Eine Möbelmesse mit Hinderniffen.
Die Freie Vereinigung der Berliner Holzindustriellen, die seit 1891 alljährlich eine Möbelmesse veranstaltet, die nur als Ausstellung für Händler gedacht ist, hat ihre diesjährige Schau in der Ausstellungshalle am Kaiserdamm wesentlich vergrößert.
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Durchweg hat das Handwer? oder, sagen wir auch die Fabrik gegenüber früheren Jahren beste Erzeugnisse ausgestellt, was hier zur Genugtuung der Erzeuger fonstatiert werden soll. Wenn die Fabrikanten einen guten Teil des Erfolges auch der Arbeitsfreude der Gesellen in der Holzbearbeitungsindustrie zuschreiben, so spricht das ebenso vorteilhaft für fie; nur sollten sie dann auch ehrlich genug sein, das Anziehen der Preise, u. a. für die Möbel, nicht immer den Lohnerhöhungen zuzuschreiben; ganz besonders nicht in diesem Gewerbe, mo der 3wischenhandel die Preisspannen verursacht und ein oft unwürdiges Kreditsystem die Preise unvernünftig in die Höhe treibt. Diese Berliner Möbelhändler wünschen, daß das faufende Bublikum ihnen nicht allzusehr in die Karten sehen soll. Erwähnen mir noch, daß bei fortschreitender Belebung des Berliner Baumarktes die Berliner Möbelindustrie nach recht bitteren Jahren die Inflation, wo die Möbel für nichts verkauft wurden und die nachfolgenden Jahre des wirtschaftlichen Niederdrucks wieder besseren Zeiten entgegensteuert, so ist der Anspruch der Arbeiter wohl eine auf einen gesicherten Lohnsah gerechtfertigte Bedingung auch zur gefunden Grundlage dieses Wirtschaftszweiges.
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Bei den ausgestellten Möbeln zeigt sich unverkennbar der 3 ug nach Typisierung. Man braucht nicht daran zu erinnern, wie früher Berliner Möbel ausgesehen haben, von denen in den Eröffnungsreden selbst gesagt wurde, daß sie in der Provinz so berpönt waren, daß Händler Schilder mit der Aufschrift aushingen: Hier werden feine Berliner Möbel verkauft! Heute dienen Berliner Fabrikate in ganz Deutschland zur Empfehlung! Große Fabriten sind von den acht bis zehn Mustern ihrer Auswahl bis auf eins oder zwei heruntergegangen, was im ganzen genommen die Viel seitigkeit ja nicht aufgehoben hat, aber sicher Einfluß auf Form, die Gediegenheit der Ausführung und Verbilligung des Fabrikats hat. Es sind durchweg Edelhölzer zur Fournierung verwendet, von denen sich der faukasische Nußbaum oder afrifanisches Rosenholz ebenso bizarr wie schön ausnimmt; man denke sich z. B. ein Schlafzimmer in heller Eiche von dunklem Nußbaum umrandet oder ein ganz in sanfte Linien geglättetes Eßzimmer mit der breiten dunklen Maserung des tautasischen Nußbaums auf hellem Grunde als Füllung. Ganz von Schnörkeln und Zierraten fönnen sich die Möbel bei den meisten Mustern auch heute noch nicht frei machen; ebenso vermißt man auf der Ausstellung die Möbel, die sich der Arbeiter oder Beamte in den unteren Gehaltsstufen leiften fann, diese sind also immer noch wie vordem auf den Markt der billigen Fertigfabrikate angewiesen. Ebenso interessant sind die anderen Abteilungen der Branche, gestrichene Möbel, Küchenmöbel, Gardinen und Möbelbezugstoffe, Interieur bearbeitung durch Tapete, Fußbodenbelag u. a. zelnen zu erzählen, würde nur bedeuten, dem Leser den Mund für unerfüllbare Dinge wässerig zu machen. Man sollte der Freien Vereinigung der Holzinduſtriellen nahelegen, ihre fünftigen Meffen auch einmal der Kritik breiter Boltskreise freizustellen.
Ein ungetrener Buchhalter.
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Nach Unterschlagung von 25 000 Mart ist ein 38 Jahre alter Buchhalter Alfred Gottschaltion verschwunden, der in einem Geschäft in der Elsaffer Straße seit Jahren angestellt war und als Junggeselle in der Prenzlauer Allee 201 wohnte. Er genoß volles Vertrauen; eine überraschende Revision durch Buchprüfer ergab jedoch, daß er es schon seit zwei Jahren mißbraucht hat. Er unterschlug fortgejezt fleinere und größere. Beträge und verdeckte die Teruntreuungen durch Fälschung der Bücher und der Lohn und Gehaltslisten, die er ebenfalls zu führen hatte. Als die Kriminalpolizei ihn auf Anzeige festnehmen wollte, mar er bereits aus der Wohnung verschwunden. Er hatte, mie festgestellt wurde, gerade noch 1300 Marf vereinnahmt und davon nur 700 Mart an die Kaffe abgeführt und verbucht. Zu Hause hatte er einige Sachen gepact und dann das Weite gesucht. Von einem Hotel in Leipzig aus sandte er an die Firma einen Brief, in dem er seine Berfehlungen, die sich nach den bisherigen Feststellungen auf 25 000 Mart belaufen, bekannte. Das ist die legte Spur. Man vermutet, daß sich der
Eröffnung des Berliner Instituts für Anthropologie.
Den Forschungsinstituten der Kaiser- Wilhelm- Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften in Dahlem ist ein neues hinzugefügt morden, ein Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenit. Gestern fand die Eröffnungsfeier vor einem geladenen Bublikum statt, zu dem anläßlich des Internationalen Kongresses für Bererbungswissenschaft die zalhreich anwesenden Forscher des Auslandes eine erhebliche Sahl gestellt hatten. In seiner Begrüßungsrede hob der Präsident der Kaiser- Wilhelm- Gesellschaft , Professor v. Harnad, hervor, daß durch das Wort Rassenkunde , die ja einen Teil der Anthrophologie( Erforschung des Menschen im weitesten Sinne) bildet, ärgerliche politische Vorstellungen bei Aber um einem großen Teil der Deutschen ermedt merden". irgendwelche Politik und irgendwelche Rassentüfteleien handele es sich hier selbstverständlich nicht, sondern um reine, vorurteilslose Forschung, und wie alle Wissenschaft wird auch die Raffenfunde hoffentlich dazu dienen, die Völker zu einen, nicht zu trennen.
Dann entwidelte der Leiter des Instituts, der aus Freiburg berufene Anthrophologe Prof. Eugen Fischer , für den zugleich an der Berliner Universität ein Lehrstuhl für Anthrophologie, der erste dieser Art in Deutschland , geschaffen worden ist, in längerer Rede das Arbeitsprogramm des neuen Instituts, das der Menschenfunde im weitesten Sinne des Wortes geweiht ist. Unter anderem betonte er, daß in der Rassenfrage wissenschaftlich eratt erforschte Tatsachenreihen überhaupt noch nicht vorliegen. Es ist noch volltommen unflar, was Raffen überhaupt find, ob und wie sie bestehen und sich ändern. Bisher haben wir auf diesem Gebiet erst einen Anfang, allerdings einen vielversprechenden Anfang es sei nur an die moderne Blutforschung und Immunitätslehre erinnert. Nachdrücklich betonte er, daß die Rassenhygiene teine Spigen gegen irgendeine Raffe richten tann, sondern hier tommt es darauf an, diejenigen Rassenmerkmale zu pflegen, die geeignet sind, hygienisch zu wirken. Seine Ausführungen gipfelten in dem Versprechen für fich und seine Mitarbeiter. in dem neuen Institut als Diener der Wahrheit zu arbeiten und zu forschen. Der preußische Kultusminister Be der versprach im Namen der Staats- und Reichsbehörden weiteftes Entgegenkommen und Ministerialdirettor Krone überUnterstügung der Arbeiten.
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brachte Grüße der preußischen Medizinalverwaltung, die von dieser neuen Forschungsstätte fruchtbare Beratung in fozialhygienischen Fragen erhofft. Im Namen vieler ausländischer Gelehrten und Institute überbrachte Professor Davenport( Kalifornien ) und Brofessor Schlagenhauff( Zürich ) der neuen Forschungsstätte herzliche Glüdwünsche.
Dr. Bt.
Theodor Tagger übernimmt für einige Jahre die Direktion des Theater am Kurfürstendamm und gibt auf Grund freundschaftlicher Bereinbarung das Renaissance- Theater ab. Der neue Pächter des Renaissance Theaters ist ab 1. Oftober Gustav Hartung .
„ Das alte kölner Spiel von Jedermann von Jaspar und Gennep ( bearbeitet von Carl Riegen) gelanat am Sonnabend, bem 17. September, abends 8 Uhr, im Theater in der Stlosterstraße zur Erstaufführung.
Um Sonntag, dem 12. Offober, 12 Uhr, eröffnet der Deutiche 2nzeum. flub, Lügomplak 8, die Stoleftivausstellung der Malerin Thea Schleusner . Berke aus Cardinien, Spanien , Afrika ."
Ecke Friedrichstraße/ Unter den Linden.
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Eine fast historische Stätte des alten Berlin fühlt sich in diesen Tagen an eine 50jährige Bergangenheit erinnert. Es ist das Café Bauer, Unter den Linden , das zu jenen Gaststätten gehört, die die Bezeichnung„ meltbekannt" führen dürfen. Vor den Fenstern des Café Bauer hat sich ein Stück Geschichte abgespielt, die zuweilen von der ältesten Generation als eine" Glanzzeit" Berlins erwähnt wird. Aber das interessiert heute weniger. Nicht unwesentlich ist dagegen, wie diese bekannte Berliner Gaststätte entstanden ist.
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und die Bilder, die Anton v. Werner einst hierzu malte, gaben dem Ganzen die großartige Stimmung, die jene Zeit liebte. Tägliche Stammgäste waren Professor Adolf v. Menzel, Professor Josef Kohler von der Universität sowie die prominentesten Künstler und Künstlerinnen. Matthias Bauer gründete dann noch Cafés in den meisten größeren Städten Deutschlands , so in Frantfurt a. M., Karlsruhe , Dresden , Leipzig , Königsberg i. Pr. u. a. m. Auch hatte er auf allen größeren Ausstellungen seine Betriebe. A13 er im Jahre 1894 starb, übernahm und leitete sein ältester Sohn Josef Bauer das„ Café Bauer" in Berlin . der zugleich auf der Berliner Gewerbeausstellung 1896 das größte bis jetzt dagewesene sich später mit seinem Bruder Ds far. Beide verkauften das„ Café Bauer" in Berlin im Jahre 1910 an die Hotelbetriebs= gesellschaft und zogen sich ins Brivatleben zurüd Durch die Inflation verloren dann beide Söhne ihr Vermögen. Josef Bauer ist zurzeit in dem ehemaligen Stammhaus seiner Familie, dem jezigen„ Café Unter den Linden", tätig, das von der Firma Friz Voß u. Co. bzw. der Deutschen Gaststätten- A.- G." übernommen
wurde.
Sein Begründer war Matthias Bauer; aus einer alten Bauernfamilie Niederösterreichs stammend, fam er nach Wien , um Kellner zu werden. Bald war er einer der beliebtesten 3ahl- Kaffeehaus mit 3000 Sigplägen innehatte. Josef Bauer assoziierte marqueure im„ Café Czech " am Graben in Wien , bekannt unter dem Namen Eduard. Zur Wiener Weltausstellung 1878 gründete er ein Kaffeehaus am Praterstern, verließ jedoch nach dem Börsen frach auf Anregung des Hoteldirektors Traut vom Hotel Donau" feine Heimat Desterreich und siedelte nach Berlin über. Traut wurde erster Direktor des„ Hotels Kaiserhof" in Berlin , und Matthias Bauer errichtete an der Ecke Wilhelm- und Zietenplay dieses Hotels 1875 das erste Wiener Kaffeehaus in Berlin , benannt Café Raiserhof". So wie Traut bahnbrechend im Berliner Hotelfach wurde( er war der Lehrmeister von Conrad Uhl und Hugo Klicks), so wurde Matthias Bauer durch Errichtung ( d. h. pompos und überladen) der Wegweiser für andere Unterdes für damalige Begriffe glänzend ausgestatteten„ Café Bauer " nehmer, die, als sie sahen, daß ein derartig mit großen Mitteln errichtetes Etablissement bestehen kann, mun auch den Mut hatten, große Gaststätten zu gründen und mit Hilfe der Münchener Brauereien ihre Kaffee- und Bierpaläste bauten. Das„ Café Bauer" Unter den Linden wurde durch die Architekten Ende und Böckmann in italienischer Renaissance errichtet, es stellt ein römisches Bad dar,
Einheitliche elektrische Spannung. Charlottenburg wird von 110 auf 220 Volt umgestellt.
Nachdem gerade in diesen Tagen ein einheitlicher Strompreis für Berlin zustande gebracht werden konnte, wird augenblicklich eine Normalisierung im Berliner Stromneh durchgeführt, die außerordentlich wirtschaftliche Vorteile für die Abnehmer mit fich bringt. Bisher gab es in Groß- Berlin hauptsächlich zwei verfchiedene Stromspannungen: Im größten Teil der Innenstadt und der Vororte 220 Bolt, in Charlottenburg 110 Bolt. Diese niedrige Spannung läßt keine volle Ausnutzung des Kabelnetzes zu. Es ist festgestellt worden, daß in einiger Zeit das Elektrizitätswerk Char lottenburg bei zunehmenden Spizenleistungen den ihm gestellten Forderungen nicht nachtommen tönne, wenn nicht neue Zeitungen gebaut würden.
Seitdem vor Jahresfrist die Charlottenburger Elektrizitätswerte zu den Städtischen Elektrizitätswerken gehören, ist sofort mit den Vorarbeiten begonnen worden, auch für Charlottenburg die 220- BoltSpannung einzuführen. Die Ausführung dieses Planes hat sich durch den Zug nach dem Westen" und dem damit verbundenen Mehrbedarf an Strom als sehr dringlich erwiesen. Rund um die Gedächtniskirche, in der Tauenzienstraße und am Kurfürsten damm , wo die Repräsentationsfilialen der großen Berliner Citygeschäfte und Markenartikelfirmen, sowie die Restaurants und Licht spieltheater einen ungeheuren Bedarf an elektrischem Strom haben, ist die Umschaltung nunmehr bereits begonnen worden und wird in fürzester Zeit beendet sein. Die Umschaltung wird nach und nach vorgenommen und dürfte sich über mehr als ein Jahr hinziehen. Man geht straßenbezirksmeise vor.
Durch dieses Verfahren tritt teine Störung in der Allen Anschlußnehmern werden die Stromlieferung ein. alten 110- Bolt- Birnen gegen 220- Bolt- Birnen tostenlos umgetauscht. Gleichzeitig werden elektrische Hausapparate, wie Kocher, Bügel eifen usw. umsonst umgetauscht. Bei Apparaten, bei denen diefe Umschaltung zu teuer werden würde, werden ebenfalls unentgeltlich Transformatoren eingebaut.
Fenerwehr auf der Affenjagd.
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Das Café Bauer zehrt heute noch von seiner Tradition. Die Zeit des äußeren Glanzes der Straße Unter den Linden ist verschwunden,„ Gala- Auffahrten" und" Prinzessinnen- Einholungen" gibt eigentlichen 3wed verloren hat; es ist eine Gaststätte wie viele es nicht mehr. Das Café liegt an einer Verkehrsstraße, die ihren andere geworden. Die Bilder Anton v. Werners find nicht mehr zu sehen, und sie würden heute auch niemand mehr interessieren. Der Berkehr und die Interessen der Zeit haben sich andere Wege gesucht, fie fonzentrieren sich nicht mehr um alte Schlösser und ihren morschen Inhalt. Aber nicht uninteressant ist, aus einem solchen Anlaß das Schicksal einer Gaststätte wieder aufleben zu laffen.
„ Unverdrossen"- eingeleitet. Hierauf referierten Dr. Pauli vom Wohlfahrtsministerium und Dr. Damaschte im Namen der Bodenreformer über das Ergebnis der Frankfurter Tagung. Für den geforderten raichen Ausbau der Rehberge versprach Stadtrat Bod befürmortend zu wirken. Eine hierauf einstimmig gefaßte Resolution lautete dahingehend: Rascheste Verabschiedung des Bodenreformgejezes, Bereitstellung von Mitteln zur Schaffung von Dauergärten, ferner Anerkennung und Förderung der Kleingärtnerjugendpflege durch Gleichstellung ihrer Bestrebungen mit denen anderer Sportverbände.
„ Aerztlicher Sonntagsdienst."
Vor einiger Zeit ging durch die bürgerliche Bresse die Mitteilung, daß die Berliner Aerzteschaft einen Sonntagsdienst eingerichtet habe, das heißt, daß wenn an einem Sonntag ein Arzt nicht zu Hause ist, man in seiner Wohnung erfahren fönne, wo jein Sonntagsvertreter wohnt. Gegenüber diesem umständlichen Berfahren hat die Leitung der Berliner Krankenkassenambulatorien schon seit über einem Jahre einen zentral organisierten Bereitschaftsdienst für die Nacht wie auch für Sonn- und Feiertage eingerichtet. Der Krante läßt bei der Geschäftsstelle Alerander 6982/84 anrufen und gibt seine Wohnung an. Bon der Geschäftsstelle werden, wenn der erste Arzt nicht zu Hause ist, der Reihe nach die benachbart wohnenden Aerzte angerufen, so daß bestimmt zu dem Kranken ein Arzt fommt, was bet nur einem Sonntagsvertreter in jedem Bezirk nicht immer gewährleistet sein dürfte. Dieser Nacht- und Sonntagsdienst der Ambulatorien hat deshalb sett seinem Bestehen den besten Anklang bei der Bevölkerung gefunden, wie seine immer steigende Inanspruchnahme zeigt.
Der Berliner Ungarnverein Petöfi" hielt im Ulap einen Csardas- Schwoof unter dem Titel Ungarisches Weinlefe fe ft" ab. Der Saal mar festlich dekoriert mit reichen Sommergaben und füßen Birnen und Trauben. Die Burschen und Mädel waren famt und sonders in ungarischer Nationalbauerntracht und verzapften bei Zigeunermusit einen flotten Csardas nach dem anderen. Sie weihten mit wirklich rührender Geduld und Unverdrossenheit die ..unwissenden und unbegabten Ausländer" in ihre heimatlichen Tangichritte ein. Dafür rehabilitierten sich die Schüler in tänzerischer Hinsicht wiederum mit einem Charleston, Walzer, Schieber usw., deren Musik die abwechselnd in Attion tretende Jazzbandtapelle beforgie. Bekanntlich zieht aber stets das Neue, und da die Chardasturse stets von sämtlichen anmesenden Tanzbefliffenen„ belegt" murden, so holten auch die Jazzbandler hervor, was fie an ungarischem Repertoire zur Verfügung hatten, und Csardas blieb Trumpf!
Eine recht amüsante Geschichte spielte sich gestern nachmittag in der, Paul- Singer- Straße ab. Aus einer zoologischen Handlung in dem Hause Paul Singer- Straße 117 hatte sich ein Affe in einem günstigen Augenblick, gerade als ein Kunde die Ladentür öffnete, aus dem Staube gemacht. Eine Schar von Kindern, die den Ausreißer erblickte, jagte hinter ihm her, der ganz verschüchtert an einer Regengoffe emporfletterte und sich die Welt oder vielmehr Das Richtfest ist ein Brauch. In vielen Städten ist es Sitte, den Menschenauflauf, der inzwischen eine stattliche Größe erreicht hatte Don oben besch. Nichts konnte Jodo " bewegen, aus seiner daß der Bauherr Bier zahlt. So ist es auch im alten Wien luftigen Höhe herabzukommen. Schließlich verschwand er in einem gewesen. Im neuen Wien ist die Gemeinde der größte. Bauoffenstehenden Fenster des ersten Stockwerkes. Da die Wohnungs- herr und sie hat stait des Saufgeldes bei den Gemeindebauten die inhaberin nicht anwesend war, das verängstigte Tier aber Schaden Zahlung eines vollen Tagelohnes beim Gleichenfest einanzurichten drohte es polterte oben mehrmals verdächtig wurde schließlich die Feuerwehr alarmiert. lleber eine Hafenleitergeführt. Damit sind die Bauarbeiter äußerst froh. Zurzeit wird a. ein Gemeindebau mit 500 Wohnungen im Stadtteil fletterten zwei Feuerwehrleute und der Besizer des Affen in das Heiligenstadt , wo einst Beethoven und Schubert wohnten, Zimmer." Jodo" war aber noch keineswegs gefinnt, freiwillig in errichtet. die Gefangenschaft zurückzukehren. Gardinenstangen, Schränke und eine Lampe waren ihm willkommene Zufluchtsorte. Endlich gelang es dann doch, den Aus- und Einbrecher" zu fassen. In einen Sad gesteckt mußte er den Heimweg antreten.
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Der kleingärtner- Bezirksverband Wedding berief seine Mitglieder zu einer Bersammlung nach den Pharussälen, Müllerstraße. Auf der Tagesordnung stand der Bericht über den Kleingärtnertag in Frankfurt a. M., sowie Besprechung all derjenigen Punkte, die für die Kleingartenbemegung Lebensfragen bedeuten, und zwar: Beschleunigte Berabschiedung des Bodenreformgejekes, Buſchuß gemährung zur Schaffung von Dauergärten und endlich Förderung Fer Kleingärtnerjugendbemegung. Die oußerordentlich stark bejudte Bersammlung wurde durch künstlerische Darbietungen Aufführung von Reigentänzen und Gesangsvorträgen des Vereins
Bolt und Zeit", unfere illustrierte Wochenschrift, und Der Kinderfreund" liegen der heutigen Postauflage bei.
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Der Bekleidungsvertrieb Beca" eröffnete unter fachmännischer Leitung des Serrn M. Bigela, Rottbufer Damm 79, feine Geschäftsräume und bietet auf Teilzahlung zu den günstigsten Bedingungen in Damen- und Herrenbekleidung, Bettwäsche, Garbinen, Dimandeden, Teppichen und Läuferstoffen ganz besonderen Borteil. Unsere gefer erhalten an Stelle eines Eröffnungsgeschenfes bis 30 September außerdem 5%% Extrarabatt auf die Kauffumme.( Siehe heutiges Inserat).
Berantwortlich für Politik: Richard Bernstein: Wirtschaft: G. Klingelhöfer; Gemertschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton : Dr. John Schikowski; Lokales und Conftiges: Friz Karstädt; Anzeigen: Th. Glade; fänttlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts.Buchdruckeret und Berlagsanstalt Baul Ginger u Co. Berlin G 68, Lindenstraße 3.
Sierzu 1 Beilage.
1972