Nr. 424 ♦ 44. Jahrgang
1. Seilage öes vorwärts
Das„hohe* Haus.
Das schone Treppenhaus in der Klosterstraße.
Di« Alosterstrobc Hai«in anderes Gesicht bekommen. Vor einem Jahrzehnt noch war sie trotz ihrer stattlichen Breite, trotz der Unterjjrunbbahn. trotz der Nähe der lärmenden City eine der ver- träumtesten Straßen Berlins . Sie war voll historischer Erinnerun- jieir. und die steinernen Zeugen vergangener Zeit standeil vielleicht nirgends so dicht beieinander, wie hier in der stillen Klosterstraße. Vom schönen Barock der Parochialkirche mit ihrem sagenumwebten Glockenturm, über die zierliche Gotik der Klosterkirche bietet sie bis zum.hohen Hause" eine fortlaufende Kette Altberliner Er- innerungen. Freilich— man muß diese steinernen Runen zu lesen verstehei«. Aber nur wenige Berliner kannten die Kloster- strahe, denn s« war eine der Straßen, in der ein.richtiger Ber- liner" nichts zu suchen hatte, sie war ohne Verkehr. Das ist anders geworden. Zuerst kam das große Stadthaus: dann nisteten sich Arbeitsnachweis und Ortstrantentasse ein, und nun wimmelt die Klosterstraße an manchen Stunden von Menschen. Und jetzt hat man gar den Durchgong am hohen Hause zu einer .Verkehrsstraße erster Ordnung ernannt, und die Elektrische klingelt da, wo noch vor wenigen Wochen holpriges Kopfsteinpslaster jedem modernen Verkehr zu spotten schien. Ob viele der neuen Pasianten wohl wissen, über welch historischen Boden sie da fahren?" Hier ist die Stell«, wo die Berliner zum ersten Male von den Hohenzollern geneppt wurden! Schon 1412 hatten die Berliner hiet im Hose des„hohen Hauses" dem von Kaiser Sigismund geschickten Friedrich I. , dem Nürnberger Burggrafen, den Treueid geleistet: besonders unterwürfig hatten sie sich aber nicht gezeigt, und der Herr Burggraf muhte dafür auch beschwören, daß er sie in all ihren Privilegien und Rechten unan- getastet lassen wollte. Dafür hatten sie ihm dann als.Verehrung" eine Tonne Bernauer Bier geschenkt— die kostete damals 17 Groschen. So war das erst« Austreten der Hohenzollern in Berlin ja bescheiden genug. Aber schon der zweite diese» glor- reichen Geschlechts trat ganz anders aus. Als 1440 die Städte ihm in üblicher Weis« geschworen hatten, da— unterließ er es, ihnen die Bewahrung ihrer.Ehren, Rechte� und Gnaden" ausdrücklich zu- zuschwören, wie es der betrübt« Stadtschreiber unter dem aus- drücklichen Zusatz„Zu merken:" im Stadtbuch überliefert hat.„Jten,, zu merken für künstig« Zeit! Ehe man unfern gnädigen Herren ob- beschriebene Huldigung tut, muß er uns unser« Privilegia konfir- mieren und die Consirmatio vorlesen lassen!"— so setzt er als War- nung für künftige Zeiten hinzu. Ach, nur zu bald sollten die Ber- liner merken, daß der Hohenzollern sich nicht einen Deut um ihr« Privilegien kümmerte. Vorläufig saß er freilich noch in diesen,
.hohen Hause" an der Stadtmauer, und wenn er hereinwollt«, dann mußte er höflich um Erlaubnis fragen, ob er auch sein«„Gewajf- neten" mitbiingn dürfte. Aber einen um den anderen seiner mit- gebrachten Franken setzte«r rund um das hohe Haus in„Burg- lehen" ein, half einem um den anderen in das Bürgerrecht, und als 1442 die Berliner ihm den Einzug in Begleitung von 600 Be- waffneten versagten, als es zum ersten Berliner Ausstand gegen ihn kam, da hatte er Helfer genug in der Stadt, die ihm verrät«- risch die Tore öffneten.— Der Aufstand war bald niedergeworfen, und nun muhten die Schwesterstädte ihm nicht nur das O e f s- nungsrecht zugestehen, sie mußten auch ihr gemeinsames Rat- haus auf der langen Brücke schleisen: der Hohenzoller baute da sein ,Z w I n g- C ö l l n", von dem im heutigen Schlohbau noch der „grüne Hut" im ältesten Teil üb«r dem kleinen Gärtchen an der Spree erhalten ist. Dann nahm er ihnen noch das hohe und nie- der« Gericht und damtt war der Berliner Bär an die hohenzol- lernsch: Kette gelegt. Das höh« Haus aber hatte seitdem recht wechselvolle Schicksale. Als Friedrich in sein„Zwing-Cölln" zog. verlieh er es seinem Ritter Georg von Waldepsels alz Lehen: im 16. Jahrhundert sahen die Berliner Patrizier Ryk « drin— unter Friedrich Wilhelm war e» Gouoerneurswohnung. Friedrich I , der erst« König, mochte, seinem aufgeblasenen Wesen voll hohlem Prunk entsprechend, eine.Ritterakademie" daraus, die aber bald zugrunde ging. Von seinem praktischen Nachfolger aber wurde das alte Schloß zur Wollniederlage degradiert, und davon stammt der heute noch den Berlinern geläufige Nam« des alten Gebäudes.das Lager. Haus". Die Manufaktur beschäftigte über 1000 Arbeiter, unterirdische Röhren brachten das Wasser zum Färben der Tuche. Hier wurde alle» Tuch für die gesamt« preußisch« Armee hergestellt! � Anfang des 19. Jahrhunderts dient« das Hau, wechselnden Zwecken, auch„mechanisches Theater" und ander« Vorführungen fanden in dem großen Festsaol statt.— Nun sitzt dos Zollamt drin, und in dem säulengetragenen Saal links im Erdgeschoß. d«r so manchen lustigen Tanz gesehen hoben mag, sitzen grünröckige Zöllner, zwischen den Säulen stehen die nüchternen Tisch«. Di« schön« Renaissancetrepp« ist dick mit Oelsarb« überpinselt, und der baumschattig« Hof du»ch einen Lattenzaun geteilt, der das Bild häßlich und nüchtern zer- reißt. Nun hat man dem hohen Hause gar an der Ecke ei» Stück leiner früher meterdicken Mauer weggeschnitten, um dem Verkehr Platz zu schaffen, und häßlich, wie vernarbter Aussatz, wirkt die mit mißfarbenem Putz übertünchte Stelle. E» ist, als habe die neu« Zeit dem alten Haus da«inen deutlichen Puff mit dem Ellenbogen gegeben:„Platz da— jetzt komme ich".....
Die Silbers �roarrne gjj Vo« 5Kc* Beach lNachdruck»«rbettv 3Uiact£*tt< Urfrecjtfeoaf ans fcni«»Mch»-»»» I»U-> SiotsM Eherry, Boyd und Clyde bestiegen die Schifssjolle und begaben sich an Land, indem sie es George überließen, mit dem Löschen der Ladung zu beginnen. Die lange Seereise hatte die Fischer gelangiveilt und sie stürzten sich jetzt auf die Arbeit. Nachdem das Boot eine Strecke von ungefähr drei Niertelmeilen zurückgelegt hatte, legten die Insasien an Cherrys Landungsbrücke an, wo sie von Constantine und Chakavana erwartet wurden. Letztere war ganz hysterisch vor Freude, ersterer gab seine Freude dadurch zu erkennen, daß er seine weihen Zähne zeigte und unverständliches Eng- lisch plapperte. Sogar die Schlittenhunde, die durch Müßig- gang fett geworden waren, begrüßten ihre Herrin mit wildem Geheul. „Himmel!� rief Alton Clyde, für den alles neu und interessant war.„das sind ja die reinen Wölfe! Beißen sie nicht?" Und dann wollte er alles sehen.„Das Haus ist ja wie eine Dekoration aus dem Theater!" rief er.„Hier gefällt es mir, hier will ich bleiben und zur Natur zurückkehren!" Als sie aber durch den Laden, dessen Borde jetzt traurig leer waren, in Cherrys behagliche Wohnung kamen, kannte seine Begeisterung keine Grenzen. Schließlich aber stiegen er und Boyd wieder ins Boot, um sich zum Grundstück der Fabrik rudern zu lassen, vor dem die„Bedford Castle" vor Anker lag: sie blieben dort an Land, bis die Dunkelheit sie zwang, an Bord des Dampfers zurückzukehren. 20. Der große George hatte die Zeit nicht unnütz verstreichen lassen. Die Bugsierboote waren schon ins Wasser gelassen. während neben dem Schiff ein Holzfloß gebaut wurde. Kaum war es fertig, als es mit Kisten, Kasten und Gegenständen aller Art beladen, zur Flutzeit an Land bugsierst wurde. Als es fort war, nahm ein anderes seinen Platz ein und andere folgten. Die ganze Nacht flammten die Fackeln, und das Deck dröhnte von nicht endender Geschäftigkeit. Am Morgen schickte Boyd eine Abteilung Fischer an Land, die den Boden für die Fabrikgebäude roden sollten, und den ganzen Tag legten Flöß« mrt Holz und Baumaterial am Ufer an.
Boyds Ausbildung als Ingenieur kam ihm jetzt zu- statten, denn tausend Dinge erforderten sachliche Aufsicht: auch Georges Tüchtigkeit kam jetzt zu ihrem vollen Recht, und es dauerte nlcht lange, da war Ordnung in das Unter- nehmen gekommen, das zuerst wie ein hoffnungsloses Chaos ausgesehen hatte. Als die„Iuliet" eine Woche später mit Willis Marsh an Bord vor Anker ging, standen die Arbeiter- Wohnungen fix und fertig da, und der neue Bauplatz war wie ein emsiges Bienenhaus. Marsh, wütend, daß sein Ri- vale ihm zuvorgekommen, war sich darüber klar, daß der Kampf jetzt bis aufs Messer gehen würde, denn jeder von ihnen war bereit, mit allen zur Berfügung stehenden Mitteln, ehrlichen und unehrlichen, zu kämpfen. Wohl war Emerson ein junger romantischer Mann, der wie die Ritter für die Liebe einer Frau kämpfte, doch hatte er bewiesen, daß er nicht nur aus Romantik zusammengesetzt war, sondern im entschei- denden Augenblick ein gefährlicher Gegner werden konnte. Am Tage nach Marshs Ankunft trafen die beiden Rivalen zum erstenmal zusammen. Die Zeit, wo sie ihre Gefühle hinter kühler Höflichkeit verbergen konnten, war vorbei, hier in dem rauhen Lande standen sie sich Aug in Aug als Feinde gegenüber. Im Lauf« der nächsten Wochen begannen die Segel - schiffe sich einzufinden: sie kamen unter vollen Segeln und warfen dicht neben den Dampfern Anker: jetzt, wo das Eis nördlich gegangen war, stand ihrer Ankunft nichts mehr im Wege, und im Hafen war bald ein lebhaftes Getriebe von dampfenden Bugsierbooten, schweren Prahmen und Flotillen von kleineren Booten. An dem Morgen, als das letzte Schiff angekommen war. erwartete Emerson und seine Freunde eine große Ueber- raschung. Eherry war wie gewöhnlich zum Bauplatz ge- kommen, sie ließ keinen Tag vergehen, ohne sich persönlich vom Fortgang der Arbeit zu überzeugen, und Clyde war eben nach einem späten Frühstück an Land gekommen. Sie beobachteten George, der einen Kran dirigierte, der ausge- laden werden sollte, als sie plötzlich hinter sich eine bekannte Stimme Härten:„Hallo, Kameraden! Hier sind wir wieder alle beisammen." Sie drehten sich um und sahen einen zerlumpten, abge- magerten, bärtigen Mann vor sich, der ihnen freundlich zulächelte. Kein Zweifel, es war Fräser! Aber wie verändert, sein Aeußeres bot ein Bild des Hungers und der Miß- Handlung. „Fraferl" riefen sie wie aus einem Munde, und dann
VoKnerstag, S. September 1427
Schwarzrotgolü in Potsdam . Auch ein Stück Flaggenstreit— Etwas für Preußcn- regierung und Magistrat Berlin . Es gibt einen Potsdamer B o o t s p l a tz, der ganz im Gegen- faß zu den sonstigen Gepflogenheiten der Rauscherschen Residenzstadt mit einer schwarzrotgoldenen Reichsfahne beflaggt wird. Dies war aber ein Leichtsinn! Denn in den königlich Pois - damer Gewässern verkehren in der Hauptsache nur ehemalig« kaiser- liche Kriegsschisse: Sie führen, und mag es sich auch um ein noch so kleines Paddelboot handeln, die alte wilhelminische K.r i e g s f l a g g e.„Koosmichs", die es dunnemals nicht bis zum Leutnant der Landwehr oder Reserve gebracht haben, sind allenfalls Steuermänner auf kleine Fahrt für Handelsschisse und zeigen ein blankes Schwarzweißrot. Schwarzrotgold? Pfui Deibel! Wir Potsdamer Seehelden! Das Bootshaus setzte sich also schwer in die Nesseln, die Kündigungen hagelten nur so. Wir nennen Beispiele: 1. Slaalsanwallschaflsral Friß Conrad. Berlin NO., Frieden- strahe S. Er erklärte, unter der schwarzrotgoldenen Flagge mit seinem Kahn aus dem Bootsplatz unmöglich bleiben zu können. Herr Reichsjustizminister Hergt wird wahrscheinlich der Ansicht sein, daß Herr Conrad aus diesem Grunde höchst geeignet ist für einen Posten, an dem er als staatticher Ankläger in Sachen fungieren kann, die sich aus dem Gesetze zum Schutze der Repubtik ergeben. Der preußische Iustizminister Schmidt ist hoffentlich entgegengesetzter Meinung. 2. Fabrikant Vuczilowsky, Berlin W., Blumenthalstr. 13. Er Ist— neben seinem Hauptberus als Potsdamer Kapitän— alleinige» Lieferant der Stadl Berlin für Turn- und Sportgeräte. Unser Oberbürgermeister, der erfreulicherweise sehr viel für Turnhallen und Sportplätze übrig hat, außerdem aber ein aufrechter Republikaner ist, wird den Fall, wie wir annehmen, in den Akten notieren. 3. Hauptmann a. D. Rippe, Berlin , Flensburger Str. lö. Wie wir zuversichtlich vermuten, hat dieser Häuptling gleichzeitig mit seinem Affront gegen die deutschen Nationalflaggen auch auf die Pension verzichtet, die er bisher von der verfl...... Republik bezog. Im ersten und zweiten Fall glauben wir richtig zu tippen. Im dritten Fall haben wir uns bestimmt geirrt!
�ischinger und ü:e Republik. Der Aschinger-Konzern hat in einer feierlichen Proklamation versprochen, zu Ehren des- 80. Geburtstages unseres Reichspräsi- deuten Hindenburg auf seinem Zentral-Betriedsgcbäude in der Saac- brückener Straße die Reichsfarben auszuziehen. Wir wüßten aus Anlaß dieses republikanischen Feiertages noch einen a n- deren Akt, den wir dem nunmehr ojsenbar Svprozentigen Hotel- und Restaurationsbetrieb zur Durchführung cmpjehlen würden: Im Restaurant„L e i p z i g e r H o s", einem der größten Lokale am Potsdamer Bahnhos, das einen der„bürgerlichen" Aschinosr- Beirieb« darstellt, hängen seit Jahr und Tag die nahezu lebensgroßen Bildnisse Wilhelms des L a n d f l ü ch t i g e n und seines in Nibelungentreue verbundenen Franz Joseph an den Wän- den— unbekümmert um Revolution und Republik ! Wie wäre es. wenn der Aschinger-Betrieb diese stumme» Zeugen einer glück- licherweise vergangenen Zeit nunmehr beim republi- konischen Großreinemachen in seinen Lokalen zugleich mit ans d.en Baden wandern ließ«? Seiner„wirtschaftliche»" Ein- stellung, van der alle seine Kundgebungen gar so viel Wesens machen, würde eine solche„Tat" jedenfalls entsprechen. W'v kennen immerhin Hunderte von Republikanern, denen angesichts der mon- archistischen Demonstratio» an den Wänden des„Leipziger Hofs" der Appetit in diesem Lokal vergangen ist!
Eine neue wellliche Schule In Groß-Verlin. Der Freien Schul- gemeinde Köpenick ist es nach langem Warten und nach vieler Mühe gelungen, die Behörden zu veranlassen, zum 1. Oktober d. I. «ine Sammelschule für Kinder ohne Religionsunterricht in Köpenick zu errichten. Kinder sind bei folgenden Genossen für die weltliche Schule anzumelden: Erwin Manie, Berlin -Köpe- nick. Dahlwitzer Platz 3: Konrad Fiedler , Berlin-Köpenick. Bies- dorfer Straße 6a; Paul Pohle, Köpenick , Elisabethstr.«: Max Tolksdorf, Köpenick , Glienickcr Str. 3«: Heinrich Staschke, Fried- richshagen, Kirchstr. 25.
drückten sie ihm feine schmutzigen Hände und klopften ihm den Rücken. Durch den Lärm herbeigerufen, kam jetzt auch der große George, und beim Anblick des Kameraden mußte er lachen. „Gut, daß du da bist, Freund I" rief er,„wie in aller Welt aber bist du hergekommen? Du siehst aus, als ob du den ganzen Weg zu Fuß zurückgelegt hättest." ' Fräser richtete sich würdevoll auf und sagte in einem dramatischen Ton:„Ich habe mich durchgearbeitet! Dort auf jenem verfluchten Segelboot." Er zeigte mit einer theatra- tischen Gebärde auf das zuletzt angekommene Schiff. „Wie aber bist du der Polizei entkommen?" fragte Boyd. „Ach, das war eine Kleinigkeit. Zlber die Fahrt hierher! Hu. Kinder, ich habe gearbeitet! Er blickte von einem zum andern und fügte in einem wehleidigen Ton hinzu:„Ich war an Bord des Seglers Mädchen für alles!" „Erzähl«," bat Eherry. „Ja," stimmte Boyd ein,„erzähle von Anfang an." „Als die Polizei erfuhr," begann Fräser,„daß sie den Falschen erwischt hatte, ließ sie mich laufen. Als ich frei war. wollte ich euch natürlich so'schnell wie möglich folgen, und weil ich weiß, daß zu diesem Badeort keine Luxuszüge gehen, versteckte ich mich im Lastraum der„Blessed Isle". das ist der Name des verfluchten Segelschiffes, mit dem ich gekommen bin. Ein Matrose hatte mir versprochen, mir etwas zu essen zu bringen. Als er sich aber achtundvierzig Stunden, oder war es vielleicht ein ganzes Jahr, nicht blicken ließ, schlich ich mich zu einer Luke und miaute wie eine Katze. Ich glaube, die ganze Bani�e hatte sich verabredet, mir diesen Streich zu spielen, ich bot ihnen Bezahlung an, aber nein, man erlaubte mir, für die kostenlose Ucberfahrt zu arbeiten. Der Küchenjunge war durchgebrannt, versteht ihr? Der Segler hatte dreihundert Mann Besatzung, und ich hatte nichts anderes zu tun. als bei dem Koch in die Lehre zu gehen, bei Tische aufzuwarten, das Geschirr auszuwaschen, Fußböden zu scheuern, die Betten der Offiziere zu machen, sechs Scheffel Kartoffeln jeden Tag zu schälen, Wäsche zu waschen und noch allerhand Extraarbeit zu verrichten. Oh, es war eine feine Stellung! Ich träume noch immer von Kartoffelschalen und Fleischsehnen. In meinen Adern flieht Aufwaschwasser, und das ganze Universum erscheint mir wie ein schmieriger Teller. Natürlich war ich an Bord des lang- samsten Schiffes geraten, drei Wochen lagen wir im Eise fest, und an Bord arbeitete niemand außer den Möwen und ich."(Fortsetzung folgt.)