wo der Kriegshonda war, Deutschland , zwischen dem zaristischen Rußland und Frankreich als Feinden geftellt, um feine politische Existenz zu kämpfen hatte.
So die Reichstagsfraktion der Deutschen Sozialdemofratie am 4. August.
Wenn ich fie, indem ich dies feststelle, gegen die Beschimpfung in Schuh nehme, ihre Grundsäge gewiffentos von einem Tag auf den andern preisgegeben zu haben, so kann ich doch nicht umhin, gleichzeitig festzustellen, daß ich in der Bewilligung der Kriegskredite durch die sozialdemokratische Reichstagsfrattion, für die ich in jenen Tagen selbst in der Fraktion gesprochen und gestimmt habe, bald einen verhängnis Bollen politischen Fehler erblickt habe. Unter dem Gesichtspunkt der Taftit für den Tag flug, erwies fie fich unter dem wichtigeren Gefichtspunkt der auf das Denten der Geister wirkenden Politif als verfehlt. Unmittelbar zeigte sich das an der Art, wie die Sozialiften im Lande und die von ihnen beeinflußten Bolfselemente fie aufnahmen. Eine Minderheit war verdugt und wurde an der Partei irre. Anders die große Maffe.
Wie sollte die Fraktion mun stimmen? Wenn sie nach sehr ernster, eingehender Beratung mit 97 gegen 14 Stimmen fich entschloß, angesichts der veränderten Sachlage die Kredite zu bewilligen, so hat sie damit durchaus nicht von heut auf morgen das widerrufen, was sie je geglaubt und gelehrt Was war vorhergegangen? Schon im Jahre 1891, als Was war vorhergegangen? Schon im Jahre 1891, als Vertreter der französischen Republik und des zarischen Rußland in Kronstadt demonstrativ beim Seft die Allianz dieser beiden Länder gefeiert und in Frankreich große Manöver auf den Schlachtfeldern von 1814 die patriotische Flamme auf die Höhe getrieben hatten, hatte Friedrich Engels , der grundeble und hochangesehene Vorfämpfer und Lehrer des internationalen Sozialismus, Gelegenheit genommen, in einem Aufsatz für den Jahreskalender der französischen Arbeiterpartei für 1892 über den„ Sozialismus in Deutschland zu schreiben und hat im Jahrgang 1891/1892 der Neuen Beit" wiederholt, daß, wenn es zu einem Krieg zwischen den verbündeten zarischen Rußland und Frankreich auf der einen und Deutschland auf der anderen Seite fommen sollte, Deutschland also um seine Existenz tämpfe, die deutschen so erlebten wir nun: Sozialdemokraten unmöglich paffiv bleiben tönnten. Sie könnten ihre eroberten Steffungen mur behaupten, indem sie, heißt es wörtlich, bis aufs äußerste Rußland befämpfen und alle feine Bundes genoffen, wer fie auch feien Sollte die franzöfifche Republit sich in den Dienst seiner Majestät des Baren und Selbstbeherrschers aller Reußen stellen, so würden die deutschen Sozialisten sie mit Leidwesen bekämpfen, aber befämpfen würden sie sie."( Neue Zeit", 10. Jahrgang, 1. Band, Seite 586.)
Hatte Deutschlands größter Dichter einst in seinem elnjt infeine Laffo" gefagt:
" Du sprichst vergebens viel um zu verfagen, Der andre hört von allem nur das Nein,
Reichswehr als Rechtsbildner..
und sonst noch Reaktionäres im Strafgesehentwurf.
Der Strafgeseßausschuß des Reichstages beriet weiter. den§ 6 des Regierungsentwurfes. Dieser Paragraph regelt die sogenannten Weltverbrechen", d. h. die strafbaren Handlungen, die unabhängig pan, den Gesezen des Tatortes nach dem deutschen wurden, Ueber das heute geltende Gefeß hinaus verlangt der EntStrafgefez au ahnben sind, auch wenn sie im Auslande begangen murf, daß als solche Weltverbrechen auch hoch verrat und Hochverrat Landesverrat sowie Bergehen gegen die Wehrmacht angesehen werden sollen. Diese Ausdehnung bekämpfen fozialdemofratische Anträge, zu deren Begründung Genosse Rosenfeld ausführte, daß besonders wegen des allgemeinen Bestrebens der Strafverfolgungsbehörden, den Begriff des Landesverrats auszubehnen, dieses Verbrechen in die Weltverbrechen nicht einbezogen werden bürfe, Abg. Barth( Dnat.) widersprach dem und warf der Sozialdemokratischen Partei vor, sie nehme teine Rücksicht auf die nationalen" Belange"; wie die Sozialdemokratische Partei die Fahnenflucht bewerte, gehe daraus hervor, daß sich der sozialdemofratische Bandtagsabg. Dr. Rosenfeld im Landtage gegen die Bestrafung der Fahnenflucht überhaupt gemandt habe.
Genosse Landsberg erwiderte mit dem Hinweis, daß die Sozialdemokraten nur dieselbe Regelung wollen, wie sie schon Bismard verlangt hat; die Sozialdemokraten befänden sich also nach deutschnationaler Wertung in bester Gesellschaft, wenn sie gegen diesen Entwurf Widerspruch erheben.
Ministerialrat Bumte verriet, daß
das Reichswehrministerium
auf diese Ausdehnung der Weltverbrechen großen Wert lege. Benasse Dittmann erwiderte, daß ber militärische Ausdehnungs nicht mehr bemerkbar machen könne, anscheinend Drang, der sich jetzt nunmehr zu einem juristischen Ausdehnungsdrange werde. Die vorgeschlagenen Bestimmungen würden leicht zu internatio naten konftitten führen, und schon deshalb müßten sie abgelehnt werden. Genosse Rosenfeld wies an der Hand des Protokolls über die Landtagsausschußstzungen nach, daß der sozialdemokratische Landtagsabg. Rosenfeld ganz etwas anderes gejagt habe, als Dr. Baith behauptet hatte; Dr. Rosenfeld- Landtag habe nämlich lediglich gesagt, daß der Reichswehrsoldat ganz anders wie
So Friedrich Engels , und man kann sich denken, welchen tiefen Eindruck seine Worte auf seine Freunde und Schüler machten. Von ihnen durchbrungen erklärte August Bebel im Reichstag und in Versammlungen, wenn es gegen das Tagen des August 1914 anhub, versprach der Reichskanzler ber Soldat des faiserlichen Heeres auf 12 Jahre in einem Ber
zarische Rußland gehe, werde er selbst noch troß seines Alters die Flinte auf die Schulter nehmen, und andere Genossen sprachen es ihm nach.
Du sprichst vergebens viel, wenn du bewillight, Die Masse hört von allem nur das Ja." Von dem Augenblick an, wo die sozialdemokratische Fraktion die Kriegskredite bewilligt hatte, sah die Masse den Krieg felbft mit andern Augen an. Ihr war, wie sich mir das an einer Reihe von Borgängen offenbarte, der Rom : paß ihres politischen Dentens verloren gegangen. Und sie fonnte ihn um so schwerer zurüdgewinnen, als unter dem Kriegszustand die sozialdemokratische Bresse von der nun allmächtig gewordenen Militärgewalt in effeln gehalten wurde. Beiläufig ein Kapitel, das auch noch feines Historikers harrt. Als es in den ersten von Bethmann Hollweg Führern der Sozialdemokratie, die sich beschwerdeführend an ihn gewandt hatten, die Militärzenjur sei für die Dauer des Aufmarschs der Truppen un umgänglich; sei dieser aber erst vollzogen, so werde der Preffe die Freiheit zurückgegeben werden. Natürlich trat das Gegenteil ein. Die Militärs gaben die Macht nicht der Hand und behandelten dieses Wort des Kanzlers, wie andere, zum Teil noch bedeutungsvollere, um es in ihrer Sprache auszudrücken, als„ Dred". In der Sozialdemokratie 3og infolgedeffen die Erkenntnis ein, daß man einen Irrtum begangen habe und mit der Bewilligung der Kriegskredite ein Ende machen müsse.
Bon Abstimmung zu Abstimmung über die Kredite mehrte sich in der Reichstagsfraktion die Zahl derer, die gegen die Bewilligung stimmten. Im Laufe des Jahres 1916 erreichte sie eine Höhe, daß man in den Kreisen derer, die an der Bewilligungspolitik festhalten zu müssen glaubten, schon ernsthaft darauf vorbereitet war, eines Tages in der Fraktion in der Minderheit zu sein. Was auch eingetreten wäre, wenn nicht die Fraktion sich gespalten hätte.
So erklärt es sich, daß in einem Zeitpunkt, wo so ziem lich alles in Deutschland noch in der zarischen Regierung und deren Agenten die Anstifter des Krieges fah, die Fraktion der Sozialdemokratie sich in ihrer erdrückenden Mehrheit für verpflichtet hielt, die Kriegskredite zu bewilligen, und die Minderheit mit einer oder zwei Ausnahmen mit ihr stimmte. Sie beging feine Untreue gegen ihre Grund säge. In der Begründung ihrer Abstimmung, die ihr Vor figender Hugo Haase , der selbst in der Fraktion gegen die Bewilligung gesprochen hatte, auf deren einstimmigen Wunsch dann im Reichstag zur Verlejung brachte, hat sie das flar und bestimmt ausgesprochen. Gleich zu Anfang erklärte fie dort den Krieg für die Folge der imperialistischen Politik, die sie stets bekämpft habe, und für die die Verantwortung den Trägern dieser Politik zufalle. Bis in die legten Stunden hinein" habe die Sozialdemokratie ,, in allen Ländern, namentlich in innigem Einvernehmen mit den französischen Die Darstellung der weiteren Entwicklung würde hier zu Brüdern, für die Erhaltung des Friedens gewirkt". Ihre weit führen. Die damals gemachte Erfahrung ist aber eine Anstrengungen seien aber vergeblich gewesen. Und der Schluß Lehre, die nicht vergessen werden darf. Zwar wiederholen fich die Dinge in der Geschichte nicht unter völlig gleichen UmWir fordern, daß dem Kriege, sobald das Ziel der Sicheständen. Aber wo die in ihr spielenden Kräfte, insbesondere rung erreicht ist und die Gegner zum Frieden geneigt sind, ein die große Mehrheit der Militärs, sich noch so ähnlich find, Ende gemacht wird durch einen Frieden, der die Freundschaft wie im Deutschland von 1914 und im Deutschland unserer mit den Nachbarvöltern ermöglicht. Wir fordern dies nicht Tage, find Wiederholungen unter ähnlichen Umständen nur im Interesse der von uns stets verfochtenen internationalen immerhin nicht ausgeschlossen. Nun bilde man sich nicht ein, Solidarität, sondern auch im Interesse des deutschen Boltes. die Wiederholung gemachter Fehler durch wüftes, die beWir hoffen, daß die grausame Schule der Kriegsleiden in neuen sonderen Umstände und Beweggründe ignorierendes Millionen den Abscheu vor dem Kriege meden und fie für Schimpfen verhindern zu können. Ein schlechter Lehrer, der das Ideal des Sozialismus und des Bälterfriedens gewinnen sich nicht die Mühe gibt, diejenigen zu verstehen, die er be lehren will!
lautet:
wird.
Zwiegespräche.
Bon Walter Appelt.
Ein respektloser Mensch hat vor einiger Zeit eine Desillusionie rung jener Augenblicke versucht, die wir bedeutsam" nennen und die in den Illustrierten von vorn, von hinten, aus der Bogelschau, im Film mit Zeitlupe und Großaufnahme jeftgehalten werden, Er sagte etwa: wenn Mussolini und Chamberlain gedankenschmer zu fammenfigen weiß man dann, ob sie wirklich maritime und feloniale Probleme erörtern, oder ob nicht der eine den andern gerade gefragt hat: Kennen sie den Unterschied zwischen...?"
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Mize erzählten. Aber um die Dinge unseres fümmerlichen und humorarmen Erdendaseins wäre es vielleicht weniger trostlos bestellt, menn fie es dennoch täten.
Wir sehen aber, leider, daß es nicht einmal dazu reicht.
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" Amoretten."
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Am 1. Oftober tritt das Gefeß zur Bekämpfung der Geschlechtsfrankheiten( siehe die unter demselben Titel im Dietz- Berlag heraus. gegebene Schrift von Dr. Geyer und Dr. Moses) in Kraft, das die Aufhebung der Reglementierung der Prostitution und der Sitten polizei mit fich bringt. Das alte Gesetz hat fich als wenig nüglich erwiesen das neue, das jeden Geschlechtskranten zur ärztlichen Wir haben das nicht weiter ernst genommen. Haben zwar Behandlung verpflichtet, richtet sich in der Hauptfache weiter gegen die Prostitution, der es nur einen erweiterten Lebensraum zu vergemeint, daß auch die Großen dieser Erde( die wirklichen wie die vermeintlichen) sich zuweilen Wige erzählen mögen, aber doch nicht schaffen scheint. Die Prostituierten find nicht mehr an einzelne Straßen gebunden, fie sind vom Strich" befreit, fie fönnen sich geglaubt, daß fie dazu ausgerechnet die in Bildern und Leitartikeln zeigen, wo sie wollen. Und hierin liegt die neue Gefahr: der als historisch rubrizierten Momente wählten. Darin drückte sich Ahnungslose fann mit einer Prostituierten in Berührung tommen, ein gewisses Wohlwollen für die von Fall zu Fall beteiligten ohne daß ihm bewußt ist, mit wem er es zu tun hat denn die " Großen" aus, aber das entsprach mun mal unserer Ueberzeugung. Berpflichtungen und Strafandrohungen des neuen Gesetzes werden Bis dieser Tage die Meldung( Telegramm unferes Sonder. fich nicht immer stärker erweisen als die Gewiffenlosigkeit, zu der eine Prostituierte durch Hunger getrieben wird. Aber die Gefahren torrespondenten") in einem Teil der Presse zu lesen war, die ums mitsamt unserem guten Glauben jäh aus den blauen Himmeln für den gesunden Menschen kommen nicht nur von der Prostitution unferer Illufionen reißen mußte:„ Der Bapst empfing gestern den ber, fie lauern überall, in allen sozialen Schichten, bei beiben Ge schlechtern. Dem Infrafttreten des neuen Gesetzes geht in Berlin Oberbürgermeister von New York , James Walter." Der Papst fagte: vom 26. bis 30. September eine Aufklärungswoche zur Bekämpfung ,, Sie sehen sehr jung aus für einen Oberbürgermeister." Walter der Geschlechtsfrankheiten voran, die vom Hauptgesundheitsamt der erwiderte: Tatsächlich bin ich auch älter, als ich aussehe." Stadt Berlin mit einigen anderen interessierten Organisationen ver= Wir wollen die Frage beiseitelassen, ob die Reichspost wirklich anstaltet wird. Im Reich mag ähnliches geschehen. Mit Vorträgen ihre Gebührensätze erhöhen mußte, solange für derlei Drahtnach doch nur ein verhältnismäßig fleiner Kreis zu erfaffen sein und und Filmen wird man warnen und aufklären. Damit wird aber richten Geld ausgegeben wird, wollen überhaupt teine lang bas Gehörte und Gesehene wird wieder aus dem Gedächtnis atmigen Betrachtungen an die lapidare Kürze des geiftvollen Geschwinden. Unsere Zeit ist schnell. Beständig aber, was im gesprächs zweier von Millionen mit der einträglichen Glorie des druckten Wort vorliegt. Und da hat Adolph Hoffmann „ Oberhaupts" Gefrönten fnüpfen. Notmendig aber ist es wohl doch, wieder einmal den Anschluß nicht verfäumt. Sein im Selbstverlag Die Angelegenheit festzuhalten. Dentbar ist ja immerhin, daß in der Berlin D. 17, Roppenstraße 6) erschienenes Buch AmorettenDer Biebe" ist Antwort des Oberbürgermeisters eine ganz leise Ironie liegen sollte. Giftpflanzen aus dem Irrgarten Aber vielleicht ist auch diese Vermutung schon wieder aus jenem übertriebenen Wohlwollen geboren, und Walkers Worte sind genau so als hilflofes Verlegenheitsgestammel eines die Situation nicht Meisternden aufzufassen wie die„ väterlich herablaffende, armselige Feststellung von Betri Stellvertreter. Mit anderen Worten: der oben erwähnte respektiose Mensch, dessen höhnische Phantafle uns faft zu weit zu gehen schien, ist von den nüchternen Tatsachen über trumpft, sein Spott tief in den Schatten gestellt von dem, was die Großen dieser Erbe wirklich reben, wenn ihre Wege fich, filmgefurbelt und presseftenographiert, einmal freuzen.
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Es entspräche gewiß nicht dem, was der Durchschnitt hinter der welterschütternb wichtigen Einmaligkeit mancher Begegnung" per mutet, wenn Mussolini und Chamberlain, Walker und der Bapst, Ludendorff und die heilige Jungfrau von Konnersreuth einander
rags verhältnis ſtehe, bei Bruch dieſes Vertrages ſeine Dienſtprämie verliere und wegen dieses ganz anderen Rechtsverhält niffes, in dem er stehe, eine Fahnenflucht taum vor fommen werde, jedenfalls anders zu beurteilen wäre. Bei der Abstimmung wurden die sozialdemokratischen Anträge abgelehnt und der Regierungsentwurf angenommen.
Unsere Genossen trachteten dann zu verhüten, daß unter die Weltverbrechen auch solche strafbaren Handlungen aufgenommen würden, die jemand im Auslande gegen den Träger eines deutschen Amtes während dessen Ausübung oder in bezug auf fein Amt be gehe. Genoffe Landsberg begründete diesen Antrag damit, daß nach dieser Bestimmung ein französischer Journalist, der in Frank reich einen deutschen Minister beleidigt, in Deutschland zur Berantwortung gezogen werden könnte, was
die schwersten internationalen Konflikte zur Folge haben könnte, Trotzdem wurde der sozialdemokratische Antrag a b etwaige gewisse Vergehen gegen den Träger eines deutschen gelehnt und lediglich einer späteren Entscheidung vorbehalten, ob Amtes im Auslande von der Bestrafung ausgenommen werden sollen,
Nach§ 7 des Ertwurfs soll für andere Eaten, die im AusTat durch die Gefeße des Tatortes mit Strafe bedroht ist oder der lande begangen werden, das deutsche Strafgefeß gelten, wenn die Täter erstens zur Zeit der Tat Deutscher war oder es nach der Tat geworden ist, zweitens zur Zeit der Tat Ausländer war im Inlande bestraft und nicht ausgeliefert wird, obwohl die Auslieferung nach der Art der Tat zulässig wäre. Auch hier verlangten sozialdemokratische Anträge eine Einschränkung. Genosse Landsberg führte aus, daß man doch nicht Verbrechen, die in Amerika begangen seien, wenn der Täter hierher geflüchtet sei, in Deutschland aburteilen könne! Das solle man Amerika überlassen. Was gehe es uns an, wenn zum Beispiel ein Ausländer im Ausland einen Diebstahl begangen hat? Das Land, in dem er sich strafbar gemacht hat, möge die Auslieferung beantragen. Weiter darf man nicht gehen. Ministerialrat Bumte erwiderte, daß gerade die deutsch österreichische Regierung großes Gewicht auf diese Bestimmung lege; man möge doch schon um der Rechtsangleichung willen den Vorschlag
fache Menschen verstehen werden. Und darauf kommt es an. Das Büchlein, deffen Segen man für eine Mart gewinnt, hat schon eine Empfehlung von brufenster Seite erhalten: Prof. Felig Bintus, einer der angesehensten Spezialisten auf dem Gebiete der Geschlechtskrankheiten und Leiter des städtischen Geschlechtskrankenhauses( für die sogenannten polizeifranken Mädchen), sagt zum Schluß eines an den Verfasser geschriebenen Briefes: Ich vermute. daß fie( 6000 bestellte Exemplare) uns aus den Händen geriffen werden." Und ich vermute, daß Prof. Felig Pintus für weit mehr als 6000 Exemplare eine richtige Prophezeiung gemacht hat... Alfred Frische.
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Berichtigung. In meiner Kritit der Boltsbühnenaufführung von Kabale und Liebe" hat irgendein Telephondraht- Teufel einen Gag entſtellt. Pau entels als furtischer Sekretär Wurm zeigt bisweilen menschliche Gefühle und motiviert damit natürlich nicht Tes. feine und feines Herrn Schandtaten, sondern das Bekenntnis dieser Schandtaten.
Ausgrabung einer römischen Flottenstation am Rhein . Das Kölner Wallraf Richary Museum hat jetzt durch seine römische Abteilung es unternommen, von der Kastellanlage auf der Marienburg bei Köln , unmittelbar am Rheinufer, alles heute noch Mögliche festzustellen. Die Untersuchungen, die noch im vollen Gange sind, haben die Flottenstation der römischen Rheinflotte auj gedeckt. Es handelt sich um eine Anhöhe, die etwa 3 Kilometer im Süben ber Stadtmauer des römischen Röin flegt und bas befestigte Lager der römischen Marine darstellte. Die Römer legten verschie dene Flottenstügpunkte an, so bei Köln an der sogenannten Alten burg , im Norden bei Nymwegen und bei Arentsburg. Schon vor einer Reihe von Jahren waren diese Befestigungen untersucht worden, ießt aber wollte man die letzte Gelegenheit gründlich be Das Innere des römischen Lagers ergab einen größeren und zu nutzen, da das Gelände nun mit einer Billentolonie bebaut wird. fammenhängenden Bestand an afernenbauten, die zwischen schmalen Gaffen angelegt find. Die Kajernen enthalten stets eine ganze Reihe von Einzelräumen, jeden mit einer einfachen Herdanlage, für die Beltgemeinschaften, die dort zusammen hauften. Nördlich von ihnen liegt eine lange Wandelhalle mit einem Abwassertanal davor. Eine Reihe weiterer Bauten besigt Warmluftheizung unter den hohlen Fußboden, auch ein Kühlraum scheint nicht zu fehlen, aus Dachziegel Altmaterial errichtet. Sein Boden ist nur von einem breiten Kanal durchschnitten, von dem runde Rohre nach den Ecken des Raumes ausgehen. Das Lager hat von etwa 20 bis 270 n. Chr. bestanden, und so finden sich ältere und jüngere Bauten nebeneinander. Die sehr vielen Kleinfunde haben besonders Keramit in großen Massen ergeben. Die Dachziegel vielfach die Stempel der Truppe, die sie angefertigt hat. Daß das Lager lange Zeit für bie Marinetruppen gedient hat, zeigen die verschiebenartigen Materialien, Reste von Schwertern, Lanzenfpißen, Gürtelbeschlägen.
Gott sei Dant! nicht mur rechtzeitig erschienen, sondern auch von einer Bolkstümlichkeit, die ihm die Erreichung seines Bieles, zu warnen und noch mehr aufzutlären, sichert. Auf 103 Seiten erzählt Adolph Hoffmann fleine Geschichten aus der Wirklichkeit, Tragödien, die durch Unwissenheit, beschränkte Erziehung und falsche Scham hervorgerufen werden. Heimlich spielen sie sich im Leben ab, heim lich leiben Zehntausende, heimlich öffnen fich neue Abgründe für neue Generationen, Adolph Hoffmann erzählt offen von den Dingen, die Fluch unserer Zeit hinter den Kulissen spielen, er gibt offen und mit Deutlichkeit Ratschläge, die sonst nur heimlich gegeben werden und zur Unwissenheit die Verwirrung fügen. Und gerade darum, weil die aneinandergereihten Novellen, das, was fie erzählen, wirklichkeitsnahe vor Augen rücken, weil sie in Hinweis, Mahnung. J. P. Dub, neben Dubot der Führer der jungen bolländischen Baufunst, Oud geht nicht nach Düsseldorf . Der Stadtbaumeister von Rotterdam , und Ratschläge selbst Leben und Wirklichkeit sind, wird das Büchlein, batte einen Ruf an die Düsseldorfer Akademie erhalten. Dud hat den Ruf das sie zusammenhält, seinen Weg machen. Kein Dichter spricht, mit der Begründung abgelehnt, er bevorzuge eine praktische Tätigkeit sondern ein Braftifer des Lebens, dessen Geschichten ein gegenüber einer vorwiegend theoretischen.
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