Einzelbild herunterladen
 

Jeder Deutsche   und vor allem jeder Republikaner hat deshalb das Recht zu der Frage: Welche Antwort ist von ber Wilhelmstraße nach Doorn   gegangen?

Ludendorff   in Tannenberg.  

gröblicher geworden, wenn sich die Herren getraut hätten,| liche Tattlofigtett feines gewefenen Souveräns den den vollen Inhalt der Abwehrvorschläge wiederzugeben. Ich alten Soldaten auch in peinliche Verlegenheiten bringt, hatte nämlich angeregt, in jedem Lande die gesetzliche Be- so konnte die Antwort des Reichspräsidenten auf stimmung zu treffen, daß nach einer Kriegserklärung als den Schreibebrief aus Doorn doch nur flarste Ab­erste den Schüßengraben zu beziehen hätten die Staats- weisung folcher privaten Liebesbezeugungen sein. Denn männer, die den Krieg erklärten, und die Journalisten, die der Generalfeldmarschall des Kaisers hat in dem Augenblick, ihn befürwortet, gefordert, verteidigt und gepriesen haben. als er die Kandidatur annahm, Verpflichtungen Bielleicht würde mancher Krieg nicht erklärt oder doch viel gegen die Republif übernommen, die zwar ein schneller beendet werden, wenn diese Bestimmung ernstlich Wilhelm nicht begreift, die aber trotzdem bestehen. durchgeführt würde. Als weitere Maßnahme hatte ich zur Erwägung empfohlen Geseze, die den 3 wang zum Waffen­dienst abschaffen und die diese Betätigung denen überlassen, die selbst daran Gefallen finden und freiwillig in den Krieg ziehen. Die Tägliche Rundschau", die sich mit diesem Ge­danken etwas ernster auseinandersetzen wollte, glaubte auf den Einfall der Ruffen in Ostpreußen   und die dagegen ge­botene Abwehr hinweisen zu sollen. Mein Borschlag richtet sich aber gerade gegen solche friegerische Einfälle, ganz gleich, ob sie in Ostpreußen   oder in Belgien   geschehen. Der Einfall in Ostpreußen   ist doch von den zaristischen Truppen verübt worden, die dazu gezwungen wurden und gegen diesen Zwang richtet sich der Borschlag. Nachdem aber selbst der Führer der Partei der ,, Täglichen Rundschau" in Genf   bereit war, den Krieg als Verbrechen zu fennzeichnen, alle Maßnahmen zu unterstützen, die dieses Berbrechen unmöglich machen. Uns genügen dafür nicht die Worte der Staatsmänner und die Berträge der Regierungen. Wir möchten die Bölker selbst, die Opfer des Krieges, zu Trägern der Versöhnung und des Friedens machen. Dann tommt der Tag, wo sie sich nicht mehr als Werkzeuge macht­politischer Interessen mißbrauchen laffen, wo jeber Krieg durch den Widerstand des eigenen Bolles unmöglich wird.

werden sich seine Anhänger nicht mehr lange fträuben fönnen,

Wilhelms Beauftragte.

Der Brief an Hindenburg   von Wilhelm veröffentlicht!

der Sozialistischen Arbelter- Jugend Im tommuntien Sinne, vielleicht sogar im tommunistischen Auftrage gewirkt.

Rosendahl- Schwelm hat bereits im August vorigen Jahres in Briefen stolz berichtet, daß er zur SAJ.- Opposition im ganzen Reich Beziehungen habe. Er und sein Freund Gräfe Milspe haben schon im Herbst des vorigen und im Frühjahr dieses Jahres oppoſt­tionelle Unterbezirkskonferenzen in Westfalen   abgehalten; den Tell­nehmern der Konferenzen wurden die Fahrgelder ersetzt. Rosendahl   hat weiter verschiedene ihm sicher erscheinende Genossen der Sozialistischen Arbeiter- Jugend zur Teilnahme an der Reichs­fonferenz der Kommunistischen Jugend eingeladen, die Ostern in Hamburg   stattfand. Auch in diesem Falle wurde der Erfaß des Fahrgeldes zugesichert. Nach dem Hamburger Konçreß hat Gräfe auf einer neuen Unterbegirtstonferenz über die fom­Ein Beitrag zur schwarzweißroten Geschichte. munistische Jugendkonferenz berichtet und am Schluß den Teil­nehmern wieder ihre Auslagen zurückerstattet. Nach dem vorliegen­Der Sozialdemokratische Pressedienst meldet: Auf dem deutschnationalen Parteitag in Rönigsberg hat sich den Material unterliegt es feinem Zweifel, daß diese Gelber aus tommunistischen Rassen geflossen sind, und daß min­Freiherr von Gayl u. a. darüber beschwert, daß an einem Tage destens Rosendahl   und wahrscheinlich noch einige seiner Freunde höchster nationaler Erregung, am Tage der Weihe des Tannen­berg Nationalbenkmals, fein preußischer Minister es für mit Wissen oder im Auftrag der kommunistischen   Organiſa­notwendig erachtet hat, im Gefolge des Reichspräsidenten   den Weg baht ist bereits im vorigen Jahre wegen seiner Treibereien aus der Gefolge bes Reichspbar benign benation für die Stärtung der SAJ.- Opposition gewirkt haben. Roſen­nach Hohenstein zu finden". Die preußische Regierung war bekannt­SAJ. ausgeschlossen worden, da er aber noch der Partei lich dienstlich verhindert gewesen. Inzwischen sind so haarsträubende weiterführen.6mi 20.1 mil: 6 6504 bentmals bekannt geworden, daß man die preußische Regierung zu ihrer dienstlichen Verhinderung nur beglückwünschen kann. Unwider­prochen ist festgestellt worden, daß Ludendorff   sein Erscheinen bei der Denkmalsweihe zunächst von dem Zugeständnis abhängig gemacht hat, daß er nicht in einem Wagen mit Hinden burg fahren brauche. Ferner hat sich Ludendorff   vorher aus bedungen, daß zehn Generale, mit denen er in Fehde liegt, darunter der bekannte Heerführer Hutier  , nicht gleichzeitig in Tannenberg erscheinen. Dieses diftatorische Verhalten des geschla biktatorische Berhalten des geschla genen Heerführers wurde aber noch bei weitem übertrumpft durch

Dinge über Borgänge von und bei der Einweihung des Lannenberg­

dahl

angehörte, konnte er bis jetzt noch als Parteigenoffe die Opposition

Das ziemlich plötzliche offene Bekenntnis zur Kommunistischen Partei ist daraus zu erklären, daß Rosendahl   und Genossen der Boben zu heiß wurde, denn die Partei hatte nunmehr auch ein Ausschlußverfahren geçen Rosendahl   eingeleitet und offen­sichtlich wollte man vermeiden, daß bei dem Ausschlußverfahren nähere Einzelheiten über den fommunistischen Gegnerapparat" in der GUI. und bei den Jungsozialisten bekannt wurden. SAI. Es ist anzunehmen, daß noch einige andere aus der SAJ. oder bis jetzt um den oppositio­nellen Rundbrief

"

aus der Partei Ausgeschloſſenpieren, bem Beispiel thres Führers

sein Benehmen bei der Einweihungsfeier selbst. Als der anti- Rosendahl folgen und von ihrem llebertritt zu der Kommuniſti­tangler Mary beim Beginn des Vorbeimarsches der angetretenen schen Bartei reden werden. Die Kommunisten wissen am besten, Verbände auf der Tribüne unweit des Reichspräsidenten erschien, weithin vernehmbarer Stimme erklärte, man tönne ihm nicht zu arbeitung der Sozialistischen Arbeiter- Jugend aufgezogen hatten, Man fragte fich bisher vergeblich, warum das angebliche verließ Ludendorff   oftentativ die Tribüne, wobei er mit lauter und daß diese llebertritte" nur 3eugnisse für die Liquidierung zur besonderen Be­mufen, mit diesem Menschen auf einer Tribüne zu stehen. Wie die und der, erst einmal entdeckt, seine Wirkung verloren hatte. inzwischen veröffentlichten Bilder beweisen, hat sich Ludendorff  bann ganz allein vor der Tribüne breitfpurig aufgepflanzt, als ob der Borbeimarsch nur ihm gelte. Was seiner grenzenlosen Ein­bildung zweifellos entspricht!

Telegramm Wilhelms an den Reichspräsidenten Hindenburg  nicht schon am Tannenberg- Tage veröffentlicht wurde, ob­schon es für ihn bestimmt war.

Jetzt wird uns glaubwürdig versichert, daß dieser Brief, der kein Telegramm war, zwar schon am Tannenberg- Lage vorlag, aber auge fcheinlich nicht die gewünschte Aufmert famfeit erregt hätte. Deshalb hat sich nachträglich die fogenannte Generalvertretung der Hohenzollern   ent­schlossen, den überspannten Brief des Deserteurs von Doorn felbst zu veröffentlichen. Sie hat dabei nur Gegen­liebe bei der Kreuz- Zeitung  " und der Deutschen Zeitung" gefunden. Die übrigen deutschnationalen Blätter Berlins  haben augenscheinlich ein Haar in der Suppe gefunden und auf die Fettdruck- Notiz lieber verzichtet, als sich in so pein­licher Gesellschaft zu zeigen, wie ER in Doorn   nun einmal für jeden ernsthaften Menschen geworden ist.

Ein ebenso tolles Stück leistete sich am selben Tage die zweite Frau Ludendorffs. In einer Versammlung, die sie in Neidenburg   abhielt, verkündete sie, das Tannenberg. bentmal jei eine Schmach, da es nur von Juden und Frei­Gegendentmal maurern errichtet worden sei. Der beste Beweis dafür sei, daß die Einweihung am 18. September, einem jüdischen Feiertag, stattfinde!

Aber diese schweigende und doch so beredte Antwort auf den Anbiederungsversuch des Ausreißers gibt noch keine Auskunft auf die Frage: Wie verhält sich der heutige Repräsentant der deutschen Republik zu so aufbring lichen Briefen oder Telegrammen des Ertaisers? Hinden burg, der einst der Untergebene Wilhelms war, hat heute staatsrechtlich dessen Stelle als Staatsrepräsentant inne, mit dem einzigen Unterschied, daß er gewählt ist und daher mit Recht eine höhere Autorität für sich in Anspruch nehmen darf, als der durch den Zufall der Geburt und zum Entfegen aller Einsichtigen zum Re­gieren" berufene Neurasthenifer von Doorn  . Kann der er wählte Präsident der deutschen Republik mit seinem ab­gesetzten ehemaligen Kriegshern" noch in der gleichen Form verfehren, als er das früher gewohnt war? Er ist heute nicht mehr Privatmann", er ist in allen seinen Handlungen Präsident der Republik. Und wenn die aufdring­

Seine Leute" über ,, Jhn".

-

Er": Bei der heutigen Weihe des Denkmals Bon Mir mit dem Auftrag entsandt Der Schule Meines alten General stabs, des Grafen Schlieffen Heldengeist   von Tannenberg-- gez. Unterschrift Imperator rex." Soweit Er"! radiod sp

Was sagen nun Seine Leute" über 3hn": Graf Waldersee über Sein" erstes Auftreten beim Kriegsspiel" des Großen Generalstabs: Leider machten feine Ausführungen einen sehr dürftigen Eindruck. Jeder der zahlreichen Anwesenden empfand die Unrichtigkeit und die Un­reife dieser Ansichten. Es war baher sehr bebauerlich, daß der Kaifer in Ueberschäßung feines Wiffens fich fo bloßstellte. Ich erwiderte tein Wort."

Graf Walbersee über Seine Rolle im Kaiser. manöver: Im vorigen Jahre ging alles noch weit besser. Jetzt ist die Sicherheit gewachsen, aber auch die Ueberschägung der eigenen Fähigkeiten. Der Kaiser ist außerordentlich unruhig, jagt hin und her, ist viel zu weit vorn in der Gefechtslinie und greift finnlos in die Führung der Generale ein. Er wünscht immer zu fiegen und nimmt daher eine gegen ihn ausfallende Entscheidung des Schieds richters übel. Wollte er im Krieg das Kommando führen, nicht bloß formell wie sein Vater und Großvater, es gäbe ein Unglück. du mardi g

Graf Schlieffen   und Er"( nach Emil Ludwig  ):

Um das verlorene Manöver wieder auszugleichen, beteiligt er fich aufs neue an den taktischen Arbeiten des Generalstabs, wieder ohne Erfolg. Die Generale zerbrechen sich die Köpfe, um ihn von der Kritik, bei der seine Lösung zerrissen" werden sollte, abzuhalten. Geschickt bringt man ihm bei, im Generalstabsgebäude seien die Masern. Wäre er wirklich hingekommen, so hätte General Graf Schlieffen feinen Abschied nehmen können.

"

Um nicht ein drittes Mal operativ zu versagen, erkundigt er sich im nächsten Jahr durch seinen Flügeladjutanten vertrau lich nach der Batentlösung" des Grafen Schlieffen und benützt sie bei der Arbeit. So ist der Chef des deutschen   Generalstabs, der be rühmte Schlieffen  , das eine Mal ,, gerettet" worden durch die Masern, das andere Mal durch einen kleinen Betrug.

"

General Graf Schlieffen wird immer schweigsamer unter den Tollheiten Seiner Majestät: Stumm, ernst und ausdruckslos be teiligt er sich an den Besprechungen, wo er die Befehle von Aller­höchster Stelle ausführt. Als er dem Kaiser im Jahre 90 eine falsch gelöste taktische Aufgabe zurücgibt, spricht der Allerhöchste Kriegs herr bei der Promenade im Liergarten jeden Offizier darauf an und sucht für seine fehlerhafte Anficht Propaganda zu machen." ronis General v. Moltte zu Ihm"( in seinen Erinnerungen"); Ich sage ihm auf den Kopf zu, daß seine Art militärischer Opes ration nichts anderes ist als ein laienhaftes Spiel, den Gegner regelmäßig einzuteffeln und so angeblich den Krieg mit einem Schlage zu entscheiden". Diese Art des Kriegsspiels ist ver­derblich, wenn der Krieg wirklich kommt. Das Vertrauen der

A

தினம்

Kommunistische Uebertritte".

obot Die Spitzel kehren zurück.

Der Lohnkampf bei der Reichsbahn. Erregung der Berliner   Eisenbahner.

Zu der ablehnenden Haltung der Reichsbahnverwaltung gegen­über dem Wunsche, die Löhne der Eisenbahnarbeiter möglichst noch vor dem 1. Oktober zu erhöhen, nahmen gestern abend die Berliner   Funktionäre des Einheitsverbandes der Eisenbahner Deutschlands   in einer großen Konferenz Stellung. Nach einem Referat des Bevollmächtigten Genoffen Wintler wurde eine Ent­fchließung angenommen, in der die Eisenbahner an die Gesamt­arbeiterschaft und an die Oeffentlichkeit appellieren, fie in ihrem Kampfe zu unterstützen.

Kowno   übertrifft Leipzig  .

Kowno  , 22. September  .( DE.)

Die vor einigen Wochen aus Tilsit   nach Litauen   gekommenen

tritt von Funktionären der Sozialistischen Arbeiter- Jugend und Die Rote Fahne  " berichtet über den angeblichen Ueber. Dauerzuchthaus für Schriftenverbreitung! der Sozialdemokratie in die Kommunistische Partei  . Es handelt sich um eine Gruppe von Personen, die feit langer Zeit unter der Führung von Rosendahl Schwelm die fogenannte SAJ.­Opposition" in Westfalen   und im Reich organisiert haben. Die llebergetretenen haben eine lange Erklärung erlassen, in der sie be haupten, der Berrat der Sozialdemokratie an der Sache der Ar­beiterschaft habe sie in die Arme der Kommunisten getrieben.

Es berührt eigenartig, daß die Rote Fahne", die sonst über jeden neugewonnenen Kämpfer" großen Jubel anstimmt, diese Gruppe nur mit dem schlichten Sah: Wir begrüßen die neuen Mitkämpfer in den Reihen der Kommunistischen Bartei Deutsch lands" empfängt. Tatsächlich ist es so, daß mindestens einige Mit. glieder dieser Gruppe für die Kommunisten teine neuen mittämpfer find; fie haben vielmehr schon bisher innerhalb

Offiziere zum Kriegsherrn werde dadurch erschüttert, denn die Offi-| ziere sagten sich: der Kaiser ist viel zu flug, als daß er nicht merkt, wie hier alles zurechtgemacht wird, damit er fiegen soll. Ahnungs. los übertrumpft ihn der Imperator":" Davon hatte ich teine Ahnung." SC) luba

Der Junter Röller:

Der alte Junker Köller fagt voller Entfezen über den trotz aller Tiraden und Fanfaren schwächlichen Kaiser zu Hohenlohe: Gott behüte uns vor dem Krieg, solange dieser Kaiser auf dem Thron figt, er würde die Nerven verlieren, er ist ja feige."

*

mit ihm. Jedem Gaul, den er besteigt, muß vorher aller Mut ge­Der Oberstallmeister: Wir haben unsere liebe Not nommen werden, damit er fromm bleibt wie eine Ruh.

Moltte im Krieg über Ihn"( Auguft 1914): Es ist herzzerreißend, wie ahnungslos der hohe Herr über den Ernst der Lage ift." Und in den Marne  - Lagen:" Der Kaifer muß nach Frankreich  hinein, näher an den Feind heran!"

Tirpik( im Juli 15) aus dem Hauptquartier": Der Raifer zeichnet an den Karten den Kriegsverlauf ein... Die ganze Ge­sellschaft um ihn herum ist eingeschlafen...

*

Niemann über Seinen" Abgang:

Ganz primitiv, so wie er es auf der Bühne gesehn, läßt er jegt Munition und Waffen in seine Billa   bringen, als wolle er sich ver Schanzen. Auf Nachricht von der Kaiserin ruft er aus: Meine Frau hält sich, und man will mich überreden, nach Holland   zu gehen? Das tue ich nicht! Das wäre wie ein Kapitän, der sein sinkendes Schiff verläßt." Im Hofzuge finde ich den Kaiser im Kreis seines Gefolges bereits bei der Tafel. Boller Lebensenergie blidt er mich an." jerbis 196 amma di

no man on dm ind db:

Und so etwas wagt heutzutage noch Telegramme in die Welt hinauszuschicken! pusnis drier

Einigungsverhandlungen im deutschen   Schriftfum. Während die im Frühsommer begonnenen Verhandlungen über die Gründung eines Reichsverbandes des deutschen   Schrifttums, in die später auch der Schutzverband deutscher Schriftsteller mit eingetreten war, zur­zeit noch ruhen, ist inzwischen ein Teilerfolg dieser Verhandlungen erreicht worden Die Verbände der Erzähler, der Bühnenautoren und der Lyriker haben gemeinsam mit dem Schutzverband deutscher Schriftsteller ein Gremium gebildet, das als Hilfsorgan für die Ver teilung der staatlichen Unterstützungen an notleidende Schriftsteller funktioniert. Die weiteren Verhandlungen werden voraussichtlich erst im Spätherbst wieder aufgenommen werden.

und dort verhafteten Kommunisten Böhls, Schwindt und Sakautsky find wegen Berbreitung fommunistischer Literatur verurteilt worden: Pöhls zu 9 Jahren Zuchthaus, die beiden anderen zu je

3 Jahren.

Zu Ehren des Präsidenten der Liberia  - Republif King gab der Reichstanzler ein offizielles Effen, bei dem freundschaftliche Trink­sprüche gehalten wurden.

Dr. Stresemann wird im Laufe des Freitags die formelle Unterzeichnung der fatultativen Schiedsgerichts­laufel des Haager Schiedsgerichtshofes vornehmen.

tungsvollen Fällen Abiturienten der Studienstiftung des Deutschen Volkes   zu melden. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mit­teilt, darf es sich hierbei keinesfalls um Fälle des Durchschnitts oder auch des guten Durchschnitts handeln. Zu Ostern 1928 wird, mie in den vergangenen Jahren, feinesfalls eine größere Sahl als 200 in die Studienstiftung aufgenommen werden. Das bedeutet für jede 15. höhere Schule Deutschlands   eine Aufnahme. Die Bewer bungen müssen bis zum 1. November dieses Jahres eingereicht werden.

Einer, der nach Belieben wächst. In der Bibel steht zwar, daß wir aus eigener Machtvollkommenheit unserer Länge feine Elle zu­sezzen können, aber ein Mann aus Ohio  , namens Willard, der längere durch seine überraschenden Tricks diese Weisheit zufchanden. Willard Beit mit dem Barnum- und Bailey- Birtus herumgezogen ist, macht fann feinen Rörper so streden und dehnen, daß er feiner gewöhnlichen Größe 3oll zusetzt; er vergrößert das Maß seines Halses um zwei Zoll und kann durch Ausstreden seiner Arme deren Reichweite um Zoll vergrößern. Die Leistungen dieses eigenartigen Kautschufmannes erregte das Interesse der Wissenschaft, und nach dem Bericht New Yorker Blätter hat man ihn jest in einem Röntgen­laboratorium genau untersucht und durch Röntgenaufnahmen die Beschaffenheit seiner Knochen und Gelente festgestellt. Das Ge­heimnis dieses beliebigen Wachstums" wird nun dadurch gelöſt, daß die Wirbelsäule bei jedem Menschen eine Wölbung hat. Im Falle Willards ist diese Krümmung etwas größer als beim Durch­schnitt, aber seine besondere Kunst ist es, durch Anstrengung der Muskeln die Wirbel einer ganz geraden Linie anzunähern. Durch diese Aufrichtung der Wirbelsäule verlängert er feine Figur; die amerikanischen   Blätter knüpfen an diese Erklärung Ratschläge für alle die, die größer werden wollen. Sie raten ihnen, möglichst gerade zu gehen und die Wölbung der Rückensäule durch beständige Ülebung zu überwinden. Ob freilich alle fleinen Leute, die größer werden wollen, es auch beim besten Willen zu den Leistungen Willards bringen werden, bleibt abzuwarten.

Eine Gesamtschau öfferreichischer Kunft der Gegenwart wird am 25. in der Deutschen Kunstgemeinschaft im Berliner   Schloß eröffnet. Besuchszeit: täglich von 9-19 Uhr, Sonntags von 10-15 Uhr.

Ausstellung der Photo- Amateure. Im Kunstgewerbemuseum wird der Verband Deutscher Amateurphotographenvereine am 1. Oftober eine Aus stellung, die unter der Leitung des Reichskunstwaris Dr. Nedslob steht, in drei Gruppen veranstalten, für fünstlerische Photographie, Heimatphoto­graphie und wissenschaftliche Photographie. Für die von der Jury auszus wählenden 500 Bilder sind bereits 1500 eingesandt worden.

Netherwellen- Mufit. Am 1. Oftober führt Prof. 2. Theremin im Beethovenfa al in Form eines Stonzertes und Bortrages die von ihm erfundene.etherwellen Musik vor, die durch freie Bewegung der Hände im Raum erzeugt wird. Der Gelehrte wird an diesem Abend auch zum ersten Male feinen Farben- Licht- Apparat zeigen, beffen Konstruk­tion ebenfalls auf der Auslösung turch elektro- magnetische Wellen beruht.

Prof. Franz Werner, der früher Direktor der Deutschen   Werke und seit bensjahr geftorben. 1923 Professor an der Technischen Hochschule Danzig   war, ist im 50. Le­Der Verstorbene hat sich Verdienste um die deutsche technische Wissenschaft und in erster Linie um das deutsche Unter­

Aufnahme in die Studienstiftung des Deutschen Boltes. Der preußische Minister für Wissenschaft, Kunst und Boltsbildung weist in einem Erlaß an die Leiter und Leiterinnen höherer Lehranstalten erneut auf die Möglichkeit hin, in einzelnen ganz besonders bedeu- seebootswesen erworben.