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Kilian fliegt.

Kommunistenspaltung in Halle.

1513

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Kleintarif für alle Autodroschken.

Freiwilliger Beschluß der Droschkenbesitzer.

Halle, 10. September. ( Eigenbericht.) Auch in Halle, ihrer mitteldeutschen Hochburg, befindet sich die KPD. in voller Zersehung. Der Landtagsabgeordnete und Stadtrat Rilian, ehemals der König von Halle " genannt, ist schon vor In einer großen Versammlung in den Germaniafälen,| Innenministerium zur weiteren Erledigung einiger Zeit aus dem Roten Frontkämpferbund ausgeschlossen an der nahezu 2000 Droschtenbefizer teilnahmen, wurde erneut unterbreitet. Wenn die Berliner Droschfenfuhrunternehmer worden; sein Hinauswurf aus der kommunistischen Parteiorgani­sation steht unmittelbar bevor. Das Hallenser Kommunistenblatt gibt die Gründe an: Kilian steht mit der aus der KPD. ausge­schlossenen Urbahns- Ruth Fischer - Gruppe in engster Berbindung und hat bereits eine eigene Organisation im Merseburger Bezirk aufgemacht. Diese nennt sich Sportklub Merkur " und hat als erste Tat die Beitragssperre gegen die KPD. beschlossen.

Am 11. September findet in Halle eine sogenannte Stadt­delegiertenkonferenz der Kommunistischen Partei statt, die Kilian und seine Freunde aus der KPD. hinauswerfen soll. Bon selber gehen sie nämlich nicht, da sie, wie das kommunistische Organ be­hauptet, direkt von der Urbahns- Fischer- Gruppe und indirekt von der Trozti- Sinomjem- Opposition beauftragt find, solange wie möglich in der KPD. zu bleiben und dort unter der Parole Parteidemo fratie" für die Wiederaufnahme der Urbahns- Fischer- Gruppe einzutreten.

Natürlich sind die wüsten gegenseitigen Beschimpfungen, die bei teiner KPD. - Spaltung fehlen, in vollem Gange. Kilian, der einst bei der Spaltung der USB. seinen Uebertritt zu den Kommunisten und die Annahme der Mostauer Bedingungen mit den Worten motivierte Ich bin Sozialist, Margift", muß fich jetzt von der fom­munistischen Bezirksleitung öffentlich attestieren lassen, daß ihm ,, jede margistische Schulung abgeht". Er gehört nach dieser Erklärung zu den Leuten ahne jebe theoretische Grundlage, welche sich von der Massenstimmung treiben lassen oder politische Rückständigkeit der Massen zu hinterhäftigen egoistischen 3weden mißbrauchen", Es ist immerhin ein schönes Selbstzeugnis, einen so beurteilten Mann zum Landtagsabgeordneten und Stadtrat ge macht zu haben.

Weiter wird Kilian gesagt, daß ihn jetzt Barrikaden" von der KPD. trennen und daß er im Lager der Klassenfeinde" steht. Schonungsloser Kampf wird ihm und seinen Anhängern an­gekündigt. Zu diesem Zwed sind bereits die sogenannten Betriebs zellen" mobilisiert und zu entsprechenden Entschließungen veranlaßt worden. Die Leuna - Zelle z. B. bezeichnet Kilian und seine Leute als spießerhafte Schwäger, Eigenbrötler, Disziplinbrecher", die Be triebszelle Anilin- Wolfen als Konterrevolutionär", die Belle des Kupfer und Meffingmertes in Hettstädt als Renegaten", der sein " gestohlenes Mandat" herausgeben soll. Mit dieser Aufforderung dürfte man ebensowenig Glück haben wie bei den anderen Ausge: schloffenen. Natürlich ist für das Hallesche Kommunistenblatt Kilians neue Organisation nur ein Regelflub", wobei aber nicht ganz ver­ständlich ist, daß diesem Regelflub" immerhin zwei volle Seiten voller Wut- und Angstgeschrei gewidmet werden. Mit Kilian scheidet das achte Mitglied aus der kommunistischen Preußenfrattion aus.

Die kostspielige Reichsfahne.

Ein Joyll aus Oldenburg .

In dem Städtchen Eisfleth in Oldenburg gibt es ein Amtsgericht, das einen schönen Fahnenmast befigt. Diefes Amtsgericht fonnte am Berfassungstage des vorigen Jahres nicht flaggen, und zwar angeblich deshalb, weil die Stange schadhaft und die Schnur zerrissen war, das Hinausstecken der Fahne aus den Fenstern aber deshalb nicht möglich sein soll, weil elektrische Leitungs­drähte so dicht am Hause vorbeiführen, daß die Gefahr des Kurz­schlusses durch das wehende Flaggentuch bestand. Ein Jahr verging. Auch diesmal sollten am Berfassungstag die Reichsfarben ans Els­ flether Gericht. Auch diesmal wendet sich die Republikanische Beschwerde stelle an das oldenburgische Staatsministerium, um gegen die Unterlassung zu protestieren. Die Antwort, die jetzt fam, ift intereffant. Das Amtsgericht von Elsfleth habe nur in den Landes­farben Oldenburgs flaggen fönnen, weil das oldenburgische Staats minifterium nicht genug Gelb für die Beschaffung einer Reichsflagge hatte! Man sieht, es fehlt nicht an Ausflüchten.

Dabei persteht es die Oldenburger Bureaukratie offenbar aus­gezeichnet, Geld zu machen". Denn und das grenzt ans Unglaub liche die Republikanische Beschwerdestelle erhielt von der Amts tasse Oldenburg eine Rechnung über 15,10 mart an Mi­nisterial sporteln für drei Beschwerden wegen der Nichtbe­flaggung des Amtsgerichts in Elsfleth . Der Staatsbürger, der megen eines öffentlichen misstandes Beschwerde erhebt, foll also

zu den Tariffragen Stellung genommen. Nachdem in der Ver- behaupten, daß ihnen durch die Behörden der Konkurrenzfampf auf­sammlung festgestellt worden war, daß die wochenlangen gezwungen worden ist, muß man sie daran erinnern, daß der Kon­Verhandlungen mit den Behörden bisher ergebnislos furrenzkampf von ihnen heraufbeschmoren worden ist. Sie verlaufen sind, und daß vor allen Dingen vom Polizeipräsidium die selbst waren es, die durch eine zweimalige Tagenände rung das Chaos im Berliner Droschfengewerbe mit herbei­Einsegung einer vorgeschlagenen Tariskommission, die aus Ver­geführt haben. Gewiß hat auch das fahrende Publikum ein Inter­tretern der Polizei, des Städtischen Verkehrsamts, des Gewerbes effe baran, möglichst billig befördert zu werden. Es hat aber auch und der Handelskammer gebildet werden sollte, abgelehnt worden ein Interesse daran, daß dies nicht auf Kosten der Droschten­ist, wurde von der Versammlung folgender Beschluß gefaßt: chauffeure geschieht. Die Versammlung der Droschtenbesizer hat den " Auf Grund der gesetzlichen Bestimmungen liegt es den Be- Beschluß, sämtliche Wagen zum Kleintarif fahren zu lassen, gefaßt, hörden ob, die Tarife im Droschtengewerbe so zu regeln, daß dem ohne sich mit der zuständigen Interessenvertre Gewerbe die Existenzmöglichkeit gesichert bleibt. Da die Behörden tung der Droichtenführer, dem Deutschen Ver diese Regelung scheinbar absichtlich verschleppen, sieht sich das Ge- tehrsbund, in Verbindung zu sehen. Dieser Beschluß bedeutet werbe genötigt, diese Regelung nunmehr selbst vorzunehmen, in- größten Teil prozentual nach der Bruttoeinnahme richten, eine nicht praktisch, daß die Kraftbroschkenchauffeure, deren Verdienste fich zum dem es den aufgezwungenen Konkurrenzfampf auf der ganzen Linie unerhebliche Schmälerung ihrer Berdienste über sich aufnimmt. Die Verantwortung für die Auswirkung dieses Ron ergehen lassen müßten. Es muß auch weiter berücksichtigt werden, turrenztampfes fällt auf die Behörden, die restlos versagt haben." daß man schematisch nicht einfach im Betrieb befindliche Wagen auf Im Sinne dieser Resolution wurde von der Versammlung be- den Kleintarif umstellen kann, da die Betriebskosten bei schwereren schlossen, sofort sämtliche Wagen auf den kleintarij umzustellen. Wagen bedeutend höher sind als bei den Kleindroschken. Dieser Be­Da es sich hierbei um 7000 bis 8000 Wagen handelt und die Umschluß würde, wenn er restlos durchgeführt wird, eine Bergrößerung änderung der Tarameteruhren dieser Wagen mindestens vier Mo- der Verkehrsunsicherheit nach sich ziehen. Die großen Wagen wür den dann in einem noch schlimmeren Zustande laufen, als es jetzt nate in Anspruch nehmen würde, werden alle die Wagen, die eine schon vielfach der Fall ist. Jedenfalls wird sich der Verkehrs­Uhrenänderung noch nicht vorgenommen haben, nach Tabelle bund mit diefer einseitig festgesetzten Maßnahme der Innung fahren. nicht einverstanden erflären, sondern mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln veranlassen, daß die Tarenfrage in Berlin so geregelt wird, wie es nicht nur im Intereffe der Droschtenbesizer, sondern auch im Interesse des Publikums und der Fahrer liegt.

Zu dieser Mitteilung ist folgendes zu bemerken: Soweit uns befannt ist, hat das Berliner Polizeipräsidium die Ber­handlungen über eine Neuregelung der Tarenfrage nicht hin ausgeschleppt, sondern die Angelegenheit dem preußischen

Eröffnung des Abendgymnasiums.

Eine neuartige Bildungsstätte.

Das Berliner Abendgymnasium, das erwachsenen und älteren Personen noch die Möglichkeit bieten will, neben ihrer Berufs- und Erwerbsarbeit eine höhere Schulbildung zu erwerben, hat mit seiner Arbeit begonnen. Am Freitag fand im Schulhause Biegelstraße 12 eine Eröffnungsfeier statt, an der mit der Schülerschaft und der Lehrerschaft viele Vertreter von Behörden der Stadt und ihrer Bezirke, des Staates und des Reiches und Mit­glieder der die Anstalt stühenden Verbände teilnahmen. des Berliner Abendgymnasiums", ber die Errichtung der Anstalt Im Namen des Direktoriums und des Vereins zur Förderung durch Beschaffung der Mittel ermöglicht hat, begrüßte Stadtschulrat Nydahl die Bersammelten. Er wies darauf hin, daß wir es hier mit pädagogischem Neuland zu tun haben, mit einem in Deutschland ersten Versuch dieser Art, der durch Ameritas Beispiel angeregt worden ist. Profeffor Dr. Silber mann, der für den Gedanken des Abendgymnasiums geworben hat und nun die Leitung der Anstalt übernimmt, sprach über Ziel und Organisation dieser neuen Bildungsstätte.( Ausführliche Mitteilungen darüber sind bereits vor einiger Zeit im Borwärts" gemacht worden.) Wir brauchen, sagte er, Abendgymnasien und auch Abend universitäten, die den schon im Erwerbsleben tätigen Männern und Frauen als Bildungsstätte dienen fönnen. Das Berliner Abendgymnasium wird den Besuchern durch fönnen. Das Berliner Abendgymnasium wird den Besuchern durch Abendunterricht in fünf Jahreskursen eine Allgemeinbildung geben, die ben llebergang zur Universität gestattet. Das Abendgymnasium nimmt aber nicht jeden auf, sondern trifft nach der Befähi­gung eine forgfältige Auswahl. Für die Berliner An­stalt hatten sich über 3000 Personen zur Aufnahme gemeldet, über 2000 haben sich der Aufnahmeprüfung unterzogen. Aufnehmen fonnte man zunächst nur 124, die in brei Klaffen zufammengefaßt wurden. Beteiligt find fast alle Altersklassen. Der jüngste Schüler steht im 18. Lebensjahr, der älteste hat bereits das 51. Lebensjahr hinter sich. Dem Beispiel Berlins will demnächst Köln mit Er­richtung eines Abendgymnasiums folgen, und das gleiche planen richtung eines Abendgymnasiums folgen, und das gleiche planen Essen, Düsseldorf , Mainz . New York hat bereits 17 Abendgymnafien, die von 35 000 Männern und Frauen besucht werden.

Für die Stadt Berlin , die durch Hergabe der Schul­räume und einer Geldbeihilfe das Abendgymnasium unterstüßt, nahm Oberbürgermeister Böß das Wort. Er begrüßte die neue Bildungs­stätte als ein Mittel zur Förderung der Wirtschaft in Berlin und darüber hinaus in Deutschland . Die Stadt wird die Entwicklung dieser von den Kreifen der Wirtschaft geschaffenen An­statt mit Aufmertfamteit beobachten.

Danach ertlärte Stadtschulrat Nydahl das Berliner Abend gymnafium für eröffnet.

in das Fürstenwalder Krantenhaus übergeführt, wo ant Hand der vorgefundenen Papiere festgestellt wurde, daß es sich um die vermißte Frau B. aus Charlottenburg handelte. Ihre Ber­fegungen waren so schwerer Natur, daß sie noch im Laufe der Nacht, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben, starb. Ob ein Unfall vorliegt, oder ob Frau B. in einem Anfall von Geistesstörung aus dem fahrenden Zuge gestürzt ist, fonnte noch nicht ermittelt werden. Ein Verbrechen soll, wie von dem Bahnhofsvorstand in Fürstenwalde mitgeteilt wird, nach dem Befund faum in Frage kommen.

Old Glory" angeblich gesichtet. Erregung über die kostspieligen Suchexpeditionen. London , 10. September.

Aus Halifag( Nova Scotia ) wird gemeldet, daß der örtliche Agent für das Marinefischereiamt gestern abend eine Mitteilung er halten habe, in der es heißt, daß das Flugzeug Old Glory" unge­fähr 400 Meilen offnordöstlich von St. Johns gesichtet worden sei. Der Ursprug der Mitteilung wird nicht angegeben.

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ameritanischen

Das bevorstehende Berbot ber Regierung gegen die Veranstaltung weiterer Dzeanflüge ist nicht tollkühn und waghalsig den größten Gefahren aussehen, sondern nur auf die Sorge um das Leben derer zurückzuführen, die sich auch auf die ungeheuren Kosten, mit denen die sogenannten Such expeditionen" verbunden sind. Denn die Kosten dieser Expeditionen, die der Staatskaffe zur Last fallen, rufen in Amerita einen stets stärker werdenden Unwillen hervor. So hatte die ameri­tanische Marine 250 000 Dollar aufwenden müssen, um die ver­schollenen Honoluluflieger tagelang ergebnislos zu suchen ( während der von dem reklamegierigen Limonadefabrikanten Dole für den gelungenen Flug ausgelegte Preis nur 35 000 Dollar be trug), und diese Ausgaben wiederholen sich bei jedem Dzeanfluge, bei welchem der Flieger überfällig wird. Nicht mit Unrecht fragen fich daher weite Kreise in Amerika , ob der Staat zu solchen Ausgaben auch dann immer gleich bereit sein werde, wenn es fich nicht um das Leben refordsüchtiger Sportleute handele, sondern wenn es die Note zu lindern gelte, die unter den ärmeren Klaffen in den großen Städten der Vereinigten Staaten herrsche und die sich mit jedem Tage weiter ausdehne.

Der Wahnsinnige mit der Zunte. Krakau einer furchtbaren Gefahr entronnen. Warschau , 10. September,

In der gestrigen Nacht war die Stadt Kratau von einer schweren Gefahr bedroht. Auf dem Krakauer Fort

dafür noch Abgaben zahlen. So gefchehen in Oldenburg im Jahre Hindenburgs Geburtstag und die Schulen. Grembalom schloß sich ein offenbar geist es gestörter Feuer.

1927. Nun sage man noch, daß das Recht des Staatsbürgers, Steuern zu zahlen und das Maul zu halten, nicht auch in der oldenburgischen Republit gewahrt seien.

Frankreich verliert einen Prozeß. Knappe Entscheidung zugunsten der Türkei in der Lotus"-Sache.

Saag, 10. September. Der französische Baffagierdampfer Lotus" rammte im August im Bosporus ein türkisches Schiff. Die Türfen verhafteten den ver antwortlichen Machoffizier. Er wurde zu einer längeren Gefängnis­strafe verurteilt. Frankreich griff zugunsten seines Staats­angehörigen ein, bestritt, daß die Türkei das Recht habe, in den Gewässern, in denen der Zusammenstoß stattfand, Ausländer zu verhaften und sie vor ein Gericht zu ziehen. Nach längeren Ber­handlungen zwischen den beiden Regierungen wurde der Franzose gegen eine Raution vorläufig aus der Haft entlassen. Man schloß ein Schiebsabfammen ab, in dem die Entscheidung über die strittige Rechtsfrage dem ständigen internationalen Gerichtshof überwiesen wurde. Der hat nun das Urteil gefällt. Es geht dahin, daß die Türkei nicht gegen bie Grundfäße des inter nationalen Rechts verstoßen hat. Frankreich hat den Prozeß verloren.

Eine Eigenmächtigkeit des Provinzialschulkollegiums. In der Stadtverordnetenversammlung richtet die sozialdemokratische Frattion an den Magiftrat folgende

Anfrage:

Nach einer den Schulen zugegangenen Verfügung beabsichtigt das Provinzialschultollegium eine Majfeatund ven Kindern zu Hindenburgs 80. Geburtstag. Was ist der Schulverwaltung darüber bekannt, und wie stellt sie sich zu dieser geplanten Massenansammlung von Schullindern?" Stadtverordneten vorgelegten Mitteilung:

Hierauf antwortete der Oberbürgermeister in einer den

Das Provinzialschultollegium hat durch Erlaß pom 24. Juni 1927 sich unmittelbar an sämtliche Schulen wegen der Teilnahme an der beabsichtigten Huldigung für den Reichspräsidenten Hindenburg gewendet. Der Magistrat iſt in Reichspräsidenten Hindenburg gewendet. Der Magistrat ist in teiner Weise vorher befragt oder zur Mitwirkung auf­gefordert worden. Es liegt daher auch für den Magistrat feine Beranlassung vor, sich an der Berbereitung und Aus­führung der Feier im Stadion, die dem Provinzialschulkollegium überlassen bleiben muß, zu beteiligen."

Das Berhalten des Magiftrats gegenüber der Eigenmächtigkeit des Brovinzialschulfollegiums ist durchaus berechtigt. Für die Deutschnationalen wird sich hier wieder ein Anlaß bieten, gegen den Magistrat ein mütendes Geschrei zu erheben. Laßt fie schreien!

Verbrechen oder..

Der Gerichtshof war in seiner Auffaffung in zmei genau gleiche Hälften gespalten. Fünf Richter waren für, fünf( Loder- Holland, Weiß- Frankreich, Lord Finlay- England, Moore Amerita, Neyholm. Dänemart und Altamira- Spanien ) gegen die türkische Auffassung. Mit der Aufklärung eines seltsamen Todesfalles ist die Kriminal­So gab pie Stimme des Schweizer Gerichtspräsidenten( Huber) zu polizei beschäftigt. Ein Raufmann B. aus Charlottenburg , Königs gunsten der Türkei den Ausschlag. Es ist das erstemal, daß der meg 20, erwartete gestern abend in dem aus Beuthen tommenden Gerichtshof derartig in zwei Lager geteilt war. Die Richter, die D- Bug 38, der um 20,43 Uhr auf dem Schlesischen Bahn unterlegen find, werden ihre abweichende Minderheitsaufhof eintraf, feine Frau vergeblich. Beim Absuchen des fassung in dem Urteil veröffentlichen. Zuges durch Bahnbeamte wurden in einem Abteil Gepäc ftüde und ein Damenmantel gefunden, die der Mann als das Eigen­tum seiner Frau erkannte. Beim Revidieren der Gleise wurde zwischen den Stationen Hangelsberg und Fürstenwalde um 23,19 Uhr eine Frau in schwer verlegtem 3ustande aufgefunden. Einige Meter entfernt lag eine Handtasche, die eine größere Summe Geldes enthielt, Die Schwerverlegte murde

Die Neuwahlen zum Hessischen Landtag sind auf die zweite Hälfte des Monats Movember festgelegt worden. Der jetzige Land­tag wird vor der offiziellen Schließung im Oftober noch zu einer furzen Tagung zusammentreten

merfer, der zufällig allein im Fort war, ein und drohte, sofern seine Forderungen nicht erfüllt würden, die Festung in die Luft zu spren. gen. Den Schlüssel wollte er nur dem Staatspräsidenten oder Marschall Pilsudski ausliefern. Nur mit größter Mühe gelang es, den Wahnsinnigen, der mit einer brennenden Lunte im Fort herum­lief. abzuhalten, die Pulvervorräte zu entzünden. Nach zwölf­stündigen Unterhandlungen fonnte man ihn durch Borlegen eines fingierten Telegramms, worin man auf seine Forderungen einging, bemegen, das Tor zu öffnen, er wurde dann unschädlich gemacht. Schwerer Unfall durch Fahrlässigkeit.

Gestern nacht gegen 1 Uhr ereignete fich auf der Stadtbahn zwischen den Stationen Lehrter Bahnhof und Tiergarten ein schwerer Unfall, der durch die Leichtfertigteit eines Eine größere Arbetter. Fahrgastes verursacht wurde. kolonne der Firma D, die auf der Stadtbahn mit Elektrifi­Bierungsarbeiten beschäftigt ist, trat auf die Signale beim Heran­nahen eines Stadtbahnzuges zur Seite. Durch eine offenstehende Abteiltür eines Wagens 3. Klasse wurden drei Ar­beiter zu Boden geschleudert und erheblich verlegt. Die Verunglückten erhielten an Ort und Stelle die erste Hilfe. Zum Glück stellten sich die Berlegungen als nicht sehr schwer heraus, so daß sie nach An­legung von Notverbänden in ihre Wohnung gebracht werden konnten.

Todessturz vom Baugerüft. Auf einem Neubau in der Winterfelbftr. 28/30 ereignete sich gestern ein tödlicher Bauunfalt. Der in der Höhe des fünften Stodmerfes be Schäftigte Maurer G. Lehmann aus der Steinmeßstraße zu Neu­folln verlor plöglich den Halt und stürzte vom Gerüst topfüber in die Tiefe. Der Berunglückte wurde in bewußtlofem Zustande in das Elisabeth- Krankenhaus übergeführt, wo er turz nach der Ein­lieferung an den Folgen schwerer innerer Berlegungen

st arb.

Ein gefährlicher Kinderfreund" ist in Karlshorst aufge treten. In der vergangenen Woche lockte er auf der Straße ein siebenjähriges Mädchen an sich und verging sich an ihm auf einem Hausflur jo schwer, daß es jetzt nach dem Krankenhaus gebracht werden mußte. Der Wüstling, den die Kleine leider nicht beschreiben tann, ist noch nicht ermittelt. Er soll etwa 30 Jahre alt jein.