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müffen, als sie sich noch immer Hoffnung machen, in den I fortschrittlichen Taten des sozialistischen Stadtregiments, be­Senat eindringen zu können, wozu ihnen der rechte Flügel der Volkspartei nicht mehr als gern behilflich wäre. Demo­fraten und Sozialdemokraten haben aber schon bei der Wahl des jetzigen Senats im Jahre 1925 jede Beteiligung von Deutschnationalen an der Regierung des Stadtstaates ab­gelehnt.

Wenn die früher nur aus Demokraten und Sozialdemo­fraten bestehende Koalition infolge des Wahlausfalls von 1924 durch Einbeziehung der Volkspartei erweitert werden mußte, so ist diesmal der Kampf unserer Partei darauf ge­richtet, so stark zu werden, daß die Notwendigkeit, mit der Volkspartei zu paktieren, überwunden wird. Es spricht in einer Handelsstadt von der Bedeutung Hamburgs gewiß vieles dafür, die Unternehmerkreise, die vorwiegend in der Deutschen Volkspartei ihre politische Vertretung sehen, nicht völlig von der Mitverantwortung am Gemeinwesen auszu­schließen; aber die verflossene Wahlperiode hat auch in Ham­ burg gezeigt, daß die Verantwortungsfreudigkeit in jenen Kreisen, die sich so gern ,, Wirtschaftsführer" nennen hören, durchaus nicht immer vorhanden ist.

Das Verwaltungsreformgesez, das die Bürgerschaft vor etwa Jahresfrist angenommen hat, haben die Bolksparteiler abgelehnt, weil sie mit ihren Wünschen auf spezielle Vertre­tung der ihnen politisch nahestehenden Handelsvertreter in der Finanzbehörde nicht durchbrangen. Die Zustimmung zum neuen Lehrerbildungsgesez, mit dem Ham­ burg den Volksschullehrern die reine Universitätsbildung er­öffnet hat, ließen sie sich erst abringen, als ihnen von fommu­nistischer Seite vorgehalten wurde, welche unsicheren Stüßen der Koalition fie doch eigentlich seien. Und daß wie überall anderswo die Steuer- und Mietefragen, die Fragen der So zialpolitik überhaupt auch hier stets die Kluft zwischen fozialistischer und kapitalistischer Anschauung aufreißen, ist so felbstverständlich, daß es keiner Erwähnung bedarf. Der Gegensatz dieser Anschauungen wird auch den Wahlkampf be: herrschen. Daran vermag die Existenz der kleinen Demo­fratenpartei, die im Hamburger Senat einen verhältnis mäßig großen Einfluß befigt, mit ihrer ausgleichenden Ten­denz auch nichts zu ändern.

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Den geistigen Kampf gegen das Bürgertum wird in Hamburg die Sozialdemokratie allein zu führen haben. Die Kommunisten schalten sich durch ihre oben gekennzeich­neten Methoden selbst aus und befunden das überdies noch dadurch, daß sie ihre begabteste Rednerin, die Lehrerin Edith Hommes, die allein noch der kommunistischen Fraktion ein gewisses Ansehen gab, nicht wieder kandidieren lassen. Auch ihr bester Zwischenrufer, der mit viel Mutterwig begabte Werftarbeiter Erich Hoffmann, wird nicht wieder aufgestellt. Geist ist in der KPD. verpönt. Brutalität ist Trumpf. Darum wird, obwohl er nie sein Mandat ausgeübt hat, Ernst Thäl­ mann wiederum der Spizenkandidat der KPD. im Ham­ burger Bürgerschaftswahlkampf.

fonders im Wohnungsbau, in der sozialen Fürsorge, in der Verschönerung des Stadtbildes, sprechen eine zu deutliche Sprache, als daß der Rückschritt fie fortzuleugnen vermöchte. Die Kommunisten belfern allerdings auch hier gegen die So­zialdemokratie und helfen ihren Gegnern, wo und wie sie nur können. Der Kampf wird darum nicht leicht sein. Aber er wird unter ähnlichen Umständen und in einem ähnlichen Geifte geführt, wie die Wiener Sozialdemokraten ihren legten Gemeindewahlkampf geführt haben. Und er wird hoffent­lich auch von gleichem Erfolge gefrönt!

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Kreuzzeitung " gegen v. Guérard.

Sie ist und bleibt monarchistisch.

Herr v. Guérard, der geschäftsführende Vorsitzende der Reichstagsfraktion des Zentrums, hatte gestern in der Germania " geschrieben, die monarchistische Propaganda der Kreuz- Zeitung " sei unerträglich und ein Verstoß gegen die Richtlinien, über den noch gesprochen werden müsse. Die Kreuz- Zeitung " ist zum Sprechen sofort bereit, denn sie ent­gegnet schon heute:

Wir müssen gegen diese anmaßenden Aeußerungen des Zentrumsführers entschiedensten Einspruch erheben. Sind wir etwa ein Organ der Regierungstoalition, das an deren Politik gebunden ist? Die kreuz- Zeitung " war, ist und wird immer monarchistisch sein. Die Richtlinien" haben für uns teine Bedeutung. Es wäre ja auch eine Charakterlofigkeit ohne gleichen, wenn eine Zeitung einer lediglich zur praktischen politischen Arbeit gebildeten Koalition zuliebe ihre Grundfäße aufgeben würde. Wir möchten einmal das Gesicht der Herren vom Zentrum sehen, wenn das gleiche Verlangen an die ihm ergebene Presse gestellt würde. Im übrigen ist bei der letzten Kabinetts bildung ausdrücklich durch den deutsch nationalen Frattionsführer festgestellt worden, daß von einem Aufgeben der politischen Grundsäße nicht die Rede sein kann. Herr v. Guérard wird sich schon an die monarchistische Haltung der Kreuz- 3eitung" ge­wöhnen müſſen. Eingriffe in unsere Meinungsfreiheit verbitten

wir uns.

Die Kreuz- Zeitung , die sich heute auf ihre Meinungs­freiheit beruft, ist, solange sie konnte, immer für die Unter­drückung der Meinungsfreiheit der anderen eingetreten. Monarchisch war sie freilich nicht immer, hatte sie doch nach der Revolution zeitweilig ihren Wahlspruch Mit Gott für König und Vaterland" an ihrem Kopf entfernt. Wenn sie der gegenwärtigen Regierungsfoalition ähnliche Zugeständ­nisse verweigert, so ist das natürlich ihre Sache. Sache der Wähler aber wird es sein, die Konsequenz aus der Tatsache zu ziehen, daß sich das Reichszentrum mit der Partei der ,, Kreuz­ Zeitung " verbündet hat.

Die Kreuz- Zeitung " will fein Organ der Regierungs­foalition sein, sie ist aber das Organ des Grafen West ar p, des Führers der deutschnationalen Regierungspartei. Es ist interessant, daß die Richtlinien, denen Westarp zugestimmt hat, für das Blatt des Grafen Westarp überhaupt keine Bedeutung" haben. Mit der Zustimmung zu den Richtlinien hat sich die Deutschnationale Bartei vier Ministersize erkauft, aber für die deutschnationale Presse und für die deutschnatio nalen Parteiredner haben die Richtlinien keine Bedeutung". Das ist Politik nach Methoden, wie sie früher auf dem Pferde markt von Gumbinnen im Schwunge waren, die aber auch dort schon aus der Uebung gekommen sind.

Vierzehn Tage vor der Wahl in Hamburg , am 25. Sep­tember, finden in Neu- Altona und Wandsbek die Wahlen zur Stadtvertretung statt. Dabei werden besonders die Altonaer Wahlen ein allgemeines Interesse beanspruchen dürfen. Handelt es sich hier doch um eine Macht probe nicht allein zwischen Bürgertum und Sozialdemokratie, son­dern zugleich auch um eine solche zwischen den Freunden und Gegnern der Vergrößerung Altonas durch die be­fannten Eingemeindungen, die erst nach Ueberwindung vieler Schwierigkeiten durch einen Gesezesaft im Preußischen Land­ tag erreicht werden konnte. Diese Vergrößerung Altonas ist in der Hauptsache das Werk der Sozialdemokratie, in erster Linie gefördert durch den jungen, tatkräftigen Oberbürger­meister Mar Brauer. Das reaktionäre Bürgertum in den jetzt mit Altona vereinigten Elbgemeinden( Blankenese , Flott- eine Gruppe italienischer Offiziere an der italienisch- französischen Italienisches Demenfi. Zu der Meldung aus Chambery, wonach bet usw.) will sich, weil es im Sturmlauf gegen die Einge Grenze eine Rundgebung veranstaltet hätte, deren Sinn die ferri­meindung unterlegen ist, dadurch rächen, daß es die sozial- toriale Zurückforderung Savoyens gewesen wäre, erklärt die Agenzia demokratische Machtposition im Altonaer Rathaus zu unter- Stefani, daß die Nachricht von einer solchen Kundgebung vollständig mühlen trachtet. Das aber dürfte schwerlich gelingen. Die unbegründet sei.

König Heinrich IV.

Leffing- Theater.

Der Regiffeur Karlheinz Martin ist viel flüger als der seit langem verstorbene Dichter William Shakespeare . Der Regiffeur, der fich seine Dramaturgie selber besorgt, schneidet aus dem Giganten­drama ,, Heinrich IV." das Kneipenstück John Falstaff heraus, wie etwa der Opern- und Operettenlibrettist seine Terte zurechtbaut. Es entsteht dann eine Komödie, in der die großen Shakespeare - Ereignisse nur Zwischenspiel sind. Dafür wird die Falstaff- Bosse mit aller Gründlichkeit durchgegrübelt und durchgegliedert. Der Shakespearesche Sinn wird verbogen und der Unsinn aufgedonnert, zum Schluß aller­dings ins Kolossale und wild Gefünftelte. Wir erleben endlich eine tragische Falstaff- Posse. Der Fettwanft wird von der Ungnade seines Königs wie vom Schlag getroffen, der Kaschemmenliebling darf sich Gesten erlauben, die etwa besagen: ,, Du verfluchter Lump von einem gefrönten Haupt, ich bin der moralische Sieger, und du nur ein un­dankbarer Schuft im Purpurmantel." Bei Shakespeare geht es gar nicht so scharf zu. Dort lädt Falstaff einfach zu Mittag ein und schwindelt sich noch einmal heraus, um seine Schulden nicht bezahlen zu müssen. Dort ist Falstaff auch gewiß, daß König Heinz noch ein­mal auf die Späße seines Narren hereinfalle und ihm und seinem

Dummenjungenstreichen verleiten. Er spielt wie ein Detektiv, dem es nur darauf ankommt, das Eliteschwein Sir John zu entlarven. Beinahe wäre nach solcher Inspiration des Regisseurs der alte König ( Paul Wegener ) ein allzu gebrechlicher Monarch, nur eine fabbernde Ruine geworden. Zum Glück befann sich Herr Wegener auf den Gedankeninhalt seiner Rolle, um großartig, gespenstisch und wahrhaft staatsmännisch in den Tod hinüberzugehen. Herr Riemann stotterte und stelzte den Heißsporn Bercy jungenhaft entzückend. Aber alle Hauptpersonen werden nach dem Willen des Regiffeurs zu Episodenspielern, denen der Dramaturgenwille die besten und goldensten Worte aus dem Munde, nimmt. Der Drama­turge verteidigt sich, daß er doch den dreistündigen Theaterabend nicht wesentlich überschreiten darf. Er hat dann recht, wenn ein Shakespeareabend nur ein Amüsierabend ist. Das Kabarett der Romifer als Konkurrenz gegen das Theater der Tragiker, Zeitstil, Kassiererdevise. Die Losung ist: Ready cash. Und auch die schwarz­weißrot verschworenen Herren der Hotelbetriebsgesellschaft sehen es nicht gern, daß die Mercedeswagen ihrer Gäfte allzu spät heran­rollen. Hoppla, man will eben up to date leben.

Mar Hochdorf.

Back alle Gnade wieder schenken wird. Bei Shakespeare hat Falstaff Vorjah ging ich in die neue Revue. Aber mit der Revue ist es wie

gar feinen guten Kern, bei Karlheinz Martin soll er zum Opfer des monarchistischen Hochmuts werden. Wahrlich, das ist so fein aus. gedacht, daß es eine erbauliche Bossenmoral für die ganze Galerie abgeben könnte. Es ist nur zu spitfindig ausgedacht und auch zu banal und billig.

Die Posse Falstaff wird mit tausend Kinkerlißchen, mit dem gefühlvollen Eugen Klöpfer als Falstaff und seinem Bagen Gustav Stettenbauer, einem fabelhaften Liliputkomiker, denn auch blendend aufgeführt. Frau Hurtig( Frau wangel), das Schandmädel Dorchen( Hilde Hildebrand ), dieses Duett gibt zu­sammen mit dem gedunsenen Sir John eine stundenlang anzu­staunende Suff- und Hurenidylle. St. Pauli auf der Bühne mit aller Technik des theatralischen Naturalisten hergezaubert. Dabei Käpfer immer philosophisch und so gutmütig, daß Sir John fich dauernd als die gewichtigſte Fleiſchwerdung des Sages einprägt: Fünf- Zentner- Menschen sind die einzigen und piffeinen Ehrenmänner. Man sollte die ganze Menschheit wie die Schweine oder Kapaunen mästen, damit man sie zur wahrhaften Moral des Vergnügens herauf­züchtet.

Zu dieser Parkett und Ränge anreißerisch umschmeichelnden Regiemethode gehört es, daß Herrn Ernst Deutsch empfohlen wird, den fröhlichen Prinzen Heinz von Anfang an in einen Hamlet, in einen düsteren Grübler zu verwandeln, der sich aus geheimnisvollsten Gründen an Falstaff erfreut. Ernst Deutsch läßt sich zu feinerlei

Wann und wo" im Admiralspalast . Dich, teurer Haller, grüß' ich wieder." Mit diesem guten mit einem Pferderennen; die Tips stimmen nicht immer, die Buch­macher irren sich, und statt des Favoriten gewinnt ein Dudsider. Uebrigens ist kaum ersichtlich, was, wann und wo drei Buchmacher bei dieser Revue gearbeitet haben sollen. Die paar Refrains find gut herausgekommen, neben dem Lied des Titels besonders das vom Müller mit dem Triller. Kollo hat hier, auch in den Tanz­variationen seines Hauptschlagers, schmiffige Arbeit gemacht, und Schindler hat sie vorzüglich betreut. Wir wollen nicht ver. tennen, daß Rainers Schlußbilder, daß seine Kostüme der Schmetterlinge, Sterne und Gläser, der aus Paris übernommenen Männer von 1937 die Phantasie so anregen, wie sie von großem Glück für das Raumfüllende, Neuartige und Bunte geschaffen mur den. Wir wollen anerkennen, daß das Begrüßungs- Admiralsschiff und die Sternenleiter ihre szenisch- dekorative Großwirkung hatten. Aber was bedeuten sechs Bilder unter 45? Wie schnell erlischt ein Rausch für das Auge, wie enttäuscht der ganze zweite Teil der Revue! Mit dem Inhalt haben es sich die Autoren Haller, Wolf, Ribeamus diesmal sehr bequem gemacht. Sie haben selbst die roten Fädchen von 1926 durchgeschnitten und geben einfach An­schauungsunterricht, zusammenhanglos, verworren, gerade so, daß es der Komik von Morgan und Ehrlich noch gelingt, das Thema der kommenden Szene in ihre Kalauerei einzubeziehen. llebrigens sind die beiden Konferenziers diesmal wirklich spaßig und bringen neben allzu befannten Börjenwigen tieine politische Bon­

mots, die man sich merkt.

Wann und wo aber schlägt diese Revue ein? Nicht bei der fleinen Rahna, die soviel Borschußlorbeeren geerntet hat und

Die Deutschen in Frankreich .

Sollmann über seine Pariser Erlebnisse.- Die Deutsch­nationalen beim Erbfeind".

In der Rheinischen Zeitung" schildert Gen. Sollmann die Eindrücke, die er von der Pariser Tagung der Interparlamentarischen anion mitgebracht hat, insbesondere auch die starke Wirkung, die von der Rede Poincarés ausging:

,, Seine Rede war ein Meisterwerk an Klugheit und Geschick. Er spricht nicht frei. Wie meistens, las er jedes Wort aus seinem Manuskript ab. Die Wirkung war trotzdem gewaltig. Die Reinheit und Klarheit des Stils, die knappe Prägnanz der Säße, die helle, klingende Stimme und eine trotz dem Fehlen jeder Geste mitreißende Rhetorit ließen ganz vergessen, daß nicht eine Rede, sondern eine Borlesung gehalten wurde. Als er unter rauschenden Kundgebungen die Tribüne verließ, tat sich ein Riß zwischen allen anderen und der deutschen Delegation auf. Die Vertretern von dreißig Bölkern erhoben sich und jubelten dem politi­schen Führer der französischen Republik minutenlang zu. Zwei oder drei auch der deutschen Delegierten, darunter der deutschnationale Abgeordnete und frühere Bizepräsident des Reichstages, Dr. Dietrich, der unmittelbar neben Poincaré saß, standen mit auf, hochgerissen wohl von dem mächtigen Zwang des Augenblids. Wir anderen blieben fizzen. Auch wir begrüßten die friedlichen Worte Poincarés. Eine Ovation aber für ihn? Dazu fonnten wir uns in der Er­innerung an seine Kriegspolitit, an seine Unversöhnlichkeit in den ersten Nachkriegsjahren, an seine Ruhrpolitik, nicht entschließen."... Zum ersten Male befanden sich unter der Delegation auch deutschnationale Abgeordnete. Wie nicht anders zu erwarten war, haben sie sich an allen französischen Empfängen mit uns beteiligt. Alle Reden, die wir auf dem kongreß gehalten haben, sind auch von deutschnationalen Delegierten gebilligt worden. Der deutschnationale Abgeordnete Dr. Dietrich hat auf einem Essen, das uns der deutsche Botschafter von Hoesch gegeben hat, diefem ausgezeichneten Vertreter der Deutschen Republit in Worten voll Herzlichkeit für seine Verständigungspolitik gedankt. Bei solcher Sachlage wirkte es auf den nichtdeutschnationalen Teil der Delegation natürlich nur be­lustigend, als in Paris bekannt wurde, mit welchen Anfällen von Wut und Gift die deutschnationale Bresse erst über Löbe und dann auch über mich hergefallen ist.... Was ist nun eigentlich deutsch­national? In Paris machen deutschnationale Abgeordnete mit uns deutsch - französische Verständigungspolitit; fie bezeugen Herrn Poincaré ihre Achtung; fie genießen die französische Gastfreundschaft; fie schütteln Herrn Doumergue und Herrn Briand die Hand, und in Berlin to bt derweil die deutsch­nationale Presse."

Schwarzrotgold bei der Reichswehr . Beschleunigte Turchführung des Eclasses. Eine Korrespondenz meldet:

Zu dem Erlaß des Reichswehrministers vom 15. August über die Einführung von schwarzrotgoldenen Flaggen für die Dienstgebäude der Reichswehr werden jetzt die Aus führungsbestimmungen bekannt. Danach sollen die Heeresunterkunfts­ämter bis zum 10. September ihren Flaggenbedarf bei den Wehrtreisverwaltungsämtern anmelden, die ihrerseits diese Zu­fammenstellung bis spätestens 15. September dem Marinearsenal in Kiel zu übersenden haben, das für die erste Ausrüstung und für den laufenden weiteren Bedarf zu sorgen hat. Die Abmessungen ber Nationalflaggen müssen denjenigen der gleichzeitig mit ihnen auf den einzelnen Dienstgebäuden gefeßten Reichskriegsflaggen gleich sein. Im übrigen wird auf die beschleunigte Durchführung der Anschaffung gedrungen.

Bolnische Grenzzwischenfälle. In der Nacht vom 30. zum Grenzwache von den Bolschewisten verschleppt. An der polnisch­31. Auguft wurde in der Gegend von Wilna ein Soldat der polnischen litauischen Grenze soll die litauische Grenzwache einen polnischen Oberleutnant verschleppt haben.

| doch nur ein süßes, hübsches, niedliches Soubrettchen ist; nicht bei Franklyn, der eine mittlere Kopie von Rejon ist, nicht bei dem luftig- verwegenen Stetsch der X- Strahlen, den Holländer in seiner Revue schon seit Monaten gezeigt hat, und selbst nicht bei den sehr gut pointierten verjazzten Räubern. Sondern: der jpielerische, ge­die Tanzattraktion Helen Wehrle, eine überaus graziöoje, schlanke, jangliche, wirklich werbende Revuestar ist Trude Hesterberg , liebliche Schlangenfönigin, und auch die Lorraine geschwister sind zugkräftig geblieben, wenn man ihre Symmetrie nicht mehr als zweimal zu bewundern braucht.

Ganz große Klasse, in ihrer gezähmten Lockerheit unsterblich. bleiben die Tillergirls, die immer wieder neue Nuancen der der Bühne. Sie sind das unerschöpfliche Labsal des zwei Stunden Ensemblebewegung zeigen! Erst wenn diese tanzen, ist Leben auf zu langen Abends. Auch die Admiralgirls und die Truppe der Eduardowa seien gepriesen. Tanzbeine als Inhalt einer wir haben uns was anderes gedacht. Aber vielleicht ist es das Richtige. So wird man des Genres am schnellsten über­drüssig. K. S.

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Lautsprecher machen die Wohnhäuser unbewohnbar. Ein in der französischen Hauptstadt ansässiger Amerikaner erhebt einen öffent­lichen Klageruf über die immer mehr überhandnehmende Ruhe­störung durch die Lautsprecher. Er habe deshalb innerhalb der letzten zwei Jahre dreimal die Wohnung gewechselt, sei aber immer nur " Manche Bariser Miethäuser sind geradezu unbewohnbar geworden. aus dem Regen in die Traufe gekommen. Wörtlich schreibt er: Ich höre, daß es Miethäuser gibt, in denen die Anbringung von Lautsprechern kontraktlich untersagt ist. Aber was nutzt das, wenn man ihr Kreischen und Knarren aus drei oder vier Nachbarhäusern hören muß und durch unsichtbares Gebrüll und Gequäfe von Tenor­und Sopranstimmen immerfort im Schlaf gestört mird. Es ist un­erträglich und sollte gesetzlich verboten werden!" Der Amerikaner, der sich als Ein Dulder" unterzeichnet, scheint feinere Nerven zu haben als die lärmgewohnten Franzosen.

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Lietuva veröffentlicht einen Aufruf an die litauische Gesellschaft, Ein 15jähriger litauischer Dichter. Das offiziöse Kownoer Blatt durch eine Boltsspende dem 15jährigen Dichter Baclaw Agzdi. nis zur höheren Schulbildung zu verhelfen. Agzdinis literarisches Wunderkind Gedichte veröffentlicht. Der Bater des Knaben ist ein Lagelöhner, - hat bereits mit 14 Jahren formvollendete der 55 Mark monatlich verdient und seinem Sohne keine Bildung geben konnte, so daß dieser mit elf Jahren sich selbst seinen Unter­halt erwerben mußte und jetzt als Segerlehrling tätig ist.

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Erstaufführungen der Woche. Stammerspiele: Ihr Dienstag. Mann".- Luftipielhaus: Filmromantit". Donnerstag. Künstler­Die Dame von Maxim".- Theater i. d. Königgräger Der dreimal tote Peter".

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Die Komische Oper beginnt die Herbstsaison am 20. September. Eine Große Alpine Kunstausstellung wurde im Wiener Künstler haus eröffnet.