bandes. Diese Rommission tritt am 28. September, nachmittags 5 Uhr, zum ersten Male im Polizeipräsidium zusammen. Der Bolizeipräsident hat die Kommission gebeten, unter besonderer Bes rücksichtigung der verschiedenen eingereichten Vorschläge die fünftige Gestaltung der Berliner Droschfentarife zu beraten und sich insbesondere über folgende Fragen gutachtlich zu äußern: 1. Ist durch die Entwicklung der Betriebs- und Gestehungskosten eine Aenderung der geltenden Droschtentarife in Berlin erforderlich ge= worden? 2. Empfiehlt sich bei Bejahung der Frage 1 die Einführung eines Einheitstarifes oder eines differenzierten Tarifes? 3. Welche Gestaltung des Tarifes oder der Tarife wird gegebenenfalls im einzelnen vorgeschlagen? An der Sigung der Kommission werden Vertreter des Polizeipräsidiums sowie voraussichtlich auch des Berliner Magistrats teilnehmen."
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Die Flugzeugkatastrophe von Schleiz . Nachruf der Lufthansa für die verunglückten Flieger
Die Verwaltung der Deutschen Lufthansa teilt mit:
,, Die Untersuchung der Sachverständigen über den Flugunfall bei Schleiz am 23. September hat ergeben, daß ein menschliches Verschulden nicht vorliegt. Besonders aber hat sie gezeigt, daß Flugzeugführer und Bordmonteur in treuester Pflichterfüllung und Sorgfalt für die ihnen Anvertrauten das Menschenmöglichste getan haben. Es ist der Berwaltung der Deutschen Lufthanja ein Herzensbedürfnis, dieses vorbildliche Berhalten beiber Flieger bekanntzugeben. Flugzeugführer Willy Charlett, bereits seit 1912 in der Fliegerei tätig, war einer der erfolgreichsten deutschen Piloten und hat im regelmäßigen Luftverkehr faft 250 000 Kilometer geflogen. Der Bordmonteur Joseph Feiler hat sich stets durch gewissenhaftes und fachverständiges Arbeiten in seinem Dienst hervorgetan und ist gleichfalls seit vielen Jahren in der deutschen Luftfahrt tätig. Charlett und Feiler haben allein in der Zeit von Mai bis September dieses Jahres etwa 60 000 Kilometer auf dem felben Flugzeug zurückgelegt, mit dem sie jetzt gemeinsam den Tod fanden. Die Deutsche Lufthansa ist stolz, diese beiden Pioniere der Luftfahrt zu den ihrigen gezählt zu haben und wird ihnen stets ein ehrendes Gedenten bewahren.
Wir hatten in der gestrigen Abendausgabe das Verhalten der Lufthansa fritisiert, weil sie in ihrem bis gestern veröffentlichten Nachruf nur den Tod des Herrn v. Arnim erwähnt hatte. Die Lufthansa hat erst das Ergebnis der Untersuchung abwarten wollen, bevor sie dem Biloten und Bordmonteur einen ehrenden Nachruf widmete. Die Lufthansa braucht sich nach dem Bekanntwerden dieser Mitteilung nicht zu wundern, wenn ihr Verhalten in der Deffentlichkeit zum mindesten als kleinlich empfunden wird. Selbst dann, wenn der Pilot das Unglück verschuldet hätte, würde der Tod diese Schuld ausgelöscht haben. Trotzdem aber blieben die Verdienste, die er sich bis dahin erwarb, bestehen!. Es mußte un= bedingt der peinliche Eindruck entstehen, als ob die Verwaltung der Lufthansa die beiden verunglückten Flieger als Angestellte für zu gering hielt, in dem Nachruf besonders erwähnt zu werden.
Oeffentliche Kundgebung
morgen, Mittwoch, den 28. September, 19%, Uhr in den Arminiushallen, Bremer Straße 73
Vortrag:
Gegen den Neichsschulgesetentwurf Referent: Stadtverordneter Adolph Hoffmann . SPD. , 2. Kreis Tiergarten, Erscheint in Massen!
bedürfen. Bertreter der Reichsregierung und des preußischen Innenministers sprachen der Versammlung vollstes Verständnis für die Bedrängnis der vom Mutterlande Abgetrennten und das Interesse der Regierung an baldiger Klärung dieser Frage aus. Mufit- und Gesangsvorträge, ausgeführt von Mitgliedern des Vereins, schlugen dann dem Frohsinn die Brücke,
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seinem neuen Dirigenten Emil Bohnte die Fauftverdam mung" von Berlioz ein. Dieses Werk soll im nächsten Frühjahr in Berlin und in Hannover zum ersten Bundesfest des Deutschen Arbeiter- Sängerbundes aufgeführt werden. Für die kommende Konzertsaison ist auch die Wiederholung der Neunten Symphonie" vorgesehen. Hand- und Kopfarbeiter Männer, Mädchen und Frauen werden gebeten, sich dem Gemischten Chor Groß- Berlin, welcher der werftätigen Bevölkerung auch durch seine Mitwirkung zu proletarischen Veranstaltungen bestens bekannt ist, zur Verfügung zu stellen. Aufnahmen finden in den Uebungsstunden jeden Freitag 20-22 Uhr statt. Aula zum grauen Kloster, Klosterstr. 74/75.
Der Selbstmord des Kriegsbeschädigten. Das gestrenge Versorgungsgericht. Einer von Bielen ! Sein Fall bringt in die Deffentlichkeit, weil sich mit ihm das Versorgungsgericht beschäftigen mußte. Er hatte im Krieg einen Kopffchuß erhalten. Die Folgen waren Schwindelanfälle, Berlust des rechten Auges, Gefühlstörung der rechten Kopffeite, Mundsperre usw. Trozdem arbeitete er, so gut er fonnte, als Kutscher. Mit der Zeit schien sein Leiden sich aber verschlimmert zu haben, er konnte seiner Arbeit nicht mehr gut nachkommen. Man fündigte ihm, nahm aber die Kündigung zurück, da Schwerkriegsbeschädigte nicht ohne weiteres entlassen werden dürfen. Die Kündigung schien trotzdem auf E. einen starten Einbrud gemacht zu haben. Auch sonst war er in der legten Zeit schwermütig. Einem feiner Freunde sagte er: Es wird eines Tages in der Zeitung stehen, daß sich Hans E. mit Gas vergiftet hat, denn ich bin nicht nur innerlich ein franker Mann, sondern mein Kopfschuß macht mir solche Schmerzen." Am 5. Juni vorigen Jahres tam E. nach Hause und sagte, die Firma habe keine Arbeit mehr für ihn. Er schien sehr niedergeschlagen, legte sich ins Bett, lehnte es ab, zu einer Geburtstagsfeier zu gehen, zu der er mit der Frau geladen war, und ver= giftete sich in deren Abwesenheit mit Gas. Seine Frau flagte auf Witwenrente. Das Versorgungsamt lehnte ihre Klage ab. Die Untersuchung, hieß es in der ärztlichen Bescheinigung, habe meder Gehirnbeschädigung noch irgendeine Geistesstörung beim Verstorbenen feststellen können. Der Selbstmord sei nicht als Folge des Krieges, die Kündigung nicht als Folge der Kriegsbeschädigung anzusehen. Demgegenüber besagte aber die Bescheinigung des Arztes, der den Verstorbenen behandelt hatte, daß er an nervösen Schwindelanfällen ftünden. gelitten habe, die wahrscheinlich in Verbindung mit dem Kopfschuß Der Bertreter des Reichsbundes der Kriegsbeschädigten war der Ansicht, daß der Selbstmord nicht die Folge der Kündigung gewesen sein könne, da diese ja zurüdgenommen worden mar. Die heftigen Kopfschmerzen, die mit dem Kopfschuß in Verbindung standen, hätten die Widerstandskraft des E. zermürbt, und deshalb hab er den Freitod gesucht.
Die Vereinigten Verbände heimattreuer Oberschlesier luden anläßlich ihrer Generalversammlung Landsleute und Gönner zu einem Begrüßungsabend nach dem Hotel Nordischer Hof". Der Vorsitzende der Landesgruppe Norddeutschland, Watzlawczyt, begrüßte die zahlreich erschienenen Gäfte, darunter Ber: treter der Staats- und Kommunalbehörden, sowie der Reichsregie. rung. Die Not der bedrängten Brüder und Schwestern, denen man die Heimat genommen, bedrückt jedes heimattreuen Schlesiers Herz, und so richten sie gemeinsam immer wieder die Bitte an die maß: gebenden Stellen, sich des in wirtschaftlicher und menschlicher Beziehung so schwer gefchädigten deutschen Ostens anzunehmen. diefem Sinne ergriff auch der Oberbürgermeister von Ratibor , Kaschny, das Wort und erinnerte daran, daß 40 Millionen Deutscher , die um ihre Heimat tämpfen, der Unterſtügung dringendst
vinsdad
In
Das Versorgungsgericht beschied die Witwe abschlägig. Gegen das Urteil ist Berufung möglich.
Der Gemischte Chor Groß- Berlin, Mitglied des Deutschen Arbeiter- Sängerbundes, der im Frühjahr d. 3. unter dem bisherigen Dirigenten Jascha Horenstein für die Berliner Arbeiterschaft die Neunte Symphonie " mit Erfolg aufgeführt hat, übt jegt unter
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Verhaftung von Falschmünzern.
Das Versteck im Bratofen.
Bei der Berausgabung von fa! fchen 3 weimartstüdert wurden in Jüterbog ein 25 Jahre alter Mechaniker Otto Rolle und seine Braut, eine 30 Jahre alte Grete Baller, festgenommen. Das Paar hielt sich in der fleinen Stadt seit einigen Tagen auf, wohnte in einem Fremdenlogis und besuchte Geschäfte, in denen es die geringen Einfäufe mit falschen Münzen bezahlte. Es besaß noch 47 falsche Zweimarkstücke, nachdem es einige Zwei- und Einmarfstüde bereits ausgegeben hatte.
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Die Berliner Kriminalpolizei, die von der Verhaftung benach richtigt wurde, forschte weiter nacy und stellte bald fest, daß das Bärchen in Jüterbog Märchen erzählt hatte. Es hatte dort angegeben, nicht zu wissen, wie es zu den falschen Münzen gekommen fei. Es tönne sich, wie es fagte, nicht besinnen", von went es sie erhalten hätte. Die Wohnungsangaben erwiesen sich als falsch. Die Behausungen wurden aber ermittelt in der Brenzlauer Straße und in der Weinstraße. In der Brenzlauer Straße, wo Rolle wohnte, erfuhr man zunächst, daß dieser fast nie zu Hause gewesen sei. Er hatte sich immer bei seiner Braut in der Weinstraße 27 aufgehalten. Hier fanden die Beamten die Wohnung fest verschlossen. Die Sperrschlösser wurden geöffnet, alle Räume, zwei Stuben und Küche, die sehr ordentlich eingerichtet maren, gründlich durchsucht. Im Bratofen fand man endlich eine Rifte mit 37 Gipsformen für Ein- und Zweimartstüde, Gußlöffel, Holzrahmen, Klammern, furz alles, was Metall. Die Verhafteten sagen jetzt, daß sie zunächst nur Spiezur Herstellung der Münzen erforderlich war und auch das nötige meil sie im Begriff gestanden hätten, sich zu verheiraten und noch lerei getrieben hätten, daraus hätten sie dann Ernst gemacht, einiges anschaffen wollten.
Der Stand der Kinderlähmung in Leipzig .
Die Zahl der an spinaler Rinderlähmung ertranften Personen hat vom 23. zum 24. September um dreizehn Fälle zuge= nommen. Fünf der neu Erfrankten wurden ins Krankenhaus gebracht. Neue Todesfälle sind nicht zu verzeichnen. Der Gesamtbestand beträgt an Ertranfungsfällen 124, von denen 82 im Krankenhause behandelt werden, und achtzehn Todesfälle. Von den 124 Erfrankungsfällen wurden drei nicht bestätigt, so daß die Gesamtzahl der daniederliegenden Personen 121 beträgt, von denen sich 79 im Krankenhause befinden, und siebzehn Todesfälle, da eine de tot gemeldeten personen nicht an spinaler Kinderlähmung gestorben ist. Bon dem 121 Personen betragenden Gesamtbestand betreffen 74 Fälle Kleinkinder, 39 Schultinder und 8 Erwachsene.
Frauenmord in Effen. Gestern entbedte ein Holzsammler art der Kruppschen Aschenfippe in Essen in einem Waffertümpel eine Frauenleiche, die mit Holzwolle, Strauchwert und Pappe bedeckt war. Nach den polizeilichen Ermittlungen liegt ein Verbrechez par, da sich am Hals Bürgespuren besinden.
Wie die Alten sungen
Auch die Kleinen stellen heute bereits Ansprüche an ihre Kleidung, von denen wir selbst, als wir Kinder waren, keine Ahnung hatten.
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