehnten Abendstunde brach von 3 chirnt, Neukölln, Knesebeckstraße 50, ein Feuer aus. Auf gestern in der in einem Hintergebäude gelegenen Pianofabrit die Meldung ,, Dritte Alarmstufe" rückten vier Wehren an, die nach dreiviertelstündiger Arbeit Herr der Lage waren. Das Feuer war insofern schwer zu befämpfen, als sich die Fabrit in einem Hintergebäude befindet. Größerer Sachschaden ist, soweit sich bis jetzt überjehen läßt, nicht entstanden, da die fertigen Klaviere im zweiten Stock der Fabrik lagerten.
Eine Familie aus Schlesien unter den Toten. Genf , 26. Auguſt.
Die Nachricht, daß bei dem Unglüd in Chamonig eine deutsche Familie ums Leben gekommen ist, hat sich bei den weiteren Nachforschungen leider bewahrheitet. Es handelt sich um Herrn und
Frau Jofephy aus Werderau ( Kreis Bolfenhain) in Schlesien und deren Tochter. Der deutsche Konful Edel aus Lyon hat sich nach Chamonir begeben.
Nach den letzten nach 3 Uhr nachmittags in Chamonig einge80genen Erfundigungen ist der größte Teil der 21 Todesopfer des Bergbahnunglüds französischer Nationalität. Die Identifizierung der Toten gestaltet sich schwierig, da die meisten nicht als Hotelgäste, sondern als Tagesausflügler nach Chamonig getommen waren. In der provisorischen Totenliste befindet sich ein Herr Braun- Reckler, dessen Wohnsiz und Staatsangehörigkeit aber nicht feststehen. Es wird in Chamonig angenommen, daß es sich um einen Deutschschweizer handelt. Auch in der Berlegtenliste. die 27 Namen enthält, sind nur drei deutsch klingende Namen: eine Frau aßmann und eine Frau Meyer, ebenfalls ohne Angabe des Wohnsizes und der Staatsangehörigkeit, außerdem ein Herr Braun aus Straßburg.de )!
Da auch heute nacht der Schneesturm andauerte und die Unglücksstelle im Schnee vergraben ist, begegnet die Bergung der weiteren Opfer den größten Schwierigteiten. Die bereits eingeleitete Untersuchung über die Ursache der Katastrophe scheint schon jegt zu ergeben, daß es sich dabei um ein
ersehen seitens des Lokomotivführers handeln dürfte, der bei der überſtürzten Abfahrt des überfüllten Zuges zu Schnell vorging, um ein ordnungsmäßiges Ineinandergreifen der Bahnräder zu ermöglichen. Die Steigung bei der Unfallstelle war 23 Prozent. Ein Teil der Mauer, die die Bahngleise vom Abgrund trennen, ist mitgerissen worden. Der Schaffner Brubarry des zweiten Wagen. der durch seine Geistesgegenwart über 60 Passagiere vom ficheren Tode gerettet hat, wurde vom Bürgermeister für sein mutiges Verhalten fofort für Die Ehrenlegion vorgeschlagen. Der Schaffner ist, nachdem der erste allgemeine Schreck überwunden war, von den gebungen überschüttet worden. fich gerettet fühlenden Reisenden geradezu mit Dankbarkeitsfund In ganz Chamonix herrscht die größte Aufregung. Während dort der Schneesturm auch jetzt noch andauert, ist die ganze Umgebung in einen fintflutartigen Regen gehüllt.
Schweres Unglück bei Sprengungsarbeiten.
Frankfurt am Main , 26. Auguft. In dem Taunusbadeort Schwalbach ereignete fich gestern mittag bei Straßenarbeiten, die das Absprengen von Felsen erforderlich machten, ein schweres Unglüd. Aus bisher noch unbekannter Ursache löfte sich ein Sprengschuß zu früh. Gewaltige Felsstücke stürzten auf die Arbeiter und begruben fünf Leute. Zwei der Berschütteten fonnten nur noch als Leichen geborgen werden, während die übrigen drei schwere Berlegungen erlitten. Republikanische Feierstunde.
Für die anläßlich der Herbst meffe in Leipzig wellenden Reichsbannermitglieder veranstaltet das Leipziger Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold am Dienstag, dem 30. August 1927, im Fest. faal des Boltshauses, Leipzig , Beiger Str. 32, eine republikanische Feierstunde. Die Reichsbannertapelle Leip zig und erste Künstler werden mitwirken. Zu dieser Beranstaltung haben alle republikanisch gesinnten Kreife Zutritt. Auswärtige Messebesucher find willkommen. Anfragen sind an die Geschäftsftelle Leipzig C1, Gellertstr. 7/9, zu richten.
Briefkasten der Redaktion.
Das Heil liegt in Amerika . Dies ist ungefähr das Leitmotio der Ausführungen Dr. Tänzlers über Wirtschafts- und Arbeitsverhältnisse in Amerita. Unter Amerika nur die Vereinigten Staaten verstanden. Der Vortrag ist durchaus instruktiv. Bei spielsweise klärt er den Hörer über amerikanische Aktiengesellschaften auf, deren Aktien sich durchschnittlich bis zu 60 Prozent in den Händen des fleinen Mannes befinden. Interessant find auch die Mitteilungen über amerikanische Lohnverhältnisse. Umgerechnet auf die Kaufkraft des Dollars in Amerifa erhält ein ungelernter amerikanischer Arbeiter ungefähr so viel wie ein gelernter in Deutschland . Ob aber die individuelle Bezahlung des amerika nischen Arbeiters ein Plus ist, bleibt zweifelhaft. Auch die durchaus unpolitische Haltung der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände ist ebenfalls noch nicht das Ideal, denn wenn auch augenblicklich die amerikanischen Unternehmer aus Konjunkturverständnis 2. Sa. 3. Gefängnis- oder Geldstrafe. den Lebensstandard des Arbeiters erhöhen wollen, so tann hier einmal eine schmerzliche Aenderung eintreten. Immerhin hält sich Tängler von entschiedener Stellungnahme frei. Hermann Rafad Hermann Rafad behandelt in seinem ersten Vortrag über Köpfe der Dichterakademie Fulda, Stehr, Holz und Thomas Mann . Rafad gibt eine Charakteristik der Dichter, doch man vermißt bei diesem Vortrag die Notwendigkeit, ihn zu halten. Besonders da Rasad, sonft ein geiſt. voller Essayist und Analytiker, nicht über Binsenwahrheiten hinauskommt. Sehr schön das Abendkonzert„ Duvertüren unter Seidler- Windler. Manchmal hätte die Auswahl besser sein können. Die franzöfifchen Ouvertüren gleichen sich im Aufbau vollkommen; sie sind allein auf den Bublifumsgeschmad hin ausgewählt, aber trotz diefer Bedenken ein unterhaltendes gefchmadvolles Konzert von Niveau. F.S.
6. S. Die Wartezeit bauert 200 Beitragswochen... 30. 1. Neiz. E. S. 93. Stein.
Wetterbericht der öffentlichen Wetterdienststelle für Berlin und Umgegend ( Nador. verb.) Wechselnd bewölkt mit vereinzelten Regenschauern. Weiter hin fühl, frische Nordwestwinde. Für Deutschland : Jm Süden wollig bis heiter, in Norddeutschland veränderlich, nur im Osten noch länger anhaltende Regenfälle. Temperaturen allgemein wenig verändert.
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Bei Sonnenbrand
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