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Gegen Böß.

ein Die deutschnationale Hetmethode.

Die Tattit der Deutschnationalen ist seit Jahren die gleiche: sobald ihnen jemand politisch unbequem wird, werden die schofelsten Mittel der persönlichen Hezze, Ver­war es schon im kaiserlichen Deutschland bei Bethmann- Holl leumdung und Verdächtigung gegen ihn angewandt. So 1. Kühlmann usw., so trieben sie es in der Republik gegen Erzberger , Rathenau und Ebert.

weg,

Momentan hat der Oberbürgermeister ihre But erregt. Kennzeichnend für ihre Gesinnung ist eine fleine Anfrage, die sie wegen der bekannten Stellungnahme des Oberbürgermeisters gegen die schwarzrotgoldscheuen Hotelbefizer eingebracht haben. Weit entfernt, sich in der Weit entfernt, fich in der Anfrage an den fachlichen Gegenstand zu halten, zitieren die Anfrageſteller einen angeblich weit verbreiteten Beitungs­auffah"( wo und von wem verbreitet, wird nicht gesagt), in dem die Gäße stehen:

,, Von Herrn Böß und seinem Magistrat fann man ja nichts Besseres veríangen. Il nfähig, die große Gemeinde Berlin sachrundig und sparsam zu verwalten, oder auch nur der Clique n- wirtschaft und gewissen Korruptionserscheinungen zu steuern, suchen sie ihre wankende Autorität durch politische Ge= finnungstüchtigkeit zu stützen."

An diese bestellte Arbeit knüpfen die Anfragesteller nun folgende Bemerkungen:

anstaltung eines Fackelzuges und für eine Festfeier am Abend städti­sche Geldmittel zur Verfügung gestellt,

2. die städtischen Verkehrsgeseilschaften zur Beschaffung solcher Fahnen genötigt,

3. in einen amtlichen Aufrufe vom 9. Auguft behauptet, daß nur der Bolt und Heimat liebe, der am 11. August die schwarzrot­roter Fahnen in dem Zuge verboten, goldene Farbe der Republik zeige, 4. in dem gleichen Aufrufe die Mitführung schwarzweißroter und

5. einen besonderen Magistratsbeschluß außerhalb der Tages­ordnung erwirft, durch den einzelne wirtschaftliche Unternehmungen, die am 11. August nicht geflaggt haben, mit Bontott belegt werden,

6. auf die dem Magistrat unterstellten Dienststellen, auf die Be­amten in Dienstwohnungen, auf die in Siedlungshäusern wohnenden Bürger und auf die Hausbesitzer mit Versprechen und schärfftem Druck dahin einzuwirken versucht, daß auch sie nur in den derzeitigen Reichsfarben flaggen,

7. in eigener Person in Friedenau unter Mißachtung der Rechte des Bezirksamtes Schöneberg und der beteiligten Bereinigungen die Beflaggung in Bereinsfarben verhindert und die Hiffung der berzeitigen Reichsflagge erzwungen,

Kirchen unter Mißachtung der Rechte der Kirchenbehörden zum 8. den Bersuch gemacht, die unter städtischem Patronat stehenden Flaggen in den Reichsfarben und zum Glockengeläute aus Anlaß zu dieser politischen Feier zu zwingen.

Auf Grund dieser acht Punkte wird der Oberbürger­Da es sich bei diefer öffentlichen Anflage um die Haupistadt des Deutschen Reiches und Preußens handelt, so fragen wir: zichtigt und die schärffte Mißbilligung gegen ihn verlangt. Da es sich bei dieser öffentlichen Anklage um die Hauptstadt meister eines gröblichen Bruches der Reichsverfassung" be­Wenn sich die Bekämpfer der verfassungsmäßigen schwarz­1. Kennt das Staatsministerium diese Verlautbarung und, wenn ja, was hat es getan, um diese schwere, gegen den Ober- rotgoldenen Reichsflagge über Verfassungsbruch beschweren, bürgermeister und den Magistrat der Stadt Berlin erhobene 2n- fo weiß man nicht mehr recht, ob man vor Lachen über flage nachzuprüfen? 2. Ist im besonderen der Herr preußische solche Anmaßung zerspringen oder vor Efel über solche

Innenminister als Rommunalaufsichtsinstanz ange wiesen, die Verwaltung Berlins daraufhin zu untersuchen und gegebenenfalls die Cliquenwirtschaft und die Kor: ruption abzustellen? 3. Ist das Staatsministerium bereit, auf dem vorgeschriebenen Wege dafür zu sorgen, daß nach der Unter fuchung unfähige, fachunkundige und unsparsame Amtsinhaber aus der Verwaltung der Stadtgemeinde Berlin entfernt werden?

Das ist das Tollste an Mißbrauch des parlamen tarischen Anfragerechts, was je dagewesen ist. Der zitierte Zeitungsartikel enthält teinerlei Substanti­ierung der allgemein gehaltenen pöbelhaften Angriffe, er bringt auch nicht einen einzigen sachlichen Be= leg für die behauptete orruption". Sache jedes gewissenhaften und seiner Berantwortung bewußten Barlamentariers wäre es gewesen, zunächst von sich aus diese Anklagen nachzuprüfen und, falls er fie verwerten wollte, durch positives Beweismaterial zu ergänzen. Die Anfrage der deutschnationalen Fraktion zeigt jedoch, daß die Herren selber nicht das geringste Beweismate: rial für den Vorwurf der Korruption haben, sondern daß es ihnen nur darum zu tun ist, die allgemein gehaltenen Verdächtigungen unter dem Schutz der Immunität möglichst weit zu verbreiten.

Und zu dieser Methode geben sich nicht etwa nur einzelne Barlamentarier her, sondern die deutschnationale Fraktion als solche Sie übernimmt damit die moralische Gesamthaftung für diese Berleumdertaftit, die nicht auf das Ronto einzelner Organe, sondern auf Ronto der Gesamt­paritet geht.

tii an'

Bon gleichem Kaliber ist auch der gegen Böß in der Berliner Stadtverordnetenversammlung eingebrachte deutsch­nationale Antrag, den wir schon furz erwähnten, dessen An tlageteil des Interesses halber aber noch einmal wörtlich wiedergegeben werden soll. Er lautet:

Der Oberbürgermeister von Berlin hat aus Anlaß des 11. August

1. ohne einen Beschluß der Gemeindebehörden für Be­schaffung von Flaggen in den derzeitigen Reichsfarben, für die Ber­

Kinder auf der Farm.

Bon John Lasjen.

In der Spring Gazette" erfdhien die Annonce: 50 Knaben und Mädchen zwischen 9 und 12 Jahren mögen sich reisefertig melden. Arbeit für zwei Monate

Die Sammelstelle befand sich im Stadtgebäude der Ellicott­Farm. In der Straße wimmelte es bereits frühmorgens von winzigen Kindern, deren jedes einzelne ein fleines Päckchen unter dem Arm preßte. Denn in der Annonce stand ja reisefertig", und derlei muß ernst genommen werden.

Weniger streng wird das Alter eingehalten. Es gab da unter anderen drei Geschwister, von denen das älteste Kind neun zu fein schien, die kleinere Schwester acht und ein ganz fleinwinziges Geschöpf vielleicht schon sieben.

Es ging recht lärmend zu.

Die Kinder waren guter Dinge und lachten fröhlich. Niemand hatte Angst, feine Arbeit zu bekommen. Alle waren ihrer Sache gewiß.

Endlich erscheint der Boß.

Er ruft die Namen auf. Fragt, ob die Eltern um die Arbeit wüßten. Selbstverständlich bejaht jedes der Kinder die Frage. Es gibt unter ihnen auch einige Zwölfjährige. Die kennt Boß bereits. Dafür, wie hoch der Lohn werde, befunden die Kinder fein sonder liches Interesse. Der Boß dagegen scheint nicht oft genug betonen zu können, fie mögen es sich genau überlegen, ob sie mitkommen wollten, denn die Farm sei 35 Kilometer entfernt. Sie gingen nicht spielen und man fönne nicht leicht zurück. Zwischendurch jedoch schildert er auch die Schönheiten des Lebens auf der Farm. Und die gute Beköstigung. Des weiteren, daß sich die Kinder zusammen wohl fühlen würden.

Der Truck fährt vor.

Eng zusammengepfercht figen die Kinder auf dem Wagen Sie sind noch immer fröhlich. Lachen und fingen aus voller Rehle. In der allgemeinen frohen Laune macht sie alles lachen. Ein vorbei­huschendes Eichhörnchen, oder ein seltsam gewachsener Baum, oder die schneebedeckte Spize eines Berges.

Est auf dem Trud erfahren die Kinder, daß fie Bohnen zu pflücken haben.

*

Aus der Ferne tönen die lauten Rufe der Cowboys herüber. Unter den Pferdehusen dröhnt die Erde.

Lachender, forgloser Gasang schwingt zum strahlend- blauen Himmel empor.

Die Kinder fragen:

Ist das die Farm?"

Und beim nächsten Haus abermals:

Das hier?"

Heuchelei sich erbrechen soll!

Immerhin wollen wir feststellen, daß unter Punkt 7 die schwarzweißrote Fahne als Beflaggung in Bereins­farben" bezeichnet ist, womit der Irrtum des deutsch­nationalen Reichsministers Koch, der die Unverfrorenheit hatte, Schwarzrotgold als Vereinsfahne zu bezeichnen, richtig gestellt ist.

Schwarzrotgold- Scheu.

Nicht Lufthansa, sondern Deutscher Luftfahrtverband. Zu unserer Notiz Auch die Lufthansa schwarzotgoldscheu!" wird uns von der Deutschen Lufthansa" geschrieben:

Das gefährliche Ebert- Bild. Hauptpostamt Dortmund will nichts von ihm wiffen. Aus Dortmund wird uns geschrieben:

Bei der diesjährigen Verfassungsfeier hatten die freigewerf fchaftlichen Boftbeamten des Hauptpoftamts in Dort mund ein Bild des ersten deutschen Reichspräsidenten Ebert erworben und wollten dasselbe im Erfrischungsraum des Poftamts oder einem anderen geeigneten Raume aufhängen. Der Leiter des Hauptpostamis, Herr Oberpostdirektor mosemann, lehnte es jedoch entschieden ab, daß das Bild des ersten Reichspräsidenten an irgendeiner Stelle des Post­amts angebracht würde. Zur Begründung seines ablehnenden Stand­punktes führte er aus, daß das Bild Eberts zu Meinungs­verschiebenheiten(!) Anlaß geben könnte, wobei dann die Gefahr bestände, daß das Bild zertrümmert würde. Gefahr bestände, daß das Bild zertrümmert würde.

Hierbei ist noch zu berücksichtigen, daß am selben Postami bisher außer in einer Anzahl Diensträume auch im Erfrischungsraum das Bild Hindenburgs aushängt. Von den zirka 240 frei­gewerkschaftlich organisierten Beamten und Arbeitern des Poſtamts ist an dem Bilde Hindenburgs nie Anstoß genommen worden. Es ist darum mehr als bezeichnend, daß nach Ansicht des Oberpost­direktors Mosemann die Beamten der besseren Kinderstube an einem Bilde Eberts so starten Anstoß nehmen könnten, daß es beschädigt wird.

Es scheint dem Herrn Oberpostdirektor nicht zum Bewußtsein zu Eingeständnis mangelnder Autorität ist. Selbst an­

genommen, im Postamt befinden sich ein paar Flegel, die fähig sind, fommen, daß seine Haltung und die Begründung seiner Haltung, das fo müßte ein Wint des Direktors genügen, um die Rabauluftigen im sich an einem Bildnis des ersten Reichspräsidenten zu vergreifen, so müßte ein Wint des Direktors genügen, um die Radauluſtigen im dem überängstlichen Herrn Mosemann das Rückgrat steift. Baume zu halten. Vielleicht findet sich eine zuständige Stelle, die

Kreisblatt und Republik.

Zwei weitere Auftragsentziehungen.

Zu den amtlichen Kreisblättern, die ähnlich wie die Ober­hessische Zeitung" die amtlichen Drudaufträge zwar gern einstecken, im übrigen aber an der preußischen Regierung und den republik. treuen Parteien tein gutes Haar faffen, gehört auch die Prenz Iauer Zeitung". Seit dem Jahre 1925 hat sich deswegen die republikanische Beschwerdestelle wiederholt beschwerdeführend an das preußische Innenministerium wenden müssen. Das Innenministerium hat nunmehr die Konsequenzen aus dem Verhalten des Blattes gezogen, indem es ihm die Drud aufträge ber staatlichent amtliches Veröffentlichungsorgan ein besonderes Amtsblatt für die landrätliche Verwaltung des Kreises Prenzlau" herausgeben läßt. Die Veröffentlichungen der Kreistommunalverwaltung erfolgen leider noch in der Prenzlauer Zeitung", da alle Be­mühungen des Landrats, auch die Bekanntmachungen der Kreis­fommunalverwaltung unter Lösung des Vertragsverhältnisses mit der Prenzlauer Zeitung" gleichfalls in dem besonders geschaffenen Amtsblatt zu veröffentlichen, bisher an dem Widerstand des Kreis tages gescheitert sind.

Die Deutsche Lufthansa, als reines Berfehrsunternehmen, hatte mit der Organisation des Sachsenfluges, der eine flugsportliche Ber- Kreisverwaltung entzogen hat und an seiner Stelle als anstaltung war, überhaupt nichts zu tun, und hat infolgedessen an dem Flugwettbewerb selbst mit feinem ihrer Flugzeuge teilge nommen. Die Ausschmüdung und Beflaggung des Flughafens Leipzig- Modau lag gleichfalls nicht in den Händen der Deutschen Lufthansa. Seit diesem Frühjahr leitet die Lufthansa ihre Streden nicht mehr über den Flughafen Leipzig- Moda, son­dern fiber Halle- Leipzig- Schfeudig, und unterhält in Mockau feine Berwaltungsstelle mehr. Anläßlich der Leipziger Messe, die dem Sachsenflug voranging, landeten einige Sonderflugzeuge der Deutschen Lufthansa in Modau, wurden aber, nachdem die Bassa­giere von Bord gegangen waren, sofort in den zuständigen Hafen

Schleudig überführt.

Eigentümerin des Flughafens Mockau ist die Leipziger Luftschiffhafen und Flugzeughallen A.-G., Organi fator des Sachsenfluges war die Sachsengruppe des Deutschen Luftfahrtverbandes."

Für die Mißachtung der Reichsflagge ist mithin der Deutsche Luftfahriverband verantwortlich, der sich nicht scheute, die aus Reichsmitteln gestellten Preise entgegenzunehmen.

Wegen zaristischer Umtriebe in Ceffland sind nach zahlreichen Haussuchungen zehn junge russische Emigranten verhaftet worden. Ausweisungen stehen bevor.

Außer der Oberhessischen" und der Brenzlauer Zeitung" find auch der Swinemünder Zeitung" die amtlichen Bekanntmachungen genommen worden, da sich der Regierungspräsident Dr. v. Halfern in Stettin wegen der gehässigen Angriffe des Blattes gegen die Person des Reichstagspräsidenten Loebe und feiner Frau zu einem Einschreiten genötigt sah.

Was ist des Deutschen Baterland? Der Bericht eines demokrati schen Studienausschusses stellt fest, daß es in Deutschland nicht meniger als 128 Entlaven oder Einsprengsel gibt, das heißt, Gebietsteile eines Landes, die als Insel in einem anderen Land liegen. Ohne die Schaffung von Groß- Thüringen würden es noch meit mehr fein. Eine beschämende Juustration zu den Wirkungen der Kleinstaaterei, die trotz der in Artikel 18 der Weimarer Ber fassung gegebenen Möglichkeiten munter fortwuchert.

Aber die Farm liegt auf eine große Entfernung; das mächtige das Lachen erstarrt. Sie laffen die Köpfe hängen. Einige döfen bei Auto saust dahin. Tisch ein.

Bisweilen verftummt das Lied. Die Kinder sind bereits müde. Endlich spricht der Boß:

Seht ihr? Dort ist die Farm."

Doch hält das Auto nicht vor der fleinen Schule, sondern fährt weiter.

Die Kinder werden in einer Barade untergebracht, inmitten der Bohnenfelder. Die Betten stehen dicht nebeneinander. Je vier Kinder erhalten ein Bett. Die Kissen sind nicht überzogen, und auch die Leintücher find nicht mehr ganz rein.

Der fann seinen Namen aufschreiben?" fragt der Boß. Es melden sich zwei Drittel. Die übrigen fönnen weder lesen noch schreiben. Es sind fast ausnahmslos Kinder eingewanderter Eltern. Staliener, Juden, Deutsche, Russen. Aber alle sprechen Englisch.

Warum wohl die Eltern diese kleinen, schmächtigen Geschöpfe foriließen? Ich erfahre den Grund. Die meisten Eltern find auf Saisonarbeit. Eisenbahnbau, Farmarbeit, Maisernte. Es ist niemand da, der tochen und den kleinen Hausstand in Ordnung halten kann: das Kind ist eine Last!

Daher freuen sich die Eltern, wenn die Kinder fortkommen. Das Elend schickt die jungen, schwächlichen Geschöpfe arbeiten.

Und die Schule? Wohl ist es Herbst, und es wird jetzt auch die Schule wieder beginnen, doch lohnt es sich nicht zu lernen. Damit hat's auch im Winter Zeit. Kein Mensch weiß heute, wo er im inter sein wird....

Die Kinder umfigen im Dval den großen Tisch. Lunch.

Das Effen schmeckt allen. Sie sind wieder froher Laune und stimmen ein Lied an.

Aber hinter ihrem Rüden steht bereits der Boß: hurry- up! Die Hazz beginnt.

Beit erstrecken sich die Bohnenfelder. Die Maschine hat bereits die Erde gelockert. Die fleineren Kinder bücken sich emfig. Müssen die Reihen abschreiten. Die Bohnen auflesen. Das ist fein Spiel mehr. Die Größeren bekommen Rechen, um mit diesen die Fechsung zu sammeln.

Bersengend brennt die Sonne.

Eines der Kinder bleibt zurüd. Surry- up!"

Gile tut not. Ein Erwachsener gibt das Tempo an.

Ein Knabe tritt aus der Reihe. Dann noch einer. Doch fommt der Boß. Nun ist er fein lieber, spaßhafter Onfel mehr, sondern ein ridytiger Bor

In die Reihe!"

Und weiter geht die Reihe. Borwärts mit gefrümmten Rücken. Da sich die Kinder abends zum Essen setten, ist auf ihren Lippen

Ueber die Barade breitet sich die Nacht. Die mageren Kinder. förper schmiegen sich eng aneinander,

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Um halb Sieben müssen die Kinder aufstehen. Arbeit. Arbeit. Arbeit.

Kein noch so leises Windchen weht und die Sonne brennt glühendheiß. Wiewohl es bereits Spätherbst ist. Das eine fleine Mädchen beginnt zu weinen: ,, Ich halte es nicht aus."

Aber der Boß:

,, Du wirst dich schon daran gewöhnen."

Ich will hein."

,, Dann hättest du nicht herkommen sollen. Arbeite."

Müde schleppt das fleine Mädchen seinen schmächtigen Kinder. förper in der Reihe weiter.

So geht es den ganzen Tag.

Am Abend wartet der Tisch voll Essen. Aber die Kinder nehmen faum einige Bissen zu sich.

Sie sind müde.

Eines beginnt zu weinen. Es ist das fleine Mädchen, das heini wollte.

Und auch die übrigen schnupfen leise. Wagen nicht, laut zu weinen. Der Boß tönnte zornig werden.

Die Nacht ist still.

Die Kinder weinen sich in den Schlaf. Die Kinder auf der Farm.

( mit besonderer Erlaubnis des Berlages Der Freidenter", Berlin, dem Buche Das andere Amerika" von John Laffen entnommen.)

Drohende Entwaldung der Erde. Auf der Tagung der führen­den wissenschaftlichen Korporation Englands, der British Association, hielt Professor Fraser Story aus London eine auffehenerregende Rede, die auf die bedrohliche Abnahme der Waldbestände der Welt hinwies. Vor allem die Weichholzarten, also die Koniseren, feien durch die enorme Steigerung der Nachfrage aufs ernsteste bedroht. Berantwortlich dafür sei auf der einen Seite der Verbrauch der Papierindustrie und in gewissem Maße auch der Kunstseideindustrie, auf der anderen Seite die mangelhafte Aufforstungspolitik vieler Länder. Die ruffifchen Waldreserven feien borläufig noch faum zu rechnen, da fie für den Transport nicht genügend erschlossen seien. Profeffor Fraser Story forderte die englische Regierung auf, für eine planmäßige Aufforstung in Indien zu sorgen.

Zur Führung durch die Jargireie Ausstellung, die von der Volksbühne E.V. am Sonntag, dem 1 September, vormittags 11 Uhr, unter Leitung von Prof. Sandtuhl beranstaltet wird, find starten in beschränkter Anzahl zum Breile vont 75 Bl. noch in ben beiden Geschäftsstellen der Boltsbühne E.B.,

intenstraße 227 und Blah der Republit 7, sowie in der Boltsbühnen buchhandlung, Köpenider Str. 67-68, erhältlich.