nehmen die Staatsanwaltschaft in Frankfurt a. d. D., ble Landfägeret und für Berlin die Mordfommission Werneburg- Quoß im Polizeipräsidium entgegen. Weitere Ermittlungen ergaben, daß die tödliche Verlegung am Halse, die man zunächst für einen Messerschnitt gehalten hatte, wahrscheinlich in. Wirklichkeit eine Schußwunde ist. Das Geschoß muß als Querschläger in den Mund gedrungen, vom Knochen abgeprallt sein und die große Schlagader zerrissen haben. Dafür spricht auch die Tatsache, daß dem Toten mehrere Zähne aus den Kiefern gerissen sind. Man hat beim Absuchen des Tatortes im ganzen vier Patronenhülsen und einen Rahmen gefunden. Nach dem Gutachten der Sachverständigen gehören Rahmen und Hülsen zu Geschossen, wie sie nicht aus einer Pistole, sondern aus einem Karabiner abgegeben werden.
Der Autotarif- Streit.
Die wirklichen Ursachen des Tarifwirrwarrs. leber den jetzt mit aller Schärfe entbrannten Konkurrenzfampf der Berliner Droschkenbefizer um die Schaffung einer Einheitstage ist in der Deffentlichkeit eine Debatte entstanden, in der alle mögist in der Deffentlichkeit eine Debatte entstanden, in der alle möglichen Instanzen für das augenblickliche Chaos in der Tagenfrage verantwortlich gemacht werden. Grundsätzlich wird übersehen, welches eigentlich die Ursachen dieser unhaltbar gewordenen Zustände sind. Die nachfolgenden Zeilen sollen einmal dazu dienen, die eigentliche Wurzel der Krise bloßzulegen und auf die wirklich Schuldigen hinzuweisen.
Das Bauprogramm der Wohnungsfürsorgegesellschaft.
Eine Entgegnung und eine Rechtfertigung.
Bei der Erörterung der Wohnungsbauprojekte des Berliner | demnach unrichtig. Die bereits bewilligten Bauten befinden sich zu Magistrats auf der Grundlage von Auslandskrediten ist fchaft in Berlin in die Kritik einbegriffen worden. Die Geschäftsauch die Tätigkeit der Wohnungsfürsorge gesellführung der Gesellschaft schreibt dazu:
Die Wohnungsfürsorgegesellschaft ist lediglich mit der Verteilung der in Berlin für den Wohnungsbau zur Verfügung stehenden Hauszinssteuermittel, nicht aber mit der Durchführung der übrigen Wohnungsbauprojekte des Magistrats befaßt. Die diesjährige Arbeit der Gesellschaft begegnet denselben Schwierigkeiten wie in den Vorjahren. Zu dem großen Wohnungsbedarf der Reichshauptstadt und der entsprechend hochgesteigerten Nachfrage nach Darlehen stehen verhältnis. Der Grund hierfür liegt insbesondere darin, daß Berlin die verfügbaren Mittel nach wie vor in einem ungeheuren Mißgroße Teile der von seinen Bürgern aufgebrachten Hauszinssteuern zur Verwendung außerhalb Berlins an den Staat abführen muß. In den Jahren 1924 bis 1926 allein sind auf diese Weise dem Berliner Wohnungsbau rund einhundertdreizehn Millionen Mart entzogen worden! Es läßt sich unschwer errechnen, daß durch diesen Aderlaß die Stadt Berlin mindestens um 1 Jahr in der Bekämpfung der Wohnungsnot zurückgeworfen worden ist. So erklärt sich, daß von den bei der Wohnungsfürsorgegesellschaft Berlin vorliegenden Anträgen auch in diesem Jahre nur ein fleiner Teil berücksichtigt werden konnte und Anträge über Zehntausende von Wohnungen, in denen für Vorarbeiten, Grundstücks- und Kapitalbeschaffung und dergleichen unschäzbare Werte nuglos festgelegt sind, unerledigt bleiben müssen. Die Unzufriedenheit und die Empörung der Bauinteressenten sind verständlich. Nur ist es unberechtigt, die Stadt Berlin oder die Wohnungsfürsorgegesellschaft Berlin dafür verantwortlich zu machen und der allgemeinen Mißstimmung durch herabsetzende Angriffe Ausdruck zu geben.
einem erheblichen Teile schon in der Ausführung und werden fortdie der Hauszinssteuerhypothek vorgehenden ersten und zweiten laufend weiter in Gang gebracht, soweit hierfür die Mittel, die für Hypotheken erforderlich sind, disponibel werden. In diesem letzten Punkte ergeben sich allerdings sehr wesentliche Schwierigkeiten aus den bekannten Geldmarktverhältnissen, die seit Mitte Mai fast hoffnungslos geworden waren. sich fortlaufend bemüht, die Mittel für die Borhypothefen, und zwar Die Wohnungsfürsorgegesellschaft hat in erster Linie auf dem inländischen Markte aufzufinden. Ihre Bemühungen sind troß der ungünstigen Voraussetzungen nicht ohne Ergebnis geblieben. Jedoch fehlen noch sehr erhebliche Beträge, so daß ein großer Teil der Bauvorhaben, für die die HausVorhypotheken noch jetzt brachliegt. Die Gesellschaft hat aber die zinssteuermittel schon längst bereitstehen, mangels der erforderlichen Hoffnung nicht aufgegeben, die Frage der Spizenfinanzierung für das gesamte Jahresbauprogramm befriedigend noch lösen zu fönnen. quellen in größerem Umfange in Anspruch genommen werden Unter Umständen werden allerdings auch ausländische Geld. müssen. Jedoch würde hierbei der Weg der Anleihe ausscheiden, vielmehr lediglich die Beschaffung von Hypothetarkrediten an die einzelnen Bauherren in Frage kommen.
Die Gesellschaft sieht in der Sicherstellung des auf der Hauszinssteuer beruhenden Wohnungsbauprogramms die Aufgabe, die allen anderen unbedingt vorangestellt werden muß. Bekanntlich bleibt dieses Bauprogramm ziffernmäßig noch erheblich hinter den Mindestforderungen für ein normales Bauprogramm zurück, das die allmähliche Beseitigung der Wohnungsnot wenigstens in nicht ganz unabsehbarer Zeit gewährleisten könnte. Vor allem aber befindet fich in Berlin das in Frage stehende diesjährige Programm bereits die Vorhypothefen, durch die auf Grund der von den Zentralreichsin der vollen Durchführung. Die erforderlichen Mittel für und Landesstellen im Frühjahr inaugurierten Streckung der Haus zinssteuerdarlehen jetzt bis über 60 Proz. der Baukosten zu decke.t find, müssen zwangsläufig schon in allernächster Zeit auch unter Inanspruchnahme des Auslandsmarktes werden. Anderenfalls würde durch den unvermeidlichen Zusammenbruch der in Gang befindlichen Bauvorhaben eine Krisis mit ganz unabsehbaren wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen eintreten.
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eventuell
Im Jahre 1909 verfügte der damalige Berliner Polizeipräsident v. Jagon die Konzessions- und Nummerniperre für alle Kraftdroschken, was von den Kraftdroschkenbesizern freudig begrüßt wurde. Durch diese Einführung des sogenannten numerus clausus, wurde den damaligen Besizern ein Verkehrsmonopol eingeräumt, das sie, ohne die späteren Folgen zu überlegen, zu einer mühelosen Wertsteigerung ihrer Fahrzeuge benutzten. Die jahre lange künstliche Drosselung des Kraftdroschkenge werbes hatte zur Folge, daß kurz vor dem Ausbruch des Krieges eine Autodroschke in Berlin durchschnittlich einen Wert von 20 000 Mart hatte, wovon allein auf die Nummer 12 000 m. entfielen. Ein schwunghafter und durchaus lohnender Nummernhandel kam in Berlin zur vollsten Blüte. Diese künstliche Wertsteigerung der Fahrzeuge schraubte aber auch die Fahrpreise ständig höher, weil die Besitzer die Amortisation ihrer Fahrzeuge immer höher in Rechnung stellten und zugleich auch größere und elegantere Wagen in den Verkehr brachten. Als nach Beendigung der Inflation die Absazkrise in der deutschen Automobilindustrie eintrat, wurde auch im Berliner Droschtengewerbe die Krise akut. Die Automobilindustrie verlangte die Aufhebung der Nummernsperre, um im Serien- Sonntag, 18. Sept., vorm. 11 Uhr, im Großen Schauspielhaus| Arbeiten auch das Betreten des Berliner Ratstellers notbau Kraftdroschben herstellen und verkaufen zu können. Die Besizer selbst aber wollten gern die Nummernsperre behalten und verlangten zur Vergrößerung ihrer Betriebe die Herausgabe sogenannter Freinummern. Die Abteilung II des Polizeipräsidiums hatte den Nummernhandel an der Quelle studiert und in ihm, ebenso wie in der jahrelangen Ausschaltung jeder Kon= kurrenz die Hauptursache der hohen Fahrpreise erkannt. Das
Polizeipräsidium hob kurzerhand die Nummernsperre auf. Kaum
war dies geschehen, erhielt die Automobilindustrie Tausende von Aufträgen aus den Reihen der Kraftdroschkenbefizer, aber auch von Leuten, die vom Kraftdroschfengewerbe feinen Schimmer hatten und die Anschaffung einer Kraftdroschte nur als eine gute Kapitalanlage betrachteten. Die Automobilindustrie tat noch ein übriges, indem sie minderbemittelten Chauffeuren, die gern selbständig werden wollten, bei der Anschaffung einer Kraftdroschke sogenannte ,, kulante" Zahlungsbedingungen einräumte. Ist es da ein Wunder, wenn wir heute in Berlin mehr als 9000 Kraftdroschken haben, von denen über die Hälfte große sechsfißige und die übrigen vier, drei und zweisizige Wagen sind. Diese unterschiedliche Beschaffenheit der Kraftdroschken mußte sich natürlich auf die Fahrpreise auswirken und brachte uns die drei verschiedenen Taren Groß-, Mittel und Kleintarif. Die Kleintarifdroschken sind heute die begehrtesten und demzufolge fast ununterbrochen in Betrieb. Sie nehmen ohne Zweifel den Mittel- und Großtarifdroschken ( von den letzteren sieht man allerdings nur noch wenige) einen großen Teil des Verdienstes weg. Das rechtfertigt jedoch noch keineswegs die( inzwischen wieder aufgehobene) Maßnahme der Droschtenbefizer, selbstherrlich alle, auch die großen Wagen, zum Kleintarif umzustellen mit der Absicht, dem Kleintarif den Gar aus zu machen. Anders kann sich die Maßnahme der Droschkenbefizer in der Praxis nämlich nicht auswirken, weil es einfach für die Droschkenunternehmen auf die Dauer wirtschaftlich untragbar ist, die Betriebskosten für die größeren Wagen von den Einnahmen aus dem Kleintarif zu decken.
Die Behörden waren und sind bemüht, eine Regelung in der Tarenfrage zu treffen, die alle interessierten Kreise befriedigt und auch für die Dauer Geltung haben soll. Welches die beste Lösung
ist, soll hier nicht untersucht werden.
Stephan Frih siebzigjährig!
Unser alter Genosse Stephan Frizz vollendet am 16. September sein 70. Lebensjahr. In der Sozialdemokratischen Partei ist Stephan Frig seit ziemlich einem halben Jahrhundert tätig. Unter dem Sozialistengeset erwarb der junge Tischler sich bald das Vertrauen der um ihre Befreiung ringenden Berufs- und Klassengenossen. Im früheren Reichstagswahlkreis Berlin 3 betrieb Genosse Stephan Friz eine rührige Werbearbeit. Hier war er viele Jahre hindurch Vertrauensmann der Partei und später Vorsitzender des Kreiswahlvereins. Im Jahre 1902, vor jetzt 25 Jahren, übernahm er in diesem Stadtteil die Vorwärts" Filiale, die er noch jetzt leitet. Dem nun 70jährigen Genossen Stephan Frizz danken heute die Genossen und Genossinnen Berlins und weit über Berlin hinaus für seine treue Arbeit im Dienste der Sozialdemokratischen Partei. Herzlichste Glückwünsche dem tro seiner 70 Jahre noch immer. Unermüdlichen!
Dank von Genoffin Fahrenwald. Unsere Genoffin Agnes Fahrenwald bittet uns, bekanntzugeben, daß sie all den vielen Genossinnen und Genossen, die ihr zu ihrem 75. Geburtstag so freundliche Wünsche übersandt haben, herzlichsten Dank ausspricht.
Die Berliner Möbelmeffe 1927. Eine interne Messe, die nur für die Fachleute der Möbelbranche bestimmt ist, hat gestern die Räume der alten Ausstellungshalle am Kaiserdamm bezogen. Nicht weniger als 400 Stände verzeichnet diesmal der Messekatalog und die Aussteller zeigen, wie heute Berlins Möbelindustrie an erster Stelle im Reich steht. Es ist jammerschade, daß dieser interessante Einblick in eine der blühendsten Berliner Industrien verschlossen bleibt, denn gerade diese Messe wäre berufen, Geschmack und Anschauungen
von Lebensformen zu verbessern.
Eine Dahlienschau. Auch die Blumen sind der Mode unterworfen. Seit einer Reihe von Jahren macht die Dahlie der alt= eingebürgerten Rose lebhafte Konkurrenz. Diese jetzt so weit ver= breitete Blume stammt aus Merito und kam über Spanien zunächst nach Schweden . Der schwedische Botaniker Dahl nannte sie zu Ehren des russischen Fürsten Georgi Georginen". Sie haben dann den Namen„ Dahlien" nach ihrem ersten europäischen Züchter_erhalten. Durch unzählige Kreuzungen sind nun im Laufe der Zeit bereits Hunderte von verschiedenen Formen entstanden, und dauernd merden neue, immer prächtigere Typen gezüchtet. Man kann die vielen zum Teil wundervollen, oft auch grotesken Formen von Dahlien zurzeit bei Wertheim , Leipziger Straße , bewundern, wo die Erzeugnisse der Späthschen Kulturen ausgestellt sind.
Chinosol
verhütet Katarrhe und Entzündungen.
Zu haben in allen Apotheken und Fachdrogerien.
Die Wohnungsfürsorgegesellschaft Berlin wickelt ihr diesjähriges Bauprogramm unter den gegebenen Voraussetzungen durchaus normal und sachgemäß av. Seit April, dem Beginn dieses Rechnungsjahres, sind bis Juli Hauszinssteuerdarlehen für etwa 20 500 23 ohnungen bewilligt worden. Die in der Presse genannten Ziffern von 7000 bis 9000 Wohnungen sind
Jugendweihe
der Groß- Berliner Arbeiterschaft Mitwirkende: Der junge Chor, Leitung Heinz Tiessen ; Cello- Trio: Armin Liebermann, Fritz Hoppe, Karl Lenzewski; Weiherede: Dr. Richard Lohmann; An der Orgel: Willi Jaeger; Der Sprechchor der Proletarischen Feierstunde, Leitung Albert Florath und Einzelsprecher Heinrich Witte.
Zum Schulskandal in Weißensee. Ein Kommentar der„ Täglichen Rundschau". Unser Bericht über die Vorgänge am Realgymnasium Rundschau" in Harnisch gebracht. Unter der Ueberschrift: Wie in Berlin- Weißensee hat die volksparteiliche Tägliche he der Vorwärts" Schulskandale entdeckt" glaubt sie uns vorwerfen zu dürfen, durch Einwirkungen von außen einen pflichtgemäß handelnden Beamten aus seinem Amte verdrängen zu wollen. In diesem Zusammenhang zitiert sie aus der Rede des Studienrats Werner den umstrittenen Sah zur Ermordung Walter Rathenaus. Er lautet, und wir zitieren ihn nach der Täglichen Rund= schau": zu dieser Clique( der Mörder Rathenaus. Anm. des Borwärts") gehörten leider auch deutsche Gymnasiasten, und das ist ein beschämender, nicht leicht auszutilgender Schandfleck der deutschen Schule." Darauf hat der stellvertretende Direktor, Oberstudienrat Hölzel, wiederum nach der„ Täglichen Rundschau", erklärt:„ Ich muß den Vorwurf Dr. Werners, die Ermordung Rathenaus sei ein Schandfleck für die höhere Schule, da an ihr höhere Schüler beteiligt waren, energisch zurückweisen." Ja, ist denn die Tägliche Rundschau", ist Herr Oberstudienrat Hölzel etwa der Ansicht, daß die Teilnahme der Gymnasiasten Techow und Stubenrauch an den Vorbereitungen zur feigen Ermordung eines deutschen Reichsministers ein Ehrenmal für die höhere Schule
darstellt?
Die Tägliche Rundschau" geht noch weiter. Sie schreibt wörtlich: Die Ausführungen des stellvertretenden Schuldirektors hatten lediglich den Zweck, das bedauerliche Hineintragen eines politischen Streites in die Schule und den unberech tigten schweren Angriff auf die höhere Schule zurückzuweisen." Wir fragen weiter: Rann es unter gefitteten Menschen, und wir appellieren hier auch an die christliche Einstellung der„ Täglichen Rundschau", überhaupt einen politischen Streit geben über die unbedingte Verwerflichte it des Verbrechens, das am 24. Juni 1922 im Grune wald geschah? Wenn Herr Studienrat Werner am Verfassungstage unter Berufung auf den Artikel 163 die Schüler des Realgymnasiums darauf hinwies, wie schwer die Teilnahme von höheren Schülern an jenem furchtbaren Verbrechen zu verurteilen ist, dann erfüllte er feine Pflicht als Jugenderzieher. Herr Oberstudienrat Hölzel aber hat, indem er die Dinge zu beschönigen versuchte, diese seine höchste Pflicht nicht erfüllt.
Der schwarzweißrote Herr Oberkoch.
Wir haben eine Zuschrift erhalten, die gleichzeitig amüsant und ernst ist. Seit einiger Zeit beschäftigen sich nämlich Berliner Elektriker damit, die Lichtleitungen im Berliner Rathaus zu ändern und zu reparieren. Ist es verwunderlich, daß durch diese
Funkwinkel.
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beschafft
wendig ist? Am vergangenen Sonnabend wollte nun der Monteur W. an jener geheiligten Stätte seine Arbeiten erledigen. Aber wehe ihm! Ein Oberkoch wollte ihn hindern, indem er ihn aufforderte, die an feiner Mühe befindliche schaurige schwarzrotgoldene ko. natürlich, dieser Aufforderung nachzukommen. Der Oberfoch titukarde zu entfernen. M., der Reichsbannermann ist, weigerte sich lierte ihn darauf„ Strolch" und grüner Bengel". Die Reichsflaggenkokarde bezeichnete der Herr Obertoch als„ Dred= ding". W. ging trotz wiederhelter Aufforderung, die Kokarde zu entfernen, pflichtgemäß an seine Arbeit. Der Oberkoch setzte mit einem wüsten Geschimpfe ein und betonte vor allen Dingen, wie ver dorben doch unsere heutige Jugend sei.
Gewiß handelt es sich hier nicht um eine Haupt- und Staatsattion. Trotzdem aber darf man fragen, ob die Herren Köche des Berliner Ratskellers befugt sind, an schwarzrotgoldenen Kokarden Anstoß zu nehmen und über Dinge zu meckern, die sie nicht das Zwei Schwerverletzte bei einem Zusammenstoß. geringste angehen.
In Alt- Moabit kurz vor der Eisenbahnüberführung der Stadts bahn ereignete sich gestern abend gegen 9 Uhr ein folgenschwerer Zusammenstoß zwischen einem Privatauto und einem Straßenbahnwagen der Linie 44. Der Zusammenprall erfolgte mit so großer Gewalt, daß das Auto zertrümmert und das Vorderteil des Straßenbahnwagens eingedrückt wurde. Der Chauffeur und dessen Begleiter wurden unter den Trümmern des Kraftwagens begraben und konnten von der Feuerwehr nur in schwer= verlegtem Zustande geborgen werden. Beide wurden in das naheliegende Moabiter Krankenhaus übergeführt. Ihr Zustand ist sehr bedenklich. Die Aufräumungsarbeiten, die von der Feuerwehr vorgenommen wurden, dauerten fast eine halbe Stunde. Während dieser Zeit ruhte der Straßenbahnverkehr. Der schwer beschädigte Straßenbahnwagen mußte aus den Verkehr gezogen werden. Die Schuldfrage bedarf noch der Klärung.
Große Unterschlagungen in Angermünde .
Eine plötzliche Revision bei der Stadtspartasse in Angers münde hat schwere Verfehlungen des dort beschäftigten Kassierers Kundler aufgedeckt. Kundler hat sich in seinem Amte, das er seit Ende des Krieges inne hatte, schwere Urkundenfälschungen zita schulden kommen lassen, die ihn nach Schäzung Tausende von Schulden kommen lassen, die ihn nach Schäzung Tausende von Mart eingebracht haben. Er und sein Gehilfe Schmidt wurden verhaftet und dem Richter vorgeführt.
Weiter deckte eine Revision beim Landratsamt Berfehlun= gen des Sekretärs de Sombre auf. Auch hier sollen die Unterschlagungen in die Tausende gehen.
Endlich stehen noch zwei Direktoren des Angermünder Katasteramtes unter der Anklage, Unterschlagungen im Amt begangen zu haben.
Franzensbad ( Böhmen ), 15. September. Das Kurhotel Imperial, das größteund schönste Hotel von Franzensbad , steht in Flammen. Trozdem alle Feuerwehren der ganzen Umgebung an Ort und Stelle sind, erscheint eine Be fämpfung des Brandes aussichtslos. Mit dem vollständigen Niederbrennen ist zu rechnen.
Die Ordner der Proletarischen Feierstunden treffen sich zur Jugendweihe im Großen Schauspielhaus am 18. d. M., vormittags 9 Uhr, an bekannter Stelle.
Freie Schulgemeinde Berlin- Wilmersdorf. Oeffentliche Elternversammlung Freitag, 16. Eeptember, 20 Uhr, in der Aula der Hindenburg- Schule, am Geepart. Thema:„ Die neue weltliche Schule im Bezirk Wilmersdorf ." Rektor Kreuziger spricht.
Neue Sprachfurse des Genossen Unifower, Berlin 57, Kurfürstenstraße 21/22, It. Stfl. II, beginnen im September und Oftober. Anfängers furse in Englisch und Französisch; fleine Birkel zwei Abende wöchentlich,
Wie man
Verdauungsbeschwerden vorbeugt.
Titel„ Grau, Liebe und Ehe". Zu Franz Molnars geist- Gebühr M. 6,- pro Monat. Am Nachmittag brachte Theo Maret Rezitationen unter dem voll spielerischen Frauen- und Eheskizzen fand Maret nicht die richtige Distanz. Sehr gut lag ihm dagegen Nerös Geschichtchen ,, Getroffen", das im banalen Ereignis einen jener tragischen Momente gegenseitiger Fremdheit im Eheleben aufdeckt. Der Vortrag von Dr. Robert Vo13" Der Film in der Wissenschaft" würdigte hauptsächlich die Bedeutung des populären Lehrfilms. Im Zusammenhang damit bot der Vortragende einen Ueberblick über die in Deutschland gezeigten wissenschaftlichen Filme überhaupt und streifte die Schwierigkeiten, die oft bei der Entstehung dieser Filme zu überwinden sind. Am Abend gab's die Sendung eines selten gespielten Märchenspiels von Johann Strauß , dem vor etwa 20 Jahren Leo Stein und Kurt Lindau ein neues Textbuch unterlegt haben:„ Tausend und eine Nacht". Das Werk stammt aus der Jugendzeit des Walzerkomponisten, hieß seinerzeit Indigo und die vierzig Räuber" und bewegt sich unter behutsamer Verwendung des Dreivierteltattes in Iyrischen Bahnen. Trotzdem gibt's schon ein paar famose Walzermelodien und eine köstliche Polka. Das Spiel war gut vorbereitet und wurde unter Meyrowiz Leitung zufriedenstellend übertragen. Vera Schwarz und Bernhard Bötel , gut disponiert, in den Hauptrollen.
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Ein leichter Weg, dies zu erreichen. Wenn Sie nach dem Essen öfters Beschwerden empfinden und durch die Gärung im Magen, durch Ueberschuß an Säure belästigt werden, sagen wir Ihnen, wie Sie dies verhüten fönnen: Sie nehmen einen halben Kaffeelöffel Biserirte Magnesia in ein wenig Wasser eine halbe Stunde vor dem Essen. Dies neutralisiert die Säure und reinigt den Magen. Kaufen Sie noch heute eine Flasche Biferirte Magnesia in der Apotheke. Nehmen Sie sie vor der nächsten Mahlzeit, und Sie werden erfreut sein durch das Ausbleiben des früheren Unbehagens. In schlimmen Fällen nehmen Sie noch eine Dosis nach der Mahlzeit. Wichtig! Hüten Sie sich vor Nachahmungen und bestehen Sie darauf, nur die echte Biserirte Magnesia zu erhalten, die den Namen Bismag Ltd. London trägt.