Flughafen Müggelsee.
Vorarbeit für den künftigen Ozeanflugverkehr.
Wie wir von gut unterrichteter Seite erfahren, sind in aller Stille Berhandlungen in Gang gekommen, die für die Rolle, die Berlin bei einem zufünftigen Transatlantifluftverkehr mit Flugfchiffen zu spielen berufen ist, von größter Wichtigkeit sind. Es handelt sich um nicht mehr und nicht weniger als darum, die Reichs. hauptstadt zum Ausgangspunkt dieses Deutschland und Amerika verbindenden Luftdienstes zu machen, und zwar will man fich dazu nicht des Flughafens Tempelhofer Feld, sondern des von der Stadt feit langem vorbereiteten Berliner Wasserflughafens am Müggeljee bedienen.
Alle maßgebenden Kreise sind sich bekanntlich darüber einig, daß ein regelmäßiger Passagierluftverkehr über den Atlantit nur mit Wassermaschinen betrieben werden kann, und die in Frage kommenden deutschen Flugzeugfirmen haben sich ja mit dem zurzeit in der Durchführung begriffenen Bau von Riesenflugichiffen bereits in den Dienst dieses zukünftigen Unternehmens gestellt. Wenn nun im Gegensatz zu der bisherigen Annahme, daß lediglich die deutschen Nordseehäfen als Ausgangspunkt dieser Atlantikflüge in Frage fämen, der Plan aufgetaucht ist, diese Flugschiffe direkt von der Hauptstadt des Deutschen Reichs aus nach New York starten zu lassen, so hat hierzu einmal die Erwägung Beranlassung gegeben, daß ein direkter Transatlantikverkehr ohne zeit- und arbeitsrauben des Umladen aus Zubringermaschinen in die Flugschiffe an der Küste von vornherein eine größere Wirtschaftlichkeit und eine schnellere Durchführung eines solchen Unternehmens gewährleistet würde. Berlin mit seiner zentralen Lage und gleichzeitig als Luftkreuz Europas " besitzt schon jetzt den idealsten Zubringerdienst, den man fich für diese Zwecke denten fönnte. Die technischen Voraussetzungen dieses Projekts würden zu keinerlei Bedenken hinsichtlich der Wahl der Reichshauptstadt als Ausgangspunkt der Transatlantifflüge Anlaß geben. Der im Groß- Berliner Stadtbereich liegende Müggelfee ist in jeglicher Hinsicht ein idealer Wasserflughafen. Er verfügt über einen Durchmesser von rund 4½ Rilometern. Von dieser Fläche würde nur ungefähr ein Drittel für diese Zwecke verwandt werden, meil nach den Bestimmungen des Luftfahrtgefeßes ein Wasserflughafen einen Durchmesser von 1½ Kilometer haben muß. Die Ber. fehrsverhältnisse zum Müggelsee sind gut und können ohne besondere Mühe noch weiter verbessert werden. Für Anlage von Hallen und Reparaturwerkstätten hat sich die Stadt Berlin schon vor längerer Zeit das dicht am Seeingang gelegene Gelände der AlbatrosAtlantik.Berte gesichert. Bom flugtechnischen Standpunkt dürften zudem keine Bedenken bestehen, die in Aussicht genommenen Flugschiffe, die über eine ganze Anzahl von Motoren verfügen, von Berlin aus über Land zur Nordsee zum Weiterflug nach Amerifa zu entfenden, denn Nordwestdeutschland mit seinen zahlreichen Geen und großen Mafferläufen würde im Bedarfsfall jeder zeit Gelegenheit zu einer Notlandung der Flugschiffe auf dem Waffer bieten, ganz abgesehen davon, daß bei diesen vielmotorigen Maschinen der Ausfall eines Motors nicht im geringsten die Flug fähigkeit beeinträchtigen würde. Die erwähnten Verhandlungen werden von maßgebenden Berliner Kreisen mit mehreren an der Durchführung eines Transatlantifperteh rs interessierten Flugzeugfirmen geführt, und zwar ist man an die Vorbereis tungen dieses Projektes schon jetzt gegangen, um in technischer und organisatorischer Hinsicht die Grundlagen für einen in einigen Jahren sicher zu erwartenden Ozeanluftverkehr von Berlin nach New Yort zu schaffen.
Geprellte Chauffeure.
Ein betrügerischer Motagwagenvertrieb. Unglaubliche Zustände müssen in einer Berliner Motor. rad Droschten Vertriebs- Gesellschaft geherrscht haben, die in diesen Wochen fallierte. Sie hatte vom zuständigen Berkehrsamt die Konzession erhalten, 40 Motarwagen in Betrieb zu steilen, doch war ihr ausdrucklich aufgegeben, die Wagen nur zu Dermieten, nicht aber zu verkaufen. Als sie nun aber sehr bald in eine schwierige Wirtschaftslage geriet, scheute sie sich nicht, die Wagen den für fie fahrenden Kraftwagenführern gegen eine monatliche Ratenzahlung zum Verkauf anzubieten. Den Reflettanten verschwieg die famose Firma natürlich, daß ihr von der betreffenden Dienststelle der Verkauf der Wagen untersagt war. So wurden denn etwa 25 Autodroschten verkauft, und es ward pro Wagen eine monatliche Zahlung von 350 Mart vereinbart, eine Summe, die für einen Droschkenchauffeur wahrlich schwer genug, zu beschaffen ist. Nach Erstattung der Kaufsumme, gemeinhin nach einem Jahr, follte auf Grund des§ 10 des abgeschlossenen Vertrages der Wagen in den Besitz des bisherigen Mieters übergehen. So zahlten die Wagenführer durchschnittlich rund 800 M. ab, als plößlich die Behörde eingriff, weil die finanziellen Schwierigkeiten der Firma immer mehr zugenommen hatten. War sie doch sogar joweit gegangen, nicht einmal die an sie von den Kraftwagenführern abgeführten Gelder für Krantentasse und Finanzamt gefeßmäßig weiterzuleiten: Seit Monaten sind diese Gelder nicht ordnungsmäßig bezahlt, also unterschlagen worden! Die betroffenen Amtsstellen schritten zur Pfändung und legten vorerst Beschlag auf die Motarwagen der Gesellschaft. Als sich hierauf die brotlos gewordenen und um ihr Geld geschädigten Chauffeure an die Polizei wandten, wurde ihnen bedeutet, der Fall täte der Behörde zwar menschlich leid, aber gesetzlich bestände nur die Möglichkeit, auch den Fahrern die Konzession für die Droschten zu entziehen und die Wagen vorläufig zur Sicherung der vorhandenen Forderungen in Gewahrsam zu nehmen. Es sei der Firma ja nicht gestattet gewesen, die Wagen zu veräußern; habe diese den Kraftwagenführern falsche Angaben gemacht, so sei die Behörde hierfür nicht verantwortlich.
Einem Chauffeur, der bereits die ungeheuerlich hohe Rauffummme von 4500 M. beglichen hatte, ist die Verfügung über den von ihm subjektiv durchaus rechtlich erworbenen Wagen gleichfalls ent30 gen worden. Ein anderer Chauffeur, der durch die geleisteten Teilzahlungen und die Beschlagnahme des von ihm geführten Wagens in schwerste Bedrängnis geriet und seine Familie nicht mehr ernähren fonnte, hat Selbstmord begangen.
Augenblicklich beschäftigt sich die Staatsanwaltschaft mit ber Angelegenheit. Nicht oft genug aber fann gesagt werden, daß, mer Objekte in einem Werte von solcher Höhe fauft, sich vorher genau über den Verkäufer unterrichtet und vor dem Geschäftsabschluß Er kundigungen bei den zuständigen Behörden einzieht. Nur so ist es halbwegs sicher, feinem Schwindler zum Opfer zu fallen.
In der Badeanstalt ertrunken.
In der Städtischen Badeanstalt in der Dennewitz straße ertrant gestern die 13jährige Schülerin Anni Gomolta aus der Kulmstraße 7 während einer Schwimmstunde. Sie ging vor den Augen der Mitschülerinnen plöglich lautlos unter. Obgleich das Mädchen fofort geborgen werden konnte, blieben Wiederbelebungsversuche leider erfolglos. Ein hinzugerufener Arzt stellte den Tod infolge Herz fchlages feft.
Eine Arbeiterin vermißt.
Seit zwei Monaten wird eine 43 Jahre alte aus Ben defin im Kreise West- Brignis geborene Arbeiterin Anna Krafft Dermißt, die zulegt in Berlin in der Ackerstraße 125 wohnte. Sie hat am 1. Juli d. J. ihre Wohnung verlassen, ist nicht wieder gekommen und hat auch kein Lebenszeichen mehr von sich gegeben. Ihr Verschwinden wäre wohl gar nicht bekannt geworden, wenn sie nicht jetzt behördlich gesucht worden wäre, um als Zeugin in einem Strafverfahren gegen einen flüchtigen Mann namens K. vernommen zu werden. Es besteht der Verdacht, daß die Zeugin durch ein Berbrechen beseitigt worden ist. Alle Nachforschungen haben bis jetzt feine Spur von ihrem Verbleib ergeben. Die Ber
Heute Start nach Konstantinopel .
Nach einem Telegramm aus Belgrad sind dort die beiden Flieger zu haben, fidh für einige Zeit aufs Land zurückzuziehen. Die Schlee und Brod auf ihrem Fluge um die Welt eingetroffen. Sie werden morgen ihren Flug nach Konftantinopel fortfehen. Sie find am Dienstagmorgen um 6,30 Uhr auf dem Münchener Flugplatz aufgefstiegen und bereits mittags furz nach 12 Uhr ohne Zwischen landung in Belgrad gelandet. Hier bleiben sie bis Mittwoch früh, um dann im Laufe des Tages die Strede Belgrad- konstantin op el zu bewältigen. Ihre Absicht, noch im Laufe des Dienstags bis Konstantinopel zu fliegen, haben die beiden Piloten im letzten Augenblid in Belgrad aufgegeben, da Nachrichten eingetroffen waren, daß über Bulgarien schwere Gewitter niedergingen. Infolgedessen verschoben sie ihren Start auf heute morgen um 5,20 Uhr Levine und Drouhin.
Breffeurteile über die Flucht Levines nach London lauten übereinftimmend, daß Levine gegenüber Drouhin wohl vertraglich im Recht jei, moralisch aber unforrett gehandelt habe. Nach einzelnen einige Zeit niederzulassen. Die Wickers- Werke, mit denen übrigens Mitteilungen soll Levine die Absicht haben, sich in England für Zwischen- Mitteilungen soll Levine die Absicht haben, sich in England für Levine feit längerer Zeit verhandelte, hätten für deffen Apparat ein besonderes Interesse befundet. Levine soll übrigens nicht ganz ohne Wissen Drouhins nach London geflogen fein und soll sich erst zum selbständigen Flug entschlossen haben, nachdem Drouhin sich weigerte, ihn nach London zu bringen. London , 30. Auguft.
Die Affäre Levine- Drouhin hat heute vormittag ihren jurifti. schen Abschluß gefunden. Frau Levine zahlte in Anwesenheit ihres Rechtsanwalts und des Rechtsanwalts Drouhins diesem die vereinbarten 100 000 Franten Abstandsgeld, für das sich ihr Gatte für den Fall verpflichtet hatte, daß er auf Drouhin als lieger verzichten sollte. Dem Ingenieur Mathis wurden für seine während des Aufenthaltes Levines in Paris erteilten techni schen Ratschläge 10 000 Franfen ausgehändigt. Frau Levine ist hierauf heute mittag nach London abgereist. Drouhin erklärte, nach den aufregenden Tagen, die ihm Levine bereitet, das Bedürfnis
mißte ist nur etwa 1,55 Meter groß, hat dunkelblondes Haar, ein bleiches Gesicht, mit etwas breiter Nase und vorn im Oberfiefer nur einen Bahn. Mitteilungen über ihren Aufenthalt oder etwa das Auffinden ihrer Leiche an die Inspektion A. 5 im Polizeipräsidium.
„ Postaushelfer."
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Der Atlantifflieger Levine erflärte in einem Interview, daß er fobald wie möglich vom Lufthafen Cronwall aus zu starten beabsichtige. Er habe anfänglich nicht beabsichtigt, bei feinem geftrigen Flug über dem Lufthafen von Le Bourget nach England zu starten, und erst während des Fluges habe er sich entschlossen, nach England zu fliegen. Er sei dabei von der Annahme ausgegangen, daß man in England gutes Berständnis für eine derartige Leistung haben werde. Die„ ,, mis Columbia" wird seit der Landung auf dem Flughafen Croydon von Polizisten bewacht, da Levine offenbar Anschläge befürchtet. Nach seinen Aussagen kann das Flugzeug 465 Gallonen Benzin mit fich führen und ist in der Lage, 65 Stun den in der Luft zu bleiben.
Ein neuer Pilot für die„ Mis Columbia". Levine hat für den Ozeanflug nach Amerika die Führung feines Flugzeuges„ Miß Columbia" dem englischen Kapitän Hinchcliffe übertragen.
Brust eingefunten war, nur mit aller Mühe gerettet werden konnte. Die Schaffung von Abflußkanälen bedeutet für die verzweifelten Siedler eine Lebensfrage und so berief der Grundbesitzerverein Alt. landsberg- Süd vor einigen Tagen eine Proteftoersammlung ein, in deren stürmischem Verlauf beschlossen wurde, eine Abordnung zu der zuständigen Behörde zu entfenden. Ein ähnliches Bild bieten die Sieblungen in Lichten rade, über die wir bereits des öfteren berichtet haben. Allerdings sollen hier bereits Verhandlungen im Gange sein, um die brennende Frage der Kanalisation in die Wege zu leiben.
Ausklopfen verboten!
fito,
1130
Die Kleingärtnernot durch Ueberschwemmung hat wiederum ein neues, allzu trauriges Kapitel erhalten. Die Siedlung Altlands= berg- Süd, an der Strausberger Strecke gelegen, hat seit Jahren unter lleberschwemmungsschäden schwer zu leiden. Dieser regen,, 60 000 m. durch einen Postaushelfer veruntreut" das reiche Sommer aber hat dem Faß den Boden ausgeschlagen. Es war die letzte totale Senfation auf diesem Gebiet. Die Säulen herrschen die denkbar traurigsten Zustände, an deren Abhilfe wirkanschläge, die zur Fahndung auf den Defraudanten aufforderten, lich ernsthaft gedacht werden müßte. Die Häuser von Altlandsbergwiefen auch darauf hin, daß Wegner als„ Spieler und Wetter" be- Süd, umgeben von Obst- und Gemüsegärten, liegen in einer Taltannt fei teine der Beitungen aber wies auf die Gehalts- mulde, so daß das angejammelte Regenwaffer feinen Abfluß hat. verhältnisse der Postaushelfer hin. Hier werden Die geftauten Wassermengen haben Straßen und Arbeitskräfte mit einem Wochenlohn von 35 M. für den Gärten in Seen verwandelt und all das mühsam Geschaffte gleich einer verheerenden Sintflut vernichtet. Mit Spaten, ledigen Mann, mit 36,65 M. für den verheirateten, an Aufgaben Schaufel und Bumpen bewaffnet, bis zu den Knien im Waffer gefeßt, in deren Erledigung fie oft mit den größten Werten zu tun matend, versuchte die Feuerwehr die Keller leer zu pumpen und die haben. Für jedes Kind erhält der Postaushelfer die gleiche Bei Straßen halbwegs paffierbar zu machen. Noch immer sind aber die hilfe= 1,65 m. pro Woche! Wie es da in den Familien der Post- Wege gänzlich verschlammt, so daß ein Pferd, das bis zur ohne Mitarbeit der aushelfer aussieht, kann man sich denken Frau ist ein Austommen fast unmöglich! Der nunmehr Verhaftete war Wetter und Spieler"; ja, wie alle diese kleinen Spieler, in der verzweifelten Hoffnung, einmal durch den großen Schlag" aus seiner Misere, aus diesem nicht Leben, nicht Sterbentönnen" herauszukommen! Man hat ihn erwischt und man wird ihn verurteilen; und seine Strafe wird nicht auf das frantierte 1000- Mart- Maß, sondern auf die 60 000 m. zugeschnitten werden. Und dabei erhebt sich eine Frage: Es wurde jegt viel über diesen Defraudanten geschrieben, aber anscheinend beabsichtigt auch die Bost nicht, sich der Portohinterziehung wegen gegen die auffiefernde Bant zu wenden. Dabei ist es jedem Postler bekannt, daß dieser bie, Man schreibt unsup Fall nicht als Einzelfall zu werten ist, sondern daß aus ErsparnisJüngst frischte( nach Angabe des Borwärts" vom 5. Auguft gründen die Geldsendungen der Banten durchweg 1927) die Polizei ein altes Berbot wieder auf, betreffend das Entzu niedrig deflariert werden. Daß eine Drucksache auf stauben von Kleidern, Decken, Teppichen und Möbeln von Fenstern einige beigefügte handschriftliche Worte kontrolliert wurde und daß und Baltonen hinaus zur Straße. Verbote dieser Art verder Empfänger Strafporto zahlen mußte das ist schon manchem folgen zwar das sehr erftrebenswerte Ziel, Straße und Luft vor Vervon uns passiert. Aber noch niemand hat von der Kontrolle der unreinigungen möglichst zu schützen. Leider ist gegen jenes Verbot Gelbsendungen der Banken gehört. Wäre die Postfache richtig nach aber anzuführen, daß die Straße bisher stets noch der gegebene, ihrem hohen Werte deflariert gewesen, dann hätte der fortierende unerfegliche Abflußkanal für Unreinlichkeiten geblieben ist. Go erwünscht jedermann die ausreichende Beseitigung solcher lästigen Beamte wahrscheinlich besser auf die Sendungen geachtet; so aber Luftverunreinigungen wäre, so geduldig müssen wir sie zurzeit noch wäre, da die Unterfrantierung der Banken schon zum„ Gewohnertragen in der Hoffnung, daß die Zukunft hierzu geeignete gangheitsrecht" geworden ist, auch den Beamten eine etwas lagere Ausbare Abwehrwege erschließen wird. Daher kann zurzeit gegen führung der dienstlichen Vorschiften nicht zu start anzurechnen, derartige Plagen nicht scharf vorgegangen werden. Aehnliches gilt wenn man mit gleichem Maße messen wollte. Am vorteilhaftesten auch von dem durch Fenster und Ballone auf die Straße abgeleiteten für die Ehrlichkeit der Beamtenschaft aber wäre es, wenn die Post Wohnungsstaube, der mur ein fleiner Bruchteil der sonstigen auf der endlich Aushelfer wie untere Beamte, die mit dergleichen verantStraße sich ausbreitenden Luftverderber ist, und gegen den mit scharfen Verboten vorzugehen, nur unter der Voraussetzung be= wortlichen Funktionen beschäftigt wären, so befoldete, daß sie wenig gründet wäre, daß das Berbot gleichzeitig angibt, auf welchem ftens ohne dringendste Sorgen leben tönnen- anderen gangbaren Wege die Hausbewohner die auf Ausstäuben tönnte, ohne Portoerhöhung für die Allgemeinheit, schon durch die und Klopfen beruhende Lüftung und Reinigung ihres WohnungsHeranziehung gewohnheitsmäßiger Großportohinterzieher" ein inventars herbeiführen können. Ohne Belehrung hierüber erstickt Teil dieser Besoldungsmehrtoften gedeckt werden! das polizeiliche Entstäubungs- und Klopfverbot den durchaus zu fördernden Drang der Bevölkerung nach Reinlichkeit und Frischluft. 3war fönnte die Polizei auf die Staubsauger verweisen, die ein ebenso unentbehrlicher Teil der Wohnungsausstattung werden, wie Wasserleitung, elektrisches Licht usw. Doch verbietet die Kostenhöhe jedem Unbegüberten von selbst die Anschaffung eines Staubsaugers, der übrigens auch elektrischen Antrieb zur Vorausfeizung hat.- Folglich müßte, um die Geltung des Polizeiverbots zu heben, es verknüpft sein mit der Erklärung, daß aus sanitären Gründen denen, die das Verbot trifft, die auf Klopfen beruhende Entstäubung ihrer Sachen auf Antrag fostenfrei durch Staubsauger periodisch besorgt wird. Der Einwand, daß die Hofräume der Häuser ausreichende Teppichtlopfgelegenheiten bieten, ist insofern haltlos, als der Hofraum, da er viel schlechter wie die Straße die verschmußte Luft ableitet, durch die Teppichklopfarbeit zu einer Art Schmugluftspeicher wird, dessen Entstehung in der Straße aus fanitären Gründen durch das polizeiliche Berbot verhütet werden soll. Schließlich wird durch dieses Verbot die Straßenluft nicht viel reiner, da zu deren Verschlechterung die oben erwähnten
und vielleicht
Am Dienstag, dem 30. Auguſt, Monteffori- Kinderhäuser. abends 8 Uhr, läßt die Deutsche Montessori- Gesellschaft, Berlin NW. 87, in den Kammerfälen( Theatersaal), Berlin S., Teltower Str. 1, einen Werbevortrag mit Lichtbildern und Filmvorführungen halten. Montessori verlangt vor allem eine bem Rinde gemäße Umgebung, die den Kräften und den Bedürfnissen des Kindes angepaßt ist, die dem Kinde immer von neuem Gelegenheit gibt, fich müßlich zu betätigen.
Funkwinkel.
Ueber Humor, Satire und Ironie hat vor einiger Zeit Mag Dessoir Bedeutsames und Abschließendes im Rundfunk gesagt. Es ist also nicht notwendig, daß Leo Hirsch sich bemüht, eine völlig einfallsloje, wig und saftlose Wiederholung in der Einleitung zu feinem Bytlus humor in der Weltliteratur" zu geben. Wozu also diefe findliche Uebung? Fehlt den verantwortlichen Ressortchefs des Rundfunks jede fritische Beurteilung? Hirsch stellt nach seiner diefer drei Dichter ein, denn Aristophanes hat mit Swift sehr wenig sannmen. Man sieht nicht recht die Notwendigkeit einer Berknüpfung diefer drei Dichter ein, denn Aristophanes ha mit Swift sehr wenig zu tun, schon rein formal. Man fann alles zusammenrühren, aber der Hörer darf dann doch wenigstens eine Begründung erwarten. Die gibt Hirsch feineswegs, er gibt nicht einmal eine Charakteristit der Behandelten. Mit einigen furzen Bemerkungen glaubt er die Sache in Ordnung zu bringen. Man tann nur schwer annehmen, daß jemals über Sham Hilfloseres geftammelt worden ist. Was soll übrigens Ibsen in dieser Reihe? Nun, ein einzelner Bortrag wäre zu entschuldigen, aber gegen einen 3yflus dieser Art muß entschieben Stellung genommen werden. Warum hat der Berliner Sender eigentlich einen Intendanten befommen? Sehr schön ist das Abendtonzert mit Debuffy, Saint- Saens und Richard Strauß , besonders die beiden ersten find mit selten gespielten Werten vertreten. Seidler- Winkler gewinnt immer mehr an Format. Distret und zart dirigiert er Debussys„ Nocturnos", die Streicher entwickeln eine volle Klang fülle, die durch keine Unausgeglichenheiten gestört wird. Und Franz von Spanowski, der Solist des Abends in Saint Saens Violinkonzert läßt bebauern, daß er so wenig im Berliner Rundfunt als Violinist zu hören ist.
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anderen Umstände in viel höherem Grade beitragen, wie die Kleider Verstopft man aber der und Möbelklopferei auf Baltonen wird. regelmäßig nur beengt wohnenden Bevölkerung die Fenster und Baltone als Abfuhrkanäle bei Entstäubungs- und Reinigungsarbeiten, so wächst die Unreinlichkeit in den Wohnungen unter viel stärkerer gesundheitlicher Schädigung ihrer Inhaber und der ganzen Gegend, als der sanitare Nuzen je betragen tann, den jenes polizeiliche Verbot stiften will.- Balkon und Fenster als Kanäle für die in Wohnungen sich bildenden, auf Klopfen und Ausstäuben beruhenden Abscheidungen werden somit bis zur Bereitstellung anderer gangbarer Wege verfügbar bleiben müssen, so wie die primitiven Abortanlagen der Bergangenheit bestehen bleiben mußten, bis es gelang, durch Kanalisationsanlagen und Wasserspülung die groben Hausperunreinigungsstoffe einwandfrei abzuführen.
Annehmbar wäre zurzeit höchstens eine polizeiliche Vorschrift über die Tageszeit für die Bornahme der fraglichen Klopf- und EntStäubungsarbeiten an Straßenfenstern und Baltonen. Betrügereien bei der Klaffenlotterie.
Wie die BS.- Korrespondenz mitteilt, find die in der Bresse er örterten Betrügereien, die im Jahre 1918 und früher bei der 3iehung der Preußischen Klaffenlotterie oorgefommen sein sollen, bereits damals Gegenstand eines Straf. verfahrens gewefen. Die von dem damals geistesfranken Lederarbeiter Johann Boß behaupteten Betrügereien find jetzt nochmals nachgeprüft worden. Das Ergebnis dieser neuen Ermittlungen gibt jedoch feine Beranlaffung, gegen irgendeine Person in strafrechtlicher Hinsicht etwas zu veranlassen.